Initiative Glaukom-Kinder des Bundesverbandes Glaukom Selbsthilfe e.V. Nicole Stege Clueser Str. 32, 28857 Syke 04240/248340 www.glaukom-kinder.de [email protected] BESCHREIBUNG des Projektes, Inhalt, Ziele, Zielgruppen: Kinder im Grundschulalter haben Fragen zu ihrer Erkrankung, zum Augendruckmessen und warum die „blöden“ Tropfen sein müssen, die ihren Alltag neben Augen-Operationen oft lebenslang begleiten. Wer beantwortet diese Fragen auf Kinderebene? Der Arzt – hat in der Regel keine Zeit dafür. Die Eltern – haben selbst genug Fragen. Kleinere Kinder können sich selbst noch nicht zu ihrer Erkrankung austauschen, hier sind die Eltern gefragt. Wo und wie können diese Kinder und Eltern/Erziehungsberechtigten zusammenkommen? In welcher Form geschieht dies persönlich, wenn die Glaukomkinder bzw. Eltern/Erziehungsberechtigten in ganz Deutschland verteilt sind, da es eine Minderheit betrifft? Bei einem Familientag. Bei einem ersten Glaukom-Kinder-Tag 2009 in Dortmund trafen erkrankte Kinder sich mit gleichbetroffenen Kindern, Eltern konnten Ihre Erfahrungen mit anderen Eltern von Glaukomkindern austauschen und junge Glaukombetroffene konnten von älteren erwachsenen Glaukompatienten profitieren. Zudem wurden Vorträge von Ärzten, eine Hilfsmittelausstellung von Optikern und Vorträge von Betroffenen angeboten. Höhepunkte waren eine Fragerunde für Kinder mit einem Mediziner sowie der gemeinsame Ausklang in spielerischer Form. Wer sind die einzelnen KOOPERATIONSPARTNER? Ärzte der Universitäts-Augenklinik Freiburg Prof. Dr. Wolf A. Lagrèze, Leitender Arzt der Sektion Neuroophtalmologie/ Kinderophthalmologie PD Dr. med. Jens F. Jordan, Leiter Schwerpunkt Glaukom Prof. Dr. Michael Bach, Leiter der Sektion Funktionelle Sehforschung/ Elektrophysiologie Bewegung im Dialog e.V.; Intergrativer Sportkindergarten des Freiburger Turnvereins SEIT WANN läuft das Kooperations-Projekt? Das Projekt Glaukom-Kinder-Tag ist in 2-jährlichen Abständen fortlaufend geplant. Im Jahr 2009 ist in Dortmund erfolgreich der erste Glaukom-Kinder-Tag durchgeführt worden. Beteiligt waren neben Betroffenen auch Ärzte, Optiker und Hilfsmittelhersteller. Ins Leben gerufen wurde der Gedanke 2008 bei einem ersten Elterntreffen erkrankter Kinder. In diesem Jahr ist der Glaukom-Kinder-Tag für den 9. Juli geplant. Es sind immer betroffene Kinder mit Eltern, Ärzte und weitere Organisationen berücksichtigt. (2009 Optiker des Low Vision Kreises, 2011 der Verein Bewegung in Dialog und Pädagogen des Integrativen Kindergartens des Freiburger Sportvereins.) Erwarteter oder erreichter NUTZEN des Projektes für die betroffenen Zielgruppen? Die betroffenen Familien können Informationen sammeln und vor allem sich mit weiteren Betroffenen austauschen. Gespräche mit anderen Betroffenen sind sowohl für Eltern als auch für Jugendliche sehr wichtig. Die Kinder sehen, dass sie nicht alleine sind und es noch andere Kinder gibt, die dieselbe Krankheit haben. Gerade für die Kinder erwies es sich als „Erleichterung“ zu sehen, dass es noch mehrere Kinder mit Glaukom gibt und sie mit „ihrem“ Problem nicht alleine auf der Welt sind. Dieses Projekt trägt zur Akzeptanz und zum Wohlbefinden der Kinder und auch Eltern bei, mit dieser Krankheit und Einschränkung zu leben. Zudem werden durch Austausch und Informationssammlung neue Erkenntnisse in der Diagnostik und Therapie der Erkrankung vermittelt, um eine optimale Versorgung der oft schon stark sehbehinderten Kinder zu erreichen. Welche POTENTIALE für eine Verbesserung der Versorgungsstruktur gibt es? Würde die Versorgung von Kindern nicht alleine unter dem Gesichtspunkt der reinen klinischen Untersuchung und Therapie bestehen, sondern eine enge Zusammenarbeit stattfinden mit Psychologen, Optikern und Frühförderung, so würde dies zur Erleichterung und zum Wohle der Kinder dienen. Dienlich hierbei wären Kompetenzzentren, die sich auf die Erkrankung Glaukom bei Kindern spezialisieren und die ganzheitliche Versorgung inklusive der Psyche der Kinder - und deren Erziehungsberechtigten - durch eine engere Zusammenarbeit gewährleisten. Glaukom-Kinder-Tage sind hier als Anfang einer Zusammenarbeit aller Mitwirkenden zu sehen. Welche ERFAHRUNGEN (positiv, negativ) wurden während der Entwicklung und Durchführung des Kooperations-Projektes gemacht, die für „Nachahmer“ wichtig sein könnten? Positiv: den Kindern an solch einem Tag zuzusehen, wie phantastisch sie miteinander reden und erzählen können, wie „doof“ es ist, diese Krankheit zu haben. Veranstaltungen wie den Kindertag zu planen, nimmt sehr viel ehrenamtliches Engagement sowie Zeit und „Mitarbeiter“ in Anspruch. Jeder Glaukom-Kinder-Tag wird komplett neu geplant mit neuen Referenten, neuen Ideen und einem neuen Veranstaltungsort. Auch für „Planer“ solcher Veranstaltungen ergeben sich immer neue Informationen durch die Zusammenarbeit mit Ärzten und anderen Institutionen Ist das Kooperations-Projekt für interessierte „Nachahmer“ gut ÜBERTRAGBAR? Worauf ist dabei besonders zu achten? Zum Nachahmen unbedingt empfohlen! Gerade für Betroffene, die an einer seltenen Erkrankung „leiden“ und somit keine Möglichkeit haben, an einer örtlichen Selbsthilfegruppe teilzunehmen. Zu beachten ist, dass solch eine Veranstaltung für alle Betroffenen (gleich welchen Wissensstand sie haben) interessant gestaltet werden sollte, wobei hier ganz besonders die Kinder im Vordergrund stehen müssen. Berücksichtigung finden muss, dass so eine Veranstaltung zeitlich und auch finanziell sehr aufwändig ist.
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