Bauern empört über die FPÖ

6
CHRONIK
Donnerstag, 28. Mai 2015
Die Nitratwerte von Graz bis Radkersburg konnten
dank der Anstrengungen der Bauern stetig gesenkt
werden. Trotzdem verordnet FPÖ-Landesrat Kurzmann massive Einschränkungen der Bewirtschaftung.
Bauern empört über
Foto: Archiv
Die FPÖ legt in den Umfragewerten stark zu. Dieser Trend
sollte aber nicht von Bauern geprägt sein. Der Grund dafür: Die
FPÖ hat die meisten eigentumsfeindlichen Verordnungen zu
verantworten.
G
roße Aufregung gab es vor
wenigen Wochen in der
Südsteiermark. FPÖ-Landesrat Gerhard Kurzmann hat
eine Verordnung in Begutachtung geschickt, die eine enorme
Ausdehnung der Wasserschongebiete mit drastischen Bewirtschaftungseinschränkungen vorsieht. Der Bauernbund mit Hans
Seitinger als Speerspitze reagierte sofort und mobilisierte negative Stellungnahmen zum Verordnungstext. Selbst die drei betroffenen Bezirkshauptmannschaften
wehrten sich gegen diese nicht
administrierbare Verordnung.
FPÖ-Landesrat Kurzmann ignorierte alle Einwände. Über 700
Stellungnahmen wurden angeblich in kürzester Zeit behandelt,
aber nicht berücksichtigt, damit
noch vor der Landtagswahl die
Medien über die geplante Schongebietsausweisung
informiert
werden konnten. Bauernbunddirektor Franz Tonner ist erzürnt:
„Das ist exaktes politisches Kalkül. Kurzmann weiß, dass er mit
dieser Verordnung einen Keil in
die Bauernschaft treiben und damit eine negative Stimmung er-
zeugen kann, die sich am Wahltag positiv für die Protestpartei
FPÖ auswirken könnte.“ Zudem
ist das Wasser ein sehr emotionales Thema. Mit Maßnahmen, die
unser wertvolles Wasser schützen, kann man bei der übrigen
Bevölkerung gut punkten und
so einen weiteren Keil zwischen
Bauern und Gesellschaft treiben.
Der Grundwasserschutz ist
aber nicht das einzige Thema,
mit dem die FPÖ-Verantwortlichen die Bauern unter Druck setzen. Großzügige Ausweitungen
von Natura 2000-Gebieten und
Naturschutzflächen sind ebenso beabsichtigt, wie zusätzliche
Auflagen bei der Lagerung des
Wirtschaftsdüngers. „Die Bauern haben mit ihrer nachhaltigen
Wirtschaftsweise über Jahrzehnte jene schöne Kulturlandschaft
geschaffen, die jetzt viele für so
schützenswert halten. Wenn aber
die Bewirtschaftung nicht mehr
möglich ist, wird aus der Kulturlandschaft bald eine Urwaldland-
Foto: Land Steiermark
Bauernbunddirektor Franz
Tonner warnt
vor den Eigentumsangriffen der
FPÖ.
Landesrat Gerhard Kurzmann
steht derzeit massiv im Kreuzfeuer der Kritik.
Bitte beachten Sie, dass die Inhalte (speziell Inserate) dieser Archivseite
zum gegenwärtigen Zeitpunkt keine Gültigkeit mehr aufweisen müssen!
© 2015 NEUES LAND