Mag. Simone Pfandl-Pichler LKH-Univ. Klinikum Graz Auenbruggerplatz 19, 8036 Graz [email protected] Tel. Nr.: + 43 (316) 385-87791 Stellungnahme zum aktuellen Medienbericht zur sofortigen Veröffentlichung Graz, 13. Jänner 2016 Grazer Universitätsklinikum ermöglicht DNA-Tests Durch eine Blutspende erfuhr eine 25-jährige Steirerin, dass ihre Mutter nicht ihre leibliche Mutter ist. Umfangreiche Tests am Universitätsklinikum Graz brachten keine definitive Klärung. Nachdem auch Fehlerquellen außerhalb der Klinik in Betracht zu ziehen sind, hat das LKH-Univ. Klinikum Graz den Fall der Staatsanwaltschaft gemeldet, welche das Ermittlungsverfahren aus Beweiserwägungen im Dezember 2015 einstellte. Die Wahrscheinlichkeit von Kindesverwechslungen in Krankenhäusern ist generell sehr gering. Die betroffene Frau wandte sich ans Uniklinikum Graz, weil sie im Rahmen einer Blutspende festgestellt hat, dass ihre Blutgruppe nicht mit der ursprünglich im MutterKind-Pass eingetragenen Blutgruppe übereinstimmt. Darauffolgende Blutgruppenbestimmungen und DNA-Tests am LKH-Univ. Klinikum Graz haben ergeben, dass es sich in diesem Fall tatsächlich nicht um Mutter und Tochter handelt. „Wir sind seit einigen Monaten gemeinsam mit der betroffenen Familie bemüht, den Verdachtsfall aufzuklären. Sollte die Verwechslung tatsächlich bei uns passiert sein, möchte ich mich bei allen Betroffenen im Namen der Klinik entschuldigen“, erklärt Mag. Gebhard Falzberger, Betriebsdirektor des LKH-Univ. Klinikum Graz. Allerdings haben die durch mehrere Experten getätigten umfangreichen Recherchen und Untersuchungen bis jetzt kein Ergebnis gebracht, das die wahren Verwandtschaftsverhältnisse aufklärt. Im theoretisch in Frage kommenden Zeitraum zwischen 15. Oktober und 20. November 1990 wurden an der Univ.-Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe rund 200 Mädchen geboren. „Da für die Kindesverwechslung mehrere Fehlerquellen auch außerhalb der Klinik in Frage kommen, haben wir den Fall im April 2015 der Staatsanwaltschaft Graz gemeldet“, kommentiert Falzberger die Einschaltung der unabhängigen Prüfinstanz. Diese stellte im Dezember 2015 das Ermittlungsverfahren aus Beweiserwägungen ein. Definitive Klärung nur durch DNA-Test Eine definitive Klärung der Verwandtschaftsverhältnisse kann nur durch einen DNATest der Betroffenen erfolgen. Deshalb besteht am LKH-Univ. Klinikum Graz für Frauen, welche im Zeitraum zwischen 15. Oktober und 20. November 1990 geboren wurden, und ihren Müttern die Möglichkeit, einen kostenlosen DNA-Test durchführen zu lassen. Falzberger: „Wir möchten sämtliche Angebote zur Aufklärung zur Verfügung stellen. Deshalb bieten wir diese kostenlose Testmöglichkeit an.“ Wahrscheinlichkeit einer Kindesverwechslung äußerst gering Die Wahrscheinlichkeit, dass es zu einer Verwechslung von Kindern in Kliniken kommt, ist sehr gering und hat durch zusätzliche Sicherheitsmaßnahmen in den letzten Jahren weiter abgenommen. Die Grazer Univ.-Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe, an der seit 1990 rund 78.500 Entbindungen stattfanden, zählt heute zu den Vorreitern, mit Hilfe von präventiven Maßnahmen Kindesverwechslungen auszuschließen. „So wurde unsererseits neben den Identifikationsarmbändern für Mutter und Kind ein zweites Identifikationsband am Fuß des Neugeborenen als zusätzliche Sicherheitsmaßnahme eingeführt“, erläutert der Vorstand der Grazer Universitätsklinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe, Univ.-Prof. Dr. Uwe Lang. Diese Bänder werden mehrmals am Tag kontrolliert und der Kontrollvorgang wird anschließend in der Pflegedokumentation vermerkt. Durch ein optimiertes Raumkonzept bringen Mütter ihre Kinder in abgetrennten Kreißsälen zur Welt und das Baby wird auch direkt im Kreißsaal im Beisein der Eltern versorgt. Information: Jedes Mädchen, das im Zeitraum zwischen 15. Oktober und 20. November 1990 an der Frauenklinik in Graz zur Welt gekommen ist, sowie Mütter, die in diesem Zeitraum eine Tochter geboren haben, können einen kostenlosen DNA-Test absolvieren. Termine können werktags unter der Nummer 0316/385 34567 (7.00 Uhr bis 15.00 Uhr) vereinbart werden. Weitere Informationen finden Sie auch auf www.klinikum-graz.at. Rückfragen: Mag. Simone Pfandl-Pichler Leiterin der Pressestelle Telefon: 0316/385-87791 Mail: [email protected]
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