In jedem Haus – uff jed`re Stroß

Mottoprolog 11.11.2015 (Fasnet 2016)
S'Novemberlet uff jed're Matte,
die Fasnet wirft schu ihren Schatte',
das Narrenlicht wird heut entzündet,
auf das der Narr die Fasnet findet.
Die letzte Zeit war am rumore,
doch hät ma kei' Humor verlore,
denn Lache biegt stets alles hin,
weil Lache des isch Medizin.
Au wenn's auf dieser große Welt,
an jedem Ecke batscht und knellt,
soll't jeder sich die Wunde lecke',
und sich vor'em Lebe nit verstecke.
Drum hät ma, wie schon all die Johre',
wieder e Motto auserkore',
dass uns in närrisch, bunte Zeite,
soll froh und nachdenklich begleite'.
Es isch zum schmunzle un zum lache,
und auch zum „Denker“ soll's uns mache.
An Fasnet isch ma nit allei',
zu zweit, zu Mehren sott ma sei',
die Fröhlichkeit die sott ma teile,
und nicht im Ego sich verweile.
Ein echter Narr brucht sich nit schämme',
sei Nachbar in de Arm zu nemme.
Drum höre zu, ich will's euch sage,
das Motto für die närr'schen Tage;
„In jedem Haus – uff jed're Stroß Narretei isch grenzenlos!“
Schon vor Jahrzehnten, wie mir wisse,
hänn mir e Mauer eingerisse.
Geeint das deutsche Vaterland,
mit großem Herz und mit Verstand.
G'holfe hät do Wescht und Oscht,
am A'fang hät noch Mancher g'goscht,
doch isch des ohne große Faxe,
ganz Stück für Stückli zämme g'wachse.
Wenn man sich heut die Welt beschaut,
jetzt wer'e neue Mau're baut.
Zäun' und Gitter – ohne Loch,
un am Beschte doppelt hoch.
Nit weil ma meint es könnt' wer flüchte,
nei' es isch e and're G'schichte,
ma hät die Angst – des isch des Dumme,
es könnte wer ins Land rei kumme'!
Fremde solle Fremde bleibe,
am liebschte dät ma sie vertreibe.
Und des endet dann im Stritt,
bleibe daheim – mir wen euch nit!
Diese Denke isch fatal,
doch Manchem isch des scheißegal.
Keine denkt mehr an die Zeite,
als Europa musste leide,
wo isch die Menschlichkeit gebliebe',
auch unser Volk war einst „vertriebe“.
An die Geschichte sott man denke,
und offe' Herzlichkeit verschenke.
Der Narr er zeigt - wie's immer war,
Fasnet isch für Alle da!
Ob Schwarze, Weiße, Rote, Gelbe,
der Himmel bleibt doch stets der selbe;
„In jedem Haus – uff jed're Stroß Narretei isch grenzenlos!“
Seit ein'ger Zeit isch uff de Stroß',
im wahrschten Sinn der Deufel los!
PEGIDA heißt das Unwort dreist,
und diese Welle voll entgleist.
Der Patriot der geht in d'Knie,
und's artet aus in Idiotie.
Den Typen fehlt es an Versand,
den man gebraucht im Abendland.
Die „Glatzköpf“ sin' degeneriert,
henn mit de' Hoor au s'Hirn rasiert.
Sich gegen and'ren Glauben stelle',
isch nicht das was die Christen welle.
Ob Allah, Buddha oder Gott,
mir hocke doch im selben Boot.
Als Kreuzritter gen Osten zoge',
sin die schon auf die Nase g'floge,
und d'Sarazenen – im Vertraue',
hät „Türkenlouis“ dann verhaue'.
Jahrtausende dies Feuer brennt,
ob Orient ob Okzident,
und ein Ende kommt nur dicker,
so ein Krieg kennt keine Sieger.
Seit fruchtbar, mehrt Euch, sprach der Herr,
der Spruch isch ausgedrosche' – leer.
S'isch Narrheit und ganz ohne Spaß,
denn was sich mehrt isch nur der Haß.
Und jeder weiß – so kann's nicht sei,
die Narrheit isch kei' Narretei!
„In jedem Haus – uff jed're Stroß Narretei isch grenzenlos!“
Doch sott ma au bei allem Weh',
auch noch das Positive seh'.
Hät auch der Bürger manche Wut,
uns geht’s halt immer noch zu gut.
Mir hän zwar Ordnung, und Gesetze,
dürfe über alles schwätze,
und – des dut ganz b'sunders zähle,
mir dürfe die Regierung wähle.
Nit überall isch des gegebe',
was hän mir doch e pfundig's Lebe'.
Im nächste Johr geht’s wieder los,
d'Politiker geh'n schu uff d'Stroß',
wen' Stimme heische', Wähler locke,
mit Sprüch – do bisch du vu de Socke'.
D' Frau Merkel sagt; „des schaffe' mir!“
de Seehofer isch nicht dafür,
do mein'sch manchmol die hen e Knall,
die sin doch ussem selbe Stall.
Herr Gabriel weiß alles Besser,
und er wetzt au schu die Messer,
die Grünen könne's nicht versteh',
und kei Sau denkt an d'FDP.
Die Linke, jetzt mit Wagenknecht,
d'Frau Lafonteine – wenn's einer möcht!
Und ganz von rechts schießt in die Höh',
wer brucht des schu – die AfD.
Populistisch und verdreht,
die meine d'Wähler die sin blöd.
„Alternative“ so wird uns beteuert,
und manche Wähler sind dann wirklich bescheuert.
Mir hän doch wirklich – s'isch kein Kleischter,
g'nug große Köpf – z'viel kleini Geschter.
Mir sin soweit und henn's im Blick,
bald wieder d'Weima'r-Republik,
ein Narrenhaus jed' wed' Coleur,
nur regiere kannsch nicht mehr.
„In jedem Haus – uff jed're Stroß
Narretei isch grenzenlos!“
Doch nicht nur in der Politik,
treibt man es närrisch mit Geschick.
Nein! Auch im Sport hän die a Sparre,
die vorne ziehe diesen Karre.
Jetzt kriegt die FIFA einen Schreck,
weil dieser Karre steckt im Dreck.
Herr Blatter, Schweizer Eidgenosse',
hat nun nen rechten Bock geschosse'.
Auch Platini kann's nicht verdecke,
auch er hat manchen Dreck am Stecke.
So wird aus einem Husten gar,
2018 ein „Kat(h)ar“.
So zieht die Schleimspur, des duet weh,
sich tief hinein in d'DFB.
Schon Maier-Vorfelder – ein Zauber,
der Kerli war schu nit ganz sauber,
dann wurd die Sache noch weng ranz'ger,
der falsche Fufzger war ein Zwanz'ger.
Herr Niersbach - war bedeckt im „Jäckli“
doch auch sein Rückstritt hät e G'schmäckli!
Wie steht denn nun der Fussball da,
geleitet von 'ner Mafia?
Kei' Lichtgestalt hat lange Dauer,
man packt sich nun Franz Beckenbauer,
und's Sommermärchen – s'wär ein Knall,
wird dann zum Sommer-Alptraum bal'?
Es isch halt so – wenn einer schmiert,
er auf die Dauer nur verliert.
Man'ch Fußball-Held – do bruch'sch nit spinne,
der kennt den Knast auch schon von inne',
und d'Nachspielzeit die kriegt er g'schenkt;
„ein Schuft der Arges dabei denkt!“
So hat der Volkssport ungeschickt,
durch Schmiererei sich selbst gef....verkickt.
Der echte Fan der fragt sich glei;
Ja! kann man denn so närrisch sei?
„In jedem Haus – uff jed're Stroß Narretei isch grenzenlos!“
Auch hier im Ländle isch's am brodle,
die Schweiz die isch noch schön am Jodle,
mit Flugplatz Zürich – Überflug,
der Franken steht noch hoch genug,
das uns die Chaibe überrenne,
Konstanz duet des Elend kenne.
Es isch so – sagt man – bitte sehr,
die Schweizer kaufe uns jetzt leer.
Doch mir Badner – des sin Quale',
solle drübe richtig zahle.
Herr Kretschmann unser grüner Riese,
der pfeift derweil auf die Devise,
und treibt sich wirtschaftlich nicht dumm,
in USA und in China rum.
Nils Schmidt derweil ganz aufgeregt,
munter am dem Sessel sägt.
Er wär so gern – was jeder kennt,
bei uns Ministerpräsident.
Doch lieber Nils – spiel lieber Golf,
denn vorher frisst dich noch der Wolf.
Denn Guido, schwarz und Oberschwabe,
will diesen Posten auch gern habe'.
Und will – dass kann man nicht erdichten,
die Ordnung hier am Ländle richten,
denn Baden-Württemberg – ein Schatz,
war seiner Meinung immer schwarz.
Nur isch nach Oettinger die Zange,
ziemlich d'Schissgass abwärts gange!
Wenn jetzt die CDU sich denkt,
2016 wieder lenkt,
dann sag als Narr ich „vogelfrei“,
isch der Gedanke Narretei.
Manch' Pluspunkt konnt man zwar erreiche',
doch Kretschmann steht als „grüne Eiche“!
„In jedem Haus – uff jed're Stroß Narretei isch grenzenlos!“
Für jede Richtung hier im Land,
früher eine Farbe stand.
Doch mache diese Farbe - g' schwind,
dich närrisch bald und Farbe'blind.
Die Linke ware' früher rot
und schwarz die Mitte -„nah bei Gott!“
Gelb stand stets für Liberal,
doch diese Farbe war einmal.
Jetzt hät sich Rot jedoch verändert,
Frau Nahles - ja die hat's „gegendert“,
Rot bleibt zwar links – so wie einst Schroeder,
und links von links wird „pinkes-röter“,
mit Gysi hatte man noch Spaß,
doch Wagenknecht macht pink-rot blass.
Schwarz bleibt die Mitte ohne Hatz,
doch s'gibt jetzt hell's und dunk'les schwarz.
Die Angie dunkel-schwarz – erfreulich,
doch Seehofer sein schwarz wird gräulich,
das bayrisch-Blau hat's bald erreicht,
das es dem „freien“ Cyan gleicht.
Doch hellblau es isch reserviert,
weil's d'AfD auf d'Fahn' sich schmiert.
Wobei – dort würd' – s'isch nicht zum lache,
ein „kackbraun“ sich viel besser mache.
Die Farben sie verlieren Sinn!
Die Grüne sind sich auch nicht Grün,
ob Fundis, Realos – plakativ,
hellgrün – dunkelgrün – oliv.
Dätsch all die Farbe du nun nemme,
dann brächt'sch e Flecklehäs fascht zämme.
Und keiner wüßt' dann mehr - wer wer isch?,
farbig bunt und einfach närrisch.
„In jedem Haus – uff jed're Stroß Narretei isch grenzenlos!“
So könnte man noch manche Theme',
närrisch hier auf's Korn doch nehme'.
Doch der Narr denkt an die Zeite,
und würd' die Sprechzeit überscheite'.
Ob NSI ob BND,
ob griechenländ'sche Odyssee,
ob kalter Krieg, ob Papst, ob Google,
mir hän schu manches uffem Buckel.
Obama, Putin – einerlei,
jeder will der Größte sei,
im Kreml und im Weißen Haus,
da losse sie die Sau heraus.
Ob Ukraine und die Krim,
Korea, China - des Klimbim,
Irak, Iran, Afghanistan
Boko Haram, der Süd-Sudan,
do denkt doch Mancher mittenei'
„Ach haut Euch doch die Schädel ei'!
Losst uns in Ruh – Ihr henn doch Stritt!
Doch dieses Denken - das geht nit!
Denkt an Zitate die mir hen';
„I have e dream....!“ und „Yes we can!“
Was muss die Hautfarb' man vergleiche,
Jeder soll die Hand sich reiche,
sunscht däte mir im Augenblicke,
in großer Narrheit uns verstricke!
Und Narrheit hat – ich's sag's in Ruh,
nix mit Narretei zum due.
Weil Narretei uns stets verbindet,
ein Narr ganz einfach Freunde findet,
in jedem Haus – uff jed're Stroß Narretei isch grenzenlos!
Denkt daran, dann bleibt's auch so,
Friede, Freud – Narri Narro!
MW/2015