Oktober/November 2015

15. Oktober bis 18. November 2015
SCHAUSPIEL
Foto © Sebastian Eichhorn
Die Theaterzeitung der Wuppertaler Bühnen und Sinfonieorchester GmbH
Wiederaufnahme der Visitenkarte von
Thomas Braus : Tagebuch eines
Wahnsinnigen, 05.11.2015 - 19:30 Uhr
im Theater am Engelsgarten
BENEFIZ-FESTIVAL
WE FOR YOU! Benefiz-Festival
für Flüchtlinge mit Ilona Ludwig
im Opernhaus
OPER
Tanztheater Wuppertal Pina Bausch: Szenenbild aus ´SWEET MAMBO`
Foto © Bo Lahola
SCHAUSPIEL
Wendy und Michael ahnen nicht,
dass draußen am Fenster ein ge­
heimnisvoller Zuhörer hockt und
den Märchen und den Geschichten
lauscht, die sich die Kinder abends
erzählen. Der geheimnisvolle Zuhö­
rer ist niemand anderer als Peter Pan.
Es ist der Junge, der nie erwachsen
werden will, der Junge, der den Gang
der Zeit auf den Kopf gestellt hat. Er
lädt die beiden ein, mit ihm ins Nim­
merland zu fliegen, dorthin, wo man
niemals erwachsen werden muss und
das Leben ausschließlich aus aufre­
genden Abenteuern besteht. Und
Peter Pan hat den beiden nicht zu
viel versprochen: Wendy und Michael
erleben das Abenteuer ihres Lebens,
eine phantastische Reise in ein phan­
tastisches Land. Im Nimmer­land sind
der Phantasie keine Grenzen gesetzt,
alles ist möglich, man muss nur fest
daran glauben. So treffen sie auf
stolze Indianer, auf eine eifersüchti­
ge Fee, auf unheimliche Meerjung­
frauen, auf ein gefährliches Krokodil.
Und nicht zuletzt begegnen sie Pe­
ters unerbittlichem Gegner, einem
blutrünstigen Piraten, der anstelle
der rechten Hand einen eisernen Ha­
ken trägt. Dieser Mann ist Kapitän
Hook. Um Peter Pan in seine Gewalt
zu bringen, schreckt der hinterhälti­
ge Hook vor nichts zurück.
Doch inmitten der Abenteuer er­
kennt Wendy nach und nach, dass es
nicht nur Vorteile hat, für immer ein
PETER PAN
In der Spielzeit 2015/2016 finden die sechs Konzerte des seit 18 Jahren bestehenden
„Nachtfoyers der Wuppertaler Bühnen“ im Kronleuchterfoyer des Barmer Opernhauses statt.
Nach Motiven des Märchens
von James Matthew Barrie
Fassung von Peter Raffalt
Aaron Röll und Tinka Fürst
Kind zu bleiben. Es gibt dann so
vieles, was man nie verstehen
wird. Gefühle wie Liebe zum
Beispiel ...
Familienstück ab 7 Jahren
Foto © Claudia Kempf
INSZENIERUNG: Peter Raffalt
BÜHNE: Dominique Wiesbauer
KOSTÜME: Cinzia Fossati
MUSIK: Julia Klomfaß
DRAMATURGIE: Cordula Fink
Lukas Mundas, Tinka Fürst, Thomas
Ehrichmann, Aaron Röll, Anna Blumer,
Toni Gojanovic Foto © Claudia Kempf
WILLKOMMEN!
Im Dezember 1997 startete
der Saxophonist und Kompo­
nist Wolfgang Schmidtke die
Reihe, damals stand sein Or­
chestra gemeinsam mit dem
Bassisten Peter Kowald auf der
Bühne des Kleinen Hauses im
Schauspielhaus an der Kluse.
Seitdem standen etliche große
Namen der Jazzwelt auf dem
Programm des Nachtfoyers:
Horace Parlan, Louis Sclavis,
Stefano Bollani, Willem Breu­
ker, Manfred Schoof, Adam
Nussbaum, Aki Takase et a...
TERMINE
PREMIERE:
24. Okt. 2015, 16:00 Uhr
In unserer Mitte – Wir erzählen um unser Leben
Syrische Flüchtlinge in Wuppertal JAHRESPROJEKT 2015/16
kömmlinge in unserer Stadt und
in unserem Theater!
Wir möchten sie kennenlernen
und ihnen einen Raum geben,
eine Möglichkeit sich auszutau­
schen, ihre Geschichten zu erzäh­
Wir planen regelmäßige Treffen,
Gespräche, Schreibworkshops und
gemeinsame Theaterbesuche. Un­
ser Projekt ist als „Schreibwerk­
statt“ gedacht, als eine Möglich­
keit, erzählend und schreibend
– für sich selbst und mithilfe von
Übersetzern für ein deutsches
Publikum – Erfahrungen und Er­
lebnisse weiterzugeben.
ist Jazz aus Wuppertal seit den
60er Jahren ein internationales
Markenzeichen für die Stadt,
ergo ist die „gute Stube“ sicher
ein schöner Ort für die impro­
visierende Gilde.
Da mit dem Opernfoyer end­
lich wieder ein Flügel zur Ver­
fügung steht, werden in der
kommenden Konzertserie gleich
vier der besten Pianisten der
deutschen Szene nach Wupper­
tal kommen: Frank Wunsch, Se­
bastian Sternal, Simon Nabatov
und Achim Kaufmann.
Als vor zwei Jahren das Schau­
spielhaus endgültig den Betrieb Ein Wiedersehen gibt es mit
einstellte, zeigte sich das Café dem großartigen Trio des Gi­
Oktober:
25. (16:00 Uhr), 27., 28., 29., 30.
(10:00 Uhr und 12:30 Uhr)
Peter Brötzmann und Wolfgang Schmidtke – zwei langjährige Weggefährten, die sich
auch musikalisch bestens verstehen.
Foto © Süleyman Kayaalp
November:
25., 26., 27. (10:00 Uhr
und 12:30 Uhr)
ALLE TERMINE
Dezember:
2., 3., 4., 9., 10., 11.,16., 17., 18.,
10:00 Uhr und 12:30 Uhr
19., 20., 11:00 Uhr und
16:00 Uhr
26., 27. (z.l.M) 16:00 Uhr
24. Oktober 2015: Frank Wunsch Quartett
09. Januar 2016: Peter Brötzmann/ Wolfgang Schmidtke
06. Februar 2016: Frederik Köster – Die Verwandlung
12. März 2016:
Philipp van Endert Trio
02. April 2016:
Joscha Oetz – Perfektomat
07. Mai 2016:
Common Ground
Das Philipp van Endert Trio führt die Zuhörer vorbei an wild sprudelnden Sound-Quellen bis
hin zu ruhig fließenden Balladen und manövriert sie mit einer faszinierenden Poesie und
Leichtigkeit durch diese Klanglandschaften. Foto © Thomas Krüsselmann
len und diese vielleicht irgend­
wann in Worte zu fassen. Wir
möchten sie an unserem kulturel­
len Leben teilhaben lassen.
BIXÊR HATIN!
Susanne Abbrederis und das
Schauspiel der Wuppertaler Büh­
nen begrüßen zusammen mit dem
Vorsitzenden des Integrationsrates
Helge Lindh und dem Autor Her­
mann Schulz die syrischen Neuan­
Nachtfoyer goes Kronleuchterfoyer
Foto © Sebastian-Eichhorn
Distanziert und berührend
Am 17. Oktober 2015 präsentiert
Alexander Peiler in der beliebten
Reihe seine Visitenkarte STEIL­
WAND (SEA WALL) von Simon
Stephens und stellt sich als neues
Ensemble-Mitglied künstlerisch
den Wuppertalern vor. Zusammen
mit Regisseurin Helene Vogel hat
er das distanzierte und doch be­
Wir freuen uns auf Sie!
Susanne Abbrederis, Helge rührende Stück speziell für den
besonderen Ort, das Kleine Foyer
Lindh und Hermann Schulz
im Opernhaus, erarbeitet.
17.10. (Premiere), 30.10. 19:30 Uhr,
Informationen und Kontakt
27.11. 22:00 Uhr Late Night Special
willkommen@
Kleines Foyer im Opernhaus
wuppertaler-buehnen.de
Ada gern solidarisch und gab
der Jazzreihe bis zum Sommer
diesen Jahres ein gern ange­
nommenes Exil. Aber da die
direkte Verbindung von Jazz­
musik und dem Theater ein
Kerngedanke des Nachtfoyers
ist, freuen sich W. Schmidtke
und E. Schaarwächter über den
jetzt anstehenden Umzug ins
Kronleuchterfoyer. Immerhin
tarristen Philipp van Endert, mit
dem Trompeter Frederik Köster
und dem Bassisten Joscha Oetz
stellen zwei gefeierte Jungstars
ihre eigenen Bands vor.
2
PREVIE
24. Oktober 2015 ■ Frank Wunsch Quartett
Frank Wunsch: Klavier, Michael Heupel: Flöten,
Gunnar Plümer: Bass, Droro Mondlak: Schlagzeug
09. Januar 2016 ■ Peter Brötzmann und Wolfgang Schmidtke:
Saxophone und Klarinetten
Peter Brötzmann und Wolf­
gang Schmidtke treffen sich 06. Februar 2016 ■ Frederik Köster „Die Verwandlung“
im Januar zu einem Duett auf Frederik Köster: Trompete,Sebastian Sternal: Klavier, Joscha
diversen Klarinetten und Saxo­ Oetz: Bass, Jonas Burgwinkel: Schlagzeug
phonen.
12. März 2016 ■ Philipp van Endert Trio
Philipp van Endert: Gitarre, André Nenza: Bass,
Kurt Billker: Schlagzeug
Joscha Oetz Perkektomat –
So konsequent wie dieses
Quintett hat schon seit
längerem keine Formation
mehr den akustischen Jazz
für sich mit einem eigenen,
durchdachten Stil definiert.
Foto © Gerhard Richter
Szenenfotos: © Christoph Sebastian
BESETZUNGEN
02. April 2016 ■ Joscha Oetz Perfektomat
Niels Klein: Saxophon, Simon Nabatov: Klavier, Laura Robles:
Cajon, Joscha Oetz: Bass, Bodek Janke: Schlagzeug
07. Mai 2016 ■ Common Ground
Sebastian Gille: Saxophon, Achim Kaufmann: Klavier,
Matthias Akeo Nowak: Bass, Billy Elgart: Schlagzeug
PREVIE
3
TANZTHEATER WUPPERTAL PINA BAUSCH
NEU IM ENSEMBLE
Fotos (6) © Uwe Schinkel
Sechs neue Tänzer haben sich dem Ensemble des Tanztheaters
angeschlossen. Alle waren zu Beginn der Spielzeit in den Neuen
Stücken 2015 auf der Bühne zu sehen, jetzt lernen sie Stücke aus
dem Repertoire von Pina Bausch.
Blanca Noguerol Ramírez kommt
Tsai-Wei Tien kommt aus Taiwan,
tanzte zuletzt im Folkwang Tanzstudio
Essen.
„Als ich 2011 als Gasttänzerin zum ersten
Mal „Das Frühlingsopfer“ beim Tanztheater Wuppertal tanzte, spürte ich, dass
diese Erfahrung meine Sicht, wie ich tanze
und warum ich tanze, völlig veränderte.
Ich lernte, dass Aufrichtigkeit eine wichtige Rolle spielt.“
Jonathan Fredrickson kommt aus
aus Spanien und war zuletzt Ensemble­
mitglied des Folkwang Tanzstudio Essen.
„Als ich das Ensemble 1999 zum ersten
Mal sah, dachte ich, so möchte ich auch
tanzen, so möchte ich mich bewegen,
und ich bewarb mich an der Folkwang
Hochschule, wo mein Deutschlandabenteuer begann. Später tanzte ich als Gast
in „Sacre“. Mein erstes Stück als Ensemblemitglied war „The Lighters Dancehall
Polyphony“ von Cecilia Bengolea und
François Chaignaud, das war ein sehr guter Start, wir sangen, improvisierten, lernten Dancehall, andere Arbeitsmethoden,
einen anderen ästhetischen Ansatz kennen, das hat mich auch sehr inspiriert.“
Emma Barrowman kommt aus
Julian Stierle kommt aus Deutsch­
Kanada/Schweden und war Ensemb­
lemitglied des Bayrischen Staatsballett
München.
land, tanzte zuletzt beim Theater Bremen.
„Meine ersten Erfahrungen mit der Kompanie waren „Sacre“ und nochmal „Sacre“. Ich war fünf Jahre lang Gasttänzer für
„Das Frühlingsopfer“. Er war eine ziemlich
tiefschürfende Erfahrung, die mich im Innersten packte. Jetzt freue ich mich auf
einzigartige Kollegen, erkenntnisorientiertes Arbeiten und bin froh an der Weiterentwicklung des Tanztheaters teilhaben
zu dürfen.“
„Es war schwierig, mich bei den Proben
für das Stück von Tim Etchells, eines
der drei neuen Stücke 2015, auf mich
zu konzentrieren, weil es so interessant war, die anderen zu beobachten.
Ich habe noch nie so eine Vielfalt, so
viel Verschiedenartigkeit unter einem
Dach gesehen. Es gibt eine Tendenz im
Tanztheater, aber keinen „Prototyp“
nur das Bestreben etwas Ehrliches und
Wahres zu sagen, egal in welcher Form.
den USA, war zuletzt Ensemblemitglied
bei Hubbard Street Dance Chicago
„Ich lebte in Los Angelos, New York City
und Chigaco, nicht um der Städte willen, sondern wegen der Tanzkompanien
dort. Wir Tänzer sind wie Zigeuner, wir
gehen dahin, wo sich uns Möglichkeiten bieten. Meine erste Erfahrung mit
dem Tanztheater Wuppertal war sehr
speziell, weil ich in den Neuen Stücken
2015 in der Performance von Tim Etchells
tanzte. Es war sehr aufregend mit diesen
weltbekannten Tänzern in einem Stück zu
tanzen, das auch für sie völlig neu war.“
Michael Carter kommt aus Austra­
lien, war zuletzt Ensemblemitglied der
Compañia Nacional de Danza in Madrid.
„Der Tanz veranlasste mich immer neue
Orte zu entdecken, Zeit in verschiedenen
Ländern zu verbringen, die Kultur, das
Essen dort kennenzulernen und die Sprache, jetzt bin ich neugierig auf Deutschland. Zum ersten Mal tanzte ich mit dem
Ensemble des Tanztheaters als Gast in
„Masurca Fogo“. Von den Tänzern und
ehemaligen Tänzern lernen zu dürfen
ist eine außergewöhnliche Erfahrung.“
Fotos (v.l.n.r.) © Ursula Kaufmann, Bo Lahola, Detlef Erler
und Zerrin-Aydin Herwegh
Tickets:
Karten für ´SWEET MAMBO` am
5., 6., 7., 8. November 2015 und für
NELKEN am 19., 20., 21., 22. Novem­
ber 2015 unter www.pina-bausch.de
oder über Reservierungstelefon
Kulturkarte 0202 563 76 66
4
PREVIE
PREVIE
5
SINFONIEORCHESTER
2. Sinfoniekonzert
Alexander Schimpf, Klavier
Sinfonieorchester Wuppertal
Constantin Trinks, musikalische Leitung
OPER
großangelegte sinfonische Dichtung „Pelléas und Mélisande“ zu diri­
gieren – ein Werk, welches Ausführenden und Zuhörern gleichermaßen
ein Höchstmaß an Konzentration abverlangt und das daher leider allzu
selten im Konzertsaal zu erleben ist.
Wie passen die Werke von Beethoven, Schumann und Schönberg
Ihrer Meinung nach zusammen?
Ludwig van Beethoven Ouvertüre zum Trauerspiel „Egmont“ op. 84
Robert Schumann Konzert für Klavier und Orchester a-Moll op. 54
Auch wenn es keinen eigentlichen dramaturgischen „roten Faden“ gibt,
Arnold Schönberg „Pelléas et Mélisande“, Symphonische Dichtung so fügen sich diese Werke doch sehr harmonisch zu einem Ganzen. Jedes
für Orchester op. 5
für sich stellt einen Gipfelpunkt seiner Gattung dar: Konzertouvertüre
– Instrumentalkonzert – sinfonische Dichtung.
Sowohl die „Egmont“-Ouvertüre als auch Schönbergs „Pelléas“ sind Wer­
Der in Göttingen geborene Pianist
Alexander Schimpf (re.) gewann als
ke, die gewissermaßen zwischen absoluter Musik und Programmmusik
erster deutscher Pianist den 1. Preis beim
angesiedelt sind. Sie erzählen eine Geschichte, funktionieren für den
internationalen Klavierwettbewerb in
Hörer aber gleichzeitig auch ohne Kenntnis des immanenten Programms.
Cleveland. Nun interpretiert er in Wup­
Und was allen drei Werken – trotz ihrer großen stilistischen Verschie­
pertal das Konzert für Klavier und Or­
denheit – zu eigen ist: Sie strahlen einen gewissen feierlichen Ernst aus
und sind sehr stark vom romantischen Geist geprägt. Dies wiederum
chester in a-Moll von Robert Schumann.
kommt mir sehr entgegen, fühle ich mich als Mensch und Musiker doch
Zuvor eröffnet das Sinfonieorchester
sehr stark und unmittelbar verbunden mit der Kunst dieser Epoche.
Wuppertal das Konzert mit einer gera­
Ein „maßgeschneidertes“ Programm also, wofür ich als Gastdirigent
dezu volkstümlichen Komposition von
besondere Dankbarkeit empfinde.
Ludwig van Beethoven: mit der Konzer­
touvertüre zum Trauerspiel „Egmont“.
Im zweiten Teil des Konzerts widmen
sich die Musiker Arnold Schönbergs
symphonischer Dichtung „Pelléas et
Mélisande“.
Alexander Schimpf, Foto © Pilvax Studio,
Budapest Balázs Böröcz
Kathrin Göring, Alt
Knabenchor der Wuppertaler Kurrende
Auch im 2. Sinfoniekonzert trifft das Wuppertaler Publikum auf einen
Damen des Opernchores der Wuppertaler Bühnen
Gastdirigenten. Der in Karlsruhe geborene Dirigent Constantin Trinks
Sinfonieorchester Wuppertal
(Bild unten) betritt am 25./26. Oktober 2015 die Bühne der Historischen
Toshiyuki Kamioka, musikalische Leitung
Stadthalle und leitet das Sinfonieorchester Wuppertal durch den Abend.
Einen ersten Einblick in seine Arbeit gibt Constantin Trinks jetzt schon:
Gustav Mahler Sinfonie Nr. 3 d-Moll
3. Sinfoniekonzert
Toshiyuki Kamioka, Foto © Andreas Fischer Wuppertal
Constantin Trinks, Foto © Dirk Guldner
Feiern Sie Ihr Debüt mit dem Sinfonieorchester Wuppertal oder
haben Sie bereits in vergangener Zeit zusammengearbeitet?
Gibt es aus dem Programm ein Stück, das sie besonders mögen?
Ich muss sagen, dass das ganze Programm für mich von ungeheurem
Reiz ist. Beethoven und Schumann sind natürlich Fixsterne in meinem
sinfonischen Repertoire, die mir beide persönlich sehr nahe stehen. Und
sehr dankbar bin ich für die Gelegenheit, endlich einmal Schönbergs
6
PREVIE
Foto © Uwe Stratmann
Als erste Opernneuproduktion der
Spielzeit 2015/16 bringt die Oper
Wuppertal Giacomo Puccinis „Madama Butterfly“ auf die Bühne. Darin
entführt der Meister des italienischen
Verismus das Publikum in die japanische Hafenstadt Nagasaki, das zum
Schauplatz der Tragödie Cio-Cio-Sans
wird – einer jungen Geisha, die aus
adeligen, aber verarmten Verhältnissen
stammt und sich ein Leben an der
Seite eines amerikanischen Leutnants
erträumt.
Sie begegnet dem US-Marine-Offizier Benjamin Franklin Pinkerton, der
unmittelbar von ihrem fremden, exotischen Wesen fasziniert ist. Sie heiraten.
Für sie ist die Ehe so ernst, dass sie dafür ihre Kultur, Religion und sogar ihre
Familie aufgibt. Für Pinkerton jedoch
ist dieser „Schmetterling“, wie er CioCio-San auch nennt, nur ein Spielzeug
zum Zeitvertreib. Schnell zieht es ihn
zurück in sein Heimatland, wo er eine
„richtige Ehe“ mit einer Amerikanerin
eingeht.
Als dies Cio-Cio-San nach langem
Warten begreift, ist es zu spät für eine Rückkehr ins alte Leben und ihre
Tragödie besiegelt.
Das Werk stammt aus einer Zeit, in
der alle Kunstrichtungen – insbesondere die Malerei – in hohem Maße
von der fernöstlichen Kunst und Kultur
beeinflusst waren. Zu keiner anderen
Epoche ging ein solcher Reiz von der
Exotik Japans aus: Geheimnisvolle
Geishas, Frauen in Kimonos und anFoto © Uwe Stratmann
Das wird in der Tat mein Debüt in Wuppertal sein. Auf das hervorragende
Orchester sowie das Musizieren in der herrlichen Stadthalle freue ich
mich schon sehr, zumal ich sogar familiäre Wurzeln in dieser Stadt habe.
Im 3. Sinfoniekonzert steht Gustav Mahlers 3. Sinfonie auf dem
Spielplan, die nicht nur instrumental sondern auch vokal besetzt
ist. Neben einer traditionell großen Orchesterbesetzung hat der
Komponist auch ein Altsolo sowie einen Knaben- und Frauenchor
in die Sinfonie eingebaut. Hierzu erhält das Sinfonieorchester
Wuppertal sangliche Unterstützung von der Altistin Kathrin
Göring, dem Knabenchor der Wuppertaler Kurrende und den
Damen des Opernchores der Wuppertaler Bühnen. Nachdem
das 1. und 2. Sinfoniekonzert von Gastdirigenten geleitet wurde,
betritt nun Toshiyuki Kamioka wieder das Dirigentenpult und
präsentiert einen der größten Erfolge Gustav Mahlers. Sogar
Arnold Schönberg attestierte Mahler, er habe in seiner 3. Sinfonie
„dessen Seele gesehen“ – Ein Werk, das damals wie heute die
Menschen bewegt!
Puccinis Tragödie einer Japanerin
dere Symbole der japanischen Kultur
waren beliebte Motive in der Kunst
um 1900, was dieser Stilrichtung die
Bezeichnung „Japonismus“ einbrachte.
Auch in der musikalischen Linie seiner
„Madama Butterfly“ hört man Puccinis
lange Beschäftigung mit der Musik,
dem Theater und der Kultur Japans.
Am 17. Februar 1904 an der Mailänder Scala in einer zweiaktigen Fassung
uraufgeführt, blieb dem Werk der von
Puccini erhoffte Erfolg verwehrt. Erst
nach einigen Anpassungen und Überarbeitungen hat es sich seinen bis heute festen Platz in den Spielplänen der
Opernhäuser erobert. Der Reiz liegt
nicht nur in der schwärmerisch-dramatischen Musiksprache Puccinis.
Die kammerspielartig und verknappt
erzählte Handlung lässt das Stück zu
einem wahren Psycho-Krimi werden.
In den drei Hauptpartien erleben Sie:
Hye-Won Nam (Cio-Cio-San) Die koreanische Sopranistin Hye-Won Nam absolvierte ihr Gesangsstudium an der Nationaluniversität Seoul und setzte ihre Ausbildung an der
Hochschule für Musik und Theater in München fort.
In den vergangenen Spielzeiten war sie unter anderem als Liù am Nationaltheater Mannheim, Tatjana in
Saarbrücken, als Cio-Cio-San in Magdeburg sowie
2014 als Tosca in Bremen zu erleben. Die Cio-Cio-San
wird sie auch an der Danish National Opera singen.
Timothy Richards (Pinkerton)
1998 gab der walisische Tenor sein Operndebüt
mit „La Traviata“ an der Welsh National Opera,
diesem folgten Einladungen an die Bühnen
in Basel, Innsbruck und Oslo. Ein Auftritt als
Italienischer Sänger in „Der Rosenkavalier“
an der Dresdner Semperoper war der Beginn
seiner Karriere in Deutschland. 2000 folgte
ebenfalls an der Semperoper sein Debüt als Rodolfo in „La Bohème“. Seither gastiert Timothy
Richards mit den wichtigsten Partien seines
Fachs europaweit: u.a. an der Semperoper
Dresden, der Staatsoper Stuttgart, Oper Köln,
der Komischen Oper Berlin sowie der Royal
Danish Opera Copenhagen sowie an vielen
anderen Opernhäusern.
Viola Zimmermann (Suzuki)
Viola Zimmermann studierte bei Edda Moser an der
Musikhochschule Köln. Bis 2003 war sie Ensemblemitglied des Staatstheaters Braunschweig, wo sie u.a. als
Orfeo, Suzuki und als Hänsel zu hören war. Zahlreiche
Gastspiele gab sie an der Deutschen Oper am Rhein
Düsseldorf, am Staatstheater Saarbrücken sowie am
Teatro Nacional Lissabon. Von 2003 bis 2009 war sie
Ensemblemitglied der Oper Köln. An der Oper Wuppertal
sang sie in der vergangen Spielzeit die Berta in „Der
Barbier von Sevilla“ und kehrt 2016 als Olga in „Eugen
Onegin“ zurück.
TERMINE
MADAMA BUTTERFLY
Premiere am 16. Oktober 2015.
Weitere Vorstellungen: 18., 21.,
23., 25. Oktober sowie im März
und Juni 2016.
PREVIE
7
Schauspiel
Theater am Engelsgarten,
Engelsstr. 18 am Historischen
Zentrum, 42283 Wuppertal
www.wuppertaler-buehnen.de
Steilwand (Sea Wall)
von Simon Stephens
Deutsch von Barbara Christ
Visitenkarte: Alexander Peiler
Sa 17.10. | 19:30 Uhr,
Kleines Foyer Opernhaus
Fr 30.10. | 19:30 Uhr
Mondlicht und Magnolien
Engelsgartentexte
15. Oktober bis 18. November 2015
Tagebuch eines
Wahnsinnigen
von Nikolai Gogol
Visitenkarte: Thomas Braus
Do 05.11. | 19:30 Uhr
Supergute Tage
nach dem Roman
von Mark Haddon
Bühnenfassung von
Simon Stephens
Deutsch von Barbara Christ
Sa 07.11. | 19:30 Uhr
Wiederaufnahme-Premiere
So 08.11. | 16:00 Uhr
Das kunstseidene
Mädchen
„Kein schöner Land in dieser Zeit“ von Irmgard Keun
Visitenkarte: Tinka Fürst
Nur eine Fälschung?
So 15.11. | 16:00 Uhr
Di 20.10. | 20:00 Uhr,
Kronleuchterfoyer Opernhaus
Sinfonieorchester
Engelsgartentexte
Bad im saufenden Urwald
und Erbswurst im Luxushotel
Lesung des Reiseschriftstellers,
Journalisten und Krimiautors
Dieter Jandt und Bericht über den
Reiseveranstalter Dr. Tigges
Di 17.11. | 20:00 Uhr,
Kleines Foyer Opernhaus
Peter Pan
Nach Motiven des Märchens
von James Matthew Barrie
Fassung von Peter Raffalt
Familienstück ab 7 Jahren
Sa 24.10. | 16:00 Uhr Premiere
So 25.10. | 16:00 Uhr
Di 27.10. | 10:00 Uhr, 12:30 Uhr
Mi 28.10. | 10:00 Uhr, 12:30 Uhr
Do 29.10. | 10:00 Uhr, 12:30 Uhr
Fr 30.10. | 10:00 Uhr, 12:30 Uhr
weitere Termine, siehe Seite 2
Engels & Friends
Dramatische Collage
von Michael Wallner
Sa 31.10. | 19:30 Uhr
Mi 04.11. | 19:30 Uhr
Historische Stadthalle,
Johannisberg 40,
42103 Wuppertal
www.stadthalle.de
2. Sinfoniekonzert
Alexander Schimpf, Klavier
Sinfonieorchester Wuppertal
Constantin Trinks,
musikalische Leitung
Ludwig van Beethoven
Ouvertüre zum Trauerspiel
„Egmont“ op. 84
Robert Schumann Konzert
für Klavier und Orchester
a-Moll op. 54
Arnold Schönberg „Pelléas et
Mélisande“, Symphonische
Dichtung für Orchester op. 5
So 25.10. | 11:00 Uhr
Mo 26.10. | 20:00 Uhr
TICKET-SERVICE
KulturKarte
Ticket- und Abo-Hotline:
(0202) 5 63 76 66
CityCenter Schloßbleiche 40
Öffnungszeiten:
Montag bis Freitag:
10:00-18:00 Uhr
Samstag:
10:00 -14:00 Uhr
1. Schulkonzert
„Peter und der Wolf“
Martin Schacht, Sprecher
Sinfonieorchester Wuppertal
Leslie Suganandarajah, musi­
kalische Leitung
Do 05.11. | 10:00 Uhr, 12:00 Uhr
Mi 18.11. | 10:00 Uhr, 12:00 Uhr
Oper
Opernhaus, Kurt-Drees-Str. 4,
42283 Wuppertal
www.wuppertaler-buehnen.de
Madama Butterfly
Oper von Giacomo Puccini
Fr 16.10. | 19:30 Uhr Premiere
So 18.10. | 16:00 Uhr
1. Kammerkonzert
„Cuarteto de cuerda con Inst­ Mi 21.10. | 19:30 Uhr
rumentos de viento madera“ Fr 23.10. | 19:30 Uhr
So 25.10. | 18:00 Uhr
Udo Mertens, Flöte
Inmaculada Asensi, Oboe
Nicola Hammer, Fagott
Liviu Neagu-Gruber
und Axel Heß, Violine
Jens Brockmann, Viola
Michael Hablitzel, Violoncello
Mo 09.11. | 20:00 Uhr
Foto © Uwe Stratmann
Komödie von Ron Hutchinson
Deutsch von Katharina Abt und
Daniel Karasek
So 18.10. | 16:00 Uhr
Sa 14.11. | 19:30 Uhr
Theater am Engelsgarten
PROGRAMM
3. Sinfoniekonzert
Gustav Mahler
Sinfonie Nr. 3 d-Moll
Kathrin Göring, Alt
Knabenchor der Wuppertaler
Kurrende
Damen des Opernchores der
Wuppertaler Bühnen
(Einstudierung: Jens Bingert)
Sinfonieorchester Wuppertal
Toshiyuki Kamioka, musikali­
sche Leitung
So 15.11. | 11:00 Uhr
Tanztheater Wuppertal
Pina Bausch
´Sweet Mambo`
Do 05.11. | 19:30 Uhr
im Opernhaus
Fr 06.11. | 19:30 Uhr
Sa 07.11. | 19:30 Uhr
So 08.11. | 18:00 Uhr
„We for You“ ist der Titel eines großen Benefiz-Festivals zu Gunsten der
„Flüchtlingsinitiativen im Tal“, das am Samstag, 31. Oktober, 19 Uhr, und
am Sonntag, 1. November, ab 18 Uhr im Opernhaus über die Bühne geht.
Mit dabei sind u.a. „pöms“, Tanzhaus Wuppertal, Ilona Ludwig & Stefan
Mühlhaus, QuerfeldtBeat, The Blue Fellows oder auch Die Alten Schweden.
Der Eintritt kostet pro Abend 14 Euro, ermäßigt acht Euro. Zugunsten der
„Flüchtlingsinitiativen im Tal“ verzichten alle Künstler auf Ihre Gage.
Online-Buchung:
www.kulturkarte-wuppertal.de
E-Mail-Buchung:
[email protected]
Theaterkasse:
Opernhaus Kurt-Drees-Str. 4,
42283 Wuppertal,
freitags 17:00-19:00 Uhr
und an allen ADticket-Vorverkaufsstellen
und online unter: www.adticket.de
IMPRESSUM
PREVIEW ist eine Sonderveröffentlichung
der Wuppertaler Bühnen und
Sinfonieorchester GmbH, Kurt-Drees-Str. 4
V.i.S.d.P.: Enno Schaarwächter
Gesamtherstellung:
KommPOSITION Media GmbH
Friedrich-Engels-Allee 175, 42285 Wuppertal
Druck: Rheinisch-Bergische Druckerei,
Wuppertal