1916 Neckar-Donau-Kanal

Pläne für eine Hafenstadt Göppingen
D
1916
er Süddeutsche Kanalverein gab 1916 eine
„Machbarkeitsstudie“ für
einen Neckar-Donau-Kanal in
Auftrag. Mitglieder des Vereins
waren auch die Städte Göppingen
und Geislingen sowie die Firmen
Boehringer und WMF. Die Wasserstraße war als Wirtschaftsförderungsmaßnahme für die Ansiedelung von Großbetrieben der
Schwerindustrie gedacht. Die
Studie rief bei den Anliegergemeinden keine Freude hervor.
In Göppingen sollte der Kanal
dicht am Stadtzentrum vorbei
laufen, Altenstadt wäre mit einer
Die Planung von 1940 sah einen Hafen
bei Holzheim vor. Von da sollte ein Hebewerk
die Schiffe auf die Alb bringen.
Kanalbrücke überquert worden
und in Geislingen hätte man mehr
als 50 Häuser abreißen müssen.
Zunächst begnügte man sich deshalb mit dem Ausbau des Neckars
von Mannheim bis Plochingen.
1925 wurde ein erneuter Versuch
mit mehreren Tunnellösungen
gemacht, doch diese erwiesen sich
als zu teuer.
Die Nationalsozialisten bevorzugten eine Wasserstraßenverbindung
über den Main zur Donau, doch
der Süddeutsche Kanalverein
ließ nicht locker und präsentierte
1940 eine neue Planung, die zwei
100 Meter hohe Schiffshebewerke
bei Plochingen und Schlat sowie
einen Tunnel durch die Alb vorsah, die aber ohne zeitraubende
Schleusen ausgekommen wäre.
Der Fortgang des Zweiten Weltkriegs verhinderte die Umsetzung
der Pläne.
Danach konnte sich der RheinMain-Donau-Kanal dank bayrischer
Fürsprache politisch endgültig
durchsetzen.
Dennoch hielt die Stadt bis 1978
Geländeflächen für einen Hafen
Holzheim frei, ehe sie auf Anordnung des Regierungspräsidiums
endgültig Abstand von ihren
Hafenplänen nehmen musste.