SPIEGELBILD15 / PROJEKT16

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8. Januar 2016
Forum
SPIEGELBILD 15 / PROJEKT 16
von Ivo Zanoni
Schutz der Natur, so einer der Titel, wie sie nun
am Ende des Jahres 2015 wegen des Klimagipfels in Paris in allen Zeitungen erschienen sind.
In diesem Jahr der vielen Krisen wurden in allen
Medien auch unsäglich viele Zahlen aneinandergereiht. Man geht davon aus, dass solche sogenannten Fakten unumstössliche Substanz und
deutliche Spuren der Wahrheit seien, die entweder dies oder jenes belegen.
Die Lektüre des Artikels – oder eher das Spiegelbild des Ist-Zustandes am Ende vom Jahr
2015 – hat mich nicht besonders beflügelt. Ganz
und gar überraschend war jedoch, dass darin die
Wörter “verletzliche Poesie” vorkamen. Ich hätte es für überzeugender gehalten, wenn von verletzlicher Natur die Rede gewesen wäre, aber
die Natur kam gar nicht mehr vor, sondern eben
die üblichen Aufzählungen von Zahlen. Damit
ist keine Poesie herzustellen, das sage ich als
Dichter. Andere mögen dies anders sehen, mein
Verhältnis zu Zahlen war immer sehr nüchtern,
hinter einer Null sehe ich nichts anderes als den
Schatten der Null, hinter einer Drei oder einer
Sieben ebenfalls keine symbolhaften Gebilde,
die mir dies oder jenes mitteilen möchten, sondern eben 3 Franken oder 7 Euro.
Wie wahr ist es doch, Schreiben, Dichten, Beobachten ist an keine (Öffnungs-)Zeiten gebunden,
immer kann etwas im Fischernetz hängen bleiben. Damit ist aber die Arbeit noch nicht zu Ende, man muss sich auch noch hinsetzen.
Bei mir ist das meistens in den frühen Morgenstunden. Da habe ich noch das Gefühl, etwas bewegen zu können, da glaube ich noch daran,
auch etwas Nützliches zu tun. Je älter der Tag
dann wird, desto dünner werden mir die Motive,
Motivationen, Glaubenssätze und Überzeugungen, bis ich dann lieber nur noch zuhöre, ein
bisschen Musik höre, einkaufen gehe, ein bisschen aufräume und am allerliebsten einfach in
die Natur gucke.
Eben, die Verletzlichkeit des Alltages spüren,
die eigene und auch jene der Natur, in der Poesie
und auch alles andere liegt. Auch im 16 wird es
so sein. Da ist also auch schon wieder eine Zahl,
eine gerade, durch 8, 4 und 2 teilbar. Ja, jetzt beginne ich doch auch schon Poesie auf die Zahl
zu projizieren, bevor sie überhaupt etwas in unsere Stuben hineingespiegelt hat. Es soll Gutes
und Schönes sein und wenn man es auch noch
teilen und multiplizieren kann umso besser!
Menschen & Meinungen
Ausgezeichnete Ergebnisse des Sci Club Airolo
Rund 400 Kinder haben Mitte Dezember an den International Ski
Games 2015 in Prato Nevoso im italienischen Piemont teilgenommen, darunter auch neun Nachwuchsfahrer des Sci Club Airolo:
Ricky De Monaco, Greta Beffa, Desio De Checchi, Loris Perosa,
Gaia Schenal, Simone Santoro, Martina Bellintani, Sofia Cavadini und Giona De Checchi. Simone Santoro erreichte in der Kategorie “Cuccioli” (Jahrgänge 2004/2005) den ersten Rang im Riesenslalom und im Speed-Rennen sowie einen zweiten in der Kombination. Ricky De Monaco fuhr bei den “Babys” (Jahrgang
2007) im Combi-Race auf den dritten Platz.
Petra Filippini, Sci Club Airolo (Übersetzung tz)
Krippen-Wettbewerb “Il tuo presepe ai Grappoli”
Viele Hotels in fast jeder Tourismusdestination bieten mittlerweile
kombinierte Angebote mit Übernachtung und Bergbahn-Abonnement an. In diesem Fall nützt das Halbtax-Abonnement nichts.
Nicht zu vergessen ist, dass die meisten Autos heute relativ wenig
Benzin verbrauchen und die Reisekosten auf der Strasse mittlerweile mit denjenigen auf der Schiene konkurrenzieren. Ausserdem
bieten Lowcost-Airlines und Lowcost-Busbetriebe Reisen zu
Tiefstpreisen an.
All dies stellt die aktuelle Marketing-Politik der SBB in Frage. Es
vergeht einem die Lust am ökologischen Reisen, wenn dieses
nicht auch ein bisschen ökonomisch ist. Wieso sollte ich das
Abonnement erneuern oder überhaupt die SBB berücksichtigen?
Nach rund 20 Jahren mit einem Halbtax-Abo und über 50 Jahren
als SBB-Kunde muss ich sagen, dass die Schmerzgrenze erreicht
ist. Meine Frau und ich haben beschlossen, nicht mehr mit der
Bahn zu reisen. Wenn sich viele uns anschliessen, könnten die Bonusse nicht mehr ausbezahlt werden und die Preise würden vielleicht sinken. Dann könnten wir wieder den Zug benützen. Wir
warten ab und werden sehen!
Gérard Moccetti, Figino (Übersetzung tz)
Zweite Röhre am Gotthard JA
Antwort auf Kommentar von alt Bundesrat Leuenberger
Ich bin schockiert wie der alt Verkehrsminister versucht, seine
Nachfolgerin, Frau Bundesrätin Leuthard, in die Pfanne zu hauen. Nachdem er sich nie als Autofahrer geoutet hatte und als amtierender BR stets gegen den Privatverkehr wetterte, mischt er
sich nun erneut in den Abstimmungskampf ein. Sein blödes Beispiel: “Sofern der Scheich von Katar durch den Gotthard müsste,
würde die zweite Röhre doppelspurig geführt!” (Landebewilligung zur Unzeit in Zürich). Wenn in zwanzig Jahren das Volk es
so will, würde der alt Bundesrat Leuenberger als Ruhegehaltsempfänger von jährlich einer Viertelmillion Bundes-Steuerfranken, kaum gefragt. Wir Automobilisten brauchen dringend eine
richtungsgetrennte sichere und rasche Strassenverbindung in den
Süden und Richtung Norden. Der heutige Zustand mit Gegenverkehr ist lebensgefährlich und auf die Dauer nicht tragbar. Moritz
Leuenberger wäre gut beraten, als früherer Verwaltungsrat der
grossen Implenia Tunnelbaufirma, keine Giftpfeile aus dem fernen Zürich gegen die Innerschweiz und das Tessin abzuschiessen.
Ich bin zuversichtlich, dass sich die Stimmberechtigten am 28. Februar 2016 solidarisch für den Bau des zweiten Strassentunnels
unter dem St. Gotthard aussprechen werden.
Beat Studer, Präsident Automobil Club der Schweiz ACS,
Sektion Schwyz-Uri
Tunnel tagsüber offen zu lassen. Eine Expertengruppe von RailValley hat ausserdem herausgefunden, dass wegen des Mikroklimas im Tunnel die Komponenten weniger schnell altern als ursprünglich vermutet. Die Tunnelsanierung könnte, ihrer Meinung
nach, ohne einen einzigen Tag Schliessung und für 300 bis 400
Millionen Franken durchgeführt werden.
Dabei kommt die spontane Frage auf: Worüber werden wir eigentlich abstimmen?
Doron Favaro, Mendrisio, I Verdi (Übersetzung tz)
Seit 29 Tagen herrscht in San Vittore Smog-Alarm
Die Bündner Gemeinde San Vittore (700 Einwohner) liegt wenige
Autominuten von der Stadt Bellinzona entfernt. Am 28. Dezember
wurde, nach offiziellen Luftmessungen, erstmals bekanntgegeben,
dass die vorgeschriebene PM-10-Grenze (Feinstaub) seit 29 aufeinanderfolgenden Tagen überschritten wurde. Die Toleranzgrenze liegt bei 50 Milligramm pro Kubikmeter.
Für die italienischsprachigen Täler Graubündens bedeutet dies
das erste Mal, dass diese gefährliche Situation so lange andauert.
Der Smog ist augenfällig –“Si vede a occhio nudo” –, sagt Flavio
Braguglia der Vereinigung für den Schutz der San-Vittore-Ebene.
Er betreffe nicht bloss die naheliegenden Gemeinden Roveredo
und Lumino (Tessin), sondern das ganze Misoxtal. Man müsse
handeln, nicht bloss reden, fügt Braguglia noch an.
Hauptsächlich die Heizungen der Häuser für die missliche Lage
verantwortlich zu machen, ist eine faule Ausrede, ebenso die Behauptung, die geologische und meteorologische Lage des Dorfes
verschlimmere die Situation. Den Lungen der Bevölkerung nutzen
solche “magere” Feststellungen null-komma-null. Es hat zwölf
geschlagen!
Die verantwortlichen Behörden Graubündens, des Tessins und
der nahegelegenen Lombardei sollten endlich faktische Zusammenarbeit beweisen und im unteren Misoxtal einen Eisenbahntunnel koordinieren, das heisst planen. Den alten Witz, “dass es
nicht rentabel ist....”, haben wir schon öfters gehört, zum Beispiel
als der Vereina-rhb-Tunnel in Vorbereitung war. Die Vereina-Zahlen aber zeigen eine andere Realität: In der Saison 2010-11 wurden beispielsweise 13 Millionen Franken Nettoerlös erzielt.
Wie vom Schweizer Volk abgestimmt, ist es konsequenter, statt
neue Strassen und Asphalt zu fördern, den Waren- und Personenverkehr auf die Schienen zu versetzen.
Clemens a Marca, Mesocco
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Minusio, 28.12.2015
Gotthard: worüber stimmen wir ab?
Für die diesjährige 12. Ausgabe des Wettbewerbs “Il tuo presepe
ai Grappoli” im Hotel i Grappoli in Sessa wurden 50 selbstgestaltete Krippen eingereicht. Publikum und Jury wählten die traditionelle Krippe von Alberto Tuci aus Capolago auf den ersten, diejenige von Fiorenza Locarnini aus Monte Carasso auf den zweiten
und die Weihnachtskrippe von Gianclaudio Lanini aus Quartino
auf den dritten Platz. In der Kategorie “originellste Krippe” gewannen Alfredo Sangalli und Michele Battaglia aus Lugano vor
Sabrina Mocellin aus Sorengo und Sergio De Stefani aus Fescoggia. Für das “künstlerischste Werk” erhielt Giovanni Longoni aus
Viganello den ersten, Domenico Milesi aus Serocca d’Agno den
zweiten und Elia Bertini aus Melide den dritten Preis.
Hotel i Grappoli, Sessa (Übersetzung tz)
Kein Wunder, wenn unsere Züge leer bleiben
Weniger Sicherheit (die Sicherheitsleute, welche das Personal begleiteten, wurden abgeschafft), ein Swisspass, der nicht funktioniert, abnehmende Pünktlichkeit, höhere Billettpreise und gleichzeitig ein Superbonus für das Management – vielleicht haben sich
die SBB verrechnet!
Die Abstimmungskampagne über einen zweiten Strassentunnel
am Gotthard wird immer grotesker.
Zuerst haben sich die Befürworter über die enorme “Verzementierung”, welche die Verladestellen in der oberen Leventina verursacht hätten, beklagt. Nach Angaben des Bundesamts für Strassen (Astra) bringt der Bau einer zweiten Tunnelröhre aber viel
mehr Zement in die Region, sogar fünfmal mehr.
Dann wurde von der Erhöhung der Sicherheit für die Verkehrsteilnehmer gesprochen. Eine Erhöhung, von der wir aber erst in
zwanzig Jahren profitieren könnten. Ausserdem wurden die meisten schweren Unfälle im Gotthard durch Lastwagen verursacht.
Und eben, um diese Lastwagen von der Strasse wegzubringen,
wurde AlpTransit gebaut. Eine Investition von 24 Milliarden
Franken, um die Sicherheit auf der Strasse und die Lebensqualität
entlang der Nord-Süd-Achse zu verbessern. Drei Milliarden Franken in zusätzliche Strassen zu investieren, um mehr Verkehr und
eine höhere Geschwindigkeit zu gewährleisten, widersprechen dagegen allen Studien über Strassensicherheit.
Schliesslich wurde auch viel über die Gefahr einer Isolierung des
Tessins in der Zeit der Sanierungsarbeiten diskutiert. Schade
aber, dass im letzten Bericht des Astra die Möglichkeit erwähnt
wird, bis 2035 sämtliche Arbeiten nachts durchzuführen und den
“Am Ende des Sees jenseits der Navegna senkt sich die Sonne.
Aber ich fürchte mich nicht,
denn ich weiss, dass in wenigen Stunden
die Sonne wieder über dem Camoghé aufgehen wird.”
In tiefer Trauer verabschiedeten wir uns im engen Familienkreis von
Erna Kaehr-Thoenen
1925
Die Kinder
Rosita Madoglio-Kaehr mit Markus Senn
Renato Kaehr
Aurelia Eichin-Kaehr mit Thomas
Liliana Kaehr
Daniela Ferrari-Kaehr mit Gianpietro
Die Schwiegertochter Angela Rossi Kaehr
Die Enkel
Graziella, Leandro, Doriano, Adriano, Giada,
Daniel, Giordano und Juri
Die Schwägerin, Neffen, Nichten und Verwandte
Wir danken der Feuerwehr Locarno, der Polizei, der SALVA für Ihren
grossen Einsatz sowie denjenigen, die den Alarm auslösten und jenen, die
erste Hilfe am Unglücksort leisteten. Ein besonders herzlicher Dank auch
an alle, die uns in dieser schwierigen Zeit nahe standen und uns Trost
spendeten.