„Paradoxie des Fortschritts in der aktuellen Gesellschaft“ 2003 wurde von den Absolventen der Philologischen Fakultät im Rahmen einer Konferenz zur Futurologie eine anonyme Umfrage durchgeführt. Auf die Frage nach der Beurteilung der Zukunft haben fast 90% der ansonsten modernen und idealistischen Studenten pessimistisch geantwortet. Dies zeugt von einer prinzipiellen Diskrepanz der Existenz, der Entfremdung zwischen der Zivilisation und der Kultur, diesen beiden Meta-Ideen des Fortschrittes. Die Meta-Idee der Zivilisation ist die Idee einer maximalen Verbreitung des wissenschaftlich-technischen Wissens aufgrund des methodologischen Paradigmas des neuzeitlichen Weltbildes. Dieses Weltbild hat den Anspruch auf die objektive Auffassung der Naturgesetze mit Hilfe der autonomen, autozentrischen Vernunft. Es ist das Streben nach Befriedigung der lebensnotwendigen Bedürfnisse des Menschen. Die Meta-Idee der Kultur des Fortschrittes basiert auf der Idee des Erfassens und der Achtung der geistig-moralischen Gesetze. Diese zwei Metaideen prallen zusammen und wirken gleichzeitig im Rahmen derselben Kultur- und Zivilisationsgesellschaft. Das Paradoxon besteht darin, dass die Meta-Idee der Zivilisation des Fortschrittes konfliktär zur kulturellen Meta-Idee, inklusive der Idee des Menschen, ist. Wissenschaftler und Philosophen sprechen immer mehr über die Entfremdung der Zivilisation. Sie verweisen auf die Notwendigkeit der radikalen Veränderung oder wenigstens der prinzipiellen Korrektur des wissenschaftlichen Paradigma, so beispielsweise Neil Postmann in den USA Der russische Akademiker Kasnatschejew bezeichnet Katastrophismus als charakteristischen Zug unserer Epoche. Der Katastrophismus der regionalen Problematik bleibt in den neuen geopolitischen Gegebenheiten bestehen. Das ist mit der Osterweiterung der EU verbunden. In diesem Zusammenhang sind die Problematik dieser Region und die Problematik des Fortschrittes in dieser Region eng mit den zwei oben genannten Meta-Ideen verbunden. Heutzutage unterscheidet man zwischen der Fortschrittsidee im Rahmen der Kantschen Philosophie, deren Sinn in der moralischen Vervollkommnung des Menschen, in der Verbindung von Politik und Moral, in der Ausarbeitung des rechtlichen Weltkontextes liegt, und der sehr populären Idee der Gesellschaft im Sinne des bekannten amerikanischen Wissenschaftlers Francis Fukuyama, der sich die ideale Gesellschaft als eine Gemeinschaft der unperfekten Subjekte der Marktwirtschaft vorstellt. Auf dem Weg zur Idee des regionalen Fortschrittes ist die Lehre der Vergangenheit ein wichtiges Hilfsmittel. Es gibt eine 690jährige plus eine 60jährige Lehre dieses Königsberg-Kaliningrad Phänomens. Königsberg ist im modernen Kaliningrad zu einer Gespensterstadt, zu einem Faktor im Unterbewusstsein geworden. Die Gespensterstadt Königsberg ist auf der Suche nach dem Dialog mit dem modernen Kaliningrad, um die Verbindung nicht zu verlieren. Gott sei Dank wurde in dieser Stadt ein Philosoph geboren, der auf fast mystische Weise die Idee des regionalen Fortschrittes vorweggenommen hat. Daran sollten wir uns orientieren, unabhängig davon, ob wir der christlichen Idee oder der rein wirtschaftlichen Idee nachhängen. Wladimir Gilmanov
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