PROJEKTE: KENIA KAMELE FÜR DÜRREGEBIETE Kamelhaltung in den Trockengebieten Kenias als Anpassung an den Klimawandel Projekt Mehr als 70 Prozent der Landfläche Kenias besteht aus ariden und semiariden Gebieten. Bedingt durch den Klimawandel treten in diesen Gebieten immer häufiger Dürren auf. Die traditionelle Haltung von Rindern, welche die Lebensgrundlage der meisten dort heimischen Menschen bildet, wird unter diesen Bedingungen immer schwieriger. Eine erfolgsversprechende Alternative sind Kamele, da sie an die harschen Bedingungen besonders gut angepasst sind. Der Verkauf von Kamelmilch, -fleisch und –leder, sowie Transportdienstleistungen bilden zudem eine wichtige Einkommensquelle für Familien. Die Verteilung von Kamelstuten an ViehhalterInnen in Verbindung mit der entsprechenden Ausbildung für deren Haltung und Nutzung bewirkt in der Region eine nachhaltige Verbesserung der Lebensgrundlage dieser Menschen. Weiterbildungen für Veterinäre und Tiergesundheitsfachleute tragen dazu bei, das notwendige Wissen lokal zu verankern. Projektnummer: BV AH-05 Projekt läuft seit: Januar 2010 Aktuelle Projektphase: Januar 2013 bis Dezember 2015 Biovision Budget für 2015: USD 81‘611 Projektkoordination vor Ort: Dr. Kennedy Agoi Lumadede, Projektleiter VSF Suisse Kenya Programmverantwortung bei Biovision: Mirjam Moser Relevanz Im Isiolo-Distrikt ist die Ernährungssicherheit der Menschen gefährdet. Krankes Vieh und immer häufiger auftretende Dürreperioden führen zu Konfliktsituationen und erschweren die Lebensbedingungen. Die Kamelhaltung ermöglicht den ViehhalterInnen, ihre Ernährungssicherheit und Lebensbedingungen eigenständig und nachhaltig zu verbessern. Begünstigte Kamele eignen sich gut für die Viehhaltung in den trockenen Regionen Kenias. Dieses Projekt unterstützt in der Umgebung von Isiolo direkt von Not bedrohte ViehhalterInnen; viele davon sind Nomaden. Mit der Verteilung von Kamelen - kombiniert mit entsprechenden Ausbildungen zur artgerechten Haltung und Förderung der Kamelwirtschaft - erhalten sie eine stabile Einkommensquelle. Weitere Haushalte profitieren indirekt von den Kamelen und den am Markt verkauften KamelProdukten. Der Verkauf von Milch, Fleisch und Leder sowie Transportdienstleistungen bilden eine wichtige Einkommensquelle. Fact Sheet, Stand Mai 2015 © Biovision Ziele 2013 bis 2015 Die Lebensgrundlage von ViehhalterInnen in der Region soll durch die Verteilung von weiteren Kamelen, Ausbildung in deren Haltung und Unterstützung in der Herstellung und Vermarktung von Kamelprodukten nachhaltig verbessert werden. Dieser Ansatz, der die gesamte Wertschöpfungskette berücksichtigt und sowohl die Region Isiolo als auch die Absatzmärkte in Nairobi einbezieht, ist besonders erfolgsversprechend. Konkret werden in der jetzigen Projektphase: 50 Haushalte mit je einer Kamelstute versorgt Vier designierte regionale Frauengruppen in Kamelmilchmarketing, Joghurt- und Käseherstellung ausgebildet und eine Frauenkooperative mit Milchpasteurisierungs- und Aufbereitungsgeräten ausgerüstet Eine Frauengruppe aus Eastleigh, Nairobi, ins Kamelmilchmarketing und in grundlegende Geschäftspraktiken eingeführt Das Infonet (Internetplattform zur Wissensvermittlung über ökologische Landwirtschaft) des Farmer Communication Programme (FCP) von Biovision mit den neu entwickelten Ausbildungsunterlagen zur Kamelhaltung und gesundheit erweitert, womit die Basis für die weitere Verbreitung des Wissens zur Haltung und Nutzung von Kamelen gebildet wird 500 Exemplare des Kamelmilchhygiene-Handbuches gedruckt Ein Ausbildungsworkshop zur Gesundheit, Zucht und Nutzung von Kamelen für 10 lokale Veterinäre und Tiergesundheitsfachleute durchgeführt Isiolo liegt in der Trockenzone Kenias am Äquator, ca. 250 Kilometer nördlich der Hauptstadt Nairobi. Partner in diesem Projekt: Vétérinaires Sans Frontières Suisse (VSF Suisse) implementierende Partnerorganisation Kenya Camel Association (KCA) Bisher Erreichtes Mittlerweile wurden 50 Kamele an 50 ausgewählte Haushalte der Bevölkerung von Sericho im Isiolo-Distrikt im Osten von Kenia übergeben. Trainings zur Kamelhaltung, Milchnutzung und den üblichen Kamelkrankheiten wurden durchgeführt. Alle Ausbildungsunterlagen wurden von Vétérinaires sans Frontières (VSF) Suisse und Oleleshwa Enterprises begutachtet und einige der Unterlagen sind mittlerweile auf der Infonet-Biovision Plattform integriert, unter anderem ein „Camel Health and disease managemnet manual“. Diese Anleitung wurde auch verwendet, um 10 Tiergesundheitsfachleute des Ministeriums für Landwirtschaft auszubilden. Aufgrund grosser Nachfrage erhielten bereits 4 Frauengruppen eine Ausbildung in Käseherstellung, Milchverarbeitung und Pasteurisierung. In Zusammenarbeit mit den lokalen Behörden und anderen Akteuren konnte im September 2013 ein neues Sammel- und Kühlungszentrum für die Milchverarbeitung der Aneloi Women‘s Group eingerichtet und elektrifiziert werden. Zudem wurden 250 DruckverschlussMilchkannen (je 25 Liter) an die Kooperative verteilt, die wesentlich zur Verbesserung der Milchqualität und –hygiene beitragen. Biovision – Stiftung für ökologische Entwicklung Heinrichstrasse 147, CH-8005 Zürich Tel. +41 44 512 58 58 / [email protected] / www.biovision.ch PC-Konto: 87-193093-4 Kenya Agricultural Research Institute (KARI) Oleleshwa Enterprises Ltd. Fact Sheet, Stand Mai 2015 © Biovision
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