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Nr. 42
Berlin, 13. Oktober 2015
G7-Minister setzen Elmau-Beschlüsse um
Arbeits- und Entwicklungsminister vereinbaren, gute Arbeit weltweit zu fördern
Die G7-Arbeits- und Entwicklungsminister haben heute mit einer Reihe von ganz konkreten
Maßnahmen beschlossen, gute Arbeit weltweit zu fördern und nachhaltig die Lebensbedingungen von Millionen Menschen zu verbessern. Auf Einladung von Andrea Nahles, Bundesministerin für Arbeit und Soziales, und Dr. Gerd Müller, Bundesminister für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung, haben sich die G7-Minister zu einer zweitägigen Konferenz
getroffen, um die Initiative „Action for Fair Production“ ins Leben zu rufen.
Die G7-Initiative ist eine unmittelbare Reaktion auf die schlechten Arbeitsbedingungen, die
weltweit nach wie vor an der Tagesordnung sind: Jährlich sterben 2,3 Millionen Menschen in
der Folge arbeitsbedingter Unfälle und Krankheiten, der wirtschaftliche Schaden beläuft sich
auf vier Prozent des globalen Bruttoinlandsprodukts. Das sind über eine Milliarde Euro pro
Jahr.
Bundesministerin Andrea Nahles: „Das Ziel der G7 – gute Arbeit weltweit zu fördern – packen wir jetzt mit Nachdruck an. Es ist höchste Zeit global zu handeln. Auf unsere Nationen
entfällt die Hälfte der weltweiten Wertschöpfung. Wir können also sehr viel gemeinsam bewegen. Deshalb haben wir als G7-Ministerinnen und Minister für Arbeit und Entwicklung auf
der Konferenz beschlossen, ganz konkrete Projekte auf den Weg zu bringen. Zum Beispiel
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einen globalen Präventionsfonds – den Vision Zero Fund, der die Arbeitsbedingungen in Produktionsländern grundlegend verbessern soll. Dabei geht es unter anderem um bessere Arbeitsinspektionen, betriebliche Sicherheitstrainings, besseren Brandschutz und Unterstützung bei der Einführung von Unfallversicherungen.“
Bundesminister Dr. Gerd Müller: „Die heutige Botschaft ist: Die G7 handeln, sie setzen
um. Wir werden die Herstellerländer dabei unterstützen, menschenwürdige Arbeit durchzusetzen. Das gilt für die Näherin in Bangladesch genauso wie für den Minenarbeiter im
Kongo. Wir werden dafür sorgen, dass die Verbraucher bei uns wissen, ob ihre Kleidung oder ihr Handy nachhaltig hergestellt sind. Wir werden in allen G7-Staaten Bündnisse nach
dem Vorbild unseres Textilbündnisses einführen. So werden wir gemeinsam mit der Industrie
und der Zivilgesellschaft dafür sorgen, dass die Menschen, die unsere Produkte herstellen,
ein Leben in Würde führen können.“
Die G7-Arbeits- und Entwicklungsminister setzen mit ihrer heute verabschiedeten Erklärung
die Beschlüsse der G7-Staats- und Regierungschefs in Elmau zur Förderung nachhaltiger
globaler Lieferketten um. Gut zwei Wochen nach der Verabschiedung der 2030 Agenda für
nachhaltige Entwicklung durch die Weltgemeinschaft in New York, bringen sie mit der Erklärung „Action for Fair Production“ erste konkrete Schritte zur Umsetzung auf den Weg:
•
Unternehmen, insbesondere klein- und mittelständische, bei der Kontrolle ihrer Lieferketten im Hinblick auf die Anwendung von international anerkannten Arbeits-, Sozial-,
und Umweltstandards unterstützen.
•
Nach dem Vorbild des Textilbündnisses: Bündnisse aus Wirtschaft, Zivilgesellschaft
und Gewerkschaften fördern zur Umsetzung vereinbarter Arbeits-, Sozial- und Umweltstandards in allen G7-Ländern.
•
Den globalen Präventionsfonds „Vision Zero Fund“ bei der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO) umsetzen mit dem Ziel, die Arbeitsbedingungen in ärmeren Produktionsländern zu verbessern (z.B. durch Trainingsmaßnahmen und Unterstützung beim Aufbau von Unfallversicherungen).
•
Herstellerländer bei der Durchsetzung von Umwelt- und Sozialstandards unterstützen
und sie darin beraten, besser von globalen Wertschöpfungsketten zu profitieren.
•
Mehr Transparenz für Verbraucherinnen und Verbraucher herstellen, um nachhaltigen
Konsum zu fördern.
•
Beschwerdemechanismen und Schlichtungsverfahren für Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer in Produktionsländern verbessern, indem die Arbeit der Nationalen OECDKontaktstellen in den G7 Ländern optimiert wird.
Die Erklärung zur Initiative finden Sie im Anhang sowie unter www.bmas.bund.de und
www.bmz.bund.de.