‘Up to date’ oder ‘far too late’? kommunikation.medien Onlinejournal des Fachbereichs Kommunikationswissenschaft Über die Relevanz der Zeitung als Informationsquelle im Falle einer Katastrophe Johanna Jung und Jennifer Woods Universität Salzburg ISSN 2227-7277 Sonderausgabe / Juni 2015 http://www.kommunikation-medien.at Abstract Anhand des Germanwings-Unglücks untersucht der vorliegende Artikel die Relevanz der Zeitung als Informationsquelle im Falle einer Katastrophe. Zu diesem Zweck wurde eine quantitative Befragung von 100 Personen mittels Online-Fragebogen durchgeführt. Die Angaben der Befragten wurden vor dem theoretischen Hintergrund des Uses-and-Gratifications-Ansatzes und hauptsächlich anhand ihrer Generationszugehörigkeit analysiert. Wie die Ergebnisse zeigen, erfährt die Print-Zeitung unmittelbar nach dem Ereignen einer Katastrophe einen vorübergehenden ‘Knick‘ in ihrem Stellenwert und ist als Erstinformationsquelle irrelevant. Wenig später holen Printausgaben jedoch rasant auf und dienen sogar als Hauptinformationsmedium. Online-Ableger von Zeitungen stechen als Erstinformationsquelle zunächst nicht aus der Masse der Online-Formate hervor, nehmen jedoch als Zweitinformationsquelle einen ähnlich hohen Stellenwert wie die Printausgaben ein. Bezüglich Schnelligkeit und Aktualität werden Online-Zeitungen am besten bewertet, wohingegen Print-Zeitungen mit Genauigkeit und Verlässlichkeit punkten. Somit haben beide Formate gemeinsam das Potenzial, den Bedürfnissen der Rezipierenden gerecht zu werden – ob sie nun schnelle Kurznachrichten oder ausführliche Hintergrundberichte präferieren. Keywords Zeitung, Medienwandel, Katastrophe, Berichterstattung, Mediennutzung Zitiervorschlag Jung, Johann/Woods, Jennifer (2015): Glaubwürdigkeitsverlust durch Native Advertising? Eine experimentelle Untersuchung zur Wirkung von Native Ads. In: kommunikation.medien, Sonderausgabe: Change – Wandel der Leitmedien [journal.kommunikation-medien.at]. kommunikation.medien Sonderausgabe: Change – Wandel der Leitmedien 1 Der Medienwandel und die Katastrophe Die jüngste Flugzeugkatastrophe der deutschen Geschichte ereignet sich am Vormittag des 24. März 2015: Auf dem Routineflug von Barcelona nach Düsseldorf stürzt der Airbus A320 der Lufthansa-Tochter Germanwings in den südfranzösischen Alpen ab und reißt alle 150 Insassen in den Tod. Nachdem zunächst ein technisch bedingter Unfall vermutet wird, verhärtet sich der Verdacht gegen den Co-Piloten. Nach aktuellem Stand der Ermittlungen soll er den Absturz der Maschine absichtlich herbeigeführt haben (vgl. Behrend et al. 2015: o.S.). Binnen kürzester Zeit entwickelt sich dieses Unglück zu einem Großereignis, welches die berichtenden Medien vor zahlreiche Herausforderungen stellt. Zu Gunsten der Übersicht und Verständlichkeit ist der vorliegende Beitrag in drei große Abschnitte unterteilt. Nachdem das Einführungskapitel Der Medienwandel und die Katastrophe die Problemstellung und das Forschungsinteresse erläutert, behandelt das Hauptkapitel Methodik die Herangehensweise der empirischen Forschung und präsentiert die zentralen Ergebnisse. Das Schlusskapitel Fazit schließt mit einer Zusammenfassung, einer Diskussion über die eigene Arbeit und einem kurzen Ausblick für die weitere Forschung. 1.1 Medienwandel bringt neue Entwicklungen Zu den wichtigsten Entwicklungen in der modernen Medienwelt gehört die ‘Medialisierung1‘, also die Durchdringung sämtlicher Teilbereiche des alltäglichen Lebens durch verschiedene Formen der Medienkommunikation. Die neue Omnipräsenz der Medien ist dabei ein wesentlicher Aspekt des Medienwandels. So erklärt Winfried Schulz (2011:13): „Charakteristisch für den Wandel ist, dass die Medien rasend schnell expandieren, nahezu alle gesellschaftlichen Bereiche durchdringen und immer mehr Aufmerksamkeit absorbieren“. Wann der Beginn der ‘Medialisierung‘ anzusetzen ist und welche öffentlichen und individuellen Teilbereiche des alltäglichen Lebens inwieweit betroffen sind, wird in der Kommunikationswissenschaft rege diskutiert. Der vorliegende Artikel konzentriert sich jedoch auf den Aspekt der vereinfachten Informationsbeschaffung für Rezipientinnen und Rezipienten. Immerhin können diese aufgrund der medialen Allgegenwärtigkeit aus einem Informationsangebot von nie dagewesener Vielfalt und Verfügbarkeit auswählen. 1 Nicht mit der Mediatisierung des kommunikativen Handelns nach Friedrich Krotz zu verwechseln. Der 2 kommunikation.medien Sonderausgabe: Change – Wandel der Leitmedien Die ‘Qual der Wahl‘ erleichtert dabei die sogenannte Medienkonvergenz. Diese bezeichnet das zunehmende „Verschmelzen von Funktionalitäten unterschiedlicher Einzelmedien in einem Gerät“ (Grimme-Institut 2008: o.S.). Dabei wachsen technische Geräte zu einer multifunktionalen Einheit zusammen und stellen Inhalte bereit, welche bisher über unterschiedliche Übertragungswege erreichbar waren (vgl. ebd.). Diese Verschmelzung von Medien bzw. Geräten wird vor allem durch das Internet begünstigt, in welchem „verschiedene Angebote als Text, Bild und Ton zeit- und ortsunabhängig präsentiert und vermarktet werden“ (ebd.). An dieser Stelle sei auch der Trend zur Multimedialität erwähnt, welcher ebenfalls vom Internet vorangetrieben wird und sich insbesondere auf den Online-Journalismus auswirkt. Der Begriff der Multimedialität bezieht sich dabei nicht auf journalistische Darstellungsformen wie Nachrichten, Berichte, Reportagen oder Kommentare, sondern auf mediengattungsspezifische Formen wie Texte, Bilder, Audio- und Videomaterial (vgl. Jakubetz 2011: 20). Als Beispiel ist ein Online-Text zu nennen, welcher mit einem Bild, einem Video oder einer Animation versehen ist. Die Medienkonvergenz und Multimedialität verändert jedoch nicht nur das Medienangebot. Nach van Eimeren und Frees (2014: 394) folgen auch die Rezipientinnen und Rezipienten nicht mehr der „Entweder-oder-Logik der analogen Welt, sondern das Internet ist für sie das All-in-one-Medium, das jegliche Art der Mediennutzung erlaubt […]“. Doch es ist vor allem eine Weiterentwicklung des Internets, welche die neue Art der Informationsbeschaffung und der Informationsbereitstellung entscheidend verändert hat: die mobile Internetkommunikation. Durch die rapide Entwicklung mobiler, internetfähiger Endgeräte wie Smartphones, Laptops, Notebooks oder Tablets ist die Informationsbeschaffung raum- und zeitunabhängig geworden (vgl. van Eimeren/Frees 2014: 378-396). Da Nutzerinnen und Nutzer nun mit nur einem Gerät (Stichwort Medienkonvergenz) auf sämtliche Informationen sämtlicher Mediengattungen zugreifen können, ist die Informationsbeschaffung nicht nur vielfältiger, einfacher und flexibler, sondern vor allem schneller geworden. Dies führt zu einer zunehmend habitualisierten, also regelmäßigen und häufigen Mediennutzung (vgl. van Eimeren 2015: 2). So rufen die meisten Menschen Online-Nachrichten bereits mehrmals in der Woche oder sogar täglich ab (vgl. ebd.). Hölig und Hasebrink (2014: 530-538) führen die verstärkte Nutzung aktueller Informationen auf die Kombination verschiedener Distributionswege und Endgeräte zurück. So seien daraus neue Muster der Nachrichtennutzung entstanden, wie etwa das sogenannte „,checking‘“, also das schnelle Nachschauen, ob es etwas Neues gibt“ (van Eimeren 2015: 3). Dieses sei durch die zunehmende Nutzung mobiler Endgeräte mit Internetzugang häufiger geworden und habe die Nachrichtennutzung insgesamt stärker in den Alltag integriert (Stichwort ‘Medialisierung‘) (vgl. ebd.). 3 kommunikation.medien Sonderausgabe: Change – Wandel der Leitmedien Doch wie wirkt sich die veränderte Medienrezeption auf das Medienangebot aus? Hat die neue Allgegenwärtigkeit der Medien ungeduldige, informationshungrige Rezipierende hervorgebracht, die eine entsprechend schnelle oder gar permanent aktualisierte Berichterstattung einfordern? Reagieren die Medien lediglich auf veränderte Informationspräferenzen oder haben sie diese selbst hervorgebracht? „[…] Medien sind Treiber und Getriebene einer Entwicklung, die mit einem tatsächlichen oder unterstellten allumfassenden Informationsanspruch der Gesellschaft an die Grenze des Totalitären führt“, erklärt Peter Lange, Chefredakteur von Deutschlandradio Kultur (Lange 2015: o.S.). Dementsprechend würden die Medien auf Zwänge reagieren, welchen sie sich von einer Gesellschaft ausgesetzt sehen, „die sich angeblich im permanenten BreakingNews-Modus befindet“ (ebd.). Der Trend zur ständigen Informierung scheint somit von beiden Seiten auszugehen. In Anbetracht der bedrohlichen Konkurrenz durch das vielfältige, internationale Medienaufgebot und den avancierenden Bürgerjournalismus hätten die Medien zumindest Grund genug, auch ohne explizite Forderung der Rezipierenden auf Abwechslung und Aktualität zu setzen. Zudem dürfen die finanziellen Engpässe und strukturellen Umwälzungen im Zuge der aktuellen Medienkrise nicht außer Acht gelassen werden, welche auch von der Wirtschaftskrise der letzten Jahre vorangetrieben wurden (vgl. Meier 2009: o.S.). 1.2 Medienwandel trifft auf Katastrophe Im Falle einer Katastrophe stoßen die Medien neben den genannten Herausforderungen des Medienwandels auf ein besonders hohes Interesse der Öffentlichkeit. Bereits am frühen Nachmittag des 24. März schalteten über zwei Millionen Menschen zum Tagesschau-Extra im Ersten ein (vgl. Schröder 2015: o.S.). Die Nachrichtensender n-tv und N24 verzeichneten einen überdurchschnittlichen Marktanteil von über fünf Prozent und der ARD-Brennpunkt am Abend war mit 5,91 Millionen Zuschauenden aller Altersgruppen die meistgesehene Sendung des Tages (vgl. ebd.). Das hohe Interesse am Germanwings-Unglück lässt sich vermutlich auf dessen spezielle Umstände zurückführen. So handelt es sich bei diesem Vorfall um den ersten durch einen erweiterten Suizid2 verursachten Absturz in der Geschichte der Lufthansa und ihrer Tochtergesellschaften (vgl. FAZ 2015a: o.S.). Sogar in der gesamten Luftfahrtgeschichte sind nur sehr wenige Fälle mit Suizid-Hintergrund bekannt, darunter lediglich Der umstrittene Begriff erweiterter Suizid wurde in den Medien im Zusammenhang mit dem Germanwings-Unglück mit Abstand am häufigsten verwendet. Weitere diskutierte Bezeichnungen waren Homozid oder Amok. 2 4 kommunikation.medien Sonderausgabe: Change – Wandel der Leitmedien zwei mit ähnlichem Hergang und vergleichbar hohem Verlust3. Trotz des meist immensen Personen- und Sachschadens im Falle eines Absturzes gilt das Flugzeug nach wie vor als das sicherste Verkehrsmittel überhaupt – zumindest auf zurückgelegte Reisekilometer bezogen (vgl. Vorndran 2010: 1087). Als besonders risikoarm ist mittlerweile der europäische Luftraum einzuschätzen, in welchem sich in den letzten zehn Jahren lediglich vier Unglücke vergleichbarer Dimension ereigneten (vgl. z.B. Volmer 2015: o.S.; Handelszeitung 2015: o.S.). Umso spektakulärer wirkt daher der Absturz der A320, bei welchem eine ganze Reihe unwahrscheinlicher Szenarien zusammentrafen. Dass das Unglück vor allem in Deutschland für viel Aufsehen sorgte, dürfte in erster Linie auf die hohe Zahl deutscher Todesopfer (72 von 150) zurückzuführen sein. Zudem handelt es sich sowohl bei Germanwings, als auch bei der Lufthansa um deutsche Fluggesellschaften und bei Co-Pilot Andreas L. um einen deutschen Staatsbürger. Der Vorfall erschüttert somit nicht nur das Heldenbild der Pilotinnen und Piloten, sondern auch den Mythos um die Deutsche Sicherheit (vgl. Driessen 2015: o.S.; Müller von Blumencron 2015: o.S.). Zusätzliche Dramatik erhält das Unglück durch die Tatsache, dass sich auch zwei Kleinkinder und sechzehn Jugendliche unter den Passagieren befanden (vgl. FAZ 2015b: o.S.). Aufgrund der skizzierten Entwicklungen, welche durch den Medienwandel bedingt sind, und der Faktoren, welche im speziellen Fall einer Katastrophe hinzukommen können, sehen sich die Medien mit veränderten Anforderungen an die Berichterstattung konfrontiert. Doch werden alle Medien den hohen Erwartungen bezüglich Schnelligkeit und Aktualität gleichermaßen gerecht? Können alle Medien ihren Informationsauftrag zur Zufriedenheit der Rezipierenden erfüllen? Wie steht es beispielsweise um die Zeitung? „Es ist heute ziemlich unwahrscheinlich, dass jemand von einem wichtigen Ereignis aus der Zeitung erfährt“, konstatiert Frank Patalong (2011:1). Ist es um das ‘Mithaltevermögen‘ der Zeitung – vor allem in ihrer klassischen Form eines Printmediums – tatsächlich so schlecht bestellt? 1.3 Forschungsinteresse und Untersuchungsablauf Diese Überlegungen führen zu folgender Forschungsfrage: Welchen Stellenwert nimmt die Zeitung als Informationsquelle für Nutzerinnen und Nutzer im Falle einer Katastrophe ein? Um diese Frage zu beantworten, wurde eine quantitative Befragung mittels Online-Fragebogen zur Mediennutzung bzw. Informationsbeschaffung bezüglich der Germanwings-Katastrophe durchgeführt. Da die Recherche zu diesem speziellen Gemeint sind das Egypt Air-Unglück (1999) mit 277 Opfern und das Silk Air-Unglück (1997) mit 104 Opfern. In beiden Fällen ist der Absturz ebenfalls auf einen absichtlich herbeigeführten Sinkflug in Abwesenheit des zweiten Piloten zurückzuführen (vgl. Trösch 2015: o.S.; Ganster 2015: o.S.). 3 5 kommunikation.medien Sonderausgabe: Change – Wandel der Leitmedien Forschungsgegenstand keine konkreten Studien erbrachte, ergänzt die vorliegende Arbeit den Forschungsstand um ein relevantes Nischenthema und leistet somit einen wertvollen Beitrag zu dessen Aktualität und Umfang. Als theoretischer Hintergrund der vorliegenden Forschung dient der Uses-andGratifications-Ansatz aus der Mediennutzungsforschung. Dieser gilt als Gegensatz zum klassischen Stimulus-Response-Modell der Medienwirkungsforschung, da er dessen Frage Was machen die Medien mit den Menschen? umkehrt und dem Publikum somit eine aktive, zielgerichtete und selbstbestimmte Medienzuwendung zuspricht (vgl. Hugger 2008: 173; Hölig 2014: 46). Die konkrete Mediennutzung richtet sich dabei vor allem nach individuellen Bedürfnissen (uses) und deren erwarteter Befriedigung (gratifications) durch das jeweilige Medium (vgl. Suckfüll 2004: 23). Daher ist der Uses-andGratifications-Ansatz im deutschsprachigen Raum auch als Nutzen- und Belohnungsansatz oder als Theorie der selektiven Zuwendung bekannt. Da sich dieser Ansatz besonders zur Analyse der Funktion bzw. des Stellenwerts eines Mediums für dessen Publikum oder zum Vergleich verschiedener Medien(gattungen) eignet, wurde er als theoretische Grundlage für die eigene Forschung herangezogen. Dabei lassen sich folgende Hypothesen aus dem Uses-and-Gratifications-Ansatz ableiten: 1. Im Falle einer Katastrophe bevorzugen die Teilnehmenden jene Informationsquellen, die sich durch Schnelligkeit und Aktualität auszeichnen, gegenüber jenen mit hoher Genauigkeit und Verlässlichkeit. 2. Wenn bereits erste Informationen zu einer Katastrophe eingeholt wurden, nimmt die klassische Zeitung als Zweitinformationsquelle einen hohen Stellenwert ein. 3. Je älter die Teilnehmenden sind, desto weniger Wert legen sie auf OnlineInformationsquellen. 2 Methodik Um die Frage nach der Relevanz der Zeitung als Informationsquelle im Falle einer Katastrophe empirisch zu beantworten, wurde wie bereits erwähnt ein quantitativer Online-Fragebogen entworfen. Dieser liefert leicht auswertbare, verlässliche und vergleichbare Daten. Zudem hat eine Online-Befragung den Vorteil, dass sie für Teilnehmende besonders bequem und vor allem zeitunabhängig durchgeführt werden kann. Aus diesem Grund wurde mit einer höheren Teilnahmebereitschaft und einer größeren Stichprobe gerechnet. 6 kommunikation.medien Sonderausgabe: Change – Wandel der Leitmedien 2.1 Stichprobe Die Stichprobe besteht aus 100 erwachsenen Teilnehmerinnen und Teilnehmern aus dem deutschsprachigen Raum. Die Begrenzung auf volljährige Personen sollte sicherstellen, dass für die Teilnahme keine Aufsicht oder Zustimmung eines Erziehungsberechtigten benötigt wird. Zudem sollten die Befragten berechtigten Zugriff auf alle relevanten Informationsquellen haben, ohne durch eine Altersbegrenzung ausgeschlossen zu werden. Bei Erwachsenen wird des Weiteren von einem höheren Nachrichtenkonsum und einem höheren Interesse am Tagesgeschehen ausgegangen. Ebenso setzt die Beantwortung des Fragebogens ein hohes Maß an Selbstreflexion bezüglich der eigenen Mediennutzung voraus, welches bei Kindern und Jugendlichen eventuell nicht ausreichend vorhanden ist. Die Herkunft der Befragten aus dem deutschsprachigen Raum war insofern kein explizites Auswahlkriterium, als dass Fragen zur Nationalität, zur Abstammung oder zum Wohnort der Befragten kein Teil der soziodemographischen Fragen war. Dennoch ist davon auszugehen, dass die Teilnehmenden hauptsächlich aus Deutschland und Österreich stammen, da der Fragebogen in deutscher Sprache verfasst ist und vor allem unter deutschsprachigen Nutzerinnen und Nutzern sozialer Netzwerke und Foren verbreitet wurde. Nachdem zunächst fast ausschließlich jüngere Personen zwischen 18 und 30 Jahren an der Befragung teilnahmen, galt es verstärkt ältere Generationen für die Teilnahme zu gewinnen. Aus diesem Grund wurde die bis dahin zufällige Stichprobenauswahl um das selektive Schneeballprinzip ergänzt und pro Altersdekade ab 30 Jahren jeweils eine Person um die Verbreitung des Fragebogens in ihrem persönlichen Netzwerk gebeten. Die kontaktierten Personen fungierten somit als Toröffnerinnen und Toröffner zu schwerer zugänglichen Altersgruppen. Im Zuge dieser Vorgehensweise wurde nicht nur auf eine ausgeglichene Verteilung bezüglich des Alters, sondern auch bezüglich des Geschlechts geachtet. So sollten aus jeder Altersdekade (z.B. zwischen 30 und 40 Jahren), in etwa gleich viele Frauen und Männer und auch insgesamt ungefähr gleich viele Personen wie in den anderen Altersgruppen an der Befragung teilnehmen. Obwohl durch eine selektive Auswahlmethode wie dem Schneeballprinzip das Risiko einer überdurchschnittlichen Homogenität der Stichprobe besteht, kann dies bezüglich der Merkmale Alter und Geschlecht nicht bestätigt werden. Vielmehr konnten im Befragungszeitraum zwischen dem 20. und 26. April 2015 unerwartet viele Personen eines breiten Altersspektrums von 18 bis 76 Jahren an der Befragung beteiligt werden. Gleichzeitig müssen die Ergebnisse aufgrund der selektiven Stichprobenauswahl und 7 kommunikation.medien Sonderausgabe: Change – Wandel der Leitmedien der recht geringen Stichprobengröße im Vergleich zur Grundgesamtheit4 als nicht repräsentativ gewertet werden. 2.2 Fragebogen Der quantitative Online-Fragebogen bestand aus insgesamt zwanzig Fragen, von welchen pro Durchgang jedoch minimal dreizehn und maximal siebzehn Fragen zu beantworten waren5. Um die Teilnahmebereitschaft bzw. die Anzahl der Befragten zu erhöhen, wurde der Fragebogen möglichst kurz gehalten. Die maximale Durchführungszeit von ca. fünf Minuten wurde daher bereits vor der tatsächlichen Teilnahme kommuniziert. Zudem wurde Wert auf abwechslungsreiche Gestaltung gelegt. So beinhaltete die Befragung hauptsächlich Single- und Multiple-Choice-Fragen, aber auch offene Eingabefelder (v.a. beim Auswahlkriterium Sonstiges) sowie zwei umfangreiche LikertSkalen. Inhaltlich handelte es sich vor allem um Erinnerungs-, Einschätzungs- und Bewertungsfragen zum Mediennutzungsverhalten am Beispiel des GermanwingsUnglücks. Der Fragebogen schloss mit soziodemographischen Fragen zum Alter, zum Geschlecht, zum höchsten Abschluss und zur Tätigkeit der Befragten. Eine besondere Herausforderung bei der Entwicklung des Fragebogens bestand darin, die On- und Offline-Versionen der klassischen Medien klar voneinander zu trennen. So wäre es aufgrund der fortgeschrittenen Medienkonvergenz nicht sinnvoll gewesen, lediglich zwischen Radio, Fernsehen, Zeitung, persönlichem Gespräch und Internet zu unterscheiden, da alle traditionellen Medien heutzutage auch online existieren. Zudem beobachteten die Medienforscher Koch und Liebholz (2014: 397-407, zit. n. Klingler/Feierabend/Turecek 2015: 205) in einer qualitativen Pilotbefragung zur Bewegtbildnutzung im Internet, dass die „Nutzung einer TV-Krimiserie über eine Mediathek oder ein Videoportal […] nur noch von einem Teil als Fernsehen bezeichnet“ wird. Auch diesen Umstand galt es in der eigenen Befragung zu berücksichtigen. So hätten Befragte, welche etwa als erstes über eine Online-Zeitung von der Katastrophe erfahren haben, eventuell nicht entscheiden können, ob sie nun die Zeitung oder das Internet als Erstinformationsquelle angeben sollten. Aus diesem Grund wurden Personen, welche als erstes über Online-Präsenzen bzw. Apps klassischer Medien oder über OnlineGespräche von der Katastrophe erfuhren darum gebeten, zunächst das Internet anzugeben und die genaue Online-Quelle in einer Anschlussfrage zu spezifizieren. Darüber hinaus musste sichergestellt werden, dass den Teilnehmenden bei jeder Frage genü- 4 5 Die Grundgesamtheit umfasst alle mediennutzenden Menschen. irrelevante Fragen wurden je nach Antwort auf die vorherige Frage automatisch übersprungen. 8 kommunikation.medien Sonderausgabe: Change – Wandel der Leitmedien gend Antwortmöglichkeiten zur Auswahl stehen. Schließlich sollte vermieden werden, dass zu häufig auf die Option Sonstiges ausgewichen werden muss. 2.3 Auswertung Die Auswertung der Forschungsergebnisse bezieht sich auf eine Stichprobengröße von 100 Teilnehmenden, bestehend aus 52 Frauen und 48 Männern im Alter von 18-76 Jahren (∅ = 42.37, 𝜎 = 15.76). Das Hauptaugenmerk lag dabei auf der Nutzung und Bewertung verschiedener Medien in Abhängigkeit der Generationszugehörigkeit. Zu diesem Zweck wird die Stichprobe sowohl im Ganzen, als auch in drei Altersgruppen unterteilt analysiert. Die jüngste Altersgruppe wird als Generation Internet (GenI) bezeichnet. Dabei handelt es sich um jene Personen, die als sogenannte digital natives in der neuen Medienwelt mit Mobiltelefonen, Instant Messaging und Internet aufgewachsen sind. Die zweite Altersgruppe wird als Generation Fernsehen (GenF) bezeichnet, welche hauptsächlich vom Leitmedium Fernsehen geprägt wurde. Die dritte Altersgruppe wird schließlich als Generation Zeitung/Hörfunk (GenZ) bezeichnet. Zu ihr zählen all diejenigen, die noch vor der flächendeckenden Verbreitung des Fernsehens in Europa zur Welt kamen und entsprechend von den Medien Zeitung und Hörfunk geprägt sind. Klarere Grenzen lassen sich aufgrund unterschiedlicher Theorien und Einteilungen zu den genannten Gruppen nicht ziehen. Für die Generation Fernsehen wird daher die explosionsartige Verbreitung von Fernsehgeräten Mitte der 1960er Jahre als Referenz verwendet und für die Generation Internet die Eingrenzung auf die 1980er Jahre (vgl. Palfrey/Gasser 2008: 1). Daraus ergeben sich für die Auswertung folgende Altersunterteilungen: GenI (Generation Internet) 18 - 29 Jahre 32 Personen GenF (Generation Fernsehen) 30 - 49 Jahre 33 Personen GenZ (Generation Zeitung) 50+ Jahre 35 Personen Tab. 1: Einteilung der Altersgruppen 9 kommunikation.medien Sonderausgabe: Change – Wandel der Leitmedien 10 2.4 Forschungsergebnisse Im Folgenden werden die wichtigsten Aussagen und Korrelationen der Befragungsergebnisse präsentiert. Auf die Verwendung von Korrekturfaktoren wird dabei aufgrund der beinahe idealen Altersgruppen- und Geschlechtsverteilung verzichtet. Außerdem werden die Resultate zu Gunsten der Übersichtlichkeit auf ganzzahlige Ergebnisse bzw. auf eine Nachkommastelle gerundet. Zu Beginn wurden die Teilnehmenden gefragt wie bzw. durch welches Medium sie zuerst von der Katastrophe erfahren haben. Die meisten Personen gaben hierbei das Internet (33 Prozent) oder das Radio (30 Prozent) an. Darauf folgen das Fernsehen mit 21 Prozent und persönliche Gespräche bzw. Telefonate mit 15 Prozent. Auffallend ist, dass niemand die Erstmeldung zur Katastrophe durch eine Zeitung oder eine Zeitschrift erhielt. Bei genauerer Betrachtung werden klare Unterschiede zwischen den Generationen deutlich: Generation Internet bezog ihre Erst-Informationen gemäß ihrer Bezeichnung größtenteils aus dem Internet (47 Prozent) oder aus persönlichen Gesprächen bzw. Telefonaten (25 Prozent). Bei Generation Fernsehen spielte das Internet als Erstinformationsquelle bereits eine geringere Rolle (33 Prozent), dafür rückte die Bedeutung des Radios in den Vordergrund (45 Prozent). Generation Zeitung erfuhr nur mehr zu 20 Prozent durch das Internet von der Katastrophe. Stattdessen erhielt diese Altersgruppe Erstmeldungen durch das Fernsehen (40 Prozent) und Radio (31 Prozent). Internet Persönliches Gespräch / Telefonat Zeitschri2 Zeitung Fernsehen Radio 15 33 47 12 9 25 21 13 9 30 16 33 40 45 20 31 Prozent Gesamt GenI GenF GenZ Abb. 1: Prozentuale Verteilung auf die Frage „Wie haben Sie zuerst von dieser Katastrophe erfahren?“ 95 Prozent der Teilnehmenden erfuhren innerhalb von zwölf Stunden von der Katastrophe, 54 Prozent sogar schon innerhalb von drei Stunden. Zwischen den Generationen bestehen hierbei keine nennenswerten Unterschiede. Knapp zwei Drittel der Befragten (63 Prozent) haben sich nach der Erstmeldung aktiv weiter informiert – 48 Prozent von ihnen aus Interesse bzw. Neugier und 41 Prozent aus Betroffenheit. In GenI befanden sich noch drei Viertel aktiv Informierende, in GenF knapp zwei Drittel und in GenZ nur noch weniger als die Hälfte. Jene Befragten, die sich nicht aktiv über das Unglück weiterinformierten begründe- kommunikation.medien Sonderausgabe: Change – Wandel der Leitmedien 11 ten dies hauptsächlich durch fehlende Notwendigkeit. So gab ein Befragter unter der Option Sonstiges an: „Das Thema war in allen Medien präsent, man hat auch ohne Eigeninitiative Informationen erhalten“. 95 Prozent der passiven Rezipierenden gaben zudem an, dennoch Weiteres über die Katastrophe in Erfahrung gebracht zu haben und nur ein Fünftel konnte sich an andere Meldungen aus der Zeit unmittelbar nach der Katastrophe erinnern. Im Anschluss wurden die Teilnehmenden gefragt, über welche Informationsmedien sie Weiteres über die Katastrophe in Erfahrung gebracht haben. Diese Frage liefert annähernd die gleichen Ergebnisse, wie die Frage nach den allgemein bevorzugten Informationsquellen im Falle einer Katastrophe. Die Führung als Zweitinformationsquelle übernimmt die Zeitung (40 Prozent), dicht gefolgt vom Fernsehen (35 Prozent), von Online-Präsenzen einer Zeitung (27 Prozent) und vom Radio (17 Prozent). Die übrigen Informationsquellen sind mit unter 15 Prozent weit abgeschlagen. Auch bei dieser Frage werden GenerationsAuffälligkeiten sichtbar. Für GenI spielt die Zeitung, sowohl im klassischen Format (63 Prozent), als auch in Form von Online-Präsenzen (56 Prozent) eine wichtige Rolle. Zudem nutzte ein Fünftel dieser Generation auch Online-Ableger von Zeitschriften und Fernsehsendern sowie Webportale zur weiteren Informierung. GenZ hingegen bezieht ihre Informationen beinahe ausschließlich durch das Fernsehen (34 Prozent) oder die Zeitung (26 Prozent). Jegliche Online-Formate bleiben bei dieser Generation mit maximal 6 Prozent Nutzung weit zurück. Podcast Videobeitrag, Video on Demand, Video-‐Stream o. Nachrichten-‐App Öffentlicher Beitrag in einem sozialen Netzwerk, Private Unterhaltung (z.B. Chat, SMS, E-‐Mail o. ä.) Beitrag auf einem Internet-‐/Webportal (z.B. T-‐ Online-‐Präsenz einer Zeitschri2 / eines Magazins Online-‐Präsenz einer Zeitung Online-‐Präsenz eines Radiosenders Online-‐Präsenz eines Fernsehsenders Persönliches Gespräch / Telefonat Zeitschri2 Zeitung Fernsehen Radio 9 9 13 12 7 13 9 15 19 21 6 11 22 12 27 56 21 6 12 22 12 12 25 9 12 22 15 40 63 35 34 36 17 19 24 9 33 34 26 Prozent Gesamt GenI GenF GenZ Abb. 2: Prozentuale Verteilung auf die Frage „Über welche Informationsquellen haben Sie Weiteres zur Katastrophe in Erfahrung gebracht?“ (Ergebnisse unter 5 Prozent wurden ausgeblendet) Des Weiteren wurden die Teilnehmenden gebeten die Schnelligkeit und Aktualität, sowie die Genauigkeit und Verlässlichkeit verschiedener Informationsquellen von 1 (= kommunikation.medien Sonderausgabe: Change – Wandel der Leitmedien 12 sehr gut) bis 5 (= sehr schlecht) zu bewerten. Bei dieser Bewertung waren keine nennenswerten Generationsunterschiede erkennbar, weswegen im Folgenden lediglich die Gesamtmenge diskutiert wird. Bezüglich der Eigenschaften Schnelligkeit und Aktualität schnitten Online-Präsenzen von Zeitungen mit einer durchschnittlichen Bewertung von 1,9 und das klassische Radio mit 2,0 am besten ab. Kurz darauf folgen OnlinePräsenzen von Fernsehsendern und Radiosendern, sowie das klassische Fernsehen (2,2) und Nachrichten-Apps (2,3). Bezüglich Genauigkeit und Verlässlichkeit führen die klassische Zeitung, das Fernsehen und das Radio mit einer durchschnittlichen Bewertung von 2,5. Online-Präsenzen von Zeitungen, Radiosendern, Fernsehsendern und Zeitschriften sowie Nachrichten-Apps und klassische Zeitschriften folgen mit einer Bewertung zwischen 2,6 und 2,8. Podcast Videobeitrag, Video on Demand, Video-‐Stream o. Nachrichten-‐App 2,3 Öffentlicher Beitrag in einem sozialen Netzwerk, Private Unterhaltung (z.B. Chat, SMS, E-‐Mail o. ä.) Beitrag auf einem Internet-‐/Webportal (z.B. T-‐ Online-‐Präsenz einer Zeitschri2 / eines Magazins Online-‐Präsenz einer Zeitung 1,9 3,3 3,4 3,0 3,1 2,7 3,2 2,8 3,0 2,8 2,9 2,7 2,8 2,5 2,6 Online-‐Präsenz eines Radiosenders 2,2 Online-‐Präsenz eines Fernsehsenders 2,2 2,8 2,7 2,9 2,5 2,8 Persönliches Gespräch / Telefonat Zeitschri2 2,5 2,7 2,5 2,2 2,5 2,0 Zeitung Fernsehen Radio 1 1,5 2 2,5 3,5 3 3,5 4 4,5 5 Schulnote (1 = sehr gut, 5 = sehr schlecht) Genauigkeit & Verlässlichkeit Schnelligkeit & Aktualität Abb. 3: Bewertung der Informationsquellen nach Schnelligkeit & Aktualität, sowie nach Genauigkeit & Verlässlichkeit Abschließend wurden die Teilnehmenden gefragt, welche Art von Berichterstattung sie im Falle einer Katastrophe grundsätzlich bevorzugen – schnelle, aktuelle Kurznachrich- kommunikation.medien Sonderausgabe: Change – Wandel der Leitmedien ten oder ausführliche, gründliche Hintergrundberichte. Allgemein favorisiert rund die Hälfte der Befragten beides gleichermaßen, ein Viertel bevorzugt jedoch schnelle, aktuelle Kurznachrichten und nur 13 Prozent präferieren ausführliche, gründliche Hintergrundberichte. Auch bei dieser Frage zeigen sich Unterschiede zwischen den Generationen. GenI legt gesteigerten Wert darauf beide Arten der Berichterstattung zu erhalten (59 Prozent), GenF stellt je nach Angelegenheit unterschiedliche Ansprüche und GenZ fokussiert sich zu großen Teilen (46 Prozent) auf schnelle, aktuelle Kurznachrichten. 3 Fazit Abschließend lassen sich diese Ergebnisse wie folgt zusammenfassen: Als Erstinformationsquellen nach der Germanwings-Katastrophe dienten vor allem das Internet und das Radio. Printmedien wie Zeitungen oder Zeitschriften wurde hingegen nicht genannt. Dieser Aspekt trägt bereits zur Beantwortung der ersten Hypothese bei, da die Befragten wohl tatsächlich jene Informationsquellen, welche sich durch Schnelligkeit und Aktualität auszeichnen gegenüber jenen mit hoher Genauigkeit und Verlässlichkeit bevorzugen. Dass Schnelligkeit und Aktualität zu den zentralen Kriterien der heutigen Katastrophenberichterstattung geworden sind, bestätigen auch die folgenden Ergebnisse. So haben fast alle Befragten bereits innerhalb der ersten zwölf Stunden nach dem Absturz von der Katastrophe erfahren, mehr als die Hälfte sogar innerhalb von drei Stunden. Diese Tatsache deutet zudem auf die eingangs erwähnte ‘Medialisierung‘ hin, nach welcher die Medien zu ständigen Begleitern des alltäglichen Lebens geworden sind. So ist es nicht verwunderlich, dass gerade brisante Großereignisse wie das Germanwings-Unglück innerhalb kürzester Zeit an die breite Öffentlichkeit gelangen. Schließlich ist das Internet mittlerweile zum ständigen Wegbegleiter und das Radio zum typischen Nebenbei-Medium geworden (vgl. van Eimeren/Frees 2014: 378-396; Paál 2010: o.S.). Die Antworten auf die Frage nach der generell bevorzugten Art der Berichterstattung im Falle einer Katastrophe bestätigen die erste Hypothese ein weiteres Mal. So sind zwar der Hälfte der Befragten schnelle, aktuelle Kurznachrichten ebenso wichtig wie ausführliche, gründliche Hintergrundberichte, ein Viertel der Teilnehmenden bevorzugt jedoch Kurznachrichten, während sich nur dreizehn Personen für Hintergrundberichte aussprachen. Überraschender Weise bevorzugt dabei Generation Internet beide Berichterstattungsarten gleichermaßen, während fast die Hälfte der Generation Zeitung eher schnelle, aktuelle Nachrichten präferiert. Nach den aktuellen Erkenntnissen über die Mediennutzungspräferenzen dieser Altersgruppen wäre zu erwarten gewesen, dass junge Menschen bzw. digital natives eher schnelle Kurznachrichten auf ihren Smartphones oder Tablets ‘checken‘ und ältere Menschen eher auf detaillierte Hintergrundberichte klassischer Medien vertrauen. Stattdessen zeigen die Er- 13 kommunikation.medien Sonderausgabe: Change – Wandel der Leitmedien gebnisse einen Zusammenhang zwischen der bevorzugten Berichterstattungsart und der bevorzugten Informationsquelle auf. So favorisieren die meisten Befragten aus GenI schnelle Kurznachrichten und gründliche Hintergrundberichte gleichermaßen, was sich darin widerspiegelt, dass sie sowohl Online- als auch Offline-Zeitungen als Informationsquellen heranziehen. Personen aus GenZ hingegen bevorzugen schnelle Kurznachrichten, weshalb sie dementsprechend schnelle Informationsquellen wie das Fernsehen und das Radio bevorzugen. Gemäß des Uses-and-Gratifications-Ansatzes sind Betroffenheit und Interesse bzw. Neugier als Hauptgründe für die aktive Informierung zur Germanwings-Katastrophe zu nennen. Schweiger (2007: 80f.) unterteilt die möglichen Motive zur Medienzuwendung in vier Bedürfnisgruppen: Unter kognitiven Bedürfnissen versteht er die Suche nach Informationen, Wissen und Orientierung sowie den Wunsch nach Umweltbeobachtung. Affektive Bedürfnisse umfassen Entspannung, Ablenkung, Erholung, Problemverdrängung, die Bekämpfung von Langeweile und die Suche nach affektiver Erregung. Parasoziale Beziehungen und Anschlusskommunikation gehören zur Gruppe der sozialen Bedürfnisse und Motive wie Selbstfindung, die Suche nach Rollenbildern, Identifikation, Bestärkung von Werthaltungen oder der soziale Vergleich mit Menschen aus den Medien zählen schließlich zur Gruppe der Identitätsbedürfnisse. Während das ermittelte Informierungsmotiv Interesse/Neugier wohl zwischen den kognitiven und den affektiven Bedürfnissen einzuordnen ist, scheinen emotionale Motive wie Betroffenheit in Schulz‘ Einteilung und auch in ähnlichen Ausarbeitungen von Bedürfnissen nicht berücksichtigt zu werden. Dabei hatten 41 Prozent aller Befragten eben dieses Motiv als Grund für ihre aktive Weiterinformierung über das Unglück angegeben. Im Umkehrschluss kann jedoch denjenigen, die sich nicht aktiv über die Katastrophe weiterinformiert haben nicht pauschal mangelndes Mitgefühl oder Interesse attestiert werden. Vielmehr nannten jene Befragten fehlende Notwendigkeit als Grund für ihre Passivität. Hierbei fiel auf, dass recht häufig das offene Eingabefeld der Option Sonstiges genutzt wurde, um diese fehlende Notwendigkeit genauer zu erläutern. So war es einigen Befragten offensichtlich wichtig klarzustellen, dass ihre Passivität allein auf die starke Medienpräsenz dieses Unglücks zurückzuführen ist. Aussagen, wie „aktive Recherche war nicht nötig, da man sich den Informationen kaum entziehen konnte“ oder „wusste, dass dazu sowieso noch mehr in den Nachrichten kommt“ bestätigen diese Vermutung. Auch dass sich nur ein Fünftel aller Teilnehmenden an andere Meldungen aus der Zeit unmittelbar nach dem Germanwings-Unglück erinnern konnten, dürfte auf die Omnipräsenz der Medien und die starke Medienpräsenz des Vorfalls zurückzuführen sein. Zudem hatten fast alle Befragten, welche sich nicht aktiv über das Unglück weiterinformiert hatten, dennoch Näheres darüber erfahren. So scheint frei nach Waz- 14 kommunikation.medien Sonderausgabe: Change – Wandel der Leitmedien lawik zu gelten: Man kann sich nicht nicht informieren. Gleichzeitig stehen diese Ergebnisse der großen Voraussetzung des Uses-and-Gratifications-Ansatzes entgegen, nach welcher die Medienzuwendung des Publikums grundsätzlich aktiv, selbstbestimmt und bedürfnisgetrieben erfolgt. Dabei hatten sich immerhin 37 Prozent der Befragten nicht aktiv über die Katastrophe informiert und sich stattdessen von der allgegenwärtigen Medienberichterstattung berieseln lassen. Auch die zweite forschungsleitende Annahme scheint sich zu bestätigen. So nimmt die klassische Zeitung als Zweitinformationsquelle tatsächlich einen hohen Stellenwert ein, wenn bereits erste Informationen zur Katastrophe eingeholt wurden. Vielmehr brachten sogar die meisten Befragten durch Print-Ausgaben Weiteres über das Unglück in Erfahrung, während sich Online-Ableger von Zeitungen hinter dem Fernsehen bereits an dritter Stelle befinden. Diese Ergebnisse deuten darauf hin, dass die Zeitung – sowohl analog, als auch digital – in allen Generationen nach wie vor eine wichtige Rolle als Informationsmedium einnimmt. So schnitten Online-Präsenzen von Zeitungen bei der Bewertung nach Schnelligkeit und Aktualität über alle Generationen hinweg am besten ab, während in Sachen Genauigkeit und Verlässlichkeit die klassischen Printzeitungen den Vorrang hatten. In der dritten Hypothese wurde angenommen, dass mit steigendem Alter der Befragten die Relevanz von Online-Informationsquellen abnimmt. Tatsächlich erfuhren nur 20 Prozent der GenZ-Mitglieder als erstes durch eine Online-Meldung von der Katastrophe. In GenI waren es hingegen fast die Hälfte und in GenF immerhin ein Drittel. Stattdessen dienten bei GenZ vor allem das Fernsehen und das Radio als Erstinformationsquellen. Auch im weiteren Verlauf der aktiven oder zufälligen Informierung über die Katastrophe erlangte GenZ weitere Erkenntnisse vor allem über das Fernsehen oder über Print-Zeitungen. Online-Informationsquellen spielten nahezu keine Rolle. Somit kann auch diese dritte forschungsleitende Annahme bestätigt werden. Darüber hinaus wird deutlich, dass die Bedürfnisse und Gratifikationen bei der Medienzuwendung auch zu einem erheblichen Anteil von der Generationszugehörigkeit der Rezipierenden abhängen (vgl. hierzu Greenberg 1974: 71-92). 3.1 Diskussion Trotz der aussagekräftigen Ergebnisse zum Nutzungsverhalten der befragten Personen und zum Stellenwert der Zeitung im Falle einer Katastrophe, müssen die Resultate an mancher Stelle relativiert werden. So wurde bereits unter Methodik eingeräumt, dass die Ergebnisse aufgrund der relativ kleinen Stichprobe im Gegensatz zur Grundgesamtheit und der leicht selektiven Stichprobenziehung bezüglich der Alters- und Geschlechtsverteilung keine Rückschlüsse auf die Gesamtheit zulassen und somit keinen 15 kommunikation.medien Sonderausgabe: Change – Wandel der Leitmedien Anspruch auf Repräsentativität erheben können. Allerdings ist zu erwähnen, dass das Verhältnis zwischen den drei ermittelten Altersgruppen GenI, GenF und GenZ durch eine rein zufällige Auswahl deutlich unausgeglichener und somit ebenfalls nicht repräsentativ für die Grundgesamtheit ausgefallen wäre. Da jedoch gerade hinsichtlich des Alters die wichtigsten Ergebnisse zum Stellenwert der Zeitung als Informationsmedium erlangt wurden, wird die Kombination aus einer zufälligen und einer selektiven Auswahlmethode als sinnvoll bzw. notwendig erachtet. Ein weiterer diskussionswürdiger Aspekt ist das Bildungsniveau der Befragten, welches mit 36 Prozent Tertiärbildung deutlich über dem Durchschnitt in Deutschland (28,9 Prozent) und Österreich (23,0 Prozent) liegt (vgl. OECD 2015: o.S.). Diese Homogenität bezüglich des Merkmals Bildung dürfte ebenfalls auf die teils selektive Stichprobenauswahl zurückzuführen sein. So besaßen die kontaktierten Toröffnerinnen und Toröffner zu den Generationen jenseits des 30. Lebensjahrs jeweils Hochschulabschluss und verbreiteten den Fragebogen offensichtlich in ähnlich gebildeten Kreisen. 3.2 Ausblick Wie bereits erwähnt sind bezüglich des Stellenwerts der Zeitung bzw. ihrer Relevanz als Informationsquelle im Falle einer Katastrophe keine konkreten Studien auffindbar. Dabei wäre eine stärkere situations- bzw. eventualitätsbezogene Erforschung der Zeitungsnutzung vor allem im Hinblick auf (veränderte) Bedürfnisse und Belohnungen auf Seiten der Rezipierenden sinnvoll. Da mediale Großereignisse wie Katastrophen zwar relativ selten, aber dennoch wiederkehrend zu erwarten sind, ist der vorliegende Artikel als Denkanstoß für die weitere und genauere Erforschung dieses Themas zu betrachten. Wie lässt sich nun die Frage nach der Relevanz der Zeitung als Informationsquelle im Falle einer Katastrophe beantworten? Den Ergebnissen der Befragung zu Folge ist die Print-Zeitung als Erstinformationsquelle unmittelbar nach dem Ereignen einer Katastrophe irrelevant, während die meisten Befragten über das Internet oder das Radio von der Katastrophe erfuhren. Diejenigen, die das Internet als Erstinformationsquelle angegeben hatten, wurden immerhin zu 21 Prozent über den Online-Ableger einer Zeitung informiert. Somit erfahren lediglich die Print-Ausgaben der Zeitung einen vorübergehenden ‘Knick‘ in ihrem Stellenwert als Informationsmedium. In den nächsten Tagen nach der Katastrophe konnten sie jedoch schnell aufholen und dienten den meisten Befragten sogar als Hauptinformationsquelle. Die Online-Versionen spielten bei der weiteren Recherche zur Katastrophe eine ähnlich wichtige Rolle und belegen nach dem Fernsehen den dritten Platz. In Hinblick auf die praktische Relevanz der Forschungsergebnisse wird somit nahegelegt, dass sich die Zeitungshäuser auch in Zukunft 16 kommunikation.medien Sonderausgabe: Change – Wandel der Leitmedien verstärkt auf die Weiterentwicklung ihrer Online-Präsenzen fokussieren. Denn wie die Umfrage zeigen konnte, nehmen Online-Formate vor allem bei der jüngsten Generation der Befragten einen hohen Stellenwert sein. So bezieht GenI nicht nur ihre ErstInformationen weitgehend aus dem Internet, sondern nutzt Online-Präsenzen von Zeitungen auch beinahe so häufig wie ihre klassischen Printversionen. Gleichzeitig erhalten Online-Zeitungen von allen Generationen die beste Bewertung bezüglich Schnelligkeit und Aktualität und sind auch in Sachen Genauigkeit und Verlässlichkeit mit den klassischen Informationsquellen Zeitung, Fernsehen und Radio beinahe gleich auf. Zudem ergab die Befragung, dass ein Großteil der Teilnehmenden sowohl an schnellen Kurznachrichten, als auch an ausführlichen Hintergrundberichten interessiert ist, wobei tendenziell schnelle Kurznachrichten bevorzugt werden. Wie sich abzeichnet, hat die Zeitung gerade heutzutage das Potenzial beiden Anforderungen gerecht zu werden und die Bedürfnisse nach Schnelligkeit und Genauigkeit gleichermaßen zu befriedigen. Wenn sich die Online-Versionen auch zukünftig auf Schnelligkeit und Aktualität und die klassischen Print-Versionen auf Genauigkeit und Verlässlichkeit konzentrieren, können die Vorzüge beider Formate gleichermaßen genutzt werden ohne einen Kannibalisierungseffekt oder Relevanzverlust befürchten zu müssen. Der Stellenwert der Zeitung als Informationsquelle scheint somit umfassend gesichert – frei nach dem Motto doppelt hält besser. 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Neben dem Fokus auf Marketing, Werbung und PR befasst sie sich nun vor allem mit audiovisuellen und journalistischen Inhalten. Jennifer Woods (25) Masterstudentin der Kommunikationswissenschaft und seit 2011 im Red Bull Media House beschäftigt. Nach kleiner Baby Pause ist sie mittlerweile wieder Vollzeit im Berufsleben zurück. Vollzeitjob, Uni und Mutter sein. Multitasking und Frauenpower ist ihr Motto. 20
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