25/15 19. Juni www.kirchenzeitung-koeln.de 1,85 Euro Gemeinschaft durch Musik Wie grün ist der Vatikan? Eine Gabe der Liebe Gottes Kommentar zum Singen in der Gemeinde S. 2 Umweltschutz im Schatten des Petersdoms S. 53 Kardinal weihte sechs Diakone zu Priestern S. 56 INHALT / MEINUNG IN DIESER WOCHE vom 19. 6. bis 25. 6. 2015 Besuch im Land der Mitte Weihbischof Schwaderlapp firmte in Peking und Shanghai Seite 4 100 Jahre Caritas Köln����������������������������������� Seite 9 Wo sind die Schätze Salomos?����������������������� Seite 10 Wie Ordensleute zu ihren Namen kommen������ Seite 16 Impressum������������������������������������������������������� Seite 17 Regionale Berichte������������������������������������������ Seite 33 Damit Beziehungen gelingen��������������������������� Seite 52 Volltreffer für Kinderrechte Über 100 Schüler machten „auf Schalke“ Lärm gegen Kinderarbeit Seite 51 Titelbild: Am Herz-Jesu-Fest hat Kardinal Rainer Maria Woelki sechs Diakone im Hohen Dom zu Köln zu Priestern geweiht. Für Woelki war es die erste Priesterweihe als Erzbischof von Köln. Dazu unser Bericht auf der Seite 56. (Foto: Boecker) 2 | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | www.kirchenzeitung-koeln.de (Karikatur: Plaßmann) Der Papst als Action-Star Darf man das? Kurz vor Veröffentlichung der Umweltenzyklika wurde jetzt ein „Filmtrailer“ veröffentlicht, der das päpstliche Lehrschreiben wie einen Action-Thriller im Kino ankündigt. Darin zu sehen: diabolisch dreinschauende Anzugträger, die sich zur Ausbeutung der Natur verschwören. „This pope must be stopped“ („Dieser Papst muss gestoppt werden“), sagt der böse Anführer mit Augenklappe. Plötzlich vor gleißendem Licht die Silhouette des Papstes, der sein Bischofskreuz wie ein asiatischer Kampfkünstler schwingt. Die Botschaft ist deutlich: Dieser Papst sagt denen den Kampf an, die sich der Umweltzerstörung verschrieben haben. Freilich handelt es sich nicht um den „echten“ Franziskus, sondern um einen Schauspieler. Und natürlich kommt der Trailer nicht von „hochoffizieller Seite“ aus Rom, sondern von der brasilianischen Klimaschutzstelle „Observatório do Clima“. Aber trotzdem: Der aufwändig produzierte, humorvolle Kurzfilm steht eindeutig hinter der Botschaft von Papst und Kirche. Gespickt mit zahlreichen Filmzitaten – etwa ein Boxtraining, das an „Rocky“ erinnert –, spricht der Trailer eine Sprache, die die Menschen heute verstehen. Das zeigt sich an Kommentaren auf der Internet-Videoplattform „YouTube“, wo jemand schreibt: „Ich bin zwar nicht katholisch, aber das ist grandios!“ Da darf also am Ende selbst „Jesus“ als Boxtrainer des Papstes auftauchen – wenn sich auf diese Weise Menschen angesprochen fühlen und unsere Botschaft bei ihnen ankommt, ist ein solcher Trailer absolut legitim. Vielleicht können wir als Kirche in Sachen Kommunikation Tobias Glenz sogar daraus lernen!? Gemeinschaft durch Musik Am Wochenanfang wurde es wieder einmal deutlich: Musik macht nicht nur „atemlos“, sie schafft Gemeinschaft. Ort des Geschehens, das RheinEnergie-Stadion in Köln. Fast 80 000 Menschen waren an zwei Abenden gekommen, um der Königin des deutschen Schlagers, Helene Fischer, nicht nur zuzuhören, sondern mit ihr zu singen. Das Stadion war vom ersten bis zum letzten Ton eine Gemeinschaft. Und alle verließen die Arena mit einem Lächeln, auf jeden Fall dankbar und zufrieden. Um solche Phänomene weiß ein Musiker. Gemeinsames Singen schafft ein Gemeinschaftsgefühl wie kaum etwas anderes. Deshalb sind die Hits im Radio keine komplizierten Notenfolgen, sondern eingängige Melodien. Das gilt auch für Kirchenlieder. Wie viele Gläubige freuen sich, wenn auf der Liedertafel im Gottesdienst die Nummern von gerne gesungenen Liedern auftauchen, den „Hits“ aus dem Gotteslob? Wer könnte nicht aus voller Brust die Nummer 380 „Großer Gott, wir loben dich“ oder Nummer 835 „Fest soll mein Taufbund immer stehen“ und auch Nummer 534 „Maria, breit den Mantel aus“ mitsingen. Dann brummt das Kirchenschiff, dann wird aus dem einzelnen Beter die Gemeinschaft der Gläubigen. Vielleicht erleben Sie es am Sonntag ja ähnlich. Vielleicht hat der Kantor Ihrer Gemeinde ja auch Lieder ausgesucht, die mit Begeisterung und Freude mitgesungen werden können (weil man sie kennt). Das wäre dann ein musikalisches Gotteslob, es entstünde Gemeinschaft. Um beides geht es doch bei der Musik im Gottesdienst. Helmut Pathe Ausgabe 25/15 | 19. Juni 2015 KIRCHE UND WELT Enzyklika-Plauderer ausgeschlossen Vatikan verweist auf endgültige Textfassung VATIKANSTADT. „Laudato Si“, die Enzyklika von Papst Franziskus zu Umwelt und Schöpfung, wurde vorzeitig bekannt. Eine italienische Zeitung stellte am Montagnachmittag eine Version des Textes ins Internet. Vatikansprecher Pater Federico Lombardi sagte dazu in einer Stellungnahme, dass es sich dabei nicht um den endgültigen Text der Enzyklika handle und dass die Embargo-Regeln, welche die Veröffentlichung von Texten durch Journalisten bestimmen, in Kraft blieben. Man erwarte journalistische Korrektheit, die erfordere, dass man auf die offizi- elle Veröffentlichung des endgültigen Textes warte, so Lombardi. Der Vatikan hat dem Journalisten, der die neue Papst-Enzyklika vorab veröffentlicht hat, die Akkreditierung entzogen. Die Publikation des Textentwurfs und der Bruch der Sperrfrist seien regelwidrig und verursachten „große Unannehmlichkeiten für viele Journalistenkollegen“ sowie eine erhebliche Störung des Betriebs im vatikanischen Presseamt, teilte dessen Leiter Federico Lombardi dem Vatikan-Journalisten Sandro Magister mit. RV ➔➔ Seite 53 Grenzsituationen des Lebens Bundestag berät über Ausbau von Palliativmedizin und Hospizen BERLIN. Experten sind sicher: Eine gute Versorgung Sterbenskranker kann den Ruf nach Suizid oder aktiver Sterbehilfe überflüssig machen. Sterbenskranke Menschen in Deutschland sollen künftig besser versorgt und unterstützt werden. Dazu debattierte der Bundestag am Mittwoch dieser Woche in Erster Lesung einen Gesetzentwurf der Bundesregierung zum Ausbau der Hospiz- und Palliativversorgung. Tabu der Selbsttötung brechen Die Sache eilt. Denn seit Monaten diskutieren Politik und Gesellschaft über eine ausdrückliche Legalisierung der Beihilfe zur Selbsttötung. Prominente wie der frühere Intendant des MDR, Udo Reiter, haben mit ihrem Suizid bewusst versucht, das Tabu der Selbsttötung aufzuheben. Das will unter anderem der frühere SPDParteivorsitzende Franz Müntefering verhindern. Der Sauerländer, der 2007 sein Amt als Bundesarbeitsminister niederlegte, um seine an Krebs erkrankte Frau bis zu deren Tod zu pflegen, wirbt stattdessen für einen Ausbau der Sterbebegleitung durch Hospize und Palliativmedizin. „Hilfe beim Sterben brauchen alle Menschen“, sagt er. „Denen, die für Hilfe beim Töten sind, sollten wir das Wort Sterbehilfe nicht überlassen.“ Auch die Kirchen dringen darauf: Wer keine Angst vor einem einsamen und qualvollen Sterben haben müsse, werde auch keine aktive Sterbehilfe oder Beihilfe zum Suizid einfordern, so ihre Argumentation. Experten wie der Präsident der Deutschen Gesellschaft für Palliativmedizin (DGP), Lukas Radbruch, versichern immer wieder, die moderne Me- 19. Juni 2015 | Ausgabe 25/15 dizin könne garantieren, dass jeder Mensch schmerzfrei sterben könne. Bei den allermeisten schwerkranken Patienten ließen sich mit einfachen palliativmedizinischen Strategien belastende Krankheitssymptome wie Schmerzen, Luftnot, Übelkeit oder Angst wie auch psychosoziale Belastungen weitestgehend lindern, so der Bonner Mediziner. Selbst in Grenzsituationen stünden Handlungsmöglichkeiten zur Verfügung. Allerdings liegt noch einiges im Argen: „In Deutschland bestehen im internationalen Vergleich immer noch erhebliche Defizite in der Palliativversorgung“, kritisierte kürzlich die Nationale Akademie der Wissenschaften Leopoldina. Auch die Deutsche Stiftung Patientenschutz bemängelt, dass der größte Teil der Sterbenden in Deutschland bislang keine Chance auf umfassende Hilfe habe, insbesondere die Sterbenden in den Alten- und Pflegeheimen. Defizite in der Palliativversorgung Laut Vorstand Eugen Brysch erhält insgesamt nur jeder sechste Bundesbürger beim Sterben die professionelle Hilfe, die ihm zusteht. Derzeit nehmen pro Jahr rund 90 000 Menschen Leistungen der Palliativmedizin und der Hospize in Anspruch. Bedarf sehen die Palliativmediziner etwa in der stationären Versorgung. Mit rund 300 Palliativstationen und 200 stationären Hospizen, also insgesamt etwa 5000 stationären Betten, sei Deutschland zwar auf einem guten Weg. „Dennoch liegt dies noch deutlich unter dem geschätzten Bedarf von 7000 bis 8000 Betten für das gesamte Bundesgebiet.“ KNA AUS DER REDAKTION Nicht immer erkennt man sofort, ob man an einem Ereignis teilgenommen hat, das später „historisch“ genannt wird. Einigen Lesern der Kirchenzeitung, sie hatten Karten zum James-LastKonzert am 26. April in der LanxessArena bei der Wahl zum Titelbild des Jahres gewonnen, und mir ist es aber in der letzten Woche so gegangen. Dieses Konzert war sein letztes. James Last ist nach kurzer schwerer Krankheit 86-jährig in Florida gestorben. Der Musiker erfand den „Happy-Sound“, er konnte auch klassische Stücke so arrangieren, dass sie partytauglich wurden. Seine Art, ein großes Orchester „happy“ musizieren zu lassen, war einzigartig. Das schätzte man auf der ganzen Welt. Er war der Künstler, der als Ausländer die häufigsten Auftritte in Londons ehrwürdiger Royal Albert Hall hatte. Die Briten liebten diesen Deutschen – was nicht viele von sich sagen können. Und wäre es nicht vielleicht despektierlich, könnte man sagen, er wird auch das „Luja“ der Engel im Himmel im Happy-Sound arrangieren. Der Bandleader ohne Affären, dafür aber mit einer genialen Musikalität ausgestattet, wird hier fehlen. Und noch einer ist gestorben, der prägte. Während Generationen von Karl-May-Lesern sich per Kopfkino eine Vorstellung machen mussten, wie Winnetou aussah, wussten wir es ab 1962 genau: der Schauspieler Pierre Brice (eigentlich Pierre Louis Baron de Bris) war Winnetou. Der Apachenhäuptling wurde zur Rolle seines Lebens. Weder vorher noch nachher war Brice im Kino so erfolgreich. Er, der Edelmann, war die Idealbesetzung für den edlen Indianer. Gerne sehe ich mir seine Filme immer noch an. An diese beiden Verstorbenen zu erinnern hat auch etwas mit der Redaktionsarbeit zu tun. Denn Last und Brice standen für etwas, was wir als Kirchenzeitungsjournalisten immer wieder suchen, um es vorzustellen: Menschen, die positiv leben und dadurch anderen etwas zu geben in der Lage sind. Deshalb habe ich am 26. April gerne und laut in der LanxessArena Beifall Helmut Pathe geklatscht. www.kirchenzeitung-koeln.de | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | 3 IM BLICKPUNKT Die Firmlinge der deutschsprachigen Gemeinde in Peking mit Weihbischof Dr. Dominikus Schwaderlapp und Pfarrer Michael Bauer. Besuch im Land der Mitte Weihbischof Schwaderlapp firmte in Peking und Shanghai D ie katholischen Kirchen kann man in China frei betreten“, sagt Weihbischof Dr. Dominikus Schwaderlapp jetzt nach der Rückkehr aus dem Reich der Mitte. Die deutsche Botschaft und der aus dem Erzbistum Köln stammende Seelsorger der deutschsprachigen Gemeinden in den Metropolen Peking und Shanghai, Pfarrer Michael Bauer, hatten Schwaderlapp zur Spendung des Firmsakramentes eingeladen. Junge Gottesdienstgemeinde In den beiden Megastädten leben einige Tausend Deutsche mit ihren Familien. „Sie sind in der Regel Mitarbeiter großer Firmen oder Konzerne, die für einige Jahre in China arbeiten und leben“, so der Weihbischof. Auffallend sei, dass die Gottesdienstbesucher deutlich jünger sind als in Deutschland. „Die Erwachsenen sind zwischen 30 und 50 Jahre alt und die meisten Familien haben drei bis vier Kinder. Das hat natürlich Aus- wirkungen auf das Durchschnittsalter in den Gottesdiensten.“ Deutschsprachige Gottesdienste finden jedes Wochenende abwechselnd in Peking und Shanghai statt. In Peking treffen sich über 100 Gläubige im Saal der Botschaft zur Messfeier. In Shanghai ist man wie die englischsprachigen Gläubigen Gast der Pfarrei St. Petrus. Positiv aufgefallen ist dem Weihbischof, dass sich die Gläubigen sehr intensiv in die Gestaltung des Gemeindelebens einbringen. Als mögliche Gründe nennt er: „Die Menschen rücken im Ausland näher zusammen. Man freut sich über Möglichkeiten der Begegnung von Menschen aus dem gleichen Kulturraum. Die chinesische Kultur ist den meisten sehr fremd. Das beginnt schon bei der Sprache und der Schrift. Die Sprachbarriere ist sehr groß. Selbst Englisch wird kaum gesprochen.“ Und wie finden Menschen zur deutschsprachigen Gemeinde? „In Peking gibt es eine deutsche Schule, an der Pfarrer Bauer Religionsunterricht erteilt. So kommt er in Kontakt zu deutschen Gläubigen. In Shanghai darf er an der deutschen Schule nicht unterrichten. Da ist es dann die Mund-zu-Mund-Propaganda bei den unterschiedlichsten Treffen von Deutschen“, so Schwaderlapp. „Pfarrer Bauer macht hier eine vorzügliche Gemeindearbeit.“ Dabei verweist der Bischof auf die jährlichen Erstkommunionfeiern und die Spendung des Firmsakramentes alle zwei Jahre. Beeindruckt hat ihn, wie viele Gläubige zum Marienwallfahrtsort Sheshan in der Nähe von Shanghai unterwegs waren, um der Muttergottes Blumen zu bringen. Und ein junger Mann habe ihm gesagt, er sei überglücklich, endlich einen Bischof getroffen zu haben. Siegbert Klein INFO In der Volksrepublik China ist das Verhältnis zwischen Staat und Religion durch staatliche Vorherrschaft gekennzeichnet. Von den fünf derzeit staatlich anerkannten Religionen (Buddhismus, Daoismus, Islam, Protestantismus und Katholizismus) fordert der Staat ideologische Unterordnung, insbesondere „Anpassung an den Sozialismus“ und „Patriotismus“. Der katholischen Kirche ist jede strukturelle Verbindung mit dem Vatikan verboten. Die sogenannte inoffizielle Kirche im „Untergrund“ hat sich von Anfang an geweigert, sich von Rom zu trennen und mit der staatlich verordneten Patriotischen Vereinigung zusammenzuarbeiten. Heute empfinden sich fast alle chinesischen Katholiken als Teil der Universalkirche. In letzter Zeit gibt es auf chinesischer wie auf vatikanischer Seite Bemühungen, das gegenseitige Verhältnis zu verbessern. KL/KWT Spendung des Firmsakramentes. Im Hintergrund Pfarrer Michael Bauer, Seelsorger der deutschsprachigen Gemeinde. 4 | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | www.kirchenzeitung-koeln.de Ausgabe 25/15 | 19. Juni 2015 IM BLICKPUNKT Zwischen Dorfkirche und Internet W Ein lang gehegter Wusch von Weihbischof Schwaderlapp ging in Erfüllung: Er besuchte die „Große Mauer“ im Pekinger Vorort Mutianyu, 60 Kilometer außerhalb der Stadt. Dort liegt das Bauwerk in einer grandiosen Berglandschaft. (Fotos: privat) 19. Juni 2015 | Ausgabe 25/15 enn man in China unterwegs ist und katholische Kirchen besucht, spürt man überall, wie tief der Glaube in der traditionellen Frömmigkeit wurzelt: Rosenkranz und Kreuzweg, Marienverehrung und HerzJesu-Frömmigkeit haben den Katholiken geholfen, auch schwierige Zeiten zu überstehen. In vielen Landgemeinden, die keinen eigenen Pfarrer haben, sind Rosenkranz und Kreuzweg auch heute noch die wichtigsten Formen des Gemeindegottesdienstes. Geschätzte zwölf Millionen Katholiken leben in der Volksrepublik China, sie sind eine kleine Minderheit von nur knapp einem Prozent der Gesamtbevölkerung. Doch gibt es damit heute immerhin rund viermal so viele Katholiken wie bei der kommunistischen Machtübernahme im Jahr 1949 (3,2 Millionen). Dieser Anstieg ist erstaunlich, wenn man an die Ausweisung aller ausländischen Missionare in den 1950er-Jahren, die folgenden Repressalien gegenüber den einheimischen Christen und die völlige Unterdrückung allen religiösen Lebens in der Kulturrevolution (1966 bis 1976) denkt. Erst seit Beginn der Öffnungspolitik Ende der 1970er-Jahre gibt es wieder, wenn auch unter staatlicher Einschränkung und Kontrolle, nach außen sichtbares religiöses Leben. Kirchliches Eigentum wurde nach und nach zurückgegeben. In den letzten 25 Jahren hat sich die chinesische Gesellschaft drastisch verändert, sie ist pluralistischer, moderner und materialistischer geworden. Dies bringt natürlich auch Veränderungen für die Kirche mit sich. Der gesellschaftliche Wandel erfordert neue Wege für die Gemeindearbeit. Zwar sind die Teilnahme an der Liturgie und der Empfang der Sakramente den chinesischen Katholiken nach wie vor sehr wichtig, doch wünschen sich viele darüber hinaus auch neue Gebetsformen und Aktivitäten in den Gemeinden. Viele Diözesen haben sich in den letzten Jahren intensiv darangemacht, entsprechende Programme zu entwickeln, wie Bibelgespräche in kleinen Kreisen, Sommerlager für katholische Hochschulstudenten, Jugendfahrradwallfahrten (Chinesen wallfahren gern) oder religiöse Fortbildungskurse für Laien. Lange tendierten traditionell katholische Großfamilien und Gemeinden dazu, sich gegen die übrige chinesische Gesellschaft abzuschotten. Erst allmählich beginnen die chinesischen Katholiken ein stärkeres Bewusstsein für ihre gesellschaftliche Verantwortung zu entwickeln. Ein neues Werkzeug für die kirchliche Arbeit ist das Internet. Vor allem junge Christen, die oft verstreut in einem nichtchristlichen Umfeld leben, tauschen sich besonders gerne in Chatrooms aus. Katharina Wenzel-Teuber ➔➔ www.china-zentrum.de www.kirchenzeitung-koeln.de | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | 5 KIRCHE UND WELT Leichter ins Heilige Land. Die Visa-Bestimmungen für die Einreise nach Jordanien wurden von König Abdullah Il. erleichtert. Wer mit einem jordanischen Reiseveranstalter ins Land reist (als Gruppe oder individuell) und mindestens zwei aufeinanderfolgende Nächte in diesem Teil des Heiligen Landes bleibt, muss keine Visa-Gebühren mehr zahlen. Wer als Tourist über den Landweg nach Jordanien einreist und mindestens drei aufeinanderfolgende Nächte dort verbringt, muss künftig nur noch zehn JOD (circa 13 Euro) statt bisher 40 JOD Visagebühren zahlen. Tourismusminister Nayef Al-Fayez hatte die Änderungen beim König beantragt. ➔➔ www.visitjordan.com Neues Gericht für Bistumsleiter, die Missbrauch vertuschen. Im Kampf gegen sexuellen Missbrauch in ihren eigenen Reihen hat die katholische Kirche viel unternommen. Doch eine Lücke blieb: Die strengsten kirchenrechtlichen Normen blieben wirkungslos, wenn sie der zuständige Ortsbischof nicht mit der nötigen Entschlossenheit anwendete. Damit soll nun Schluss sein: Der Vatikan richtet ein eigenes Gericht für Bischöfe ein, die sexuellen Missbrauch vertuschen. Bislang gab es in solchen Fällen keine wirksame kirchenrechtliche Handhabe und keinen ordentlichen Prozess. US-Amerikaner spenden mehr als je zuvor. Spenden für wohltätige Zwecke sind in den Vereinigten Staaten im vergangenen Jahr um 5,4 Prozent auf die Rekordsumme von 358,4 Milliarden US-Dollar (319 Milliarden Euro) gestiegen. Religiöse Organisationen verzeichneten einen Spendenzuwachs von 0,9 Prozent und kamen auf einen Anteil von 32 Prozent aller Spenden, konkret 114,9 Milliarden Euro. Allerdings lag ihr Spendenanteil im Zeitraum von 1985 bis 1989 noch bei 56 Prozent; in den Jahren 2010 bis 2014 waren es im Durchschnitt 33 Prozent. Papst strebt gemeinsamen Ostertermin aller Christen an VATIKANSTADT. Papst Franziskus strebt einen gemeinsamen Ostertermin aller Christen an und ist bereit, die bisherige katholische Praxis dafür aufzugeben. Zur Vereinbarung eines einheitlichen Datums habe er an den Ökumenischen Patriarchen von Konstantinopel, Bartholomaios I., und den Moskauer Patriarchen Kyrill I. geschrieben, sagte er am Freitagnachmittag während eines Treffens mit Priestern. Er erinnerte daran, dass die katholische Kirche seit Paul VI. zu einem solchen Schritt bereit sei. Franziskus hatte bereits früher seinen Willen zu einer Vereinheitlichung des Ostertermins bekundet. Eine erste Reaktion kam aus dem Raum der orthodoxen Kirche. Der Vorschlag zur Vereinbarung eines einheitlichen Datums sei „unrealistisch“, schreibt der russische Theologieprofessor und Protodiakon Andrej Kuraew in seinem Blog. Als Ostertermin wurde beim Konzil von Nizäa 325 der erste Sonntag nach dem ersten Frühlingsvollmond festgelegt. Seit der Kalenderreform von Papst Gregor XIII. im Jahr 1582 benutzen die westlichen Kirchen zur Ermittlung dieses Datums jedoch den gregorianischen Kalender, während sich die orthodoxen und orientalischen Kirchen nach dem älteren julianischen Kalender richten. Dadurch liegt das Osterdatum in manchen Jahren um bis zu 13 Tage auseinander. Zu einem gemeinsamen Ostertermin kommt es wieder 2017. KNA Päpste machen gemeinsam Urlaub Benedikt XVI. und Franziskus gehen nach Castel Gandolfo ROM. Das wäre ein Novum in der Kirchengeschichte: Die Päpste Benedikt XVI. (20052013) und Franziskus verbringen laut Berichten vatikannaher Medien einen gemeinsamen Sommerurlaub in Castel Gandolfo. Demnach will sich der emeritierte Papst Anfang Juli auf Einladung seines Nachfolgers für einige Wochen in die päpstliche Sommerresidenz in den Albaner Bergen bei Rom begeben. Franziskus werde voraussichtlich die ersten Juli-Tage ebenfalls dort verbringen, bevor er am 5. Juli zu seiner Südamerika-Reise aufbricht. Am 3. Juli nimmt der 88-jährige Benedikt XVI. laut den Berichten in einer öffentlichen Zeremonie die Ehrendoktorwürde der Krakauer Universität und der Musik- akademie der polnischen Stadt an. Der Vatikan hat die Berichte bislang nicht offiziell bestätigt. Es wäre das erste Mal, dass sich Benedikt XVI. nach seinem Rückzug in ein umgebautes Kloster in den vatikanischen Gärten im Mai 2013 wieder für längere Zeit nach Castel Gandolfo begibt. Zuletzt hatte er dort nach seinem Rücktritt am 28. Februar 2013 bis zur Fertigstellung seines neuen vatikanischen Domizils gelebt. Auch für Franziskus wäre es der erste längere Aufenthalt dort. Nach seinem Amtsantritt brach er mit der Tradition seiner Vorgänger, mehrere Sommerwochen im höhergelegenen und daher kühleren Castel Gandolfo zu verbringen. KNA Caritas Europa ruft zur Einigung in Flüchtlingsdebatte auf. Caritas Europa hat die Vertreter der 28 EU-Mitgliedstaaten zu einer schnellen Lösung in der Flüchtlingsdebatte aufgerufen. „Die EU muss zu ihren Werten stehen und dem Rest der Welt zeigen, dass sie die Menschenrechte anerkennt“, erklärte Caritas Europa am Dienstag in Brüssel. Die Innenminister der EU trafen sich am selben Tag in Luxemburg, um über die Flüchtlingskrise zu sprechen. Die beiden Päpste Franziskus und Benedikt XVI. verstehen sich gut. 6 | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | www.kirchenzeitung-koeln.de (Foto: KNA) Ausgabe 25/15 | 19. Juni 2015 ERZBISTUM aktuell Singen in Assisi und Rom Bald Anmeldeschluss für erste „JugendMusikWallfahrt“ Zum ersten Mal bieten Jugendseelsorge und Kirchenmusik im Erzbistum Köln eine „JugendMusikWallfahrt“ an. Organisator Jonas Dickopf von der Abteilung Jugendseelsorge spricht im Interview über Idee und Programm der Wallfahrt, die vom 2. bis 9. Oktober nach Rom und Assisi führt. Die „JugendMusikWallfahrt“ findet gleichzeitig mit der Ministrantenwallfahrt statt. Nimmt man sich da nicht gegenseitig die Teilnehmer weg? Dickopf: Es kann zwar durchaus sein, dass einige sich entscheiden müssen, welcher Gruppe sie sich anschließen, weil sie im sisi oder Rom können wir gut religiöse und kulturelle Momente miteinander verbinden, Land und Leute kennenlernen. Für Jugendchöre hat es so etwas bisher nicht gegeben. So eine Wallfahrt stärkt die Gemeinschaft und zieht vielleicht auch nochmal junge Leute an, die sich bisher nicht ans Singen gewagt haben. Wir fahren nach Assisi, wandeln dort auf den Spuren des heiligen Franziskus, den sich ja unser Papst zum Namenspatron erkoren hat. Und wir werden pünktlich zum großen Franziskus-Fest am 4. Oktober dort sein – gemeinsam mit Pilgern aus aller Welt. Mal sehen, ob wir die nicht mit einem Flashmob überraschen können. Und wenn es dann weitergeht nach Rom, was steht dort auf dem Programm? Dickopf: Zum Programm der Wallfahrt gehören natürlich stimmungsvolle Gottesdienste, Kultur und Kirchen in der italienischen Hauptstadt und die Generalaudienz des Papstes auf dem Petersplatz. Da freuen sich die Jugendlichen schon drauf, Papst Franziskus mal aus nächster Nähe sehen zu können, und hoffen auf das eine oder andere Selfie mit ihm. Zeit für Sightseeing muss sein und dann wie gesagt der krönende Abschluss in St. Paul vor den Mauern. Organisator Jonas Dickopf aus der Abteilung Jugendseelsorge. Chor singen und Messdiener sind. Wir sehen aber eher die Chance, dass Jugendchöre und Messdienergruppen aus einem Seelsorgebereich sich zum Beispiel gemeinsam auf den Weg machen können. Der Clou ist ja, dass sich die beiden Wallfahrten zum Abschlussgottesdienst in Rom treffen. In der altehrwürdigen Basilika Sankt Paul vor den Mauern wird unser Erzbischof Kardinal Woelki gemeinsam mit über 2000 Sängern und Ministranten die Messe feiern. Die „JugendMusikWallfahrt“ findet zum ersten Mal statt. Welche Idee steckt dahinter und was können die Chöre und Sänger erleben? Dickopf: Wallfahrten gehören zum festen Angebot der Jugendseelsorge. Sie bieten Gelegenheit, sich auf den Weg zu machen, dem eigenen spirituellen Suchen und Fragen nachzugehen. Und das in einer Gemeinschaft mit gleichgesinnten jungen Leuten. Und an attraktiven Wallfahrtsorten wie As- 19. Juni 2015 | Ausgabe 25/15 Bis wann und wie können sich die jungen Leute anmelden? Dickopf: Wer mitfahren möchte, sollte sich ranhalten! Der Anmeldeschluss für die „JugendMusikWallfahrt“ ist der 30. Juni. Teilnehmen können Jugendchöre oder -bands, aber auch einzelne Jugendliche, die gerne singen, im Alter von 14 bis 27 Jahren. INFO Die Teilnahme an der „JugendMusikWallfahrt“ kostet 510 Euro pro Person inklusive Anfahrt, Übernachtungen und Vollpension (in Assisi) beziehungsweise Frühstück (in Rom). Anmeldungen sind online möglich. Bei Fragen hilft Elke Eschbach vom Ferienwerk Köln weiter unter Telefon (02 21) 94 20 06 20 oder per E-Mail an [email protected]. ➔➔ www.chorus-koeln.de Wallfahrt nach Flüeli KÖLN. Um „Das Leben und Wirken des Nikolaus von Flüe“ geht es bei der Wallfahrt der Katholischen Landvolkbewegung (KLB), die vom 2. bis 7. September in die Zentralschweiz führt. In der Heimat des Friedensheiligen und Schutzpatrons der Landvolkbewegung können Teilnehmer seinem Wirken im Kanton Obwalden nachspüren. Gebetsimpulse wie Morgen- und Abendgebet, tägliche Eucharistiefeier, Bußandacht, Eucharistische Andacht und Bergmesse werden den inhaltlichen Teil der Wallfahrt bestimmen. Im Begleitprogramm ist unter anderem eine Tagesfahrt in die Schweizer Bergwelt geplant. Nähere Einzelheiten sowie Anmeldung bei der KLBDiözesanstelle unter Telefon (02 21) 16 42 13 73 oder per E-Mail an [email protected] Anna-Schülerin als MdB WUPPERTAL. Catharina Brühl (18), frischgebackene Abiturientin der Erzbischöflichen St. Anna-Schule, war für vier Tage Mitglied des Deutschen Bundestages (MdB). Auf Einladung von Bundestagsvizepräsident Peter Hintze (CDU) nahm Brühl am Treffen „Jugend und Parlament“ in Berlin teil. 314 Jugendliche aus ganz Deutschland „spielen“ für mehrere Tage Bundestag und lernen dabei die Arbeitsweise des Parlamentes kennen. Höhepunkt war eine Debatte im Plenarsaal zum Thema Flüchtlinge und Zuwanderung, die von Hintze geleitet wurde. PA Pilgerforum im KSI BAD HONNEF. Schöne Wege, interessante Vorträge, geistliche Impulse und Gedankenaustausch mit Gleichgesinnten – das ist die Mischung, die das Pilgerforum des Katholisch-Sozialen Instituts in Kooperation mit der Deutschen St. Jakobus-Gesellschaft ausmacht. Vom 5. bis 10. Juli können Teilnehmer ein „best of“ der Etappen aus den vergangenen Jahren gehen, mit den Mönchen in Maria Laach eine gregorianische Vesper feiern und sich damit auseinandersetzen, welche Impulse für das Pilgern sich durch das Zweite Vatikanische Konzil ergeben haben. Nähere Informationen zum Programm des Pilgerforums und zu den Anmeldemodalitäten gibt es unter Telefon (0 22 24) 95 50 oder per E-Mail an [email protected]. KB www.kirchenzeitung-koeln.de | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | 7 ERZBISTUM aktuell Der Gegner als Partner 119 Mannschaften beim Fußball-Turnier „kirche.kickt“ Mädchen des DJK Südwest, Jungen der Gold-Kraemer-Stiftung und die Offiziellen des DJK samt Schirmherr Toni Schumacher freuen sich auf das Turnier „kirche.kickt“. (Foto: KB) KÖLN. Mädchen und Jungen, Vereinsmannschaften und Messdienergruppen, Spieler mit und ohne Handicap, ... „– da kommt ein wunderbarer Misch-Masch zusammen unter dem Dach von Kirche und Sport“, sagt Hans-Bert Schmitz, stellvertretender Vorsitzender des diözesanen DJK Sportverbandes im Erzbistum Köln. 119 Mannschaften nehmen an der Veranstaltung „kirche.kickt“ teil, die am Sonntag, 21. Juni, 9.30 bis 19 Uhr auf den Wiesen vor dem RheinEnergie-Stadion stattfindet. „Damit sind wir so viel ich weiß das größte Ein-TagesJugend-Fußball-Turnier in Deutschland“, sagt Schmitz. Ein Turnier, bei dem nicht das Ergeb- nis im Vordergrund stehen soll, sondern das Erlebnis. Damit trotzdem keine Mannschaft 18:0 vom Platz geschickt wird, werden die inklusiven Teams erstmals nach den Regeln der „Special Olympics“ spielen. „Hat eine Mannschaft drei Tore geschossen, muss einer ihrer Spieler vom Platz. Bei sechs Toren ein zweiter Spieler und so weiter“, erklärt Schmitz. Den Anstoß bei den Bambinis, die um 11.15 Uhr das Turnier eröffnen werden, führen die Schirmherren der Veranstaltung, Kardinal Rainer Maria Woelki, Toni Schumacher und Markus Ritterbach, aus. Vor dem Anpfiff der ersten Begegnung wird um 9.30 Uhr Gottesdienst gefeiert. Dafür hat sich Pfarrer Klaus Thranberend, Diözesanpräses des DJK, schon prominente Verstärkung beschafft: Toni Schumacher versprach bei der Pressekonferenz, im Gottesdienst mitzuwirken. Der ehemalige Torhüter und jetzige Vizepräsident des 1. FC Köln steht hinter dem verbindenden Ansatz des Turniers, weil Fußball eine Plattform bietet, Sprachbarrieren zu überwinden und Inklusion umzusetzen. Jugendliche unterschiedlicher sozialer und kultureller Herkunft haben beim Spiel die Möglichkeit, sich auf Augenhöhe zu begegnen. Und dazu passt auch das Motto des Turniers: „Mein KB Gegner. Mein Partner“! Immer auf dem Weg zu Dir 2800 Sechstklässler pilgerten an vier Tagen zum Altenberger Dom ALTENBERG. „Gott, unser Vater im Himmel, wir machen uns heute auf den Weg nach Altenberg. Dieser Weg soll uns zeigen, dass wir immer auf dem Weg zu Dir sein wollen. Sei Du unser Begleiter“ – so haben an vier Tagen in den vergangenen Wochen rund 2800 Kinder gebetet. Die Jungen und Mädchen aus den sechsten Klassen der erzbischöflichen Schulen sind von Odenthal, Leverkusen und Wermelskirchen aus zum Bergischen Dom gepilgert. Sie haben un- Weihbischof Manfred Melzer feierte den Gottesdienst unter anderem mit Schülerinnen der Ursulinenschule Hersel. 8 | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | www.kirchenzeitung-koeln.de terwegs Weggeschichten aus der Bibel gehört, gebetet, gesungen und geschwiegen und in Altenberg zusammen Gottesdienst gefeiert. Musikalisch begleitet wurden sie dabei von einem Projektorchester der Marienschule Opladen. (Foto: KB) Ausgabe 25/15 | 19. Juni 2015 ERZBISTUM aktuell Jürgen Becker, Pfarrer Franz Meurer und Martin Stankowski (von links) machten „Vorschläge zur Weltverbesserung“. Dabei hatten sie die Lacher auf ihrer Seite, fragten aber auch ganz ernst: Wann kümmern wir uns um Förderschüler und schwache Hauptschüler? Hubert Schneider (links) und Peter Krücker (rechts) aus dem Vorstand der Kölner Caitas konnten zu „ihrem“ Geburtstag unter anderem Kardinal Rainer Maria Woelki begrüßen, Stadtdechant Monsignore Robert Kleine und Dr. Rupert Neudeck, Gründer von Cap Anamur. Was kann ich für Dich tun? Caritas Köln seit hundert Jahren „ihres Bruders Hüter“ KÖLN. Geburtstage feiert man eigentlich nicht vor – jedenfalls in Deutschland. Die Caritas Köln hat vergangene Woche eine Ausnahme gemacht wegen der nahenden Sommerferien und anlässlich ihres anstehenden Hundertsten – Gründungsdatum ist der 18. Juli 1915 – zu einem Gottesdienst nach St. Ursula und einem Festakt ins Maternushaus eingeladen. Zu den Gratulanten zählten unter anderem Bürgermeister Hans-Werner Bartsch und Diözesancaritasdirektor Dr. Frank Johannes Hensel, der sich in seinem Grußwort nicht die Bemerkung verkniff, dass die Caritas in Düsseldorf 1915 bereits ein Jahrzehnt wirkte. In einer Talkrunde warfen Prälat Dr. Peter Neher, Präsident des Deutschen Caritasverbandes, Cap Anamur-Gründer Dr. Rupert Neudeck, die Vorsitzende des Deutschen Ethikrates, Professorin Dr. Christiane Woo- pen, und Peter Krücker aus dem Vorstand der Kölner Caritas Schlaglichter auf die drei Themenbereiche „Flüchtlinge“, „Alternde Gesellschaft“ und „Nähe und Nachbarschaft“. Für kabarettistische „Vorschläge zur Weltverbesserung“ sorgten Jürgen Becker, Pfarrer Franz Meurer und Martin Stankowski. Lobbyarbeit für Menschen in Not Es feierte ein „Geburtstagskind“, das „zu seinem Alter und zu seiner Tradition steht und stolz darauf ist“, wie Vorstandssprecher Peter Krücker sagte. „Wir feiern heute eine Caritas Köln, deren Ideen und Wesen zahllose haupt- und ehrenamtliche Frauen und Männer im Verlauf der 100 Jahre wach gehalten haben und die auf die Zukunft ausge- richtet ist. Die konsequent anwaltschaftlich die Interessen der Benachteiligten in Köln vertritt und Lobbyarbeit nicht für sich selber sondern für Menschen in Not macht.“ Ein Aspekt, den Kardinal Rainer Maria Woelki beim Festgottesdienst deutlich hervorhob. Bezugnehmend auf das beim Weltjugendtag 2005 viel gesungene Lied „Here I am Lord“ (Hier bin ich Herr) und die darin intendierte Frage „Was kann ich für Dich tun?“ sagte der Erzbischof: „Die Caritas hat diese Haltung zu ihrer Profession gemacht.“ Sie stelle diese Frage an Flüchtlinge, an geschlagene Frauen und misshandelte Kinder, an Junkies und obdachlose Alkoholiker, an Überschuldete und an Menschen mit unterschiedlichsten Behinderungen. „Bin ich denn wirklich der Hüter meines Bruders/meiner Schwester?“, schloss Woelki seine Predigt. „Ja, verdammt nochmal, das bist Du!“ KB Caritas stellt Porträts 100-Jähriger aus: „Ich habe mein Leben in vollen Zügen genossen“ KÖLN. Sie haben das 20. Jahrhundert mit zwei Weltkriegen, politischen Umbrüchen, Zerstörung, Teilung und Wiedervereinigung erlebt: Die Fotografin Nathalie Dampmann hat für die Ausstellung „100 Jahre Leben“ des Diözesan-Caritasverbandes im Erzbistum Köln zehn Hundertjährige aus Caritas-Pflegeeinrichtungen porträtiert. Ihre Bilder möchten die Angst vor dem Alter nehmen, indem sie Zuversicht und Lebensfreude ausstrahlen. Die Zahl der Hundertjährigen steigt rasant: Über 15 000 sind es heute in ganz Deutschland, vor 30 Jahren waren es noch 300. 2040 rech- 19. Juni 2015 | Ausgabe 25/15 nen Experten mit 140 000 Frauen und Männern, die hundert Jahre oder älter sein werden. Auch in den mehr als 150 Pflegeeinrichtungen der Caritas im Erzbistum Köln sind Hochbetagte keine Seltenheit – viele von ihnen in bester geistiger Gesundheit. Wie etwa Gertrud Siegmund, geboren am 18. August 1913, aus dem Düsseldorfer Edmund-Hilvert-Haus. Sie rauchte vom 17. bis zu ihrem 91. Lebensjahr und sagt: „Ich habe mein Leben in vollen Zügen genossen.“ Oder Elisabeth Becker, geboren am 13. Februar 1912: „Wie man 100 Jahre alt wird? Acht Stunden Schlaf in der Nacht und Ziele, für die man sich recken muss.“ Die Ausstellung sei, so Caritas-Sprecher und Projektleiter Markus Harmann, „eine Hommage an das Alter. Wir zeigen die Schönheit und Weisheit des Alters, mal abseits der üblichen Stereotypen von Demenz und Pflegebedürftigkeit“. Die Ausstellung ist bis 26. Juni im Kundencenter der Stadt Köln, Laurenzplatz 1-3, 50667 Köln, zu sehen. Öffnungszeiten: Montag, Mittwoch, Freitag 7.30 bis 12 Uhr, Dienstag 9.30 bis 18 Uhr, Donnerstag 7.30 bis 16 Uhr. EB www.kirchenzeitung-koeln.de | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | 9 BERICHT Wo sind die Schätze Salomos? 200 Jahre biblische Archäologie J erusalem gehört sicher zu den Städten der Welt, in denen am intensivsten nach der Vergangenheit gegraben wird. Begonnen hat die biblische Archäologie aber nicht in der Heiligen Stadt, sondern vor mehr als 200 Jahren, als die Soldaten Napoleon Bonapartes auf dem Weg zum Weißen Nil in Ägypten ungeahnte Schätze entdeckten und nach Europa brachten. Mit großer Spannung wartete man dort von nun an auf die Entdeckung der Orte und Paläste, der Kulturen und Reiche, die aus der Bibel bekannt waren und die nicht nur in Ägypten sondern in allen Regionen des östlichen Mittelmeeres zu suchen waren. Andere „Grabungswissenschaftler“ legen Ashkalon an der Küste, Aseka oder Lachisch westlich von Hebron frei. Die Grabungstechniken entwickeln und verbessern sich. So hofft man anfangs, die biblischen Erzählungen in ihrem Wortsinn beweisen zu können. Davon hat sich die Archäologie aber bald verabschiedet. Denn: „Es ist immer das Gleiche: Texte und archäologische Befunde passen (meist) nicht zusammen“ (Dieter Viewege). So sind oft zwei Deutungen derselben Ausgrabung nichts Überraschendes. Ausgrabungsboom Auch die verbesserten Arbeitsmethoden haben nicht das Ziel nachzuweisen, dass die Bibel recht hat. Archäologie bedeutet soviel wie „die Lehre vom Anfang“. Es geht um all das, was die Vergangenheit hinterlassen hat: Stadtmauern und Straßen, Türme und Zisternen, Werkzeuge und Waffen, Gräber und Skelette, Feuerstellen und Mühlsteine, Kunstwerke und Gebrauchsgegenstände, Münzen und Kochtöpfe. Es geht um die Ein wahrer Boom der Ausgrabungen setzte ein. Zum Ende des l9. Jahrhunderts haben sich der britische Offizier Charles William Robinson und der Alttestamentler Edward Robinson schon einen Namen mit Entdeckungen in Jerusalem oder Megiddo gemacht. Verbesserte Methoden Philistäischer Sargdeckel in Menschengestalt aus dem 14./13. Jahrhundert vor Christus. Archäologisches Arbeiten erfordert Geduld und Präzision. 10 | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | www.kirchenzeitung-koeln.de In den vergangenen 15 Jahren erreichten die Ausgrabungen in Bet She Ausgabe 25/15 | 19. Juni 2015 BERICHT Dieser antike Krug aus der Zeit Jesu diente zur Aufbewahrung von Öl oder Wein. Stein der X. römischen Legion, die Jerusalem belagerte. Der Stein wurde von den Kreuzfahrern ins Mauerwerk der Kirche in Abu Gosch verbaut. (Fotos: Läufer) Kunst, verschüttete Überreste vergangener Zeiten auszugraben, zu ordnen, zu vergleichen und zu deuten. Sie lehrt uns, die biblischen Schriften als Zeugnisse ihrer Zeit zu lesen. Aber vieles, was die biblischen Texte oder andere Schriftzeugnisse berichten, ist mit materiellen Funden weder zu bestätigen noch zu widerlegen. Theologische oder exegetische Streitfragen der Bibel zu klären ist nicht Aufgabe der Archäologie. In diesem Zusammenhang sei an die berühmten Arbeiten der Kathleen Kenyon erinnert, die in Jericho einen neolithischen Steinturm freilegte, der vor mehr als 10 000 Jahren errichtet wurde. Erinnert sei an Ruth Amiram, die den bronzezeitlichen Tempel in Arad ausgrub oder an Yigael Yadin und seine wegweisenden Ausgrabungen auf dem Tel Hazor und in Masada. 19. Juni 2015 | Ausgabe 25/15 Neue Fragen Die Archäologie rückt manches zurecht. Sie wirft aber auch neue Fragen auf: Wer kämpfte gegen wen? Wie groß war Davids Reich? Wo sind die Schätze Salomos? Gab es den Großkönig Salomo überhaupt? Wie sah der Alltag zur Zeit Jesu aus? Archäologie weitet unser Blickfeld und hilft über den Tellerrand zu sehen. So wissen wir heute von Völkern im Raum der südlichen Levante, ihrer Geschichte und Kultur, von denen vor 150 Jahren kein Mensch den Namen kannte. Unser Verständnis der biblischen Welt wird durch die Archäologie erhellt und bereichert. Erich Läufer www.kirchenzeitung-koeln.de | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | 11 SONNTAG Zwölfter Sonntag im Jahreskreis ERSTE LESUNG: Der Herr antwortete dem Ijob aus dem Wettersturm und sprach: Wer verschloss das Meer mit Toren, als schäumend es dem Mutterschoß entquoll, als Wolken ich zum Kleid ihm machte, ihm zur Windel dunklen Dunst, als ich ihm ausbrach meine Grenze, ihm Tor und Riegel setzte und sprach: Bis hierher darfst du und nicht weiter, hier muss sich legen deiner Wogen Stolz? Ijob 38,1.8-11 ZWEITE LESUNG: Die Liebe Christi drängt uns, da wir erkannt haben: Einer ist für alle gestorben, also sind alle gestorben. Er ist aber für alle gestorben, damit die Lebenden nicht mehr für sich leben, sondern für den, der für sie starb und auferweckt wurde. Also schätzen wir von jetzt an niemand mehr nur nach menschlichen Maßstäben ein; auch wenn wir früher Christus nach menschlichen Maßstäben eingeschätzt haben, jetzt schätzen wir ihn nicht mehr so ein. Wenn also jemand in Christus ist, dann ist er eine neue Schöpfung: Das Alte ist vergangen, Neues ist geworden. 2 Kor 5,14-17 EVANGELIUM: An jenem Tag, als es Abend geworden war, sagte Jesus zu seinen Jüngern: Wir wollen ans andere Ufer hinüberfahren. Sie schickten die Leute fort und fuhren mit ihm in dem Boot, in dem er saß, weg; einige andere Boote begleiteten ihn. Plötzlich erhob sich ein heftiger Wirbelsturm, und die Wellen schlugen in das Boot, sodass es sich mit Wasser zu füllen begann. Er aber lag hinten im Boot auf einem Kissen und schlief. Sie weckten ihn und riefen: Meister, kümmert es dich nicht, dass wir zugrunde gehen? Da stand er auf, drohte dem Wind und sagte zu dem See: Schweig, sei still! Und der Wind legte sich, und es trat völlige Stille ein. Er sagte zu ihnen: Warum habt ihr solche Angst? Habt ihr noch keinen Glauben? Da ergriff sie große Furcht, und sie sagten zueinander: Was ist das für ein Mensch, dass ihm sogar der Wind und der See gehorchen? Mk 4,35-41 Lesungen der Woche Lesejahr B Wochentagslesungen: Reihe I Stundengebet: Vierte Woche Sonntag, 12. Sonntag im Jahreskreis: L 1: Ijob 38,1.8-11; L 2: 2 Kor 5,14-17; Ev: Mk 4,35-41. Montag, hl. Paulinus, hl. John Fisher, hl. Thomas Morus: L: Gen 12,1-9; Ev: Mt 7,1-5. Dienstag: L: Gen, 13,2.5-18. Ev: Mt 7,6.12-14. Mittwoch, Geburt des heiligen Johannes des Täufers: Am Vorabend: L 1: Jer 1,4-10; L 2: 1 Petr 1,8-12; Ev: Lk 1,5-17. Am Tag: L 1: Jes 49, 1-6; L 2: Apg 13,16.22-26; Ev: Lk 1,57-66.80. Donnerstag: Gen 16,1-12.15-16; Ev: Mt 7,21-29. Freitag, hl. Josefmaria Escrivá de Balaguer: L: Gen 17,1.9-10.15-22; Ev: Mt 8,1-4. Samstag, hl. Hemma von Gurk, hl. Cyrill von Alexandrien, Marien-Samstag: L: Gen 18,1-15; Ev: Mt 8,5-17. Die Apostel richten im Boot ihre Augen auf Jesus. Wie kann er dem Wind und der See befehlen und sie gehorchen ihm? Darstellung der Szene aus dem Evangelium an der Außenwand des Bahnhofs der Vatikanstadt. (Foto: Raspels) 12 | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | www.kirchenzeitung-koeln.de Ausgabe 25/15 | 19. Juni 2015 SONNTAG Schlechtes Wetter zieht über dem Meer auf. Doch Jesus fragt seine Jünger: „Warum habt ihr solche Angst?“ (Fotos: Becker, Raspels) In der Unruhe schenkt Gott Bestand E s ist Abend, als Jesus seine Jünger auffordert, mit dem Boot an das andere Ufer des Sees zu fahren. Der Beginn der Erzählung des heutigen Evangeliums lässt vermuten, dass ein ruhiger Abschluss des Tages bevorsteht. Solche Zeiten der Ruhe und Erholung brauchen wir, um mit Abstand vom Alltag neue Kraft auftanken zu können. In ruhigem Wasser verläuft die Fahrt der Jünger zunächst aber nicht. Auf dem See sind sie im tobenden Sturm und bei hohen Wellen in Lebensgefahr. Genau wie die Jünger Jesu im Boot kennen auch wir nicht nur die Idylle eines Sees oder des Meeres, sondern auch die Gefahren, die Wassermassen mit sich bringen können, wenn sie das Land überfluten und mit ihrer Kraft alles wegreißen. Das Meer und der See werden in der Bibel daher auch als bedrohliche Kräfte angesehen, die das Leben des Menschen gefährden. Erst die ordnende Macht Gottes kann dieser Bedrohung Einhalt gebieten, wie es die erste Lesung sagt: „Bis hierher darfst du und nicht weiter, hier muss sich legen deiner Wogen Stolz“ (Ijob 38, 11). Auch wir kennen Situationen, in denen uns das Wasser bis zum Hals steht und wie im Sturm alles heftig durcheinandergewirbelt wird. Wie die Jünger fragen wir dann: Wird 19. Juni 2015 | Ausgabe 25/15 das alles gut gehen? Hat das Bestand oder geht bald alles unter? Die Jünger im Boot haben bei der tosenden Wucht der Wellen Angst. Mitten in der Gefahr, in der Zeit, in der sie sich abmühen und kaum weiter wissen, da liegt Jesus hinten im Boot auf einem Kissen und schläft. Die Erzählung vom Sturm auf dem See fordert uns heraus. Wie kann Jesus das Schiff mit den Jüngern fast untergehen lassen? Es ist verständlich, dass die Jünger in ihrer Not Jesus aufwecken und ihn um Hilfe rufen. Nachdem Jesus machtvoll dem Sturm Einhalt geboten hat, ist aber eigentlich er es, der die Jünger aufweckt. Er zeigt ihnen und uns, dass er stärker ist als der mächtige, bedrohliche Sturm auf dem See. Er stellt die entscheidenden Fragen: „Warum habt ihr solche Angst? Habt ihr noch keinen Glauben?“ (Mk 4, 41). Durch sein Wirken zeigt er uns, dass Gott uns trägt und gibt unserem Leben damit eine zuversichtliche Ausrichtung. Gott weiß, was wir brauchen und schenkt viel mehr, als wir uns vorstellen können. Er zeigt seine Liebe und Macht, indem er rettet und bewahrt. Jesus trägt die Angst und Not bis zum Kreuz, wo er endgültig die bedrohliche Flut des Bösen besiegt. Wie damals die Jünger auf dem Boot müssen auch wir auf unserem Lebensweg immer wieder lernen, uns diesem Gott anzuvertrauen. Dabei ist es gut, wenn wir Wegbegleiter haben, die uns zur Seite stehen und uns durch ihr Beispiel ermutigen, jeden Tag neu unser Vertrauen auf Gott zu setzen. Wir dürfen uns sicher sein, dass Gott sein Volk nicht vergessen hat und bei uns im Boot der Kirche ist. Das Evangelium des heutigen Sonntags ermutigt uns daher, in allen Situationen des Lebens auf Gott zu vertrauen, der uns in aller Unruhe und Unbeständigkeit Halt und Ruhe schenkt. Gott, der das Leben schenkt, trägt uns von Beginn an. Michael Ottersbach Unser Autor, Pfarrer Michael Ottersbach, ist Kreisjugendseelsorger im Kreisdekanat RheinischBergischer Kreis, Stadtjugendseelsorger in Leverkusen und Schulseelsorger an der Marienschule in Opladen. www.kirchenzeitung-koeln.de | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | 13 ZUM GEISTLICHEN LEBEN Lieber heiliger Johannes der Täufer! Ein Geburtstagsbrief A m 24. Juni ist Ihr Geburtstag. Dieses Ereignis ist auch nach über 2000 Jahren noch so wichtig, dass wir Katholiken es als Hochfest begehen. Und wie glücklich waren erst Ihre dankbaren Eltern, Elisabeth und Zacharias, über die späte Geburt eines Sohnes. Ein Wunder! Kein Wunder, dass der Himmel Größeres mit Ihnen vorhatte. Das ahnten auch die Menschen im Bergland Judäas: „Was wird wohl aus diesem Kinde werden?“ Noch bevor Sie geboren wurden, gab es eindeutige Zeichen dafür, dass der Herr mit Ihnen war! Ich weiß, dass Sie es nicht gerne hören – aber Sie sind eine der bedeutendsten Persönlichkeiten in der christlichen Kirche geworden. Nein, Sie sind natürlich nicht der Messias, und Sie taufen nur mit Wasser; das haben wir längst verstanden. Aber wir würdigen in Ihnen den Wegbereiter; den letzten großen Propheten; den Zeugen, Künder, Aufrüttler und Ermahner. Wir würdigen den, der sich selber nicht würdig fand – Ihr Bild von den Schuhriemen, Sie wissen schon – und doch zum Mittler aufgestiegen ist. Es ist irgendwie beruhigend, Sie im Jüngsten Gericht sitzen zu wissen. des wachsen sehen. Natürlich war das nicht so leicht, wie es sich heute dahererzählt. Den Menschen Ihrer Zeit, zwischen Angst und Ungläubigkeit hin und her gerissen, war Vieles nicht leicht zu vermitteln. Und über die Rolle der Pharisäer brauchen wir wohl keine Worte mehr zu machen. Nicht ohne Grund hat der Prophet Jesaja Sie als die Stimme eines Rufenden in der Wüste angekündigt. Trotzdem: Bei Ihnen war Anfang und Aufbruch. Diese Stimmung ist uns heute leider allzu sehr abhanden gekommen. Die Menschen laufen dem Herrn nicht mehr in Scharen zu. Immer mehr wenden sich ab. In Besorgnis erregendem Umfang kehren getaufte Menschen der Kirche und der Gemeinschaft der Gläubigen den Rücken. Wo ist die Faszination der Taufe geblieben? Wo das Leben in dem Geist, auf den Sie die Menschen durch Aufruf zu Buße und Um- Sie sind eine Persönlichkeit des Volkes Bei Ihnen war Anfang und Aufbruch Ich bin mir ziemlich sicher: Wenn jemand Ihnen vorausgesagt hätte, dass die Nachwelt Sie zum Heiligen macht, dann hätten Sie ein Donnerwetter losgelassen. Sie konnten immer so schön schimpfen. Ich sage nur „Natterngezücht“… Keine Frage: Ihre Auftritte waren stets eindrucksvoll. Ich staune, wie Sie dabei persönliche Bescheidenheit und selbstsicheren Mut miteinander verbunden haben. Sie wussten wirklich, was Sie tun. Und wofür. Ihre Glaubenskraft: Beispiel gebend! Wenn ich das nächste Mal einer Respektsperson eine Wahrheit beibringen muss, werde ich mich gerne daran erinnern, wie unbefangen Sie mit den Schriftgelehrten umgegangen sind. Auch sonst denke ich sehr viel an Sie – nicht zuletzt, wenn unser gemeinsamer Freund, Pater Gabriel Weiler, wieder von Ihnen berichtet. Die Ohren müssten Ihnen klingen! Wenn ich Ihnen aber sage, dass ich derzeit vor allem im Zusammenhang mit Kirchenaustritten an Sie denken muss, werden Sie sich wohl eher die Augen reiben. Es ist viel geschehen, werter Johannes, in den 2000 Jahren zwischen Ihrer Zeit und heute. Sie haben die Anfänge unseres Glaubens erlebt, meine Zeit muss mit einer schweren Krise fertigwerden. Damals haben Sie Jesus als den vom Herrn Erwählten erkannt. Sie hatten die Ehre, ihn zu taufen, haben die Wurzeln des Neuen Bun- kehr vorbereitet haben? Die Entwicklung ist bedrückend. Sie hat verschiedene Gründe, über die ich Ihnen lange berichten könnte. An Ihrem Geburtstag möchte ich Sie jedoch nicht mit Problemen belasten. Gleichwohl sollen Sie ruhig wissen, wie wichtig Sie uns auch heute sind: als Mann des klaren Wortes; als der Aufrüttler, Mahner und Wegweiser, der Sie immer waren. Für Menschen, die etwas Wesentliches zu verkünden haben, ist es im Laufe der Jahrhunderte nicht leichter geworden, sich Gehör zu verschaffen. Vieles Unbedeutende wird zur Sensation hochgespielt; echte Sensationen bleiben dagegen oft unbeachtet. Um Aufmerksamkeit zu erlangen, lieber Johannes, müssten Sie unkonventionell daherkommen. Wie ich Sie kenne, dürfte Ihnen das nicht schwer fallen. Ihre typische Kleidung könnte helfen. Haben Sie noch Ihr Kamelfell?! Bitte unbedingt aufbewahren! Noch Jahrhunderte nach seiner Geburt ist Johannes der Täufer bei uns präsent. Stele am Wegrand am Johannisberg im Rheingau. (Foto: Raspels) 14 | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | www.kirchenzeitung-koeln.de Bekanntlich sind wir in der katholischen Kirche mit dem Feiern von Geburtstagen eher sparsam. Diese hohe Ehre wird nur drei Personen zuteil: der Gottesmutter, Jesus – und Ihnen. Wussten Sie, dass Ihr Geburtstag im Mittelalter sogar als „Sommerweihnachten“ gefeiert wurde? Auch das alte keltische Fest der Sommersonnenwende ist eng mit Ihnen verbunden. Denn Sie, lieber Johannes, wurden ja in die Welt geschickt, um Zeugnis abzulegen über das Licht unseres Herrn Jesus. „Jener muss größer werden, ich aber geringer“, haben Sie gesagt. So ist es auch mit dem Aufsteigen der Sonne bis zu jenem Datum, an dem der Tag die Nacht besiegt! Das umfangreiche Brauchtum, das sich über die Jahrhunderte um Ihren Geburtstag herum entwickelt hat, wird Sie vielleicht nicht interessieren. Trotzdem frage ich mich jedes Jahr, warum ausgerechnet Johanni das letzte Erntedatum für Rhabarber und Spargel ist. Sie sind, lieber Johannes, auf vielfache Weise im historischen Bewusstsein verankert. Sie sind eine Persönlichkeit des Volkes geworden; obwohl – oder vielleicht gerade weil? – Sie Ihr frühes Leben weitgehend außerhalb der Gesellschaft gelebt haben. Jedenfalls wissen wir, was wir an Ihnen haben – auch heute noch. Ihre eindringlichen drei großen Worte bleiben ein kostbares Vermächtnis: „Ecce agnus dei – Siehe das Lamm Gottes“. Danke dafür! Einen gesegneten Geburtstag und alle guten Wünsche für Sie! Ihre Martina Crone-Erdmann Ausgabe 25/15 | 19. Juni 2015 ZUM GEISTLICHEN LEBEN Der Weg aus der Mittelmäßigkeit nach oben fällt selbst Bischöfen manchmal schwer. Witziges Detail eines Geländers im Naumburger Dom. (Foto: Läufer) Willkommen im Club der Mittelmäßigen? Warum es so schwer ist, sich zu ändern V om emeritierten Erzbischof von Salzburg Alois Kothgasser stammt das Wort „Mittelmäßige Sünder tun sich schwer mit neuen Anfängen“. Aber wer sind die mittelmäßigen Sünder? Sind es nicht die meisten von uns, wie der Bischof meint? Wie schnell sind wir doch träge und nachlässig? Wie oft reden wir uns mit einer Notlüge aus kribbeligen Situationen heraus, schummeln vielleicht schon mal bei der Steuererklärung oder reden dummes Zeug über andere. Aber für schlimm oder für einen Bösewicht halten wir uns nicht, weil wir eben keine Diebe sind, niemand zusammengeschlagen haben, weder mit Drogen handeln noch die Ehe brechen und „fremd gehen“. Aber hier lauert eine Gefahr. Wir schrammen an der Selbstgefälligkeit vorbei und sind zufrieden mit den moralischen Ansprüchen, die wir an uns stellen. So dachte auch der Pharisäer, von dem Jesus im Gleichnis erzählt, wie der sich ganz vorne in die erste Reihe der Tempelbeter stellt und Gott mitteilt: „Ich danke dir Herr, dass ich nicht bin wie dieser Zöllner da“ (Lk 18,9-14). Er dankt Gott tatsächlich selbstgefällig, nicht so ein Halunke zu sein wie der Zöllner, der am Eingangsportal stehen geblieben ist, weil er weiß, was er auf dem Kerbholz hat. Als römischer Steuereintreiber zieht er nicht nur den Leuten das Geld aus der Tasche, sondern er bedient und bereichert sich dabei auch selbst. Es spricht nicht viel dagegen, dass eine ziemliche Menge mittelmäßiger Sünder sich 19. Juni 2015 | Ausgabe 25/15 in der großen Herde Gottes tummelt. Sicher, es gab immer heilige Frauen und Männer, Priester und Bischöfe in der Kirche. Bis heute aber finden sich im Volk Gottes immer genug von denen, die nur mittelmäßig heilig sind. Im Club der Mittelmäßigen sind freie Plätze eher Raritäten. Natürlich bekennen wir unsere Sünden. Und manches tut uns auch leid, weil es halt wieder so gekommen ist, obwohl wir es anders wollten. Aber was ist mit dem Vorsatz, kräftig an uns zu arbeiten und etwas zu ändern? Will ich in Zukunft meine scharfe Zunge wirklich mehr im Zaume halten oder will ich nicht länger den Neidhammel abgeben? Kann man sich in Zukunft auf mein Ja oder Nein verlassen und bin ich bereit, über meinen Schatten zu springen und zu teilen? Im Mittelmaß liegt immer ein Keim von Selbstzufriedenheit. Wir richten uns ein und so mag es dann auch bleiben. Papst Johannes Paul I. betete dagegen: Herr, nimm mich, wie ich bin, doch hilf mir zu werden, wie du mich haben willst. Herr, nimm mich wie ich bin, doch hilf mir zu werden, wie du mich haben willst. „Die Nachfolge Jesu ist die stetige Einladung, aus Sicherheiten und der Mittelmäßigkeit herauszutreten“ (A. Kothgasser). Das Lauwarme, das Dahinplätschern bringt Menschen nicht weiter. Manchmal macht mir das Wort aus der Johannes-Offenbarung zu schaffen, das an die „Laumänner“ in Laodizäa gerichtet ist: „Du bist weder kalt noch heiß. Wärest du doch kalt oder heiß! So aber, weil du lau bist und weder heiß noch kalt, so will ich dich ausspucken aus meinem Mund“ (Offb 3,16). Lauheit ist der Feind des Lebens. Wer innerlich wachsen und sich erneuern will, tut gut daran, eine kräftige Portion Geduld und Beharrlichkeit mitzubringen. Die Bereitschaft zur Änderung sollte nicht in Mutlosigkeit umkippen mit dem Blick auf all das, was sich so im Lauf der Zeit im Innern angesammelt hat an Missverständnissen, an Belanglosem, an Eitelkeit, an Brüchen und Lieblosigkeit. Es geht um die Bereitschaft zur Selbsterneuerung. Was dabei hilft? Orte oder Zeiten der Stille. Tages- oder Wochenrückblicke, in denen wir die erlebte Zeit prüfend in die Hände Gottes zurückgeben. Das Selbstvertrauen wird wachsen. Letztlich geht es darum, Christus ähnlich zu werden. Dieses Denken und solche Gedanken helfen bei bei der Suche nach einem geglückten Leben. Es geht um ein Leben, das über sich hinausgeht. Wir brauchen dazu nicht erst wie Paulus vom hohen Ross zu stürzen, damit aus dem Erich Läufer Saulus ein Paulus wird. www.kirchenzeitung-koeln.de | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | 15 KIRCHE UND THEOLOGIE Kreativität kennt keine Grenzen Jahr der Orden: Wie Ordensleute zu ihren Namen kommen Mit dem Eintritt in eine geistliche Gemeinschaft nehmen Ordensfrauen und -männer mitunter die merkwürdigsten Namen an. Wie kommen sie eigentlich dazu? kanerinnen von Sießen: Angehende Ordensfrauen seien eingeladen, „selbst nachzuspüren, in welchem Namen die Konkretisierung ihres Christseins zum Ausdruck kommen könnte“. Novizenleiterin und Generaloberin prüften schließlich, ob der Vorschlag „stimmig“ sei. Vor dem Konzil konnten Novizinnen ihres Ordens drei Vorschläge machen – „aber man konnte sich nicht darauf verlassen – manche war überrascht“. Zu Zeiten mit mehr Ordensnachwuchs habe es durchaus „exotische Namen“ gegeben, wie man auch auf ordenseigenen Friedhöfen sehen könnte. Die Novizenmeisterin weiß von einer Schwester Guido. „Der Name wurde wohl gewählt, um sie eindeutig einem Heiligen zuordnen zu können“, so ihre Vermutung. T heodolinde, Salome, Nathanael, Hermenegild oder Ansfried – der Fantasie bei der Findung von Ordensnamen scheinen keine Grenzen gesetzt. Dabei nimmt nicht jeder Mensch, der in einen Orden eintritt und damit sein altes Leben hinter sich lässt, einen neuen Namen an. Manche Gemeinschaften lassen ihre Novizen entscheiden, ob und wie sie sich umbenennen möchten; in anderen Orden erfolgt die Wahl in Abstimmung mit dem Novizenmeister und Abt. Namenswechsel gebe es eher bei kontemplativen Orden wie Benediktinern, Karmeliten und Clarissen, erklärt Arnulf Salmen, Sprecher der Deutschen Ordensobernkonferenz. Oftmals tragen sie eher „alte“ Namen – angelehnt an Gründerfiguren oder wichtige Persönlichkeiten ihrer Gemeinschaft. „Der Ordensname ist nicht der neue Vorname“, stellt Salmen klar; er könne aber „wie ein Künstlername“ in den Pass eingetragen werden. Die große Vielfalt an mitunter auch kurios klingenden Namen sieht Salmen historisch begründet. So gab es 1950 hierzulande noch rund 100 000 katholische Ordensfrauen. Gerade sie verfügten oft über große Jahrgänge. Dennoch sollte jede Schwester einen eigenen Namen tragen. „Bei 2000 Schwestern konnte es da schon mal zur Namensnot kommen.“ Eine Erklärung für so manche hochbetagte Schwester mit Namen wie Mediatrix, Kiliana, Humberta, Assumpta, Ortrudis oder Hermana. Deutliches Zeichen Vor dem Zweiten Vatikanischen Konzil (1962 bis 1965) hätten viele Ordensleute einen neuen Namen angenommen, erklärt Philipp J. Wagner, Novizenmeister der Dominikaner in Worms. Nach dem Konzil seien viele Brüder wieder zu ihren Taufnamen zurückgekehrt. In den 1980er-Jahren schließlich habe es wieder eine „Gegenbewegung von unten“ gegeben. Mit dem neuen Namen wollten Novizen ein deutliches Zeichen setzen – „es gibt vielleicht einen Heiligen, der einem näher ist als der Taufname“ oder ein Glaubensvorbild, dem sie nachfolgen möchten. Schwestern mit Männernamen Welchen Ordensnamen mag wohl diese Ordensfrau tragen? (Foto: Raspels) Heute sei bei den Dominikanern die Namenswahl „jedem völlig freigestellt“. Manche tragen ihren Taufnamen, andere nur den Ordensnamen, wieder andere ihren Taufnamen und einen zweiten Ordensnamen – „so kommen die Doppelnamen zustande“. Vor dem Konzil sei zudem auch bei Ordensmännern Maria als zweiter Name beliebt gewesen. Die Namenswahl habe viel mit der Person zu tun, so der Novizenmeister. Er selbst hat sich nach Philipp Neri benannt. Der Heilige sei ihm mit seinem Humor, seinem kritischen Geist und seiner unkonventionellen Art sehr sympathisch. Zuletzt hätten sich Ordensanwärter bei den Dominikanern eher für gewöhnliche Namen wie Christoph, Martin, Gregor oder Johannes entschieden. „Die Wahl ist ok, wenn es keine bekloppten oder unverständlichen Namen sind, bei denen man fünfmal nachfragen muss“, plaudert Pater Philipp aus dem Nähkästchen. Die Namensfindung sei „ein Weg, ein Prozess“, beobachtet indes Johanna Maria Niederauer, Novizenmeisterin bei den Franzis- 16 | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | www.kirchenzeitung-koeln.de Dass Schwestern einen männlichen Namen tragen, ist gar nicht so selten. Zu ihnen zählt Franziscus-Maria Möller, Generalprokuratorin der Kongregation der Missionsschwestern vom kostbaren Blut. Sie hat diesen Namen sogar freiwillig gewählt. Als sie sich als Postulantin vor 28 Jahren über ihren künftigen Ordensnamen Gedanken machte, wollte sie gerne eine weibliche Abwandlung von Franziskus annehmen. „Aber darauf waren in unserer Kongregation auch schon andere gekommen.“ Allerdings mag es die Ordensfrau überhaupt nicht, nur „Schwester Franziscus“ gerufen zu werden. „Der Bindestrich ist mir wichtig – wir sollten ohnehin die weibliche und männliche Seite in uns entwickeln“, erklärt Schwester FranziscusMaria. Dabei ist sie in ihrer Gemeinschaft nicht einmal eine Exotin – „viele von uns haben Männernamen“, etwa ihre Mitschwestern Paolo, Peter oder Patrick. „Wir haben sogar eine Schwester Walter“, schmunzelt die Ordensfrau. „Die meisten von uns leben gerne mit den Männernamen in Kombination mit ‚Maria‘.“ Das sorgt mitunter für Verwirrung bei der Post. Es kommen schon mal Briefe für „Herrn Franziskus Maria“ an. Menschen seien ob ihres Namens oft irritiert – „aber wenn sie mich mal kennengelernt haben, sagen sie: Irgendwie passt der Name zu Dir“. Nach der Wahl von Papst Franziskus habe sie auch viele Glückwünsche bekommen. Und gewitzelt: „Er wird es wohl nicht schaffen, den Namen so lange zu tragen wie ich.“ Angelika Prauss Ausgabe 25/15 | 19. Juni 2015 LESERBRIEFE Der Katechismus gilt Zu „Die Ungeduld vieler Laien und Frauen kann ich verstehen“ in Nr. 24, Seiten 4 und 5 Ich finde es wenig hilfreich, hinsichtlich der Synode bestehende Erwartungshaltungen zu verstärken, als ob die Synode den Handlungsspielraum dazu hätte. Damit wird ein immer noch höherer Erwartungspegel aufgebaut, der dann zwangsläufig enttäuscht werden muss. Eine Art sich selbsterfüllende (Ent-)Täuschung ist das. Gleichzeitig entsteht der Eindruck, als wären unsere Erwartungen der einzig gültige Maßstab, unter dem die Synode zu arbeiten (zu „funktionieren“) hätte. Selten lese ich den Hinweis, dass bestimmte Erwartungen unrealistisch sind; und dass möglicherweise die Umkehr im Denken bei uns selber stattfinden muss (vielleicht, weil ich falsch liege mit meinen Erwartungen!? Wäre das so völlig undenkbar?). Mir hat es geholfen, einen ungeschminkten Blick auf die Wirklichkeit zu richten, also meine Wünsche einer Realitätskontrolle zu unterwerfen: 1. Die Bischofssynode kommt am Katechismus der Kirche nicht vorbei. 2. Sie kann nichts entscheiden, sondern das tut der Papst. 3. Auch dieser ist gebunden und kann das bisherige Lehramt nicht überspringen. Seine Katechesen und Predigten der letzten Zeit machen dies und seine Richtung deutlich. 4. Deutschland ist nur ein kleiner Teil der Weltkirche und zudem eine geschwächte Kirche, da haben wir wohl gegenüber glaubensstarken Weltgegenden nicht das Gewicht, wie wir es uns (vielleicht in deutscher Überhebung oder wegen unseres Geldes) vorstellen. Und 5. werden unsere deutschen Vorstellungen in vielen Teilen der Weltkirche heftig abgelehnt. Afrikas Bischöfe sagten, sie als Kirche der Märtyrer würden bestimmten Forderungen bis aufs Blut widerstehen. Diese Realitätsbetrachtung hilft, dass man zwei bis drei Treppen auf der Erwartungsleiter heruntersteigt, damit der Fall am Ende nicht gar zu hart ist. Den Überdruck der Erwartungen an die Synode zu verringern, wäre ein guter Dienst an uns allen, gleich welchen Vorstellungen wir anhängen. Wilfried Koch, Köln Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln Herausgeber: Der Erzbischof von Köln Chefredakteur: Robert Boecker Redaktion: Siegbert Klein (Chef vom Dienst), Kathrin Becker, Tobias Glenz, Helmut Pathe, Bernhard Raspels, Almud Schricke Anschrift der Redaktion: Ursulaplatz 1, 50668 Köln, Postfach 10 20 41, 50460 Köln Telefon: (02 21) 16 19-1 31, Fax: (02 21) 16 19-2 16 E-Mail: [email protected] Internet: www.kirchenzeitung-koeln.de Bei unverlangt eingesandten Manuskripten und Fotos keine Haftung und keine Rücksendung. Verantwortlich für den Inhalt der Pfarrnachrichten sind die jeweiligen Pfarrer. J. P. Bachem Medien GmbH, Ursulaplatz 1, 50668 Köln, Postfach 10 03 52, 50443 Köln Telefon: (02 21) 16 19-0, Fax: (02 21) 16 19-2 05 Geschäftsführung: Dipl.-Kfm. Lambert Bachem Herstellung: Lensing Druck GmbH & Co. KG, Auf dem Brümmer 9, 44149 Dortmund 19. Juni 2015 | Ausgabe 25/15 Vermutlich ein Pfarrer war das eines Menschen ...?“ Ich lese keine Aufforderung zu einem ErkennungszeiZum Titelbild von Nr. 22 und den Beiträgen chen durch ein äußerliches Kleidungsmerk„Warum hast Du einen weißen Kragen?“, Seite mal. In der „SommerZeit“ schreibt Kardinal 51 und „Gemeinsam für Frieden und Verständi- Woelki: „Wir stehen vor großen Veränderungung“ auf Seite 56 gen im Blick auf die Rolle unserer hauptamtAls Großvater hatte ich meilichen Kräfte in der Seelsorge.“ nen Enkeln die Seite 51 der Ist es da angemessen, eine ganNr. 22 als Sonntagslektüre geze Seite für eine Ausführung ben wollen, aber das Titelblatt freizugeben, die ihren theolohält mich davon ab. Die Enkel gischen Inhalt am weißen KraZUM CHEFREDAKTEUR könnten fragen, warum hat der gen aufhängt? Menschen werPfarrer auf dem Titelblatt keiden in die Rolle gefügt, an dienen „weißen Kragen“? (Oder sem den Priester zu erkennen. vielleicht: Warum trägt er keiUnd daran sollen Kinder, sollen ne Albe und Stola?) Eine ganwir, auf Gott aufmerksam werze Seite ist Ihnen das Thema den? Wird uns durch GemeinDONNERSTAGS VON „besondere Kleidung“ wert, de- und Pastoralreferentinnen 9.30 BIS 10.30 UHR um unsere Priester daran zu und -referenten Gott nicht ver(02 21) 16 19-131 erinnern, dass sie „für alle mittelt? Was hätte der Verfasser Menschen als Priester erkennmit einer ganzen Seite „Kleibar“ sein sollten. Ich kann den ne Kirchenzeitung“ allen nahe Verfasser darin nur unterstützen. In Schweden bringen können?! Wo bleibt der Bezug zum sah ich evangelische Pfarrer und Pfarrerinnen Menschen? Johanna Oberholz, mit „weißen Kragen“ auf der Straße; vermut Köln lich keine Ausnahme-Handlung. Deshalb ist es bedauerlich, dass auf dem Titelblatt nur der Imam deutlich zu erkennen ist. Der Text zum Titelbild informiert nicht, wer von den Männern der Pfarrer ist; nur die Bilder auf Seite 56 Zu „Beten für Kaffee und Kuchen“ in Nr. 23, lassen vermuten, wer es ist. Schade! Dr.-Ing. Asgar Schulte, Seite 39 Köln Wahrscheinlich hat sich aus Unkenntnis ein Fehler in den Bericht eingeschlichen. Die ersten Walldürnpilger nach dem Krieg wurden, so wie ich es vor 65 Jahren erlebt habe, von Frau Breuer bewirtet. Mit ihrem Ehemann Zum selben Thema und drei Töchtern führte sie schräg gegenTheologie des Priesterseins am weißen Kra- über der Kirche eine Bäckerei. Wie mir die gen festzumachen, erscheint mir sonderbar. Im heute 80-jährige Tochter berichtete, hat ihre Evangelium kommt mir anderes entgegen: Als Mutter schon in den beiden Pfingsttagen alles Judas Jesus verraten hat, fand er kein anderes vorbereitet. Dabei kam auch die große weiZeichen des Erkennens als den Kuss. Warum ße Email-Kanne, die „Walldürn-Kann`“ aus scheint es einem Priester wichtig zu sein, her- der Bödingergaststätte Breuer jedes Jahr zu ausgehoben zu sein, in besonderer Weise von Ehren. Viel später hat dann Frau Frohn mitGott auserwählt zu sein? Gilt nicht auch für ei- geholfen. Gisela Kellerhohn, nen Priester, in der Nachfolge Jesu stehend, die Hennef Aussage des Philipper-Hymnus: „Sein Leben DIREKT Es war so Kein Kennzeichen nötig? Vertrieb: Verlagsbezirk Rhein-Sieg-Kreis rrh., Oberbergischer Kreis und Kreis Altenkirchen (Dekanat Wissen) siehe unten. Anzeigen: Klaus Boscanin Telefon: (02 21) 16 19-1 30, Fax: (02 21) 16 19-2 16 E-Mail: [email protected] (Anzeigenpreisliste vom 1. Januar 2015) Vertrieb: Rüdiger Groß Telefon: (02 21) 16 19-1 49, Fax: (02 21) 16 19-2 05 E-Mail: [email protected] Der Zeitschriftenpreis beträgt monatlich 8,55 Euro inkl. MwSt. und Versandkosten. Bei Agenturzustellung beträgt der Gesamtpreis inkl. MwSt. monatlich 8,20 Euro. 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Ein Kölner und ein Düsseldorfer kommen nach der Wende 1990/91 in die fiktiven Dörfer Ostrin und Torfgrund in die Weite Mecklenburgs. Was sie dort hintreibt? Die kommunale Politik, denn mit dem Ende der SED-Herrschaft und der Deutschen Einheit werden neue Bürgermeister gesucht. Der Roman des Autoren Horst Ewert, der aus Stralsund stammt, aber seit 1988 in Düsseldorf lebt, führt lebendig zurück in die Wendezeit von 1989 bis 1994, erzählt humorvoll von diesem Umbruch. Und was haben die beiden Rheinländer wohl in der norddeutschen Provinz hinterlassen? Lesen Sie es selbst. BR Wenn nach den bekanntesten Engländerinnen gefragt wird, würden sicher Queen Elizabeth II., die Herzogin von Cambridge Kate Middleton und Dame Vivienne Westwood, DBE genannt. Der Name von Letzterer fällt auch, wenn es um die wichtigsten Modemacher von heute geht. Wer ist diese Frau, die von der Queen zur Dame geadelt wurde? Nun, sie ist die, die den Punk erfand. Und was ist Punk? Das ist das, was Punker tragen, von den meisten als „untragbare“ Mode angesehen. Aber Westwood ist längst darüber hinaus. Heute steht sie mit ihrem Mann einem Modeimperium vor und ist geachtete Umweltaktivistin. Dass der Weg dorthin für die gelernte Lehrerin nicht ganz leicht war, belegt ihre Biografie. Das Buch ist vor allem dann interessant, wenn man verstehen möchte, warum gerade Jüngere gerne das „Untragbare“ getragen haben. PA Einen Dichter würden wir überfordern, von ihm Antworten auf all unsere Probleme zu bekommen. Aber sich von ihm an die Hand nehmen und die Augen öffnen lassen und von ihm in eine Richtung eingewiesen zu werden, das ist bei Rainer Maria Rilke möglich. Seine Gedichte gehören zu den schönsten der deutschen Sprache. Er ist sein ganzes Leben lang ein religiös Suchender und Fragender gewesen. Seine Dichtung hat mit unserer Alltagswelt und unserem Leben zu tun. Otto Betz greift in diesem Buch Themen auf, die Rilke wichtig waren und auch in unserem Leben eine Rolle spielen: Rilkes Ringen um Gott, seine meditative Wahrnehmung der Welt, das Erschrecken über die Abgründe des Lebens. Das Taschenbuch führt behutsam zum Dichter und seinem Denken. EL Vivienne Westwood, Ian Kelly, Vivienne Wwestwood. Eichborn Verlag. 576 Seiten, zahlreiche Abbildungen. ISBN 9783847905714. 29,99 Euro. Otto Betz, Weiter als die letzte Ferne. Mit Rainer Maria Rilke die Welt meditieren. 232 Seiten. Verlag Topos plus. ISBN 978-3836710145. 11,95 Euro. Horst Ewert, Ostrin - eine Satire. Spica Verlag, Neubrandenburg. 288 Seiten. ISBN 978-3-9431-6845-7. 10,80 Euro. 18 | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | www.kirchenzeitung-koeln.de Ausgabe 25/15 | 19. Juni 2015 KULTUR Rosen, Garten in Skagen, 1883 von Peter Severin Kroyer wird auch gerne wie hier als Wandteppich reproduziert. (Foto: Pa) Inspiration aus dem Garten Wo die Impressionisten ihre Motive fanden W ohl jeder, der Claude Monets Seerosenbilder einmal gesehen hat, wird sich gewünscht haben, auch einmal im Garten in Giverny, wo sie entstanden, spazieren gehen zu dürfen. Die letzten 30 Jahre seines Lebens (1840-1926) hatte sich der Künstler neben der Malerei mit seinem Garten beschäftigt. Er verwandelte den ehemaligen Obstgarten hin zu seinem „schönsten Kunstwerk“, wie er das Blumenmeer selbst nannte. Ein Gärtner unterstützte ihn allein bei der Arbeit an seinen Seerosen. Der Teich mit diesen Pflanzen war während seiner letzten Lebensjahre fast sein einziges Motiv. „Die Geburt des Impressionismus fiel zeitgleich mit einem beispiellosen Aufschwung des Gartenbaus zusammen“, schreibt Clare Willsdon, Autorin des Buches „In den Gärten der Impressionisten“, zur Einführung. Das Buch versteht sich als Studie zur Vorliebe der Impressionisten für Gärten, oftmals ihre Gärten als Motive. Aber es geht auch auf den sozialen, politischen, kulturellen und eben den gartenbaulichen Kontext der Bilder ein. „Als das neue Jahrhundert anbrach, war die Suche nach ‚besseren Welten‘ vielleicht nur logisch. Dörfliche Lebensformen waren bedroht und das Stadtleben wurde von Streiks und politischen Unruhen gestört“, so noch einmal Clare Willsdon. Ein Paradies auf Erden zu malen daher nicht verwunderlich. Und eine Gruppe von amerikanischen Malern, die zu Monet nach Giverny gereist war, meinte sogar feststellen zu können, sie hätten es dort gefunden. InterGäste besuchten oft und gerne Claude Monet (rechts) an seinem Seerosenteich in essant in diesem ZuGiverny. sammenhang, dass es 19. Juni 2015 | Ausgabe 25/15 in Amerika war, wo das „Evangelium der Entspannung“ immer mehr an Bedeutung gewann. Die Vorstellung, dass Muße dem Menschen nutze, fand viele Freunde. Das Buch von Clare Willsdon ist sicher kein klassisches „Coffeetable-Book“, eines, das man nur zum Durchblättern und anschauen auf den Sofatisch legt. Vielmehr ist es ein Buch zur Geschichte eines Stils und vieler seiner Motive. Dabei werden auch gesellschaftspolitische Aspekte und auch Persönliches nicht außer Acht gelassen. Wer sich die Zeit nimmt, eben nicht nur die schönen Bilder zu betrachten, sondern das Buch auch zu lesen, wird sich wünschen, bald wieder in eine Ausstellung der hier vorgestellten Impressionisten gehen zu können – oder in einen der beschriebenen Gärten. Helmut Pathe Clare Willsdon, In den Gärten der Impressionisten. Aus dem Englischen von Erwin Tivig. 288 Seiten mit zahlreichen Schwarz-Weißund Farbabbildungen. Belser Verlag, ISBN 978-3-7630-26968. 29,95 Euro. www.kirchenzeitung-koeln.de | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | 19 MEDIEN RELIGIÖSE SENDUNGEN IM FERNSEHEN Wort des Bischofs Das „Wort des Bischofs“ ist eine Beitragsreihe des Erzbistums Köln. An Feiertagen, am Sonntag und zu besonderen Anlässen wendet sich Kardinal Rainer Maria Woelki mit einer Video-Botschaft an die Gläubigen. Regelmäßige Sendeplätze sind: domradio.de (Radio): sonntags jeweils um 8 und 18 Uhr. Unter domradio.de und erzbistum-koeln.de ab sonntags 8 Uhr. TV Partnersender: nach der Messe, gegen 11 Uhr. HÖRFUNK Radio Vatikan Empfang im Internet über www.radiovatikan.de. Im Radio: 16.00 und 18.00 auf Radio Horeb; 6.00 und 19.00 auf domradio.de. Täglich Nachrichten. Sonntag Sonntagsmagazin. Dienstag Radioakademie. Beten mit Benedikt XVI. Täglich auch: 7.30 Lateinische Messe. 16.00 und 20.20 Nachrichten/Magazin. 17.00 Vesper. 20.40 Lateinischer Rosenkranz. Radio Horeb Sonntag 10.00 Messe. Werktags 9.00 Messe. Täglich 16.00 und 18.00 Radio Vatikan. Lokalradio Sonntags von 8.00 bis 9.00 Magazin der Kirchen „Himmel und Erde“. Montag bis Freitag 5.45, Samstag 6.15 Augenblick mal. WDR 2 Sonntag 7.45 Hör mal – Kirche in WDR 2. Es spricht Pater Philipp Reichling OPraem, Duisburg. Werktags 5.55 Kirche in WDR 2. WDR 3 Samstag 18.15 Geistliche Abendmusik. Sonntag 8.30 Lebenszeichen. „Ich bin diskriminierter als Du“. Von „Quoten-Frauen“, Opfer-Abos und schlechtem Gewissen. 9.05 Geistliche Musik. Werktags 7.50 Kirche in WDR 3. Choral und Ansprache. Werktags 8 bis 9 Uhr, Köln TV und EWTN (Satellit Astra, Frequenz 12460 MHz): Gottesdienst. Übertragung aus dem Kölner Dom. Samstag, 20. Juni 7.15 bis 7.45 Uhr, SWR FS: Planet Schule. Johannes Calvin. 7.45 bis 8.15 Uhr, SWR FS: Planet Schule. Papst Franziskus. Ein Jesuit regiert die Kirche. 8.15 bis 8.45 Uhr, SWR FS: Planet Schule. Papst Franziskus - Die neue Macht der Jesuiten. Jesuiten waren Hauptakteure der Gegenreformation, prägten Konzilien und machten bis in die jüngere Geschichte Kirchenpolitik. Der Film unternimmt eine Bilderreise durch 500 Jahre europäische Geschichte und fragt nach der Rolle des Ordens unter dem neuen Papst. 9.30 bis 10 Uhr, WDR FS: Die Essensretter. 14.55 bis 15 Uhr, Bayerisches Fernsehen (BR): Glockenläuten vom Margarethenberg an der Alz. 17.30 bis 18 Uhr, EWTN: Vaticano. Magazin. 18.30 bis 19.30 Uhr, EWTN: Gottesdienst. Übertragung aus der Marienbasilika in Kevelaer. 20 bis 20.15 Uhr, Bibel TV: Andacht (täglich). 1.10 bis 1.15 Uhr, ARD: Das Wort zum Sonntag. Sonntag, 21. Juni 8.15 bis 8.55 Uhr, SAT.1: So gesehen - Talk am Sonntag. 9 bis 9.30 Uhr, ZDF: Sonntags. TV fürs Leben. 9.15 bis 10 Uhr, EWTN und K-TV: Papst Franziskus, Gebet vor dem Turiner Grabtuch. WDR 4 Täglich 8.55 Kirche in WDR 4. WDR 5 Sonntag 8.40 Das Geistliche Wort. „Warum habt ihr solche Angst? Glauben heißt vertrauen.“ 9.20 Diesseits von Eden. Die Welt der Religionen. 22.05 Lebenszeichen. Werktags 6.55 Kirche in WDR 5. Deutschlandfunk Werktags 6.35 Morgenandacht. Mit Pfarrer Christoph Seidl, Regensburg. Sonntag 6.10 Geistliche Musik. 8.35 Am Sonntagmorgen. Zum Bilde Gottes schuf er ihn . . . - Ernst Barlachs Bilder vom Menschen. 10.05 Katholischer Gottesdienst aus der Pfarrkirche St. Marien in Eutin. Es predigt Pfarrer Bernd Wichert. Montag bis Freitag 9.35 Tag für Tag. Mittwoch 20.10 Aus Religion und Gesellschaft. Südwest-Rundfunk 2 Samstag 19.05 Geistliche Musik. Sonntag 7.55 Lied zum Sonntag. 8.03 Kantate. 12.05 Glauben. Reden und Handeln dem Göttlichen widmen. Auroville - Sri Aurobindos „Stadt der Zukunft“ in Südindien. Werktags 7.57 Wort zum Tag. 20 | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | www.kirchenzeitung-koeln.de domradio.de Gottesdienste Sonntag, 21. Juni, 10 Uhr: Kapitelsamt aus dem Kölner Dom. 18 Uhr: Chorvesper – Evensong, live auf domradio.de (22 Uhr im Radio). Werktags, 8 Uhr: Gottesdienst aus dem Kölner Dom live unter www.domradio.de. Tagesevangelium Von Montag, 21., bis Samstag, 27. Juni, um 8 Uhr spricht Petra Bungarten, Gemeindereferentin in der Kath. Pfarrgemeinde St. Martin in Aldenhoven, Gedanken zum Tagesevangelium. Thema: Das Turiner Grabtuch Unter dem Motto „L’amore più grande“ war 9.30 bis 10.15 Uhr, ZDF: Evangelischer Gottesdienst. 10 bis 11.30 Uhr, Köln TV: Gottesdienst. Übertragung aus dem Kölner Dom. 10.45 bis 12.30 Uhr, EWTN und K-TV: Gottesdienst mit Papst Franziskus, anschließend Angelus. 14.45 bis 15 Uhr, Bibel TV: Bibellesen. 15 bis 17 Uhr, EWTN und K-TV: Papst Franziskus in Turin, Begegnung mit Salesianern und Töchtern Mariens. 17.30 bis 18 Uhr, ARD: Gott und die Welt. Suite oder Schlafsack. Zwei Gastgeber am Bahnhof Zoo. 18 bis 19 Uhr, EWTN und K-TV: Papst Franziskus in Turin, Begegnung mit Kindern und Jugendlichen. Montag, 22. Juni 9 bis 11 Uhr, EWTN und K-TV: Empfang und Ansprache von Papst Franziskus in Turin. Mittwoch, 24. Juni 9.50 bis 11 Uhr, EWTN und K-TV: Mittwochs-Audienz des Papstes. 10.30 bis 11 Uhr, Bibel TV: Alpha und Omega. Hauptsache Leben: Babyklappe und Vertrauliche Geburt. 19 bis 19.45 Uhr, BR: Stationen. Dokumentation. Polizisten in Not. In Bayern sind rund 20 Seelsorger für die Polizei im Einsatz. Die evangelische Pfarrerin Hilda Schneider ist seit fast 14 Jahren dabei – als erste Frau. Freitag, 26. Juni 12 bis 13 Uhr, 3sat: Göttlich speisen. Wie die multireligiöse Schweiz isst. das Turiner Grabtuch in den letzten zwei Monaten wieder in der Turiner Kathedrale ausgestellt (Mi., 24. 6., 10 bis 12 und 20 bis 22 Uhr). Ferienzeit – Lesezeit Endlich Zeit zum Lesen! In der domradio Beratung werden Kinder- und Jugendbücher vorgestellt – und auch ein paar Bücher für die Erwachsenen (Do., 25. 6., 10 bis 12 und 20 bis 22 Uhr). Mit Kinder unterwegs Tipps für Ferienreisen mit Kindern bietet domradio Reisen (Fr., 26. 6., 10 bis 12 und 20 bis 22 Uhr). Gebetszeit täglich Täglich um 6 Uhr und um 22 Uhr: Laudes und Komplet. Ausgabe 25/15 | 19. Juni 2015 MEDIEN Bilderbuch „Urlaubsziele“ Bis heute besuchen Jahr für Jahr eine halbe Million Fans die sogenannte Herreninsel im bayerischen Chiemsee. Warum wollen sie das Neue Schloss Herrenchiemsee, die angeblich „geistleere Kopie“ von Versailles, besichtigen? Das fragt „Bilderbuch“ im SWR-Fernsehen am Donnerstag. 25. Juni. Am Tag zuvor besucht das „Bilderbuch“ das Nymphenburger Schloss in München. Das Sommerschloss ist ein Gesamtkunstwerk von Weltrag. In beiden Filmen geht es vor allem um architektonische Schönheit. SWR FS, Mi., 24. 6., 14.45 bis 15.30 Uhr (Schloss Nymphenburg) und Do., 25. 6., 14.45 bis 15.30 Uhr (Herrenchiemsee) In diesem Schloss sollte nie ein Mensch leben. Deswegen gibt es keine Küche und kein Gästezimmer in Schloss Herrenchiemsee. „Bilderbuch“ entführt die Zuschauer an diesen Phantasie-Ort von König Ludwig II. (Foto: Ras) Königin Elisabeth zu Besuch in Deutschland Es ist der fünfte offizielle Staatsbesuch der Queen in Deutschland 50 Jahre nach ihrer ersten Visite: Elisabeth II. wird am 24. Juni zunächst in Berlin empfangen, weitere Stationen ihrer drei Besuchstage sind Frankfurt am Main und Bergen-Belsen. Mit zwei „ZDF spezial“-Sendungen begleitet das ZDF dieses Ereignis und rundet es am Dienstag, 30. Juni, 20.15 Uhr mit einer „ZDFzeit“-Dokumentation über die deutschen Wurzeln des Hauses Windsor ab. Noch ausführlicher berichtet die ARD: Sie begleitet den vier Tage dauernden Besuch der Queen ab dem 23. Mai mit Sonder- sendungen. Die Moderatoren sind die Adelsexperten der ARD, Mareile Höppner und Rolf Seelmann-Eggebert: ARD, Di., 23. 6., 18.50 bis 19.45 Uhr: Ankunft der Queen in Berlin. Fahrt zum Hotel. ARD, Mi., 24. 6., 10.05 bis 13 Uhr: Die Queen bei Bundespräsident Joachim Gauck. Bootsfahrt von Bellevue zum Kanzleramt. Besuch der Kanzlerin Angela Merkel. ZDF, Mi., 24. 6., 19.25 bis 20.15 Uhr: Höhepunkte des ersten Besuchstages der königlichen Visite. Am Abend kommt die Königin erneut ins Schloss Bellevue, zu einem Staatsbankett – Vorfahrten und Defilee inklusive. ARD, Do., 25. 6., 11.45 bis 15.10 Uhr: Die Queen in Frankfurt. Besuch der Paulskirche und des Römers. ARD, Do., 25. 6., 18.10 bis 19.45 Uhr: Zurück in Berlin. Empfang und Gartenfest in der britischen Botschaft. ZDF, Fr., 26. 6., 12.05 bis 13 Uhr: Die Queen in Deutschland – Brandenburger Tor und Besuch in der Gedenkstätte Bergen-Belsen, Niedersachsen. ZDF, Di., 30. 6., 20.15 bis 21 Uhr: Wie deutsch ist die Queen? Die Wurzeln des Hauses Windsor. Vertreter deutscher Adelshäuser über ihre Verbindung zum britischen Königshaus. Thementag „Archäologie“ und der Bau einer Burg mit Kapelle Flakhelfergeneration Archäologen suchen nach Spuren vergangener Zivilisationen, um zu verstehen, wie die Menschen früher lebten und wie ihre Gesellschaften organisiert waren. Mal entdecken sie riesige prähistorische Stätten, mal einfache Alltagsgegenstände aus einer anderen Zeit. Doch egal, ob spektakulär oder eher banal - alle Funde geben Auskunft über die Vergangenheit unserer heutigen Kulturen. Und alle Ausgrabungsstätten erzählen von den Menschen, die einmal dort lebten! Am Samstag, 20. Juni, entführt ARTE ab 9.45 Uhr die Zuschauer in ein „mittelalterliches“ Schloss, das gerade im französischen Burgund neu gebaut wird. Außerdem wird erklärt, wie Archäologen legendäre Bauwerke wie die Sphinx von Gizeh, die hängenden Gärten von Babylon und die versunkene Stadt Thonis-Herakleion entdeckten. 10 000 Jahre alte menschliche Überreste, die in der Sahara geborgen wurden, und mumifizierte Körper aus den nordeuropäischen Mooren werden zum Leben erweckt; und in Pakistan suchen Ermittler nach den Fälschern, die jüngst versuchten, eine selbstangefertigte Mumie zu verkaufen. 19. Juni 2015 | Ausgabe 25/15 In der französischen Gemeinde Treigny im Burgund liegt eine besondere Baustelle: Hier entsteht eine mittelalterliche Burg, und zwar ausschließlich mit Werkzeugen, Materialien und Techniken des 13. Jahrhunderts. Der Dokumentarfilm „Guédelon: Wir bauen uns eine Burg“ blickt hinter die Kulissen des Projekts und begleitet die Arbeiten von März bis Oktober 2014. Dort spielen die Bauarbeiter eine ebenso große Rolle wie die Archäologen und Historiker, die sie beraten. Im Film geben sie Einblick in den Bauprozess der Burg und erzählen, wie diese ungewöhnliche Idee entstand. Getreu der Philosophie des „Lernen durch Machen“ veranschaulicht der Film wie drei wichtige Teilprojekte geplant und letztendlich fertiggestellt werden. Hier gehen Wisenschaftstheorie, Ingenieurgeschichte und Handwerk eine enge Verbindung ein. Für die Burgkapelle müssen einige sehr komplexe Elemente wie das Weihwasserbecken, der Altar und ein gotisches Fenster per Hand hergestellt werden. ARTE, Sa., 20. 6., 9.45 bis 22.55 Uhr; darin 20.15 bis 21.45 Uhr „Guédelon“ Der Zweite Weltkrieg als eine konkrete Erfahrung ist im Begriff, aus dem Zeitzeugengedächtnis zu verschwinden. Das letzte lebendige Band, das unsere Zeit noch mit dieser Geschichte verbindet, ist die sogenannte „Flakhelfergeneration“. Sie umfasst die Jahrgänge 1926-29, die in den letzten Kriegsjahren von der Schulbank an die Flugabwehrkanonen abkommandiert wurden. Der Dokumentarfilm „Anfang aus dem Ende – Die Flakhelfergeneration“ zeichnet ein Porträt dieser Generation und lässt sie aus ganz unterschiedlichen Perspektiven ihre gemeinsame Geschichte erzählen. SWR FS, Mi., 24. 6., 23.30 bis 0.55 Uhr Die drei Tenöre und mehr Zum 25-jährigen Jahrestag des Konzerts in den Caracalla-Thermen Roms bringt ARTE eine Dokumentation zu „Die drei Tenöre: Der Beginn einer Legende“. Im Anschluss geht es abends mit Musik weiter: Verdis „La Traviata“ und die Gala des Komponisten John Williams. ARTE, So., 21. 6., 17.15 bis 0.15 Uhr www.kirchenzeitung-koeln.de | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | 21 KLEINANZEIGEN 22 | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | www.kirchenzeitung-koeln.de Ausgabe 25/15 | 19. Juni 2015 ERZÄHLUNG A nne bleibt stehen und schnuppert. Es riecht nach Sommer. Auf dem Teich mit den alten Trauerweiden am Ufer führen Enten temperamentvolle Gespräche. Ein Reiher stolziert mit der ihm eigenen Würde dahin. Anne setzt sich auf eine Bank am Teich und nimmt das rege und doch friedliche Bild in sich auf. Erst jetzt bemerkt sie die junge Frau, die in einer unnatürlichen Steifheit in ihrem Rollstuhl sitzt und ihr irgendwie angespannt entgegensieht. Sie findet die Frau sympathisch, deshalb lacht sie ihr zu. Ein Gespräch entwickelt sich. Anne staunt über ihre Offenheit. Eine Wespe summt um den Kopf der Behinderten, deren Gesicht sich jetzt maskenhaft spannt. Anne begreift: Die Frau kann sich gar nicht allein von lästigen Insekten befreien, und so wedelt sie die Wespe mit dem Taschentuch weg. „Ich heiße Linda“, sagt die junge Frau und 19. Juni 2015 | Ausgabe 25/15 erzählt etwas über sich, beschreibt ausführlich ihre schwere Krankheit. Der fortschreitende Muskelschwund zerstört langsam ihren Körper, macht ihn immer bewegungsloser. Die Steifheit ist schon weit fortgeschritten. „Ich müsste längst tot sein nach der freundlichen Prophezeiung meines Arztes“, sagt sie leise, und ihr Lächeln sieht nicht nur wegen der hängenden Lippe so schief aus. Anne geht nun oft in den Park, wo Linda schon auf sie wartet. Auch heute strebt sie wieder dem kleinen Teich zu, um mit der Freundin ein Schwätzchen zu halten. Kinder lachen. Fette Gänse watscheln, die Schnäbel dicht am Boden, als suchten sie nach verlorengegangenen „Abmagerungspillen“. Enten schnappen nach hingeworfenen Brotkrumen. Die Szene ist ganz alltäglich, nur für Anne fehlt die Hauptsache: Linda im Rollstuhl. Anne nimmt ihr Handy und ruft Marian, Lindas Betreuer in der Wohngemeinschaft, an. Der junge Mann bestellt sie in das nächste Café. Beim Espresso erfährt sie von Lindas plötzlichem Tod. Anne kann es nicht fassen. Schluchzend schildert sie Lindas Humor, ihre Bereitwilligkeit anderen zuzuhören, aber auch ihren Hang über andere zu spötteln. „Linda hat mein Leben bereichert“, sagt sie leise, „sie war wie eine große Schwester für mich.“ „Siehst du“, sagt Marian leise, „für mich war sie die kleine Schwester, die ich nie hatte. Kannst du dich an ihr Lachen erinnern?“ Sofort nickt Anne. „Es klang wie das Meckern eines Zickleins.“ „Genau“, sagt Marian, „vor allem konnte sie über sich selbst lachen. Gott wird schon wissen, warum er sie uns genommen hat. Ihr Lebenskreis hat sich geschlossen und ihr Gabriele Lins Schicksal erfüllt.“ www.kirchenzeitung-koeln.de | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | 23 AUS DEM ERZBISTUM Eine Schlüsselszene: Johannes tauft Jesus. (Foto: PA) Standing Ovations für Johannes Musical zur Feier des 125-jährigen Bestehens der Kirche St. Johann Baptist KLEINANZEIGEN 24 | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | www.kirchenzeitung-koeln.de WUPPERTAL. Wenn eine Gemeinde ein Jubiläum begeht, dann wird es meist feierlich. Einen dagegen schwungvollen Auftakt schenkte sich die Gemeinde St. Johann Baptist im Stadtteil Oberbarmen zu Beginn der „Feierlichkeiten“ zum 125-jährigen Bestehen der Kirche. Fast 100 Mitwirkende führten vor vielen hundert Zuschauern (300 auf dem Kirchplatz, 80 im Saal des Johanneshauses und ungezählte via Internet) das Musical „Johannes der Täufer“ von Adonia auf. Wer auch immer die Idee dazu hatte, muss sich sagen lassen „Besser geht‘s nicht“. Denn das, was die Mitwirkenden von der Hauptperson Johannes (Gregor Tobisa) über Pfarrer Ulrich Lemke als Erzähler bis hin zu Diakon Rudolf Schmitz als „Plapper-Palme“ und Bezirksbürgermeisterin Christel Simon (CDU) als Freundin von Johannes‘ Mutter Elisabeth sowie die vielen Statisten und Musiker 70 Minuten lang auf die Bühne brachten, war schon Standing Ovations wert. Und die gab es zum Schluss Minuten lang. Ohne einen zurückstellen zu wollen, lobte Pfarrer Lemke in seinem Dank besonders Christian Mertens, der als Produzent die Fäden alle in sicherer Hand hielt, und Nathalie Thomann, die gerade ihr Studium als Theaterwissenschaftlerin abgeschlossen hat und als Regisseurin wirkte. Seit Beginn des Jahres hatten Klein und Groß, denn auch sehr junge Gemeindemitglieder konnten mitwirken, geprobt. Dass das Stück sehr flotte Musikstücke enthielt, konnte man bei einem Blick hinter die Kulissen sehen. Dort wippten alle, die gerade nicht auf der Bühne standen, begeistert mit, was vor allem bei einem Medley von Weihnachtsliedern auch nicht schwer fiel. Zum ersten Adventssonntag kommt dann Erzbischof Woelki, um mit einem DankPA gottesdienst das Jubiläum zu feiern. Ausgabe 25/15 | 19. Juni 2015 AUS DEM ERZBISTUM Der Frater ist zum Pater geworden NEUSS, DORMAGEN UND GREVENBROICH: Thilo Zimmermann, Telefon (0 21 31) 46 10 27 Aelred Kuhbandner feiert Primiz LANGWADEN. Eine Primiz im Zisterzienser-Kloster kommt nicht alle Tage vor. Doch jetzt war es soweit: Im Mittelpunkt dieses Langwadener Freudentags stand Frater Aelred Kuhbandner, der durch die Priesterweihe im Kölner Dom zum Pater geworden ist und nun seinen Dienst als Kaplan im Seelsorge- Primiz in Langwaden: Pater Aelred Kuhbandner. (Foto: ZIM) bereich „Niedererft“ antritt. „Es beginnt etwas Neues für Pater Aelred und auch für uns. Als Mönch bleibt er in der Mitte unserer Gemeinschaft, und als Priester wird er in den fünf Pfarreien wirken, die das Kloster umgeben“, so Prior Pater Bruno Robeck. In der von der Chorgemeinschaft „Niedererft“ um Sven Morche musikalisch gestalteten Freiluft-Primizmesse hielt Heinrich Scholl, früher Oberpfarrer von St. Stephanus in Elsen, die Predigt. Er kommt seit Jahrzehnten zu den Zisterziensern und verbringt bei ihnen auch als Ruhestandsgeistlicher persönliche „Wüstentage“. Dabei steht Scholl stets an einem Tag dem Konventamt vor und hält die Predigt. Aus dieser Verbindung war die Idee entstanden, ihn als Primizprediger zu gewinnen. „Dies passte sehr gut, weil er als erfahrener Pfarrseelsorger, der gleichzeitig eine große Nähe zu unserem Ordensleben hat, Pater Aelred gute Gedanken für seine künftige Aufgabe auf den Weg geben konnte“, so der Prior. Dem Gottesdienst schloss sich ein Empfang mit vielen Gästen an. Kuhbandner hatte sich Spenden fürs Kloster gewünscht und wurde nicht enttäuscht. ZIM Großer Festtag in der Nordstadt Primizfeier von Markus Söhnlein WEISSENBERG. Er ist ein „Kind der Neusser so Dechant Hans-Günther Korr, der leitende Nordstadt“, und dementsprechend groß war die Pfarrer im Neusser Norden. Dort hatten viele Zahl der Menschen, die Markus Söhnlein bei Gläubige am Vorabend des Primiztages ein Gefeinstem Sommerwetter zu seiner Priesterweihe bet an den Priestergräbern auf dem Weißenbergratulierten. In der Primizmesse in der Josefs- ger Pfarrfriedhof gesprochen. Am Samstag, 20. kirche sangen die Chöre der Gemeinde Wolf- Juni, ab 17 Uhr feiert Markus Söhnlein einen gang Amadeus Mozarts „Krönungsmesse“ un- Gottesdienst mit Primizsegen in seiner Taufter Leitung von Kantor Guido Harzen. Kaplan kirche St. Thomas Morus im benachbarten Dr. Peter Rieve aus Bergisch Gladbach hielt Vogelsang. Er wird Kaplan im Düsseldorfer die Predigt. Beim anschließenden Empfang Seelsorgebereich „Eller/Lierenfeld“. ZIM im Papst-Johannes-Haus schien die Reihe der Besucher kein Ende zu nehmen, und auch die nachmittägliche, von der Choralschola musikalisch gestaltete Vesper mit der Erteilung des Primizsegens war gut besucht. „Wir freuen uns, dass mit Markus Söhnlein aus St. Josef ein junger Mann aus unserem Seelsorgebereich die Priesterweihe empfangen hat. Wir wünschen ihm Gottes Kaplan Markus Söhnlein feierte seine Primizmesse in St. Josef. Zu seiner Linken: (Foto: ZIM) Segen für sein Wirken“, Dechant Hans-Günther Korr, der leitende Pfarrer im Neusser Norden. 19. Juni 2015 | Ausgabe 25/15 KAARST. Das Hochamt beim Schützenfest der St.-Sebastianus-Bruderschaft von 1450 hat Dr. Heiner Koch gefei-ert. Der Bischof von Dresden-Meißen und künftige Erzbischof von Berlin ist Kaarst und seinen Schützen eng verbunden, schließlich war er dort als Kaplan tätig. „Es waren viele frohe Stun-den, die wir dort miteinander verleben durften und für die ich bis heute zutiefst dankbar bin“, so Koch. Er erinnerte an seinen Zug, die „Koch‘sche Jonges“, und den Besuch der Kaarster Schützen bei seiner Einführung in Dresden. Koch feierte den Gottesdienst in St. Martinus und trug sich ins Goldene Buch der Stadt ein. NEUSS. Eine Segnung der Verkehrsteilnehmer vor dem Urlaub ist am Sonntag, 21. Juni, auf dem Parkplatz am Augustinerinnen-Kloster Immaculata vorgesehen. Um 9.30 Uhr beginnt in der Kapelle eine Messe. Danach werden die Gläubigen mit ihren Fahrrädern, Motorrädern, Autos, Rollatoren oder Rollstühlen gesegnet. GRIMLINGHAUSEN. Eine „Messe für Albanien“ wird Sonntag, 21. Juni, ab 10 Uhr in St. Cyriakus gefeiert. Pfarrer Stefan Schwarz aus Rheinbach, der ehemalige Grimlinghausener Kaplan, zelebriert sie. Die Gemeinde und ihr Arbeitskreis „Hilfe für Albanien“ unterstützen seit 20 Jahren den Malteser Hilfsdienst (MHD) bei seinem Einsatz in abgelegenen Dörfern der albanischen Alpen. Die Kollekte fließt dem Projekt zu. DORMAGEN. Nach zweijähriger Sanierungs- und Umbauphase ist die Raphaelschule wieder in ihr Gebäude gezogen. Die Einrichtung ist ein wichtiger Teil des Jugendhilfezentrums „Raphaelshaus“ und unterrichtet über 150 Jungen und Mädchen. Rektor Friedhelm Römer-Englert und Direktor Hans Scholten begrüßten die Schülerinnen und Schüler sowie zahlreiche Gäste aus Politik, Kirche, Verwaltung und Wirtschaft sowie das Kollegium der Raphaelschule zu einem Festakt. In einer Andacht segnete Pfarrer Dr. Joachim Windolph die Kreuze für die Klassenzimmer. www.kirchenzeitung-koeln.de | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | 33 AUS DEM ERZBISTUM DÜSSELDORF: Ronald Morschheuser, Fax (0 21 73) 96 79 98 RATH. Für die jüngsten Messbesucher soll in der Kirche Zum Heiligen Kreis am Rather Kreuzweg ein Bücherkorb eingerichtet werden. Darin sollen die Mädchen und Jungen kleinkindgerechte Medien finden, mit denen sie sich während der Gottesdienste beschäftigen können. Jetzt wird um Bücherspenden gebeten, die in der Sakristei und in den Pfarrbüros der Gemeinde St. Franziskus-Xaverius abgegeben werden können. DÜSSELDORF. Vertrauensbeweis beim KAB-Stadtverband: Denn der Vorstand der Katholischen Arbeitnehmer-Bewegung wurde bei der Stadtverbandskonferenz im Pfarrsaal von St. Michael, Lierenfeld, komplett für weitere drei Jahre bestätigt. Marita Lanz (Foto) wurde zum bereits fünften Mal als Stadtverbandsvorsitzende gewählt, ihre Stellvertreter sind Fee Marx und Michael Gerhold. Präses bleibt Diakon Michael Inden, Geschäftsführer Mario Amico. RHEINBOGEN. Zum 30. Weihejubiläum von Pfarrer Frank Heidkamp lädt der Seelsorgebereich Düsseldorfer Rheinbogen in Heidkamps Primizkirche St. Joseph in Holthausen ein. Am Sonntag, 21. Juni, beginnt die Festmesse um 11 Uhr. Anschließend ist ein Empfang im Pfarrheim. LICHTENBROICH. Stadtjugendseelsorger und BDKJ-Präses Markus Schröder zelebriert die Stadtjugendmesse am Sonntag, 21. Juni, um 17 Uhr in St. Maria Königin an der Krahnenburgstraße. Er gestaltet den Gottesdienst gemeinsam mit Mitgliedern des DPSG-Stammes St. Bruno. Zum Abschluss gibt es den Reisesegen für Urlaub und Ausflüge in den Sommerferien. HEERDT. Eine Sonderausstellung ist noch bis zum 28. Juni in der „Bunkerkirche“ St. Sakrament in Heerdt zu sehen: Sie trägt den Titel „Todesfabrik Auschwitz – Topographie und Alltag in einem Konzentrations- und Vernichtungslager“. Geöffnet ist sie samstags und sonntags jeweils von 15 bis 17 Uhr. Der Eintritt ist frei. Bürgerplattformen als Chance ASG-Bildungsforum informierte „an der Quelle“ DÜSSELDORF/LONDON. Zu neuen Ufern ist das ASG-Bildungsforum im wahren Wortsinn aufgebrochen: Erstmalig in ihrer 60-jährigen Geschichte bot die ASG ein Seminar in Großbritannien an. Die Veranstaltung fand an der „Open University“ in der Nähe von London statt. In Kooperation mit der Katholischen Antonius Kerkhoff (links) und Samuel Olbermann organisierten erstmals ein Seminar in Großbritannien. Das Bild entstand beim Stern-Verlag, einem Kooperationspartner des ASGBildungsforums. (Foto: Privat) Hochschule für Sozialwesen Berlin ging es um den Aufbau von „Bürgerplattformen“, die auch und gerade im kirchlichen Bereich wirksam werden können. In Großbritannien liegt der europäische Schwerpunkt des sogenannten „Community Organizings“, daher reisten die Teilnehmer dorthin. „Beim Community Organizing sollen Bürger darin gestärkt werden, ihre Interessen gegenüber Staat, Verwaltung und Wirtschaft konstruktiv vorzutragen und durchzusetzen“, erklärt ASG-Chef Antonius Kerkhoff. „Einige der Teilnehmer möchten ihr neuerworbenes Wissen in und mit ihren Düsseldorfer Kirchengemeinden anwenden“, ergänzt Samuel Olbermann, der beim ASG-Bildungsforum den Bereich Ehrenamts-Qualifikation verantwortet. „Bürgerplattformen schaffen Raum für Begegnungen und gemeinsames Handeln, besonders auch in sozial schwierigeren Situationen. Sie werden deshalb als eine neue und ergänzende Form der Gemeindecaritas angesehen und gelebt.“ Das Seminar wurde von Professor Dr. Leo Penta, Leiter des Deutschen Instituts für Community Organizing in Berlin, gehalten. Er kommt bald auch nach Düsseldorf – am Dienstag, 29. September, hält er um 20 Uhr einen Vortrag zum Community Organizing im Stiftsgebäude an St. Margareta, Gerresheim. RM Starke Präsenz Katholische Kirche beim „Fest der Vielfalt“ DÜSSELDORF. Von ihren besten Seiten präsentierte sich die Katholische Kirche Düsseldorf beim „Fest der Vielfalt“ im Hofgarten. Schon die Platzierung im Eingangsbereich nahe der Jacobistraße war hervorragend und sorgte für Tausende von Kontakten; schönstes Sommerwetter zog unzählige Besucher an. Allein zwei- bis dreitausend Mitmacher, so die Schätzung von Beate Plenkers-Schneider und Theo Schleiden vom Gemeindeverband, fand die Selfie-Foto-Aktion mit einem lebensgroß auf Pappe abgebildeten Papst Franziskus. Links und rechts der Reitallee präsentierten sich Kirche sowie kirchennahe Einrichtungen und Verbände mit einer vielschichtigen Angebotspalette. Mit dabei waren unter anderem Caritas und SKFM, ASG-Bildungsforum und Jugendfreizeiteinrichtung St. Matthäus, das Haus der Offenen Tür Ritterstraße, Flingern mobil, kfd und Kolpingwerk. Eine besondere, zum Festmotto passende Aktion hatte die KAB vorbereitet: Mit einem angemieteten Bus wurden 59 Bewohner der Flüchtlingsunterkunft Lacombletstraße zum „Fest der Vielfalt“ Emilia (sechs Jahre) stellte beim Kolpingwerk unter Beweis, wie gut sie mit Hammer und anschließend wieder und Nagel umgehen kann. (Foto: RM) zurückgefahren. RM 34 | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | www.kirchenzeitung-koeln.de Ausgabe 25/15 | 19. Juni 2015 AUS DEM ERZBISTUM Nicht endender Applaus HILDEN, LANGENFELD, MONHEIM: Ronald Morschheuser, Dr. Jürgen Rentrop mit Messe und Fest verabschiedet LANGENFELD. Minutenlange stehende Ovationen gab es für Dr. Jürgen Rentrop bei seinem letzten Gottesdienst mit der Gemeinde St. Josef und Martin. In der zentralen Kirche St. Josef in Immigrath drängten sich die Menschen bis in die Türbereiche, um nach 18 Jahren Abschied von dem beliebten Seelsorger zu nehmen. „Der bei den Ansprachen des Pfarrgemeinderatsvorsitzenden Thomas Antkowiak und von Bürgermeister Frank Schneider aufbrandende und anschließend kaum enden wollende Applaus war mir fast schon ein bisschen peinlich, andererseits aber auch sehr schön“, sagte der sichtlich Dr. Jürgen Rentrop feierte in St. Josef und Martin Abschied. Fax (0 21 73) 96 79 98 bewegte Pfarrer beim anschließenden „Kirchturmfest“ rund um das Gotteshaus. Zuvor hatte Rentrop die großen Umbrüche während der fast zwei Jahrzehnte in Langenfeld beschrieben. Während dieser Zeit war aus vorher acht Ortsgemeinden zunächst ein gemeinsamer Seelsorgebereich und schließlich eine einzige fusionierte Gemeinde für die ganze Stadt geworden. „Am Anfang waren es 23 000 Katholiken, um die sich sechs Pfarrer und zwei Kapläne kümmern konnten“, so Rentrop. „Und heute sind es immer noch 23 000 Katholiken, für die im Moment aber nur noch zwei Pfarrer übrig bleiben“. Wenn es ein Senfkorn gebe, dem man besonderes Aufgehen und Gedeihen wünschen möge, so sei es angesichts der personellen Problematik besonders das des Ehrenamts und des Engagements vieler aus der und für die Gemeinde. Nun stehen Umzug und Urlaub an, bevor er seine neue Tätigkeit als Pfarrvikar in Köln beginnt. (Foto: RM) RM Antwort auf Warum-Fragen 19. Juni 2015 | Ausgabe 25/15 NEVIGES. Bevor der Dom-Chor Neviges sich in die Sommerpause verabschiedet, singt er am Sonntag, 28. Juni, im Hochamt um 10 Uhr im Mariendom unter anderem die Messe brève von Léo Delibes. Die erste Chorprobe nach den Sommerferien ist am 11. August von 19 Uhr bis 20.30 Uhr im Pilgersaal am Mariendom. Neueinsteiger sind zum Mitsingen eingeladen. Mehr Informationen gibt es im Internet. ➔ www.domchorneviges.de ERKRATH/UNTERBACH. Noch einen freien „Mädchenplatz“ gibt es bei der Segelfahrt der Gemeinde St. Johannes der Täufer und Mariä Himmelfahrt für Kinder und Jugendliche zwischen elf und 16 Jahren. Vom 26. Juli bis zum 9. August können 22 Mädchen und Jungen an dem FrieslandTörn teilnehmen. Die 14-tägige erlebnispädagogische Fahrt durch das Wattenmeer kostet inklusive Transfer, Verpflegung und Unterkunft 600 Euro. Nähere Informationen bei Jugendreferent Holger Wirtz unter Telefon (02 11) 99 48 96 33 und per E-Mail an [email protected] oder in den Pfarrbüros. MONHEIM/BAUMBERG. In der Reihe „Frauen gestalten Zeiträume“ der Gemeinde St. Gereon und Dionysius wird am Samstag, 27. Juni, auf dem Jakobsweg zwischen Blankenheim und Dahlem gewandert. Los geht es vom S-Bahnhof Langenfeld gegen 7 Uhr. Weitere Informationen und Anmeldungen in den Pastoralbüros. Pfarrer Dr. Kurt-Peter Gertz feiert Priesterjubiläum RATINGEN. „Ich habe ein kleines Buch verfasst, in dem ich die drei Fragen ‚Warum fing ich an?‘, ‚Warum blieb ich dabei?‘, und ‚Warum mache ich weiter‘ versuche zu beantworten“, so Pfarrer Dr. Kurt-Peter Gertz, der in diesem Jahr den 40. Jahrestag seiner Priesterweihe feiert. In seinem Vorwort schreibt Gertz, dass die „Rückschau auf Ereignisse, Personen und persönliche Überzeugungen weder deprimiert noch euphorisch ausgefallen ist“. Geboren wurde Gertz am 24. September 1942 in Wuppertal-Elberfeld. Am 24. Juni 1943 rettete seine Mutter ihn aus den Flammen der durch einen Luftangriff brennenden Spichernstraße. Nach dem Abitur und der Bundeswehrzeit studierte er in Bonn, Freiburg im Breisgau und Köln Theologie, Philosophie und Kunstgeschichte. Als Gründe für den Beginn des Theologiestudiums nennt Gertz die Bundeswehrzeit, die Jugendgruppe im „Bund Neudeutschland“ und das Zweite Vatikanische Konzil. Zum Priester wurde Gertz am 24. Juni 1975 durch Kardinal Joseph Höffner geweiht. Im selben Jahr wurde er zum Dr. der Theologie promoviert. Es folgte eine Kaplansstelle in Düsseldorf-Oberbilk und METTMANN, RATINGEN: Maximilian Moll, Telefon (02 02) 96 31 19 49 HILDEN. Der ökumenische Gesprächskreis lädt die Gemeindemitglieder von St. Jacobus zum „Bibelteilen aus Römer 15“ ein. Beginn ist am Dienstag, 23. Juni, um 19.30 Uhr im Bernard-Henrichs-Raum des Pfarrheims St. Konrad an der St.-KonradAllee. 114 Seiten umfasst das Buch zum Jubiläum. (Foto: MM) die Zeit als Hochschulpfarrer an der Uni Düsseldorf. Von 1984 bis 2000 war Gertz Pfarrer an St. Jacobus d. Ä., bevor er bis 2009 Pfarrer an St. Martinus in Kaarst war. Am Mittwoch, 24. Juni ,feiert Gertz um 15 Uhr einen Gottesdienst in oder bei gutem Wetter vor der Kirche St. Jacobus d. Ä. in Ratingen Homberg. Es folgt ein Fest auf dem Marktplatz. MM METTMANN. Die Jugendberufshilfe unterstützte 30 Jugendliche, die noch keinen Ausbildungsplatz gefunden haben, durch die Bewerbungsaktion „Last Chance - YOUR Chance“ (die Kirchenzeitung berichtete) im Mehrgenerationenhaus. Die Teilnehmer konnten dabei eine vollständige Bewerbungsmappe erarbeiten und damit noch an der diesjährigen Ausbildungssuche teilnehmen. www.kirchenzeitung-koeln.de | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | 35 AUS DEM ERZBISTUM REMSCHEID UND SOLINGEN: Michael Möller, Telefon (0 21 91) 34 05 37 WUPPERTAL: Helmut Pathe, Telefon/Fax (02 02) 8 54 08 REMSCHEID. In der vergangenen Woche wurde Diakon Daniel Sluminsky aus der Pfarrei St. Suitbertus im Kölner Dom durch Erzbischof Kardinal Rainer Maria Woelki zum Priester geweiht. Zwei Tage später feierte Sluminsky seine Primiz in St. Suitbertus. LENNEP. Eine Flamenco-Messe feiert die spanische Gemeinde am Sonntag, 21. Juni, um 12 Uhr in der Kirche St. Bonaventura. OHLIGS. Zum Open-air-Minigottesdienst sind alle Kindergartenkinder am Sonntag, 21. Juni, um 11.30 Uhr auf der Pfarrwiese von St. Joseph in Ohligs eingeladen. Im Anschluss soll gegrillt werden. Würstchen und Getränke kommen von der Gemeinde. Salate und andere Leckereien werden gern angenommen. Anmeldung per E-Mail an [email protected]. ELBERFELD. Eine Führung auf dem Breuer-Kolping-Weg bietet Historikerin Elke Brychta in Kooperation mit dem Bildungswerk am Mittwoch, 24. Juni, um 14 Uhr an. Treffpunkt ist die „Pallas Athene“ am Wilhelm-Dörpfeld-Gymnasium (WDG), Johannisberg. Auch das WDG spielte im Leben von Adolph Kolping eine Rolle. Die Führung dauert bis circa 16.15 Uhr. ➔ www.laurentiusweg.de RONSDORF. Die Männerradtour der Gemeinde St. Joseph gilt als „legendär“. In diesem Jahr sollen die neue NordbahnTrasse sowie die Sambatrasse „getestet“ werden. Treffpunkt ist Samstag, 27. Juni, um 9.30 Uhr an der Kirche und um 10 Uhr an der Bushaltestelle Parkstraße. Ein gemeinsames Grillen in Ronsdorf lässt die Tour gegen 15 Uhr ausklingen. Anmeldung im Pfarrbüro unter Telefon (02 02) 4 66 07 78. ELBERFELD. „Gemeinsam und draußen“ ist die Messe am Samstag, 20. Juni, um 17 Uhr im Hof des Caritas-Altenzentrums Augustinusstift, Ostersiepen, überschrieben. Im Anschluss an den Gottesdienst wird gegrillt. An diesem Tag ist keine Beichtgelegenheit und keine Vorabendmesse in St. Suitbertus. Zusammen feiern 24. Familientag für Behinderte und Nichtbehinderte MERSCHEID. Bei strahlendem Sonnenschein sche Rote Kreuz unterstützten den Neustart konnte der Vorstandsvorsitzende der Sparkas- und stellten sich als Kooperationspartner Rita se Solingen und Schirmherr des 24. Familien- Pickardt, CDU, stellvertretene Bürgermeistetages, Stefan Grunwald, das Fest eröffnen. Zum rin von Solingen sowie Gründungsmitglied und vierten Mal fand der Tag für Menschen mit und Vorsitzende des Fördervereins, zur Verfügung. ohne Behinderung auf dem Gelände des LVR- Auch der Malteser Hilfsdienst (MHD) SolinIndustriemuseums in Merscheid statt – traditio- gen/Remscheid ist seit Beginn dabei. Bürgernell unter Mitwirkung zahlreicher katholischer meister Ernst Lauterjung, SPD, erklärte, dass Institutionen. Diesmal präsentierten sich rund Solingen stolz auf den Familientag sei. MÖ 80 Einrichtungen und Vereine mit Infoständen und Aktivitätsangeboten. Ihre Erlöse fließen in die Arbeit mit gehandicapten Menschen. Auch der Förderverein des Familientages kann durch die Festüberschüsse Hilfeleistungen an Familien behinderter Menschen weitergeben. Vor vier Jahren stand der Familientag vor dem Aus. Die Caritas Wuppertal/ (Foto: MÖ) Solingen und das Deut- Joschi hatte viel Spaß beim Spieleparcours des Familientages. Das muss schon sein Dank-Abend für Ehrenamtliche in St. Antonius BARMEN. Am Anfang stand eine feierliche Vesper, am Ende herzhaftes Lachen. Pfarrer Monsignore Michael Haupt hatte zum DankAbend für alle ehrenamtlich Engagierten in seiner Gemeinde St. Antonius eingeladen. Dieser Abend hat seit einigen Jahren Tradition und die vielen Teilnehmer zeigten, dass das „Dankeschön“ gerne angenommen wird. Dabei gab es nicht nur Erfreuliches zu berichten. So sei der Weggang der Borromäerinnen aus Wuppertal ein Einschnitt gerade für St. Antonius. „Aber wir müssen weitersehen, wo wir unseren Weg gehen können, um Sauerteig für unsere Stadt zu sein“, so der Pfarrer. Er sei stolz auf die Ehrenamtlichen, die sich einließen auf die neuen Gemeindemitglieder aus den verschiedensten Ländern. Der Kennenlernnachmittag im Internationalen Begegnungszentrum, an dem sich auch die KAB und die Katholische Jugendagentur (KJA) engagiert beteiligt hätten, habe viel Beachtung gefunden. Der vor zwei Jahren eingerichtete „Blickpunkt von St. Antonius“ als niedrigschwellige Kontaktstelle sei inzwischen bekannt. „Immer mehr Menschen brauchen unser Ohr.“ Für viele Lacher sorgte dann Thorsten Hamer mit seinem Programm „Nie mehr allein“. Da auch für das leibliche Wohl bestens gesorgt war, freuten sich viele schon auf den nächsten Thorsten Hamer sorgte mit seinem Programm „Nie mehr allein“ für viele Lacher bei den „Dankeschön“-Abend. Ehrenamtlichen von St. Antonius. (Foto: PA) PA 36 | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | www.kirchenzeitung-koeln.de Ausgabe 25/15 | 19. Juni 2015 AUS DEM ERZBISTUM Gestärkt ins Familienleben OBERBERGISCHER KREIS UND ALTENKIRCHEN: Heike Cosler, Telefon (01 71) 3 60 96 14 Erster „Familien-Mutmach-Tag“ rund um die Kirche WIPPERFÜRTH. Viel los war beim ersten „Fa- drei Erzieherinnen dabei, die die Spielstationen milien-Mutmach-Tag“, zu dem die sechs ka- betreuten. Eine finanzielle Unterstützung der tholischen Kindertagesstätten und das Haus Voss-Stiftung machte die Veranstaltung mögder Familie eingeladen hatten. 24 Familien wa- lich. Die Aktion orientierte sich an den Erkenntren gekommen, um rund um die Kirche und im nissen der Internationalen stärkenorientierten Pfarrheim an zahlreichen Stationen gemeinsam Familienforschung (ISFF), die sich mit der Frazu spielen und Aufgaben zu lösen. „Familienle- ge auseinandersetzt, was ein starkes Familienleben ist meistens schön, aber nicht immer leicht“, ben kennzeichnet. Informationen unter Telefon erklärte Thomas Dörmbach, Leiter des Hauses (0 22 67) 85 02 oder im Internet. HC der Familie. „Beim Mutmach-Tag erleben Fa- ➔ www.hdf-wipperfuerth.de milien über kindgerechte Angebote mit viel Spaß und Action eine intensive gemeinsame Zeit und die Möglichkeit, neue Impulse für das familiäre Miteinander kennenzulernen“. Der Tag sollte Mut machen für das tägliche Miteinander, Mut, die eigenen Besonderheiten als Familie kennen und schätzen zu lernen und gemeinsam an Herausforderungen zu wachsen. Aus jeder (Foto: HC) Kindertagesstätte waren Familie Selbach bastelte eine Schatzkiste. Festwoche zum Kirchenjubiläum Zeitzeuge erklärt Historie von St. Michael WALDBRÖL. Die Pfarrkirche St. Michael wur- abschnitt wurde sie dreischiffig ausgebaut. Der de vor 50 Jahren erweitert und neu konsekriert. letzte Bauabschnitt, mit dem vor 55 Jahren beAus diesem Anlass gab es jetzt eine Kirchen- gonnen wurde, dauerte fünf Jahre. Nur die jetziführung mit dem Zeitzeugen Wolfgang Clees, ge Stirnseite und der Turm sind geblieben. Nach der in der alten Kirche noch zur Erstkommuni- der Führung fand eine Vesper statt, deren musion gegangen ist. Er erläuterte die Historie und kalische Gestaltung die Schola des Kirchenchozeigte den zahlreichen Besuchern bei einem res übernahm. Unter dem Leitgedanken „Wir Rundgang die Kirchenschätze. Mit dem Umbau sind Gottes lebendige Steine“ bereitet die Pfarrwurde eine der Neuerungen des Zweiten Vati- gemeinde St. Michael eine Festwoche vor vom kanischen Konzils umgesetzt. Der Priester zele- 30. August bis 6. September. HC briert die Messe seitdem mit dem Gesicht zur Gemeinde. „Mit den Bauarbeiten und der Erweiterung der Kirche wurde eine Gemeinschaftskirche geschaffen. Der Altar ist in den Mittelpunkt gerückt, um den sich die Gemeinde versammelt“, so Clees. „Dafür benötigte man eine andere Grundform.“ Die alte Kirche wurde 1717 fertiggestellt und geweiht. (Foto: HC) In einem zweiten Bau- Wolfgang Clees erläuterte die Kirchengeschichte. 19. Juni 2015 | Ausgabe 25/15 GUMMERSBACH-LANTENBACH. Kaplan Heribert Lennartz spricht am Donnerstag, 25.Juni, um 19.30 Uhr im Pfarrheim von St. Michael zum Thema „Der strafende Gott des Alten Testaments, das Ärgernis der Markion“. In seinem Vortrag stellt er die Frage, ob die Christen heute das Alte Testament für ihren Glauben brauchen. WIEHL. Selbstgebackenen Kuchen bieten Jugendliche am Sonntag, 21. Juni, nach der Messe, die um 11 Uhr in der Kirche St. Mariä Himmelfahrt beginnt, zum Verkauf an. Der Erlös dient dem deutschungarischen Jugendaustausch, der vom 25. Juni bis 5. Juli in Wiehl stattfindet. MORSBACH-HOLPE. Ein „Wunschkonzert“ auf der historischen Klaisorgel in der Kirche St. Mariä Heimsuchung bietet Kirchenmusiker Dr. Dirk van Betteray am Sonntag, 28. Juni, um 10.45 Uhr an. Bis zum 21. Juni liegt in der Holper Kirche nach den Gottesdiensten eine Liste aus, auf der die Zuhörer ihre Lieblingsstücke auswählen können. Die am meisten gewünschten Stücke werden dann in einem 30-minütigen Konzert erklingen. Zusätzlich spielt Dirk van Betteray eine Auswahl seiner „Lieblingsstücke“. WALDBRÖL. Sein 25-jähriges Bestehen feiert am Samstag, 20. Juni, das CBTWohnhaus St. Michael. Beginn ist um 14.30 Uhr mit einem ökumenischen Gottesdienst. Danach wird mit viel Musik und einem Zauberer weitergefeiert. OBERBERGISCHER KREIS. 17 Jugendliche aus dem Oberbergischen Kreis fuhren jetzt gemeinsam mit Kreisjugendseelsorger Norbert Fink zum größten Jugendtreffen Europas nach Lednica in Polen. Es war eine Vortour zum Weltjugendtag 2016, der ebenfalls in Polen stattfindet. Die Jugendlichen waren in Gastfamilien untergebracht. Sie besuchten unter anderem Posen, Lichen sowie Gnesen und lernten die polnische Kultur und Religiosität kennen. ALTENKIRCHEN. In der Kirche St Joseph in Weyerbusch muss wegen Feuchtigkeitsproblemen der Putz erneuert werden. Sie steht daher für fünf Monate nicht für Gottesdienste zur Verfügung. www.kirchenzeitung-koeln.de | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | 37 aus dem erzbistum Rheinisch-Bergischer Kreis: Siegbert Klein, Mobil (01 77) 6 12 20 10 Leverkusen: Kathrin Becker, Mobil (01 62) 9 40 70 14 HEBBORN. Zum Johannisfeuer lädt die Kolpingsfamilie am Freitag, 26. Juni, um 18 Uhr ins Pfarrhein von Heilige Drei Könige in Bergisch Gladbach-Hebborn ein. Über das Brauchtum um die Sonnenwende wird auch informiert. BERGISCH GLADBACH. Die Geschichte der Zisterzienserabtei Altenberg ist Thema der Sonntagsakademie am 28. Juni um 11 Uhr im Seminarraum des MarienKrankenhauses. BERGISCH GLADBACH. Bis zum 27. Juni feiern das CBT-Wohnhaus Margaretenhöhe ihr 35-jähriges und das CBT-Wohnhaus Peter Landwehr sein 30-jähriges Bestehen. Informationen zum Programm gibt es im CBT-Wohnhaus Margaretenhöhe, unter Telefon (0 22 02) 10 7-0. RÖSRATH. Zu einer abendlichen Wallfahrt nach Altenberg lädt die Pfarrei St. Nikolaus in Rösrath am Freitag, 26. Juni, ein. Ein Bus bringt die Wallfahrer um 17.45 Uhr nach Neschen, von wo die Wallfahrt durch die Natur beginnt. Um 20 Uhr ist eine Messe im Altenberger Dom geplant, die mit einer Lichterprozession beginnt. Informationen und Anmeldung im Pastoralbüro unter Telefon (0 22 05) 23 24. LEVERKUSEN. Wer Menschen in den letzten Wochen, Tagen und möglicherweise auch Stunden ihres Lebens ehrenamtlich begleiten möchte, kann an einem Grundkurs des Hospiz Leverkusen teilnehmen. Der Kurs findet von Mitte August bis Ende des Jahres dienstagabends von 18.30 bis 20.45 Uhr statt. Einen Informationsabend zu den Kursinhalten und -abläufen gibt es am Dienstag, 23. Juni, um 18.30 Uhr im katholischen Bildungsforum, Manforter Straße 186. Möchte jungen Menschen helfen Messdienerin geht für ein Jahr nach Kolumbien REFRATH. Die Abi-Klausuren und -prüfungen liegen erfolgreich hinter Magdalena Jox. Die 18-jährige Oberleiterin der Messdiener von St. Johann Baptist in Bergisch GladbachRefrath zieht es nicht direkt an die Uni. Sie möchte in Ruhe klären, was sie später studieren will, und dabei etwas „Sinnvolles tun“. Sie hat sich für ein Freiwilliges Soziales Jahr (FSJ) entschieden und einen Platz bei Don Bosco erhalten. Kennengelernt hat sie diese Möglichkeit bei einer Messdienerfahrt nach Taizé mit Weihbischof Ansgar Puff. Doch ehe sie einen FSJ-Platz bei Don Bosco erhielt, musste sie zahlreiche Auswahlverfahren absolvieren. Es folgten mehrere Seminareinheiten, um den späteren Einsatz abzustimmen und sicherzugehen, dass dieser möglichst gut zum Bewerber passt. Jox wollte mit Kindern und jungen Menschen arbeiten und ihre Erfahrungen aus der Messdienerarbeit einbringen. Seit einigen Tagen weiß die Abiturientin, wohin sie Ende August geht. Ciudad (Stadt) Don Bosco heißt das Projekt in der kolumbianischen Stadt Medellin. Das Don-Bosco-Zentrum ist eine kleine Stadt, in der über tausend Kinder leben, die von der Straße geholt wurden. Kinder und Jugendliche, die nicht nur arm sind, sondern vernachlässigt, drogengefährdet oder misshandelt wurden. „Sie erhalten in dem Zentrum Verpflegung, Unterkunft, Begleitung, Gesundheitsvorsorge, Bildung und Berufsausbildung“, erklärt die 18-Jährige. Jox freut sich auf den Einsatz. Spanisch hat sie in der Schule gelernt und dass ihr die Zeit gut tun wird, weiß sie von einem Schüleraustausch in den Magdalena Jox geht USA. Außerdem ist sie für ein Jahr nach nicht allein. Eine zweite Kolumbien. junge Frau geht mit ihr in das Projekt. Zurzeit absolviert sie ein Praktikum im Don-Bosco-Club in Köln-Mülheim, um sich mit der Pädagogik Don Boscos vertraut zu machen. Das FSJ-Projekt wird nicht zu 100 Prozent aus Bundesmitteln bezahlt. Wer den Einsatz von Magdalena Jox und das Projekt durch eine Spende (mit Spendenquittung) unterstützen möchte, wende sich bei Don Bosco an Anne KL Sauff: [email protected]. Erst in Wiesdorf, dann in Budapest Sänger aus St. Stephanus gehen auf Konzertreise LEVERKUSEN. Nach Ungarn führt eine Konzertreise Kinder, Jugendliche und Erwachsene aus der Gemeinde St. Stephanus. Mit Kirchenmusiker Christian Röske, der von 1989 bis 1991 dort studiert hat, fahren Mitglieder des Kinderchores, des Jugend- und Projektchores und Kinder der katholischen Grundschule Dönhoffstraße Ende des Monats nach Budapest – begleitet vom Orchester „Leverkusener camerata“. „Insgesamt sind wir mit Begleitern 60 Personen“, sagt Röske. Er freut sich schon auf die Reise, bei der vom 28. Juni bis 5. Juli insgesamt vier Konzerte auf dem Programm stehen – gleich das erste in der berühmten Matthiaskirche. Gesungen werden unter anderem Gospel, Stücke aus dem Film „Die Kinder des Mon sieur Matthieu“, hebräische Lieder, neue geistliche Lieder und mehr. Einen Eindruck vom Programm – auch von den Orchesterstücken – vermittelt ein Konzert am Samstag, 20. Juni, um 16 Uhr in der Kirche Herz Jesu. Der Eintritt kostet fünf Euro. KB RHEINDORF. Nach der 18-Uhr-Messe am Samstag, 27. Juni, werden auf dem Bolzplatz neben dem Pfarrheim und auf den Parkplätzen um die Kirche St. Aldegundis Fahrzeuge aller Art gesegnet. WIESDORF. Der Film „Mandela – Der lange Weg zur Freiheit“ wird am Donnerstag, 25. Juni, um 18.30 Uhr beim FilmCafé der CityKirche in der Breidenbachstraße 9 gezeigt. Am vergangenen Wochenende haben die Kinder, Jugendlichen und Erwachsenen noch in St. Stephanus geprobt. (Foto: KB) 38 | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | www.kirchenzeitung-koeln.deAusgabe 25/15 | 19. Juni 2015 AUS DEM ERZBISTUM Wer wohnt da neben mir? Erstes Begegnungscafé mit Flüchtlingen STIELDORF. Der Pfarrsaal platzte aus allen Nähten beim ersten Begegnungscafé der Pfarreiengemeinschaft am Ölberg; Menschen unterschiedlichster Nationalität saßen bei Kaffee, Tee und Kuchen mit Einheimischen zusammen und unterhielten sich. Etwa 230 Asylsuchen- Menschen unterschiedlicher Nationalität kamen sich im Gespräch näher. (Foto: CG) de leben derzeit in Königswinter, davon allein 175 im Übergangsheim in Stieldorf. Angesichts dieser Zahlen – und der Menschen die dahinter stehen – hatten sich die Caritasausschüsse der Pfarreiengemeinschaft Gedanken gemacht, wie man helfen könne. Gemeindemitglieder bieten bereits ehrenamtlich Deutschkurse und einen Alphabetisierungskurs an; das „Forum Ehrenamt“ im Haus Heisterbach bildet Soziallotsen aus, die in alltäglichen Situationen helfen. So entstand die Idee eines Begegnungscafés, bei dem die neuen Nachbarn willkommen geheißen werden und Gelegenheit geboten wird, sich besser kennenzulernen. Etwa 30 Mitglieder der verschiedenen Pfarreien nutzten die Gelegenheit, die Hemmschwelle zu überwinden und die neuen Nachbarn persönlich kennenzulernen. Auf den Tischen lagen Landkarten als Anregung, über die Herkunftsländer und die Motive zur Flucht ins Gespräch zu kommen, und Mal- und Schreibzeug als Hilfsmittel falls Sprache, Hände und Füße nicht ausreichen. Es waren auch Dolmetscher anwesend und einige der Asylsuchenden beherrschten die deutsche Sprache schon so gut, dass sie auch als Dolmetscher aushalfen. Für die Zukunft sind noch weitere „Willkommenscafés“ geplant. CG Brücke zwischen Ost und West Fachzeitschrift aus der „Provinz“ gewürdigt SANKT AUGUSTIN. Von Anfang an habe sich die Zeitschrift „Monumenta Serica“ als eine Brücke zwischen Ost und West verstanden und die akademische Zusammenarbeit zwischen chinesischen und westlichen Gelehrten fördern wollen, hob der Direktor des Instituts Monumenta Serica, Pater Dr. Piotr Adamek, in seiner Begrüßung hervor. Das Institut der Steyler Missionare hatte anlässlich des 80-jährigen Bestehens seiner renommierten Fachzeitschrift zu einem Festakt in der Aula des Missionspriesterseminars geladen und etwa 100 Gäste waren gekommen. 1935 wurde die Zeitschrift, aus der sich später das gleichnamige Institut entwickelte, an der katholischen Fu Jen Universität in Peking gegründet. Nach Stationen in Tokyo, Nagoya und Los Angeles kam die Zeitschrift 1972 nach Sankt Augustin. Sie macht es sich auch heute noch zur Aufgabe, die alte Kultur Chinas anhand seiner Denkmäler („Monumenta“) neu zu vermessen und die Verbindung der Chinesen zu ihren Nachbarvölkern zu erforschen. Pater Dr. Ralf Huning, Provinzial der deutschen Provinz, nannte China die „erste Liebe“ des Ordens und die Forschung als zentrales Anliegen des Ordensgründers Arnold Janssen; Pater Pro- 19. Juni 2015 | Ausgabe 25/15 fessor Dr. Martin Üffing, Rektor des Missionspriesterseminars, nannte die Aktivitäten des Instituts, zu denen auch die Veranstaltung von Konferenzen über China gehört, eine Bereicherung für das Kloster der Steyler Missionare. In Taipei und Peking wurde das Jubiläum in Fachkonferenzen gewürdigt. CG Pater Dr. Piotr Adamek, Direktor des Instituts Monumenta Serica, begrüßte die Gäste. (Foto: Privat) EITORF, HENNEF, KÖNIGSWINTER, NEUNKIRCHEN, SIEGBURG, SANKT AUGUSTIN UND TROISDORF: Christa Gast, Telefon (0 22 44) 46 85 EHRENSTEIN. Ein Auszeit-Wochenende für Trauernde bietet der Neuwieder Hospiz-Verein vom 17. bis 19. Juli im Kloster Ehrenstein an. Mit Impulsen, Entspannungsübungen, Spaziergängen, Fantasiereisen, kreativen Ausdruckselementen und in Gesprächen werden Wege erarbeitet, das Leben wieder lieben zu lernen. Information und Anmeldung unter Telefon (0 26 31) 34 42 14 oder E-Mail: [email protected] SANKT AUGUSTIN. Ein Bibelgespräch mit Monsignore Josef Schlemmer über den Römerbrief, Kapitel 9 bis 11: „Das Mysterium Israels“ findet am Dienstag, 30. Juni, ab 19.30 Uhr im Pfarrzentrum St. Maria Königin, Marienkirchstraße 8, statt. UCKENDORF. Ein Friedensgebet in der Kirche „Sieben Schmerzen“ gestaltet der Chor „Candlelight Singers“ am Mittwoch, 24. Juni, von 19.30 bis 20 Uhr. Der Chor wird Auszüge aus der Friedensmesse „The Armed Man“ von Karl Jenkins singen, der dieses Stück zum Gedenken an die Opfer des Kosovo-Krieges komponierte. UNKEL. Zum Chor- und Orgelkonzert in St. Pantaleon laden am Samstag, 20. Juni, um 19.30 Uhr der Kammerchor St. Pantaleon und mehrere Solisten ein. Zur Aufführung kommen unter anderem Werke von Heinrich Schütz, Gottfried Heinrich Stölzel, Dietrich Buxtehude und John Rutter. Der Eintritt ist frei. Um Spenden wird gebeten. SANKT AUGUSTIN. Eine kostenlose Arztsprechstunde für Hilfsbedürftige bietet ab Mitte Juni der Internist Dr. Ibrahim Hasan gemeinsam mit dem Lotsenpunkt an. Ziel ist es, besonders die Erstversorgung und Beratung von Patienten zu übernehmen, die wenig finanzielle Mittel zur Verfügung haben oder vor der Konsultation eines Arztes erst eine amtliche Bescheinigung abholen müssten. Falls nötig, werden sie dann zum jeweiligen Facharzt weitergeleitet. Die Sprechstunde findet freitags von 14 bis 16 Uhr im Kloster der Steyler Missionare, Arnold-Janssen-Straße 30, statt. www.kirchenzeitung-koeln.de | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | 39 AUS DEM ERZBISTUM BAD MÜNSTEREIFEL, EUSKIRCHEN UND ZÜLPICH: Anja Krieger Telefon (0 22 51) 5 51 36 BORNHEIM, MECKENHEIM UND RHEINBACH: Erhard Schoppert, Telefon/Fax (02 28) 32 22 55 STOTZHEIM. Die Wallfahrt der Gruppierungen Stotzheim und Kreuzweingarten der Frauengemeinschaft (kfd) zum „Rosenfest“ in der Wallfahrtskirche in Buschhoven findet am Mittwoch, 24. Juni, statt. Für Fußpilger startet ein Bus um 12.45 Uhr ab Raiffeisenplatz bis Kottenforst, anschließend wird ein einstündiger Fußweg bis Buschhoven zurückgelegt. Um 14 Uhr startet ein Bus ab Raiffeisenplatz direkt bis Buschhoven. Anmeldung bei Rita Schischka unter Telefon (0 22 51) 6 47 72. ZÜLPICH. Noch bis Montag, 29. Juni, ist der Kirchengarten „Kreuz und quer in neuer Blüte“ auf dem Gelände der letztjährigen Landesgartenschau geöffnet. Täglich von 14.30 Uhr bis 18.30 Uhr werden kleine Konzerte, Lesungen und Aktionen für Familien angeboten. Jeweils um 18 Uhr gibt es ein Abendgebet, an allen Tagen steht von 17 Uhr bis 18.15 Uhr ein Seelsorger zur Verfügung. Auch in der benachbarten Kirche St. Peter finden Veranstaltungen statt. Das komplette Programm findet sich im Pfarrbrief des Seelsorgebereiches oder im Internet. ➔ www.pfarrverband-zuelpich.de EUSKIRCHEN. Die Schatzkammer in St. Martin ist am Samstag, 27. Juni, von 14 Uhr bis 16 Uhr geöffnet. Besichtigungen sind regelmäßig am jeweils letzten Samstag des Monats möglich. Gruppen ab fünf Personen können die Schatzkammer nach Absprache mit dem Pastoralbüro unter Telefon (0 22 51) 77 62 60 auch zu anderen Zeiten besuchen. WORMERSDORF. Die „Clown Tour“ aus den Townships Mpumalangas, der südafrikanischen Partnerprovinz NordrheinWestfalens, wird beim Sommerfest der KiTa St. Josef, Klostergasse 13, auftreten. Das Fest findet am Samstag, 20. Juni, von 12 bis 18 Uhr statt und hat das Motto „Unsre Welt ist kunterbunt, mal ist sie eckig, mal ist sie rund“. MECKENHEIM. Die Wallfahrt der Kevelaer-Bruderschaft beginnt am Samstag, 27. Juni, um 7 Uhr mit einer Messe in St. Johannes. Die Buspilger fahren am Dienstag, 30. Juni, nach Kevelaer. Informationen und Anmeldung bei Hans Willi Bürvenich unter Telefon (0 22 25) 54 24. Rußschicht in Jesuitenkirche Aufwändige Sanierung notwendig BAD MÜNSTEREIFEL. Die feine Rußschicht liegt auf Wänden, Bänken, Orgel, Heiligenfiguren und Gemälden. Seit einem Schwelbrand vor etwa vier Wochen ist die Jesuitenkirche geschlossen. Ermittler gehen davon aus, dass ein Zehnjähriger den Brand verursacht hat. Er soll im Bereich der Opferkerzen einen Docht angezündet und diesen in den Heizungsschacht fallen gelassen haben, berichtet Günter Kirchner vom Kirchenvorstand. Zur Beseitigung der Brand- und Rußschäden im historischen Sakralbau, der im 17. Jahrhundert von Laienbrüdern des damals ansässigen Jesuitenkollegs errichtet wurde, wird die Kirche wohl bis Ostern 2016 geschlossen bleiben. Gutachter haben jetzt den Schaden, der von der Versicherung geregelt wird, im niedrigen sechsstelligen Eurobereich beziffert. Bei der Sanierung sollen neue Erkenntnisse zu Brandschutzmaßnahmen berücksichtigt werden. Die in der Jesuitenkirche geplanten Gottesdienste werden in der etwa 100 Meter entfernten, kleineren Stiftskirche St. Chrysanthus und Daria stattfinden, ebenso die Konzerte des Orgelsommers und die Einführung des neuen leitenden Pfarrers Christian Günter Kirchner zeigt den Heizungs- und Lüftungsschacht, in dem der Brand ausgebrochen war. (Foto: AK) Hermanns Ende August. „Wir sind in der glücklichen Situation, zwei Kirchen im Herzen der Stadt zu haben“, so Kirchner. AK Lernen statt Grübeln Weihbischof Ansgar Puff mit praktischen Vorschlägen SWISTTAL. „Das Schlimmste ist, dass wir den ganzen Tag herumsitzen und nichts zu tun haben!“ Diese Klage der Flüchtlinge hörte Weihbischof Ansgar Puff mehrmals. Gemeinsam mit Pater Stanislaus Friede, Pfarrgemeinderatsvorsitzender Adelheid Willers sowie Vertretern der Gemeinde und des Arbeitskreises Flüchtlinge besuchte der Weihbischof die Flüchtlingsunterkunft in Heimerzheim. 37 Personen wohnen dort auf engem Raum. Die Zimmer sind einfach eingerichtet. Alles macht einen sauberen Eindruck. Bunt gemischt sind die Herkunftsländer: Syrien, Albanien, Marokko, Jordanien, Irak, Afghanistan, Georgien, Serbien, Kosovo, Armenien, Aserbaidschan. Daher ist auch die Verständigung untereinander nicht immer einfach. Dazu machte Puff einen konkreten Vorschlag – es könne auf eigene Faust ein Deutschkurs organisiert werden. Bücher und Hefte ließen sich sicherlich besorgen, und die Kirche würde einen passenden Raum zur Verfügung stellen. Damit könnte einerseits das Nichtstun unterbrochen, andererseits die Sprachkenntnisse verbessert werden. Rasha Agoule und ihr Mann Faiez Hattale sind die einzigen Christen in der Gruppe. Rasha hat Kunst studiert und arbeitete im Irak in einer Universitätsbibliothek. „Die Religion gibt mir sehr viel Halt“, sagt sie. „Ich kann in die Kirche gehen und beten,. Aber den Rest des Tages sitze ich Weihbischof Ansgar Puff (links) informierte sich in Heimerzheim über die Lage der auf dem Bett und grübFlüchtlinge. (Foto: ES) le.“ ES 40 | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | www.kirchenzeitung-koeln.de Ausgabe 25/15 | 19. Juni 2015 AUS DEM ERZBISTUM Kultur und Demenz Bildungswerk lädt ins „Café deMenti“ ein BONN. Der Start war schon mal richtig gut. Zum ersten „Theaterspiel im Café deMenti“ im Gemeindesaal St. Helena kamen zwölf Teilnehmer – und die hatten gemeinsam eine Menge Spaß. Ziel des Projektes, das das Bildungswerk in Kooperation mit der Gemeinde St. Petrus durchführt, ist es, Menschen mit Demenz die Möglichkeit zu geben, ihre kreativen Potenziale zu leben und mit anderen in Kontakt zu treten. Eingeladen sind aber auch Angehörige und Begleitpersonen sowie alle Theaterinteressierten. Die Leitung obliegt der Theaterpädagogin Jessica Höhn, die über vielfältige Erfahrungen im Umgang mit Demenzerkrankten verfügt. Nach einer Tasse Kaffee ging es los. Theaterspiel ohne vorgegebene Texte, mittels kleiner Spielimpulse und einfacher Requisiten: sich in die Rolle eines Frosches versetzen, Situationen im Park nachempfinden oder Telefongespräche mit berühmten Persönlichkeiten führen. Die Teilnehmer waren mit Begeisterung und vor allem mit einem großen Selbstbewusstsein dabei, wie Pastoralreferentin Ingeborg Rathofer berichtet. Körperliche Einschränkungen sind dabei kein Problem, denn die Mitte des Stuhlkreises Theaterpädagogin wird zur Bühne und die Jessica Höhn. Stühle geben Halt. „Men(Foto: BBW) schen mit Demenz haben oft eine große Kreativität“, sagte Höhn. „Ihr Defizit, erlernte Ordnungen und Kategorien unserer Alltagsrealität zu verlassen, wird im Theaterspiel zum Potenzial.“ Künftig soll das „Theaterspiel im Café deMenti“ jeden zweiten Mittwoch im Monat von 15 bis 16.30 Uhr im Gemeindesaal, Ellerstraße 44, stattfinden. BBW Spürnasen folgen blauen Pfeilen Familienrallye rund um die Stiftskirche BONN. „Mit Dietlinde und Johannes durch 1000 Jahre Kirche im Bonner Norden“ – unter dieser Überschrift stand die Familienrallye im Rahmen des Jubiläumsprogramms anlässlich 1000 Jahre Stiftskirche in der Gemeinde St. Petrus. Dietlinde und Johannes hießen die Wegbegleiter in dem kindgerechten Programm deshalb, weil die auch „kuhler Dom“ genannte Kirche an der Kölnstraße mit vollem Namen Stiftskirche St. Johann Baptist und Petrus heißt und deren Ursprung auf die Dietkirche zurückgeht. Viele Kinder von drei bis zwölf Jahren waren mit ihren Eltern gekommen – insgesamt knapp 70 Teilnehmer –, um sich auf die Spuren der Geschichte im eigenen Viertel zu begeben und dabei an bedeutenden historischen und christlichen Stellen Fragen zu beantworten. Bei herrlichem Wetter folgten die Spürnasen den blauen Pfeilen und Luftballons und fanden die Orte, zu denen die Puzzleteile im Programmheft gehörten: etwa zu den Mauerresten der ältesten Pfarrkirche Bonns, der Dietkirche im ehemaligen Römerlager, oder zum ältesten Taufbecken Bonns in der Stiftskirche. Zum Abschluss der Rallye, die vom Familienzentrum St. Petrus organisiert worden war, gab es ein Picknick im Pfarrgarten. Wecken in Form des Petrus-Logos waren dabei einer der Höhepunkte. BBW BONN: Beate Behrendt-Weiß, Telefon (0 22 26) 1 55 43 BORNHEIM, MECKENHEIM UND RHEINBACH: Erhard Schoppert, Telefon/Fax (02 28) 32 22 55 BONN. Anlässlich des zehnjährigen Bestehens der Bürgerstiftung Rheinviertel las Bernhard Schlink, einer der bekanntesten deutschen Gegenwartsautoren, vor rund 400 Gästen im Haus der Geschichte aus seinem jüngsten Werke „Die Frau auf der Treppe“. Der Jurist Schlink wurde vor allem mit seinem Buch „Der Vorleser“ bekannt, das mittlerweile in über 50 Sprachen übersetzt wurde. Der Erlös des Abends kommt der Jugendarbeit der Stiftung zugute. BONN. Zu einem Themenabend mit renommierten Referenten unter der Überschrift „Wie wollen wir leben? Nachhaltigkeit aus biologischer, ökonomischer und philosophisch-theologischer Sicht“ lädt die Katholische Hochschulgemeinde am Montag, 22. Juni, um 20 Uhr in den Kapitelsaal von St. Remigius, Brüdergasse 8, ein. BONN-ENDENICH. Zur SommerNachtsMusik mit impulsiver und ergreifender Chormusik des Frauenensembles von St. Maria Magdalena, „Cantalena“, lädt die Gemeinde am Freitag, 26. Juni, um 21 Uhr in die Pfarrkirche, Magdalenenstraße, ein. In der Pause werden auf dem Kirchplatz Getränke angeboten. BONN-PÜTZCHEN. Der zu Beginn der Urlaubszeit traditionelle Reisesegen wird in Pützchen am Sonntag, 21. Juni, nach der 9.30-Uhr-Messe auf den Marktwiesen erteilt. BONN-MEHLEM. Eine Führung zu Fuß von Kirche zu Kirche gibt es am Samstag, 20. Juni, im Süden Bonns. Start ist um 14 Uhr die Kirche St. Severin in Mehlem; von dort geht es nach St. Hildegard im Meisengarten. BUSCHHOVEN. Das 825. Maria-RosenFest startet am Sonntag, 21. Juni, um 10 Uhr mit der Festmesse vor der Pfarrkirche St. Katharina. Die Predigt hält Repetent Pfarrer Oliver Dregger vom Erzbischöflichen Theologenkonvikt Collegium Albertinum in Bonn. Die Festwoche dauert bis zum 28. Juni und steht unter dem Thema „Geheimnisvolle Rose – Heil der Kranken“. Mit Begeisterung waren die Kinder bei der Sache. 19. Juni 2015 | Ausgabe 25/15 (Foto: BBW) www.kirchenzeitung-koeln.de | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | 41 AUS DEM ERZBISTUM BEDBURG, BERGHEIM, KERPEN, PULHEIM, BRÜHL, ERFTSTADT, FRECHEN, HÜRTH, WESSELING: Benedikt Boecker, Telefon (01 77) 8 77 24 94 [email protected] BEDBURG-KASTER. Pfarrvikar Gerhard Dane bietet im Herbst eine Pilgerreise nach Israel an. Besonders Lehrerinnen und Lehrer sind eingeladen, an der Reise teilzunehmen. Sie findet von Dienstag, 6. Oktober, bis Freitag, 16. Oktober, innerhalb der Herbstferien statt. Anmeldung und Auskunft bei Dane unter Telefon (0 22 72) 40 79 44 oder beim Deutschen Verein vom Heiligen Lande unter Telefon (02 21) 99 50 65 52. PULHEIM-BRAUWEILER. In der Abteikirche St. Nikolaus Brauweiler findet ein Orgelkonzert am Donnerstag, 25. Juni, statt. Anja Schmiedel an der Oboe und Michael Utz an der Orgel spielen Werke von Telemann, Bach, Maxwell, Jonkisch und anderen. Kostenpflichtige Karten sind an der Abendkasse ab 19.30 Uhr erhältlich. Der Konzertbeginn ist um 20 Uhr. PULHEIM. Die Kindertagesstätte St. Kosmas und Damian in Pulheim feiert ihr 100-jähriges Bestehen. Dieses Ereignis wird am Sonntag, 21. Juni, mit einem Gottesdienst um 10 Uhr in der Kirche St. Kosmas und Damian gefeiert. Ab 14 Uhr startet dann in der Kindertagesstätte ein Geburtstagsfest mit zahlreichen Aktivitäten für Jung und Alt. BERGHEIM-NIEDERAUSSEM. „Neue Nachbarn – mit offenen Armen empfangen.“ Unter diesem Titel bietet die Pfarreiengemeinschaft Bergheim-Ost eine Informations- und Auftaktveranstaltung am Donnerstag, 25. Juni, um 19.30 Uhr im Pfarrheim St. Johannes Baptist in Niederaußem an. Bei der Aktion geht es darum, Flüchtlinge, die in das Dekanat kommen, freundlich willkommen zu heißen und kennenzulernen. Welche unterschiedlichen Möglichkeiten es für die Teilnehmer an der Informationsveranstaltung gibt, den „neuen Nachbarn“ zu helfen, wird an dem Abend vorgestellt und diskutiert. „Jeder entscheidet selbst, wie weit er dabei mitmachen möchte - ob als Pate für eine Flüchtlingsfamilie, ob mit unterstützender Hilfe oder mit guten Ideen“, so die Organisatoren. Von Sterbebegleitung bis Trauerchat Diakon Hermann-Josef Klein bleibt engagiert BERGHEIM/BEDBURG. Diakon Hermann- etabliert.“ In Zukunft werde der Hospizverein Josef Klein ist künftig nicht mehr erster Vorsit- das bestehende Angebot „weiter professionalizender des Hospiz Bedburg-Bergheim. Wäh- sieren“. Aber auch die Arbeit in neuen Bereirend er selbst an die Stelle des zweiten Vorsit- chen, wie die bereits bestehende Internetpräzenden tritt, wird zukünftig sein Vorstandskol- senz mit Trauerchatangebot, soll weiter intenlege Michael Krause den Verein repräsentieren. siviert werden. Helfer werden immer gesucht. Der Hospiz-Verein wurde vor 20 Jahren unter Trotz des formalen Rücktritts wird Klein nicht anderem vom Diakon gegründet. Zwischen 60 weniger Zeit in das Hospiz investieren. „Ich bin und 70 ehrenamtliche Mitarbeiter bieten sowohl als Seelsorger und Diakon im Hospizverein geeine ehrenamtliche Sterbe- als auch eine Trau- nau am richtigen Platz“, so Klein. BB erbegleitung für Angehörige an. „Es wird Zeit, dass andere Verantwortung übernehmen. Man muss darauf achten, dass das öffentliche Bild des Vereins nicht nur an einer Person hängt“, so Klein. Mit der Entwicklung in den vergangenen zwei Jahrzehnten zeigte sich Klein sehr zufrieden. „Das Thema Hospiz hat (Foto: BB) sich in der Gesellschaft Diakon Hermann-Josef Klein. Struktur für Flüchtlingshilfe Zwei neue Koordinatorinnen nehmen Arbeit auf BERGHEIM. Der Sozialdienst katholischer Frauen (SkF) hat die Trägerschaft für eine Koordinationsstelle des Engagements für Flüchtlinge im Rhein-Erft-Kreis übernommen. Dabei handelt es sich um ein Projekt im Rahmen der „Aktion Neue Nachbarn“, ins Leben gerufen von Erzbischof Kardinal Rainer Maria Woelki. Für die Koordination ist eine neue Vollzeitstelle geschaffen worden, die sich Birgit Schmidt und Anna Breuer-Wirges teilen. Während Schmidt die Betreuung des nördlichen Teils des RheinErft-Kreises mit den Dekanaten Bedburg/Bergheim, Pulheim und Kerpen übernimmt, kümmert sich Breuer-Wirges um den südlichen Teil, bestehend aus Frechen, Hürth, Erftstadt, Brühl und Wesseling. Die beiden Frauen sollen die vielfältigen Angebote in der Flüchtlingsarbeit seitens der Pfarrgemeinden, der Caritas, des Katholischen Bildungswerks und der Katholischen Familienbildungsstätte vermitteln, um so den rund 2300 Flüchtlingen im Rhein-ErftKreis zu helfen. Mithilfe dieser neuen Einrichtung soll eine „neue Struktur in der Flüchtlingsarbeit im Rhein-Erft-Kreis geschaffen werden“, so Kreisdechant Monsignore Achim Brennecke. Zu erreichen ist Birgit Schmidt unter Telefon (0 15 75) 3 23 28 79, Anna Breuer-Wirges unter Telefon (0 15 75) 3 23 28 89. BB SkF-Abteilungsleiterin Michaela Hüls-Gesing (von links), Birgit Schmidt, Gemeindecaritas-Fachbereichsleiter Josef Uhler, Kreisdechant Monsignore Achim Brennecke, Anna Breuer-Wirges und Bildungswerk-Leiter Wolfgang Stutzinger. (Foto: BB) 42 | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | www.kirchenzeitung-koeln.de Ausgabe 25/15 | 19. Juni 2015 AUS DEM ERZBISTUM Rosenblätter für jungen Priester KÖLN: Felicitas Rummel-Volberg, Telefon (02 21) 87 88 55 Kaplan Sven Thomsen feiert Heimatprimiz in Porz GRENGEL. Dass er nicht ganz so weit weg vom Wasser gebaut sei, betonte der junge Priester gleich zu Beginn der Feierlichkeiten. Immer wieder zu Tränen rührten Sven Thomsen dann auch die herzlichen Begegnungen und Umarmungen anlässlich seiner Primiz, die er mit der Gemeinde Christus König in seiner Heimatkirche St. Mariä Himmelfahrt feierte – und doch gab es auch immer wieder Gelegenheit zum Lachen und zur Freude. Seine Priesterweihe erhielt er am 12. Juni im Dom durch Erzbischof Kardinal Rainer Maria Woelki. Kaplan Thomsen und seine Eltern Achim und Lilli Thomsen wurden von den Schützen, den Geistlichen – unter anderem von Pastor Karl-Heinz Wahlen, Domvikar Tobias Hopmann und Andreas Süß, Subregens im Priesterseminar –, den Messdienern, Freunden und Bekannten am elterlichen Haus im Birkenweg abgeholt und zur Kirche begleitet. Es war in Grengel die erste Primiz seit Gründung der Gemeinde vor über 60 Jahren. Schon am Weihetag selber hatte die Gemeinde die Gelegenheit, die Feierlichkeiten im Dom „live“ mitzuerleben. Die Spendung des Sakraments wurde außerdem zeitgleich in der Kirche übertragen. Zu seiner ersten Eucharistiefeier trug Thomsen das weiße Gewand, das ihm die Gemeinde zum Geschenk gemacht hatte. In der Predigt forderte ihn Primizprediger Professor Dr. Lothar Roos, Lehrer und Freund des Primizianten, auf, die „unbedingte Liebe und das unzerstörbare Glück durch Jesus Christus“ zu bezeugen. Für Schwung und heitere Melodien Nach der Primizmesse wurde Sven Thomsen mit Rosenblättern begrüßt. (Foto: RUM) sorgten die Kinder des Kindergartens, die den Kaplan im Lied besangen, dazu passend immer wieder Schilder mit seinem Namen hochhielten und ihn schließlich vor der Kirche mit Rosenblättern begrüßten. Gerührt zeigte sich Thomsen auch vom Geschenk einiger Schulkinder. Sie überreichten ihm während der Primizmesse eine selbstgestaltete Kerze mit bunten Motiven. Er versprach, die Kerze an seiner Kaplanstelle in Wachtberg bei Bonn oft anzuzünden. RUM Zwei Feste in einem 19. Juni 2015 | Ausgabe 25/15 LINDENTHAL. „Große Frauen des Glaubens“ zeigen die Porträts in Öl von Barbara Skorupa in der Kapelle St. Maria Magdalena auf dem Melatenfriedhof. Die Ausstellung bis zum 28. Juni beinhaltet 40 Porträts von heiligen Frauen in hohem Farbkontrast und reduzierter Linienführung. Die Bilder sind dienstags, donnerstags, samstags und sonntags von 14 bis 17 Uhr zu besichtigen. Am Dienstag, 22. Juli, um 18 Uhr findet in der Kapelle eine Eucharistiefeier zum Patrozinium statt. KÖLN. Die Kevelaer-Bruderschaft an St. Kunibert führt vom 27. Juli bis 1. August die 343. Fußwallfahrt an den Marienwallfahrtsort am Niederrhein durch. Am Sonntag, 26. Juli, um 11.15 Uhr findet ein Hochamt zur Eröffnung der Kevelaer-Oktav statt. Begleitend zur Fußwallfahrt werden eine Tageswallfahrt und eine Buswallfahrt angeboten. Weitere Informationen erteilt der Präfekt der Bruderschaft, Michael Rind, unter Telefon (0 22 04) 6 34 83. ➔ www.koelnerkevelaerbruderschaft.de Grundsteinlegung und Richtfest im Irmgardis-Gymnasium LINDENTHAL. Richtfest und Grundsteinlegung der neuen Sporthalle feierte das Irmgardis-Gymnasium im Beisein unter anderem von Dompropst Gerd Bachner, Leiter der Hauptabteilung Schule/Hochschule. Er legte auch den Grundstein, in dem die Bauurkunde, eine Tageszeitung, Kleingeld und ein USB-Stick mit den Bauzeichnungen eingeschlossen wurden. Wie Schulleiterin Angelika Ottersbach betonte, bedeute der Neubau Zukunft, Aktivität und Dynamik. Der Grundstein symbolisiere Sicherheit, Festigkeit und Beständigkeit. Neben dem Verlesen der Urkunde und diversen Grußworten sprach Schulseelsorger Pater Thomas Lüersmann das Segensgebet. Dass in der 15 mal 30 Meter großen Zweifachturnhalle mit dem Schwerpunkt Ballsport ab 2016 auch geturnt werden soll, zeigten schon mal einige Schülergruppen, die mit ihren gekonnten Turneinlagen die Feier umrahmten. RUM CHORWEILER. Im Rahmen des Stadtbezirksfestes wurde die von allen Religionen getragene Friedenserklärung vorgestellt und als Zeichen des friedlichen Miteinanders öffentlich unterschrieben. Anschließend wurde die transportable Friedensglocke, die den Wunsch der Menschen nach Frieden symbolisiert, geläutet. Der „Runde Tisch Frieden“ setzt seit 2014 mit dem „Chorweiler Abendfrieden“ ein „gemeinsames Zeichen für das friedliche und menschenwürdige Zusammenleben aller Menschen auf der Grundlage gegenseitiger Achtung und Akzeptanz“. Unterzeichnet wurde die Erklärung unter anderem von Pfarrer Ralf Neukirchen für die Gemeinde Heiliger Johannes XXIII. und von der Synagogen-Gemeinde Köln. Schülergruppen präsentierten in der neuen Halle Tanz- und Turneinlagen. (Foto: RUM) KÖLN. „Beten“ heißt die Ausstellung, die vom 26. Juni bis 11. August im Domforum zu sehen ist. Die Sommeraktion soll die Betrachter anregen, sich mit dem Beten zu beschäftigen. Die Präsentation zeigt, dass viele Texte, Lieder, moderne Popund Rocksongs Gott und den Glauben oder das Beten zum Inhalt haben. www.kirchenzeitung-koeln.de | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | 43 AUS DEM ERZBISTUM ZUR PERSON aus dem Amtsblatt des Erzbistums Köln KLERIKER Vom Erzbischof wurden ernannt: Diakon Winfried Niesen – unter Beibehaltung seiner Aufgaben als Diözesanrichter am Erzbischöflichen Offizialat – bis zum 31. März 2016 zum Diakon mit Zivilberuf an den Pfarreien St. Christophorus in Zülpich-Bessenich, Stephani Auffindung in Bürvenich, St. Agatha in Nideggen-Embken, St. Nikolaus in Zülpich-Füssenich, St. Gertrudis in Zülpich-Juntersdorf, St. Cyriakus in Zülpich-Langendorf, St. Agnes in Zülpich-Lövenich, St. Severin in Zülpich-Merzenich, St. Barbara in ZülpichMuldenau, St. Peter in Zülpich-Nemmenich, St. Pankratius in Zülpich-Rövenich, St. Dionysius in Zülpich-Schwerfen, St. Kunibert in Zülpich-Sinzenich, St. Kunibert in ZülpichÜlpenich, Hl. Kreuz in Nideggen-Wollersheim, St. Peter Zülpich in Zülpich, St. Margareta in Zülpich-Hoven, St. Gereon in ZülpichDürscheven, St. Matthias in Zülpich-Oberelvenich, St. Kunibert in Zülpich-Enzen und St. Johannes und Sebastianus in Zülpich-Wichterich im Seelsorgebereich Zülpich des Dekanates Euskirchen. Pfarrer Norbert Fink – unter Beibehaltung seiner bisherigen Aufgaben – in der Zeit bis zum 14. August zum Pfarrstellvertreter und mit Wirkung vom 15. August zum Pfarrverweser an den Pfarreien St. Laurentius in Lindlar-Hohkeppel, St. Apollinaris in LindlarFrielingsdorf, St. Agatha in Lindlar-Kapellensüng, St. Joseph in Lindlar-Linde und St. Severin in Lindlar im Seelsorgebereich Lindlar des Dekanates Wipperfürth. KLEINANZEIGEN Diakon Herbert Haeger weiterhin bis zum 30. Juni 2016 zum Diakon im Subsidiarsdienst an den Pfarreien St. Elisabeth und St. Petrus in Wuppertal-Barmen, St. Maria Magdalena in Wuppertal-Beyenburg und St. Raphael in Wuppertal-Langerfeld im Seelsorgebereich Barmen-Wupperbogen Ost des Dekanates Wuppertal. Kaplan Thomas Taxacher – unter Beibehaltung seiner Aufgaben als Kreisjugendseelsorger in den Kreisdekanaten Rhein-Sieg und Altenkirchen – zum Subsidiar mit dem Titel Pfarrer an den Pfarreien St. Gerhard in Troisdorf, St. Hippolytus in Troisdorf, St. Maria Königin in Troisdorf, Hl. Familie in Troisdorf-Oberlar, St. Georg in Troisdorf-Altenrath und St. Mariä Himmelfahrt in Troisdorf-Spich im Seelsorgebereich Troisdorf des Dekanates Troisdorf. Pfarrer Wilhelm Hösen weiterhin bis zum 30. April 2016 zum Subsidiar zur besonderen Verfügung des Dechanten im Dekanat Erftstadt. Pfarrer Rudolf Kusch weiterhin bis zum 30. April 2016 zum Subsidiar an den Pfarreien St. Mariä Geburt in Hürth-Efferen und Zu den Heiligen Severin, Joseph und Ursula in HürthHermülheim im Seelsorgebereich Efferen/ Hermülheim des Dekanates Hürth. Pater Gottfried Niemczyk CSMA – im Einvernehmen mit seinem Ordensoberen – weiterhin und letztmalig bis zum 30. April 2016 zum Subsidiar an der Pfarrei St. Patricius in Eitorf des Dekanates Eitorf/Hennef. Monsignore Jochen Zerlin weiterhin bis zum 30. April 2016 zum Subsidiar an den Pfarreien St. Margareta in Brühl, St. Pantaleon und St. Severin in Brühl und St. Matthäus in Brühl im Seelsorgebereich Brühl des Dekanates Brühl. Pfarrer Silvio Eick zum Pfarrvikar an den Pfarreien St. Laurentius in Lindlar-Hohkeppel, St. Apollinaris in Lindlar-Frielingsdorf, St. Agatha in LindlarKapellensüng, St. Joseph in Lindlar-Linde und St. Severin in Lindlar im Seelsorgebereich Lindlar des Dekanates Wipperfürth. Kaplan Regamy Thillainathan zum Leiter des Referates Päpstliches Werk für Geistliche Berufe und der Diözesanstelle Berufe der Kirche in der Abteilung Jugendseelsorge unter gleichzeitiger Verleihung des Titels Pfarrer. Pater Antonius Hoffmann OFM – im Einvernehmen mit seinem Ordensoberen – bis zum 31. Mai 44 | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | www.kirchenzeitung-koeln.de 2016 zum Subsidiar an den Pfarreien St. Marien und St. Servatius in Bonn-Bad Godesberg, St. Martin und Severin in Bonn-Bad Godesberg und St. Andreas und Evergislus in BonnPlittersdorf im Seelsorgebereich Bad Godesberg des Dekanates Bonn-Bad Godesberg. Der Erzbischof hat: Die Wahl von Pfarrer Ulrich Filler zum neuen Diözesanleiter der Unio Apostolica im Erzbistum Köln bestätigt. Monsignore Dr. Michael Kahle unter Entpflichtung von seinen bisherigen Aufgaben im Erzbistum Köln zur Übernahme einer Aufgabe in der Kongregation für den Gottesdienst und die Sakramentenordnung in Rom zum 1. September freigestellt. Es starben im Herrn: Studiendirektor Karl-Heinz Küppers, 89 Jahre. Diakon Klaus Kralik, 67 Jahre. Diakon i. R. Bruno Lascheid, 90 Jahre. Pfarrer i. R. Werner Greisbach, 89 Jahre. Pfarrer i. R. Josef Klein, 81 Jahre. Pfarrer i. R. Wilhelm Neyer, 80 Jahre. LAIEN IN DER SEELSORGE Es wurden beauftragt: Judith Bacher mit Wirkung vom 1. Juli als Gemeindereferentin für das Erzbistum Köln sowie an den Pfarreien St. Lucia in BedburgRath, St. Georg in Bedburg-Kaster, St. Matthias in Bedburg-Kirchtroisdorf, St. Willibrordus in Bedburg-Kirdorf-Blerichen, St. Peter in Bedburg-Königshoven, St. Ursula in Bedburg-Lipp, St. Martinus in Bedburg-Kirchherten und St. Lambertus in Bedburg im Seelsorgebereich Stadt Bedburg des Dekanates Bedburg/Bergheim. Sabine Peters mit Wirkung vom 15. August als Gemeindereferentin an den Pfarreien St. Severin in Köln-Lövenich, St. Marien in KölnWeiden und St. Jakobus in Köln-Widdersdorf im Seelsorgebereich Lövenich/Weiden/Widdersdorf des Dekanates Köln-Lindenthal. Tamara Danilenko mit Wirkung vom 1. August als Pastoralreferentin an der Pfarrei St. Petrus in Bonn im Dekanat Bonn-Mitte/Süd. Stefan Drießen mit Wirkung vom 1. August als Gemeindereferent an der Pfarrei St. Gereon und Dionysius in Monheim am Rhein im Dekanat Hilden/Langenfeld. Gerhard Mertens mit Wirkung vom 1. September als Pastoralreferent in der Krankenhausseelsorge am Eduardus-Krankenhaus in Köln-Deutz. Simone Justus mit Wirkung vom 1. September bis zum 31. August 2016 als Gemeindereferentin in der Krankenhausseelsorge am Reha-Zentrum Reichshof in ReichshofEckenhagen. Ausgabe 25/15 | 19. Juni 2015 BERICHT Was ist herrlicher als Gold? Konferenz beleuchtet Zusammenhang zwischen Wachstumsglaube und Religion „Ihr aber glaubet. Über Religion und Wachstumsdenken“ war ein internationaler Kongress der Kulturstiftung des Bundes überschrieben, der in Köln stattfand. Trotz prominenter Diskutanten fand er kein großes Echo in den Medien. D ie Wirtschaft glaubt an Wachstum – an das ewig mögliche Wachstum. Den Glauben an diese unbegrenzte Ewigkeit haben die Ökonomen ins Diesseits verlagert. Im Gegensatz zur Religion, die die Ewigkeit seit jeher im Jenseits verortet. Deshalb gehört die Volkswirtschaft wie auch die Theologie zu den Glaubenswissenschaften, behauptet Professor Jochen Hörisch kühn. Er ist Medienanalytiker und bezeichnet sich selbst als Querdenker, weiß er doch, dass die meisten Ökonomen sich gegen seine Zuordnung zur Welt des Glaubens heftig wehren würden. Dabei stimmt es doch, dass das von den führenden Markt-Propheten angestrebte ewige Wachstum die entscheidende Glaubensvoraussetzung für das Funktionieren der freien Marktwirtschaft ist. Und auch ihr sprachliches Handwerkszeug scheinen die Volkswirtschaftler von den Theologen übernommen zu haben, wenn sie zum Beispiel von „Schulden“ und „Gläubigern“ oder von „Krediten“ sprechen. Hans Joas, der renommierte Sozialphilosoph, mahnt aber zur Vorsicht und allzu schnellen Analogien. Nur Metaphern? Häufig seien die aus der Welt des Christentums entliehenen Begriffe nichts weiter als Metaphern, die sich längst vom Ursprung verabschiedet hätten und profaniert worden seien, denn ein Steuersünder wisse doch gar nicht mehr, was Sünde eigentlich bedeute. Finden sich hier also nur noch letzte Ausdünstungen einer alten religiösen Welt? Vielleicht ist das so. Diese Einwände sind auch berechtigt, machen sie doch klar, dass es hier nicht um vorschnelle Simplifizierungen geht. Und doch scheint es sinnvoll zu fragen, was sich hinter den ökonomischen Systemen verbirgt? Wir befinden uns heute in einem alchemistischen Prozess des Geldmachens, den wir Wirtschaftswachstum nennen, sagt ein Urgestein unter den Wirtschaftswissenschaftlern, der Schweizer Professor Hans Christoph Binswanger, mit einem altersweisen Lächeln. Denn die Wertschöpfung eröffnet uns eine un- 19. Juni 2015 | Ausgabe 25/15 endliche Perspektive im Diesseits – das ist Magie und verleiht der Wirtschaft einen sakralen Charakter. Dabei ist Binswanger kein strenger Wachstumsverweigerer, ein Ausstieg aus dem System würde zum Zusammenbrechen der Märkte, zu kriegerischen Verteilungskämpfen und unsagbarem Elend führen. Auch hier gilt, die Welt ist nicht schwarzweiß, sondern kompliziert. Von wem getrieben? Josef Ackermann ist ein gläubiger Christ. Während der weltweiten Finanzkrise 2008 war er der mächtigste Mann der Deutschen Bank. Heute sitzt er abgeklärt, fast stoisch auf der Bühne, man meint seinem Körper anzumerken, dass so mancher Angriff an ihm abprallen konnte, äußerlich bewegt sich da nicht mehr viel, was verletzbar ist. Er redet über den großen Börsencrash wie über ein tragisches Schicksal, das über die Welt gekommen ist, eine Plage, wie sie sonst nur das Alte Testament kennt. Die Banken seien damals allesamt nur Getriebene gewesen, sagt er mit einer melancholischen Überzeugung, die man sich kaum in Frage zu stellen traut. Aber wenn man es dann genau bedenkt, fragt man sich doch: Getriebene? Von wem eigentlich? Von der Magie der „Unsichtbaren Hand“ der Wirtschaft? Oder der alchemistischen Zauberlust der Wertschöpfer durch Geldvermehrung. Der ehemalige Banker erklärt das nicht, aber man tut sich schwer, gerade ihm, dem ehemaligen Chef der Deutschen Bank, zu glauben, dass sein Handlungsspielraum so minimal gewesen sei. Er entschuldigt sich mit dem Numinosen, dem Wunder des Seins, sodass man den Eindruck gewinnt, dass das Geldsystem doch eine okkulte Religion ist, ein Glaube an etwas, das es nicht geben kann – an die Unendlichkeit des Wachstums. Deshalb fordern anerkannte Wirtschaftstheoretiker wie Professor Binswanger auch, das Wirtschaftswachstum auf ein Minimum zu begrenzen, ein Eingriff von außen sei nötig. Und dann zitiert Binswanger Goethe. Im Drama wird Faust von seiner Unendlichkeitsvision gefangen und mit Blindheit geschlagen. „Zum Augenblick dürft ich sagen: Verweile doch, du bist so schön. Es kann die Spur von meinen Erdetagen nicht in Äonen untergehn.“ Und wie das dann ausgeht? Faust verliert seine Wette mit Mephisto um seine Seele und stirbt. Wirtschaftssysteme sind auch Glaubenssysteme, und deshalb ist es so spannend mit Ökonomen und Theologen hinter die Kulissen ihrer Wissenschaften zu blicken. Denn Religi- on, Ökonomie und Geldsysteme sind eng miteinander verzahnt. Und wachsen, so sagt man, kann man ja auch im Glauben, was ein Segen und eine Gefahr sein kann. Genau deshalb sollten alle genau hinschauen, woran heute geglaubt wird. An die Wette der Wirtschaftler auf die Zukunft? An die ständig steigende Aktie? Wir hören die Ökonomen und glauben ihnen, weil sie mit Zahlen zaubern und mit Systemen jonglieren, die wir kaum verstehen. Sie tun so, als seien ihre Zahlen echt. Das sind sie aber bei weitem nicht immer. Skepsis ist geboten, und auch da trifft sich Religion und Ökonomie, denn Religionen müssen sich ständig mit der Suche und Frage nach Gott auseinandersetzen, heute erst recht, es ist gut, dass Religionen hinterfragt werden. Und die Theologen haben bewiesen, dass sie dem Diskurs auch nach der Aufklärung gewachsen sind, sie scheuen das Paradoxe nicht und beweisen immer wieder, dass ihr Glaube den Blicken der Vernunft standhält. Gottsucher aber schauen nach oben - in den Himmel, da wo keine Daxkurve ein Ende findet, denn der Dax hat einen weltlichen, wenn auch imaginierten Deckel, auch wenn die Theologen der Märkte das gern bestreiten würden. Wichtiges Treffen Theologen, Soziologen und Wirtschaftsexperten treffen sich. Wie wichtig diese interdisziplinären Diskussionen sind, das hat die Konferenz über Religion und Wachstumsdenken in Köln gezeigt, denn hier ging es darum, die Welt als Ganzes in den Blick zu nehmen und über die Zusammenhänge zwischen Glauben und Geld zu diskutieren. Josef Ackermann hatte dazu das passende Zitat parat, es stammt aus dem Goethe-Märchen von der grünen Schlange und der schönen Lilie: „Was ist herrlicher als Gold?“ fragte da der König. – „Das Licht“, antwortete die Schlange. – „Was ist erquicklicher als Licht?“ fragte jener. – „Das Gespräch“, antwortete diese. Johannes Schröer Unser Autor ist stellvertretender Chefredakteur des domradio in Köln. www.kirchenzeitung-koeln.de | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | 45 AUS DEM ERZBISTUM Beim Sterben geht es um die Seele Impulsreferate und Diskussionen über das Lebensende HAAN. Großen Erfolg hatten Dr. Reiner Nieswandt, Pfarrer der Gemeinde St. Chrysanthus und Daria, und die zu seiner Gemeinde gehörende CDU-Bundestagsabgeordnete Michaela Noll mit einem gemeinsamen Nachmittag zum Thema „Erfülltes Leben – in Würde sterben“. Schönstem Sommerwetter zum Trotz versammelten sich fast 70 Teilnehmer zu drei intensiven Stunden im Pfarrzentrum „Forum“. Hintergrund war die aktuelle Debatte zur Sterbehilfe-Gesetzgebung im Deutschen Bundestag. Es gab sechs jeweils zehnminütige Impulsreferate. Ein Grundtenor: Schwerkranke und Sterbende dürfen in ihrer Not nicht allein gelassen werden. Die Referenten, darunter Hospiz- und Palliativ-Spezialisten und eine Angehörige eines Verstorbenen, die Bundestagsab- geordnete und der Pfarrer, sprachen sich für eine umfassende, menschlich zugewandte Sterbebegleitung aus. Dr. Nieswandt brachte es auf den Punkt: „Eine mögliche Liberalisierung der Sterbehilfe-Gesetzgebung wird nicht mehr Freiheit und Lebensqualität bewirken, ist aber umgekehrt ein Ausdruck der geistigen Verarmung und menschlichen Vereinsamung weiter Teile dieser Gesellschaft.“ Nach den Impulsreferaten befassten sich die Gäste in kleinen Gruppen mit Botschaften, die sie Michaela Noll mit nach Berlin gaben, und formulierten auch ihre Erwartungen an die Kirche. Dazu gehörte „eine kultursensible Pflege in kirchlichen Krankenhäusern“ und „eine hohe Präsenz von Seelsorgern beim Sterben, denn: ‚beim Sterben RM geht es um die Seele’“. Briefmarken für Kinder in Not 20.5. Marg. Wiemer, Kasbach. H. Michels, Morbach. Resi Bungartz, Köln. Katharina Weiland, Bonn. Waltraud Klöser, Düsseldorf. Hildegard Vielhaber, St. Augustin. 21.5. Irmgard Daubenbüchel, Köln. Roos, Erftstadt. Charlotte Funck, Düsseldorf. Margret Müller, Düsseldorf. Internationale Katholische Seelsorge, Köln. Katharina Wegen, Hamm/Westf. Karmeliten Konvent St. Joseph, Köln. E. Kutter, Bonn. Willi Christ, Monheim. Marlene Schell, Köln. Daners, Grevenbroich. Rosa Schmitz, Marienberghausen. H. Staffel, Bad Honnef. Maria Elisabeth Becker, Ruppichteroth. Marianne Nasheuer, Stotzheim. Prälat Prof. Dr. Helmut Moll, Köln. Fini v. Dauwitz, Bedburg. 22.5. Hans Hebenstrick, Wachtberg, A. Feldes für St. Johannes, Lohmar. Konrad Fischer, Leverkusen. Theresia Netzer, Elsdorf. St. Thomas Morus, Mettmann. Theodora Schink, Wuppertal. KfD St. Petrus Canisius, Wülfrath. Allen Sammlern sei herzlich gedankt. Bitte schicken Sie Ihre Briefmarken an die Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln, Ursulaplatz 1, 50668 Köln. In Kleingruppen wurde diskutiert – hier mit der CDU-Bundestagsabgeordneten Michaela Noll (Mitte) und Pfarrer Dr. Reiner Nieswandt (rechts neben ihr). (Foto: RM) 46 | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | www.kirchenzeitung-koeln.de Ausgabe 25/15 | 19. Juni 2015 BERICHT Unterwegs im Namen des Herrn Abtprimas Notker Wolf OSB wird 75 Jahre alt A ls „rockender Abt“ ist Notker Wolf einem großen Publikum bekannt. Markante Töne kann der nun 75 Jahre alt werdende Benediktiner auch bei gesellschaftspolitischen Themen anschlagen – und das in vielen Sprachen. Mit 300 000 Flugkilometern jährlich nimmt es Abtpimas Notker Wolf mit jedem international agierenden Manager auf. Als oberster Repräsentant von rund 23 000 Mönchen, Nonnen und Schwestern in der Welt, der er seit 2000 ist, gehört das Reisen einfach dazu. Die Sitzplatzreihen ersetzen ihm bisweilen das Chorgestühl. Kein Wunder, dass der Benediktiner bekennt: „Wenn ich mich im Flieger angeschnallt habe und mit diesen alten Gebeten und Psalmen beginne, die jeden Tag überall jeweils gleich gebetet werden, dann bin ich zu Hause.“ Am Sonntag wird der umtriebige Ordensmann 75 Jahre alt. Missionsheft auf dem Dachboden Als Sohn eines Schneiders kam Werner Wolf im Kriegsjahr 1940 in Bad Grönenbach im Allgäu zur Welt. Die Familie war gut katholisch, aber nicht übermäßig fromm. Der Bub war Messdiener, aber sein eigentliches Erweckungserlebnis hatte er auf dem Dachboden, wie Heidemarie Winter in ihrer aktuellen Biografie „Höllenfahrten und Himmelstreppen“ schreibt. Dort fand der Oberrealschüler ein Missionsheft. Die Berichte weckten seine Sehnsucht nach Freiheit. Als Missionar wollte er weg von der ihn so behütenden Mutter und seine „innige Beziehung zu Jesus Christus“ in Einklang bringen. Dabei stand es um ihn gesundheitlich als Kleinkind nicht gut. Als er an Rachitis erkrankte, ließ der Arzt die Mutter wissen, dass sie ihren Sohn „abschreiben“ könne. Mit Sport hatte es Wolf ebenfalls nie so recht, sein Ausgleich war die Musik. Noch heute begleitet ihn die Querflöte auf allen Reisen, bisweilen auch die E-Gitarre. Mithilfe des Ortspfarrers schaffte es der gute Schüler ans Gymnasium der Missionsbenediktiner in Sankt Ottilien. Nach dem Abitur 1961 trat er in den Orden ein. Schon wieder ein Notker Als er den Namen „Notker“ wählte, meinte ein Mitbruder: „Um Gottes willen, 19. Juni 2015 | Ausgabe 25/15 Beim zweiten Ökumenischen Kirchentag war Abtprimas Notker Wolf auf der Bühne in seinem Element: Er rockte mit Classic Rock. (Foto: KNA) schon der fünfte Notker.“ Denn vier Kandidaten vorher hatten die Erzabtei wieder verlassen. Sein Studium der Philosophie absolvierte der Benediktiner an der Päpstlichen Hochschule Sant‘Anselmo in Rom, in München schrieb er sich für Theologie und Naturwissenschaften ein. Die Priesterweihe empfing er 1968. Zwei Jahre später lehrte Wolf Naturphilosophie in Sant‘Anselmo, die Promotion mit einer Arbeit über das zyklische Weltmodell der Stoa folgte. Angstfreies Kloster musste dringend renoviert werden. Wolf schaffte dafür eigens einen Kran an. Genauso gehören Vorträge und Besuche bei Klöstern weltweit für Wolf zum täglichen Brot. Auch vor Ländern wie Nordkorea und China macht er nicht Halt. In beiden gelang es ihm, Krankenhäuser zu errichten. Fürs Erholen reicht Wolf ein Moment. Bleibt Zeit und findet sich irgendwo eine Bank, fällt er sofort in Tiefschlaf. Mit dabei hat er auf Tour stets eine Art Survival-Kit mit Tauchsieder, Zinnbecher und einer Ration Instantkaffee. Gern gesehener Gast Als 1977 in Ottilien ein neuer Erzabt gesucht wurde, fiel die Entscheidung auf den 37-jährigen Jungspund. Dabei war es ihm wichtig, den harten Drill und die Überwachung zu überwinden, um ein angstfreies Kloster zu schaffen. Die Freiheit und die Würde des Einzelnen sollten respektiert werden. Über sich selbst sagt Wolf, er sei kein „Eventualist“. Er überlege nicht, was in der einen oder anderen Situation sein werde. Vielmehr treffe er Entscheidungen, wenn sie anstünden. Als ihn nach 23 Jahren in Ottilien der Wechsel nach Rom als oberster Benediktiner ins Kloster Sant‘Anselmo führen sollte, ging er genauso pragmatisch vor. Und auch wenn er nie bauen wollte, ist das Teil seiner Arbeit. Das Gebäude auf dem Aventin In Talkshows ist der Abtprimas, der mehrere Sprachen spricht, ein gern gesehener Gast. Auch seine Bücher werden gelesen, wobei er mit seinen „ketzerischen Gedanken zu Deutschland“ für größere Aufregung sorgte. Als „rockender Abt“ schätzt er den Auftritt mit den Jungs von „Feed back“, einer ehemaligen Schülerband. 2008 erlebte Wolf in Benediktbeuern das Highlight seiner Musiker-Karriere, als er an der E-Gitarre mit „Deep Purple“ ihren Megahit „Smoke on the water“ spielte. Dabei ist er bekennender „Rolling Stones“-Fan. Vielleicht klappt noch irgendwann ein Auftritt mit Jagger und Co. Es muss ja nicht „Sympathy for the Devil“ sein. Barbara Just www.kirchenzeitung-koeln.de | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | 47 48 | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | www.kirchenzeitung-koeln.de Ausgabe 25/15 | 19. Juni 2015 BERICHT Eine Enzyklika zum Geburtstag Der Pfarrer und Liedtexter Winfried Pilz wird 75 Jahre alt S o ein Geburtstagsgeschenk bekommt weiß Gott nicht jeder. Wenige Tage, bevor Winfried Pilz am 4. Juli sein 75. Lebensjahr vollendet, hat Papst Franziskus seine Umweltenzyklika abgeschlossen. Der Titel lautet: „Laudato si“. Dieses „Sei gepriesen“ aus dem Sonnengesang des heiligen Franziskus ist in Deutschland ein bekanntes geistliches Lied, das vor allem von Kindern und Jugendlichen ausgiebig gesungen wird. Und der Text stammt von: Winfried Pilz. Der heilige Franziskus ist ihm in seinem Leben häufig begegnet, bis heute. Als kürzlich „katholisch.de“ bei ihm anfragte, was er denn vom Titel der Enzyklika halte, sagte Pilz, er habe „erst mal kräftig lachen müssen und dann gedacht: Das ist ja fast die Sensation meines Lebens!“ Aber irgendwie scheint die Sache auch folgerichtig: Winfried Pilz ist ein Gestalter, ein Macher – aber genauso lässt er Dinge geschehen; sie geschehen mit ihm. So ist es wohl auch mit dem heiligen Franziskus, in dem Pilz so etwas wie eine Figur des Zweiten Vatikanischen Konzils sieht. Einer, der loslässt, um etwas Neues, ganz anderes zu machen. Als Jugendseelsorger, so berichtet Pilz, leitete er in Italien Anfang der 70er-Jahre eine Meditation, als im Geschoss darüber eine andere Jugendgruppe begeistert und dauerhaft die Melodie von „Laudato si“ auf der Gitarre klampfte. Statt sich über die gestörte Ruhe zu mokieren, ließ sich Pilz von der Begeisterung anstecken. Kurz darauf, vor dem 750. Todestag des Heiligen, textete er eine deutsche Version des Liedes – die dann ihrerseits durch die Decke ging. Nun also, biblische 40 Jahre später und quasi zum 75. Geburtstag, wieder „Laudato si“. Das domradio sprach gar bereits von der „Ohrwurm-Enzyklika“. Oberkamel in der Karawane Eine ureigene Aufgabe des katholischen Priesters ist das Verwandeln des Bestehenden. Das hat Pilz stets mit ansteckender Begeisterung getan. So schuf er als Pfarrer der Gemeinde St. Martinus in Kaarst (1990-2000) – einer Stadt, die in den Nachrichten vor allem durch ihren täglichen Verkehrsstau bekannt war („zwischen Kreuz Kaarst und Meerbusch/Neuss“) – das Symbol des „Kaarster Kreuzes“: ein modernes Vortragekreuz, das Christus mit dem geteilten Mantel des heiligen Martin vor dem stilisierten Autobahnkreuz zeigt. Diese Qualität des Verwandelns zeigte er auch in seinen zahlreichen Liedtexten und als jahrelanger Autor der Katholischen Nachrichten-Agentur, für die er geistliche Impulse zum Kirchenjahr verfasste. An all- 19. Juni 2015 | Ausgabe 25/15 Winfried Pilz. (Foto: KNA) täglichen Begebenheiten erklärte er schwierig zu erklärende Feste: Kreuzerhöhung, Epiphanie, Fronleichnam, Christkönig. Als Präsident des Päpstlichen Kindermissionswerks „Die Sternsinger“ (2000-2010) in Aachen begegnete Pilz, selbst „Monsignore“ und damit päpstlicher Ehrenkaplan, großen Tieren wie Bundespräsidenten und Bundeskanzlern; damals wurde er häufig „Obersternsinger“ genannt. Das Amt passte perfekt zu seiner unprätentiösen und ansteckend einfachen Art, und so bezeichnete er sich selbst dann auch gerne als „Oberkamel in der Karawane“ der Hilfe. Für seine geplant letzte Lebensstation hat sich der Karawanenführer selbst noch einmal auf den Weg gemacht – auch um einen Kreis zu schließen. Denn Winfried Pilz ist zwar seit 1966 Priester des Erzbistums Köln. Doch geboren wurde er 1940 in Warnsdorf im Sudetenland, genauer im Böhmischen Niederland. Im Zuge des Zweiten Weltkriegs vertrieben, landete die Familie 1952 in Köln. Über die Jahrzehnte als Jugendseelsorger entstanden vor und nach der „Wende“ von 1989 zahlreiche Kontakte, auch über den Eisernen Vorhang hinweg; so auch in die Lausitz und nach Tschechien. Und irgendwann reifte in ihm der Entschluss, der verlorenen Heimat im Ruhestand wieder näher zu rücken. 2010 war die Entscheidung für den kleinen grenznahen 4000-Einwohner-Ort Leutersdorf bereits gefallen: vom deutsch-belgischniederländischen Dreiländereck in Aachen ins Dreiländereck Deutschland-Tschechien-Polen. Doch da meldete sich Pilz‘ Dienstherr, der damalige Kölner Kardinal Joachim Meisner, und meinte, mit 70 Jahren könne er doch eigentlich noch etwas weitermachen. Und so übernahm Pilz bis Dezember 2012 die Leitung der deutschsprachigen Gemeinde in Prag. Unnötig zu sagen, dass inzwischen auch eine tschechische Version von „Laudato si“ entstanden ist. Auch jetzt, im Ruhestand, kehrt Franziskus – wie so häufig – zu ihm zurück. In Papst Franziskus erkennt Pilz einen neuen Impulsgeber für so manche verschütteten Anstöße des Konzils; in der franziskanischen Enzyklika eine Rückkehr zu einer Ethik und zu einem Engagement, die man vor 40 Jahren schon mal hatte. „Der Himmel hat da seinen eigenen Rhythmus“, so nennt er das. Und in seiner neuen Heimat, da gibt es auch eine Franziskus-Kirche, um die er sich kümmert. Die einzige weit und breit. Alexander Brüggemann www.kirchenzeitung-koeln.de | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | 49 SCHÖNES ZUHAUSE Praktisch zum Picknick Warme Tage, wie wir sie in den vergangenen Wochen genießen durften, locken nach draußen – auch zum Essen. Ob auf dem Balkon, auf der Terrasse oder gar bei einem Picknick: Wer draußen isst tut sich etwas Gutes – die Laune wird positiv beeinflusst, in der Haut wird vermehrt Vitamin D gebildet und das Immunsystem wird gestärkt. Dies alles gilt übrigens auch bei bedecktem Himmel – Gesundheitsvorsorge zum Nulltarif! Geht es raus zum Picknick, ist es angenehm, etwas „Fingerfood“ mitnehmen zu können. Innerhalb weniger Minuten vorbereitet und auch schnell gemacht ist zum Beispiel eine Quarkquiche mit Porree. Den Backofen dazu auf 200 Grad vorheizen. 200 Gramm Porree (oder Lauchzwiebeln) in dünne Scheibchen schneiden, dabei die grünen Anteile mit verwenden. Folgendes in eine Rührschüssel geben und mit einem Handmixer gut verrühren: 50 Gramm Butter, 3 Eier, 500 Gramm Quark (Magerstufe), 125 Gramm Grieß, 1 Teelöffel Salz und etwas Pfeffer. Den Porree zugeben und mit einem Kochlöffel unterrühren. Den Teig gleichmäßig auf ein mit Backpapier ausgelegtes Backblech streichen und 200 Gramm geriebenen Emmentaler darüberstreuen. Zirka 20 bis 30 Minuten backen bis die Quiche hellbraun ist, dann eine Stäbchenprobe machen. Zum besseren Abschmecken kann man auch erstmal etwa zwei Esslöffel des Teiges wie einen Pfannkuchen in einer Pfanne braten, dann probieren, eventuell nachwürzen und erst dann wie oben beschrieben backen. Der Teig kann auch in einer Springform oder in Muffinförmchen gebacken werden. Bei vielen „Mitessern“ kann man die Mengen verdoppeln oder verdreifachen (nur beim Käse bleibt es bei 200 Gramm) und auf einem Blech backen – die Quiche wird dann etwas höher. Fürs Picknick kann man die Quiche direkt in Stücke schneiden oder sogar in mundgerechte Häppchen, in die man einen kleinen Spieß hineinstecken kann. Für das Essen zu Hause kann man schön einen Salat dazu servieren. Guten Appetit wünscht Helga Schmidt Wasabi und Lakritz-Tagetes Ungewöhnliche Kräuter bringen Schwung in Garten und Küche D er Prickelknopf hat seinen Namen nicht von ungefähr: Wenn sich die Schärfe von Blättern und Blüten allmählich entwickelt, kribbelt und prickelt es im Mund ganz gewaltig. Die Pflanze hat aber nicht nur geschmacklich einiges zu bieten. Über glänzendem dunkelgrünen Laub recken sich zahlreiche gelb-rote Blütenbällchen dem Betrachter entgegen, als wollten sie sagen: „Na, traust Du Dich, von mir zu kosten?“ Spannende Sorten bekannter Gewürze Der Prickelknopf ist nur eine von vielen ungewöhnlichen Kräuterspezialitäten, die Schwung in Garten und Küche bringen können. Wer an ihm Gefallen findet, weil er Pikantes liebt, wird wahrscheinlich auch Wasabi mögen. Die Wurzel des aus Japan stammenden Meerrettichs entfaltet frisch gerieben oder als Würzpaste zubereitet eine enorme Schärfe, während ihre hellgrünen Blätter auch für empfindlichere Zungen geeignet sind. Für den regelmäßigen WürzEinsatz eignen sich aber beispielsweise auch Pfeffer-Basilikum und Zitronen-Chili. Überhaupt gibt es bei vielen bekannten Gewürzpflanzen spannende Sorten zu entde- cken. Marzipan- und Ananas-Salbei, Orangen- und Zitronen-Thymian oder Erdbeer-, Apfel- und Bananen-Minze laden zum Probieren und Experimentieren ein. Gerade für Kinder, die die Welt mit allen Sinnen erkunden möchten, sind Kräuter besonders spannend. Sehen, fühlen, riechen, schmecken – gleich vier der fünf Sinne kommen zum Einsatz, wenn Blättchen oder Blüten gezupft und gekostet werden. Besonderen Spaß machen dabei Pflanzen, die Erinnerungen an andere Speisen wecken. Die Gummibärchen-Blume beispielsweise verblüfft beim Zerreiben der gelben Blütenköpfchen mit fruchtigem Duft. Schoko-Fans können aus dem Vollen schöpfen und Schokoladenblume, Schokoladen-Kosmee und Schokoladen-Minze miteinander vergleichen. Und selbst Erwachsenen machen Entdeckungen wie Cola-Kraut oder Lakritz-Tagetes Spaß. Das Cola-Kraut riecht nicht nur nach dem Getränk, es schmeckt auch so. Bei Köchen ist es beliebt zum Würzen von Fleisch und Fisch, aber man sollte nur die Blattspitzen verwenden, da der Rest bitter schmeckt. Die filligranen Blätter der Lakritz-Tagetes verwendet man am besten frisch. Sie eignen sich gut für Salate und andere Rohkostgerichte, denn durch Garen verlieren sie Aroma. EB Alte Bekannte neu entdeckt: Auch von Kräuterklassikern wie dem Thymian gibt es viele spannende Sorten, zum Beispiel Ingwer-, Orangen- oder Zitronen-Thymian. (Foto: GMH/PRE) 50 | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | www.kirchenzeitung-koeln.de Ausgabe 25/15 | 19. Juni 2015 KLEINE KIRCHENZEITUNG Mit Trillerpfeifen und lautem Rufen machten die Action-Kidz in der Veltins-Arena auf das schwere Schicksal von arbeitenden Kindern weltweit aufmerksam. Mit dabei war auch Fernsehmoderatorin Shary Reeves (vordere Reihe mit Ball). Anlass war der „Welttag gegen Kinderarbeit“, der jedes Jahr am 12. Juni ist. (Fotos: Glenz) Volltreffer für Kinderrechte Über 100 Schüler machten „auf Schalke“ Lärm gegen Kinderarbeit E inen solchen Krach kriegen sonst nur Zehntausende Fußballfans hin, die sich hier normalerweise versammeln: In der Gelsenkirchener „Veltins-Arena“, dem Stadion des FC Schalke 04, haben jetzt über 100 Schüler ein ohrenbetäubendes Zeichen gesetzt. Mit Trillerpfeifen und lautstarken Stimmen demonstrierten sie gegen Kinderarbeit. Ihr Slogan: „Anpfiff für das Recht auf Spiel – Ausbeutung stoppen – Kinderrechte einhalten!“ Kinderarbeit? Ulli dachte immer, das sei verboten. Ist es eigentlich auch – zumindest in Deutschland. Weltweit schuften aber etwa 85 Millionen Kinder und Jugendliche, oft unter gefährlichen und gesundheitsschädlichen Bedingungen. In den betroffenen Ländern schicken vor allem viele arme Familien ihre Kinder arbeiten, weil sonst das Geld zum Leben nicht ausreichen würde. In Peru in Südamerika gehen zum Beispiel Tausende Mädchen und Jun- 19. Juni 2015 | Ausgabe 25/15 gen jeden Morgen zur Arbeit in Ziegelfabriken – und nicht in die Schule. Sie haben keine Zeit für Familie, Freunde oder zum Spielen. Das Hilfswerk „Kindernothilfe“ setzt sich mit dem Projekt „Action!Kidz“ gegen Kinderarbeit ein: Kinder und Jugendliche in Deutschland sammeln auf verschiedene Weise Spenden, um die Kinderarbeiter weltweit zu unterstützen. So konnten seit dem Jahr 2007 bereits über 700 000 Euro eingenommen werden. Dadurch erhalten die von Kinderarbeit bedrohten Mädchen und Jungen die Möglichkeit, zur Schule zu gehen oder eine Ausbildung zu machen. dass ihr so aktiv dabei seid“, sagte Reeves den Action-Kidz. „Ihr seid der Hammer!“ Abschließend fand noch ein Torwandschießen statt. Das Tolle: Für jeden Treffer gab es erneut Spendengeld von den Familien, Freunden oder Nachbarn der Schüler – das hatten sie vorher verabredet. Ulli findet, das Projekt „Action!Kidz“ ist ein echter „Volltreffer“ für Kinderrechte. Noch bis zum 31. Juli können sich Schulklassen oder Jugendgruppen anmelden, um in diesem Jahr mitzumachen. TMG ➔➔www.actionkidz.de Shary Reeves: „Ihr seid der Hammer!“ Bevor die Action-Kidz in der Veltins-Arena Lärm machten, luden sie zu einer „Kinder-Pressekonferenz“ ein. Mit dabei waren auch Schüler des Cecilien-Gymnasiums Düsseldorf und der Unesco-Realschule Heiligenhaus. „Unsere Forderung ist ganz klar: Kein Kind darf durch Kinderarbeit ausgebeutet werden!“, sagte etwa Siebtklässlerin Icha aus Gelsenkirchen. Pelin aus Düsseldorf machte deutlich: „Wir sind hier auf der ,Sonnenseite‘, deshalb müssen wir auch an andere denken.“ Durch Aktionen wie Autowaschen konnten die Düsseldorfer Schüler schon mehrere hundert Euro Spenden sammeln. Das gefiel auch der Fernsehmoderatorin Shary Reeves („Wissen macht Ah!“), die Botschafterin der Kindernothilfe ist und ebenfalls „auf Schalke“ anwesend war. „Ich freue mich, Jeder Treffer brachte Geld für Hilfsprojekte: die Schüler beim Torwandschießen vor der Arena. www.kirchenzeitung-koeln.de | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | 51 FAMILIE In der Talkrunde diskutierten (von links) die Autorin und junge Mutter Dr. Felicitas Pommerening, der Theologe und Psychologe Norbert Wilbertz, Moderatorin Ursula Ott, der Architekt Dr. Rainer Götzen, die Psychologin Friederike von Tiedemann und Dietmar Schmidhuber, Direktor Human Resources der Firma Henkel AG. (Fotos: Behrendt-Weiß) Damit Beziehungen gelingen Talkrunde über Partnerschaft G lückliche Ehen beziehungsweise Paarbeziehungen sind nicht nur Medizin für das seelische und körperliche Wohlbefinden der jeweiligen Partner. Sie rechnen sich auch „in Heller und Pfennig“ für die Gesellschaft – davon ist Norbert Wilbertz überzeugt. Der Psychologe und Theologe war Gast in einer Talkrunde, die aus Anlass des 50-jährigen Jubiläums der Katholischen Ehe-, Familien- und Lebensberatung (EFL) Düsseldorf im Lambertussaal stattfand. Wilbertz führte drei Punkte auf, die seiner Meinung nach letztlich der Allgemeinheit schaden, wenn Partnerschaften belastend sind oder gar zerbrechen: „Die Geburtenrate sinkt, die Gesundheitskosten schnellen in die Höhe und das Risiko in Armut abzurutschen steigt.“ All dies komme die Gesellschaft teuer zu stehen. Auf der anderen Seite seien gelingende Partnerschaften die Basis für gelingende Elternschaft und damit auch für „stabile Kinder“, sagte Wilbertz. Druck aus dem Alltag nehmen Auf Einladung von Michael Bruckner, dem Leiter der EFL Düsseldorf, diskutierten neben Wilbertz weitere Experten unterschiedlicher Fachrichtungen darüber, welche Bedingungen hilfreich beziehungsweise notwendig sind, damit Paarbeziehungen gelingen können. Dabei ging es unter anderem um Rahmenbedingungen, die Politik und Wirtschaft bereitstellen müssen, um Druck aus dem Alltag von Paaren zu nehmen: angefangen von ausreichenden und bezahlbaren Angeboten der Kinderbetreuung über flexible Arbeitszeiten bis hin zu einem angemessenen Freiraum, um pflegebedürftige Angehörige zu betreuen. Gerade in der sogenannten „Rushhour“ des Lebens, wenn anstrengende Lebensphasen wie Vor dem Hintergrund der Frage, wie man Karriereaufbau und Familiengründung zusam- Menschen eine entsprechende Unterstützung menfallen, kommt es häufig zur Überforderung geben könne, sei auch die Forderung der EFL von Paaren. Gute Rahmenbedingungen könn- nach einem Partnerschaftsgesetz zu sehen, so ten in diesen Stresssituationen einiges abfedern, Bruckner. Der Rechtsanspruch, sich in Frawenngleich sie nicht die alleinige Lösung sind. gen der Partnerschaft beraten zu lassen, könne Die Gesprächspartner waren sich vielmehr dar- dazu beitragen, fehlende Kenntnisse und Komin einig, dass Ehe und Partnerschaft auch „von petenzen zu vermitteln. In der Folge würde zuinnen“ gestärkt werden müssten. Anders als in dem eine größere gesellschaftliche Akzeptanz früheren Generationen werden Beziehungen dafür geschaffen, sich in Sachen Paarbezieheute nicht mehr von gesellschaftlichen Nor- hung und Elternschaft fachliche Begleitung zu men und wirtschaftlicher Notwendigkeit zu- suchen. sammengehalten, bestehen dafür aber deutBevor am Schluss der Jubiläumsveranlich länger. „Die Ehen unserer Vorfahren waren staltung das Improvisationstheater „Playback auch nicht besser als heute“, so Wilbertz, „aber Köln“ Szenen rund um das Thema Beziehung früher war die Frage nach Glück im Zusam- aufführte, hatte von Tiedemann noch eine weimenhang mit Ehe keine legitime Frage. Das ist tere Idee, wie man entsprechendes Wissen über heute Gottseidank anders.“ zwischenmenschliche Beziehungen einem Darum sei es aber umso wichtiger, dass breiten Publikum vermitteln könnte: „Wenn Menschen eine Ahnung davon hätten, wie Part- ich Bildungsministerin wäre, dann würde ich nerschaft gelingen könne, mahnte die Psycho- das als Unterrichtsfach einführen: Schulfach Beate Behrendt-Weiss login Friederike von Tiedemann. Sie sieht sich ,Liebe‘.“ in ihrer therapeutischen Arbeit immer wieder darin bestätigt, dass es vielfach an grundlegenden kommunikativen Fähigkeiten mangelt. „Gerade angesichts der Tatsache, dass Partnerschaft heute mit hohen Erwartungen überfrachtet ist, ist dieses Wissen nötiger denn je“, so von Tiedemann. Eine gute Kommunikation sei für eine funktionierende Partnerschaft unerlässlich, um Missverständnissen und Konflikten vorzubeugen und festgefahrene Verhaltensmuster aufzubrechen. Genauso seien psychische Kompetenzen wie Verzeihenkönnen oder Kompromissfähigkeit von Das Kölner Improvisationstheater „Playback“ brachte die Themen Bedeutung, wenn eine Beziehung Partnerschaft und Beziehung im Austausch mit dem Publikum in eindrucksvollen – humorvollen wie ernsthaften – Szenen zum Ausdruck. auf Dauer glücklich sein soll. 52 | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | www.kirchenzeitung-koeln.de Ausgabe 25/15 | 19. Juni 2015 KIRCHE UND WELT Wie grün ist der Vatikan? Umweltschutz im Schatten des Petersdoms P apst Franziskus hat am Donnerstag dieser Woche die erste Umweltenzyklika der Kirchengeschichte veröffentlicht. Das Lehrschreiben richte sich an alle Menschen, sagte er am Sonntag. Doch wie ist es um den Umweltschutz vor seiner eigenen Haustür bestellt? Wie grün ist der Vatikan selbst? Nimmt man manche Schlagzeile in den vergangenen Jahren zum Nennwert, wäre der Vatikan gar der „umweltfreundlichste Staat der Welt“. Fußballfeldgroße Solaranlage Solche Superlative kursierten regelmäßig dann, wenn es um die fußballfeldgroße Solaranlage ging, die seit 2008 auf dem Dach der Audienzhalle installiert ist. Die Rechnung ging so: Die Stromleistung der Solaranlage geteilt durch die rund 800 Einwohner des Vatikan. Auch der „Osservatore Romano“ rechnete 2010 nicht ohne Stolz vor, dass der Vatikan je Einwohner 200 Watt Solarstrom produziere; in Deutschland, dem Vorreiter in Sachen Solarenergie, seien es hingegen nur 80 Watt. Die Solaranlage deckt ein Fünftel des vatikanischen Strombedarfs; das entspricht etwa dem Bedarf von 100 Haushalten. Die 2400 Photovoltaik-Module sind ein Geschenk des deutschen Herstellers Solarworld. Für das ehemalige Sendegelände von „Radio Vatikan“ außerhalb Roms plante die Bonner Firma sogar die größte Solaranlage Europas. Derzeit ruht das Projekt jedoch – vorerst. Offenbar gilt der INFO Welche Verbindlichkeit haben konkrete Aussagen einer Enzyklika zum Umweltschutz? Grundsätzlich gilt: Enzykliken sind Ausdruck der obersten Lehrgewalt des Papstes. Jeder Katholik ist ihnen Gehorsam schuldig, auch wenn sie formal keine unfehlbaren Lehrentscheidungen darstellen. Der Grad der Verbindlichkeit hängt allerdings nach traditioneller Lehre davon ab, worum es geht: Es ist etwas anderes, ob sich der Papst zur Dreifaltigkeit Gottes äußert oder über Kernenergie. Im ersten Fall ist von jedem Katholiken der sogenannte Glaubensgehorsam gefordert. Das ist die höchste und absolut verpflichtende Stufe des Gehorsams. Davon unterscheiden Theologen den religiösen Gehorsam. Hier ist das Gewissen die letzte Instanz. KL/KNA 19. Juni 2015 | Ausgabe 25/15 Der „Papst“ als Boxer: Im Trailer zur neuen Enzyklika (siehe Kommentar Seite 2) tritt er wortwörtlich als Kämpfer für die Umwelt auf. Eine epische Schlacht suggerieren nicht zuletzt markige Sprüche wie in bekannten Actionfilmen. Zum Beispiel der Papst mit ernster Miene: „It‘s time to take out the trash.“ („Es wird Zeit, den Müll rauszubringen.“) (Screenshot) Vatikan wegen der vielen Gäste aus sonnenverwöhnten Ländern und seiner moralischen Autorität als ideale Werbeplattform für Solarzellen. Und noch ein Superlativ: 2007 hatte ein USamerikanisch-ungarisches Unternehmen Papst Benedikt XVI. einen 7000 Hektar großen Wald in Ungarn geschenkt. Damit sollte der Vatikan rechnerisch zum ersten CO2-neutralen Staat der Welt werden. Kritiker bezweifelten jedoch, dass es sich wirklich um einen Wald dieser Größe handelte. Fest steht: Die ökologische Wende im Vatikan brachte der Deutsche Benedikt XVI. Als „grünen Papst“ bezeichneten ihn italienische Medien bisweilen. Der frühere Theologieprofessor war es auch, der im Vatikan dafür sorgte, dass Glas, Plastik, Papier und Biomüll nicht mehr zusammen in eine Mülltonne geworfen wurden. Vorbild bei Mülltrennung Im umliegenden Italien galt damals Mülltrennung oft noch als Hobby für Freaks. Täglich produziert der kleinste Staat der Welt vier bis sechs Tonnen Abfall. Allein 400 Tonnen jährlich hinterlassen die Besucher auf dem Petersplatz und in den Vatikanischen Museen. Die Entsorgung erledigen mehrere externe Firmen. Im Vatikan mit seinem traditionsreichen Zeremoniell weiß man um den Wert symbolischer Gesten. Und so schloss sich der kleinste Staat der Welt unter Benedikt XVI. auch dem Internationalen Energiespartag an. Einmal im Jahr wird die Beleuchtung der Petersdom-Kuppel seither abends für eine Stunde ausgeknipst. Als Aufruf zum Energiesparen bleibt Michelangelos Werk dann ebenso dunkel wie das Empire State Building, der Eiffelturm oder die Oper von Sydney. Licht durch LEDs Ein weiteres Öko-Geschenk aus Deutschland ist seit November in der Sixtinischen Kapelle zu bestaunen: Die Fresken an den Wänden und der Decke erstrahlen im Licht von 7000 LED-Leuchten. Das „Jüngste Gericht“ energiesparend sozusagen. Nach Angaben des Herstellers verringert sich dadurch der Stromverbrauch um 90 Prozent. Und dass, obwohl die Meisterwerke von Michelangelo, Botticelli und Perugino sogar in hellerem Licht erstrahlen als zuvor. Gleichzeitig wurde die Klimaanlage der Kapelle runderneuert; sie bringt mit ebenfalls weniger Strom zwei- bis dreimal mehr Leistung. Auch die neue Bescheidenheit unter Franziskus nutzt der Umwelt. Der Hubraum vieler Dienstfahrzeuge hat sich deutlich reduziert. Eines allerdings gibt es im Vatikan immer noch nicht: Einen eigenen Umweltbeauftragten; jemanden, der die ökologischen Maßnahmen koordiniert und weiterentwickelt. Darüber werde in den einzelnen Abteilungen der vatikanischen Staatsverwaltung von Fall zu Fall beraten, teilt das Presseamt mit. Insgesamt würde der Vatikan - an deutschen Maßstäben gemessen - bislang wohl nicht in jeder Kategorie einen „Grünen Engel“ erhalten. Doch womöglich gibt die Umweltenzyklika des Papstes auch seinem eigenen Staat einen weiteren Schub. Thomas Jansen/Christoph Schmidt www.kirchenzeitung-koeln.de | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | 53 RÄTSEL Gesucht wird ein Ausbildungsberuf, der heute übrigens anders heißt. Die Lösung zeigen wir nächste Ausgabe. Die Lösung aus Nr. 24 sehen Sie in der Rätselmitte. 54 | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | www.kirchenzeitung-koeln.de Ausgabe 25/15 | 19. Juni 2015 BUNTE SEITE Sitzen zwei Emanzen am Frühstückstisch. Sagt die eine zur anderen: „Gibst Du mir bitte mal die Salzstreuerin!“ „Herr Ober, das Steak riecht nach Schnaps!“ Da tritt der Ober fünf Schritte zur Seite und fragt: „Immer noch?“ „Papi, was ist eigentlich ein Ochse?“, fragt Robin. „Das ist der Mann von der Kuh.“ – „Und was ist ein Stier?“ Der Vater kratzt sich am Kopf und meint verelegen: „Das ist so eine Art Hausfreund der Familie!“ „Glaub mir, Schatzilein, so ein ‚Einkaräter‘ macht Dich furchtbar alt!“ Der Richter fragt: „Herr Verteidiger, haben Sie noch etwas zu Gunsten des Angeklagten vorzubringen?“ – „Ja, Herr Richter. Sie sollten bei dem Urteil berücksichtigen, dass mein Mandant schwerhörig ist. Er kann die Stimme seines Gewissens nicht verstehen.“ „Die Nachbarn beklagen sich alle über unseren kleinen Max“, sagt die Mutter. „Dann werde ich ihm ein Fahrrad kaufen“, meint der Vater. „Glaubst Du, dass das die richtige Methode ist, ihm sein schlechtes Benehmen abzugewöhnen?“ „Nein! Aber er wird es auf einen größeren Raum verteilen...!“ 13. Juni 2014 | Ausgabe 24/14 Ein Schotte muss einen Arzt aufsuchen. Warnt ihn ein Freund: „Bei der ersten Behandlung ist er immer sehr teuer, für die folgenden Behandlungen nimmt er aber nur die Hälfte.“ Der Schotte merkt sich den Ratschlag und geht zum Arzt. Als er an der Reihe ist, grüßt er den Doktor fröhlich: „Guten Tag, Herr Doktor, da bin ich wieder...“ www.kirchenzeitung-koeln.de | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | 55 BERICHT Es ist immer ein starkes Zeichen, wenn nach der Weihe durch den Bischof alle anwesenden Priester den Neugeweihten die Hände auflegen und sich dann hinter dem Bischof versammeln. Eine Gabe der Liebe Gottes Kardinal Woelki weihte sechs Diakone zu Priestern H ochfest des Herzens Jesu 2015. Blauer Himmel über der Domstadt. Sommerliche 30 Grad auf dem Roncalliplatz. Festliches Glockengeläut. Es ist der Tag der Priesterweihe. Drinnen im Dom sind schon lange Zeit vor Beginn der Liturgie von Familien und Freunden der Weihekandidaten und vielen, vielen mitfeiernden Gläubigen alle Plätze besetzt. Festtagsstimmung. Es sind die ersten Priesterweihen in seiner Zeit als Erzbischof von Köln, die Kardinal Rainer Maria Woelki durch Handauflegung und Gebet vollzieht. Am Vierungsaltar hat er selbst 1985 die Priesterweihe empfangen. Handauflegung – das bedeutet seit den Tagen der Apostel Sendung, Sendung mit Vollmacht und Mitteilung des Heiligen Geistes. „Priesterweihe ist also Mitteilung des Geistes Gottes und insofern immer auch eine Tat der Liebe Gottes. Das ist die Botschaft des heutigen Festtages“, so beginnt der Bischof seine Predigt. Und dann ist es wie ein cantus firmus, der immer wieder die „Liebe Gottes“ zum Thema macht. „Gott liebt jeden von uns. Alle Menschen liebt er und zwar bis zum Äußersten . . . Um diesen Plan durchzuführen, erwählt Gott Menschen, macht sie zu Priestern, sendet sie in seinem Namen hinaus zu den Menschen.“ Durch Handauflegung und Gebet weihte Kardinal Woelki sechs Männer zu Priestern. (Fotos: Boecker) 56 | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | www.kirchenzeitung-koeln.de Es war wohltuend in diesen Stunden der Priesterweihe einmal aufatmen zu können von all den Diskussionen, den Streitgesprächen, den Aufbrüchen im Volk Gottes und der Suche nach dem Platz der Kirche von morgen in unserer Gesellschaft und sich einfach nur zu freuen und dankbar zu sein im gemeinsamen Gebet und bewegenden Liedern. Wie immer gehören zur Priesterweihe die vielen ausdeutenden Zeichen: Handauflegung, Salbung, Überreichung des Kelches und Anlegen der priesterlichen Gewänder. Gemeinsam mit dem Erzbischof feierten die Geweihten ihre erste heilige Messe als Konzelebranten. Und noch etwas ist der Erinnerung wert: Fast zweihundert Priester, alte und jüngere waren gekommen, um den „Neuen“ die Hand aufzulegen und ihnen ein Zeichen der Verbundenheit des Presbyteriums, in dass sie jetzt aufgenommen sind, zu geben. Und das am Schluss der Weihehandlung beim Auszug unter festlichen Orgelklängen und Glockengeläut kräftiger Beifall Juan Riquelmo Cano, Kai Amelung, Daniel Sluminsky, Markus Söhnlein, Sven Thomsen und Bruder Aelred Kuhbandner Ocist, die neugeweihten Priester, begleitete, war ein herzlicher Schluss der festlichen Liturgie. Erich Läufer Ausgabe 25/15 | 19. Juni 2015
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