Das Schloss Castell liegt oberhalb der Gemeinde Tägerwilen auf einer Anhöhe des Thurgauer Seerückens. Es geht zurück auf den Junker Konrad Vogt von Wartenfels aus Konstanz, welcher 1585 anstelle eines Bauernhauses einen Herrensitz im Stil der Spätrenaissance errichten liess, der bis heute den Kern der Anlage bildet. 1661 gelangte das Anwesen dann in den Besitz der Sankt Galler Brüder Zollikofer von Altenklingen, welche 1725 einen Umbau des Schlosses veranlassten. Dieses ging 1790 an den J unker Daniel von Scherer aus St. Gallen über. 1871 wurden auf dem Anwesen für vier Wochen 506 Mitglieder der Bourbaki-‐Armee untergebracht. Ein Nachkomme von Daniel von Scherer, Baron Maximilian (Max) von Scherer-‐Scherburg (1848–1901), liess den Sitz zwischen 1878 und 1894 durch den Architekten Emil Otto Tafel zum repräsentativen Neorenaissance-‐Schloss umgestalten. Zwischen 1892 und 1894 wurde das Anwesen zudem von Carl von Häberlin mit Fresken ausgeschmückt, die verschiedene Abschnitte aus der Geschichte des Schlosses darstellen. Sonntag, 23. August 2015 | 16.oo Uhr Durch Erbschaft gelangte das Schloss 1901 in den Besitz der Familie von Stockar, denen es heute bereits in der vierten Generation gehört. Ein Landwirtschafts-‐ und Forstbetrieb von insgesamt 160 Hektaren bildet die wirtschaftliche Grundlage des Anwesens. Schloss Castell ist für die Öffentlichkeit nicht zugänglich. Östlich von Schloss Castell, getrennt durch eine Bachschlucht, stehen die Ruinen der aus dem 12. Jahrhundert stammenden Burg Castell. Mit 120 Metern Länge und 30 Metern Breite, ist Burg Castell eine der größten mittelalterlichen Wehranlagen im Bodenseeraum. Die Burg Castell wurde um das Jahr 1120 vom Konstanzer Bischof Ulrich I. von Kyburg-‐ Dillingen errichtet. Wahrscheinlich wollte Ulrich für sich und seine Nachfolger einen wehrhaften Sitz außerhalb Konstanz schaffen, um in Krisenzeiten weniger vom Wohlwollen der Konstanzer Bürger abhängig zu sein. Der Nachfolger Ulrichs I., Bischof Ulrich II. von Castell (amtierend 1127–1138), soll die Burg bereits 1128 zerstört haben. Der Grund dafür war sein Streit mit Graf Rudolf von Bregenz. Ulrich II. wollte verhindern, dass d ie Burg bei einer möglichen Belagerung von Konstanz durch Graf Rudolf diesem als Rückhalt hätte dienen können. Die Burg muss aber schon bald darauf wieder aufgebaut worden sein, da sie während des 12. und 13. Jahrhunderts als Sitz der Ministerialen Schenk von Castell diente. Während des Schwabenkrieges (1499) wurde die Burg von den Eidgenossen zerstört und ist seither eine Ruine. Die Ruine der Burg Castell wurde in den Jahren 2007/08 umfassend archäologisch untersucht, restauriert und der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Das Projekt wurde gemeinsam von dem Thurgauer Amt für Archäologie, der G emeinde Tägerwilen und der Familie von Stockar getragen. Wegbeschreibung zum Schloss Castell: Autobahn A1 Richtung St. Gallen → A7 Richtung Kreuzlingen Ausfahrt Kreuzlingen Süd (Ausfahrt Nr. 6) Im Rondell erste Ausfahrt rechts N1 in Richtung Frauenfeld Bei Ortstafel Neuwilen (nach 1.5 km) rechts in die Castellstrasse abbiegen Der Strasse 2.5 km folgen Barbara Zinniker, Sopran Nina Höhn, Klarinette Vilija Poskute & Tomas Daukantas, Klavierduo Eintritt frei Reservation ist erwünscht unter [email protected] oder 052 232 01 41 Anschliessend sind Sie ganz herzlich zu einem Apéro eingeladen. Programm Robert Schumann 1810 – 1856 Antonín Dvořák 1841 – 1904 Fantasiestücke, Op. 73 Zart und mit Ausdruck Lebhaft, leicht Rasch und mit Feuer Písne Milostné, Op. 83 Ó nasi lásce nekvete V tak mnohém srdci mrtvo jest Kol domu se ted’potácim Nina Höhn, Klarinette Vilija Poskute, Klavier Barbara Zinniker, Sopran Vilija Poskute, Klavier Ciganské Melodie, Op. 55 Má pisen zas mi láskou zni Aj! Kterak trojhranec muj prerozkosne zvoni A les je tichý kolem kol Kdyz mne stará matka Dejte klec jestrábu Franz Schubert 1797 – 1828 Barbara Zinniker, Sopran Tomas Daukantas, Klavier Fantasie f-‐moll, Op. 103, D 940 Vilija Poskute und Tomas Daukantas, Klavierduo Franz Schubert 1797 – 1828 Der Hirt auf dem Felsen, D 965 Die Schweizer Sopranistin Barbara Zinniker erhielt ihre Ausbildung an der Schola Cantorum in Basel, wo sie ihre Studien 1989 bei Conrad Steinmann mit dem Diplom für Alte Musik abschloss. Sie studierte Gesang bei Elisabeth Zinniker und erhielt 1993 das Lehrdiplom mit Auszeichnung. Eine Vertiefung ihrer Studien, so wie Meisterkurse erfolgten bei Bodil Gümoes, Kopenhagen; John Norris, Berlin; Rainer Altorfer, Basel. 1998 war sie Finalistin beim Internationalen Gesangswettbewerb „Debut in Meran“. Im selben Jahr erhielt sie für ihre ausgezeichneten musikalischen Leistungen vom Aargauer Kuratorium einen Förderungsbeitrag. Barbara Zinniker ist eine gefragte Konzertsängerin und mit den grossen Oratorien und Konzertwerken bestens vertraut. Ebenso begeistert sie sich für die Kammermusik und den Liedgesang. Zahlreiche Konzertaufnahmen dokumentieren ihre umfassende sängerische Laufbahn. Ihre Konzerttätigkeit führte sie bisher auch in grosse Konzertsäle wie das KKL Luzern, durch viele Länder Europas, sowie Russland und Mexiko. Barbara Zinniker, Sopran Nina Höhn, Klarinette Tomas Daukantas, Klavier Mit acht Jahren begann Nina Höhn mit dem Klarinettenunterricht. Sie gewann den Schweizerischen Jugendmusikwettbewerb mit Auszeichnung und besuchte Meisterkurse bei Grössen wie Sabine Meyer, François Benda und Alfred Prinz. Sie ist solistisch mit verschiedenen Orchestern, wie dem Zürcher Kammerorchester unter H. Griffith, dem Trondheim Symphonieorchester unter Terje Boye Hansen und dem Orchestre de la Suisse Romande unter Laurent Gay aufgetreten. Während des Gymnasiums begann sie ihr Klarinettenstudium bei Harald Strebel über den SMPV. Das Solistendiplom bei Thomas Friedli erlangte sie 2005 in Genf. Nina Höhn war Mitglied der Orchesterakademie des Opernhauses Zürich und wurde unterstützt durch die Friedl Wald-‐Stiftung und den Migros-‐ Genossenschafts-‐Bund/Kulturprozent 2004/05. Ein Nachdiplom-‐Studium führte sie nach Helsinki an die Sibelius-‐Akademie zu den Professoren Kari Kriikku, Osmo Linkola und Harri Mäki. Seit September 2006 ist Nina Höhn stellvertretende Soloklarinettistin mit Verpflichtung zur Bassklarinette und 2. Klarinette am Opernhaus Zürich. Daneben spielt sie Kammermusik in verschiedenen Formationen. Vilija Poskute und Tomas Daukantas stammen aus dem Baltikum. Nach ihrem Studium an der Musikhochschule von Vilnius in ihrem Heimatland Litauen perfektionierten die Künstler ihr Können an den Musikhochschulen Zürich/Winterthur und Rostock. Bereits im Jahr 2000 entschlossen sich die beiden Pianisten gemeinsam zu musizieren und gründeten ein Klavierduo. Mehrere erste Preise bei internationalen Wettbewerben bestätigten den eingeschlagenen Weg. 2005 kam als Krönung der international höchst begehrte Preis des ARD-‐Wettbewerbs hinzu. Seither konzertieren Vilija Poskute und Tomas Daukantas international. Das Jahr 2011 brachte den Musikern mehrfach Erfolg: Sie gewannen den Concours Grieg 2011 in Oslo und Vilija Poskute wurde mit dem Förderpreis der Stadt Winterthur 2011 ausgezeichnet. Das Duo machte auch Aufnahmen bei Radiostationen (z.B. Bayerischer Rundfunk, Radio Suisse Romande, Rai Tre) und wurde zu Festivals eingeladen (u.a. ARD Kammermusikfestival in München und Berlin, Musical Olympus Festival in St. Petersburg und Baku, Internationales Chopin Festival in Polen, Festival Boswiler Sommer, Prager Frühling). Der künstlerische Ausnahmestatus dieses Klavierduos ist auf mehreren CD-‐Aufnahmen dokumentiert.
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