Premiere für 3500 Zuschauer - Zuger Kantonal

Donnerstag, 14. Januar 2016 / Nr. 10
Zuger Gemeinden
Neue Zuger Zeitung
Hauswartung wird
neu organisiert
HÜNENBERG red. Bisher war in der
Gemeinde für jedes Schulhaus ein
eigenverantwortlicher Hauswart für
den Unterhalt der Anlage zuständig.
Ab 1. Februar wird nun für den Bereich
Zentrum Dorf, das heisst für die Schulhäuser Ehret A, B und C, die Dreifachturnhalle sowie die Kindergärten im
Dorf in der Person von Urs Affentranger ein leitender Hauswart eingesetzt.
Nebst diesen Anlagen ist er auch für
das Werkhof- und Feuerwehrgebäude,
die Jugendräume an der Zentrumstrasse und die Gemeindeverwaltung
verantwortlich. Dies schreibt die Gemeinde in einer Mitteilung. Als stellvertretender Leiter wurde Marc Gabriel gewählt. Ihnen zur Seite stehen
verschiedene Mitarbeitende im Hausdienst. Urs Affentranger ist seit 2012
als Hauswart des Schulhauses Ehret B
tätig, Marc Gabriel ist seit Herbst 2014
unter anderem für das Gemeindehaus
und den Kindergarten Moos zuständig.
Im Zusammenhang mit der Neuorganisation und der Erweiterung des
Schulhauses Ehret B hat der Gemeinderat Roman Treichler aus Sins als
neuen Mitarbeiter Hausdienst Zentrum
Dorf angestellt.
Open Day in der
Elementa-Schule
NEUHEIM red. Am Samstag, 30. Januar, findet in der Tagesschule Elementa an der Sarbachstrasse 8 ein
Open Day statt. Dabei wird der Preis
«NobELementa» verliehen, wie die
Schule mitteilt. Das Projekt «Erfinder
und Entdecker» war ein Teil des
Mensch-und-Umwelt-Unterrichtes.
Dabei standen die Kinder vor einer
besonderen Herausforderung: Sie gingen zehn Schritte, beginnend bei
einem Problem bis zur Erschaffung
eines Prototypen, durch. Herausgekommen sind verschiedene Erfindungen. Am Open Day werden die Schüler, die für einen Preis nominiert sind,
ihre Erfindungen vorstellen. Die Präsentation und die Preisverleihung
finden um 11 Uhr statt. Die Schule
ist für einen Einblick von 10 bis 13
Uhr für die Besucher geöffnet.
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Premiere für 3500 Zuschauer
HÜNENBERG Das 97. Zuger
Kantonalschwingfest steht
im Zeichen der kurzen Wege.
Und der Wahrung des Friedens
in einem Quartier.
RAPHAEL BIERMAYR
[email protected]
«Madeleines» werden gereicht und
Mineralwasser eingeschenkt. Die Wände
sind geschmückt mit Zeichnungen. Fünf
Männer und eine Frau nehmen am Tisch
Platz, von dem einen Glücksschweinchen angrinsen. Die demonstrative
Gemütlichkeit im Lehrerzimmer des
Hünenberger Kemmattenschulhauses
passt zum Thema der hier stattfindenden
Pressekonferenz: das 97. Zuger Kantonalschwingfest. Dieses wird am 24. April
insgesamt zum fünften Mal in Hünenberg ausgetragen, zum ersten Mal aber
im See-zugewandten Dorfteil.
Die Galionsfigur des Organisationskomitees wohnt im oberen Dorfteil,
Regierungsrat Urs Hürlimann. Der OKPräsident bucht den ersten Lacher:
«Wenn das mit dem Wetter so weitergeht, liegt am Schwingfest ein halber
Meter Schnee.» Anschliessend beschreibt er das designierte Festgelände:
Es bietet Platz für 3500 Zuschauer sowie
(kostenpflichtige) Parkplätze auf einer
nahen Wiese und in der Tiefgarage des
neuen Wohnkomplexes gegenüber, es
liegt nah der Stadtbahnhaltestelle Zythus, und ist sehr übersichtlich.
Der Gefängnis-Muni
Anschliessend zwängt sich der OKPräsident neben dem designierten Wettkampfplatz auf der Sportwiese zu fotografischen Zwecken in eine Zwilchhose.
Neben ihm tut es OK-Vizepräsident Reto
Arnold gleich. Wenngleich: Er tut es
etwas eleganter, schliesslich war der
heutige Vorsteher des Schwingklubs
Cham-Ennetsee einst im Sägemehl aktiv.
Die Kinder auf dem Allwetterplatz blicken fragend auf die Szene. Dann widmen sie sich wieder ihrem Fussballspiel.
Sepp Burch steht lächelnd daneben.
Er ist verantwortlich für die Preise
(Gaben), die die Schwinger gewinnen
können. Der erste Preis ist Muni «Timo»,
der an diesem Nachmittag durch Ab-
In die Hosen: Regierungsrat und OK-Präsident Urs
Hürlimann (links) sowie Vizepräsident Reto Arnold.
Bild Maria Schmid
wesenheit glänzt. «Er ist auf seinem Hof
gleich hinter dem Bostadel-Gefängnis»,
erklärt Burch. Die sogenannten Lebendpreise – Munis und Rinder – sind eine
der vielen Referenzen an die Tradition.
So gut wie kein Schwinger nimmt die
Tiere mehr nach Hause, sondern den
zuvor festgehaltenen Gegenwert. Im Fall
von «Timo» beträgt der 4500 Franken.
Dem Chamer Burch blieb der Gewinn
des Munis respektive des Geldes am
Zuger Kantonalfest indes verwehrt. Der
vierfache Gewinner des Eidgenössischen
Kranzes und Brünigfest-Sieger (1981)
stand viermal im Schlussgang – und
gewann nie.
Die Gegend um das Festgelände ist
eine privilegierte Wohnlage. Auch deshalb ist dem OK besonders daran gelegen, den Frieden im Kemmattenquartier nicht zu gefährden. Am Abend vor
dem Schwingfest wird kein ausschweifendes Programm geboten, sondern in
einem Schulgebäude eine Stubete
durchgeführt – von 17 Uhr bis 24 Uhr.
Das ist auch den Leitern der involvierten Schulhäuser Kemmatten (Felix
Estermann) und Eichmatt (Georges
Raemy) recht. Sie hätten gleich zugesagt,
als das OK bei ihnen wegen der Durchführung vorfühlte. Raemy erklärt, dass
er mit Reto Arnold vereinbart habe, dass
die Schüler der 4. bis 6. Klasse von
Fachleuten ins Schwingen eingeführt
werden. Estermann wirft ein: «Hoffen
wir mal, dass ein künftiger Schwingerkönig hier zur Schule geht.»
HINWEIS
Tickets sind im Vorverkauf bei den Schwingklubs
der Kantone Zug und Schwyz per Mailbestellung
erhältlich. Die Adressen findet man online.
Zwei Comebacks
SCHWINGER bier. Zum Zuger Kantonalschwingfest werden fast
200 Aktive erwartet. Welche Stars
ihre Aufwartung machen werden,
ist noch offen. Der Rothenthurmer
Christian Schuler, der Sieger der
letzten drei Austragungen, führt
den Anlass in seinem Saisonkalender. Aus Zuger Sicht ruhen die
Hoffnungen auch auf zwei Rückkehrern: Pirmin Reichmuth war
lange verletzt, Pascal Nietlispach
setzte die Saison 2015 wegen
einer Weiterbildung aus. Beide
wohnen in unmittelbarer Nähe
zum Festgelände vom 24. April.
Freiamt
NACHRICHTEN
Bauarbeiten
schreiten voran
MERENSCHWAND red. Bei den
Bauarbeiten an der Dreifachturnhalle und dem Rasensportplatz
seien erfreuliche Fortschritte zu
verzeichnen, wie die Gemeinde
mitteilt. Aus heutiger Sicht wird
der neue Rasensportplatz nach
den Sommerschulferien 2016 in
Betrieb genommen werden können, während die Dreifachhalle
voraussichtlich ab Herbst 2016
wird benützt werden können. Für
Freitag bis Sonntag, 2. bis 4. September, sind die Feierlichkeiten
geplant: das Jugendfest der Schule,
die Einweihung der beiden neuen
Bauwerke und das traditionelle
Dorfturnier.
Signale wurden
beschädigt
DIETWIL red. Die Signale bei der
Verkehrsinsel der Strassenverzweigung Gumpelsfahr/Luzernerstrasse
wurden in der Nacht vom 11. auf
den 12. Januar umgefahren. Dabei
wurden beide Verkehrssignale
stark beschädigt, wie die Gemeinde mitteilt. Bis heute konnte der
Verursacher nicht ermittelt werden. Der Gemeinderat bittet den
Verursacher, sich umgehend bei
der Gemeindekanzlei zu melden.
Auch Hinweise aus der Bevölkerung sind erbeten (041 789 60 60
oder [email protected]).
Werkhof spaltet den Gemeinderat
OBERRÜTI Die Baupläne des
Betonunternehmens Vanoli
missfallen dem Vizeammann.
Nicht nur deswegen herrscht
im Gemeinderat dicke Luft.
In der 1500-Seelen-Gemeinde Oberrüti brodelt es. Stein des Anstosses ist ein
Projekt, das bereits seit geraumer Zeit für
rote Köpfe sorgt. Bekanntlich wollte die
Vanoli Beton und Transporte AG im Dorf
einen Werkhof realisieren. Dagegen gab
es grossen Widerstand – insbesondere,
nachdem der Gemeinderat im Jahr 2012
die Baubewilligung erteilt hatte. Als die
Baufirma aus Cham schliesslich im vergangenen Frühjahr bekannt gab, dass sie
ihren Betrieb einstellen werde, dachten
wohl viele, dass das Projekt hinfällig und
damit etwas Ruhe einkehren werde.
Leserbrief sorgt für Wirbel
Weit gefehlt. Mittlerweile beschäftigt
sich sogar das Bundesgericht mit einer
Beschwerde zum Bauvorhaben. Im Oktober 2015 ging die Bauherrschaft vor die
Lausanner Richter, nachdem das Verwaltungsgericht entschieden hatte, die
Bewilligung sei zu Unrecht erteilt worden.
Dass die «Causa Vanoli» nach wie vor die
Juristen umtreibt, wäre eigentlich nicht
weiter aufregend. Wäre da nicht Pius
Hofstetter, Gegner des Projekts und Vizeammann von Oberrüti, der nun mit einem
Leserbrief im «Anzeiger» Öl ins Feuer
giesst. Er spreche als Privatperson, da er
bei diesem Geschäft jeweils in den Ausstand trete, schreibt Hofstetter. Erstaunt
habe er zur Kenntnis genommen, dass
der Gemeinderat aktiv am Vernehmlas- Ersatzwahl für den zurücktretenden Gesungsverfahren zum Bundesgerichtsfall meinderat Urs Küng, die am 28. Februteilnehme. «Der Gemeinderat kämpft ar stattfindet. Um einen Kandidaten zu
vollumfänglich für die Interessen der finden, wurde das «Rüter Wahlkomitee»
Firma, damit die Bauaktiv. Der Gemeindebewilligung rechtsrat habe mit der
kräftig wird», wirft er
Gruppe Kontakt aufnehmen wollen, um
der Exekutive vor.
Auf Anfrage hält
eine
Zusammenarbeit zu ermögliPius Hofstetter fest,
chen, erzählt Bagdass er zahlreiche
positive Rückmeldungenstos. Das Komitee
gen auf sein Schreiben
habe jedoch die vorerhalten habe. Es sei
geschlagenen Termiihm zwar bewusst,
ne nicht angenommen und einen gedass nun deswegen
«Ich fühle mich vor
eigneten Kandidaten
schlechte Stimmung
den
Kopf
gestossen.»
im Rat herrsche. «Ich
«einfach ignoriert».
F R A N Z I S KA B AG G E N STO S ,
Doch
weshalb
habe aber das Recht
GEMEINDEAMMANN
einen Leserbrief zu
kommt das Dorf einschreiben. Ich habe
fach nicht zur Ruhe?
als privater Beschwer«Das ist eine gute Fradegegner und nicht als Gemeinderat ge. Vielleicht ist man nicht mehr bereit,
geschrieben. Mir war es wichtig, die Ein- Kompromisse einzugehen», analysiert
wohner zu informieren.»
Baggenstos. Trotzdem blickt sie nach
Bei Gemeindeammann Franziska Bag- vorne. Der Gemeinderat werde weiterhin
genstos kommt das Vorgehen ihres Stell- den Dialog suchen.
vertreters gar nicht gut an. «Ich fühle
mich vor den Kopf gestossen. Er verletzt Offene Fragen rund um Vanoli
Doch weshalb hat überhaupt die Vanomit diesem Schreiben das Kollegialitätsprinzip», sagt sie – und verteidigt das li Beton und Transporte AG Beschwerde
Vorgehen des Gemeinderats: «Es ist in beim Bundesgericht erhoben? Und was
solchen Fällen absolut üblich, dass wir passiert nun mit dem Gewerbeland, auf
eine Stellungnahme abgeben.» Dem Ge- dem der Werkhof geplant war? Thomas
meinderat sei es nun wichtig, dass alle Bornhauser, Verwaltungsratsmitglied,
strittigen Punkte abschliessend geklärt gibt keine Details bekannt: «Wir haben
werden. Baggenstos kann einen gewissen uns 2015 auf die Betriebsschliessungen
Frust nicht verhehlen. Denn es dürfte konzentriert. Das Projekt Oberrüti haben
auch Aussenstehenden aufgefallen sein, wir nicht prioritär bearbeitet. Da noch
dass es in Oberrüti immer wieder Miss- nicht alle Gerichtsentscheide gefallen
töne gibt. Die Entwicklung des Schul- sind, kann ich derzeit keine näheren
areals etwa sorgt seit langem für Dis- Auskünfte geben.»
RAHEL HUG
kussionen. Ein weiteres Beispiel ist die
[email protected]
Auto prallt in
Kandelaber
MURI red. Am späten Dienstagabend
prallte ein Autofahrer in einen Kandelaber. Der Lenker stand unter Alkoholeinfluss, wie die Kantonspolizei
Aargau gestern mitteilte. Er wurde
beim Unfall nicht verletzt. Der Selbstunfall ereignete sich um 23 Uhr. Der
38-jährige Schweizer verlor auf der
Seetalstrasse in Muri die Herrschaft
über sein Fahrzeug und prallte in
einen Kandelaber. Der entstandene
Sachschaden beläuft sich auf zirka
11 000 Franken. Der durchgeführte
Atemlufttest ergab einen Wert von
rund 1,5 Promille. Der Lenker musste sich im Spital einer Blutprobe
unterziehen. Zudem wurde ihm der
Führerausweis abgenommen.
Enkeltrickbetrüger
sind wieder aktiv
AARGAU red. Am Dienstag gingen
mehrere Meldungen über Enkeltrickbetrüger ein. Bis anhin bemerkten die
Senioren frühzeitig, dass es sich um
Betrüger handelt, wie die Kantonspolizei Aargau mitteilt. Die Masche
sei nicht neu, aber offenbar immer
wieder erfolgreich. Die Polizei empfiehlt, misstrauisch gegenüber unbekannten Personen zu sein, die sich
am Telefon als Verwandte ausgeben.
Ausserdem solle man keine Informationen zu familiären oder finanziellen
Verhältnissen bekannt geben.