Aktuelles zur Diagnostik und Therapie der

Herzlich willkommen bei
den Kliniken Valens
Rehazentrum Valens
Rehazentrum Walenstadtberg
Aktuelles zur Diagnostik und
Therapie der psychiatrischen
Komorbiditäten bei
rheumatologischen Krankheiten
07.05.2015
Dr. med. René Kasé
Leitender Arzt Psychosomatik
FMH Psychiatrie und
Psychotherapie
Kliniken Valens
Es gibt keine wirklich neuen
Erkenntnisse – und dies seit etlichen
Jahren.
Es ist immer aktuell die psychiatrische
Komorbidität zu berücksichtigen, auch
bei rheumatologischen Erkrankungen.
Bei chronischen und/oder die Funktion
stark einschränkenden Erkrankungen
kommt es immer zu einer «seelischen»
Reaktion.
Da die Mehrheit der Bevölkerung im
Laufe des Lebens etliche Krisen erlebt
und ein beachtlicher Teil der
Bevölkerung verstärkt vulnerabel oder
bereits «seelisch» krank war/ist,
erachten wir die «psychosomatische»
Betreuung unserer Patienten als
unverzichtbar.
Psychosomatische Betreuung ≠ für
«seelisch» krank erklären.
Psychosomatische Betreuung ≠
automatisch den Psychiater direkt zu
involvieren.
Cave!
Der Patient will nicht (noch nicht)
psychisch erkrankt sein.
Der Behandler wünscht häufig eine
(Teil-) Erklärung «körperlicher»
Symptome, insbesondere dann, wenn
eine Behandlung wenig erfolgreich
verläuft.
Cave!
«Nur weil ich als schwerpunktmässig
somatisch tätiger Therapeut den
Überblick nicht finde, ist der Fall nicht
automatisch psychodynamisch zu
erklären bzw. in das Fachgebiet der
Psychiatrie zu delegieren»
Sehr häufig leidet der Patient aber
tatsächlich «psychosomatisch»,
zeitweise kann die seelische
Komponente des Leidens durchaus im
Vordergrund stehen.
«Hitliste» der psychiatrischen
Diagnosen, welche im Rahmen von
Konsilien gestellt werden:
Schlafstörungen, Depressionen,
Angststörungen, Persönlichkeitsakzentuierungen/-störungen, Süchte,
Demenzen, Delirien, schizophrene
Psychosen
Diagnostik
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Studium der Krankengeschichte
Patient gründlich untersuchen
Nachdenken
Nachschlagen
Fachlicher Konsensus
Therapie
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Aufklärung (sachlich und empathisch)
Medikamente
Begleitung
Nachsorge organisieren
Neuigkeiten und Entwicklungen der
letzten Jahre
• Die Patienten sind sehr häufig psychopharmakologisch vorbehandelt, teilweise
mit mehreren Präparaten. Die Dokumentation ist oft sehr dürftig. Spezifische
Vorberichte können nur mit grossem
Aufwand organisiert werden.
• Es besteht eine zunehmende Aufgeschlossenheit der Patienten gegenüber
dem Fachgebiet der Psychiatrie
Pharmakotherapie der Schlafstörungen
(in Valens bevorzugt eingesetzte
Präparate)
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Trazodon 25/100 (150) mg
Mirtazapin 7.5/15 (30) mg
Zolpidem 5/10 mg
Quetiapin 12.5/100 (200) mg
Pipamperon 20/60 (80) mg
Therapie depressiver Syndrome
(Auswahl bevorzugt eingesetzter
Präparate)
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Escitalopram (SSRI) 10-20 mg
Venlafaxin (SNRI) 75-150/300 mg
Duloxetin (SNRI) 30-60 (90/120) mg
Citalopram (SSRI) 20-60 mg
Agomelatin (MASSA) 25-50 mg
Sertralin (SSRI) 50-150 mg
Paroxetin (SSRI) 20-40 (60) mg
Therapie der Angststörungen
• In der Akutphase: Benzodiazepine,
z. B. Lorazepam und Alprazolam
• Als Langzeitmedikation
- Panikstörung/Agoraphobie
- generalisierter Angst
SSRI
- sozialen Ängsten
• bei
generalisierter
Angststörung
zusätzlich Pregabalin
Therapie der Demenzen
In Valens nehmen wir auf den
rheumatologischen Abteilungen keine
Ersteinstellungen vor, setzen jedoch
Therapien fort oder empfehlen (unter
Einbezug der Neurologen) weiter
abzuklären.
Seit
etlichen
Jahren
bekannte
Medikamente zur Behandlung von
Demenzen
(insbesondere
der
Alzheimer-Demenz):
- Donepezil 5/10 mg
- Galantamin 8/24 mg
- Rivastigmin 6/12 mg
- Memantin (NMDA-RezeptorAntagonist/Glutamat-Modulator)
- Nootropika wie Ginkgo-Extrakte
- Neuroleptika
- Antidepressiva
- Benzodiazepine
Delirium
Störung des Bewusstseins und der
Aufmerksamkeit, globale Störung der
Kognition, Wahrnehmungsstörungen,
Beeinträchtigungen vor allem des
Immediat- und Kurzzeitgedächtnisses,
Desorientiertheit,
psychomotorische
Störungen, Störungen des SchlafWach-Rhythmus, affektive Störungen.
• Ursachen erkennen und bekämpfen
• Symptomatische Behandlung der Leitsymptome gemäss den aktuellen
Richtlinien
Sucht
Auf der rheumatologischen Abteilung
der Kliniken Valens werden Suchtphänomene nur soweit behandelt,
dass wir unseren muskuloskelettalen
Rehabilitationsauftrag
durchführen
können.
Für die akute Suchtentzugsbehandlung sowie die Langzeittherapie sind
spezifische Institutionen vorgesehen.
Psychotische Störungen,
insbesondere aus dem
Formenkreis der SchizophrenieErkrankung
Spezifische
symptomatische
Therapie
gemäss den aktuellen Guidelines mit dem
Ziel die stationäre Rehabilitationsbehandlung durchführen zu können.
Im Falle einer Ersterkrankungsmanifestation sorgfältiges Abwägen ob eine
Fortsetzung der Behandlung bei uns im
Haus verantwortbar/möglich ist.
Meine Erfahrung aus 25 Jahren
Liaison- und Konsiliarpsychiatrie
Es ist immer aktuell den Zuweisern,
nach Möglichkeit auch den Angehörigen
und
insbesondere
den
Patienten aufmerksam zuzuhören,
sorgfältig zu untersuchen, zurückhaltend zu diagnostizieren und wohl
überlegt zu medizieren.
Wir danken für Ihre
Aufmerksamkeit.
www.kliniken-valens.ch
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Rehabilitationszentrum Valens CH-7317 Valens
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