Licht- statt Leuchttürme Origen kehrt auf den Julierpass zurück

Datum: 04.01.2016
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Licht- statt Leuchttürme
Origen kehrt auf den Julierpass zurück
Am traditionellen NeujahrsaOro hat Origen-Intendant Giovanni Netzer grosse Pläne vorgestellt:
Das Kulturfestival will auf dem Julierpass ein ganzjährig bespielbares temporäres Theaterhaus installieren.
Imposanter Bau vor imposanter Kulisse: Die Fotomontage zeigt, wie das temporäre Theaterhaus des
Origen-Kulturfestivals auf dem Julierpass aussehen soll. (zvG)
MAYA HÖNEISEN
haus bauen. Inszenierung wie Ge- « S onnente mp el» auf der Passhöhe
bäude lockten damals die Zuschau- Der erste Entwurf des Theaterhauer in Scharen auf den Pass. Nun geht ses, welches Netzer als Modell prä-
Netzer noch einen Schritt weiter. sentierte, sieht einen oktogonalen
Am Origen-Neujahrsapdro am Frei- Baukörper mit acht Türmen vor.
tag in Riom stellte er ein Haus auf Tagsüber gestaltet das Sonnenlicht
Schon im Jahr 2010 liess der Inten- dem Julierpass vor, welches über den Raum. In der Nacht soll natürlidant des Origen Kulturfestivals, fünf Jahre bestehen bleiben und ches Feuer die Szenen beleuchten.
Giovanni Netzer, auf dem Julierpass ganzjährig bespielt werden soll.
der «Königin von Saba» ein Theater-
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Das Haus soll mit öffentlichen Ver-
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Leo Thomann, Gemeindepräsikehrsmitteln erschlossen, zu allen
Jahreszeiten bespielt und nach fünf dent der neuen Gemeinde Surses,
Jahren wieder komplett abgebaut betonte die Plattform, die Origen gewerden. Es werde nur in der Erinne- be für das Zusammenwachsen der
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Lebensraum werde in Zukunft steigen, führte er aus. Origen biete mit
seinen Projekten ein Zusammenspiel von Natur und Kultur auf inrung weiterleben, erklärte der Festi- neuen Gemeinde. Origen zeige, dass ternationalem Weltklasseniveau.
valintendant. Und weiter: Der Pass hochstehende
Veranstaltungen Schliesslich wies Gaby Thomann,
sei ein Ort der Geschichte und ein auch in Regionen möglich seien und Grossrätin Surses, auf die Werte des
Ort von intensiver kultureller und ein vielfältiges Angebot sich positiv sozialen Zusammenhalts hin, die
kultischer Prägung. Schon die Rö- auf die wirtschaftliche Situation bei Origen durch den Austausch
mer hätten auf dem Pass einen Jupi- auswirke.
von Künstlern und Einheimischen
tertempel errichtet. Für das Mittelmöglich sei, und fügte an, sie hoffe,
alter sei eine Sebastianskapelle bezeugt. Die Neuzeit habe ein Hospiz
für die Reisenden gebracht.
«Wir möchten diese Tradition
Aus drei «W's» werden drei «K's»
Die Gemeindepräsidentin von Silvaplana, Claudia Troncana, erachtet
Täler übergreifende Projekte als
weiterführen und den Pass neu wichtig für die Zukunft und berichinterpretieren - als einen Ort tete von der guten Zusammenarbeit
menschlicher Urerfahrung», hielt im Origen-Projekt «Der König im
Netzer fest und fügte an, der Pass sei Schnee» im Jahr 2013. Die GemeinWelttheater, es gelte, ihn zu bespie- de Silvaplana habe sich damit auch
len. Netzer ist überzeugt, dass der kulturell positionieren können, sag«Sonnentempel», wie er den Bau te sie. Andreas Züllig, Präsident von
nennt, eine einmalige Chance ist, Hotelleriesuisse, kam auf eine neue
die kulturelle Kraft des Bergkantons Ausrichtung im Tourismus zu sprean einem einzigartigen Ort zu prä- chen. Anstelle der drei «W's» (Wirt-
sentieren.
Kultur- statt Wintertourismus
dass für dieses Projekt mit kantonaler Unterstützung zu rechnen sei.
Taten statt Worte
Das Theaterhaus sei als Projekt und
als innovativer und konstruktiver
Beitrag an die kulturelle Zukunft des
Bergkantons gedacht, hielt Intendant Netzer fest. Dass dies nun im
Sinne von «Taten statt Worte» Netzers Antwort auf das neue Kulturför-
derungsgesetz ist, welches wiederkehrende Beiträge und Leistungsvereinbarungen für «ausgewählte
schaft, Wetter und Währung) sei kulturelle Institutionen von überrejetzt die Zeit für die drei «K's» ge- gionaler Bedeutung» vorsieht, dürfkommen: Kulinarik, Kur im Sinne te gewiss sein. Dafür stehen - wenn
Als Paten des neuen Julierprojekts von Gesundheit und Kultur. Der auch erst im Modell - die acht Lichtkonnte Netzer Prominenz aus Wirt- Wert einer intakten Landschaft als türme auf dem Julierpass.
schaft und Politik gewinnen. Andrea Hämmerle, alt Nationalrat und
Präsident des Fördervereins Origen,
sprach von einer unverwechselbaren künstlerischen Ausrichtung
von Origen und einer genialen Mischung in den Programmen. Ausserdem, so sagte er weiter, biete hochstehender Kulturtourismus eine va-
lable Variante in schweren Zeiten
des Wintertourismus. Er nenne Ori-
gen keinen Leuchtturm, sondern
eher einen Zaunpfahl, der auch von
Politikern nicht übersehen werden
könne, meinte er dann augenzwinkernd und heimste damit gleich den
Beifall des Publikums ein. Ausser-
dem setze Origen auch ökonomischen Problemen in einer Randre- Nie um eine neue Idee verlegen: Origen-Intendant Giovanni Netzer (Mitte)
gion etwas entgegen, schloss er an.
stellt seine Pläne am Neujahrsap&o in Riom vor. (zvG)
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