1947 Haus der Jugend

In Göppingen öffnet ein Haus für die Jugend
1947
Göppinger Jugendliche und amerikanische
Soldaten 1952 im Haus der Jugend,
Schillerstraße 21.
I
m Rahmen des Umerziehungsprogramms der Amerikaner
nach Kriegsende, das vor allem
die Jugend für Demokratie gewinnen wollte, sollte in Göppingen
ein Zentrum für Jugendliche geschaffen werden. Im März 1947
teilte der Gouverneur der Militärregierung in Göppingen, Oberst
Allan G. Spitz, dem Gemeinderat
mit, der Gasthof zum Goldenen
Rad sollte in ein Haus der Jugend
umgewandelt werden. Die Kosten
der Umgestaltung des Gebäudes
sollte die Stadt tragen. Diese
Entscheidung war von Bedenken
und vielen Diskussionen in Bezug auf die Dreifachnutzung des
Goldenen Rades begleitet:
Zur schon bestehenden Bar
für amerikanische Soldaten und
zum Hotel sollte nun auch noch
die Jugend Einzug in den Gebäudekomplex halten.
Am 1. Dezember konnte das
Haus der Jugend eröffnet werden.
An der Ausstattung waren die
Amerikaner maßgeblich beteiligt.
Für die damalige Zeit konnte die
Einrichtung mit einem sehr reichhaltigen Angebot aufwarten. So
gab es Spielräume für Tischtennis
und Brettspiele, verschiedene Arbeitsräume, ein Musik- und ein
Lesezimmer, verschiedene Arbeitsgemeinschaften, zum Beispiel für
Englisch und Schach. Die Kinder
und Jugendlichen konnten aber
auch basteln, sich in Handarbeiten üben, im Orchester oder
Kinderchor musizieren und vieles
andere mehr.
Schon im August 1948 wurde
die Einrichtung wieder geschlossen. Ein Grund waren verschiedene Erziehungsvorstellungen
von Deutschen und Amerikanern.
Im Mai 1949 wurde wiederum ein
Haus der Jugend eröffnet, diesmal
in der Schillerstraße 21, der Villa
Boehringer. Die Jugendlichen
waren sich diesmal nicht weitgehend selbst überlassen, sondern
wurden von geschultem Personal
betreut.
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