Protokoll vom 7. Treffen des UKF Erkner am 02.02.2016 Bericht aus dem KOK: Das Plakat zur Fotoaktion „Erkner zeigt Gesicht“ wurde in einer Auflage von 1.000 Stück gedruckt. Die Wohnungsgesellschaft Erkner hat 300 Stück abgenommen und wird diese in die Hauseingänge, vor allem im Bereich Friedrichstr. und Ernst-Thälmann-Str. hängen. Jeder kann Plakate mitnehmen und bei sich oder an geeigneten Orten aufhängen. Wird eine größere Menge benötigt, bitte vorher eine Mail an [email protected]. TOP 1 Berichte aus den AG’s: - AG Kinder/Jugend/Schule/Hort: es gab kein weiteres Treffen. Genaue Planungen und Angebote können erst erfolgen, wenn der Bedarf bekannt ist. - AG Begleitung & Patenschaften: das nächste Treffen findet am 18.02. um 18:30 Uhr im Gemeindezentrum der Ev. Genezarethgemeinde statt. Thema werden die angedachten „Willkommenstüten“ sein. Was werden sie konkret beinhalten, wer besorgt Materialien und packt die Tüten? Es wurde berichtet, dass jedem derzeit in Erkner lebenden Flüchtling/jeder Flüchtlingsfamilie ein Ansprechpartner zur Seite steht. Ungeklärt ist bisher, wie viele Leute sich für die Begleitung/“Patenschaften“ zur Verfügung stellen würden. - AG Sprache/Verständigung/Deutschkurse: Es wurden verschiedenste Angebote und Adressen für das sogenannte eLearning eingeholt. Aber auch die GefAS und Volkshochschule werden Deutschkurse anbieten. Es soll in einer Liste erfasst werden, welche Sprachen von den Mitgliedern im Unterstützerkreis gesprochen werden. Die Übersetzungs-App Deutsch-Arabisch von Langenscheidt wurde als geeignetes Medium vorgestellt. - AG Sport/Freizeit/Kultur: keine Information / niemand anwesend - AG Sachspenden: Bei der Stadt wurde angefragt, ob Räume für mögliche Sachspenden zur Verfügung gestellt werden könnten. Es können aber keine geeigneten Räume zur Verfügung gestellt werden. Es solle nun stattdessen ein zielgerichteter Basar nach Beginn der Unterbringung der Flüchtlinge in der Walter-Smolka-Str. stattfinden. Die GefAS weist diesbezüglich auch auf ihre Möbel- und Kleiderkammer hin, in der sich Flüchtlinge zu den gleichen Konditionen wie jeder andere Bedürftige ausstatten können. - AG Recht: Es wurde eine Liste von Anwälten, die sich auf Asylrecht spezialisiert haben, erstellt. - AG Gesundheit: Die AG stellte einen zehnsprachigen Anamnesebogen vor, der die Diagnose von Krankheiten und die Kommunikation zwischen Arzt und fremdsprachigem Patient erleichtern soll. Es ist ein supervisorisches Angebot Unterstützer geplant. Impfungen über die normalen Impfhinweise hinaus seien nicht nötig. Es wird aber darauf hingewiesen, dass es momentan längere Wartezeiten gäbe, da Impfstoffe knapp seien. Ein Arzt weist darauf hin, dass möglichst bei jedem Arztbesuch eines Flüchtlings ein Dolmetscher zur Seite gestellt werden sollte. Eine Behandlung muss abgebrochen werden, sobald der Arzt das Gefühl hat, dass der Patient nicht versteht, worum es geht, oder nicht einverstanden ist. Sonst könne es juristische Probleme geben, Stichwort: Körperverletzung. Die AG versucht Ärzte für eine regelmäßige Sprechstunde in der Unterkunft zu gewinnen. - AG Vorbereitung von Informationsveranstaltungen: Die AG wurde aufgrund mangelndem Bedarfs bzw. Überschneidungen mit anderen Angeboten des UKF aufgelöst. Die Aufgaben übernimmt der KOK. - AG Menschenwürdige Unterbringung: Die AG werde Einsicht in die Bauantragsunterlagen zur Walter-Smolka-Str. nehmen. Sie wertete das letzte Treffen des UKF am 21.01. aus. Der Gesamteindruck sei nicht zufriedenstellend. Es wurden Irritationen bezüglich des Artikels aus der MOZ angesprochen. Die dort veröffentlichten Informationen widersprächen den Aussagen Hrn. Großes im UKF vom 21.01.. Die AG fordert, dass Flüchtlingspolitik nicht nur durch eine einzelne Person/Firma ohne Beteiligung der Bürgerschaft diktiert werden dürfe. Die Stadtverordneten seien desweiteren auch noch nicht über die Vorgänge am TEWE-Gelände informiert. Es ergeht diesbezüglich die Einladung zur nächsten Stadtverordnetenversammlung am 09.02., 18:30 Uhr im Bürgersaal des Rathauses Erkner. - AG Medien: Aktuell erfolge die Arbeit am facebook-Auftritt. Geplant sei eine neue Internetseite für den Unterstützerkreis, auf der auch eine interne Kommunikation möglich sein soll. Die AG bittet für Aktualisierungen um die Zuarbeit durch andere AG’s. Es wird ein geeignetes Banner für die Startseite gesucht. TOP 2 Herr Unger (GefAS) berichtet, welche Aufgaben die GefAS als Betreiber des Übergangswohnheimes Walter-Smolka-Str. wahrnehmen werde. Die GefAS habe seit 3 Jahren Erfahrungen mit der Flüchtlingsarbeit an anderen Orten. Das Heim in der WalterSmolka-Str.9 sei für 8 Jahre angelegt. Nach Beratung mit der Polizei sei man übereingekommen, dass es kein „offenes“ Haus geben werde,; d.h. Besucher haben sich anzumelden und Ausweise sind abzugeben. Außerdem werde ein einfaches Führungszeugnis für ehrenamtliche Helfer verlangt. [Anmerkung des KOK: Dies ist gängige Praxis in vielen Übergangswohnheimen für Flüchtlinge.] Die Fa. Große vermiete das Grundstück an den Landkreis (LK). Im Auftrag des LKes solle die GefAS Betreiber des Heimes werden. Ein Vertrag sei bislang noch nicht unterzeichnet. Das Landesamt für Soziales und Versorgung werde regelmäßige Kontrollen durchführen. Die GefAS wünscht sich einen Ansprechpartner im UKF, der dann mit den jeweiligen AG’s kommuniziert (analog zum Grünheider UK). Im UKF wurde angefragt, ob die GefAS ebenso einen Ansprechpartner bereitstellen würde. Herr Unger erklärte, dass er weiterhin für alle Anfragen des UKF verantwortlich sein werde. Die GeFAS plant zertifizierte Begrüßungskurse auch in Erkner. Das Zertifikat sei wichtig für den Fortgang des Asylverfahrens und die Möglichkeiten der Arbeitsintegration! Unterstützung werde z.B. bei Fahrten zu Ärzten und Ämtern benötigt. Die angestellten Sozialarbeiter müssten vornehmlich ihre Aufgaben im Heim wahrnehmen und könnten solche Fahrten nicht begleiten. Herr Unger verweist auf mögliche Probleme privater Helfer: Als Beispiel führt er einen privat organisierten Besuch des Schwapp Fürstenwalde mit Flüchtlingen aus Grünheide an. Es gäbe keinen Versicherungsschutz in einem solchen Fall. Mögliche Probleme sehe er auch in der Mitgliedschaft von Flüchtlingen in Vereinen. Es müssten Vereine gefunden werden, die beispielsweise auf Mitgliedsbeiträge verzichten. Herr Unger schilderte, seine Erfahrung zeige, dass die Heime selbst erst ca. 10-12 Stunden im Voraus über neu einziehende Flüchtlinge Bescheid bekommen. Er habe also zum jetzigen Zeitpunkt noch keine Information darüber, wer kommen wird. Wichtig beim Erstbezug sei Ruhe und Organisation. Die GefAS benötige etwa 1 Woche bis Personalien abgeglichen, eine Anmeldung beim Bürgeramt erfolgt und ein Konto eingerichtet worden ist. Ein „Großaufgebot“ von Helfern am ersten Tag wird eher für hinderlich gehalten und ist unerwünscht. Die erste Aufgabe der GefAS sei die Unterstützung während der Asylverfahren sowie die Aufrechterhaltung der Ordnung im Wohnheim. Die GefAS habe außerdem einen Vertrag mit dem LK über einen mobilen Sozialdienst für solche Flüchtlinge eingerichtet, die bereits in Wohnungen in Erkner untergebracht werden konnten. Sie sei dort hauptsächlich für gesundheitliche und rechtliche Fragen Ansprechpartner. Mit verschiedenen Firmen in der Region habe sie desweiteren bereits Verträge über die Arbeitsintegration von Flüchtlingen abschließen können. TOP 3 Aus den AG’s entstand die Idee, jedem Flüchtling einen „Paten“ zur Seite zu stellen. Die Erfahrungen durch die Arbeit der GefAS zeigten, so Herr Unger, dass dies illusorisch sei. Nicht alle Flüchtlinge wünschten sich außerdem eine solche Betreuung. Die AG Menschenwürdige Unterbringung stellte einen Teil ihres Fragenkataloges erneut an die GefAS. Herr Unger verwies auf die Mindestbedingungen des Landes Brandenburg zur Betreibung eines Übergangswohnheimes und auf weitere Einrichtungen der GefAS hier in Erkner, die durchaus auch durch Flüchtlinge in Anspruch genommen werden könnten, z.B. die Möbel- und Kleiderkammer oder die Begegnungsstätte in der Seestraße. Es wurde betont, dass sich im UKF vorwiegend nicht im Asylrecht bewanderte ehrenamtliche Helfer engagieren und Fragen als ein Versuch der Bestandsaufnahme und Grundlage für weitere Angebote und nicht aus dem Versuch einer Kontrolle heraus formuliert würden. Herr Unger monierte die vermeintlich fehlende Unterstützung für die bereits in Wohnungen untergebrachten Flüchtlinge. Der UKF widersprach und stellte klar, dass gerade auch auf Betreiben des UKF der Landkreis auf die fehlende professionelle Betreuung aufmerksam geworden und dadurch die GefAS als mobiler Sozialdienst eingesetzt worden sei. Für ihre Tätigkeit könnten ehrenamtliche Helfer des UKF einen Vertrag mit der GefAS schließen. Dies sichere u.a. den Versicherungsschutz. Verantwortlich für das Protokoll: D. Schewe und der Koordinatorenkreis (KOK)
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