ZWST informiert Zentralwohlfahrtsstelle der Juden in Deutschland e.V. Ausgabe 3 · Sept. 2015 Liebe Freunde der ZWST, liebe Leser, „ZWST informiert“ jetzt auch als Onlineversion lesen: wieder ist ein reichhaltiges Jahr vergangen und wir feiern Rosh Hashana, den Beginn des Neuen Jüdischen Jahrs 5776. www.zwst.info Games, lesen Sie dazu auf den nächsten Seiten. Sehr viele der Betreuer und Leiter waren früher selber als Kinder und Jugendliche dabei und wir tun alles dafür, dass sich dieses Prinzip auch zukünftig fortsetzt. Besonders freut uns, dass unser Konzept der „Inklusiven Machanot“ immer mehr betroffene Familien anspricht (S. 7). Auch das steht für den Zusammenhalt der jüdischen Gemeinschaft entsprechend dem Motto „Ami“. Am Mühlensee in Liebenwalde bei Berlin Machane Ami unterwegs in Berlin Im August haben wir 3 Kollegen verabschiedet, deren verdienstvolles Engagement hier noch einmal gewürdigt werden soll: Dan Fayutkin, Delegierter der Jewish Agency, hat sich 3 Jahre bei der ZWST für die Zielgruppe der jungen Erwachsenen stark gemacht. Wir begrüßen Alex Bondarenko als seinen Nachfolger (S.12). Paulette Weber, seit 17 Jahren bei der ZWST, seit 15 Jahren professionelle und warmherzige Leiterin des Sozialreferates, verlässt die ZWST, um mit ihrer Familie nach Israel zu gehen, lesen Sie mehr auf S. 13/14. Aron Schuster, stellvertretender Direktor der ZWST, wird kommissarisch ihre Stelle übernehmen, Ilya Rivin, seit 2007 Mitarbeiter des Sozialreferates wird ihn unterstützen. Julia Janes, seit 2008 für alle Personalangelegenheiten zuständig, wird sich beruflich verändern, wir wünschen ihr alles Gute für ihren weiteren beruflichen und privaten Lebensweg. Die ZWST wird ihre Hilfsbereitschaft, ihr Wissen sowie vielfältige Ratschläge und Tipps - und nicht zuletzt ihr ansteckendes Lachen vermissen, vielen Dank! Bei Erscheinen dieser Ausgabe haben wir unsere Sommerferiencamps (hebr. Machanot) beendet. 1044 Teilnehmer und Madrichim waren bei unseren Ferienfreizeiten unter dem Motto „Ami“ (Mein Volk) dabei: In Bad Sobernheim, Italien, Israel und erstmalig auch im brandenburgischen Liebenwalde bei Berlin, parallel zu den European Maccabi Eröffnungsfeier der European Maccabi Games in der Berliner Waldbühne In diesem Jahr wird mit vielfältigen Veranstaltungen das 50jährige Jubiläum der Aufnahme diplomatischer Beziehungen zwischen Israel und Deutschland begangen. Die ZWST ist stolz darauf, im Rahmen dieses besonderen Jubiläums als Koordinatorin des neuen Deutsch-Israelischen Freiwilligendienstes zu fungieren, lesen Sie auf S. 8 über den erfolgreichen Pilotdurchlauf der ersten 3 israelischen Freiwilligen in Deutschland. Wir freuen uns über unsere neue Aufgabe als Träger eines zukünftigen Jüdischen Zentrums in Potsdam in Kooperation mit dem Land Brandenburg. Außer der Synagoge als Herzstück wird es auch ein Gemeindezentrum sein mit einem vielfältigen Angebot. Wir hoffen, damit zur Verständigung und Konsensfindung in Potsdam beitragen zu können (S.17). In diesem Sinne wünschen wir Ihnen ein gesundes und glückliches Neues Jahr, Schana Tova U´Metuka, Ihr Beni Bloch, Direktor der ZWST „ZWST informiert“ als Online-Version lesen: www.zwst.info Nutzen Sie die Vorteile unserer Onlineversion: Mit einem Klick können Sie komfortabel durch die Inhalte navigieren. Wir freuen uns auf Ihre Kommentare, die Sie unter jedem Artikel platzieren können! DAS JUGENDREFERAT INFORMIERT: SOMMERMACHANOT Die Inhalte dieser Ausgabe Editorial Das Jugendreferat informiert Mittendrin statt nur dabei: ZWST-Machane in Berlin . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2 Taglit-Revival in Liebenwalde . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3 Machane „Ami“ in Gatteo a Mare . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4 Sport und Kunst - 2. Turnus in Bad Sobernheim . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5 Vom Hermon bis Eilat: Eine Israelrundreise voller Kontraste . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6 Kein Sommer wie jeder andere: 83 Jugendliche in Bellaria . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6 Selbstverständiches Miteinander: Inklusive Machanot . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7 Pilotdurchlauf des Deutsch-Israelischen Freiwilligendienstes (DIFD) erfolgreich abgeschlossen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8 Talmud Israeli: Jüdisches Wissen lebendig vermittelt . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9 Das Jugendreferat stellt sich vor . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10 Islamisierung in Europa? Seminar für junge Erwachsene . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11 Von Augsburg bis Frankfurt/O., von Aachen bis Berlin . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12 Alex Bondarenko als Nachfolger von Dan Fayutkin . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12 Das Sozialreferat informiert Eine Kollegin mit Herz erfüllt sich einen Traum . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13 Seminar und Machane zugleich Bisher rund 700 Teilnehmer an den Seniorenerholungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15 Zwischen Wissenschaft und Praxis Neues Kompetenzzentrum für Prävention.... . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Förderung von Verständigung und Konsensfindung ZWST als Trägerin eines jüdischen Zentrums in Potsdam . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10 Jahre Migrationsberatung für erwachsene Zuwanderer . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Identität - Zusammenhalt - Zugehörigkeit zu Deutschland . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ZWST beim 80. Deutschen Fürsorgetag in Leipzig . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 16 17 18 18 19 Termine Herbst/Winter 2015 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20 Mittendrin statt nur dabei: ZWST-Machane bei den European Maccabi Games in Berlin Kleines Machane-Lexikon (hebr.-dt.): „Machane“: Ferienfreizeit „Ami“: Volk „Rosh“: Leiter „Madrich“: Betreuer „Chanich“: Teilnehmer „Kwutza“: Gruppe „Alija“: Einwanderung nach Israel „Pe´uloth“: Gruppenspezifische Aktivitäten „Tfila“: Gebet ZWST informiert Seite 2 Diesen Sommer hat die ZWST ein 10-tägiges Machane im brandenburgischen Liebenwalde bei Berlin durchgeführt. Der Fokus dieses zweiten Turnus vom 27. Juli bis 06. August mit 54 Chanichim von 12 bis 18 Jahren, einem fantastischen Madrichimteam und den Roshim Benny Pollack und Alex Bondarenko lag dabei auf den European Maccabi Games (EMG), was dieses Machane zu etwas einzigartigem machte. Die diesjährigen Sommermachanot stehen unter dem Motto „Ami“ (hebr.), was bedeutet: „Mein Volk.“ Es soll verdeutlichen, dass unser Volk eine starke Einheit ist und eine große Familie. Der Refrain unserer Machanehymne verdeutlicht es: „Wir erlitten harte Zeiten, diese werden uns begleiten… Ami! Doch das Volk hält uns beisammen, wir gehen diesen Schritt zusammen... Wir sind Ami! Eine Union mit einer Vision - Nelech jad be jad - ata lo lewad - (wir gehen Hand in Hand – du bist nicht alleine) Glaube, Tradition vereint als Nation. Israel Arzi (Israel – mein Land), Machane Ami!“ Die 14. European Maccabi Games fanden zum ersten Mal, nach der Ausgrenzung der Juden bei den Olympischen Spielen im Jahre 1936, in Berlin statt. Die Eröffnungsfeier zählt zum Highlight dieses besonderen Machanes, denn Juden aus ganz Europa und anderen Teilen der Welt (USA, Südamerika, Südafrika, Australien u.a.) waren an einem Ort versammelt, wo sie vor 70 Jahren noch unerwünscht waren - auch dies schlug einen Bogen zu unserem Motto „Ami“. Machane Ami im Deutschen Bundestag Die Stimmung bei dieser großen Feier und unter den Teilnehmern lässt sich kaum beschreiben. Die Eröffnungsfeier war nur eins von zahlreichen Programmen auf diesem Machane. Jeden Tag gab es Pe´uloth zu einem speziellen Thema, die die Jugendlichen näher zu ihrem jüdischen Ursprung gebracht haben. Langeweile war für jeden ein Fremdwort während der 10 Tage in Liebenwalde, DAS JUGENDREFERAT INFORMIERT: SOMMERMACHANOT denn die vielen inhaltsreichen Programme sorgten ständig für Abwechslung. Wir besuchten den Deutschen Bundestag, ein Basketballspiel im Rahmen der Maccabiade und entdeckten im Rahmen eines „iChallenge“ (Schnitzeljagd mit I-Pads) spielerisch das jüdische Berlin. Im größten jüdischen Museum Europas haben wir interessante Ausstellungen zu den Themen „Holocaust“ sowie „Opferung Isaacs“ besichtigt. Ein weiteres Highlight für viele Chanichim war der Besuch in der Berliner Synagoge Chabad Lubawitsch, wo die meisten zum ersten Mal bei einer Brit Milah (Beschneidung) dabei sein durften, die zu diesem Zeitpunkt stattfand. angefühlt wie ein Fest. Man hat sehr viel gelernt, neue Erfahrungen gesammelt und neue Freundschaften geschlossen.“ Eva (14) erzählt: „Es ist mein erstes Machane gewesen und ich fand es einfach nur toll. Die Stimmung hier war total anders als auf normalen Sommercamps. Hier wurde gesungen und getanzt. Das Gebet nach dem Essen hat sich für mich jedes Mal Madrich Mark (18) sagte: „Es war ein wundervolles Machane und hat allen sehr viel Spaß gemacht. Die Location war fantastisch. Ich wusste, was auf mich zukommt, aber ich hab bei weitem nicht gedacht, dass es so krass wird. Ich habe wirklich erstmal drei Tage gebraucht, um mich hier zu orientieren. Dieser Ort hat wirklich alles. Ein Minigolfplatz, zwei Volleyballplätze, zwei Fußballplätze, ein Basketballplatz, einen Pool, in der Nähe ein See, wo man einfach hinlaufen kann und einen riesigen Wald, wo man gut wandern kann. Die Projekte waren sehr gelungen und eine Bereicherung für die Jugendlichen. Ich bin mir sicher, dass ich mich noch lange an dieses Machane erinnern werde.“ Alexandra Grechina (18), Teilnehmerin aus Aachen Bubble Soccer - Fußball ohne Fouls Unterwegs in Berlin „iChallenge“ in Berlin Fotos S. 1-3: ZWST Taglit-Revival in Liebenwalde Parallel zu dem Sommermachane und den EMG 2015 lud die ZWST zu einem Taglit-Revival nach Liebenwalde bei Berlin ein. 25 Taglit-Teilnehmer hatten das erste Mal nach ihrer Israelreise die Gelegenheit, sich über die Eindrücke von dieser besonderen Reise auszutauschen. Wichtig war weiterhin die Diskussion, wie man das jüdische Leben unter den Studenten intensivieren könnte. Außer der Eröffnungsfeier standen noch andere Programmpunkte in Berlin an, Sightseeing, EMGBasketballspiel, Bubble Soccer u.v.a.m. ZWST Picknick am Mühlensee Eindrücke von israelischen Freiwilligen in Deutschland „Es ist das erste Mal, dass wir an einem Machane außerhalb Israels teilgenommen haben. Wir waren begeistert von der Atmosphäre und dem jüdischen Spirit. Jede Gruppe erhielt den Namen einer jüdischen Persönlichkeit, die eine treibende Kraft im jüdischen Volk war: Marc Chagall, Doron Almog, Aba Eben und Moshe Rabbeinu. Die Jugendlichen nahmen jeden Morgen am G`ttesdienst teil, danach begann das vielfältige und gut vorbereitete Tagesprogramm. Zum Schabbat zündeten die Mädchen die Kerzen und es fand ein festlicher G’ttesdienst statt. Am Samstagvormittag gab es einen G’ttesdienst, an dem die Jugendlichen aktiv teilnahmen und zur Thora aufgerufen wurden. Der Schabbat fand in einer besonders positiven Atmosphäre statt. Wir waren beeindruckt davon, mit welchem Feingefühl den Jugendlichen die jüdischen Traditionen vermittelt wurden. Vielen Dank für die Möglichkeit, an diesem Machane teilnehmen zu können!“ Neriya und Ella, israelische Freiwillige der Organisation „Achim“ in Frankfurt/M. aus dem Hebräischen übersetzt von: Jona Gross, ZWST Ausgabe 3 Sept. 2015 Seite 3 DAS JUGENDREFERAT INFORMIERT: SOMMERMACHANOT Machane „Ami“ in Gatteo a Mare „Ami“ (hebr., mein Volk) ist ein allgegenwärtiges Thema und das Motto der diesjährigen Sommermachanot. Madrichim Misha und Roman „Roshim des Monats“ Alex Skulener (li.) und Alex Bondarenko Im ersten Turnus in Gatteo a Mare vom 14. bis 23. Juli für Teilnehmer von 12 bis 18 Jahren wurde den Chanichim über interaktive Projekte näher gebracht, dass es im Leben eines Volkes wie auch im Leben eines Menschen sowohl gute, als auch schlechte Zeiten, Übereinstimmungen, Verschiedenheiten, Höhe- und Tiefpunkte, Spaltungen und Kompromisse gibt. Doch trotz aller Diversitäten und Krisen sind wir stets ein Volk geblieben. Dieser Input und das erlangte Wissen wurden von den Jugendlichen in Aktionen und Taten umgesetzt. So haben die Chanichim Poster mit eigenen, motivierenden und kreativen Aussagen und Slogans bezüglich des Antisemitismus weltweit entworfen. Zu den diesjährigen Ausflügen zählten die Expedition zu den Quellen von San Benedetto und eine Wanderung durch die idyllische Landschaft Norditaliens, welche symbolisch an den langen und schweren Weg zur Alija in der Vergangenheit erinnern sollte. Am Ende der Wanderung wurde die Energie der Chanichim mit einem großen Festessen und einer Runde am Lagerfeuer belohnt, bei der gemeinsam israelische Volkslieder gesungen wurden. Trotz der ungewohnt kurzen Zeit auf diesem Machane fügten sich die Chanichim Stück für Stück zu einem gemeinschaftlichen „Puzzle“ zusammen, um Geschichten und Wissen auszutauschen und anschließend zusammen als eine Einheit – als „Ami“ – wieder in die Welt hinaus zu gehen. Die wichtigste Botschaft, die jeder Chanich mitgenommen hat, ist, dass jeder zum Volk gehört und jeder Einzelne ein Teil davon ist. Arthur Poljakow, Madrich, Fotos: ZWST Madrich David sorgt für Erfrischung ZWST informiert Seite 4 Kwutza Benjamin mit ihrem Madrich Benni Bei den Quellen von San Benedetto Dancing in Gatteo a Mare Festlicher Schabbat DAS JUGENDREFERAT INFORMIERT: SOMMERMACHANOT Sport und Kunst im Max-Willner-Heim Während der vielbeachteten Maccabiade in Berlin, fand in Bad Sobernheim das alljährliche Sport und Kunst Machane der ZWST statt. Neben vielfältigen Peuloth, Projekten und Abendprogrammen, wurden spannende Sportaktivitäten angeboten. Da Kinder und Jugendliche im Alltag oft zu wenig Zeit und Möglichkeit für sportliche Aktivitäten haben, wollten wir diesem Bewegungsmangel entgegensteuern. Daher begannen die Tage nach der Tfila und dem Frühstück mit Sport und Bewegung: In diesem Jahr hatten die 8-11jährigen Chanichim aus ganz Deutschland die Wahl zwischen Fußball, Nature Adventure, Reiten, Schwimmen oder Tanzen (HipHop). Vor dem Hintergrund des Mottos der Sommermachanot „Ami“ haben wir in diesem Turnus viel über die Geschichte des jüdischen Volkes gelernt. Wir haben uns mit folgenden Fragen auseinandergesetzt: Was bedeutet Gemeinschaft, was heißt für einander da sein, Verantwortung tragen und fair miteinander umgehen u.v.a.m. Motto des 2. Turnus: Bewegung und.... Ein weiterer Fokus des Machanes lag auf Kunst und Kreativität. „Hakuna Matami“ war der Titel eines Musikprojektes, das angelehnt an das Musical „König der Löwen“, eine Gesangs- , Theater- und Tanzaufführung realisiert hat. In verschiedenen Workshops wie Gesang, Instrumente/Band, Theater, Tanz (Musical), RAP, Dekoration und Kostüme haben alle gemeinsam an der Aufführung mitgewirkt. Im Publikum saßen der Bürgermeister der Stadt Bad Sobernheim, Michael Greiner, der stellvertretende Direktor der ZWST, Aron Schuster, der Leiter des ZWST-Jugendreferates, Nachumi Rosenblatt und der Vorsitzende des Vereins „Synagoge Sobernheim e.V.“, Hans Eberhard Berkemann. Es war ein voller Erfolg. Nach knapp zwei Wochen sind alle glücklich nach Hause gefahren, wir wären alle gerne noch geblieben und freuen uns schon auf nächste Jahr in Bad Sobernheim. Susanne Benizri, Rosh, Erziehungsreferentin der Israelischen Religionsgemeinschaft Baden, Fotos: ZWST 2. Turnus in Bad Sobernheim vom 27.07. bis 02.08. 2015 ...Kreativität 1. Turnus in Bad Sobernheim vom 14.07. bis 23.07. 2015 Eindrücke vom 1. Turnus: „Kinderyoga“ und.. ...Wanderung in der grünen Umgebung des Max-Willner-Heims Ausgabe 3 Sept. 2015 Seite 5 DAS JUGENDREFERAT INFORMIERT: SOMMERMACHANOT Vom Hermon bis Eilat: Israelrundreise voller Kontraste Wie jedes Jahr, hat die ZWST auch in diesem Sommer vom 09. bis 23.08. eine Rundreise durch Israel mit 41 Jugendlichen von 14 bis 18 Jahren organisiert. Gemeinsam mit Rosh Beni Pollak und den Madrichim Jonathan, Veronika und Dalia, hatten die Teilnehmer die Gelegenheit, Israel mit all seinen unterschiedlichen Facetten kennenzulernen. wurde. Der Shabbesspaziergang am nächsten Tag führte die Gruppe durch ganz Jerusalem bis hin zur Klagemauer. Abgerundet wurde dieser beeindruckende und emotionale Tag durch einen Gang im Herzen Jerusalems. Schnorcheln im Roten Meer In der Altstadt Jerusalems Die Madrichim Jonathan, Dalia und Veronika am Roten Meer Auf dem Hermon in Israels Norden (o.u.re.) Das Machane startete mit einer Tour zu den Golanhöhen im Norden, wo man vom Massiv des Hermongebirges eine faszinierende Aussicht bis nach Syrien hatte. Hier traf die Gruppe auf den Kriegsveteranen Kalani, der mit einer emotionalen Rede über seine Erfahrungen aus dem vergangenen Syrienkrieg die Chanichim mitriss. Zum Aufenthalt im Norden gehörte auch ein Besuch der Stadt Zfat, Stadt der Kabbalisten, die als geistiges Zentrum der Kabbala und Ort jüdischer Gelehrsamkeit Bedeutung erlangte. Dann ging es über den westlichen Galil Richtung Jerusalem. Hier besuchte man die Gedenkstätte Yad Vashem nahe beim Hotel, auch war der erste Tag in Jerusalem ein Schabbat, der in einer nahe gelegenen Synagoge begrüßt und am Abend gemeinsam mit einer Taglit-Gruppe aus Frankreich im Hotel verbracht Dann ging es weiter über die Wüste Negev in das südliche Eilat. Auf dieser Fahrt besuchte die Gruppe den an der Grenze zu Gaza gelegenen Kibuz Mefalsim, wo eine deutsche Bewohnerin den Chanichim das Leben im Kibuz näherbrachte. In Eilat fuhr die Gruppe mehrere Stunden auf einer Yacht über das Rote Meer, genoss die Sonne und hatte Gelegenheit zum Schwimmen und Schnorcheln. Die nächste Station war die Festung Masada, Teil des nach ihr benannten israelischen Nationalparks am Toten Meer. Eine Wanderung startete um 4:30 Uhr morgens, um noch vor der Sonne den Gipfel zu erreichen. Chanich Miron erzählt: „Während der Besteigung des Masada beobachteten wir den Sonnenaufgang, das waren unvergessliche Eindrücke. Der Abend endete unter Sternenhimmel mit einem großen Lagerfeuer, Grillen und Gesang in der Wüste Negev.“ Nach einem Besuch am Toten Meer, für viele das erste Mal, ging es nach Tel Aviv, der letzten Etappe der Reise. Miron Chestakov, Chanich aus Berlin, HvB, ZWST Kein Sommer wie jeder andere: 83 Jugendliche in Bellaria Fotos: ZWST ZWST informiert Seite 6 Man könnte denken, ein Sommer wie jeder andere. So ist es aber nicht. 83 Chanichim und 9 Madrichim hatten sich für diesen Machane-Sommer in Bellaria vom 10. bis 23. August sehr viel vorgenommen. Unter dem Motto „AMI“ wurde den 16-19jährigen Jugendlichen das Zusammengehörigkeitsgefühl des jüdischen Volkes näher gebracht. Die Bedeutung für jeden Einzelnen wurde herausgearbeitet, um die Verbindung zur jüdischen Gemeinschaft zu stärken. Ehrenamtliche Madrichim haben jüdische Inhalte spielerisch an die Jugendlichen weitergegeben. Doch auch Urlaubsfeeling, Spaß, Ausflüge und Strand standen im Fokus unseres Machanes Bei einem Camping-Ausflug bei dem Örtchen Mercatino Conca konnten die Chanichim die schöne Landschaft Italiens genießen und gleichzeitig wur- den während der Wanderung Themen wie der Auszug aus Ägypten vermittelt. Kein Sommer wie jeder andere! Benjamin Vamosi, Leiter DAS JUGENDREFERAT INFORMIERT: SOMMERMACHANOT Selbstverständliches Miteinander Der Begriff „Inklusion“ ist in aller Munde und wird viel diskutiert. Das angestrebte selbstverständliche Miteinander von Menschen mit und ohne Behinderung in vielen Lebensbereichen – Schule, Arbeit, Freizeit - ist noch lange nicht selbstverständlich. Gerade für Familien mit Migrationshintergrund stellen sich oft ganz andere Fragen: Was sind meine Rechte, wie kann ich mich informieren, auch wenn meine Deutschkenntnisse nicht die besten sind? Für sie geht es oft erstmal nur darum, aus ihrer Isolation herauszukommen und zu verstehen, dass sie Sohn oder Tochter mit Down-Syndrom oder einer psychischen Behinderung nicht verstecken müssen. auf jeden Fall wieder mitfahren möchte, was mich nicht nur für ihn freut, da ich damit auch mein eigenes Ziel erreicht sehe.“ Festlicher Shabbat in Gatteo a Mare Mit Madrich Benjamin Sobol (Mi.) Alexander Arlyk (re.) mit seinem Betreuer David Weiss bei den Quellen von San Benedetto Im Rahmen der Ferienfreizeiten der ZWST wird das Konzept der „Inklusion“ seit einiger Zeit in die Praxis umgesetzt: Beim ersten Turnus im Juli 2015 im italienischen Gatteo a Mare für 12-18jährige Jugendliche war zum Beispiel Alexander Arlyuk aus Erfurt dabei. Alexander, ein 16jähriger Jugendlicher mit Down-Syndrom, war 2011 als Kind das erste Mal auf Machane in Bad Sobernheim. Seitdem hat er einige Freizeiten mitgemacht, doch in Italien war er das erste Mal dabei. Sein Betreuer während des Machanes, David Weiss, der seit März 2015 bei der ZWST das Projekt zur „Förderung von Inklusion von Kindern und Jugendlichen mit Behinderung“ leitet, erzählt: „Ich habe ihn einen Tag vor der Freizeit persönlich kennengelernt und wir sind dann zusammen angereist. Anfangs war er noch ein bisschen unsicher, aber er wurde in seiner Gruppe sehr gut aufgenommen. Das half mir dabei, den Ausgleich zu finden zwischen individueller Unterstützung und ihn in seiner Gruppe selbst agieren zu lassen. Dem Alter entsprechend gab es auch mal Ärger mit Jungs und (oder auch wegen) Mädchen. Nach ein paar Tagen hatte er sich gut eingelebt und war mit den Abläufen wie dem gemeinsamen Morgengebet vertraut. Als erfahrener Schwimmer hat er die Zeit am Strand und im Meer sehr genossen, er konnte aber auch viele neue Erfahrungen machen. Insgesamt war Alex begeistert. Sein Fazit war, dass er im nächsten Jahr Der 10jährige Nathan*, ein Junge mit AspergerSyndrom, ist in diesem Jahr das 2. Mal in Bad Sobernheim dabei. Er wurde von Aaron Mayer (17) begleitet, der im Rahmen des ZWST-Projektes professionell geschult wurde, Kontakt zu den Eltern hatte und sich mit dieser leichten Variante von Autismus beschäftigt hat. David Weiss kennt beide gut, er hat Nathan im letzten Jahr in Bad Sobernheim betreut und Aaron, der in der jüdischen Gemeinde Mannheim in der Jugendarbeit aktiv ist, als seinen persönlichen Betreuer vermittelt. Auch beim Machane 18+ in Gatteo Ende August war ein 29jähriger Teilnehmer mit einer psychischen Behinderung dabei. Für ihn war ein persönlicher Ansprechpartner vor Ort. Dinah Kohan, Leiterin des ZWST-Behindertenprojektes: „In Kooperation mit dem Jugendreferat der ZWST wollen wir noch gezielter Voraussetzungen dafür schaffen, dass Kinder und Jugendliche mit Behinderung an den Ferienfreizeiten teilnehmen können. Dazu gehört u.a. auch die Verankerung in der Madrichim-Ausbildung des Jugendreferates. David Weiss ist für uns ein kompetenter Mitstreiter. Er ist Ansprechpartner für die Gemeinden und knüpft die Fäden zwischen dem Jugendreferat, den Gemeinden, Familien und Betreuern. Jetzt wollen wir verstärkt daraufhin arbeiten, dieses Angebot in den Gemeinden noch bekannter zu machen.“ Die inklusiven Machanot bedeuten für die Teilnehmer mit Behinderung einen Schub für ihre Entwicklung, abhängig von der Art ihrer Einschränkung, in Richtung mehr Selbstständigkeit und soziale Kompetenz. Je häufiger diese Kinder und Jugendlichen dabei sind, desto normaler wird für die anderen Teilnehmer das Zusammensein mit Menschen, die „irgendwie anders“ sind – Inklusion „auf dem besten Weg“. HvB, ZWST, Fotos: ZWST *Name von der Redaktion geändert „Integration von Menschen mit Behinderung“ Projektleitung: Dr. Dinah Kohan [email protected] Kontakt und Info: Marina Chekalina T.: 069 / 944 371-19 [email protected] Förderung der Inklusion von Kindern und Jugendlichen mit Behinderung Kontakt: David Weiss T.: 0176 / 61 51 38 26 Mail: [email protected] Eva Okuna T.: 0174 / 68 25 833 Mail: [email protected] Ausgabe 3 Sept. 2015 Seite 7 DAS JUGENDREFERAT INFORMIERT: DIFD Pilotdurchlauf des Deutsch-Israelischen Freiwilligendienstes erfolgreich abgeschlossen Abschlussseminar in Liebenwalde bei Berlin Am 12. Mai diesen Jahres jährte sich das 50jährige Bestehen der diplomatischen Beziehungen zwischen Deutschland und Israel. Im Rahmen dieses Jubiläums wurde die ZWST damit beauftragt, in Zusammenarbeit mit dem Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend und dem israelischen Ministerium für Wohlfahrt und Soziales, den neuen Deutsch-Israelischen Freiwilligendienst (DIFD) zu koordinieren. Im Rahmen dieses Programms sollen junge Menschen aus Israel in Deutschland einen bis zu einjährigen Freiwilligendienst in jüdischen und nichtjüdischen Einrichtungen ableisten können. Am 5. August kehrten die drei ersten Freiwilligen des neuen Deutsch-Israelischen Freiwilligendienstes, Monia Ghanem, Siwar Anbar und Gaya Greenburg nach ihrem dreimonatigen Dienst nach Israel zurück. Alles, was während der drei Monate im Pilotdurchlauf passiert ist, wurde im Rahmen eines Abschlusseminars evaluiert. Dieses Seminar fand parallel zum Sommermachane und zum TaglitRevival des Jugendreferates in Liebenwalde statt. Am Mühlensee im brandenburgischen Liebenwalde, v.li.: Monia Ghanem, Gaya Greenburg, Siwar Anbar, Foto: ZWST ZWST informiert Seite 8 Neben den persönlichen Erlebnissen im Rahmen des Aufenthaltes in Deutschland, wurden in Workshops und Gesprächen viele weitere Themen angeschnitten. So ging es unter anderem um den inneren Konflikt und die Motivation, als zweite, dritte und vierte Generation nach der Shoah jüdisches Leben in Deutschland voranzubringen. Des Weiteren wurde die Arbeit der ZWST im Zuge der Zuwanderung seit 1989/1990 besprochen und kulturelle Unterschiede als Herausforderung für die Integration. Auf dem Programm stand außerdem eine Führung durch den Deutschen Bundestag. Die Freiwilligen führten selbst auch einen Workshop über die drusische Minderheit in Israel für die Teilnehmenden des Taglit-Revivals durch. Als besonders eindrucksvoll erlebten sie die Eröffnungsfeier der European Maccabi Games, den Besuch des Holocaust-Mahnmals und das lange Gespräch mit Beni Pollak, der von seinem langjährigen Engagement in der jüdischen Jugendarbeit in Deutschland berichtete. In einem Abschlussgespräch mit Vertretern des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) und des Bundesamtes für Familie und zivilgesellschaftliche Aufgaben (BAFzA) hatten die drei jungen Frauen noch einmal die Möglichkeit, ihre Eindrücke zu schildern. Ein großer Dank gilt den Einsatzstellen, den Einrichtungen der Jüdischen Gemeinde Düsseldorf und dem Jüdischen Altenzentrum Frankfurt, die sich so kurzfristig bereit erklärt haben, den Pilot-Durchlauf des DeutschIsraelischen Freiwilligendienstes mit der ZWST durchzuführen. Den drei Freiwilligen Monia, Siwar und Gaya wünschen wir alles Gute für ihren weiteren Lebensweg und danken ihnen für ihre Teilnahme am Pilotdurchlauf des Deutsch-Israelischen Freiwilligendienstes. Besonderer Dank an Dina Lutati und das israelische Wohlfahrtsministerium An dieser Stelle ist im Besonderen Dina Lutati, der Koordinatorin für ausländische Freiwilligendienstleistende aus dem israelischen Ministerium für Wohlfahrt und Soziales zu danken, die die wichtige Aufgabe übernommen hat, den DIFD von israelischer Seite vorzubereiten. Dina Lutati koordiniert seit über 25 Jahren den Aufenthalt und Dienst Freiwilliger aus 24 verschiedenen Ländern in Israel. Mittlerweile kommen jährlich über 1.500 junge Menschen nach Israel, um in ca. 140 Einrichtungen landesweit einen Freiwilligendienst abzuleisten. Aufgrund dieser langjährig erarbeiteten Erfahrung pflegt Dina Lutati gute Kontakte nach Deutschland. Ihr sind die Strukturen der gemeinnützigen Organisationen und jüdischen Gemeinden hierzulande bestens bekannt. Tatsächlich kommt der Großteil der Freiwilligendienstleistenden in Israel aus Deutschland, umgekehrt kann jedoch noch lange nicht von vergleichbaren Dimensionen die Rede sein. Aus diesem Grunde war es ihr von Anfang an ein großes persönliches Anliegen, die ZWST bei der Etablierung des Freiwilligendienstes für Israelis in Deutschland zu unterstützen. Nicht nur in beratender Funktion steht Dina Lutati der ZWST für den Aufbau des Deutsch-Israelischen Freiwilligendienstes zur Seite. Sie ist vor allem für die Rekrutierung der Freiwilligen in Israel verantwortlich, die in Deutschland ihren Freiwilligendienst ableisten sollen. Dina Lutati und der gesamten zuständigen Abteilung des israelischen Wohlfahrtsministeriums sowie den Verantwortlichen des BMFSFJ gilt ein großer Dank für die tatkräftige Hilfe und das Vertrauen in die Arbeit der ZWST bei der Etablierung des neuen Freiwilligendienstes. Wir freuen uns weiterhin auf eine auf eine gute Zusammenarbeit! Laura Cazés, Koordinatorin des DIFD DAS JUGENDREFERAT INFORMIERT: TALMUD ISRAELI "Abermals ereignete es sich, dass ein Nichtjude vor Schammaj trat und zu ihm sprach: mache mich zum Proselyten (Bekehrten) unter der Bedingung, dass du mich die ganze Thora lehrst, während ich auf einem Fuße stehe. Da stieß er ihn fort mit der Elle, die er in der Hand hatte. Darauf kam er zu Hillel und dieser machte ihn zum Proselyten und sprach zu ihm: Was dir nicht lieb ist, das tue auch deinem Nächsten nicht. Das ist die ganze Thora und alles andere ist nur die Erläuterung; geh und lerne sie." (Der Babylonische Talmud. Band I. S. 522; Shabbath II,v; Fol. 31a, 12-15). Jüdisches Wissen lebendig vermittelt Nachdem das Mibereshit Projekt nach sieben erfolgreichen Jahren beendet wurde, hat das Jugendreferat der ZWST mit „Talmud Israeli“ ein Folgeprojekt für Kinder ab 8 Jahren, Jugendliche und die ganze Familie gestartet. Die erste Ausgabe erschien am 05. September 2015. "Talmud Israeli" ist ein wöchentlich erscheinendes, 6-seitiges Heft, das im Jahresabo bestellt werden kann. Ein Jahresabo geht von Rosch Haschana zu Rosch Haschana und enthält 42 Hefte. Ziel dieses pädagogischen Projektes ist die Stärkung der jüdischen Identität einzelner Personen, Familien, Schulen und Gemeinden in Deutschland. Die Inhalte von „Talmud Israeli“ werden aus dem Hebräischen übersetzt und vermitteln jüdisches Wissen in einer lebendigen und unterhaltsamen Art. "Talmud Israeli" ist als Lernmaterial für jüdische Schulen, Religionsschulen und Jugendzentren bestens geeignet, wobei auch Eltern und Kinder gemeinsam damit lernen können. Inhalt: • • • • • • • • die Inhalte des Talmud für Kinder und jedermann verständlich erklärt eine Zusammenfassung des Wochenabschnitts mit Fragen zur Diskussion abwechselnd eine Schabbatgeschichte oder ein Kreuzworträtsel zu Paraschat Haschawua Aktivitäten für Kids Informationen zu jüdischen Persönlichkeiten und Orten in Israel Wissenswertes über die Geschichte des jüdischen Volkes Dreimal im Jahr ein 8-seitiges Feiertags-Sonderheft Als Motivationsmaterial kann unser "Stickersammelalbum zum Jüdischen Leben" zum Talmud-Abo hinzubestellt werden. Anmeldung jederzeit möglich! www.zwst.org Preise Jahresabo: 1 Abo: 50,00 Euro pro Abo 2 - 4 Abos: 35,00 Euro pro Abo 5 - 9 Abos: 30,00 Euro pro Abo Ab 10 Abos: 25,00 Euro pro Abo Über 50 Abos nach Absprache Alle Preise verstehen sich zuzüglich Versandkosten Pädagogisches Zentrum Versandkostenpreise für den Versand ins Ausland werden individuell berechnet Ausführliche Information und Anmeldung: www.zwst.org Kontakt: Iris Elkabets-Rosen, Tel. 069 / 94 43 71 24 E-Mail: [email protected] Album zum jüdischen Leben nen kl ebe n ler sam me ln Zentrum der e.V. Pädagogisches in Deutschland tsstelle der Juden Zentralwohlfahr Copyright 2012 Stickersammelalbum zum Jüdischen Leben kann zum Talmud-Abo hinzubestellt werden RoSch hASchAnA-kARTEn BASTELn 1. Collage: Wir denken an den Menschen, dem wir die Karte schreiben und versuchen uns zu erinnern, was seine Interessen und Hobbys sind. Dann schneiden wir aus Zeitschriften passende Bilder aus und kleben sie auf Fotopapier, das wir zuvor in der richtigen Kartengröße ausgeschnitten haben. Wir schreiben etwas Lustiges dazu und darunter unsere Rosch Haschana – Wünsche. Z.B. Schana towa umetuka für den Hundefreund. 2. Reimen: Wir schreiben den Namen der Person, die wir beglückwünschen möchten, in großen fetten Buchstaben von oben nach unten auf Fotopapier. Dann schreiben wir zu jedem Buchstaben einen Satz, der sich auf den vorigen Satz reimt. Beispiel: S - Schana towa auf all deinen Wegen A - alles Gute möge G’tt dir geben MI Wir falten das Fotopapier zu einer Karte, bemalen und bekleben sie. 3. Applikationen: Wir nehmen Fotopapier, schneiden es in die Größe einer Karte und bekleben es mit bunten Stoffresten. Dann schmücken wir die Stoffreste mit verschiedenfarbiger Spitze, Borte und Perlen und schreiben unsere Rosch Haschana Wünsche dazu. Foto: © www.pikiwiki.org.il - דר אבישי טייכר:ברשות Foto: © www.istockphoto.com - Bild Nr. 10386970 / Bild Nr. 3269568 Illustrationen: Designed by Freepik.com Auszug aus dem Sonderheft zu den Hohen Feiertagen 5776 Ausgabe 3 Sept. 2015 Seite 9 DAS JUGENDREFERAT INFORMIERT: IN EIGENER SACHE Das Jugendreferat stellt sich vor In dieser Ausgabe setzen wir unsere Serie „In eigener Sache“, die wir vor einem Jahr mit dem Sozialreferat begonnen haben (s. Ausgabe 3/2014) fort. Auch im Jugendreferat hat sich einiges getan. Mit Laura Cazés, ehrenamtlich schon länger für die ZWST aktiv, begrüßen wir eine neue Kollegin, die den neuen Deutsch-Israelischen Freiwilligendienst (DIFD) koordiniert (S.8). Das Aufgabengebiet von Alex Bondarenko, bisher für die Taglit-Reisen zuständig, hat sich erweitert: Er wird als Nachfolger von Dan Fayutkin das Engagement der ZWST für junge jüdische Erwachsene (Projekt 18+) betreuen (S.12). Nachumi Rosenblatt E-Mail: [email protected] Tel.: 069/944 371-13 Leiter des Jugendreferates Jona Gross E-Mail: [email protected] Tel.: 069/944 371-18 Machanot, Seminare Alex Bondarenko E-Mail: [email protected] Tel.: 0176/84 77 22 60 Taglit-Reisen, Projekt 18+ Inka Margulies E-Mail: [email protected] Tel.: 069/944 371-17 Machanot, Seminare Laura Cazés E-Mail: [email protected] Tel.: 069/944 371-24 Mobil: 0176 / 822 86 354 Deutsch-Israelischer Freiwilligendienst (DIFD) Daniela Sobol E-Mail: [email protected] Tel.: 069/944 371-25 Pädagogisches Zentrum Iris Elkabets-Rosen E-Mail: [email protected] Tel.: 069/944 371-24 Pädagogisches Zentrum Projekt Talmud Israeli ZWST informiert Seite 10 DAS JUGENDREFERAT INFORMIERT: PROJEKT 18PLUS Islamisierung in Europa? Seminar für junge Erwachsene in Berlin Steht Europa vor einer „Islamisierung“, wie es vor allem rechtsextreme, fremdenfeindliche und antisemitische Kräfte behaupten und damit nicht nur bei rechtskonservativ oder - extrem eingestellten Menschen Ängste schüren? 35 junge Erwachsene gingen vom 26. bis 28. Juni dieser Frage im ersten Seminar des Internationalen Büros im Jahr 2015 nach. Ungeachtet ihrer Bereitschaft zur Verständigung mit Menschen verschiedener Glaubensbekenntnisse wollten sie die realen Gefahren des Islamismus, seine Ausbreitung, Ideologie, seine sozialen Grundlagen und Verbindungen zum Rechtsextremismus fundiert einschätzen können. Nahostexperte Jörg Armbruster und Seminarleiterin Sabine Reisin (ZWST), Foto: Uwe Steinert Schnell stellte sich heraus: Hier war eine Gruppe aktiver, diskussionsfreudiger und um die Zukunft jüdischen Lebens in Deutschland besorgter junger Menschen zusammengekommen. Viele von ihnen hatten sowohl Erfahrungen mit muslimischem Antisemitismus als auch alltäglichem Umgang mit muslimischen Freunden, Bekannten und Kollegen. Im Seminar wurde immer wieder der Zusammenhang zwischen der Radikalisierung Jugendlicher und sozialer Ausgrenzung problematisiert. Man war sich einig, dass es falsch sei, sich trotz aller Aktualität nur auf islamischen Antisemitismus als Hauptgefahr zu konzentrieren. Das Angebot an hochrangigen Referenten entsprach dem großen Diskussionsbedarf: Der Islamund Islamismus-Experte Achmad Mansour stellte differenziert dar, dass Ausgrenzungserfahrungen bei türkischen und arabischen Jugendlichen, aber auch bei deutschen IS-Kämpfern, zu antisemitischen Sichtweisen und Aktivitäten führen. Andererseits seien jedoch im Islamismus, wie er vom IS vertreten wird, Juden grundsätzlich Feinde. Mansour kritisierte, der deutsche Staat sehe im Umgang mit Islamisten nicht genau hin. Die Aufklärung unter Jugendlichen über die Schattenseiten, wenn sie sich begeistert dem IS anschließen wollten, müsse viel besser werden. „Islamismus ist auch ein Aufbegehren gegen europäischen und osmanischen Kolonialismus“ erklärte Professor Micha Brumlik in seiner facettenreichen Darstellung der Historie des ‚Islamischen Staates’, die er seine Zuhörer bis zur Gründung der Muslimbruderschaft in Ägypten zu Beginn der 1950er Jahre zurückverfolgen ließ. Der arabische Antisemitismus sei eindeutig durch das christliche Abendland verursacht, der Koran nicht per se antisemitisch. Es gebe keine muslimischen, sondern nur islamistische Antisemiten. Eine Position, die nicht ganz unwidersprochen blieb. Als Beitrag zur Lösung der gegenwärtigen Probleme mit dem sich ausbreitenden Islamismus in Deutschland schlug Brumlik vor, den islamischen Religionsunterricht an den Schulen auszubauen und diesen nicht islamistischen Imamen zu überlassen. Er plädierte außerdem für die feste Etablierung von jüdischmuslimischen Dialogstrukturen in Deutschland. „Zwangsehe oder wahre Liebe? 50 Jahre deutsch – israelische Beziehungen“ vom 16. bis 18.10. 2015 Ein kleiner muslimisch-jüdischer Dialog „zum Anfassen“ wurde mit der Erziehungswissenschaftlerin Ayse-Gül Yilmaz und der Kunsttherapeutin Judith Tarazi (ZWST) Wirklichkeit. Beide hatten sich bei einem Projekt des Online Magazins AVIVA zum Thema „Jüdinnen und Muslimas“ kennengelernt. Sie berichteten von ihren Erfahrungen der Annäherung an den jeweils fremden Kulturraum der Anderen und die oft überraschende Erkenntnis vieler Gemeinsamkeiten. Prof. Dr. Micha Brumlik (li.) und Levi Salomon, Jüdisches Forum für Demokratie und gegen Antisemitismus (JFDA) Ein weiteres Highlight bildete der detailreiche Vortrag von Jörg Armbruster, ehemaliger ARDKorrespondent und Nahost-Experte, zur komplexen Situation in Syrien, der Türkei, im Irak, Iran und Libanon. Aufmerksam folgten die Zuhörer seiner Darstellung der jüngsten Geschichte und der Faktoren zur Entstehung des IS und des ‚Kalifats’ seit der amerikanischen Invasion im Irak - bis zur heutigen ‚Piratenökonomie’ des IS. Auf die Frage eines Teilnehmers nach der Situation Israels antwortete Armbruster, er halte das Land für so gut gerüstet, dass eine unmittelbare Gefahr für dessen Bestand aus seiner Sicht gegenwärtig nicht gegeben sei. Entspannung und gute Laune kamen zur KabbalatShabbat-Feier in der Synagoge Fraenkelufer auf. Der Verein „Freunde des Fraenkelufers“ hatte sich viel Mühe gegeben und die Gäste von der ZWST festlich empfangen. Ein Shiur zum Thema „Vielfalt, Dialog und Verständigung“ rundete die „shabbesdige“ (jiddisch) Stimmung ab. Das kommende Seminar im Internationalen Büro für junge Erwachsene zum Thema „Zwangsehe oder wahre Liebe? 50 Jahre deutsch – israelische Beziehungen“ findet vom 16. bis 18. Oktober statt. Sabine Reisin, ZWST Berlin Nächster Termin bei der ZWST Berlin: Info und Anmeldung: www.zwst.org Seminarteilnehmer Fotos: Alex Bondarenko Ausgabe 3 Sept. 2015 Seite 11 DAS JUGENDREFERAT INFORMIERT: PROJEKT 18PLUS Von Augsburg bis Frankfurt/Oder, von Aachen bis Berlin Verdienstvolles Engagement für junge jüdische Erwachsene Nach 3 Jahren Engagement im Projekt 18+ verlässt Dan Fayutkin als Delegierter der Jewish Agency die ZWST und geht mit seiner Familie zurück nach Israel. Er organisierte Veranstaltungen in 70 jüdischen Gemeinden in Deutschland, an denen in 3 Jahren rund 5000 junge Erwachsene teilgenommen haben. Dan Fayutkin mit Frau Mascha und Tochter Maja bei der Abschiedsfeier in Frankfurt/M. Lieber Dan, du hast einige neue Angebote für junge Erwachsene ins Leben gerufen, was waren die Highlights? „Ein Schwerpunkt war aus meiner Perspektive die zertifizierte Fortbildungsreihe ´Atid` (hebr., Zukunft). Diese Seminarreihe sollte die Annährung jüdischer junger Erwachsener an die jüdische Gemeinschaft stärken und gleichzeitig konkrete Kompetenzen entwickeln, die u.a. bei der beruflichen Integration helfen können. Hier haben die Teilnehmer strategisches Leadership, israelische Managementkultur, Selbstmotivation, Konfliktmanagement und Innovationsdenken studiert. Diese Fortbildung hat 38 jungen Erwachsenen auf ihrem Weg der beruflichen Entwicklung und Integration in den Arbeitsmarkt geholfen. Auch die Pessachseminare in Bad Sobernheim und die Familienseminare im Winter in Österreich und Italien, die ich zusammen mit Eli Stern und Nachumi Rosenblatt organisiert habe, waren aufgrund Kontakt: Alex Bondarenko T.: 0176 - 84 77 22 60 Mail: bondarenko@zwst. org ZWST informiert Seite 12 der jüdischen Atmosphäre ein einzigartiges Erlebnis für mich. An diesen Seminaren haben in 3 Jahren fast 600 Mitglieder der jüdischen Gemeinden teilgenommen. Auch die Familienwochenenden für Teilnehmer aus der jüdischen Gemeinde Frankfurt sind ein Highlight für mich. Am ersten Familienwochenende 2013 nahmen 4 Familien teil – im Mai 2015 waren es 22 Familien, alle Plätze waren in 2 Tagen ausgebucht. Ein Erfolgserlebnis war für mich auch die Kooperation mit dem Sozialreferat der ZWST, über meine Vorträge und Workshops in Seminaren des Sozialreferates haben junge Erwachsene vom Projekt 18+ erfahren. Auch die Teilnahme von jungen Menschen mit Behinderung an den Familienseminaren wäre ohne Unterstützung des Sozialreferates nicht möglich gewesen.“ Was sind aus deiner Perspektive zukünftige Herausforderungen? „Die sehe ich z.B. im Kampf gegen Antisemitismus und Rechtsextremismus in den Medien, darauf gibt es mit den BloggerSeminaren schon eine Antwort, doch man muss Aktivitäten dieser Art weiterentwickeln. Um neue Leute ´ins Boot zu holen`, braucht man neue, kreative Ideen, die aber auch langfristig Wirkung haben. Große, besondere Events sind wichtig, aber nur die Entwicklung von nachhaltigen Programmen zu aktuellen Themen macht die Jugendarbeit relevant. Ich würde z.B. empfehlen, verstärkt zertifizierte Programme auf die Beine zu stellen, um die jungen Erwachsenen bei ihrer beruflichen Entwicklung zu unterstützen, auch zur Nachwuchsförderung in den Gemeinden. - Ich bedanke mich bei Beni Bloch und allen Kollegen der ZWST für eure Unterstützung, Kooperation und Hilfe. Nur mit dem Team der ZWST konnte das Projekt 18+ so erfolgreich arbeiten!“ Wir wünschen Dir und Deiner Familie alles Gute und hoffen, dich auch zukünftig als Referent bei uns begrüßen zu können! HvB, ZWST Die ZWST begrüßt Alex Bondarenko als Nachfolger von Dan Fayutkin Alex (26), kam 1997 nach Deutschland und war 1999 erstmals als Chanich auf den ZWST-Machanot unterwegs. Er engagiert sich seit 2006 als Madrich und Rosh für die ZWST, hat seit 2009 Jugendzentren in Recklinghausen und Köln geleitet und ist seit 1,5 Jahren bei der ZWST als Koordinator für die Taglit-Reisen nach Israel zuständig. Dazu gehört auch die Organisation und Durchführung von Vor- und Nachbereitungsseminaren für Madrichim sowie Nachtreffen von ehemaligen Taglit-Teilnehmern. In seinen Bereich wird zukünftig die (Mit-) Organisation von Aktivitäten fallen, die sich an junge Erwachsene von 18 bis 35 richten, z.B. die Ferienwoche 18+ in Italien, der Jugendkongress, March of the Living, Blogger-Seminare, Management- und Leadership-Seminare, Bildungsseminare in Berlin, Studententreffen und vieles mehr. Alex zur Erweiterung seines Aufgabenbereiches: „Ich kann sehr gut da anknüpfen, wo Dan aufgehört hat. Wichtig ist mir, Vernetzung und Austausch von jungen jüdischen Erwachsenen noch auszuweiten, jüdische Werte und Traditionen weiterzugeben und Bildungsangebote zu organisieren, wie z.B. Qualifikationen in Form von LeadershipSeminaren in jüdischen Gemeinden. Ich hoffe, wir können unser Angebot noch erweitern und damit die Aktivität von jungen Erwachsenen in der jüdischen Gemeinschaft steigern.“ HvB, ZWST DAS SOZIALREFERAT INFORMIERT Eine Kollegin mit Herz erfüllt sich einen Traum Paulette Weber, seit 15 Jahren Leiterin des Sozialreferates, geht nach Israel „Wer findet wohl eine tüchtige Frau? Ihr Preis ist höher als Perlen. … Ihre Hand öffnet sie dem Armen, ihre Hände streckt sie dem Bedürftigen entgegen …“ (Gebet Eschet Chajil, aus: König Salomon, Sprüche 31, 10-31) Die ZWST hat am 27. August 2015 im Rahmen einer festlichen Veranstaltung mit rund 100 Gästen Paulette Weber verabschiedet, die seit dem Jahr 2001 das Sozialreferat geleitet hat. Empathie und jüdische Witze Die ZWST verliert eine professionelle, zuverlässige und empathische Führungskraft und Mitarbeiterin, eine Kollegin und Chefin mit einem offenen Herz, deren Tür immer offen stand, für welches Anliegen auch immer. Wenn auch der Terminkalender und der Schreibtisch voll war, das Telefon unablässig klingelte und die nächste Fachtagung organisiert werden musste, Paulette handelte nach dem pragmatischen Prinzip: Probleme sind dazu da, um sie zu lösen und verlor dabei nie ihren Optimismus und ihre Zuversicht. Auch ihr unendliches Repertoire an jüdischen Witzen schien nie ausgeschöpft zu sein. Paulettes Zeit bei der ZWST ging einher mit der Veränderung und Spezialisierung der sozialen Arbeit der ZWST: Von der Förderung einer langfristigen Integration zugewanderter Gemeindemitglieder, einer tiefergehenden Qualifizierung von Gemeindemitarbeitern bis hin zur Stärkung einer jüdischen Identität. An dieser Stelle einige „Meilensteine“, soziale Projekte und Aktivitäten, die unter ihrer Leitung erfolgreich initiiert und realisiert wurden: Meilensteine Eines ihrer ersten Projekte war die Seminarreihe für Führungskräfte von 2003 bis 2006 in Bad Sobernheim, Israel und der jüdischen Gemeinde Wiesbaden, an der Vertreter aus Gemeinden unterschiedlichster Ausrichtung in ganz Deutschland teilnahmen. Besonders am Herzen lag ihr der Einsatz für Überlebende der Shoah und die Weiterbildung von haupt- und ehrenamtlichen Fachkräften, die mit Überlebenden arbeiten. Dazu gehörten Seminarreihen in Zusammenarbeit mit Nathan Durst sel A. und seinem Nachfolger Dr. Martin Auerbach (medizinischer Leiter von „Amcha Israel“) und die mehrtägigen, internationalen Fachkongresse mit rund 200 Teilnehmern, die Paulette mit ihrem kleinen Team organisierte. Zu diesem Einsatz gehörten auch die „Treffpunkte“ für Überlebende. Den Anfang machte der Frankfurter Treffpunkt, der 2012 sein 10jähriges Jubiläum feierte. Heute gibt es 14 Treffpunkte in ganz Deutschland, weitere werden hinzukommen. Tagung im Frankfurter Gemeindezentrum mit Svetlana Antonova (li.) und Larissa Karwin (re.), Mitarbeiterinnen im Sozialreferat Kontinuierliche Professionalisierung war eines ihrer wichtigsten Ziele: Dazu gehörte u.a. die seit 2004 durchgeführte Fortbildung für Sozialarbeiter „Psychosoziale Versorgung und Krisenintervention“ und die vor einiger Zeit gestartete zertifizierte Schulungsreihe für Demenzbegleiter. Nach mehreren erfolglosen Anläufen startete unter Paulettes maßgeblicher Initiative das Behindertenprojekt der ZWST mit ersten Fachtagungen im Jahr 2004 und 2005 als Initialzündung. In relativ kurzer Zeit gelang es Paulette und ihrem Team, Menschen mit Behinderung und ihre Familien aus ihrer Isolation zu holen und ihr Vertrauen zu gewinnen. Die ersten Freizeiten fanden 2006 statt und finden bis heute hohen Zuspruch. Heute hat sich das Projekt wesentlich erweitert und spezialisiert, ein Erfolg, der dem unermüdlichen Engagement des Sozialreferates und seiner Leiterin zu verdanken ist. Es gibt verschiedene Selbsthilfegruppen, zwei Kunstateliers in Berlin und Frankfurt, spezifische Projekte, wie z.B. das Autismus-Projekt, man kümmert sich verstärkt um Kinder und Jugendliche mit einer Behinderung. Auch hat Paulette durch die erfolgreiche Kooperation mit dem Internationalen Bund seit 2008 das Betreute Wohnen in Gang gesetzt: ein vielversprechendes Modellprojekt in Frankfurt, was Ausgabe 3 Sept. 2015 Seite 13 DAS SOZIALREFERAT INFORMIERT: SENIORENERHOLUNGEN vielen älteren Angehörigen die Angst und Sorge um die Zukunft ihrer erwachsenen Kinder nimmt. Dazu Paulette: „Mir ging es immer darum, den Gemeindemitgliedern mit Migrationshintergrund zu helfen, in der neuen Gesellschaft besser zurecht zu kommen und von fremder Hilfe unabhängiger zu werden.“ Paulette hat ein Gespür dafür, wie man jüdische Vielfalt - Tradition, Religion, Kultur - lebendig an Menschen vermittelt, die ihr Judentum in ihrer Heimat nie leben konnten und als Juden indirekt diskriminiert waren. Dazu gehörten u.a. die von ihr vor rund 12 Jahren initiierten Tanz- und Kochseminare, die bis heute einen Beitrag zur Stärkung des Ehrenamtes in den Gemeinden leisten. mit Nathan Durst sel. A., ehemaliger mediz. Leiter von „Amcha Israel“ Vermittlung von Jüdischkeit Der direkte Kontakt zu den Menschen, zur „Basis“ liegt ihr immer sehr am Herzen und durchzog ihre Tätigkeit wie ein roter Faden. Ein Beispiel waren ihre regelmäßigen Besuche der Seniorenerholungen in Bad Kissingen. Dort stand sie in Gesprächsrunden den Senioren für alle Fragen und Anliegen zur Verfügung. Die Seniorenerholungen werden immer wieder für ihre jüdische „Neschume“ (jiddisch: Seele) gelobt, dazu Paulette: „Auch das wollte ich mit meiner Arbeit erreichen: die authentische Vermittlung von Jüdischkeit und einer familiären Gemeinschaft, in der man sich aufgehoben fühlt.“ ZWST-Direktor Beni Bloch betont: „Paulettes Vater, Alfred Weichselbaum, wäre stolz auf die Leistung seiner Tochter. So wie Alfred Weichselbaum, von 1979 bis 1984 Direktor der ZWST, sich vor und während seiner Amtszeit für die Jugend eingesetzt hat, war es Paulettes Anliegen, unser Leitbild ´Zedaka` mit Leben zu füllen. Das bedeutete, neue Ideen zur Unterstützung der schwächeren Mitglieder unserer Gesellschaft zu entwickeln.“ Paulette privat In ihrer Jugend als Madricha engagiert, nach ihrem Studium als Diplompädagogin in der Erziehungsberatung tätig, später selbstständig, außerdem ehrenamtlich aktiv im Frankfurter Gemeinderat, war Paulette seit April 1999 im Sozialreferat tätig und übernahm ab dem Jahr 2001 die Leitung von ihrer Vorgängerin Aviva Goldschmidt. Paulette, die im Januar 2015 ihren 60. Geburtstag feierte, ist, um mit ihren Worten zu sprechen, „glücklich verheiratet und hat zwei wundervolle Söhne“. Wir wünschen Paulette Gesundheit, Energie und alles Gute für ihren langgehegten Traum, ihren dritten Lebensabschnitt mit ihrer Familie in Israel zu genießen und noch einiges von der Welt zu sehen. ZWST informiert Seite 14 Die Leitung des Sozialreferates übernimmt zunächst kommissarisch Aron Schuster, stellvertretender Direktor der ZWST. Ilya Rivin, seit 2007 Mitarbeiter des Sozialreferates, wird ihn unterstützen. HvB, ZWST Paulette mit Ania Hadda, Leiterin des Treffpunktes für Überlebende der Shoa in Frankfurt/M. Seniorenreise 2009 nach Israel, li.: Anatoli Purnik, Mitarbeiter des Sozialreferates Momentaufnahme mit Beni Bloch Direktor der ZWST (Betriebsausflug in den Frankfurter Zoo 2002) DAS SOZIALREFERAT INFORMIERT: SENIORENERHOLUNGEN Seminar und Machane zugleich Bisher rund 700 Teilnehmer an den Seniorenerholungen im Kurhotel Eden-Park Kurhotel Eden-Park Rosenstr. 7 97688 Bad Kissingen www.kurheimedenpark.de Wie in der letzten Mitgliederstatistik einmal mehr deutlich wurde, bleibt die zunehmende Überalterung in den jüdischen Gemeinden eine zentrale Tendenz. Über 45 % der Gemeindemitglieder sind über 60 Jahre alt. Aktivitäten für die Seniorengeneration sind daher einer der Schwerpunkte im Angebotsspektrum der ZWST. Dazu gehören die Seniorenerholungen im Kurhotel „Eden-Park“ im oberfränkischen Bad Kissingen. Jüdische Neschume Bis Ende August haben in diesem Jahr rund 700 Teilnehmer die jüdische „Neschume“ (jiddisch: „Seele“) im Eden-Park genossen, eine Rückmeldung, welche die ZWST immer wieder von den Teilnehmern bekommt. Viele Briefe und E-Mails verdeutlichen, dass das Gefühl einer familiären, jüdischen Gemeinschaft, in der man sich aufgehoben fühlt, im Fokus der jeweils 2-wöchigen Turnusse steht. Erholung und Entspannung wird kombiniert mit einem integrativen und informativen Programm, welches unter anderem das Wissen über jüdische Traditionen stärken soll. Jüdische Feiertage und der Schabbat werden gemeinsam so begangen und gefeiert, dass sie den Senioren als ein intensives Erlebnis in Erinnerung bleiben. Sehr beliebt sind die Ausflüge in die Kurstadt Bad Kissingen und andere Städte, wie z.B. Fulda oder Würzburg, wo unter anderem auch die jüdischen Gemeinden besucht werden. Kompetente und warmherzige Leiter, Betreuer und Referenten sorgen dafür, dass alles „rund läuft“, nicht zu vergessen dass umtriebige und sorgsame Team des Kurhotels Eden-Park. Regelmäßige Fortbildungen für Leiter und Betreuer ermöglichen Kontakt und Austausch, u.a. werden Workshops und Vorträge zur Programmgestaltung und zu verschiedenen Aspekten der Arbeit mit Senioren angeboten. Seniorenerholungen für bestimmte Zielgruppen Einige der Seniorenerholungen richten sich an bestimmte Zielgruppen: Aufgrund der verstärkten Anfrage und der positiven Resonanz hat die ZWST in diesem Jahr 2 Turnusse für deutschsprachige Alteingesessene durchgeführt. Eine Rückmeldung von Giséle Spiegel, der Ehefrau von Paul Spiegel sel. A. (ehem. Präsident des Zentralrates der Juden u. ehem. Vorsitzender der ZWST), die im Mai das erste Mal an einer Seniorenerholung in Bad Kissingen teilgenommen hat: „Wir haben ein Lied gelernt: ´Toda, Toda, Toda Raba!` Diese Worte sind die ersten, die ich an Tirza und Natalia schreiben möchte. (…) Ich konnte mir wenig über diese 2 Wochen vorstellen, doch jetzt bin ich glücklich, dabei gewesen zu sein. Wo gibt es so ein herzliches jüdisches Hotel, wo man Ebi Lehrer, Vorstandsvorsitzender der ZWST mit Giséle Spiegel, Ehefrau von Paul Spiegel sel. A. Foto: Thomas Mauser sich sofort zu Hause fühlt. Höchstens in Israel! Das Programm war sehr abwechslungsreich. Ein Seminar! Ein Machane! Musik, Tanz und Gesang! Das gesamte Personal war für uns da, Essen und Dekoration waren voller Geschmack und liebevoll zubereitet. Wir haben uns alle sehr wohl gefühlt und hoffen, in Gesundheit wiederkommen zu können! Paul hätte sich sehr gefreut über dieses Angebot der ZWST.“ Diese Seniorenerholung wurde von Tirza Hodes und Natalia Gutman geleitet. Weitere Seniorenerholungen sind für Gruppen reserviert, aus bestimmten Gemeinden, für Mitglieder des Frauenbundes u.a. Die Bildungsfreizeit für Kriegsveteranen aus der ehemaligen SU vom 27.08. bis 10.09. 2015, initiiert vom Vorsitzenden des Bundesverbandes der Veteranen, Petro Feldman, wird in diesem Jahr finanziell unterstützt vom Zentralrat der Juden. Auch ein Turnus für Holocaustüberlebende wird seit einigen Jahren organisiert. Fast in allen Seniorenerholungen finden sich Teilnehmer, die an der Front gekämpft, die Leningrader Blockade, das KZ oder Ghetto überlebt haben. Doch in diesen 2 Wochen ist für die Teilnehmer die gezielte Ansprache emotional bedeutsam. Auch kommen hier Menschen zusammen, die sonst nicht mehr so leicht den Kontakt zueinander finden. Seniorenerholung im Juli 2015 Die Leiterinnen Alina Altmann (re.) und Regina Kon gratulieren zur Diamantenen Hochzeit Fotos: ZWST Insgesamt werden in diesem Jahr 23 Turnusse durchgeführt, bis Ende des Jahres werden noch rund 400 Teilnehmer erwartet, so dass sich die ZWST in diesem Jahr über rund 1100 Besucher ihres koscheren „Gasthauses“ im schönen Kurort Bad Kissingen freuen kann. HvB, ZWST Die Seniorenerholungen der ZWST werden von der Deutschen Fernsehlotterie gefördert. Spielen auch Sie mit, kaufen Sie Lose! Davon profitiert auch die Jugend-, Senioren- und Bildungsarbeit der ZWST. www.fernsehlotterie.de Ausgabe 3 Sept. 2015 Seite 15 ZWST INFORMIERT: NEUES KOMPETENZZENTRUM Schnittstelle zwischen Wissenschaft und Praxis Kompetenzzentrum für Prävention und Empowerment Kontakt: Marina Chernivsky, T.: 030-51303988 Mobil: 017622-508407 [email protected] www.zwstkompetenzzentrum.de (derzeit im Aufbau) Koordination: Réné André Bernuth, ZWST Assistenz: Viktorija Kopmane, ZWST PRÄVENTION UND EMPOWERMENT. Seit mehr als 10 Jahren engagiert sich die ZWST im Bereich der Politischen Bildung, Diversity Education und Antisemitismusprävention. Im März 2015 hat die ZWST ein neues Strukturprojekt, das Kompetenzzentrum für Prävention und Empowerment gestartet. Der Aufbau des Kompetenzzentrums wird ermöglicht durch die Förderung des Bundesprogramms „Demokratie leben!“, des Thüringer Landesprogramms „Denk Bunt“, des Brandenburger Ministeriums für Bildung, Jugend und Sport sowie der F.C. Flick Stiftung Brandenburg. Das Zentrum spricht jüdische, aber auch nicht-jüdische Organisationen an und zielt auf die Entwicklung, Umsetzung sowie Implementierung wirksamer Handlungsstrategien im Umgang mit Antisemitismus und Diskriminierung. Das neue Kompetenzzentrum ist eine Schnittstelle zwischen Wissenschaft und Praxis und Fachstelle für Bildung, Beratung, Vernetzung & internationalen Fachkräfteaustausch. Die Angebotsformate (Seminare, Coaching, Beratung, Tagungen u.a.) werden je nach Kooperationsform gestaltet und mit den jeweiligen Zielgruppen abgestimmt. Die Angebote sind in der Regel als auftragsbezogene In-House-Veranstaltungen oder als offen ausgeschriebene Maßnahmen konzipiert. Neben der aufwendigen Antragsstellung, Konzeption, Absicherung der Finanzierung und zahlreichen Kooperationsgesprächen konnten in diesem Jahr schon einige Veranstaltungen umgesetzt werden. Die Handlungs- und Strukturfelder des Kompetenzzentrums: ZWST informiert Seite 16 Fachforum Das Fachforum will theoretische Reflexionen anregen, praktische Impulse setzen und Perspektiven bündeln. Es bietet eine Plattform für Vernetzung, wissenschaftlichen Dialog und internationalen Erfahrungsaustausch. Hierzu werden Tagungen, Fachgespräche und internationale Bildungsprogramme angeboten. Im Rahmen des Fachforums ist für November 2015 ein Fachkräfteaustausch im Rahmen einer Bildungsreise für ukrainische Menschenrechtsorganisationen (Projekt „Kriegsfolgen überwinden“ des Deutsch-Russischen Austauschs DRA e.V.) im Themenfeld Erinnerungskultur, Gedenkarbeit und Antisemitismusprävention geplant. Voraussichtlich vom 08. bis 09. Dezember 2015 findet in Berlin die erste Fachtagung des Kompetenzzentrums in Kooperation mit dem Bundesprogramm „Demokratie leben!“, der Antidiskriminierungsstelle des Bundes, der Kreuzberger Initiative gegen Antisemitismus, dem Anne Frank Zentrum und anderen Partnern statt. Hier werden das Kompetenzzentrum und das Programm für 2016 öffentlich vorgestellt und thematisch eingeführt. Empowerment Community Ein wichtiges Anliegen der neu eingerichteten Fachstelle ist das Community Coaching zwecks Unterstützung jüdischer Institutionen in ihrem Umgang mit Antisemitismus und Diskriminierung. Hierzu gehören internationale Bildungsprogramme, Fachkräfteaustausch, curriculare Ausbildungen, Empowerment-Seminare und Projektcoaching. In diesem Handlungsfeld findet vom 07. bis 09. Oktober 2015 in Berlin die erste Herbstakademie für jüdische junge Erwachsene statt. Das Programm der Herbstakademie zum Thema: „Geteilte Geschichten – gemeinsame Erfahrungen: Antisemitismus im Familiengedächtnis“ wird im September online gestellt. Für das kommende Jahr 2016 ist eine curriculare Ausbildungsreihe im Bereich der Antidiskriminierungsberatung geplant. Awareness Programme In diesem Handlungsfeld will das Kompetenzzentrum Sensibilisierung und Qualifizierung von Fachkräften im Arbeitsfeld antisemitismuskritischer Bildung und Erziehung vorantreiben. Als Zielgruppe werden Fachkräfte der politischen Bildung, aber auch andere Akteure aus Politik, Gesellschaft und Medien gezielt angesprochen und geschult. Dazu gehören bedarfsorientierte Qualifizierungsmaßnahmen, aber auch Projektcoaching und Fachberatung. Hier sind im Herbst und Winter 2015 erste Seminare und Workshops geplant, wie z.B. Trainingsprogramme für Bildungsreferenten im Bereich Sport in Kooperation mit der Deutschen Soccer Liga. Kooperationspartner sind unter anderem die Kreuzberger Initiative gegen Antisemitismus, das Anne Frank Zentrum (Berlin), die Anne Frank Bildungsstätte (Frankfurt am Main), die Antidiskriminierungsstelle des Bundes, die Regionale Arbeitsstelle für Bildung, Integration und Demokratie e.V. in Berlin (RAA) sowie andere, im Bundesprogramm geförderte Träger und Projekte. Marina Chernivsky, Projektleitung ZWST INFORMIERT: JÜDISCHES ZENTRUM IN POTSDAM Förderung von Verständigung und Konsensfindung ZWST als Trägerin eines zukünftigen jüdischen Zentrums in Potsdam Seit 2005 gibt es in Potsdam den Beschluss, eine Synagoge zu bauen: es gibt einen Bauplatz in der Mitte der Stadt, nahe beim neuen Landtagsschloss in der Schlossstraße. Für den Bau steht schon länger das nötige Geld der Landesregierung zur Verfügung, auch der preisgekrönte Entwurf des Berliner Architekturbüros Haberland liegt seit 6 Jahren vor. Was es bis heute nicht gibt, ist eine Einigung der jüdischen Gemeinden in Potsdam, die sich seit Jahren über Gestaltung und Nutzung uneins sind. Schlichtungsversuche des Landes Brandenburg sind bis heute erfolglos geblieben. Kooperation der ZWST mit dem Land Brandenburg Hier wird die ZWST als sozialer Dachverband der jüdischen Gemeinden in Deutschland eine neue Verantwortung übernehmen und als Trägerin eines zukünftigen jüdischen Zentrums in Potsdam fungieren. Das Land Brandenburg als Bauherr und Besitzer von Grundstück und Gebäude übernimmt die jährlichen Betriebskosten, die ZWST als Betreiberin hat das Gespräch mit allen Gemeinden und dem Brandenburger Landesverband gesucht, um sie für das neue Projekt zu gewinnen. Ebi Lehrer, Vorstandsvorsitzender der ZWST mit Sabine Kunst, Ministerin für Wissenschaft, Forschung und Kultur des Landes Brandenburg, Foto: Bernd Settnik Die Kulturministerin Sabine Kunst und Staatssekretär Martin Gorholt (Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kultur des Landes Brandenburg) sowie Ebi Lehrer, Vorstandsvorsitzender der ZWST, stellten in einer Pressekonferenz im Juni 2015 in Potsdam das neue Konzept vor. Sabine Kunst dankte Ebi Lehrer und betonte unter anderem: „…Ich freue mich, dass wir mit der ZWST eine starke und erfahrene Partnerin gewonnen haben. (…) Die Errichtung eines jüdischen Zentrums in der historischen Mitte der Landeshauptstadt ist ein fundamentales Anliegen des Landes und wird auch ein Symbol dafür sein, dass jüdisches Leben in Potsdam wieder dort präsent sein kann, wo es hingehört: im Herzen der Stadt.“ Pressekonferenz am 16. Juni in Potsdam Foto: Uwe Steinert Die Alte Synagoge am heutigen Platz der Einheit in Potsdam wurde 1938 geschändet und 1945 durch Bomben schwer beschädigt, 1954 wurden die Ruinen abgetragen. Synagoge als Herzstück des Zentrums Die Bezeichnung „Jüdisches Zentrum“ verdeutlicht, dass es außer der Synagoge als Herzstück auch eine Vielfalt an kulturellen Veranstaltungen (Konzerte, Ausstellungen, Lesungen etc.), soziale Beratungsangebote und Schulungen geben soll. Der geplante Bau wird also nicht nur Synagoge, sondern auch Gemeindezentrum sein und soll von allen Gemeinden genutzt werden können. Der Baubeginn steht noch nicht fest. Dazu Ebi Lehrer: „Wir würden uns wünschen, dass das jüdische Zentrum im Spätherbst 2017 seine Arbeit aufnehmen kann. Unser ausdrücklicher Wunsch ist es, einen Konsens mit allen 4 Potsdamer Gemeinden und dem Landesverband zu finden. Mit zwei Gemeinden sind wir im guten Kontakt, auch der Landesverband begrüßt das Konzept. Das Gespräch mit den anderen Gemeinden werden wir suchen. Unser letztendliches Ziel ist es, niemanden von der Nutzung auszuschließen. Doch auch wenn wir uns nicht einigen werden, wird es ein Zentrum geben – gemeinsam mit den Gemeinden, die mitmachen. Ich appelliere an alle Potsdamer Gemeindevertreter: Lasst uns unsere Potentiale nutzen – für ein florierendes jüdisches Leben in Potsdam, in dem alle Strömungen ihren Platz haben.“ HvB, ZWST Info Die ZWST betreibt in Potsdam seit 1998 eine Beratungsstelle für Zuwanderer (überregional für das Land Brandenburg und regional für die Stadt Potsdam) und seit 2007 das Integrationszentrum „Kibuz“. Ausgabe 3 Sept. 2015 Seite 17 ZWST INFORMIERT: MIGRATIONSBERATUNG FÜR ERWACHSENE Migrationsberater und Ratsuchende schreiben Integrationsgeschichte 10 Jahre MBE Zehn Jahre Migrationsberatung für erwachsene Zuwanderer (MBE) Erfolge, Wirkungen und Potenziale aus Sicht der Klienten Forschungsbericht 25 Lisa Brandt Rebekka Risch Susanne Lochner Forschungsbericht zum Download unter: www.bamf.de Mit dem Zuwanderungsgesetz von 2005 wurde ein Beratungsangebot für Neuzuwanderer ins Leben gerufen, die "Migrationserstberatung für erwachsene Zuwanderer", kurz MEB. Diese sollte die Integrationskurse begleiten und Neuzugewanderten, vorwiegend in den ersten drei Jahren ihres Aufenthaltes, Orientierung und Unterstützung bieten. Rechtsgrundlage der Migrationsberatung ist das Aufenthaltsgesetz (§ 75 Nr. 9, § 45 Satz 1). Im Jahr 2007 nahmen die ersten Migrationsberater der ZWST ihre Tätigkeit auf. In Berlin und München, Frankfurt am Main und Wuppertal, in Karlsruhe, Herne, Würzburg und Wittenberg, aber auch an vielen sogenannten "mobilen" Standorten wurden Beratungsstellen eingerichtet, die sich mit den örtlichen Gemeinden und den Trägern und Diensten vor Ort verbanden und Netzwerke zur Integration von Zugewanderten bildeten. Diese verhinderten Abbrüche von Integrationskursen, organisierten Kinderbetreuungen, informierten über das deutsche Rechts- und Sozialsystem oder hatten einfach Zeit zuzuhören, um die Bedürfnisse der Menschen nach ihrer Einreise zu verstehen und sie individuell unterstützen zu können. 2009 wurde seitens des Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge eine Richtlinie erlassen, die seitdem die Arbeit der Berater regelt und die MEB in MBE umbenannt. Die Anzahl der Beratungen und die Beratungskontakte werden durch ein elektronisches Berichtssystem erfasst und ausgewer- tet. Die erhobenen Daten dienen als Nachweis der durch die ZWST und die anderen Träger erbrachten Leistungen. Passend zum 10jährigen Jubiläum der MBE erschien im August ein Forschungsbericht zu Erfolg und Wirkung der MBE aus Sicht der Klienten. Die für die Studie befragten Ratsuchenden stammen aus 98 Herkunftsländern mit Schwerpunkt auf den Ländern Türkei, Russische Föderation und übrige GUS-Staaten. In den Beratungsstellen der ZWST bilden Klienten aus der Russischen Föderation und der Ukraine mit 55% den größten Anteil der Ratsuchenden. Bemerkenswert an den Klienten dieser Herkunftsgebiete ist insbesondere das in der Studie benannte hohe Ausbildungsniveau als auch ihre hohe Bereitschaft zum Erlernen der deutschen Sprache. Die Studie zeigt auch, dass ein schneller Zugang zur MBE gefunden wird und die Beratungsstellen zum Teil bereits im Herkunftsland über Empfehlungen von Verwandten und Freunden bekannt sind. Der Forschungsbericht würdigt, wie wichtig und sinnvoll die Arbeit der Migrationsberater ist und dass diese von den Klienten hoch geschätzt werden. Berater und Ratsuchende haben gemeinsam ein Stück Integrationsgeschichte geschrieben. Ein guter Grund, die nächsten zehn Jahre MBE ins Auge zu fassen und sich neuen Herausforderungen zu stellen. Günter Jek, Koordinator der MBE und Leiter der ZWST in den östl. Bundesländern Identität – Zugehörigkeit – Zusammenhalt in Deutschland Gestiftet als Dank für die Lebensleistung des Unternehmers Dr. h.c. Herbert Quandt setzt sich die nach ihm benannte Stiftung für die Stärkung und Fortentwicklung einer freiheitlichen und solidarischen Gesellschaft ein. www.herbert-quandtstiftung.de ZWST informiert Seite 18 Bundespräsident Joachim Gauck hatte am 9. Juli zu einem Symposium zum Thema "Wer ist wir? Identität – Zugehörigkeit – Zusammenhalt in Deutschland" eingeladen. Das Symposium fand in Zusammenarbeit mit der Herbert Quandt-Stiftung statt. Es befasste sich mit dem Selbstverständnis Deutschlands als Einwanderungsgesellschaft und dem Zusammenhalt der Verschiedenen. In zwei Impulsvorträgen mit anschließender Fragerunde, einer Arbeitsphase mit unterschiedlichen Arbeitsgruppen und anschließender Podiumsdiskussion befassten sich Vertreter aus unterschiedlichen Bereichen der Zivilgesellschaft, aus Wissenschaft, Wirtschaft und Politik mit Fragen, die der Bundespräsident bereits im vergangenen Jahr – in seiner Rede am 22. Mai zur Einbürgerungsfeier in Schloss Bellevue – angesprochen hatte: Wie sieht das "neue deutsche Wir" aus? Was ermöglicht Identität und Zugehörigkeit? Was schafft Zusammenhalt? Welche Werte prägen eine offene Gesellschaft, und wie wollen wir heute in Deutschland leben? Als einer der Experten aus dem Bereich Integrationspolitik war Günter Jek, der Koordinator der Migrationsberatung für Erwachsene (MBE) der ZWST Tagung im Schloss Bellevue v.li.: Arthur Bondarev, Bundespräsident Joachim Gauck, Günter Jek, Foto: ZWST zum Symposium eingeladen. Arthur Bondarev, der seit vielen Jahren aktiv die Jugendarbeit der ZWST unterstützt, war als Interessenvertreter des jüdischen Begabtenförderungswerks ELES geladen. Die Ergebnisse des Symposiums sollen in die Arbeit des Bundespräsidenten und seine Empfehlungen an die Bundesregierung einfließen. ZWST Berlin ZWST INFORMIERT: DEUTSCHER FÜRSORGETAG ZWST beim 80. Deutschen Fürsorgetag in Leipzig 2.153 Teilnehmende, 168 Referentinnen und Referenten, 44 Workshops und Fachvorträge, 3 Symposien an 3 Tagen: Rein zahlenmäßig hat der 80. Deutsche Fürsorgetag, der vom 16. bis 18. Juni 2015 in Leipzig stattfand, den vorangegangenen im Jahr 2012 in Hannover nochmals übertroffen. Die Eröffnungsrede von Bundespräsident Joachim Gauck und die Rede von Bundeskanzlerin Angela Merkel am zweiten Kongresstag haben sicherlich ihr Übriges dazu getan. Vor allem bedeutet der Erfolg in Zahlen aber, dass der Deutsche Verein für öffentliche und private Fürsorge e.V. (DV) als Veranstalter mit dem Motto „Teilhaben und Teil sein“ einen gesellschaftlichen Nerv getroffen hat. war durchweg positiv. Viele Kongressbesucher zeigten großes Interesse für die Arbeit der ZWST. Angesichts des zunehmenden Wettbewerbs im sozialen Sektor gewinnen Messeauftritte an Bedeutung. Die ZWST wird daher diesen Weg der Öffentlichkeitsarbeit stärker nutzen“. Der Deutsche Verein ist der Organisator des Deutschen Fürsorgetages Schirmherrin des Kongresses ist Bundesfamilienministerin Manuela Schwesig. Unterstützt wurde der Kongress durch das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, den Freistaat Sachsen und die Stadt Leipzig. Stand des Deutschen Vereins Foto: Mahmoud Dabdoub v.li.: Wolfgang Stadler (Vorstandsvorsitzender AWO Bundesverband), Karlheinz Petersen (Geschäftsführer AWO Sachsen), Ulf Grießman (Geschäftsführer AWO Thüringen), Wilhelm Schmidt, (Präsidiumsvorsitzender AWO Bundesverband), Karin Buron (Leiterin ZWST Sachsen) Foto: AWO Auch die ZWST war Teil dieses erfolgreichen Fürsorgetages: Mit einem gut besuchten Stand, der in Kooperation mit der AWO organisiert wurde. Karin Buron, die Leiterin der ZWST-Zweigstelle in Dresden, war gemeinsam mit Kollegen vom AWOBundesverband und AWO-Landesverband Sachsen vom ersten Tag an vor Ort. Günter Jek, Leiter der ZWST in den östlichen Bundesländern und Koordinator der Migrationsberatung für erwachsene Zuwanderer (MBE) moderierte am 2. Kongresstag einen Workshop zum Thema: „Teilhabe von Flüchtlingen an Arbeit“. Von der ZWST waren weiterhin Aron Schuster (stellv. Direktor der ZWST), Sarah Singer (ZWST Vorstand) und Heike von Bassewitz (ZWST Öffentlichkeitsarbeit) anwesend, um interessierte Besucher zu informieren, neue Kontakte zu knüpfen und bestehende Netzwerke zu festigen. Die Organisation eines ansprechend gestalteten Messestandes mit der AWO war ein durchaus erfolgreiches Konzept und sorgte für einen regen Austausch in lebendiger Atmosphäre. Dazu Aron Schuster: „Die Resonanz auf unseren Messestand In seiner scheinbaren Einfachheit enthält das Motto des diesjährigen Fürsorgetages ein Spannungsfeld, das viele aktuelle Problemlagen, Aufgaben und Diskussionen umfasst. Aus sozialrechtlicher Sicht ist Teilhabe durch Ansprüche und Leistungen geprägt. Teil sein bedeutet Teil der Gesellschaft zu sein und verlangt nach Anerkennung von Vielfalt. Beide Aspekte beinhalten, dass jede und jeder auch (mit-)verantwortlich ist – Teilhabe erfordert Beteiligung. Diese Grundthesen durchzogen die Diskussionen zu den aktuellen sozialen Themenfeldern: Sei es zum Thema Zuwanderung, als die zentrale Querschnittsaufgabe für die kommenden Jahre und dem klaren Bekenntnis, dass Deutschland ein Einwanderungsland ist. Das wichtige Zukunftsthema der Teilhabe von Kindern und Jugendlichen sowie der Bildung und der Kinderrechte oder die besondere Herausforderung der Teilhabe von Menschen mit Demenz waren ein zweiter Schwerpunkt. Einigkeit herrschte darüber, dass zu einer Gesellschaft, in der alle Teilhaben und Teil sein sollten, auch die gleichberechtigte Teilhabe von Menschen mit Behinderung gehört. Dazu gehört auch die Teilhabe am Arbeitsmarkt – und die nicht nur für Menschen mit Behinderungen. In seinem Fazit formulierte Michael Löher, Vorstand des Deutschen Vereins: „Schon jetzt ist in vielen Bereichen ein Paradigmenwechsel spürbar, von einem System der Fürsorge und Versorgung hin zu einem System der gestaltenden Teilhabe und des Teil seins, das von Selbstbestimmung und Gleichberechtigung ausgeht. Diesen richtigen Weg gilt es konsequent weiterzugehen.“ Beate Maria Hagen, DV, Leiterin der Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, HvB, ZWST Karin Buron, Leiterin der ZWST Sachsen (re.) mit Adrienne Krappidel, Pressesprecherin vom AWO Landesverband Sachsen Foto: AWO Aron Schuster, stellv. Direktor der ZWST (li.) mit einem Besucher Foto: ZWST Ausgabe 3 Sept. 2015 Seite 19 TERMINE HERBST/WINTER 2015 Sozialreferat Paulette Weber Leiterin 069 / 944 371-31 [email protected] Fortbildungen Fortbildungen Seniorenfreizeiten Bikkur Cholim II 12.10. - 15.10. 2015 L. Karwin, 069 / 944371-22 Fortbildungen BFD 02.11. - 05.11. 2015 30.11. - 03.12. 2015 14.12. - 17.12. 2015 in Bad Sobernheim Anatoli Purnik, 069 / 944371-23 Ilja Rivin, 069 / 944371-34 Turnus 18: 24.09. - 08.10. 2015 (Sukkot, Simchat Thora) Turnus 19: 08.10. - 22.10. 2015 Turnus 20: 22.10. - 05.11. 2015 (Frauenbund) Turnus 21: 05.11. - 19.11. 2015 Turnus 22: 19.11. - 03.12. 2015 Turnus 23: 03.12. - 17.12. 2015 (21-23: für Gruppen reserviert) Chewra Kadischa II 26.10. - 29.10. 2015 L. Karwin, 069 / 944371-22 Leiter der Seniorenklubs II 19.10. - 22.10. 2015 G. Gubinsky, 069 / 944371-14 Für alle Termine gilt: Seminarort: Bad Sobernheim, falls keine andere Angabe Änderungen vorbehalten! Anmeldungen über die zuständige Gemeinde Jugendreferat Nachumi Rosenblatt Leiter 069 / 944 371-13 [email protected] Koschere Küche III 16.11. - 19.11. 2015 A. Kazwa, 069 / 944371-16 Seminar für Sozialarbeiter 23.11 - 26.11. 2015 Ilya Rivin/Anatoli Purnik 069 / 944371-34 oder -23 Integrationsseminare (auch für Teilnehmer am BFD) 19.10. - 22.10. 2015 in Erfurt (für Thüringen) 26.10. - 29.10. 2015 in Karlsruhe (für Baden) 09.11. - 12.11. 2015 in B.Sobernheim (für Rheinland-Pfalz) 07.12. - 10.12. 2015 in Leipzig (für Sachsen) Anatoli Purnik, 069 / 944371-23 Fortbildungen Wintermachanot Anfänger in der Jugendarbeit Teil V: 18.09. - 20.09. 2015 Teil VI: 30.10. - 01.11. 2015 Madrichimseminar/Abschluß der Seminarreihe: 23.12. 2015 - 03.01. 2016 Bad Sobernheim (10-13 J.) Natz/Italien (14-18 J.) 23.12. 2015 - 03.01. 2016 Schulung f. Demenzbegleiter Teil III: 16.11. - 19.11. 2015 Vertiefung: 07.12. - 10.12. 2015 G. Gubinsky, 069 / 944371-14 Madrichim der Jugendzentren 09.10. - 11.10. 2015 Vorbereitung Wintermachanot 30.10. - 01.11. 2015 Impressum Hrsg.: ZWST, Hebelstr. 6 60318 Frankfurt/M. Tel.: 069 / 944371-0 Fax: 069 / 49 48 17 www.zwst.org Redaktion und Satz: Heike von Bassewitz 069 / 944371- 21 [email protected] Satz und Druck: adc - LIndenfels Andrej Kulakowski ZWST informiert Seite 20 16.11. - 20.11. 2015 in Oranienburg (für Brandenburg und Berlin) Larissa Karwin, 069 / 944371-22 Treffen der Jugendzentrumsleiter 23.10. - 25.10. 2015 Erzieher und Kita-Leiter 23.10. - 25.10. 2015 Seminar für Vorbeter 23.10. - 25.10. 2015 Seminar für Vorbeter/innen (nach liberalem Ritus) 06.11. - 08.11. 2015 Familienseminar (bis 50 J.) in Raas/Italien 23.12. 2015 - 03.01. 2016 Taglit-Reisen nach Israel Anmeldung für die Wintersaison 15/16 möglich ab 08.09.2015: 27.12.15 - 06.01.16 ab Frankfurt 23.03.16 - 02.04.16 ab Frankfurt 20.12.15 - 30.12.15 ab Frankfurt 25.12.15 - 04.01.16 ab Frankfurt 20.12.15 - 30.12.15 ab Berlin 21.12.15 - 31.12. 15 ab Frankfurt Taglit Vorbereitungsseminar für Madrichim: 13.11. - 15.11. 2015 Info: www.zwst.org/de/taglit Kurhotel Eden-Park,B.Kissingen Info und Kontakt: L. Karwin, T.: 069 / 944371-22 Mail: [email protected] Behindertenprojekt Fachtagung: „Empowerment für Menschen mit einer psychischen Erkrankung“ 01.11. - 02.11. 2015 in Frankfurt/M. M. Chekalina, 069 / 944371-19 [email protected] Junge Erwachsene/18+ Seminare ZWST Berlin „Zwangsehe oder wahre Liebe? 50 Jahre deutsch-israelische Beziehungen“: 16.10. - 18.10. 2015 „Shoah - ein Bildungsthema für die junge jüdische Generation“: 27.11. - 29.11. 2015 S. Reisin, 030 / 257 6099 10 [email protected] Seminar: „Antisemitismus“ 23.10. - 25.10. 2015 in Kiel (für Schleswig-Holstein) Familienwochenende 04.12. - 06.12. 2015 in Bad Sobernheim Kontakt Taglit und Projekt 18+: Alex Bondarenko, 0176 / 8477 2260, E-Mail: [email protected] Fachtagung des Projektes „Perspektivwechsel Plus“ Präventive Bildungsarbeit der ZWST gegen Antisemitismus und Rassismus Datum: 30.11. - 01.12. 2015 in Neudietendorf bei Erfurt Kontakt: Marina Chernivsky, E-Mail: [email protected]
© Copyright 2024 ExpyDoc