Universität Greifswald Institut für Politik- und Kommunikationswissenschaft Mikromodul: Vergleichende Politikwissenschaft Dozent: MA Thomas Behm Thema der Hausarbeit: Der Einfluss von TV-Duellen auf die Wahlentscheidung der Zuschauer Eine Untersuchung am Beispiel des TV-Duells zwischen Angela Merkel und Peer Steinbrück im Rahmen der Bundestagswahl 2013 Sommersemester 2014 Bachelor of Arts Teilstudiengang Politikwissenschaft 6. Fachsemester Matrikelnummer: 136660 Paul Horst Becker Einsteinstraße 5b 17491 Greifswald Tel.: 0157/88394498 Email: [email protected] Anzahl der Worte: 5736 Inhaltsverzeichnis 1. Einleitung………………………………………………………………………….3 2. Theorien zum Wählerverhalten……………………………………………………4 2.1. Der soziologische Ansatz……………………………………………………………….....4 2.2. Der ökonomische Ansatz………………………………………………………………….6 2.3. Der sozialpsychologische Ansatz………………………………………………………….7 3. Die Bundestagswahl 2013………………………………………………………....9 4. Das TV-Duell……………………………………………………………………..12 5. Die Hypothesen…………………………………………………………………...13 5.1. Hypothese I………………………………………………………………………………..13 5.2. Hypothese II……………………………………………………………………………….13 5.3. Hypothese III………………………………………………………………………………14 6. Der Datensatz……………………………………………………………..………14 7. Die Operationalisierung…………………………………………………………..15 7.1. Hypothese I………………………………………………………………………………..15 7.2. Hypothese II……………………………………………………………………………….15 7.3. Hypothese III………………………………………………………………………………16 7.4. ID- und Gewichtungsvariablem……………………………………………………………17 8. Die Ergebnisse…………………………………………………………………….17 8.1. Hypothese I………………………………………………………………………………...17 8.2. Hypothese II………………………………………………………………………………..18 8.3. Hypothese III……………………………………………………………………………….19 9. Fazit………………………………………………………………………………..20 10. Anhang…………………………………………………………………………….21 11. Literaturverzeichnis……………………………………………………………….28 12. Datensatz……...…………………………………………………………………...30 13. Abstract…...……………………………………………………………………….31 2 1. Einleitung Es ist 18 Uhr, am 22. September 2013, es herrscht Stille. Alle schauen gebannt auf den Flachbildfernseher an der Wand des Lokals, in dem die Wahlparty der Thüringer CDU stattfindet. Die ersten Balken der Hochrechnung erscheinen, infratest dimap sieht die CDU/CSU bei weit über 40 Prozent – die absolute Mehrheit ist zum Greifen nah – Jubel bricht aus. An diesem Abend wurde es in einem Wahlkampf, den viele Medienvertreter als dröge und langweilig beschrieben hatten, noch einmal spannend. Auch für die FDP, der um 18 Uhr klar wurde, dass jede Stimme zählen wird. Am Ende soll es nicht reichen und die Freie Demokratische Partei, die seit 1949 im Bundestag vertreten war, befindet sich erstmals in der „außerparlamentarischen Opposition“. Verhaltener Jubel hingegen bei der SPD, man konnte zulegen, wenn auch „nur“ 2,7 Prozentpunkte. (vgl. Jesse/Sturm 2014: 7) Der Wahlkampf der SPD war gekennzeichnet durch viele Pannen. Erst mit der zum TV-Duell startenden „Klartext-Kampagne“ war es dem Kanzlerkandidaten Peer Steinbrück gelungen, wieder etwas aufzuholen. Diese Arbeit untersucht den Einfluss von TV-Duellen unter der Fragestellung: „Welchen Einfluss haben TV-Duelle auf die Wahlentscheidung der Zuschauer?“ Die Bundestagswahl 2013 wurde aufgrund der Aktualität für als Grundlage für die Analyse ausgewählt. Dabei beschäftige ich mich mit dem TV-Duell zwischen Angela Merkel und Peer Steinbrück, das am 1. September 2013 in Berlin stattfand. Doch erst möchte ich die Gliederung meiner Arbeit kurz erläutern In Kapitel 2 dieser Arbeit, gehe ich die verschiedenen theoretischen Ansätze ein, mithilfe derer versucht wird, das Verhalten von Wählern zu erklären. Vorstellen werde ich den soziologischen Ansatz, den ökonomischen Ansatz und den sozialpsychologischen Ansatz. Wobei ich das Kapitel mit einer Begründung beenden werde, warum ich letztgenannten Ansatz zur theoretischen Einbettung meiner Arbeit verwende. In Kapitel 3 werde ich ausführlicher auf die Bundestagswahl 2013 eingehen, den Verlauf des Wahlkampfs und der einzelnen Parteien genauer schildern. In Kapitel 4 wird das TVDuell selbst behandelt. Mit Kapitel 5 beginnt der empirische Teil dieser Arbeit damit, dass ich zunächst die drei Hypothesen vorstellen werde, mithilfe derer ich meine Forschungsfrage beantworten werde. 3 Der Datensatz, der der „German Longitudinal Election Study“ (GLES 2013) entstammt, wird in Kapitel 6 näher erläutert werden. Kapitel 7 ist ganz der Methodik und Operationalisierung gewidmet, auf der die Empirie dieser Arbeit beruht. Die Ergebnisse meiner statistischen Analyse finden sich, einzeln für jede Hypothese geordnet, in Kapitel 8. Der Kreis zur Einleitung, schließt sich in Kapitel 9. An dieser Stelle werde ich die Forschungsfrage mithilfe der vorgestellten und dann untersuchten Hypothesen, beantworten. Der Anhang enthält Tabellen und Grafiken zur statistischen Auswertung, auf die an geeigneter Stelle verwiesen wird. 2. Theorien zum Wahlverhalten Wie angekündigt, werde ich nun näher auf die theoretischen Erklärungsmodelle von Wahlverhalten eingehen. Denn um empirische Erkenntnisse richtig einordnen zu können, benötigt man theoretische Erklärungsmodelle für das Wahlverhalten. Drei Ansätze spielen in der Wahlverhaltensforschung eine besondere Rolle. Der soziologische Ansatz, der ökonomische Ansatz und der sozialpsychologische Ansatz. In dieser Reihenfolge werde ich auf die verschiedenen Ansätze eingehen. 2.1. Der Soziologische Ansatz Zur Gruppe der soziologischen Ansätze zählen der mikrosoziologische Ansatz und der makrosoziologische Ansatz. Diese werde ich nun nacheinander kurz umreißen, bevor ich darauf eingehe, weshalb sie als Grundlage meiner Forschungsarbeit nicht geeignet sind. Der mikrosoziologische Ansatz ist auch unter dem Namen: „Columbia School“ bekannt, da die Begründer u.a. Paul F. Lazarsfeld und Bernard Berelson an der Columbia University tätig waren. (vgl. Roth 2008: 29) Nach Lazarsfeld lebt jeder Wähler in einem bestimmten Kontext, aus Familie, Beruf und Religion. Dieser Kontext beeinflusst ihn in seiner Wahlentscheidung. (vgl. Roth 2008: 30) Weiter gehen die Autoren davon aus, dass Wähler sich bevorzugt unter ihresgleichen, das heißt in den gleichen gesellschaftlichen Gruppen, bewegen und daher dieselben Parteien bevorzugen, wie die Menschen in der Gruppe um Sie herum. (vgl. Schoen 2004: 137) Begründet wird diese Homogenität der Gruppe mit dem Bedürfnis der Menschen, mit ihrer Umgebung in Einklang zu leben und nicht herauszufallen. (vgl. Schoen 2004: 138) 4 Dazu Lazarsfeld: „voting is essentially a group experience“ (zitiert nach Roth 2008: 30) Eine wichtige Rolle kommt in diesem Zusammenhang auch den sog. „Meinungsführern“ zu. Dabei handelt es sich um Personen, die durch Vernetzung mit anderen Gruppen und einen guten Zugang zu Information, in der Lage sind größeren Einfluss in Bezug auf die politische Meinungsbildung auszuüben. (vgl. Schoen 2004: 139) Wechselnde Parteipräferenzen der Wähler werden mit „cross pressures“ erklärt: Personen, deren Umfeld heterogen ist, die also durch unterschiedliche Gruppen unterschiedlich beeinflusst werden. (vgl. Roth 2008: 31) Der makrosoziologische Ansatz gründet auf der Arbeit von Seymour Martin Lipset und Stein Rokkan. Die hatten ein Konfliktlinienmodell entwickelt, dass auf Talcott Parsons' Klassifikation sozialer Systeme beruht. (vgl. Roth 2008:31) Laut Lipset und Rokkan ist das europäische Parteiensystem anhand von vier Konfliktlinien (Cleavages) entstanden. Ich möchte sie kurz schildern. (vgl. Schoen 2004: 145) 1. Der Zentrum-Peripherie-Konflikt herrscht zwischen nationalen Obrigkeiten und, meist, ethnischen, Minderheiten, die sich durch den Nationalstaat benachteiligt fühlen. 2. Der Konflikt zwischen Kirche und Staat besteht vor allem darin, dass die Kirche einen Machtverlust durch zunehmende Säkularisierung fürchtet. 3. Der Konflikt zwischen Staat und Land spielte vor allem zu Zeiten der industriellen Revolution eine Rolle, als sich Großgrundbesitzer plötzlich einer zunehmenden Zahl von städtischen Unternehmern gegenübersahen. Diese machten ihnen unter anderem die günstigen Arbeitskräfte streitig. 4. Der Konflikt zwischen Kapital und Arbeit entstand mit der zunehmenden Industrialisierung und den Auseinandersetzungen zwischen den Firmeninhabern und den von ihnen abhängigen Arbeitern.1 Personen die von diesen Konflikten betroffen waren, fanden sich nun in Gruppen zusammen, um ihre Interessen besser und nachdrücklicher vertreten zu können. Aus diesen gesellschaftlichen Gruppen bildeten sich im Laufe der Zeit und mit zunehmender Demokratisierung die Parteien und somit das Parteiensystem. (vgl. Roth 2008: 33-34, Schoen 2004: 146-151) Überträgt man die Cleavage-Theorie nun auf Deutschland, so kommt Dieter Roth zu folgendem Ergebnis: „Alle Analysen seit den fünfziger Jahren zeigen zwei dominierende Konfliktlinien: Den Klassenkonflikt, der eher die SPD begünstigt, und den konfessionellen Konflikt, von dem die Unionsparteien profitieren.“ (Roth 2008: 35) 1 Die mit 1.-4. bez. Konfliktlinien sind entnommen aus: (Schoen 2004: 146). 5 Ein Mangel der beiden soziologischen Ansätze, die ich nun vorgestellt habe, ist die Erklärung von Wechselwahl. So geht die Cleavagetheorie davon aus, dass Gruppen in sich homogen wählen und ein Wechsel zwischen den verschiedenen Gruppen ist nicht vorgesehen. (vgl. Schoen 2004: 150) Wie kommt es also zur Wechselwahl? Diese Frage wird mit dem Hinweis auf die crosspressures beantwortet: Wenn also gegenläufige Einflüsse auf den Wähler einwirken, kann dies zu Wechselwahl oder einer späten Wahlentscheidung führen. (vgl. Jandura/Reinemann 2013: 15) Dies ist vor allem vor dem Hintergrund der zunehmenden Wechselwahl zu beachten. So gab, im Rahmen des Wahlreports 2013, jeder dritte Wähler an, 2013 eine andere Partei gewählt zu haben als 2009. (infratest dimap 2013: 14) Weil es mir darum geht, die Einflüsse des TV-Duells auf den Zuschauer (also das Individuum) und nicht auf eine Gruppe zu untersuchen, eignet sich der soziologische Ansatz für meine Arbeit nicht. Gerade auch deshalb, weil die Wirkung des Kandidaten im TV-Duell einen großen Einfluss hat. Doch dazu mehr in Kapitel 2.3. 2.2. Der ökonomische Ansatz Anders als der soziologische und der sozialpsychologische Ansatz geht der ökonomische Ansatz (oder auch Rational-Choice-Ansatz genannt) davon aus, dass Wähler sich nutzenmaximierend verhalten. So entscheidet eine Person sich nicht aufgrund äußerer Einflüsse oder anderer Personen (oder Gruppen) für eine bestimmte Handlungsalternative, sondern mithilfe einer KostenNutzen Kalkulation. (vgl. Arzheimer/Schmitt 2005: 249) Folgt man dieser Argumentation, würde beispielsweise ein Rentner die Partei wählen, die ihm (im Gegensatz zu einer anderen Partei) eine Erhöhung seiner Rente verspricht und damit für ihn persönlich den größten Vorteil (Nutzen) bringt. Das Modell gründet auf dem aus den Wirtschaftswissenschaften bekannten Bild des „homo oeconomicus“ (vgl. Arzheimer/Schmitt 2005: 249). Als „Gründervater“ dieser Richtung der Wahlverhaltensforschung gilt Anthony Downs, der mit dem 1957 erschienenen Buch: „Economic Theory of Democracy“ den Grundstein dazu legte. (vgl. Arzheimer/Schmitt 2005: 250) Für Downs erhebt der „homo oeconomicus“ seine eigenen Interessen immer über die Interessen derer um ihn herum, weil er immer bestrebt sei, seinen eigenen Einfluss und Wohlstand zu vergrößern. (vgl. Roth 2008: 52) 6 In „Economic Theory of Democracy“ hat Downs nun diese Überlegungen in einem Modell auf die Politik übertragen. So sind Parteien und Politiker ausschließlich an einem Machterhalt und oder Machtausbau, interessiert. Auf der anderen Seite steht der Wähler, der versucht den größtmöglichen Nutzen für sich selbst zu generieren. (vgl. Arzheimer/Schmitt 2005: 252) Doch ergeben sich aus diesem Modell auch Probleme. Der Wähler muss in eine Art Vorleistung gehen. In dem Augenblick, in dem er anhand seiner persönlichen KostenNutzen-Kalkulation den zu wählenden Politiker oder die Partei auswählt, muss er sich auf den erwartbaren Nutzen, also die Versprechungen der Partei oder Person, verlassen. (vgl. Arzheimer/Schmitt 2005: 253) Auch macht in einem demokratischen System wie der Bundesrepublik die Stimme des Einzelnen nur einen verschwindend geringen Teil des Wahlergebnisses aus. Dazu kommt, dass die Kosten sich zu informieren in keinem Verhältnis zu dem erwartbaren Nutzen stehen. So ergibt sich der Schluss, dass der Wähler – denkt er strikt nutzenmaximierend – die Stimmabgabe verweigert. (vgl. Arzheimer/Schmitt 2005: 260-261) 2.3. Der sozialpsychologische Ansatz Nun werde ich näher auf den, Ann-Arbor-Ansatz genannten, Ansatz eingehen, bevor ich darlegen werde, weshalb sich meine Arbeit auf dieses Denkmodell ist stützt. Anders als der soziologische Ansatz, geht dieser davon aus, dass für die Wahlentscheidung auch die individuelle Wahrnehmung von Themen und Kandidaten eine Rolle spielt. (vgl. Roth 2008: 42) Dieser von Angus Campbell, Gerald Gurin und Warren E. Miller an dem Institute for Social Research begründete Ansatz bildet den Kern des 1960 veröffentlichten Werkes „The American Voter“. (vgl. Roth 2008: 42) So sehen die Autoren die Wahlentscheidung einer Person durch mehrere Faktoren beeinflusst: nämlich Identifikation mit einer Partei, der Einstellung zu bestimmten Themen sowie der persönlichen Empfindung gegenüber denen zur Wahl stehenden Kandidaten. (vgl. Schoen/Weins 2005: 190) Anders als der soziologische Ansatz geht der sozialpsychologische Ansatz nicht davon aus, dass die Zugehörigkeit zu einer bestimmten sozialen Gruppe einen direkten Einfluss auf das Wahlverhalten hat. (vgl. Roth 2008: 42) Vielmehr ist es die Kombination aus Parteiidentifikation (PI), Kandidatenorientierung und der Einstellung zu Sachthemen (Issue Konzept). Diese drei Einflüsse, werden zum sogenannten „funnel of causality“ (dt.: Kausalitätstunnel) zusammengefasst. (vgl. 7 Schoen/Weins 2005: 194-196) Die zentrale Rolle spielt die Parteiidentifikation. Bei ihr handelt es sich um die längerfristig stabile Bindung an eine politische Partei, die sich mit dem Beginn der Auseinandersetzung mit politischen Inhalten beim Wähler bildet. (vgl. Schoen/Weins 2005: 206) Dabei geht die Bindung und oder Identifikation mit einer bestimmten Partei nicht zwangsläufig mit einer tatsächlichen Mitgliedschaft des Individuums in dieser Partei einher. Deshalb spricht man auch von affektiver Parteibindung. (vgl. Roth 2008: 43) Bei der Kandidatenorientierung ist zu berücksichtigen, dass der sozialpsychologische Ansatz ursprünglich für das präsidentielle System der Vereinigten Staaten von Amerika entwickelt wurde. So unterscheiden sich die europäischen Strukturen des Parteiensystems deutlich vom System in Amerika. Allerdings lassen sich ausreichend Übereinstimmungen feststellen, die eine modifizierte Übertragung erlauben. Es sind die Spitzenkandidaten (im Falle der BRD die Kanzlerkandidaten) die sich am ehesten mit den amerikanischen Präsidentschaftskandidaten vergleichen lassen. Es bleibt aber zu beachten, dass die Effekte geringer ausfallen dürften, da die Parteien innerhalb des deutschen Systems eine größere Rolle spielen, als in den USA. (vgl. Schoen/Weins 2005: 234-235) Die persönliche Einstellung, dem Spitzenkandidaten einer Partei gegenüber, ist anfälliger für Veränderung als die Parteiidentifikation. Desgleichen gilt je höher die Zustimmung zu dem Kandidaten einer bestimmten Partei, desto höher die Wahrscheinlichkeit diese zu wählen. (vgl. Roth 2008: 46) Als letzte Einflussgröße des „funnel of causality“ bleiben noch die Sachthemen zu erläutern. Hierbei wird davon ausgegangen, dass auch die Positionen von Parteien zu bestimmten Sachfragen, den Wähler in seiner Entscheidung beeinflussen, indem er abwägt, welche Partei seiner eigenen Position am ehesten entspricht. (vgl. Schoen/Weins 2005: 228) Diese Issues lassen sich verschieden Kategorien zuordnen. So wird zwischen „position issues“ und „valence issues“ unterschieden. (vgl. Roth 2008: 45) So handelt es sich bei „position issues“ um Themen, bei denen sich die Parteien konträr gegenüberstehen beispielsweise die Haltung zur Gleichberechtigung von Ehe und eingetragener Lebenspartnerschaft. Von „valence issues“ spricht man dagegen, wenn nicht das Thema selber, sondern nur die Umsetzung umstritten ist. Ein Beispiel die der Umgang mit der Energiewende. (vgl. Roth 2008: 45) Zu beachten ist, dass jeder Wähler individuell abwägt. Deshalb können zwei unterschiedliche Wähler zwar durchaus dieselbe Parteiidentifikation aufweisen, sich jedoch aufgrund ihrer persönlichen Situation am Wahltag aber durchaus unterschiedlich 8 entscheiden. (vgl. Brettschneider 2005: 483) Ein großer Vorteil des sozialpsychologischen Ansatzes liegt vor allem in seiner Fähigkeit, wechselndes Wahlverhalten zu erklären. (vgl. Schoen/Weins 2005: S. 241) Besonders im Hinblick auf die Forschungsfrage meiner Arbeit, welchen Einfluss ein TVDuell auf die Wahlentscheidung der Zuschauer hat, wird das Potential des sozialpsychologischen Ansatzes deutlich. 3. Die Bundestagswahl 2013 Da das TV-Duell zwischen Kanzlerin Angela Merkel und ihrem Herausforderer Peer Steinbrück der Untersuchungsgegenstand dieser Arbeit ist, werde ich an dieser Stelle auf den Wahlkampf zur Bundestagswahl 2013 eingehen. Zunächst muss ich jedoch kurz auf die Vorgängerregierung zu sprechen kommen. Im Wahlkampf hatte die FDP 2009 Steuersenkungen, eine Reform der Einkommenssteuer, einen umfassenden Subventionsabbau sowie ein Sparprogramm zur Konsolidierung der öffentlichen Finanzen angekündigt. (vgl. Geis 2013) Umgesetzt wurde ein Großteil dieser Vorhaben jedoch nicht. Vielmehr machte sich die FDP durch das „Wachstumsbeschleunigungsgesetz“ (vgl. Schoofs/Treibel 2014: 54), schnell unbeliebt (vgl. NTV 2010). Dieses Gesetz senkte den Mehrwertsteuersatz von Hotelübernachtungen von 19% auf 7% und ist bis heute ein Beispiel für Klientelpolitik, da diese Gesetzesänderung vor allem den großen Hotelketten zugute kam. Die FDP wurde, auch durch innerparteiliche Auseinandersetzungen, während dieser Legislaturperiode immer unpopulärer, wohingegen Achtung und Ansehen von Bundeskanzlerin Merkel immer weiter zunahmen. (vgl. Schoofs/Treibel 2014: 54) Nach diesem kurzen Anriss der Koalition von 2009, werde ich nun auf den Wahlkampf der verschiedenen Parteien zur Bundestagswahl 2013 eingehen. Dabei werde ich mich am Wahlergebnis orientieren und von der größten zur kleinsten Partei vorgehen. Die CDU vertraute im Wahlkampf zur Wahl 2013 ganz auf Deeskalation und den Kanzlerbonus, der Angela Merkel zu einer weiteren Amtszeit verhelfen sollte (Jesse/Sturm 2014: 8). Dazu Günter Bannas: „Die Wahlkampfstrategie der „asymetrischen Demobilisierung“ von 2009, also des Einschläferns der Anhänger der politischen Konkurrenz mit dem Mittel, diese nicht zu provozieren und damit zu mobilisieren, wird auf eine höhere Stufe gestellt: Die CDU bekennt sich zu Ideen anderer Parteien“ (Bannas 9 2013). Diese Strategie stellte besonders die SPD vor Probleme, die das Gefühl hatte, das die CDU mit Themen wie der „Mütterrente“ und „Mietpreisbremse“ im SPD-Garten wildere. (vgl. Seils 2013) Bei dem Thema „PKW-Maut“ für Ausländer waren sich CDU und CSU jedoch uneins. So forderte CSU-Chef Seehofer eine PKW-Maut für Ausländer, da die Deutschen ja in vielen europäischen Nachbarstaaten ebenfalls Maut zahlen müssten. (vgl. Gerhau 2013) Angela Merkel hingegen erteilte einer PKW-Maut im Fernsehduell jedoch eine klare Absage. (vgl. Schoofs/Treibel 2014: 56) Doch dazu im nächsten Kapitel mehr. Ging der CDU/CSU der Wahlkampf relativ leicht von der Hand, tat sich die SPD hier schwerer. Das begann schon mit der Kür des Kanzlerkandidaten. Ursprünglich war geplant, die eigenen Spitzenkandidaten erst zum Jahreswechsel 2012/2013 bekanntzugeben, doch deutete Frank-Walter Steinmeier den Verzicht auf den Posten des Kanzlerkandidaten in einem Hintergrundgespräch an. Dies führte dazu, dass Peer Steinbrück seine Kanzlerkandidatur bereits am 28.09.2012 erklären musste. (vgl. Gathmann/Medick 2012) Um dem Deeskalationswahlkampf der CDU etwas entgegen zu setzen, verschrieb sich die SPD unter dem Motto „Das WIR entscheidet“ ganz ihrer Kernkompetenz „Soziale Gerechtigkeit“. (vgl. Schoofs/Treibel 2014: 56) So sollte das Ziel „Gleicher Lohn für gleiche Arbeit“ mithilfe eines flächendeckenden Mindestlohns von acht Euro fünfzig erreicht werden. Außerdem standen die Anhebung des Spitzensteuersatzes und die Bekämpfung von Steuerflucht im Zentrum der SPD-Agenda. (vgl. Klasen 2013) Jedoch war der Bundestagswahlkampf der SPD in weiten Teilen von einer desaströsen Wahlberichterstattung durch die Medien gekennzeichnet. (vgl. Schoofs/Treibel 2014: 56) Im Hinblick auf mögliche Koalitionspartner waren die Grünen wieder einmal erste Wahl für die SPD. Eine Koalition mit den Linken lehnte man jedoch von vornherein ab (vgl. Schoofs/ Treibel 2014: 57). Und dies, obwohl die Linke durchaus eine Bereitschaft zur Regierungsbeteiligung zeigte. Der Fraktionsvorsitzende der Linken im Bundestag, Gregor Gysi, zeigte sich offen, statt der zehn Euro Mindestlohn auch die Forderung der SPD nach 8,50 akzeptieren zu können. Auch bei linken Kernthemen wie der Abschaffung von Hartz-IV und der Ablehnung von Auslandseinsätzen der Bundeswehr zeigte sich Gysi gesprächsbereit. (vgl. Kade 2013) Dazu: „Im Kern bestand die Wahlkampfstrategie der Linken insofern im Spagat, sich einerseits als regierungswillige Partnerin für Rot-Grün und andererseits als „linkes“ Gegenangebot für unzufriedene Protestwähler zu präsentieren.“ (vgl. Schaafs/Treibel 10 2014: 59) Für die Grünen entwickelte sich der von der Bundesregierung zuvor verkündete endgültige Ausstieg aus der Atomenergie zu einem großen Problem. Weil damit eine ihrer Hauptforderungen erfüllt war, fehlte ihnen ein wichtiges Wahlkampf-Thema, mit dem sich bis dato die Wähler gut hatten mobilisieren lassen. (vgl. Schaafs/Treibel 2014: 58) Auch das weitere Agenda-Setting mag mitverantwortlich für das relativ schlechte Abschneiden der Grünen sein. So bot der von Renate Künast vorgeschlagene „Veggie Day“ eine Steilvorlage für CDU und FDP, denen es nun möglich war, die Grünen als eine Verbots- und Gutmenschen-Partei hinzustellen. (vgl. Janssen 2013) Im Vergleich zur Bundestagswahl 2009 verloren die Grünen 2,3 Prozentpunkte. (vgl. Hilmer/Merz 2014: 175) Erst im Februar 2013, nach der Landtagswahl in Niedersachsen, entschied sich die FDP, mit Rainer Brüderle als Spitzenkandidat und Themen wie Haushaltskonsolidierung, Wirtschaftswachstum, Mittelstandsförderung, Bürgerrechte und Bildung in die Bundestagswahl 2013 zu ziehen. (vgl. Schoofs/Treibel 2014: 57-58) Die Kandidatur Brüderles wurde schnell überschattet. Die Redakteurin des „Stern“, Laura Himmelreich beschrieb in einem Portrait über Brüderle, wie dieser ihr in einer unangemessenen Weise zu Nahe gekommen sei. (vgl. Rietzschel 2013) Und trat damit eine Sexismusdebatte los. Am 15. September, eine Woche vor der Bundestagswahl, erreichte die FDP bei der bayerischen Landtagswahl 3,3 Prozent und scheiterte damit an der 5 Prozent-Hürde. Die Partei, schwer getroffen, malte nun aus, was ein Ende der FDP im Bundestag bedeuten würde – auch um die Stammwählerschaft nochmals zu mobilisieren. (vgl. Sirleschtow 2013) Diese Zweitstimmenkampagne war jedoch nicht von Erfolg gekrönt, auch weil sich die CDU dagegen aussprach, der FDP Stimmen zu überlassen. (vgl. Lohre 2013) Nach dieser kurzen Zusammenfassung des Wahlkampfes der verschiedenen Parteien werde ich nun auf den Ausgang der Bundestagswahl 2013 eingehen. So erhielt das Bündnis aus CDU und CSU 41,5% (wobei 34,1% auf die CDU und 7,4% auf die CSU entfielen). (vgl. Egeler 2013) Damit fehlten der CDU/CSU nur fünf Bundestagssitze zur absoluten Mehrheit. (vgl. Hilmer/Merz 2014: 176) Zweitstärkste Kraft wurde die SPD mit 25,7%, gefolgt von der Partei Die Linke mit 8,6%. Bündnis 90 Die Grünen erhielten 8,4% der Stimmen und waren somit die kleinste Partei, die in den Bundestag einzog. (vgl. Egeler 2013) Diese Bundestagswahl stellte in mehrerlei Hinsicht ein Novum dar. Zum einen scheiterte 11 die FDP mit 4,8% (vgl. Egeler 2013) an der Fünf-Prozent-Hürde. Und zum anderen erzielte die eurokritische Alternative für Deutschland (AfD), mit einem Ergebnis von 4,7% (vgl. Egeler 2013), einen Achtungserfolg. Mit dem Scheitern dieser beiden Parteien ist auch verbunden, dass eine Rekordzahl von Stimmen in der aktuellen Legislaturperiode bei der Verteilung der Bundestagssitze nicht berücksichtigt wurde. (vgl. Jesse 2014: 7) Da der CDU/CSU der Wunschkoalitionspartner FDP nun nicht mehr zur Verfügung stand und es auch für SPD und die Grünen nicht zur Mehrheit reichte und man eine Koalition mit der Linken ausgeschlossen hatte, lief es auf eine Große Koalition hinaus. Nach langen Verhandlungen einigten sich CDU/CSU und die SPD am 27. November 2013 auf einen 185 Seiten (vgl. Sturm 2014: 77) langen Koalitionsvertrag, der jedoch noch durch die SPD-Basis verabschiedet werden musste. (vgl. Caspari 2013) Kernthemen dieses Vertrages waren eine PKW-Maut, ein Mindestlohn von 8,50 Euro, die Mütterrente, die Einschränkung der Leiharbeit und ein Verzicht auf Steuererhöhungen. (vgl. Sturm 2014: 76-79) Nach dem positiven Ausgang des Mitgliederentscheids der SPD wurde Angela Merkel im Bundestag mit 462 von 631 Stimmen zur neuen Kanzlerin gewählt. (vgl. Sturm 2014: 86) Ich hoffe, mit dieser Schilderung ist es mir gelungen, einen Überblick über die Akteure, Kandidaten Themen und Probleme der Bundestagswahl 2013 zu geben. Da ich mich im Rahmen der empirischen Untersuchung jedoch nicht mit der Wahl direkt, sondern mit dem TV-Duell beschäftige, halte ich es für notwendig, auch auf das TV-Duell gesondert einzugehen. 4. Das TV-Duell Unter der Fragestellung, welchen Einfluss TV-Duelle auf die Wahlentscheidung der Zuschauer haben, beschäftige ich mich mit dem TV-Duell zwischen Angela Merkel und Peer Steinbrück, das am 1. September 2013 in Berlin stattfand. 17,7 Millionen Bundesbürger verfolgten die Debatte, verteilt auf die Sender Das Erste, ZDF, Phoenix, RTL und ProSieben, das entspricht einem Gesamtmarktanteil von 50,6 Prozent. (vgl. Gscheidle, Gerhard 2013: 565) Damit hatte sich die Zahl der Zuschauer wieder vermehrt. 2009 schauten lediglich 14,2 Millionen Zuschauer (vgl. Faas/Meier 2011: 226) das TV-Duell, gegenüber 15 Millionen Zuschauern 2002 und 21 Millionen Zuschauern 2005. (vgl. Dehm 2009: 651) In den USA sind TV-Duelle im Wahlkampf schon lange Standard. In Deutschland fand das 12 erste TV-Duell mit zwei Kandidaten erst 2002 statt. Kontrahenten waren damals Bundeskanzler Gerhard Schröder (SPD) und der Spitzenkandidat der Unionsparteien Edmund Stoiber (CSU). Seit diesem TV-Duell untersuchen Politikwissenschaftler in Deutschland ihren Einfluss auf die Wahlentscheidung der Bürger und kamen zu dem Ergebnis, dass rund fünf Prozent der Zuschauer durch ein solches Duell ihre Wahlentscheidung verändern. (vgl. Maurer/Reinemann 2007: 327) Mit den Hypothesen, die ich nun in Kapitel 5. vorstellen werde, werde ich mich der anfangs schon genannten Forschungsfrage: „Welchen Einfluss haben TV-Duelle auf die Wahlentscheidung der Zuschauer?“, nähern. 5. Die Hypothesen Um die Forschungsfrage, welchen Einfluss TV-Duelle auf die Wahlentscheidung der Zuschauer haben, beantworten zu können, werde ich nun mehrere Hypothesen vorstellen, die als Ausgangslage der empirischen Analyse dienen werden. 5.1 Hypothese I Die erste Hypothese untersucht den Einfluss des TV-Duells auf Zuschauer mit unterschiedlich stark ausgeprägter Parteiidentifikation. Dabei wird davon ausgegangen, dass der Einfluss des TV-Duells auf die Wahlentscheidung des Zuschauers zunimmt, wenn die Parteiidentifikation des Zuschauers abnimmt. So lässt sich folgende Hypothese ableiten. Je schwächer die Parteiidentifikation eines Zuschauers, desto größer ist die Wahrscheinlichkeit, dass dieser das TV-Duell zur Hilfe bei der Wahlentscheidung nutzt. 5.2. Hypothese II Während die erste Hypothese den Einfluss des TV-Duells untersucht, geht es bei der zweiten Hypothese darum, den Einfluss der Kandidatenorientierung auf die Wahlentscheidung des Zuschauers zu untersuchen. Wie in Kapitel 2.3. deutlich wurde, lassen sich Wähler besonders durch die Kandidatenorientierung, also die persönliche Einstellung dem Kandidaten gegenüber, beeinflussen. So wird der Kandidatenorientierung 13 ein größerer Zusammenhang, in Bezug auf die Stimmabgabe zugeschrieben, als der Parteiidentifikation. (vgl. Roth 2008: 46) So lässt sich folgende Hypothese ableiten. Je überzeugender ein Kandidat im TV-Duell auf den Zuschauer wirkt, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit, dass für die Partei dieses Kandidaten gestimmt wird. 5.3. Hypothese III Die dritte Hypothese untersucht den Zusammenhang zwischen dem Interesse an der Wahl und der Absicht wählen zu gehen. Die Grundüberlegung hier ist, dass die Absicht wählen zu gehen, steigt, wenn das Interesse an der Wahl zunimmt. Daher lautet die Hypothese: Je größer das Politische Interesse eines Zuschauers, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit, dass er an der Wahl teilnimmt Diese Hypothesen werde ich mit dem Datensatz untersuchen, der im nächsten Kapitel vorgestellt wird. Auf die genaue Operationalisierung, der einzelnen Hypothesen, gehe ich in Kapitel 7 ein. 6. Der Datensatz Der Datensatz auf dem die empirische Analyse meiner Arbeit aufbaut, stammt aus der „German Longitudinal Election Study“ (GLES 2013). Er trägt den Titel „ZA 5709“ und liegt mir in der Version 1.0.0, als pre release, vor. Die Erhebung wurde von der Deutschen Forschungsgemeinschaft finanziert und von Prof. Dr. Thorsten Faas (Universität Mainz), Prof. Dr. Jürgen Maier (Universität Koblenz-Landau) und Prof. Dr. Michaela Maier (Universität Koblenz-Landau), verantwortlich durchgeführt. 269 Probanden verfolgten das TV-Duell zwischen Angela Merkel und Peer Steinbrück in Räumen der Universitäten Koblenz-Landau und Mainz. Anhand eines Quotenplans (aus Geschlecht, Alter, Bildung und Parteiidentifikation) wurden die Zuschauer für das Experiment ausgewählt. Alle Teilnehmer wurden in vier Wellen befragt: Direkt vor und nach dem TV-Duell, einige Tage später, sowie nach der Bundestagswahl. 14 7. Die Operationalisierung Nun werde ich genauer auf die Operationalisierung und empirische Analyse der in Kapitel 5 aufgestellten Hypothesen eingehen. Bei der Auswertung der jeweiligen Variablen, habe ich mich der logistischen Regressionsanalyse bedient, um die Zusammenhänge zwischen abhängigen und unabhängigen Variablen zu untersuchen. 7.1 Hypothese I Um die Hypothese: Je schwächer die Parteiidentifikation eines Zuschauers, desto größer ist die Wahrscheinlichkeit, dass dieser das TV-Duell zur Hilfe bei der Wahlentscheidung nutzt, zu prüfen, habe ich mich folgender Operationalisierung bedient. Zunächst habe ich die Variable a39b, die fragt ob das TV-Duell Hilfe zur Wahlentscheidung genutzt werde, bereinigt und umgeformt, dass sie nur noch die Merkmale „stimme zu“ und „stimme nicht zu“ aufweist. Das ist notwendig, um sie zur Dummyvariable umformen zu können. Denn nur so ist sie als unabhängige Variable für die Logistische Regression nutzbar. So wurden die Werte 1=stimme sehr zu, 2=stimme zu und 3=stimme eher zu, zu =2 umgeformt, während die Werte 4=stimme eher nicht zu, und 5=stimme nicht zu, zu =5 umgeformt wurden. Noch in eine Dummyvariable geändert, erhielt sie den Namen hilfe_1. Als abhängige Variable habe ich die Variable a55 verwendet, die die Stärke der Parteiidentifikation misst, die der Befragte auf dem Fragebogen angegeben hat. Zunächst habe ich ebenfalls die Variable so bereinigt, dass fehlende Werte in der Analyse nicht mehr berücksichtigt werden. So ist es nun möglich die erwarteten Häufigkeiten in einer Tabelle ausgeben zu lassen. In Kapitel 8.1. werde ich das Ergebnis dieser logistischen Regression darstellen. 7.2. Hypothese II Zur Untersuchung der Hypothese: Je überzeugender ein Kandidat im TV-Duell auf den Zuschauer wirkt, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit, dass für die Partei dieses Kandidaten abgestimmt wird, habe ich ebenfalls das Verfahren der logistischen Regression verwendet. Die Operationalisierung machte es an dieser Stelle nötig, die Analyse in mehrere Schritte aufzuteilen. Als aussagekräftige, unabhängige Variable wählte ich die Wahlabsicht direkt nach 15 Beendigung des TV-Duells b4a_v1. Denn zu diesem Zeitpunkt ist der Eindruck, den einer der beiden Kandidaten auf den Zuschauer gemacht hat, noch am frischesten. Um nun die Wirkung von Angela Merkel und Peer Steinbrück auf den Zuschauer zu messen, wurde diese Variable zunächst bereinigt. Im zweiten Schritt wurden die Variable so umcodiert, dass die eine Variable (CDU) die Merkmale „CDU“ und „Sonstige“ enthält und die Variable (spd) die Ausprägungen „SPD“ und „Sonstige“. Im dritten Schritt wurden die Variablen SPD und CDU in Dummyvariablen umgeformt, um sie für die Logistische Regression als unabhängige Variablen nutzbar zu machen. Um die Überzeugungsleistung von Angela Merkel messbar machen zu können, wählte ich die Variable b40a, die die Bewertung der Debattenleistung von Angela Merkel darstellt. Diese Variable wurde ebenfalls bereinigt und erhielt den Namen merkel. Um die Überzeugungsleistung von Peer Steinbrück messbar machen zu können, wählte ich die Variable b40b, die die Bewertung der Debattenleistung von Peer Steinbrück darstellt. Diese Variable wurde ebenfalls bereinigt und erhielt den Namen steinbrück. Nun wandte ich die logistische Regression an. Zunächst mit der Variable Merkel, als abhängige Variable, und der Variable CDU_11 als unabhängige Variable. Dann wiederholte ich die Regression mit der Variable spd_11 als unabhängige Variable und der Variable steinbrück als abhängige Variable. In Kapitel 8.2. werde ich die beiden Regressionsanalysen vergleichen um die Hypothese II zu bewerten 7.3. Hypothese III Um die Hypothese: Je größer das Politische Interesse eines Zuschauers, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit, dass er an der Wahl teilnimmt, überprüfen zu können, habe ich die Logistische Regression wie folgt umgesetzt. Als unabhängige Variable habe ich a5 verwendet, die die Sicherheit der Wahlabsicht misst. Diese zunächst der fehlenden Werte (missings) bereinigt, bevor ich die Werte zusammengefasst habe, um sie zu einer Dummyvariable umformen zu können. So wurden jeweils die Ausprägungen sehr sicher, sicher und nicht so sicher, überhaupt nicht sicher zusammengefasst. Dann formte ich die Variable zu einer Dummyvariable mit dem Namen sichwahl_1 um. Die abhängige Variable a1 wurde ebenfalls der fehlenden Werte bereinigt um benutzen zu können, sie erhielt den Namen interesse. In Kapitel 8.3. erläutere ich das Ergebnis der Logistischen Regression, mit der ich diese Hypothese getestet habe. 16 7.4. ID- und Gewichtungsvariablen Die ID-Variable dient zur Zuordnung der Ausprägungen während der empirischen Analyse. In meinem Fall heißt sie match_id und muss vor jeder Hypothesenüberprüfung in den Datensatz geladen werden. Normalerweise ist die Gewichtungsvariable sehr nützlich, um Verzerrungen in der Datenauswertung zu vermeiden. Da bei bundesweiten Befragungen meist überproportional viele Ostdeutsche befragt werden. Da es sich jedoch bei den Daten, den ich analysiere um Experimentaldaten handelt, die gar nicht den Anspruch auf eine proportionale Abbildung erheben, ist in dieser Auswertung keine Gewichtungsvariable vorgesehen. 8. Ergebnisse Nun werde ich auf die Ergebnisse meiner Empirischen Analyse eingehen und dabei, für jede Hypothese einzeln, die Bedeutung erläutern. Die Tabellen und Grafiken zu den jeweiligen Logistischen Regressionen befinden sich im Anhang der Arbeit, da sie den Textfluss zu sehr unterbrechen würden. Natürlich wird auf die Tabellen und Grafiken, auf die ich Bezug nehme, an geeigneter Stelle hingewiesen. 8.1. Hypothese I Verglichen wird der Effekt der unterschiedlich starken Parteiidentifikation auf die Wahrscheinlichkeit, das TV-Duell als Entscheidungshilfe zu nutzen. Das Ergebnis stellt sich dar wie folgt. Die niedrigste Kategorie der unabhängigen Variable (sehr starke Parteiidentifikation=1) dient mir als Referenzkategorie und wird nun mit den anderen Kategorien verglichen. Die Kategorie stark hat einen Koeffizientenwert von 1,796. Doch ist diese Wahrscheinlichkeit nicht signifikant. (siehe Abb. 1 „Ergebnistabelle“, S.21) Signifikant wird die Wahrscheinlichkeit erst, wenn man die Kategorie mittelmaessig mit der Referenzkategorie sehr stark vergleicht. Der Koeffizientenwert von 3,447 zeigt an, dass das TV-Duell mit einer höheren Wahrscheinlichkeit zur Hilfe bei der Wahlentscheidung genutzt wird, da der Wert größer 1 ist. Der Wert 3,447 lässt sich so interpretieren, dass ein Befragter der auf die Frage der Parteiidentifikation mit mittelmaessig geantwortet hat, dass TV-Duell mit einer erhöhten Wahrscheinlichkeit von 55,3% zur Hilfe bei der Wahlentscheidung nutzt. 17 Betrachtet man nun die marginalen Effekte, wird folgendes deutlich. So beträgt die Wahrscheinlichkeit, das TV-Duell als Entscheidungshilfe zu nutzen, für Personen mit sehr starker Parteiidentifikation 24,14%. Während ein Zuschauer mit lediglich mittelmäßiger Parteiidentifikation bereits mit einer Wahrscheinlichkeit von 52,31% das TV-Duell zur Bildung der Wahlentscheidung nutzt. (siehe Abb. 2 „Marginale Effekte“, S.22) So kann die Hypothese: Je schwächer die Parteiidentifikation eines Zuschauers, desto größer ist die Wahrscheinlichkeit, dass dieser das TV-Duell zur Hilfe bei der Wahlentscheidung nutzt, zwar bestätigt werden, jedoch ist das geringe Signifikanzniveau zu beachten. Das niedrige Signifikanzniveau kann mehrere Ursachen haben. Ich gehe davon aus, dass die geringe Fallzahl eine Rolle spielt. 8.2. Hypothese II Die Hypothese II machte es nötig, die Analyse auf mehrere Regressionen aufzuteilen. Ich werde zunächst auf die Analyse des Einflusses der Debattenleistung von Angela Merkel (a) auf die Wahlentscheidung der Zuschauer eingehen, bevor ich es für (b)Peer Steinbrück wiederhole. Anschließend vergleiche ich beide Regressionen. (a) Als Referenzkategorie dient die Kategorie sehr gut (Debattenleistung Merkel), so kann man nun den Einfluss der Debattenleistung auf die Entscheidung des Zuschauers, CDU oder nicht CDU zu wählen, interpretieren. (siehe Abb. 4 „Ergebnistabelle“, S:23 Die Ausgabe der marginalen Effekte der Analyse zeigt folgendes Ergebnis. Bei Wert 1 der abhängigen Variable beträgt die Eintrittswahrscheinlichkeit der unabhängigen Variable 72,22%. Übersetzt bedeutet das, das ein Zuschauer, der die Debattenleistung von Angela Merkel im TV-Duell als sehr gut empfand, mit einer Wahrscheinlichkeit von 72,22% seine Zweitstimme der CDU gab. (siehe Abb. 5. „Marginale Effekte“, S. 24) Ein Zuschauer, der die Debattenleistung Merkels dagegen als gut bewertete, gab seine Stimme nur noch mit einer Wahrscheinlichkeit von 42,37% der CDU. Der Zusammenhang ist besonders gut in der Grafik der Marginalen Effekte zu sehen. (Abb. 6. „Grafik der marginalen Effekte“, S. 24) (b) Betrachtet man die Marginalen Effekte der Logistischen Regression in der der Einfluss der Debattenleistung Steinbrücks (abhängige Variable) auf die Zweitstimme des Zuschauers (unabhängige Variable) untersucht wird, dann wird folgendes deutlich. So beträgt die Wahrscheinlichkeit, dass ein Zuschauer, der die Debattenleistung Steinbrücks als sehr gut bewertete, seine Zweitstimme der SPD gab 69,44%. Doch wie bei Merkel, nahm auch bei Steinbrück die Wahrscheinlichkeit, die SPD zu wählen ab, je schlechter seine Debattenleistung vom Zuschauer bewertet wurde. (siehe Abb. 8 „Tabelle 18 Marg. Eff.“, S. 25) Ein Zuschauer der die Debattenleistung Peer Steinbrücks mit gut bewertete, gab nur noch mit einer Wahrscheinlichkeit von 34,28% der SPD seine Stimme. Der Unterschied, der hier deutlich wird, zeigt sich auch in den Grafiken der Marginalen Effekte beider Regressionsmodelle. Die Hypothese Je überzeugender ein Kandidat im TV-Duell auf den Zuschauer wirkt, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit, dass für die Partei dieses Kandidaten abgestimmt wird, lässt sich somit bestätigen. Denn beide Modelle zeigen zweifelsfrei, dass sie die Debattenleistung der beiden Kandidaten auf die Zuschauer und deren Wahlabsicht auswirkt. 8.3. Hypothese III Das Ergebnis der Logistischen Regression werde ich nun vorstellen, um die dritte Hypothese zu testen. Bei Betrachtung der Ergebnistabelle fällt auf, dass der Zusammenhang zwischen unabhängiger und abhängiger Variable nicht signifikant ist. So bleibt nur übrig, die Ergebnisse der Regression inhaltlich zu erläutern. Die unabhängige Variable interesse misst die Stärke des politischen Interesses der Zuschauer. Die Dummyvariable sichwahl_1 stellt dar, ob die Absicht wählen zu gehen besteht oder nicht. Diese Variablen nun in ein signifikantes Erklärungsverhältnis zu setzen, so das man aussagen kann, ob die Absicht wählen zu gehen durch die Stärke des Politischen Interesses beeinflusst wird, ist mir nicht gelungen. (siehe Abb. 10 „Ergebnistabelle“, S. 26) Die Tabelle der erwarteten Häufigkeiten zeigt Werte, bei denen sich vermuten lässt, dass die fehlende Signifikanz an der Verteilung der Fälle liegt. So stehen 150 Fälle, in denen sich die Zuschauer sicher sind wählen zu gehen, nur 19 Fälle gegenüber wo sich die Zuschauer unsicher sind, wählen zu gehen. Auch ist die Fallzahl für nicht sicher mit n=19 sehr gering. (siehe Abb. „10 Kreuztabelle“, S. 27) 19 9. Fazit Welchen Einfluss haben TV-Duelle auf die Wahlentscheidung der Zuschauer? Ziel dieser Arbeit war es, auf diese Frage eine Antwort zu finden. Dazu wurden zunächst die verschiedenen Ansätze vorgestellt, die in der Theorie das Verhalten von Wählern erklären. Dann bin ich genauer auf die Bundestagswahl 2013 - mit ihren Höhen und Tiefen – eingegangen. Diese Wahl bildete den Rahmen für das TV-Duell zwischen Angela Merkel und ihrem Herausforderer Peer Steinbrück, das im Zentrum dieser Arbeit steht. Drei Hypothesen wurden mit dem Ziel herausgearbeitet, die Forschungsfrage beantworten zu können. Die erste Hypothese: Je schwächer die Parteiidentifikation eines Zuschauers, desto größer ist die Wahrscheinlichkeit, dass dieser das TV-Duell zur Hilfe bei der Wahlentscheidung nutzt. Konnte bestätigt werden, auch wenn das Signifikanzniveau sehr gering ist. So lässt sich aus dieser Hypothese, im Hinblick auf die Forschungsfrage folgendes ableiten: Besonders Zuschauer mit einer geringen Parteiidentifikation werden durch das TV-Duell beeinflusst, da sie es stärker zur Entscheidungsfindung heranziehen. Die zweite Hypothese: Je überzeugender ein Kandidat im TV-Duell auf den Zuschauer wirkt, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit, dass für die Partei dieses Kandidaten abgestimmt wird, konnte mit hoher Signifikanz bestätigt werden. Daraus lässt sich folgendes schließen. Besonders Kandidaten, die den Zuschauer von sich überzeugen, können durch TV-Duelle punkten. So ist auch aus anderen Experimentalstudien hervorgegangen, dass bis zu einem Drittel der Zuschauer seine Kanzlerpräferenz durch TV-Duelle ändern. (vgl. Meier/Faas/Meier S.43) Die dritte Hypothese meiner empirischen Analyse: Je größer das Politische Interesse eines Zuschauers, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit, dass er an der Wahl teilnimmt, ließ sich aufgrund der fehlenden Signifikanz nicht bestätigen, weshalb sie nicht herangezogen werden kann. So bleibt mir als Eindruck derer Arbeit vor allem festzuhalten, welchen Einfluss die Kandidatenorientierung auf das Wahlverhalten des Zuschauers hat. Einer Arbeit mit größerem Umfang, ich denke an dieser Stelle an eine BA-Arbeit, wäre es bestimmt möglich den Einfluss der Kandidatenorientierung genauer zu untersuchen und mögliche Wirkungszusammenhänge darzustellen. 20 10. Anhang Abb. 1, Hypothese I Ergebnistabelle der Logistischen Regression 21 Abb. 2. Hypothese I Tabelle der Marginalen Effekte Abb. 3. Hypothese I Grafik der marginalen Effekte 22 Abb. 4. Hypothese II (a) Ergebnistabelle der Logistischen Regression (CDU-Merkel) 23 Abb. 5. Hypothese II (a) Tabelle der Marginalen Effekte Abb. 6. Hypothese II (a) Grafik der marginalen Effekte 24 Abb. 7. Hypothese II (b) Tabelle der Logistischen Regression (spd-Steinbrück) Abb. 8. Hypothese II (b) Tabelle der Marginalen Effekte 25 Abb. 9. Hypothese II (b) Grafik der marginalen Effekte Abb. 10. Hypothese III Ergebnistabelle der Logistischen Regression 26 Abb. 11. Hypothese III Tabelle der marginalen Effekte Abb. 10. Hypothese III Kreuztabelle der abhängigen-und unabhängigen Variable 27 11. Literaturverzeichnis - Arzheimer, Kai, Schmitt, Annette, 2005: Der ökonomische Ansatz, in: Jürgen W. Falter, Harald Schoen (Hrsg.), Handbuch Wahlforschung, Wiesbaden, S. 243-303. - Bannas, Günther, 2013: Union im Wahlkampf. Mit den Ideen der Anderen. http://www.faz.net/aktuell/politik/bundestagswahl/union-im-wahlkampf-mit-den-ideender-anderen-12215863.html, (11.08.2014) - Brettschneider, Frank, 2005: Massenmedien und Wählerverhalten, in: Jürgen W. Falter, Harald Schoen (Hrsg.), Handbuch Wahlforschung, Wiesbaden, S. 473-500. - Caspari, Lisa, 2013: Die einen verhandeln, die anderen gucken Fußball, http://www.zeit.de/politik/deutschland/2013-11/die-letzte-nacht-derkoalitionsverhandlung,(11.08.2014) - Dehm, Ursula. 2009. Das TV-Duell aus Zuschauersicht. 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GESIS Datenarchiv, Köln: ZA5709 Datenfile Version 1.0.0, doi: 10.4232/1.11942. 30 13. Abstract Diese Arbeit untersucht den Einfluss von TV-Duellen auf die Wahlentscheidung der Fernsehzuschauer. Gegenstand der genaueren Analyse ist das TV-Duell zwischen Kanzlerin Angela Merkel und ihrem Herausforderer Peer Steinbrück, das am 1. September 2013 in Berlin stattfand. Zur Analyse werden Experimentaldaten der GLES verwendet. Die auf Grundlage des sozialpsychologischen Ansatzes in mehreren Schritten untersucht werden. Auch auf die Bundestagswahl 2013 wird genauer eingegangen. Die Ergebnisse der Analyse werden dargestellt und eingeordnet. This paper examines the influence of television debates upon the choice-decision of the television viewer. The main topic is the television debate between chancellor Angela Merkel an her challenger Peer Steinbruck , which took place at September the first in 2013. The experimental data which will be analyzed, were collected by the GLES. Upon theoretical basis is of the social psychological approach, this data will be analyzed in several steps. The results of this analysis will be shown and rated by the author. 31 32
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