Datum: 19.02.2016 Hauptausgabe Zürcher Bauer 8600 Dübendorf 044/ 217 77 33 www.zbv.ch Medienart: Print Medientyp: Fachpresse Auflage: 5'076 Erscheinungsweise: 49x jährlich Themen-Nr.: 540.003 Abo-Nr.: 1088177 Seite: 3 Fläche: 54'744 mm² DÜNGUNG AKTUELL Erste N-Gabe im Getreide und Raps Früh- und -Normalsaaten von Getreide sind dieses Frühjahr vielerorts sehr üppig und müssen daher sehr zurückhaltend angedüngt werden. Das Gleiche gilt auch für üppige Rapsbestände. Optimaler Düngezeitpunkt bleibt Anfang bis Mitte März. zurückhaltend andüngen! saaten grosse Gefahr, dass sie zu üppig 14S), ausgebracht werden. Auch Gülle werden. In solchen Beständen darf nur kann diesbezüglich eingesetzt werden! gerade so viel Stickstoff gedüngt werden, dass keine weiteren Bestockungs- Raps - im Normalfall 50-60 kg N/ha triebe gebildet werden und gleichzeitig als erste Gabe einsetzen! die bereits vorhandenen schwächeren Viele Rapsbestände haben bis jetzt Triebe zugunsten der starken Triebe zurückgebildet werden. In Weizenfrühsaaten mit aktuell Reni Gämperle, Strickhof Beratungsdienst 3-5 starken Theben/Pflanzen empfehle Nach dem Jahrhundertsommer und ich daher, als erste N-Gabe nicht mehr -herbst 2015, gefolgt von einem früh- als 30 kg N/ha einzusetzen. Die gleiche lingshaften Winter, konnten sich Win- Einsatzmenge gilt auch für Spätsaaten tergetreide und Raps seit Saatbeginn von Gerste, Roggen und Triticale. Noch fast ungehindert entwickeln. Raps, Früh- tiefer anzudüngen sind Normalsaaten und Normalsaaten von Wintergetreide von Gerste, Roggen und Triticale. Hier (Weizen, Gerste, Roggen und Triticale) reichen 20 kg Nlha. In Weizennormal- erreichen denn jetzt auch Entwick- saaten mit max. 3 starken Trieben! lungsstände, wie sie sonst erst Mittel Pflanze kann die erste N-Gabe auf Ende März zu beobachten sind! 40 kg erhöht werden. Spät gesäte WinDer gegenwärtige Entwicklungsvor- terweizenbestände mit einem starken sprung kann zu Problemen in der Bestandesentwicklung führen, wenn wir jetzt die erste N-Gabe falsch bemessen und terminieren. Entgegen all unseren Erwartungen konnten Mitte Februar in Getreideparzellen (0-60 cm) trotz Trockenheit im vergangenen Sommer keine erhöhten Strickstoffvorräte (=Nmin-Gehalte) fest- gestellt werden. Im Durchschnitt wurden 2016 34 kg Nlha gemessen, dies entspricht weitgehend dem langjährigen Durchschnitt von 32 kg Nlha! Der Grund für die doch unerwartet tieferen Werte dürfte in entsprechenden Auswaschungsverlusten liegen, die durch einen der nassesten Januare seit Messbeginn verursacht worden sind. Getreide - üppige Bestände jetzt keinesfalls weiter vorantreiben! TrieblPflanze, die kaum Gefahr laufen, zu üppig zu werden, können auch die- ses Jahr mit rund 50 kg Nlha ange- 10-14 Blätter gebildet und sind entsprechend üppig! Eine hohe Gabe in solchen Beständen im jetzigen Zeitpunkt fördert ein- seitig nur die Blattmasse und unterdrückt damit die Entwicklung der für hohe Erträge wichtigen Seitenknospen. Ziel ist es nicht, eintriebige, hochwüchsige Pflanzen zu erzielen, sondern kurze, stark verzweigte! Im erwähnten Fall empfehle ich, zu Vegetationsbeginn Anfang März daher nicht mehr als 50-60 kg Nlha auszubringen. Sind die Bestände allerdings deutlich schwächer entwickelt, weniger als 8 Blätter, so ist die erste Gabe bis auf 80 kglha zu erhöhen. Zwei bis drei Wochen später, zu Beginn des Streckens, sind als 'zweite N- düngt werden, mehr ist nicht nötig. Was den Zeitpunkt anbelangt, reicht Gabe weitere 60-90 kg Nlha zu düngen. es aus, wenn die N-Düngung frühes- Steht ab diesem Zeitpunkt dem hohen tens Anfang März erfolgt! Dies gilt N-Bedarf des Rapses ein entsprechenauch für gelbe Gerstenfelder! Die Wir- des N-Angebot gegenüber, kann auch mit hohen Erträgen gerechnet werden! kung ist sicherer. Wie jedes Jahr ist bei der RapsdünAchtung: In üppigen Beständen darf die Anschlussgabe zum Zeitpunkt des gung auch dem hohen Schwefelbedarf Schossens (= zweite N-Gabe) frühes- Rechnung zu tragen. Auf Hochrisikotens dann erfolgen, wenn die schwä- standorten (leichte, flachgründige, hucheren Triebe deutlich erkennbare riltisarme Böden, fehlende Zufuhr orAbbausymptome aufweisen, ansonsten ganischer Dünger) sind rund 60 kg S/ besteht die Gefahr, dass die Besto- ha einzusetzen; auf den übrigen Standckung noch einmal unnötig aktiviert orten dagegen reichen 20-40 kg. Mehr wird! sollte nicht eingesetzt werden (AuswaUm die erforderliche Schwefelver- schung!). sorgung sicherzustellen, sollte die erste Um einen hohen Wirkungsgrad zu Da alle Getreidebestände bis Ende N-Gabe in Form eines schwefelhaltigen erzielen, muss Schwefel bzw. die März/Anfang April noch weiter besto- N-Düngers, z.B. Mg-Ammonsalpeter + S cken werden, laufen Früh- und Normal- (24N/7S) oder Bor- Ammonsalpeter (26N/ Hauptschwefelmenge in die erste Gabe fallen. Medienbeobachtung Medienanalyse Informationsmanagement Sprachdienstleistungen ARGUS der Presse AG Rüdigerstrasse 15, Postfach, 8027 Zürich Tel. 044 388 82 00, Fax 044 388 82 01 www.argus.ch Argus Ref.: 60689426 Ausschnitt Seite: 1/2 Datum: 19.02.2016 Hauptausgabe Zürcher Bauer 8600 Dübendorf 044/ 217 77 33 www.zbv.ch Medienart: Print Medientyp: Fachpresse Auflage: 5'076 Erscheinungsweise: 49x jährlich Themen-Nr.: 540.003 Abo-Nr.: 1088177 Seite: 3 Fläche: 54'744 mm² Als Dünger empfehle ich Anunonsulfat (21N/24S). Um die erforderliche Bor-Versorgung und gleichzeitig auch noch bestehende Schwefeldefizite sicherzustellen, kann als Abschlussgabe Bor-Ammosafpeter (26N114S) eingesetzt werden. Falls Gülle oder Gärgut flüssig verwendet werden, sollte zumindest eine der Teilgaben in Form von BorAmmonsalpeter erfolgen. Hin und wieder sind rotviolettfarbene Rapsbestände oder Teilbereiche zu beobachten. Hier handelt es sich um Phosphormangel, der durch Luftarmut im Boden verursacht wird, meist eine Folge von Bodenverdichtungen. Sobald es deutlich wärmer wird, werden die Symptome wieder verschwinden, sofern ausreichend Phosphor gedüngt wurde. Da Raps auf Bodenverdichtungen sehr empfindlich reagiert, sind solche Solch gelbe Gerstenbestände keinesfalls früher und höher andüngen. stets zu vermeiden! Medienbeobachtung Medienanalyse Informationsmanagement Sprachdienstleistungen ARGUS der Presse AG Rüdigerstrasse 15, Postfach, 8027 Zürich Tel. 044 388 82 00, Fax 044 388 82 01 www.argus.ch Argus Ref.: 60689426 Ausschnitt Seite: 2/2
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