Stadtquartier „Riedenburg Kaserne“

Stadtquartier „Riedenburg Kaserne“
Auf dem Gelände der ehemaligen Riedenburg-Kaserne wird als Ergebnis eines
Architektenwettbewerbs eine städtische Bebauungstruktur mit 20 Baukörpern, ca. 1.400 m2
Geschäftsfläche, ca. 1100 m2 Büros und insgesamt 318 Wohnungen errichtet.
Die grundsätzliche städtebauliche Gestaltung der Wettbewerbsgewinner ARGE Schwarzenbacher
Struber Architekten ZT GmbH und Fally + Partner Architekten ZT GmbH aus Salzburg sieht
Gruppierungen von jeweils 3 Baukörpern mit 4 – 8 Geschoßen um einen leicht über dem
Geländeniveau liegenden Platz vor („Cluster“), die kleinteilige urbane Nachbarschaften im
umfließenden Grünraum ergeben. 5000 m2 der militärischen Fläche wurden in Grünland
umgewidmet und werden als Parkfläche so integriert, dass das bisher durch eine Mauer
abgeriegelte Kasernengelände von der Moosstraße zur Leopoldskronstraße großzügig geöffnet wird.
Von der Geschäftszeile an der Neutorstraße (Planung Atelier Pucher, Graz) bis zur Sinnhubstraße im
Süden durchquert eine fußläufige Durchwegung das neue Stadtquartier und schafft somit eine
offene, mit der Nachbarschaft vernetzte Bebauungsstruktur.
Die Villa an der Neutorstraße sowie das Backsteingebäude an der Sinnhubstraße werden erhalten
und in die neue Bebauung und Freiraumgestaltung integriert. Das Autohaus Kriechbaum ist Teil des
Bauplatzes, bleibt aber bis auf weiteres bestehen. Die öffentlichen Funktionen des neu gebauten
Kindergartens, „Kulinarium“ und des Stadtteilcafés werden über eine großzügige Platzfläche an der
Moosstraße erschlossen.
In den Erdgeschoßen der einzelnen Häuser werden Gemeinschaftsräume (u.a. für Senioren),
Atelierwohnungen und Fahrradräume integriert. Die Freiraumgestaltung durch das Büro Agence
Ter, Karlsruhe, gestaltet nutzungsdifferenzierte Freiräume mit Wegen, Plätzen, Spielbereichen, etc.
in Verbindung mit großzügig mit Bäumen bepflanzten Grünflächen.
Das Freiraumkonzept bindet die geplante Neubebauung stadträumlich in die vorhandenen
Strukturen ein und bietet für die Bewohner als auch die angrenzenden Nachbarschaften gute
Anbindungs- und Aufenthaltsmöglichkeiten.
Im zentralen Bereich des Areals bietet ein weiträumiger Grünbereich Bewohnern und Anrainern der
neuen Riedenburgkaserne Raum für Öffentlichkeit und Aufenthalt. Der Freiraum beginnt städtisch
an der Moosstraße als Entrée für Kindergarten und Gemeinschaftshaus und zieht sich in
modellierter Form bis zur Leopoldskronstraße. Durch die topografisch gestalteten
Landschaftselemente wird der Blick in das grüne Volumen des Rainbergs gelenkt und der Freiraum
gleichzeitig vom Verkehrslärm der Leopoldskronstraße abgeschirmt. Die Modellierung wird mit
Aussichts-, Aufenthalts-, und Spielmöglichkeiten erlebbar gemacht. Eine Fuß- und
Radwegeverbindung zieht sich in diesem öffentlichsten Bereich durch das Gebiet.
Die Hofterrassen unterliegen einem gemeinsamen Gestaltungskonzept, werden jedoch in
Variationen entwickelt, um den Clustern eine eigene Identität und Adresse zu geben. Hier findet die
zentrale Nachbarschaft neben allen Anforderungen für die einfache und barrierefreie Erschließung
der Gebäude auch Aufenthalt und Terrassenatmosphäre mit Pflanzungen.
Das Innere des Quartiers bleibt verkehrsfrei, eine Zufahrt an der Moostraße und zwei an der
Leopoldskronstraße erschließen 20 oberirdische Stellplätze (mit Ladestationen für ElektroMietfahrzeuge) und zwei Tiefgaragen mit insgesamt 305 Stellplätzen. Beim Kindergarten ist eine
„Kiss & Ride“ – Zone für das Bringen und Holen der Kinder geplant.
Ebenfalls an diesen Zufahrten liegen die Müllsammelstellen, ausgeführt als Unterflursysteme.
Am nördlichen Teil der Leopoldskronstraße wird eine Ladezone zur Belieferung der Geschäfte
situiert
Das ausgearbeitete Mobilitätskonzept legt auch besonderen Wert auf ausreichende
Fahrradstellplätze, insgesamt ca. 828 Fahrräder können unterirdisch und oberirdisch abgestellt
werden.
Die Bebauungsdichte des Bauplatzes ist entsprechend den Festlegungen des Bebauungsplans der
Grundstufe mit einer Geschoßflächenzahl (GFZ) von 1,2 festgelegt. Diese wird mit der derzeitigen
Planung nicht zur Gänze ausgenützt, es werden für die Pachtfläche des Autohauses ca. 2660 m2
zusätzliche Bruttogeschoßfläche in Reserve gehalten. Damit kann im Sinne einer Abstufung zur
Nachbarbebauung bei einem Ausbau dieses Bereiches an der Ecke Sinnhubstraße -Moosstraße mit
einer verminderten GFZ von ca. 0,9 realisiert werden.
Durch den kompakten Anteil der bebauten Fläche werden sehr großzügige Grün- und Freiräume mit
vielen Blickbeziehungen und Durchwegungen geschaffen, wodurch im Gegensatz zum bisher
abgeriegelten Gelände eine neue „offene“ Stadtstruktur entsteht.