Kommunalpolitischer Ritterschlag Hohe Ehrung für die Akteure der Deutsch-Griechischen Versammlung (DGV): In Leipzig hat Oberbürgermeister Burkhard Jung an den Parlamentarischen Staatssekretär Hans-Joachim Fuchtel, Roger Kehle, Vizepräsident des Deutschen Städte- und Gemeindebundes, sowie Christodoulos Mamsakos, Bürgermeister von Drama und Beauftragter des Zentralverbandes der Städte und Gemeinden Griechenlands (KEDE), den Preis für Kommunalpolitik und Völkerverständigung der renommierten Carl und Anneliese Goerdeler-Stiftung überreicht. Hohe Auszeichnung in Leipzig (von links): Berthold Goerdeler, Vorsitzender des Kuratoriums der Carl und Anneliese Goerdeler-Stiftung, und Oberbürgermeister Burkhard Jung überreichen den Preis für Kommunalpolitik und Völkerverständigung an Roger Kehle, Christodoulos Mamsakos und den Parlamentarischen Staatssekretär Hans-Joachim Fuchtel. Die Auszeichnung im historischen Ratsplenarsaal fand vor mehr als 100 Ehrengästen aus Wissenschaft und Politik statt. OB Jung nannte die Leistungen des Beauftragten der Bundeskanzlerin für die Deutsch-Griechische Versammlung (DGV) und seiner Mitstreiter eine "sehr wichtige Arbeit" für das friedliche Zusammenleben in Europa. Sie würden einen erheblichen Beitrag zur Verbesserung der Lebensumstände in Griechenland leisten. Die Jury habe gleichwohl erkannt, dass die Aufgaben auf beiden Seiten nicht allein mit medial wirksamen Worten gemeistert werden könnten, sondern schon gestandene Praktiker gefragt seien. Der deutsch-griechische Wissenstransfer, so das Stadtoberhaupt, sei ein Zeichen für die Lebendigkeit der europäischen Demokratie. Fuchtel selbst betonte, dass diese Auszeichnung der "kommunalpolitische Ritterschlag" für die DGV schlechthin sei, "denn hier setzt Europa ganz konkrete Zeichen der Zusammenarbeit." Die Preisverleihung unterstreiche die Bedeutung internationaler Freundschaften. "Dieses Europa muss an seinen Wurzeln zusammengebunden werden", so Fuchtel. Die Arbeit der DGV beweise, dass die Menschen in Europa bereit seien, sich in "vernünftige Aufgabenstellungen einzubringen". Zu Recht dürften alle Akteure stolz sein, dass dieses in Europa einmalige Projekt so erfolgreich sei. Was ihn besonders optimistisch stimme: Die kommunalen Träger auf beiden Seiten würden deutliche Aufbruchssignale senden. Der Wert der Kow-how-Partnerschaften liege darin, dass man das Rad nicht jedes Mal neu erfinden müsse. Doch reiche die Hardware allein nicht aus: "Europa braucht Herz, damit wir es aus eigener Kraft weiterentwickeln können." Allerdings "mussten wir das Drehbuch dazu selber schreiben", weil es nichts Vergleichbares gab. Auf keinen Fall wollten die deutschen Akteure als "Besser-Wessi" erscheinen. Also habe man die Schubladen des PartnerschaftsBaukastens mit praktischen Erfahrungen gefüllt. Gegenseitiges Verständnis konnte ein neues Miteinander geschaffen. Die politischen Stiftungen hätten als Scharniere eine sehr positive Rolle gespielt. Roger Kehle, zugleich Präsident des Gemeindetages Baden-Württemberg, sprach von einer "beachtenswerten Auszeichnung, auf die wir stolz sind". Die Arbeit mit der DGV sei ihm auch deshalb ans Herz gewachsen, weil daraus tiefe Freundschaften entstanden seien. Die "starke Bewegung" habe dazu beigetragen, "dass wir den europäischen Gedanken leben." Völlig perplex sei er über die hohe Zahl der Kommunen, die sich dem "Wissenstransfer auf Augenhöhe" verschrieben hätten - egal, welche Regierungen auf nationaler Ebener gerade das Sagen hätten. Christodoulos Mamsakos nutzte die Preisverleihung, um Fuchtel persönlich zu danken, der sich als "echter Freund Griechenlands mit Leib und Seele" für die DGV einsetze, um die "Basis für ein Europa der Zukunft" zu festigen. Der Bundestagsabgeordnete habe erkannt, dass die Kommunen der Nährboden für ein vereintes Europa seien, das wiederum ein "mächtiges Instrument gegen Krisen jeglicher Art" sei. INFO Die Carl und Anneliese Goerdeler-Stiftung zeichnet im Gedenken an den früheren Leipziger Oberbürgermeister und Widerstandskämpfer Carl Friedrich Goerdeler, der am 2. Februar 1945 von den Nationalsozialisten ermordet wurde, bereits seit 18 Jahren verdiente Wissenschaftler aus. Der Preis für Kommunalpolitik und Völkerverständigung wurde 2016 zum ersten Mal ausgelobt.
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