EINBLICK Im Bioabfall steckt Energie: In der Biomassevergärung entsteht daraus hochwertiges Biogas. Ein nächster Schritt zur Nachhaltigkeit Seit dem 1. Mai 2015 erhalten IWB-Kunden standardmässig IWB Bio-Erdgas anstelle des bisher üblichen Erdgases. Wer seinen ökologischen Fussabdruck noch weiter verringern will, kann auch «IWB Biogas Plus» beziehen. Text: Benjamin Gygax; Bild: IWB IWB versorgt rund 54 000 Haushalte mit Gas. Bis vor Kurzem handelte es sich dabei um Erdgas. Seit dem 1. Mai ist es IWB Bio-Erdgas, ein Gemisch aus 97 Prozent Erdgas und 3 Prozent Biogas. Letzteres wird in IWB-eigenen Anlagen in Pratteln sowie im deutschen Heinfelde hergestellt und trägt zum Schutz des Klimas bei: «Bei der Verwendung von Biogas zum Heizen oder Kochen wird nur so viel CO2 frei, wie die 8 energie & wasser 3/15 verwerteten Pflanzen zuvor aufgenommen und gespeichert haben», sagt Björn Slawik, Leiter Produktmanagement bei IWB. Allein in Pratteln werden jährlich 15 000 Tonnen Bioabfälle aus der Region verwertet, die sonst einfach verbrannt würden. Daraus entstehen 1.8 Millionen Kubikmeter Bio-Rohgas, 8000 Tonnen Kompost und 3000 Kubikmeter Flüssignährstoff. Verschiedene Varianten möglich Natürlich wird niemand zum Umstieg auf IWB Bio-Erdgas gezwungen. Slawik: «Wer möchte, kann wie bisher bei IWB Erdgas bleiben, eine Mitteilung genügt.» IWB bietet aber auch Alternativen für Kundinnen und Kunden an, denen IWB Bio-Erdgas nicht genug ist und die einen noch grösseren Beitrag an die Produktion von erneuerbaren Energien leisten möchten. IWB Biogas Plus ist in verschiedenen Varianten erhältlich (siehe Box) und ermöglicht es jedem, den persönlichen CO2 -Abdruck mit geringem Aufwand zu reduzieren. Und dieses Angebot kommt gut an. Die Reaktionen auf die Umstellung, die für IWB einen weiteren Schritt hin zu einer nachhaltigen Energiezukunft bedeutet, waren – neben einzelnen kritischen Stimmen – überwiegend positiv. In Zahlen ausgedrückt: Die Anzahl der Kunden von IWB Biogas Plus hat sich seit der Umstellung nahezu verdreifacht. «Und das ist gut so, denn auf dem Weg zur angestrebten Energiewende kommt Gas als Übergangstechnologie eine wichtige Rolle zu», sagt Björn Slawik. IWB und ihre Kundschaft sind jedenfalls dabei. Erdgas, Biogas oder Bio-Erdgas? Im Hinblick auf seine Verwendung bleibt Gas immer gleich Gas. Es kann beispielsweise zum Heizen, zum Kochen und als Treibstoff zum Einsatz kommen. Der Unterschied liegt in der Gewinnung. Erdgas ist ein fossiler Energieträger und besteht zu 90 Prozent aus dem Naturgas Methan. Es wird durch Bohrungen gewonnen. Rund zwei Drittel des Schweizer Erdgasbedarfs werden in Westeuropa gefördert (EU-Länder und Norwegen). Biogas dagegen entsteht durch die Fermentierung von Bioabfall aus Küchen und Gärten. Vor der Einspeisung ins Netz wird das Biogas auf Erdgasqualität aufbereitet. Wichtige Eigenschaften wie die Sicherheit oder der Heizwert ändern sich bei dieser Art der Gewinnung nicht. Hingegen wird der ökologische Fussabdruck des Energieträgers verbessert. IWB Bio-Erdgas schliesslich bezeichnet ein Erdgasprodukt mit Gemisch aus Erd- und Biogas. IWB Biogas Plus Mit IWB Biogas Plus können Sie die Höhe des Biogasanteils selbst bestimmen. Es ist in den Varianten 5, 10, 20, 30, 40, 50 und 100 Prozent erhältlich. Informationen und Bestellmöglichkeit unter iwb.ch > Biogas-Erdgas Bio- und Grünabfälle für Strom Neutraler CO2Kreislauf Beim Verbrennen des Biogases wird nur jene Menge CO2 freigesetzt, welche die Biomasse bei ihrem Wachstum aus der Luft aufnahm und als Kohlenstoff einlagerte. für Fahrzeuge Biogas als Energiespender Vergärung von Bioabfällen zu Biogas und Kompost Regenerativer Stoffkreislauf Aus Bioabfällen entstehen Nährstoffe für neue Biomasse. für Landwirtschaft für Gartenbau Komposterde und Flüssigsubstrat als Pflanzennährstoffe Grafik: Simon Havlik für Wärme Der Biogas-Kreislauf energie & wasser 3 /15 9
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