Die blaue Blume der Romantik Schlaraffen hört! Wir als Schlaraffen besitzen einen wertvollen Schatz, ein Symbol, dass unsere Eigenart in bescheidener Form aber alles sagend zum Ausdruck bringt. Die „blaue Blume der Romantik“. In meiner Fechsung über Ihre Entstehung und Bedeutung möchte ich sie heute in unserer Burg zum erblühen bringen. Nach einer von Revolutionen und von gesellschaftlichen Umbrüchen gebeutelten Zeit entwickelt sich eine Sehnsucht nach Heilung der Welt, nach Zusammenführung von Gegensätzen zu einem harmonischen Ganzen. Diese kulturgeschichtliche Epoche nennt man Romantik, die vom Ende des 18. Jahrhunderts bis weit in das 19. Jahrhundert hineinreicht. Sie ortet den Bruch der die Welt gespalten hat. Einerseits die Welt der Vernunft, „der Zahlen und Figuren“ und anderseits eine Welt des Gefühls und des Wunderbaren. Der Dichter und Philosoph Novalis* erwähnte erstmalig die Blaue Blume in seinem Roman Heinrich von Ofterdingen. Die blaue Blume gewann an Bedeutung und verkörperte wie kein anderes Motiv, die romantische Suche nach innerer Einheit, Heilung und Unendlichkeit. Sie wurde zum zentralen Symbol der Romantik. Sie steht für Sehnsucht und Liebe und für das Streben nach dem Unendlichen. Die blaue Blume wurde später auch ein Sinnbild der Sehnsucht nach der Ferne und ein Symbol der Wanderschaft. Als reale Vorbilder der blauen Blume werden oft heimische Pflanzen angesehen, in Mitteleuropa etwa die Kornblume oder die Wegwarte; Novalis spricht vom blauen Heliotrop. Sie symbolisiert „das Streben nach der Erkenntnis“ nach dem Selbst. Das Selbst verkörpert das Fühlen, das Denken des Einzelnen, das Ich. Die Romantiker suchten die verlorengegangene Welt in Werken aus der „Kindheit der Menschen“, in Märchen und Sagen, in Volksliedern und im Mystizismus des Mittelalters. In der Romantik entstehen erstmals Sammlungen so genannter Volkspoesie. Das Mittelalter gilt als Ideal und wird verherrlicht. Im Zeichen einer aufkommenden Ritterromantik werden Ritterbünde** nach alten Vorbildern gegründet. Ritter Jupiter der Kindergott schreibt in seinem Buch „Das schlaraffische Spiel“ wie folgt: Glaube niemand, sie blühe ungepflegt, diese seltsame Blume, ----leben doch Männer,---- und neue ersteh´n, die sich im Herzen bewahrten---- Sinn und Gedanken der Romantik. Selten begegnet man Ihnen, da sie unauffällig schreiten im Werke des Tages. Nur der Wissende kennt sie. Sie aber erkannten einander an einer kleinen Nadel. Schlaraffen nennen sie sich. Es sind die letzten Ritter der Romantik. Durch das Entzünden der Blauen Kerze an unserem Throne, lassen wir diese wunderbare Blume als Erinnerung an die gen Ahall geritten aus unserem Bunde und als Zeichen der Freundschaft an unsrem Throne erblühen. Lulu Junker Max am 01.Christmond a.U. 155 Dauer: 3,5 Minuten Nachfolgendes nur Informativ und kein Bestandteil der Fexung! (* 2. Mai 1772 auf Schloss Oberwiederstedt; † 25. März 1801 in Weißenfels), eigentlicher Name: Georg Philipp Friedrich von Hardenberg) (**z.B die Wildensteiner Ritterschaft auf blauer Erde). Die Philosophin und Dichterin Ricarda Huch schreibt: „Die blaue Blume ist aber das, was jeder sucht, ohne es selbst zu wissen, nenne man es nun Gott, Ewigkeit oder Liebe.“
© Copyright 2025 ExpyDoc