Fachbereich Agrarwirtschaft und Lebensmitteltechnologie Studiengang Bioprodukttechnologie Sandwich-ELISA zur Identifizierung von Fischallergen Bachelorarbeit Vorgelegt von: Juliane Schleinstein Betreuer: Prof. Dr. rer. nat. Christine Wittmann M.Eng. Manuela Henke Neubrandenburg, den 05.03.2012 URN: urn:nbn:de:gbv:519-thesis2012-0024-1 2 Abstract The main target of the work “Sandwich-ELISA for the identification of fish allergen” comprehends the discovery of a combination of monoclonal antibodies in a SandwichELISA-technique to detect the fish allergen Parvalbumin in different fish species. Reference material comes from the fish species codfish, herring, Alaska coalfish, redfish, tuna and tilapia. The Sandwich-ELISA was operated with primary and secondary monoclonal antibodies. The secondary antibodies were labeled with horse radish peroxidase to uncover the antigen-antibody-reaction. The activity of this antigen-antibody complex was tested with different HRP-labeled secondary antibodies and different concentrations of fish species. An efficient antibody combination could be found, which detected five of six assayed fish antigens. Thereby this antibody combination is multireactive, because it could substantiate the similar Parvalbumine of different fish species. It had the qualitative detection at an antigen concentration of 100 ng/ml. Therefore, more assays have to be performed. 3 Abstract ..........................................................................................................................................2 Verzeichnis verwendeter Abkürzungen .......................................................................................4 1 Einleitung ....................................................................................................................................5 1.1 Fisch als Allergen- Parvalbumin ......................................................................................6 1.2 Allergenkennzeichnung auf verpackten Lebensmitteln ...................................................7 1.3 Nachweisverfahren von Allergenen .................................................................................8 1.3.1 Nachweismethode ELISA ...................................................................................8 2 Material und Methoden ........................................................................................................... 11 2.1 Material .......................................................................................................................... 11 2.1.1 Allgemeine Chemikalien ................................................................................... 11 2.1.2 Puffer und Lösungen..........................................................................................12 2.1.3 Monoklonale Antikörper von Biometec GmbH ................................................13 2.1.4 Antigen- Fischextrakte .......................................................................................13 2.1.5 Messgeräte .........................................................................................................14 2.2 Methoden .......................................................................................................................14 2.2.1 HRP-Labeling ....................................................................................................14 2.2.2 Sandwich-ELISA ...............................................................................................16 3 Ergebnisse .................................................................................................................................18 3.1 HRP-Labeling ................................................................................................................18 3.2 Sandwich-ELISA ...........................................................................................................20 3.2.1 Sandwich-ELISA mit HRP-gelabelten Ak G11als Referenz .............................20 3.2.2 Sandwich-ELISA mit HRP-gelabelten Ak G7...................................................21 3.2.3 Sandwich-ELISA mit HRP-gelabelten Ak E9 ...................................................22 3.2.4 Sandwich-ELISA mit HRP-gelabelten Ak D12.................................................23 3.2.5 Sandwich-ELISA mit HRP-gelabelten Ak C9 ...................................................24 4 Diskussion ..................................................................................................................................25 5 Ausblick .....................................................................................................................................28 6 Zusammenfassung ....................................................................................................................29 7 Verzeichnisse .............................................................................................................................30 7.1 Abbildungsverzeichnis ...................................................................................................30 7.2 Tabellenverzeichnis ........................................................................................................30 7.3 Literaturverzeichnis........................................................................................................30 8 Anhang .......................................................................................................................................32 Anhang 1 ..............................................................................................................................32 Anhang 2 ..............................................................................................................................33 Anhang 3 ..............................................................................................................................34 Erklärung über die selbstständige Anfertigung der Arbeit .....................................................36 4 Verzeichnis verwendeter Abkürzungen Abkürzung bzw. Symbol Bezeichnung ELISA Enzym linked immuno sorbent assay (Enzymgekoppelter Immunadsorbtionstest) PCR Polymerase chain reaction (Polymerase-Kettenreaktion) HRP Horse radish peroxidase (Meerrettichperoxidase) TMB Tetramethylbenzidin BSA Bolvine serum albumin (Rinderserumalbumin) PBS Phosphat buffered saline (Phosphatgepufferte Salzlösung) DNA Desoxyribonuclein acid (Desoxyribonukleinsäure) RT Raumtemperatur Ak Antikörper K Kabeljau H Hering R Rotbarsch A.S. Alaska Seelachs Th Thunfisch T Tilapia D5 Wi 11 3G 9D5 G7 Wi 11 3D12G7 E9 Wi 11 3G4F9 D12 Wi 115H1D12 5 1 Einleitung Fisch ist ein wertvolles Lebensmittel. Laut eines 2001 veröffentlichten Rückblicks zum Thema „Berufsbezogene Fisch- und Meeresfrüchteallergien“ aus der Zeitung Occuptional and Environmental Medicine werden ca. 72 Prozent des weltweiten Fischfangs zu Lebensmitteln verarbeitet. Die Nachfrage nach Fisch aller Art ist groß und führt häufig in der Fischerindustrie zu Überfischung wertvoller Fische und damit zu Lieferengpässen. Fischarten wie Seezunge oder Rotzunge sind davon betroffen und werden oft in komplexen Produkten mit minderwertigen Fischen anderer Art mit ähnlichen sensorischen Qualitäten ersetzt. Steigende Komplexität der Lebensmittelprodukte und stetig wachsende Produktpaletten erfordern hohe Produktsicherheit und ständige Überwachung. Besonders Lebensmittelzutaten von für Allergiker großer ist Bedeutung. eine Nicht genaue selten Deklaration sind aller versteckte Fischkomponenten, besonders oft in importieren Waren, enthalten, die nicht deklariert werden. Es besteht dann beim Verzehr dieser Produkte für Fisch-Allergiker ein großes Gesundheitsrisiko. Selbst Spuren von Fisch in Lebensmitteln können bei Allergikern zu allergischen Reaktionen wie Hautrötungen, Asthma oder Nesselsucht führen, bis hin zu gastrointestinalen Symptomen wie Diarrhö, Übelkeit, Erbrechen oder einem anaphylaktischen Schock. Hauptverursacher dieser allergischen Reaktionen von Fisch ist größtenteils ein Protein – das Parvalbumin. Es ist ein niedermolekulares Muskelprotein vieler Fische, dessen allergieauslösende Konzentration laut der Veröffentlichung „Berufsbezogene Fisch- und Meeresfrüchteallergien“ im Bereich von 0,001 bis 5,061 μg/m3 Luft liegt. Analytisch lassen sich diese Proteine mit dem immunologischen ELISA-Verfahren (Enzym Linked Immuno Sorbent Assay-Verfahren) nachweisen. Mit diesem Verfahren lassen sich selbst Spuren von Allergenen qualitativ wie auch quantitativ bestimmen. In dieser Arbeit soll ein solches Verfahren für den Nachweis von Parvalbumin in verschiedenen Fischarten optimiert werden. (Lehrer;Lopata,A,2009); (Jeebhay; Robins; Lehrer.; Lopata, 2001); (Heinrich, 2009); (Swoboda, 2011) 6 1.1 Fisch als Allergen-Parvalbumin Fisch ist ein großer Eiweißlieferant und Träger vieler essentieller Aminosäuren und gilt daher als wichtiger Bestandteil in der menschlichen Ernährung. Zudem enthält Fisch wichtige Mineralstoffe wie Jod, Selen und Vitamine. Aufgrund des hohen Eiweißgehaltes zählt Fisch neben Getreide und Hülsenfrüchte jedoch zu den häufigsten Auslösern von Lebensmittelallergien. Unter Lebensmittelallergien versteht man unkontrollierte Überreaktionen des Körpers auf bestimmte Zutaten von Lebensmitteln. Vom körpereigenen Immunsystem werden diese normalerweise unschädlichen Substanzen als Eindringlinge betrachtet und wirken dadurch als Auslöser von Abwehrreaktionen. (Max Rubner Institut, 2011) Allergien gegen Fisch kommen vor allem in Ländern mit hohem Fischkonsum vor. Als Hauptallergen bei Fischen gilt das Fischprotein Parvalbumin. Dieses Protein kommt sowohl bei niederen Wirbeltieren, wie bei Fischen als Muskelprotein, als auch in höheren Wirbeltieren im Zentralnervensystem vor. Dabei ist die Parvalbuminkonzentration in weißem Muskelfleisch höher als im dunklen Muskelfleisch. Das weiße Muskelfleisch wirkt daher stärker allergen. Parvalbumin ist niedermolekular, kalziumbindend und besitzt eine hohe Hitzeresistenz. Aufgrund der hohen Widerstandsfähigkeit gegenüber hohen Temperaturen, sauren Agenzien und proteolytischen Enzymen gilt dieses Protein bei 95 % der Fischallergiker als ein hoch potent sensibilisierendes Molekül. Parvalbumin zählt zu den EF-Hand-Proteinen, welche durch sogenannte EF-Hand-Motive charakterisiert sind. Diese Motive sind bestimmte Aminosäurestrukturen in Proteinen, welche durch die Form Helix-Loop-Helix gekennzeichnet sind. Ein Loop besteht dabei aus zwölf Aminosäuren, der räumlich zu einer Schleife geformt ist, in dessen Mitte Moleküle eingelagert und gebunden werden können. In der folgenden Abbildung 1 ist beispielhaft ein EF-Hand-Motive des Parvalbumin dargestellt. Abb. 1: EF-Hand-Motiv eines Parvalbumins Fisch enthält eine Vielzahl an Proteinen, wovon bisher wenige als Allergene identifiziert wurden, wie beispielsweise das Allergen Gad c1. Dieses als erstes isolierte und als Parvalbumin identifizierte Fischallergen stammt von der Fischart Kabeljau ab. Bisher wurden von weiteren Fischarten Allergene identifiziert, die ähnliche Aminosäuren- 7 sequenzen wie das Gad c1 aufweisen. Diese sind in der folgenden Tabelle 1 aufgelistet. Tab. 1: Beispiele identifizierter Parvalbumine verschiedener Fischarten Fischart Fischallergenbezeichnung Kabeljau Gad c1, Gad m1 Lachs Sal s1 Karpfen Cyp c1 Markrele Sco j1, Sco a1, Sco s1 Auf Grund der Ähnlichkeiten der genannten Parvalbumine sind hohe Kreuzsensibilisierungen vorhanden, wodurch Fischallergiker meist nicht nur gegen eine Fischart sondern gegen mehrere Fischarten allergisch reagieren. (Iron, 2009); (Swoboda, 2011); (Gajewski; Hsieh, 2009) 1.2 Allergenkennzeichnung auf verpackten Lebensmitteln Aus verbraucherrechtlichen Gründen ist es von großer Bedeutung, in Lebensmitteln enthaltene Allergene zu deklarieren, auch wenn diese nur in sehr geringen Mengen oder gar in Spuren enthalten sein können. Fisch und Fischerzeugnisse gehören zu den 14 „allergenen“ Zutaten, die bei sensibilisierten Menschen Lebensmittelallergien oder Lebensmittelunverträglichkeiten verursachen können. Aus diesem Grund unterliegen diese 14 Allergene laut der RL 2000/13/EG (Anhang IIIa) der Allergenkennzeichnungspflicht. Die Wiberg GmbH schrieb dazu: „Allergene müssen in der Zutatenliste aufgeführt werden, sofern sie in einem Lebensmittel als Zutat vorhanden sind, es sich um technologische Hilfsstoffe handelt oder auch wenn es sich um die Zutat einer zusammengesetzten Zutat oder um sogenannte ‚carry-over-Zutaten‘ aus Vorstufen handelt“. Das Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz (BEMLV) veröffentlichte:“ Seit dem 25. November 2005 müssen grundsätzlich alle Zutaten, die in einer zusammengesetzten Zutat, wie etwa Fruchtfüllungen in Backwaren, enthalten sind, angegeben werden“. Es gibt jedoch Ausnahmen, bei denen die Kennzeichnungspflicht nicht gilt. Dies ist der Fall bei Stoffen, die durch die Verarbeitung oder den Herstellungsprozess ihr allergenes Potential verlieren. Zu diesen Ausnahmen gehört beispielsweise Fischgelatine als Träger bei Vitaminzubereitungen oder als Klärhilfsmittel. In einer neuen Verordnung, die EU-Verordnung Nr. 1169/2011, welche ab 2014 in Kraft 8 tritt, sollen kennzeichnungspflichtige allergen-wirkende Zutaten in dem Zutatenverzeichnis besonders hervorgehoben werden. Zudem sollen zusätzlich unverpackte Lebensmitteln, wie beispielsweise Speisen aus der Kantine oder unverpackte Fleischerzeugnisse in der Fleischteke, gekennzeichnet werden, sofern diese Allergene enthalten. (BMELV), (Wiberg GmbH, 2007) 1.3 Nachweisverfahren von Allergenen Die Identifizierung von Proteinen bzw. Allergenen erfolgt zum größten Teil über proteinchemische Tests. Zur Proteinbestimmung eignen sich elektrophoretische Testverfahren wie Polymerase-Kettenreaktion (PCR) und immunologische Testverfahren wie Enzym- oder Radioimmunoassays (ELISA). Das PCR-Verfahren basiert auf der Unterscheidung verschiedener Proteine auf der Grundlage der DNA. Für die Selektion von Fischallergen sind bereits PCR-Methoden im Einsatz. Aus (Schülz, 2009) geht hervor, dass der Nachweis von Parvalbumin aus Makrelen mit Hilfe eines PCRVerfahrens möglich ist. Dieser Test kann qualitativ und quantitativ für den Nachweis von Fischallergenen eingesetzt werden. PCR-Verfahren sind aufwendige und zeitintensive Untersuchungsverfahren, die spezifisch Parvalbumine bestimmen. Es gibt jedoch eine Vielzahl an Fischarten mit unterschiedlichen Parvalbuminen, die alle Allergien auslösen können. Daher wäre ein unspezifisches Nachweisverfahren für alle Fischparvalbumine von Vorteil. Die Methode des Sandwich-ELISAs bietet die Möglichkeit diese Fischantigene unspezifisch zu erkennen. Bei der Analyse von biologischem Material mittels immunologischen Verfahren wird die Selektivität der Antikörper-AntigenReaktion zur qualitativen und quantitativen Bestimmung von Antigenen genutzt. Das Prinzip der ELISA-Methode wird im folgenden Kapitel näher erläutert. Beispiele für ältere Methoden zur Identifizierung von Proteinen sind unter anderem die isoelektrische Fokussierung von Fischproteine, d. h. die Identifizierung der Proteine über den charakteristischen isoelektrischen Punktes, oder photometrische Bestimmungen. (Heinrich,2009); (Heinrich,2011); (Korte, 2004); (Schülz, 2009) 1.3.1 Nachweismethode ELISA ELISA (Enzym linked immuno sorbent assay) bedeutet übersetzt enzymgekoppelter Immunadsorptionstest. Dieses Nachweisverfahren basiert auf einer enzymkatalysierten Farbreaktion einer Antigen-Antikörper-Reaktion. Als Antigene können verschiedene Substanzen wie Proteine, Viren, Hormone und Toxine wirken. In dieser Arbeit werden 9 Fischextraktproben als Antigene eingesetzt. Gegen diese Antigene richten sich spezifische Abwehrzellen, die Antikörper. Diese Antikröper erkennen über eine bestimmte Bindungsstelle (Paratop) spezifisch das gesuchte Epitop am Antigen. Mit dem Einsatz von Markerenzymen kann die spezifische Antigen-Antikörper-Kopplung durch eine Farbumsetzung sichtbar gemacht und photometrisch gemessen werden. Dieses Nachweisverfahren findet in vielen Bereichen Anwendung, z. B. in der Lebensmittelindustrie, der Medizin und Pharmazie. Es gibt verschiedene ELISA-Techniken. Hauptsächlich unterscheidet man zwischen indirekter, kompetitiver ELISA und Sandwich-ELISA. Bei einem kompetitiven ELISA sind Antigenreferenzmaterialien mit Enzymen gekoppelt, die mit freiem Antigen aus der Probe um die freien Bindungsstellen an den Antikörpern konkurrieren. Hier ist die enzymkatalysierte Farbstoffkonzentration umgekehrt proportional zur Menge des Antigens. Im Gegensatz dazu dient der Sandwich-ELISA dem Nachweis hochmolekularer Verbindungen, bei der das Substrat-Enzym an einen sekundären Antikörper gekoppelt ist. Das Antigen besitzt zwei Bindungsstellen und wird, bildlich gesehen, in einem Sandwich von zwei Antikörpern umgeben (Abb.2). Ist dies der Fall, erfolgt nach einer Substratzugabe eine enzymkatalysierte Farbstoffumsetzung, die direkt proportional der Menge des Antigens ist. Abb. 2: Prinzip eines Sandwich-ELISA (http://www.cellsignal.com/ddt/elisa_line.html) Bei diesem Sandwich-ELISA-Verfahren ist es wichtig, dass man spezifische Antikörper einsetzt, sogenannte monoklonale Antikörper, die in der Lage sind, an einer spezifischen Bindungsstelle (Epitop) am Antigen zu binden. Diese monoklonalen Antikörper stammen 10 aus geklonten Zelllinien von B-Lymphozyten eines Versuchstieres. Diese spezifischen monoklonalen Antikörper werden an ein Trägermaterial (96-well Mikrotiterplatten) gebunden und das zu untersuchende Antigen wird dazu gegeben. Anschließend wird ein weiterer enzymmarkierter monoklonaler Antikörper hinzugegeben, welcher die gleiche Affinität gegen das gesuchte Antigen besitzt. Als Enzym findet häufig die Meerrettichperoxidase (HRP) Anwendung, welche zu der Klasse der Peroxidasen gehört. Diese Enzyme sind in der Lage Peroxide zu radikalisieren, so kann z. B. als Substrat Wasserstoffperoxid eingesetzt und durch den Einsatz von HRP in zwei Hydroxy-Radikale gespalten werden. Diese Radikalisierung kann durch den Einsatz von Indikatorfarbstoffen sichtbar gemacht werden. Diese Farbstoffe werden durch die Hydroxy-Radikale protoniert, indem ihnen ein Elektron entzogen wird. Dadurch kommt es zu einer Blaufärbung. Als Farbstoff kann beispielsweise Tetramethylbenzidin (TMB) eingesetzt werden. Nach Zugabe einer Stopplösung, meist mittels einer Mineralsäure, wird das Enzym denaturiert und der Farbstoff erfährt eine weitere Protonierung, was zum Farbumschlag nach Gelb führt. Im Wellenlängenbereich von 450 nm kann die Farbkonzentration des protonierten Farbstoffes photometrisch bestimmt werden. (Schleinstein, 2011); (Baltes,1995); (Holtzhauer 1996) Ziel dieser Bachelorarbeit ist es, unterschiedliche Antikörperkombinationen zu untersuchen, welche unspezifisch der Fischart gegenüber spezifisch Fisch- Parvalbumin erkennen. Dabei gilt vorerst ein rein qualitativer Nachweis dieses Allergens. Die Multireaktivität der Antikörperkombinationen wird mit den Fischantigenen der Fischarten Kabeljau, Hering, Alaska Seelachs, Rotbarsch, Thunfisch und Tilapia getestet. Dabei handelt es sich um reine Fischextrakte. 11 2 Material und Methoden 2.1 Material Im Folgendem sind die verwendeten Materialien aufgeführt. 2.1.1 Allgemeine Chemikalien Substanz Summenformel, Bezeichnung Hersteller di-Natriumcarbonat Na2CO3 Merck KGaA Natriumhydrogencarbonat NaHCO3 Merck KGaA Dimethylsulfoxid C2H6OS Merck KGaA NatriumdihydrogenphosphatDihydrat NaH2PO4 × 2H2O Carl Roth GmbH& Co. KG di-NatriumhydrogenphosphatDihydrat Na2HPO4 × 2H2O Carl Roth GmbH& Co. KG Polyoxyethylen-sorbitanmonolaurat (Tween 20) C58H114O26 Sigma-Aldrich Co Bovine Albumin Serum (BSA) - Sigma-Aldrich Co Tetramethylbenzidin C16H20N2 Sigma-Aldrich Co Natriumacetatpuffer CH3COONa Sigma-Aldrich Co Ethanol p.a. C2H5OH Merck KGaA Natriumchlorid p.a. NaCl Merck KGaA Milchpulver - Merck KGaA Wasserstoffperoxid 1%ig p.a. H2O2 Merck KGaA Schwefelsäure c = 2 mol/l (4N) p.a. H2SO4 Merck KGaA Salzsäure (Tris HCL) p.a. C4H11NO3HCL Merck KGaA Merrettichperoxidase p.a. EZ-link Plus Activated Peroxidase Merck KGaA Sodium Cyanoborohydride p.a. - AppliChem GmbH Reinst-Wasser H2 O 12 2.1.2 Puffer und Lösungen Alle Puffer und Lösungen wurden mit destilliertem Wasser hergestellt. Puffer für HRP-Labeling Substratpuffer-PBS, 80 mmol/l, pH 7,6 Rezeptur: 1,43 g des NaH2PO4 × 2H2O wird mit 13,46 g Na2HPO4 × 2H2O und 8,5 g NaCl vermengt und mit Reinst-Wasser auf 1 l aufgefüllt. Die fertige Lösung wird bei 4 °C gelagert. Quenching Puffer: 3 M Ethanolalamin, pH 9 Rezeptur: Dieser Puffer wird nach p.a. hergestellt. Reagenzien für HRP-Labeling Merrerttichperoxidase: Diese ist 1 mg „lyophilized EZ-link Plus Activated Peroxidase“, welche die Firma Piercenet als p.a. geschickt hat. Reduktionsmittel - Sodium Cyanoborohydride, ebenfalls p.a. Puffer für Sandwich-ELISA Substratpuffer Rezeptur: 25 ml 0,1 mol/l Natriumacetatpuffer, mit 10%iger Zitronensäure auf pH 5,5 eingestellt, mit 400 μl Tetramethylbenzidin (TMB) und 100 μl 1%ige H2O2 vermengt. Stopplösung 4 N H2SO4, nach p.a. Coatpuffer: Natriumkarbonat-Puffer, 50 mmol/l, pH 9,6 Rezeptur: 1,70 g Na2CO3 mit 2,86 g NaHCO3 vermengen und mit dest. Wasser auf 1 l auffüllen. Assaypuffer: PBS (phosphat buffered saline), 80 mmol/L, pH 7,6 Rezeptur: Gleiche Herstellung, wie Substratpuffer der HRP-Labeling. Waschpuffer: PBS, 80 mmol/l, pH 7,6 + 0,05% Tween 20 Rezeptur: 199,9 ml PBS-Puffer (Assaypuffer) mit 0,1 ml Tween vermischen und mit 1,8 l dest. Wasser auf 2 l auffüllen. 13 2.1.3 Monoklonale Antikörper von Biometec GmbH Die Herstellung von monoklonalen Antikörpern erfolgt durch eine Immunisierung von Versuchstieren. Dabei wird dem Versuchstier ein Antigen injiziert, um dagegen spezifische Antikörper zu produzieren. Die Bildung der monoklonalen Antikörper erfolgt nicht wie bei den polyklonalen Antikörpern im Blut, sondern in den sogenannten BLymphozyten der Milz. Über Entnahme der B-Zellen, deren Fusionierung mit Tumorzellen und die Kultivierungen auf bestimmten Nährlösungen können gezielte Antikörper produziert und über Klonierungen vervielfältigt werden. Diese Antikörper sind dann für ELISA-Techniken einsetzbar. (Avondet,Hofmann,Landolt) Für diese Bachelorarbeit wurden die benötigten monoklonalen Antikörper tiefgefroren als eine unbehandelte Stammlösung von der Firma Biometec GmbH aus Greifswald der Hochschule Neubrandenburg zur Verfügung gestellt. Für den Einsatz der Antikörper in einem immunologischen Testverfahren als Sandwich-Komplex mussten diese noch mittels einer Affinitätschromatographie vorbereitet werden. Die in der Tabelle 2 aufgelisteten aufgereinigten Antikörper wurden verwendet, wobei der Antikörper Wi 113G9 D5 bei allen Versuchen als primärer Antikörper eingesetzt wurde. Tab. 2: Liste über verwendete Antikörper Antikörper Wi 113G 9 D5 Wi 113D12 G7 Wi 113G4 E9 Wi 115H1 D12 Wi 114B10 C9 Proteinkonzentration (mg/ml) 2,8 3,6 3,5 1,8 1,8 Klassifizierung Synonym primärer Ak sekundärer Ak sekundärer Ak sekundärer Ak sekundärer Ak D5 G7 E9 D12 C9 2.1.4 Antigen- Fischextrakte Tab. 3: Liste über verwendete Fischextrakte als Antigene Fischextrakte Kabeljau Hering Alaska Seelachs Rotbarsch Thunfisch Tilapia Probenkonzentration in mg/ml 2,09 2,27 1,71 3,56 18,50 10,30 Synonym Fischantigen K H A.S. R Th T Die Tabelle 3 listet die verwendeten Fischproben auf. Hierbei handelt es sich um die Fischrohextrakte von Kabeljau, Hering, Alaska Seelachs, Rotbarsch, Thunfisch und 14 Tilapia. Die Gewinnung der Proteinextrakte kann entweder mittels Kochen des zerkleinerten Fisches mit einem Auftragepuffer erfolgen oder durch Extrahieren der Probe mit Hilfe eines Lysepuffers. Die in dieser Arbeit verwendeten Fischproben wurden im Dezember 2009 über eine fraktionierte Ammoniumsulfatfällung und Gelfiltration aufgereinigt. Die Rohextrakte des Kabeljau, sowie vom Rotbarsch und Tilapia wurden im Februar 2010 hergestellt. Der Rohextrakt des Thunfisches wurde aus der Reinigung von Januar 2010 genommen. Die ausgefallenen Proteine wurden bei –20 °C eingefroren und wurden für den Einsatz im ELISA im aufgetauten Zustand eingesetzt. Die in den Versuchen eingesetzten Ausgangskonzentration Antigenkonzentrationen 1:1000, 1:10.000 und wurden 1:100.000 in PBS-Puffer verdünnt, um als eine konzentrationsabhängige Komplexreaktion zwischen den Antikörpern und den Antigen bestimmen zu können. 2.1.5 Messgeräte • • • • Mikrotiterplatten-Reader Modle „Sunrise“ von Tecan (Computerprogramm „Magellan“) UV-Vis Spektralphotometer „Specord S100“ (Carl Zeiss Technologie) von Analytik Jena Mikrotiterplatten-Waschautomat „SLT-lab Instrument A-5082 Astria“ Typ Columbus Reinst-Wasser-Gerät „SGReinstwasser-System von SG Wasseraufbereitung und Regenerierstation GmbH 2.2 Methoden Es wurden das HRP-Labeling und der Sandwich-ELISA angewandt, welche in den folgenden Kapiteln näher beschrieben werden. 2.2.1 HRP-Labeling Unter Labeling versteht man das Verknüpfen eines Enzyms an Antikörper. Das Konjugieren der Enzyme an Antikörper ist für den Einsatz von Immunosensoren mit Antikörper-Sandwich-Komplex essentiell. Beim Labeln von Antikörpern speziell mit Horse Radish Peroxidase (HRP) wird mit Hilfe eines Natriumperiodat (in diesem Fall Sodium Cyanoborohydrid) der Kohlenhydratanteil des Enzyms zu Aldehydgruppen oxidiert. Diese Aldehydgruppen verbinden sich mit den radikalen Aminogruppen des Antikörpers unter Bildung Schiffscher Basen, was in der Abbildung 3 allgemein chemisch dargestellt wird. Damit ist der Antikörper mit dem Enzym HRP gelabelt. (Schleinstein, 2011); (Kemeny,1994) 15 Abb. 3: Schematische Darstellung der chemischen Kopplung von Meerrettichperoxidase (http://www.piercenet.com/products/browse.cfn?fldiD=01030202) Durchführung des Labeling Vor dem HRP-Labeling wurden die Konzentrationen der einzelnen Antikörper auf 1 mg/ml mit PBS-Puffer verdünnt. Gelabelt wurde mit 1 mg EZ-link Plus Activated Peroxidase, welches in 100 μl Reinst-Wasser aufgelöst wurde. Nach der Zugabe der gereinigten Antikörper und 10 μl Sodium Cyanoborohydrid musste das Gemisch 1 h unter der Abzugshaube inkubieren. Anschließend wurden 20 μl Quenching-Puffer, bestehend aus Ethanolalamin mit pH 9, zugegeben und für weitere 15 min inkubiert. Die Antikörper sind jetzt HRP-gelabelt. Die Dialyse zur Reinigung der HRP-gelabelten Antikörper wurde in einer Entsalzungssäule durchgeführt. Dieser Reinigungsschritt dient der Trennung des gebildeten Konjugat von ungebundenen Enzymen bzw. Antikörpern. Dabei wurde eine D-SaltTM-Dextran-Entsalzungssäule von Pierce verwendet. Von der Funktionsweise her ist diese Entsalzungssäule eine Chromatographiesäule. Das enthaltene Gel in der Säule bildet dabei die stationäre Phase und die Konjugatlösung die mobile Phase. Die gelabelten Antikörper besitzen eine größere Molekülgröße und werden in der Säule stärker zurückgehalten, sodass einzelne Enzyme bzw. nicht gelabelte Antikörper die Säule schneller verlassen. Zum Lösen der Moleküle von der Säulenmatrix wird das Eluatmittel PBS-Puffer verwendet und die gereinigten gelabelten Antikörper in Fraktionen aufgefangen. Zur Durchführung wurde zuerst das enthaltene Ethanol aus der Säule mit 20 ml PBS-Puffer ausgespült und die Menge des gelabelten Antikörper auf die Säule aufgebracht und mit 15 ml PBS-Puffer nachgespült. Danach wurden die gereinigten Ak in einzelne Fraktionen je 1,5 ml Eppendorfgefäße aufgefangen und die Konzentration der einzelnen Fraktionen photometrisch gemessen. Dabei wurden die Antikörper bei λ = 280 nm gegen PBS-Puffer als Nullprobe und die HRP-Konzentration bei λ = 424 nm gemessen. Anschließend wurde die Substratumsetzung der einzelnen Fraktionen der gelabelten Ak mit den höchsten Extinktionswerten auf der Mikrotiterplatte gemessen, um somit qualitativ bestimmen zu können, ob das HRP-Labeling funktioniert hat. Dazu wurden die Ak mit Coating-Puffer (pH-Wert 9,6) 1:2000 verdünnt und davon 200 μl auf die 16 Kunststoffplatte aufgetragen. Nach der Inkubationszeit von 1 h bei 4 °C folgte ein Waschvorgang zur Entfernung nicht gebundener Antikörper. Anschließend wurden 200 μl der Substratlösung, zusammengesetzt aus 1%igem Wasserstoffperoxid und TMB in Natriumacetatpuffer, aufgetragen und nach 5 min Inkubationszeit mit 50 μl Schwefelsäure gestoppt. Die Farbumsetzung wurde photometrisch mittels dem UV-Mikrotiterplatten- Reader Modle „Sunrise“ von Tecan bei λ = 450 nm kontrolliert. 2.2.2 Sandwich-ELISA Der Sandwich-ELISA wurde nach folgendem Schema durchgeführt: • • • • • • Fixierung der Antikörper an Mikrotiterplatte Blockieren Auftragen des Antigens zweite Antikörperfraktion Substratzugabe Konzentrationsbestimmung Fixierung der Antikörper an Mikrotiterplatte Zuerst wurden primäre Antikörper auf einer Mikrotiterplatte immobilisiert. Zur Immobilisierung wurden die Antikörper mit Coating-Puffer 1:1000 verdünnt und je 150 μl auf die Mikrotiterplatte pipettiert und 12 Stunden bei 4 °C inkubiert. Aufgrund von elektrostatischen Anziehungskräften zwischen den Antikörpern und der Kunststoffplatte ist das Fixieren möglich. Zur Entfernung überschüssiger Antikörper wurde ein Waschvorgang durchgeführt. Waschvorgang Die Mikrotiterplatte wurde mittels eines SLT-lab Instrument A-5082 Astria Typ Columbus Waschautomaten gespült. Dabei wurde die Platte 5-mal periodisch mit 300 μl pro Well Waschpuffer, zusammengesetzt aus PBS-Puffer mit Tween 20, ausgewaschen. Blockieren Aufgrund der elektrostatischen Anziehungskräfte der Kunststoffplatten könnten freie Bindungspositionen durch Nichtantikörperbindungen eingenommen werden. Diese sorgen für Kreuzreaktionen, welche das Ergebnis verfälschen könnten. Diese freien Bindungen wurden mit 1%iger Milchpulver-Lösung (in PBS gelöst) blockiert und für 1 h bei Raumtemperatur inkubiert. Anschließend wurde der Überschuss des Blockmittels wieder 17 in einem erneuten Waschvorgang entfernt. Auftragen des Antigens Die Antigene wurden in jeweils 3 Konzentrationsstufen (in PBS-Puffer) hergestellt und auf die mit Antikörper fixierte Mikrotiterplatte aufgetragen. In Form einer 3-fachBestimmung wurden jeweils 150 μl des Antigens pipettiert und nach einer Einwirkzeit von 1h bei Raumtemperatur folgte erneut ein Waschvorgang. Zweite Antikörperfraktion Die sekundären Antikörper wurden 1:2000 in PBS-Puffer verdünnt. Anschließend wurden 150 μl dieser gelabelten Antikörper pro Well auf die Antigene gegeben und für 1 h bei Raumtemperatur inkubiert. Danach erfolgte erneut ein Waschschritt. Substratzugabe 200 μl Substratlösung wurden zu dem Antigen-Antikörper-Komplex gegeben, um über eine enzymkatalysierte Farbreaktion die Konzentration der gebundenen Antigene sichtbar zu machen. Die Reaktionszeit wurde auf 5 min bei Raumtemperatur festgelegt. Nach der Einwirkzeit wurde die Farbreaktion mit der Zugabe von 50 μl Schwefelsäure beendet. Konzentrationsbestimmung Die gelbe Farbkonzentration wurde bei 450 nm photometrisch bestimmt. Durchführung Sandwich-ELISA Als primärer Antikörper wurde in allen Versuchen der Ak Wi 113G9 D5 eingesetzt. Dieser Antikörper wurde in (Blank, 2012) als optimalen primären Ak für die untersuchten Fischarten K, H, A.S., R, Th und T ermittelt. Es wurden vier unterschiedlich sekundär HRP-gelabelte Antikörper eingesetzt und deren Reaktionsvermögen zu einem Referenzpaar verglichen. Die eingesetzten sekundären Antikörper sind in Tab. 2 aufgelistet. Die Durchführung der Sandwich-ELISA erfolgte jeweils nach demselben Versuchsablauf. 18 3 Ergebnisse Im Folgenden werden die ermittelten Ergebnisse dargestellt und erläutert. 3.1 HRP-Labeling Nach dem Labeln der Antikörper und der anschließend durchgeführten Dialyse mit einer Salzsäule wurden die Konzentrationen der Antikörper-Lösungen in den einzelnen Fraktionen bestimmt. Über eine Standardreihe mit BSA-Standard-Lösung (Bolvine serum albumin) ließ sich eine Geradengleichung ermitteln. Die Tabelle 4 zeigt die ermittelten Extinktions-Werte der jeweiligen Konzentration der untersuchten BSA-Standard-Lösung. Tab. 4: Konzentration BSA Standards und deren Extinktionen BSA Standardkonzentration (mg/ml) 0,25 0,50 1,00 1,50 2,00 2,50 Extinktion 0,155 0,397 0,827 1,173 1,492 1,788 Aus diesen Werten ergab sich eine lineare Abhängigkeit zwischen Absorption und BSAKonzentration (Abb.4), die über die Geradengleichung y = 0.721 x + 0.039 definiert wurde. Abb.4: Kalibriergerade BSA 19 Durch Umstellen der Geradengleichung nach x ergibt sich x = y − 0.039 . Die ermittelten 0.721 Konzentrationen der HRP-gelabelten Antikörper sind im Anhang 1 und 2 aufgelistet. Bei dem HRP-Labeling des G7 konnten insgesamt 17 Fraktionen mit einer mittleren Konzentration von c = 0,09 mg/ml gewonnen werden. Um qualitativ das Markieren bestimmen zu können, wurden Stichprobenartig die Fraktionen auf die Funktionalität der sekundären Ak getestet. Die Extinktionswerte einer photometrischen Messung sollten zwischen 0,3 und 2 liegen, da dort nach dem Lambert-Beerschen-Gesetz ein sicherer linearer Zusammenhang zwischen Absorption und Stoffkonzentration besteht. Sollten die Extinktionswerte über diesem Bereich liegen, müssen die Proben verdünnt werden. Aufgrund der hohen Konzentration der Antikörper in den Fraktionen ist eine mindestens 1:2000 Verdünnung erforderlich. Daher wurden die verwendeten Ak-Fraktionen stets 1:2000 verdünnt. Die Fraktion mit der höchsten Konzentration wurde für den nachfolgenden Sandwich-ELISA zum Vergleich verwendet. Die Fraktion 2 hatte bei dem Ak G7 die höchste Antikörperkonzentration und wurde in den Sandwich-ELISA eingesetzt. Bei dem Markieren des E9-gelabelten Ak konnten 18 Fraktionen aufgefangen werden mit einer mittleren Konzentration von c = 0,095 mg/ml. Die Fraktion 1 erzielte die höchste photometrisch gemessene Proteinkonzentration, aber keine Substratumsetzung. Eine solch hohe gemessene Proteinkonzentration deutet auf das Auffangen von ungelabelten Ak, Enzymen bzw. Verunreinigungen hin, welche für einen ELISA in dieser Form nicht anwendbar sind. Im Vergleich dazu erwies Fraktion 3 zwar eine etwas geringere photometrisch gemessene Extinktion, aber die höchste gemessene Substratumsetzung. Fraktion 3 wurde dementsprechend für nachfolgende Versuche eingesetzt. Wie auch bei Ak E9 wurde bei der Vorbehandlung des D12-gelabelten Ak ebenfalls 18 Fraktionen gewonnen. Ebenso erzielte auch hier Fraktion 3 die höchste Substratumsetzung. Dasselbe konnte bei dem C9-gelabelte Ak erzielt werden. 20 3.2 Sandwich-ELISA Alle Ergebnisse der durchgeführten Sandwich-ELISA-Versuche sind im Anhang 3 tabellarisch aufgeführt. 3.2.1 Sandwich-ELISA mit HRP-gelabelten Ak G11als Referenz Durch eine Komplexbildung von Antigen und gelabelten Antikörpern kommt es zu einer Substratumsetzung, welche photometrisch messbar ist. Die dadurch ermittelten Extinktionswerte spiegeln die Umsetzungsrate wieder und damit die Funktionalität der Ak-Kombinationen. Die Kombination der Antikörper D5 als primären Ak und G11 als sekundären Ak wurde (Blank, 2012) bereits untersucht. Als Vergleichsreferenz wurden die sechs Fischantigene mit diesem Ak-Paar getestet (Abb. 5). Abb. 5: Extinktionswerte der sechs Fischantigene bei der Ak-Kombination D5-G11 In Vorversuchen erwies sich diese Ak-Kombination bereits als multireaktiv für die untersuchten Fischantigene. Selbst in niedrigen Proteinkonzentrationen konnten diese nachgewiesen werden, sodass ein Antigenkonzentrationsbereich von 10 – 1000 ng/ml festgelegt wurde. Bei allen durchgeführten Versuchen wurde stets PBS-Puffer als Nullprobe eingesetzt und in den Graphiken als schwarz-gestrichelte Linie dargestellt. Aus der Abb. 5 ist zu entnehmen, dass alle untersuchten Fischantigene, mit Ausnahme 21 von Thunfisch, mit dieser Ak-Kombination nachgewiesen wurden. Dies gilt ab einer Konzentrationsstufe von ca. 200 ng/ml. Unterhalb dieser Proteinkonzentration ist die Bestimmung dieser 6 Antigene nicht mehr signifikant nachgewiesen worden. 3.2.2 Sandwich-ELISA mit HRP-gelabelten Ak G7 Untersucht wurde die Kombination des Antikörper-Paares D5 als primären Antikörper und G7 als sekundärer Antikörper. In der Abb. 6 sind die Ergebnisse der untersuchten Fischantigene graphisch dargestellt. Abb. 6: Extinktionswerte der sechs Fischantigene bei der Ak-Kombination D5-G7 Das Antigen Kabeljau erzielte im Vergleich zu den anderen Antigenen die höchste Absorption mit dieser Antikörperkombination. Hierbei wurde eine Extinktion von E = 0,436 bei einer Antigenkonzentration von 2090 ng/ml gemessen. Es besteht eine Abhängigkeit zwischen der Fischkonzentration und der optischen Dichte. Je stärker das Antigen konzentriert ist, umso höher wird im Allgemeinen eine Extinktion gemessen. So ist die Substratumsetzung bei einer Antigenkonzentration von 209 ng/ml bei E = 0,124 und bei 20,9 ng/ml liegt der Extinktionswert im sehr niedrigen Bereich bei E = 0,01. Neben Kabeljau wurden auch die Antigene der Fischarten Hering, Alaska Seelachs, Rotbarsch und Tilapia detektiert. Die Fischprobe Thunfisch konnte bei keiner Konzentrationsstufe nachgewiesen werden. 22 3.2.3 Sandwich-ELISA mit HRP-gelabelten Ak E9 Unter gleichen Bedingungen wie in dem Versuch mit dem Ak G7 wurde das Reaktionsverhalten des sekundären HRP-gelabelten Ak E9 untersucht. Wie in Abb.7 abgebildet, konnten die Antigene Hering und Rotbarsch selektiv detektiert werden. Abb. 7: Extinktionswerte der sechs Fischantigene bei der Ak-Kombination D5-E9 Diese beiden Fischantigene wurden von diesem Ak ab einer Probenkonzentration von ca. 200 ng/ml nachweislich gebunden. Der Nachweis von Heringantigen ist im höheren Konzentrationsbereich bei diesem Ak besser als beim Rotbarschantigen. Unter 100 ng/ml Probenkonzentration konnten die beiden Fischantigene nicht mehr nachgewiesen werden. Alle Extinktionswerte der übrigen untersuchten Fischproben erzielten die gleichen Werte wie die PBS-Kontrolle. Damit konnten diese Fischantigene von dieser Antikörperkombination nicht detektiert werden. 23 3.2.4 Sandwich-ELISA mit HRP-gelabelten Ak D12 In diesem Versuch wurde als sekundärer Ak der D12 eingesetzt. Im Unterschied zu den ersten Versuchen erzielte die Kontroll-Probe einen geringfügig veränderten Extinktionswert, wie in Abb. 8 zu erkennen. Abb. 8: Extinktionswerte der sechs Fischantigene bei der Ak-Kombination D5-D12 Die Verschiebung der Kontrolle ist auf die Herstellung einer neuen PBS-Kontrolllösung zurück zu führen. Wie aus der Graphik hervorgeht, liegen ca. 80 % der Datenwerte unterhalb der Kontrolllinie. Dennoch konnte diese Antikörperkombination das Antigen Rotbarsch im Konzentrationsbereich ab 300 ng/ml detektieren. Die Antigene Tilapia und Thunfisch liegen ab einer Proteinkonzentration von ca. 100 ng/ml im sehr niedrigen Bereich über dem Nullwert der Kontrolle. Bei den Probenantigenen Kabeljau, Hering und Alaska Seelachs liegen die Extinktionen aller untersuchten Konzentrationsstufen im Bereich der Kontrolle und wurden demnach von dieser Antikörperkombination nicht nachgewiesen. 24 3.2.5 Sandwich-ELISA mit HRP-gelabelten Ak C9 Die folgende Grafik (Abb. 9) zeigt die Nachweisfähigkeit des sekundären Antikörpers C9. Abb. 9: Extinktionswerte der sechs Fischantigene bei der Ak-Kombination D5-C9 Wie auch im Versuch zuvor liegen einige Messwerte unterhalb der Kontrolllinie. In den vorherigen Versuchen wurden in der niedrigsten Proteinkonzentrationsstufe keine auswertbaren Messwerte ermittelt. Aufgrund dessen wurde in dieser Untersuchung in einem um eine Zehnerpotenz höheren Konzentrationsbereich gearbeitet. Es konnten vier der sechs Fischantigene nachgewiesen werden. Im Vergleich zum Ak D12 wurden zusätzlich zu dem Antigen Rotbarsch in dieser Antikörperkombination auch Kabeljau, Hering und Alaska Seelachs nachgewiesen. Diese Ak-Kombination weist deutlicher Kabeljau und Hering nach als die anderen detektierten Fischantigene. 25 4 Diskussion Als primärer Antikörper wurde der D5 verwendet. In Voruntersuchungen sowie in (Blank, 2012) erzielte dieser Antikörper bei allen hier untersuchten Fischantigenen positive Ergebnisse im Sandwich-ELISA-Verfahren. Es ist von großer Bedeutung, dass der primäre Antikörper in der Lage ist, alle zu testenden Fischantigene zu binden. Kann dieser Antikörper ein Antigen nicht koppeln, wird das ungebundene Antigen im Waschprozess entfernt. Damit kann dieses Antigen im Test nicht mehr erfasst werden. Aus Zeit- und Kostengründen konnte dieser Antikörper nicht mehr als sekundärer Antikörper untersucht werden. Beim Vergleich der vier gegeneinander getesteten HRP-gelabelten sekundären Antikörper G7, E9, D12 und C9 mit dem sekundären Ak G11 als Referenzantikörper konnte ermittelt werden, dass drei dieser vier Antikörper multireaktiv sind. Als multireaktiv gilt ein Antikörper, wenn dieser in der Lage ist mindestens zwei Antigene aus verschiedenen Fischarten zuerkennen. Wie in den Voruntersuchungen von C. Blank und in einem durchgeführten Wiederholungsversuch wurde der Referenzantikörper G11 als multireaktiv gegen die Fischantigene K, H, A.S., R und T positiv getestet. Die Fischprobe Th konnte in den hier untersuchten Antigenkonzentrationen in beiden Versuchen mit dem Ak G11 keine auswertbaren Extinktionen erzielen. Thunfisch hat einen hohen Anteil an dunklem Muskelfleisch. Dunkles Muskelfleisch besitzt im Gegensatz zum weißen Muskelfleisch eine geringere Konzentration an Allergen auslösendem Parvalbumin. (Gajewski; Hsieh, 2009) Daher ergab der Test mit Thunfischantigen selbst bei den hier höchsten eingesetzten Konzentrationen keine positiven Ergebnisse. Aufgrund der geringeren Parvalbuminkonzentration in dem Muskelfleisch dieser Fischart, müssten höhere Antigenkonzentrationen eingesetzt werden, um positive Ergebnisse zu erzielen. Neben dem Referenzantikörper wies der untersuchte Ak G7 ebenfalls selektiv die Fischantigene K, H, A.S., R und T nach und gehört somit zu den multireaktiven monoklonalen Antikörpern. Auch hier wurde das Antigen Th nicht detektiert. Der Ak C9 konnte vier von sechs Fischantigenen nachweisen und kann ebenfalls als multireaktiv betrachtet werden. Dieser Ak detektierte K, H, A.S. und R. Der Ak E9 ist für den Nachweis der Fischproben Rotbarsch und Hering selektiv. Dieser Ak ist als weniger multireaktiv zu betrachten und daher für unspezifische Fischantigenuntersuchungen eher ungeeignet. Der Ak D12 konnte selektiv den Nachweis des Antigens aus Rotbarsch deutlich erbringen. Das Fischantigen aus Tilapia wurde über den gesamten Konzentrationsbereich in 26 geringem Maße erkannt, sodass eine Untersuchung sogar unterhalb einer Konzentration von 10 ng/ml erfolgen könnte. Die restlichen untersuchten Fischantigene konnten bei diesem HRP-gelabelten Ak keine messbaren Ergebnisse erzielen, sodass diese AkKombination für unspezifische Allergenuntersuchungen ebenfalls ungeeignet wäre. Beim Vergleich der fünf untersuchten Antikörper ist auffällig, dass der Referenzantikörper deutlich höhere Extinktionen erzielte, als die vier getesten Ak. Der Referenzantikörper G11 stammte aus einer Fraktion mit einer gelabelten Ak-Konzentration von ca. 0,4 mg/ml und wurde in einer 1:2000 Verdünnung in PBS-Puffer getestet. Die untersuchten gelabelten Ak G7, E9, D12 und C9 hatten eine Ausgangskonzentration von ca. 0,2 mg/ml in den einzelnen Fraktionen und wurden ebenfalls in einer 1:2000 Verdünnung für den Einsatz im Sandwich-ELISA eingesetzt. Die Differenz der eingesetzten Antikörper-Konzentrationen zwischen dem G11 und den vier neu gelabelten Antikörpern ergab vermutlich den Unterschied in der Substratumsetzung. In dieser Arbeit ist das Ziel unspezifisch Fischantigene qualitativ nachzuweisen und nicht quantitativ. Daher ist es unerheblich, wie hoch die eingesetzte Antikörperkonzentration der sekundären Ak ist. Sobald ein Antikörper ein Antigen koppelt und es zur Substratumsetzung kommt, gilt der Allergennachweis als positiv. Im direkten Vergleich der Ergebnisse des Referenzantikörpers G11 aus der (Blank, 2012) und aus dem hier durchgeführten Wiederholungsversuch ist weiterhin ein Unterschied in den Extinktionswerten trotz identisch eingesetzter Ak-Konzentrationen festgestellt worden. Allgemein liegen die Messwerte von (Blank, 2012) höher als die Werte aus dem Wiederholungsversuch. Für den Wiederholungsversuch wurden zwar die gleichen Fischantigene verwendet, jedoch entstammen diese nicht demselben Herstellungsdatum. Darin könnte dieser Messwertunterschied unter anderem begründet sein. Zusätzlich könnte ein abweichend verwendetes Volumen der sekundären Ak-Lösungen die Differenz erzeugt haben. In (Blank, 2012) wurde ein Volumen von 200 μl G11-Antikörperlösung pro Well verwendet. Im Wiederholungsversuch hingegen wurden nach vorgeschriebenem Versuchsplan 150 μl G11-Ak-Lösung eingesetzt. Dies könnte ebenfalls zu den abweichenden Ergebnissen beider Arbeiten geführt haben. Durch einen zu geringeren Einsatz an gelabelten Antikörpern könnten frei vorhandene Antigenepitope nicht im ausreichenden Maße durch die sekundären Ak gebunden werden, sodass diese Antigene im Test nicht nachweisbar sind. Wie bereits erwähnt spielt jedoch die Konzentration der sekundären Ak keine wesentliche Rolle, da ausschließlich der Fund eines Antigens ausreicht, um einen positiven Antigennachweis zu erhalten. Da ebenfalls bei allen vier 27 untersuchten Antikörpern die gleiche Menge an Antikörperlösungen eingesetzt wurde, sind die Ergebnisse im Vergleich untereinander durchaus repräsentativ. In der Studienarbeit von C. Blank sind im Antigenkonzentrationsbereich von ca. 1 ng/ml auswertbare Extinktionswerte erreicht worden. Blank schrieb: „In dieser Arbeit konnten mit dem Antikörperpaar 3G9 und 1G3 bei S, R und H Proteinkonzentrationen im einstelligen ng/ml-Bereich erkannt werden. Das sind zum Beispiel für A. Seelachs 1,28 ng Parvalbumin pro ml Lösung“. In den Untersuchungen dieser Arbeit konnte ein Antigennachweis bis zu einem Konzentrationsbereich von ca. 100 ng/ml sicher nachgewiesen werden. Das sekundäre Ak D12 konnte das Fischantigen aus Tilapia sogar bis 10 ng/ml detektieren. Es lässt sich vermuten, dass auch in geringeren Konzentrationen dieses Antigen in der Ak-Kombination mit D12 nachweisbar wäre. Die Nachweismethode Sandwich-ELISA dient dem qualitativen und quantitativen Nachweis von Antigenen im Spurenbereich (ppm-Bereich). Die Untersuchungen wurden dementsprechend in hohen Verdünnungsstufen durchgeführt, die bei solch kostbaren und geringen Probemengen eine hohe Fehlerquote verursachen. Genaues Pipettieren und intensives Homogenisieren von solch geringen Mengen sind daher von großer Bedeutung. Ein sicheres und genaues Arbeiten kann durch eine Standardabweichung überprüft werden. Die Standardabweichungen der Mehrfachuntersuchungen lagen stets unterhalb von 5% und bestätigen damit ein sauberes Arbeiten und eine sichere Untersuchungsmethode (Anhang 3). In (Gajewski; Hsieh, 2009) wurden zwei Antikörper gegen Parvalbumin in einem indirekten ELISA gegeneinander getestet. Dabei wurden neben 26 Fischarten, inklusive der in dieser Bachelorarbeit getesteten Fischantigene K, A.S., R, Th und T, auch weitere Tierarten untersucht. Der Antikörper Mab PARV-19, gegen Parvalbumin eines Frosches, erkennt dabei unabhängig der Tierarten Parvalbumin. Der Antikörper Mab 3E1 gegen das Katzenhai-Parvalbumin hingegen, ist in den Untersuchungen als rein Fischspezifischer Parvalbumin-Antikörper ermittelt worden (Gajewski; Hsieh, 2009). Wie auch in dieser Bachelorarbeit sind solche Antikörper bedeutsam für den Nachweis von Fischallergenen in komplexen Lebensmitteln. Schnelltests für Fischallergiker sollten ausschließlich positiv auf Fisch-Parvalbumin reagieren und damit dem Verbraucher Schutz vor versteckten Fisch-Allergenen im Lebensmittel bieten. Wie in der Publikation sind auch die in dieser Arbeit untersuchten Antikörper rein Fischspezifisch. Ziel war es, eine Antikörperkombination zu finden, die zwar allgemein Fischallergene erkennt, aber unspezifisch in der Fischart positive Ergebnisse erzielt. Im Vergleich zu dem 28 Referenzantikörperpaar D5-G11 erwies sich die Kombination D5-G7 ebenfalls als tauglich im Nachweis von Fischartunabhängigem Parvalbumin. Der hier aus Zeitgründen nicht getestete sekundäre Ak D5, der immer als primärer Ak aufgrund seiner Fischartübergreifenden Erkennung verwendet wurde, sollte in weiteren Tests untersucht werden. Vermutlich erzielt diese Kombination der gleichen Ak-Gruppe bessere Ergebnisse. 5 Ausblick Der Konzentrationsbereich der verwendeten Antigene sollte für die hier untersuchten AkKombinationen weiter ausgeweitet werden. Einerseits könnten einige Ak-Kombinationen erst in größeren Antigenkonzentrationen wirksam sein. Andererseits kann der hier festgestellte Negativ-Nachweis bestimmter Fischartparvalbumine auch in höheren Konzentrationen bestätigt werden. Ebenso gilt es zu überprüfen, ob die Kombination von D5-D12 die Fischart Tilapia im Spurenbereich unter 10 ng/ml noch positiv nachweisen kann. Allgemein sollten weitere Kombinationsmöglichkeiten der Ak getestet werden. Das aus Zeit- und Kostengründen hier nicht als sekundärer Antkörper getestete Antikörper D5 sollte in Untersuchungen als Kombination D5-D5 erprobt werden, weil dieses Antikörper alle sechs Fischarten-Antigene erkennen kann. Das funktionale Ak-Paar D5-G7 und das Referenz-Ak-Paar D5-G11 sollten über weitere Fischarten wie in der Publikation bereits beschrieben, getestet und in komplexen Lebensmitteln wie z. B. Suppen erprobt werden. Die Funktionalität des Sandwich-ELISA-Verfahrens wird unterschiedlich zwischen reinen Fischextrakten und realen Lebensmitteln ausfallen. Dennoch ist die Wirksamkeit des Verfahrens in realen Lebensmitteln entscheidend und sollte abschließend auch dort im großen Umfang untersucht werden. 29 6 Zusammenfassung Zu Beginn der Versuchsreihe wurde eine schon zuvor untersuchte Antikörperkombination von monoklonalen Antikörpern auf dessen Funktionalität in einem Antigenkonzentrationsbereich von 10 ng/ml bis 1000 ng/ml untersucht. Dieses Antikörperpaar Wi 11 3G9 D5 als primären Antikörper und Wi 111G3 G11 als sekundären Antikörper galt in dieser Arbeit als Referenz-Antikörperpaar. Im Vergleich zur Referenz-Kombination wurden vier weitere sekundäre Antikörper mit jeweils demselben primären Antikörper auf ihre Funktionalität untersucht. Die Funktionalität der Antikörperkombinationen wurden mit den Antigenen aus Kabeljau, Hering, Alaska Seelachs, Rotbarsch, Thunfisch und Tilapia getestet. Die Kombination 11 3G9 D5 als Fängerantikörper und Wi 113D12 G7 als sekundärer gelabelter Antikörper konnte fünf der sechs untersuchten Fischantigene nachweisen und ist damit ebenso multireaktiv wie die Referenz-Kombination D5-G11. Mit der Kombination Wi 113G9 D5 und Wi 114B10 C9 als sekundärer gelabelter Antikörper wurden vier Antigene nachgewiesen. Mit dem sekundären Antikörper Wi 113G4 E9 bei gleichen primären Antikörper wurden zwei Antigene nachgewiesen (Hering und Rotbarsch) und der Antikörper Wi 115H1 D12 konnte nur das Antigen aus Rotbarsch deutlich nachweisen. Anhand der ermittelten Ergebnisse gelten die Antikörperkombinationen D5-G7 und D5-G11 als ausreichend multireaktiv für den qualitativen Nachweis des Fischallergens Parvalbumin und sollten daher in weiteren Untersuchungen intensiver verfolgt werden. 30 7 Verzeichnisse 7.1 Abbildungsverzeichnis Abb. 1: EF-Hand-Motiv eines Parvalbumins ...................................................................... 6 Abb. 2: Prinzip eines Sandwich-ELISA .............................................................................. 9 Abb. 3: Schematische Darstellung der chem. Kopplung von Meerrettichperoxidase ....... 15 Abb.4: Kalibriergerade BSA ............................................................................................. 18 Abb. 5: Extinktionswerte der sechs Fischantigene bei der Ak-Kombination D5-G11 ...... 20 Abb. 6: Extinktionswerte der sechs Fischantigene bei der Ak-Kombination D5-G7 ........ 21 Abb. 7: Extinktionswerte der sechs Fischantigene bei der Ak-Kombination D5-E9 ........ 22 Abb. 8: Extinktionswerte der sechs Fischantigene bei der Ak-Kombination D5-D12 ...... 23 Abb. 9: Extinktionswerte der sechs Fischantigene bei der Ak-Kombination D5-C9 ........ 24 7.2 Tabellenverzeichnis Tab. 1: Bisher identifizierte Parvalbumine verschiedener Fischarten ................................. 7 Tab. 2: Liste über verwendete Antikörper ......................................................................... 13 Tab. 3: Liste über verwendete Fischextrakte als Antigene ................................................ 13 Tab. 4: Konzentration BSA Standards und deren Extinktionen ........................................ 18 Tab. 5: Ext.- und Konzentrationswerte Ak G7 und Ak E9 nach dem HRP-Labeling ...... 32 Tab. 6: Ext.- und Konzentrationswerte Ak D12 und Ak C9 nach dem HRP-Labeling .... 33 Tab. 7: Extinktionswerte, MW und Standardabweichung der untersuchten sek. Ak ........ 34 7.3 Literaturverzeichnis Baltes, W.: Schnellmethoden zur Beurteilung von Lebensmittel und ihren Rohstoffen. 2. Auflage. Hamburg: Behr‘s Verlag, 1995 Blank,C.:Studienarbeit: Entwicklung identifikation, Neubrandenburg.2012 eines Sandwich-ELISA zur Fischspezies- Bundesforschungsinstitut für Forschung und Ernährung: Fisch und Ernährung, Max Rabner Institut.2011 Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz (BMELV): Allergenkennzeichnung auf verpackten Lebensmitteln ist Pflicht, http://www.bmelv.de/SharedDocs/Standardartikel/Ernaehrung/SichereLebensmittel/Kenn zeichnung/Allergenkennzeichnung.html. 10.02.2012 31 D.M.Kemeny: Enzyme linked Immunosorbent Assay im biologisch/medizinischen Labor, Gustav Fischer Verlag, 1994 Fischer,M.;Haase,I.: PCR in der Lebensmittelanalytik, Darmstadt,GIT Fachzeitschrift 03/2006, S. 206-209, GIT VERLAG GmbH & Co. KG. 2006 Labor- Gajewski,K.; Hsieh,Y.: Monoclonal Antibody Specific to a Major Fish Allergen: Parvalbumin, Journal of Food Protection, Vol.72, No.4, Pages 818-825, USA. 2009 Heinrich,J.:Falsche Fische – ein Bericht über die Schwierigkeiten der Identifizierung einer „Seezunge“, Inf. Fischereiforsch. 56, 35–40, Hamburg. 2009 Heinrich,J.: Identifizierung der Welsart in Filetware durch Protein-und DNA-Analyse, Inf. Fischereiforsch. 58, 35–41, Hamburg. 2011 Holtzhauer, M. (Hrsg): Methoden in der Proteinanalytik. Berlin: Springer-Verlag, 1996 Iron,R.:Fisch,http://www.alleszurallergologie.de/Allergologie/Artikel/3758/Allergen,Alle rgie/Fisch/. 2009; 06.01.2012 Jeebhay,M.;Robins,T.;Lehrer,S.;Lopata,A.: Occuptional seafood allergy:a review,Occup Environ; 58:553-562. 17.04.2001 Korte,B.: Dissertation Speziesidentifizierung mittels vergleichender Sequenzanalyse des mitochondrialen 12S-rRNA-Gens, Hamburg. 2004 Lopata,A.;Lehrer,S.: new insight into seafood allergy.Wolter Kluwer Health/ Lippincott Williams & Wilkins. 2009 Schleinstein,J.:Studienarbeit Entwicklung und Validirung eines ELISA zum Nachweis der Schimmelpilzgattung Penicillium.Neubrandenburg. 2011 Schütz,M.:Diplomarbeit „Isolierung Thunfisch“,Neubrandenburg. 2009 des Fischallergens Parvalbumin aus Swoboda,I.:Diagnose und Therapie von Fischallergien: Fortschritte durch rekombinante DNA-Technologie,http://dermatologieallergologie.universimed.com/artikel/.18.11.2011;04.01.2012 Wiberg GmbH: Kennzeichnung von Allergenenund zusammengesetzten Zutateten, http://www.wiberg.eu/gastronomie/service/lebensmittelrecht/allergenkennzeichnung.htm. 2007; 05.01.2012 32 8 Anhang Anhang 1 Tab. 5: Extinktions- und Konzentrationswerte des Ak G7 und Ak E9 nach dem HRPLabeling $ # % " $ # % ! !"# ! ! ! !$$ !"$ ! !$ !$%# ! $!$# ! !# !" !# !# !% !" $!" ! !" ! !# !" !%$ ! $!# !% ! !$ ! !" !%# !# $!$ ! !" !$$ ! !#$ ! ! ! ! !# ! !% ! ! !% !% !" !% ! !# !"$ ! !$ !" ! !%% $! ! !" !# !"# !$ ! !#" $! ! !" ! !# !# !## !" !"" !$ !% ! ! !% $!# !" !%# ! !"# !% !% $!# ! !" ! ! !# !$ !" !% !# ! !# ! !" !% ! !" !% !# ! !" !$ !# !" !#" ! !% !" !" !" !% !$# !$ Die Fraktion ohne Substratumsetzung im qualitativen Nachweis der Funktionalität der HRP-gelabelten Ak wurde rot markiert. Formel für die Mittelwertbestimmung: Arithmetische Mittel: x = ¦ x / n x = Summe aller Messwert n = Anzahl der Messwerte 33 Anhang 2 Tab. 6 : Extinktions- und Konzentrationswerte des Ak D12 und Ak C9 nach dem HRPLabeling $ # % " $ # % !$ ! ! !# !% !# !$ ! !%# !% !% !% !% !% !% !% !" !" !$# !" !$ !"$ !"$ ! !# !" ! ! !# !" !# !#% !# ! !#" !% ! !# !$ ! !$ ! !# !$ !# ! !$ !$ !$ !" ! ! !$ ! Formel für die Standardabweichung: s= 1 * ¦ in=1 ( X i - X) 2 n −1 n = Anzahl der Messungen Xi = Messwert X = arithmetisches Mittel !# !#% ! !% !## !$ !% ! !" !$ ! ! ! !# ! !# !$ ! ! ! ! !$ !% !" !$ ! ! !## !" !$ !" !"$ !$ !% !$ !$ ! !"# !" ! !$$ ! !" ! !% !" !$" ! !# ! ! ! !$ !" !" ! ! ! ! !# !$ ! !" ! ! ! !#$ !## !"$% !" !% !#" !# 34 Anhang 3 Tab. 7: Extinktionswerte, MW und Standardabweichung der untersuchten sekundären Ak $ !"# & '% " " " " " " " " " !" !" !" % % % % % % % % % !% !% !% !$ !" ! ! !$ !# ! ! ! !% !" !% !$ ! !" !% ! ! %&'()& % % % " !" ! ! !% ! !% !# ! !# ! !% !$ ! ! ! !# ! ! % % ! !# % % !" ! % % !$ ! %! %! %! !% ! ! !" ! ! ! !" !" !% ! !% ! ! !# ! !" !" !% ! ! !# ! ! ! !" !" !# ! !# ( ! !% !# !% ! !# !% ' ! !# !% !"$ !" !" !% !$ ! !$ !$ ! ! !" ! ! ! !$ ! !$ !$ ! !" )" !"# !$ !" !# ! !% !% !%$ !$$ !$% !$# ! ! ! !$% !$$ ! !$ ! !" ! !" !" !"#$ !"$ ! !$ ! ! ! ! ! *)#+&() 35 & ! ! ! 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