Mahnwache in Jülich

Pressemitteilung des Aktionsbündnisses STOP Westcastor
03.03.2016
Mahnwache zum Gedenken an die Katastrophe von Fukushima –
5 Jahre nach der Katastrophe – verdrängt, vergessen?
Jülich, März 2016
Das Aktionsbündnis „STOP Westcastor“ ruft zur Mahnwache am 11. März 2016 um
12 Uhr vor dem Haupteingang des Jülicher Forschungszentrums auf. Anlass ist der
5. Jahrestag der Atom-Katastrophe in Fukushima. Die Katastrophe im japanischen
Atomkraftwerk hat sehr großes Leid verursacht, und den betroffenen Menschen in
Fukushima gebühren deshalb Solidarität und Mitgefühl. Fünf Jahre nach der
Katastrophe in Japan leben immer noch 100.000 Menschen in Notunterkünften, weil
die Gegend um Fukushima verstrahlt und unbewohnbar ist. „Die nukleare
Katastrophe führt uns eindringlich vor Augen, dass Atomenergie unbeherrschbar ist
– auch Atomtransporte bergen Risiken“, sagt Frank Müller vom „Anti-Atom-Plenum
Köln“.
Das Jülicher Entsorgungsfiasko
Jülich und das Entsorgungsfiasko des havarierten Kugelhaufen-Reaktors ist ein
mahnendes Beispiel für den Irr- und Wahnsinn der Atomkraft und die völlig
ungelösten Probleme der rund 290.000 Brennelementekugeln aus dem alten
Versuchsatomkraftwerk AVR. Diese lagern ohne Genehmigung in einer Halle in 152
Castorbehältern. Marita Boslar vom Aktionsbündnis „STOP Westcastor“: „Ein
Neubau einer erdbebensicheren Halle kommt für Jülich offensichtlich nicht in
Betracht, weil keine Anträge seitens der Jülicher Verantwortlichen dem Bundesamt
für Strahlenschutz vorliegen – das wissen wir auf Anfrage des Bundesamtes. Die
Jülicher Bevölkerung und die Menschen in NRW müssen sich auf Atomtransporte in
nächster Zeit einstellen, denn die Brennelementekugeln können nicht weiter in dem
Jülicher Zwischenlager bleiben. Höchstwahrscheinlich sollen sie nach Ahaus
transportiert werden, denn in Ahaus läuft die Betriebsgenehmigung des
Zwischenlagers erst 2036 aus.“