Geld & Recht Endlich verdiene ich wieder eigenes Geld! „Meine Erfindung hilft im Haushalt“ D ERfolg Ursula Maria Gruchot erfand die Wasseracht, die Wasser weicher macht ie Ehe gescheitert, das Geld knapp – und eine Rückkehr in den einstigen Beruf nach all den Jahren als Hausfrau und Mutter unmöglich: Ursula Maria Gruchot (59) aus Lübeck erging es wie vielen Frauen. Doch als sie über die Lösung eines Haushaltsproblems nachdachte, bot sich ihr eine neue Chance. Wochenlang fragte sich die gelernte Industriekauffrau: Wie bekomme ich weiches Wasser, ohne eine teure Anlage kaufen zu müssen? Schließlich kam sie auf die Lösung. Sie formte eine Briefklammer zu einer Acht und setzte sie statt des Strahlreglers in den Wasserhahn in der Küche ein. Ergebnis: Das Wasser wird durch die Acht verwirbelt, dadurch weicher. Nach zwei Wochen lösten sich sogar die Ablagerungen im Wasserkocher, auch geschmacklich stellte die Erfinderin eine Verbesserung fest. Als Ursula Maria Gruchot die Wasseracht zum Patent anmelden wollte, hatte sie die nächste Hürde zu überwinden – die hohen Kosten. Mithilfe staatlicher Unterstützung bekam sie auch das hin und vertreibt ihre Erfindung heute über einen Online-Shop (www.wasseracht.com). Ihr Rat an alle, die sich in einer schwierigen Situation befinden: „Nicht den Mut verlieren!“ Am Computer Ursula Maria Gruchot verkauft ihre Erfindung über einen Online-Shop 16 FUNK UHR „Niemand redet mir rein“ M it gerade mal dreißig Jahren stand machte eine Jagd- und Falknerausbildung – Daniela Reisch (heute 41) plötzlich in der Natur war sie schon immer gern. vor dem Nichts: Ihre Anstellung als Anzei- Anschließend besuchte Daniela Reisch genleiterin eines Verlages verlor sie, weil Seminare der Bayerischen Akademie für das Unternehmen von Nürnberg nach Naturschutz und Landschaftspflege, wurde München zog. Die junge Frau bewarb sich zertifizierte Natur- und Landschaftsführebei anderen Firmen, führte zahlreiche rin und bietet jetzt Wandertouren für KinGespräche – doch angeboten wurden ihr der und Erwachsene an. Endlich tut sie höchstens Zeitverträge oder Jobs für ein genau das, was ihr wirklich Freude macht: Mini-Gehalt. Dann überlegte Sie verbringt Zeit mit ihren HunDaniela Reisch: Möchte ich überden in Wäldern und begeistert haupt weiter in dieser Branche dabei andere Menschen für die arbeiten? Oder gibt es etwas, das Natur (www.wandernmalanders. ich lieber machen würde? „Etde). Daniela Reisch genießt die was Unzufriedenheit war schon Selbstständigkeit und Vielseitigimmer da“, gibt sie zu, „aber keit ihrer Arbeit. „Niemand redet einen sicheren Job gibt man eben selbstständig mir rein – ich lebe den AugenNaturführerin nicht so leicht auf.“ Also nutzte Daniela Reisch blick und muss nie mehr durch sie die Krise als Neuanfang und den Tag hetzen.“ „Die Umschulung war mein Glück“ A ls Jenny Müller (25) nach der Geburt ihres Kindes in ihren Lehrberuf als Malerin und Lackiererin zurückkehren wollte, kassierte sie mehr als 30 Absagen – keine einzige freie Stelle hat sie gefunden. Die Verzweiflung wurde mit jedem Tag größer: „Ich möchte meinem Kind doch etwas bieten können! Ohne Arbeit und geregeltes Einkommen geht das nicht.“ Also beschloss sie, etwas zu verändern, nahm ein Angebot der Arbeitsagentur an und machte eine Umschulung zur Versorgungsassistentin. Eine gute Entscheidung: Schnell fand sie einen Praktikumsplatz bei der Patientenversorgung in der Hamburger Uniklinik Eppendorf, bewährte sich und konnte danach direkt dort weiterarbeiten. Damit fand Jenny Müller aber nicht nur einen neuen Job, sie machte auch wichtige Erfahrungen für sich selbst: „Respekt und Hilfsbereitschaft habe ich neu schätzen gelernt.“ Mittlerweile ist sie fest angestellt und sehr glücklich mit ihrer Situation: Sie hat Spaß an ihrer Arbeit und vor allem Neue Arbeit Freude am Kontakt mit Jenny Müller im Kiosk der Menschen. Und das Beste: Hamburger Ihr Kind kommt nicht zu Uniklinik kurz, die Betreuung ist organisiert. „Es ist alles nur eine Frage der Planung. Und im Notfall kann sich auch der Papa mal um unseren Sohn Melvin kümmern, obwohl er selbst berufstätig ist.“ Geld-News Vorsicht vor Betrüger-E-Mails Die Verbraucherzentrale Hessen warnt vor einer Welle betrügerischer E-Mails an Kreditkartenbesitzer. Die Schreiben mit dem Betreff „Sperrung Ihrer Kreditkarte“ richten sich an Mastercard-Kunden und beinhalten einen Link, der die Eingabe der Kreditkarten- oder Geheimnummer fordert, um die Karte angeblich wieder freizuschalten. Rat der Verbraucherschützer: Solche E-Mails sofort löschen! Kaum echte Regionalprodukte Mit Marken wie „Ein gutes Stück Heimat“ oder „aus unserer Region“ preisen Supermärkte ihre Regionalprodukte an – doch die Rohstoffe stammen oft gar nicht aus der Region, wie eine Untersuchung von „Öko-Test“ ergeben hat. Häufig kommen die Lebensmittel aus ganz anderen Teilen Deutschlands oder werden hier sogar nur veredelt oder abgepackt. Mit Sicherheit echte Regionalprodukte gibt’s nur auf Bauern- oder Wochenmärkten. urteil der Woche Kräftige Farben sind unzulässig Wer in seiner Wohnung Wände in leuchtenden Tönen wie Rot, Grün oder Blau gestrichen hat, muss die Farbe beim Auszug wieder beseitigen, weil eine Neuvermietung der Räume sonst praktisch unmöglich sei. Das hat jetzt das Landgericht Essen entschieden (Az: 10 S 344/10). Einen komplett weißen Anstrich darf der Vermieter laut Bundesgerichtshof jedoch nicht verlangen (Az: VIII ZR 198/10). Dezente Farbtöne erschweren eine Weitervermietung nicht, so das Urteil. FUNK UHR 17 Fotos: W.Herget/BA Themendienst, Axel Kirchhof (3), Andrea Micus/MPR, iStock Nach Scheidung, Jobverlust oder der Geburt eines Kindes fällt vielen Frauen die Rückkehr ins Berufsleben schwer. Hier berichten drei Frauen, wie sie es geschafft haben
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