Institut für Geotechnik Lehrgebiet Ingenieurgeologie Lehrmaterial Ingenieurgeologische Übungen II 0. 1. 2. 3. 4. 5. 6. 7. 8. 9.1 9.2 10. 11. 12./13. Flächendarstellung mit dem SCHMIDT´schen Netz Versagensmechanismen in Böschungen - Teil I Versagensmechanismen in Böschungen - Teil II Grundlagen des Wasserdruckversuches (WD-Test) Praktische Durchführung eines WD-Tests (Praktische Übung) Felsinjektion Injektionsversuche am Spaltplattenmodell (Praktische Übung) Baugrundbedingte Schäden historischer Bauwerke Frostverhalten von Locker- und Festgesteinen Verdichtungskontrolle im Erd- und Straßenbau Lockergesteine in der Umwelttechnik Stollenkartierung Talsperrenbau I Talsperrenbau II (Doppelübung) Betreuer: Dipl.-Geol. D. Tondera Die Übungen gliedern sich in einen theoretischen und einen anwendungsbezogenen Teil. Die Aufgaben erhalten Sie unter www.ifgt.tu-freiberg.de (Lehre & Studium, Studienunterlagen, Ingenieurgeologie I) und sollen zu Beginn der jeweils nachfolgenden Übung für eine Bewertung abgegeben werden. Die Bewertung von mind. 3 Übungsbelegen wird in einer Übungsnote zusammengefasst. Weiterhin erhält man nur bei regelmäßiger Teilnahme einen Leistungsnachweis. Am Ende des Semesters wird eine Stollenkartierung (Tunnelkartierung) Untertage im Lehr- und Forschungsbergwerk „Reichen Zeche“ durchgeführt. Bitte bringen Sie die unter den jeweiligen Überschriften angegebenen Unterlagen zu den Übungen mit! TU Bergakademie Freiberg ·Institut für Geotechnik, Gustav-Zeuner-Straße 1, 09599 Freiberg, Telefon: 03731 39-2521 Fax: 03731 393501 http://tu-freiberg.de Lehrgebiet für Ingenieurgeologie, Deponiebau und geotechnische Sicherungsverfahren 0. Übungsaufgabe Flächendarstellungen auf dem SCHMIDT´schen Netz (für Spezialtiefbauer) a) Geben Sie die jeweils andere Schreibweise an! Geologische Schreibweise Gefügeschreibweise 170/10 SW 035/44 NW 257/69 035/44 b) In zwei verschiedenen Aufschlüssen wurden nachfolgend genannte Messwerte für die anstehenden Haupttrennflächen ermittelt. Zeichnen Sie die Großkreise und Polpunkte in das SCHMIDT´sche Netz ein! Stellen Sie dabei möglichst jeden Messwert andersfarbig dar und nutzen Sie für jeden Aufschluss ein separates Transparentpapier. Aufschluss 1 Aufschluss 2 Sf = 018/05 Ss = 155/14 St = 330/55 K1 = 220/40 K1 = 156/90 K2 = 285/80 Ingenieurgeologie II Übung 0 Seite 1 Lehrgebiet für Ingenieurgeologie, Deponiebau und geotechnische Sicherungsverfahren 0. Übungsaufgabe Flächendarstellungen auf dem SCHMIDT´schen Netz (für Spezialtiefbauer) a) Geben Sie die jeweils andere Schreibweise für die nachfolgend genannten Messwerte an! b) Zeichnen Sie die Großkreise und Polpunkte in das SCHMIDT´sche Netz ein! Stellen Sie dabei möglichst jeden Messwert andersfarbig dar und nutzen Sie für jeden Aufschluss ein separates Transparentpapier. Geologische Schreibweise SS Aufschluss 1 85/23 SE K1 K2 089/88 035/56 NW K1 Aufschluss 2 K2 147/69 000/13 W 035/56 St Ingenieurgeologie II Gefügeschreibweise Übung 0 Seite 1 Lehrgebiet für Ingenieurgeologie, Deponiebau und geotechnische Sicherungsverfahren Übungsaufgaben 1. Versagensmechanismen in Böschungen - Teil I 1.1 Im Rahmen von Straßenbaumaßnahmen sind Einschnitte im geklüfteten Fels notwendig, der in zwei Bereichen der geplanten Trasse ansteht. Ein Blockbild (Abb. 1.1) gibt einen Überblick über die geologischen Verhältnisse im Planungsgebiet. Anstehend sind gefaltete paläozoische Sedimentgesteine. Das Trennflächengefüge setzt sich aus Schichtung (ss), einer bc- und einer ac-Klüftung zusammen (siehe Abb. 1.3). Abbildung 1.2 gibt ein Profil entlang der Trasse von Station I bis II und einen Lageplan wieder. In dem Lageplan eingezeichnet sind vier Darstellungen von Kluftmessungen im SCHMIDT’schen Netz, die im Rahmen der Feldarbeit für jeden Einschnittbereich erstellt wurden. Entscheiden Sie für jeden Straßeneinschnitt (A bis D), welcher Versagensmechanismus auf welcher/n Trennfläche(n) vorliegt und geben Sie eine kurze Begründung an! Abb. 1.1: Darstellung der Situation als Blockbild Ingenieurgeologie II Übung 1 Seite 1 Lehrgebiet für Ingenieurgeologie, Deponiebau und geotechnische Sicherungsverfahren Abb. 1.2: Übungsaufgaben Lageplan und geologisches Profil entlang der Trasse von Station I bis II Ingenieurgeologie II Übung 1 Seite 2 Lehrgebiet für Ingenieurgeologie, Deponiebau und geotechnische Sicherungsverfahren Übungsaufgaben c a b a Abb. 1.3: Richtungen der gefügeformenden Hauptbewegung und Kluftnomenklatur am Beispiel der CLOOS’schen Falte im Ahrtal (CLOOS, 1950, ergänzt) Ingenieurgeologie II Übung 1 Seite 3 Lehrgebiet für Ingenieurgeologie, Deponiebau und geotechnische Sicherungsverfahren Übungsaufgaben 1.2 Felduntersuchungen an einer Bahnböschung ergaben folgende Parameter (Abb. 1.4): D/L = 0,6 ss = 135/30 bc = 315/60 ac = 225/90 Laboruntersuchungen ergänzten diese Daten durch ϕ = 40° c = 0 kN/m2 Die Böschung streicht NE-SW und fällt nach SE 50° ein. Abb. 1.4: Standsicherheitsuntersuchung an einer Bahnböschung 1. Tragen Sie die Gefügedaten und die Orientierung der Böschung in ein SCHMIDTsches Netz ein! 2. Welcher dominante Versagensmechanismus ist laut Ihrer Darstellung möglich und welche Trennflächen werden dabei mechanisch wirksam? Begründen Sie Ihre Wahl! 3. Wie hoch ist die Standsicherheit der trockenen Böschung? 4. Wie stark sinkt die Standsicherheit ab, wenn voller Kluftwasserdruck berücksichtigt wird? 5. Vergleichen Sie beide Ergebnisse und ziehen Sie Ihre Schlussfolgerungen hinsichtlich der Rutschungsgefährdung der Böschung! Schlagen Sie ausgehend davon zwei (logische) wirksame Maßnahmen vor, um die Sicherheit der Böschung dennoch zu gewährleisten (unter den angegebenen geplanten Verhältnissen)! Ingenieurgeologie II Übung 1 Seite 4 Lehrgebiet für Ingenieurgeologie, Deponiebau und geotechnische Sicherungsverfahren 1.3 Übungsaufgaben Abbildung 1.5 zeigt eine aus mitteldevonischer Grauwacke (Lenneschiefer) aufgebaute Felsböschung in SE-Wuppertal. Der auf der Abbildung 1.5 dunkel ausgehaltene Gebirgsbereich rutschte entlang einer Schichtfuge ab, nachdem der Fußbereich der Böschung durch Straßenbauarbeiten destabilisiert wurde. Die Raumdaten des Trennflächengefüges betragen: Für die Orientierung der Böschung gilt: Abb. 1.5: ss 298/25 ac 210/87 bc 116/70 bö 300/30. Felsböschung aus einer mitteldevonischen Grauwacke in SE-Wuppertal 1. Tragen Sie die Gefügedaten und die Orientierung der Böschung in ein SCHMIDTsches Netz ein! 2. Bestimmen Sie den ungefähren Reibungswinkel entlang der Schichtung für die trockene Böschung (Annahme η = 0,95; D/L kann gerundet werden)! 3. Wie groß war der Reibungswinkel, als voller Kluftwasserdruck gewirkt hat (was tatsächlich der Fall war); (bei Betrachtung des Einzelkörpers I )!)? Ingenieurgeologie II Übung 1 Seite 5 Lehrgebiet für Ingenieurgeologie, Deponiebau und geotechnische Sicherungsverfahren 1. Übungsaufgaben Versagensmechanismen in Böschungen - Teil I 1.1 Im Rahmen einer größeren Baumaßnahme soll im geklüfteten Fels eine Baugrube hergestellt werden. Abbildung 1.1 gibt einen Überblick über die topographische Situation des Planungsgebietes. Anstehend sind paläozoische Phyllite. Das Trennflächengefüge ist aus zwei umliegenden natürlichen Aufschlüssen bekannt und besteht aus einer Schichtung (SS) und zwei weiteren Kluftrichtungen (K1 und K2). K1 345/55 K2 223/40 SS 118/18 Die Baugrube soll 30 x 30 m groß werden und um 10° von Nord (gegen den Uhrzeigersinn) verschoben sein mit einem Ansatzpunkt in A. Der Böschungswinkel soll 60° betragen. Tragen Sie die Kontur der Baugrube in Abbildung 1.1 ein. Stellen Sie das Trennflächengefüge im SCHMIDTschen Netz dar und zeichnen Sie die einzelnen Böschungen ein. Entscheiden Sie dann für jeden Böschungsbereich, welcher Versagensmechanismus auf welcher/n Trennfläche(n) vorliegt und geben Sie eine kurze Begründung an! N 1.2 Felduntersuchungen an einer Bahnböschung ergaben folgende Parameter (Abb. 1.2): D/L = 0,6 ss = 225/30 bc = 045/60 Abb. 1.1: Darstellung der topographischen Situation (M 1: 600) 315/90 = Ingenieurgeologie II Übung 1-2 Seite 1 Lehrgebiet für Ingenieurgeologie, Deponiebau und geotechnische Sicherungsverfahren Übungsaufgaben 1.2 Felduntersuchungen an einer Bahnböschung ergaben folgende Parameter (Abb. 1.2): D/L = 0,6 ss = 225/30 bc = 045/60 ac = 315/90 Laboruntersuchungen ergänzten diese Daten durch ϕ = 40° c = 0 kN/m2 Die Böschung streicht NW-SE und fällt nach SW 50° ein. Abb. 1.2: Standsicherheitsuntersuchung an einer Bahnböschung 1. Tragen Sie die Gefügedaten und die Orientierung der Böschung in ein SCHMIDTsches Netz ein! 2. Welcher dominante Versagensmechanismus ist laut Ihrer Darstellung möglich und welche Trennflächen werden dabei mechanisch wirksam? Begründen Sie Ihre Wahl! 3. Wie hoch ist die Standsicherheit der trockenen Böschung? 4. Wie stark sinkt die Standsicherheit ab, wenn voller Kluftwasserdruck berücksichtigt wird? 5. Vergleichen Sie beide Ergebnisse und ziehen Sie Ihre Schlussfolgerungen hinsichtlich der Rutschungsgefährdung der Böschung! Schlagen Sie ausgehend davon zwei (logische) wirksame Maßnahmen vor, um die Sicherheit der Böschung dennoch zu gewährleisten (unter den angegebenen geplanten Verhältnissen)! Ingenieurgeologie II Übung 1-2 Seite 2 Lehrgebiet für Ingenieurgeologie, Deponiebau und geotechnische Sicherungsverfahren 2. Übungsaufgaben Versagensmechanismen in Böschungen - Teil II 2.1 Die Kartierung einer Felsböschung im Wurmtal (Aachen) ergab folgendes Trennflächengefüge: Die Orientierung der Böschung ist: ss 153/52 ac 265/63 bc 48/58 bö 180/50 Die Dichte des Gesteins ergab sich zu 2,7 g/cm3. 1. Tragen Sie die Großkreise der Gefügedaten und die Orientierung der Böschung in das SCHMIDTsche Netz ein! 2. Erläutern Sie nach dem Verfahren von HOCKING, ob tatsächlich räumliches Gleiten vorliegt! 3. Wie groß ist die Standsicherheit, wenn der Kluftwasserdruck vernachlässigt wird? Für die Reibungswinkel entlang der Trennflächen gilt: ϕss = 30° ϕac = 37° ϕbc = 40° 4. Berechnen Sie die Standsicherheit der Böschung bei voller Berücksichtigung des Kluftwasserdruckes! 5. Vergleichen Sie beide Werte und ziehen die Schlussfolgerungen hinsichtlich der Standsicherheit der Böschung! Geben Sie daraufhin formale Empfehlungen für den Umgang mit der Böschung an! Ingenieurgeologie II Übung 2 Seite 1 Lehrgebiet für Ingenieurgeologie, Deponiebau und geotechnische Sicherungsverfahren Übungsaufgaben 2.2 Eine Baugrube im Festgestein wird schichtparallel 3,20 Meter tief ausgeschachtet (Abb. 2.1). Die geologische Vorerkundung ergab eine mittlere Schichtdicke von 0,50 m und einen mittleren bankrechten Kluftabstand von 2,0 m. Die Schichten fallen im Baugrubenbereich 50° ein. 1. Wie standsicher ist die Baugrubenwand bei vollem Kluftwasserdruck und vollkommener Durchtrennung der Bankungsfugen (γg/γw = 2,5; ⇒ Abb. 2.4 Text)? 2. Wenn die Standsicherheit nicht gegeben ist, nennen Sie die Form des Bruches!, 3. Welche geometrische Bedingung muss zusätzlich erfüllt sein, damit der angegebene Versagensmechanismus überhaupt auftreten kann (siehe Skizze)? Überprüfen Sie Ihre Überlegung rechnerisch! Abb. 2.1: Ingenieurgeologie II Geplante Baugrube im Festgestein Übung 2 Seite 2 Lehrgebiet für Ingenieurgeologie, Deponiebau und geotechnische Sicherungsverfahren Übungsaufgaben Aufgaben für die Übungen zur Ingenieurgeologie II 3. Grundlagen des Wasserdruckversuches (WD-Versuch) 1. a) Nennen Sie drei mögliche Fehlerquellen (auch erläutern, was sie bewirken), die bei der Durchführung des WD-Tests auftreten können und führen Sie Maßnahmen an, um diese so gering wie möglich zu halten (1 Maßnahme pro Fehler)! b) Weshalb ist es nicht so ohne weiteres möglich, einen Durchlässigkeitsbeiwert aus den Ergebnissen des WD-Tests abzuleiten bzw. zu korrelieren? c) Bei der Auswertung der WD-Tests im Q/p-Diagramm ergeben sich Kurven, die bei ansteigendem Druck geringere Durchflussmengen als bei abnehmendem Druck aufweisen. Welche Durchflussmengen sind zur Beurteilung des Gebirges in seinem natürlichen Zustand (bei definiertem Druck für die Bewertung der Injektionswürdigkeit) relevant (siehe auch Aufgabe 2)? Begründen Sie! Ingenieurgeologie II Übung 3 Seite 1 Lehrgebiet für Ingenieurgeologie, Deponiebau und geotechnische Sicherungsverfahren Übungsaufgaben 2. Mit Hilfe einer Kernbohrung (d = 100 mm) wurde die dargestellte geologische Situation erkundet. Für die einzelnen Schichten wurden im folgenden Wasserdurchlässigkeitsversuche durchgeführt. Die Abpressung erfolgte jeweils in 4 Druckstufen nach folgendem Schema A - B - C - D - C - B - A (mit A = 1,0 bar, B = 2,5 bar, C = 3,5 bar, D = 5,0 bar). Die Gesamtzeit einer Messung betrug 15 min. KB d = 100 132,16 m NN Tonstein (klüftig) Q in l/min A 0,5 B 1,8 C 2,9 D 3,9 C 3,4 B 2,5 A 2,1 A 0,05 B 0,10 C 0,6 D 1,9 C 0,7 B 0,2 A 0,08 A 1,6 B 2,8 C 4,8 D 11,4 C 5,2 B 3,2 A 1,9 A 1,2 B 3,8 C 5,7 A 0,0 B 0,02 C 0,02 130,28 m NN Tonstein Q in l/min 128,79 m NN Sandstein Q in l/min 126,54 m NN Muschelkalk D C B A 8,67,8 5,6 3,4 14,7 * *nach 8 min starke Steigerung mit leichtem Druckverlust Q in l/min 123,78 m NN Tonstein 119,84 m NN Q in l/min D 0,03 C 0,02 B 0,01 A 0,0 Zeichnen Sie die WD-Versuchsdiagramme [p = f (Q)] für jede einzelne Schicht (alle Diagramme gleicher Maßstab, 1 Diagramm pro Kurve!) und leiten Sie daraus die Festigkeitseigenschaften und den Fugenzustand für das jeweilige Gestein ab! Berechnen Sie die Durchflussmengen pro Bohrmeter bei 3 bar und charakterisieren Sie die Schichten hinsichtlich ihrer Injektionswürdigkeit (Injektionskriterium nach JÄHDE/Gebirge)! Ingenieurgeologie II Übung 3 Seite 2 Lehrgebiet für Ingenieurgeologie, Deponiebau und geotechnische Sicherungsverfahren Übungsaufgaben Aufgaben für die Übungen zur Ingenieurgeologie II (für alle Studienrichtungen) 4. Praktische Durchführung eines WD-Tests Auf dem Hof des Institutes für Geotechnik wird in einem Bohrloch (d = 86 mm) ein WD-Versuch mit der WD-Anlage des Lehrstuhls für Ingenieurgeologie vorgenommen. Das Bohrloch hat eine Tiefe von 27,0 m. Es steht im Freiberger Gneis. Die Abpressung des Wassers erfolgt in unterschiedlichen Tiefenstufen auf einer Strecke von je 1 m mit Hilfe eines Doppelpackers. Der Druck wird ansteigend und abfallend geregelt. Genaue Angaben über die einzelnen Parameter (Anzahl und Dauer der Druckstufen) werden Ihnen vor Ort bekannt gegeben. Im Anschluss an den Versuch werden Ihnen die Ergebnisse für drei unterschiedliche Tiefenstufen auf Diskette übergeben. Die Dateien enthalten die Parameter Zeit, Druck, Durchflussmenge sowie Pumpenleistung in Tabellenform und können im Programm Microsoft Excel ausgewertet werden (*.xls-Dateien). Die Auswertung soll in folgender Form vorgenommen werden: 1. Zeichnen Sie für jede Tiefenstufe ein WD-Versuchs-Diagramm [Druck in Abhängigkeit von der Durchflussmenge; p = f (Q)] im jeweils gleichen Maßstab (pro Tiefenstufe ein Blatt)! • Aus den Tabellen, die Sie erhalten, wählen Sie sich für jede Druckstufe ein repräsentatives Wertepaar heraus. Dazu suchen Sie sich einen Wert für die Durchflussmenge aus, der ca. im letzten Drittel der jeweiligen Druckstufe liegt und der bei ungefähr dem geforderten Druck für die gewünschte Druckstufe liegt (z. B. bei angewählter Druckstufe von 1 bar, sollte nicht ein Wert von 1,7 bar gewählt werden). Weiterhin sollte dieses Wertepaar kein Ausreißer (Maximal- oder Minimalwert) sein. • oder Sie arbeiten mit Mittelwerten für Druck- und Durchflussmenge. Diese sollten Sie aber auch nur aus dem letzten Drittel der jeweiligen Druckstufe auswählen. • Zeichnen Sie mit diesen acht Werten pro Tiefenstufe die Q/p-Diagramme, jede im gleichen Maßstab, um Vergleiche zwischen den einzelnen Kurven ziehen zu können! Die aus den Tabellen entnommenen oder berechneten Wertepaare, die Sie zur Darstellung der Kurven gewählt haben, sind zwecks Vergleich mit anzugeben! Ingenieurgeologie Übung 4 Seite 1 Lehrgebiet für Ingenieurgeologie, Deponiebau und geotechnische Sicherungsverfahren Übungsaufgaben 2. Erläutern Sie für jede Tiefenstufe den Prozessverlauf anhand des Diagramms! Nennen Sie dabei signifikante Werte und führen Sie Ursachen für mögliche über- bzw. unterproportionale Anstiege an! Vergleichen Sie dazu auch die erreichten Pumpenleistungen! 3. Ordnen Sie die Kurven je einem WD-Versuchs-Diagramm der Tabelle 3.1 „Gebirgsbedingte Grundtypen nach EWERT“ zu (jede Kurve zu einem anderem Typ) und treffen Sie Aussagen zu Festigkeit, Fugenzustand und Verhalten der Wasseraufnahmen! Vergleichen Sie abschließend die drei Diagramme untereinander! Achten Sie dabei auch auf mögliche Zusammenhänge mit dem Verwitterungsgrad, der Klüftigkeit bzw. der Durchlässigkeit! Die Aufgabe soll als Gruppenprotokoll abgegeben werden. Die Abgabe ist Pflicht und sollte spätestens in der übernächsten Übung erfolgen. Ingenieurgeologie Übung 4 Seite 2 Lehrgebiet für Ingenieurgeologie, Deponiebau und geotechnische Sicherungsverfahren Übungsaufgaben Aufgaben für die Übungen zur Ingenieurgeologie II (für alle Studienrichtungen) 5. Felsinjektion Unter einem Absperrbauwerk ist ein Verpressschleier von ca. 55 m Tiefe und ca. 820 m Länge geplant. Vor Beginn der Verpressarbeiten sind Test-Injektionen in 5 Bohrungen (je 30 m tief) mit folgender Mischung durchgeführt worden: 100 kg Zement 3 kg Bentonit 150 kg Wasser (ρ (ρ (ρ = 2,8 kg/dm³) = 2,8 kg/dm³) = 1,0 kg/dm³) Die Probeinjektionen wurden folgendermaßen durchgeführt: • Es wurden zunächst 2 Bohrungen (B1 und B2) im Abstand von 6 m niedergebracht und injiziert. Die mittlere Aufnahmemenge des Gebirges ergab sich mit 240 l Mischung/m und Bohrung. • Daraufhin wurden auf einer anderen Strecke 3 Bohrungen niedergebracht, wobei die dritte Bohrung (B3) in halbem Abstand zwischen den beiden äußeren Bohrungen (B1 und B2) niedergebracht wurde. Nach der Injektion ergab sich die mittlere Aufnahmemenge des Gebirges mit 180 l Mischung/m und Bohrung. • Schließlich wurden im Rahmen einer dritten Versuchsstrecke 5 Bohrungen niedergebracht, d.h. zwei weitere Bohrungen (B4 und B5) mittig zwischen den drei ersten Bohrungen, wobei sich eine mittlere Aufnahmemenge pro Bohrung und Bohrmeter von 40 l Mischung ergab. Ingenieurgeologie II Übung 5 Seite 1 Lehrgebiet für Ingenieurgeologie, Deponiebau und geotechnische Sicherungsverfahren Übungsaufgaben 1. Um was für eine Mischung handelt es sich und welche Anteile reagieren mit dem Gebirge? 2. Berechnen Sie den Wasser/Feststoff-Faktor (W/F) der Mischung! 3. Bestimmen Sie aus den Ergiebigkeiten der Testbohrungen 1-5 den erforderlichen Bohrlochabstand für den Verpressschleier! Die oben angegebenen Massen für die Mischung (100 kg Zement; 3 kg Bentonit; 150 kg Wasser) sind als mittlere Aufnahmemenge des Gebirges pro Bohrmeter zu wählen. Da der Verlauf der Kurve nicht durch weitere Versuche bestimmt werden kann, ist es besser, ihn nicht zu idealisieren, sondern nur anhand der gegebenen Punkte darzustellen. Maßstab: y-Achse 100 l Mischung/m = 5 cm, x-Achse 1m = 4 cm 4. Bestimmen Sie die Anzahl der Bohrungen und die erforderliche Gesamtbohrmeterzahl! 5. Ermitteln Sie die erforderliche Injektionsmenge M in Litern und rechnen Sie diese in Feststoffmengen mF (siehe Formel) um! mF = M W 1 + F ρ 6. Wie groß ist das verpressbare Hohlraumvolumen des Gebirges in Prozent? - Die Größe des entstehenden Injektionskörpers entspricht dem Abstand der Bohrlöcher. - Für das Gesamtvolumen soll idealisiert ein Quader angenommen werden. Ingenieurgeologie II Übung 5 Seite 2 Lehrgebiet für Ingenieurgeologie, Deponiebau und geotechnische Sicherungsverfahren Übungsaufgaben Aufgaben für die Übungen zur Ingenieurgeologie II (für alle Studienrichtungen) 6. Injektionsversuche am Spaltplattenmodell (Praktische Übung) Bei der Baugrunduntersuchung am Standort eines Absperrbauwerkes wurde eine 12 m tiefe und ca. 15 m breite Auflockerungszone im anstehenden Festgestein festgestellt. Diese Auflockerungszone ist gut wasserdurchlässig und muss vor dem Bau des Absperrbauwerkes durch Injektion vergütet werden. Der Abstand der Bohrlöcher für die Injektion soll 0,5 m betragen, der Durchmesser des Bohrloches 10 cm. Die Baugrunduntersuchung ergab die nachfolgend genannten Gebirgskennwerte. Statistische Auswertungen haben ergeben, dass die meisten Klüfte horizontal verlaufen. Mittlere Kluftöffnungsweite: Mittlerer Kluftabstand: 0,30 mm 0,11 m Durch Versuche am Spaltmodell soll zunächst überprüft werden, mit welchem Wasser-FeststoffFaktor das Injektionsmittel aufbereitet werden muss, damit das Gebirge ökonomisch und sicher abgedichtet werden kann. Die Eigenschaften und Kenndaten des zu verwendenden Injektionsmittels sind in der Anlage 6.1 enthalten. Zur Herstellung der Injektionssuspension wird Freiberger Leitungswasser verwendet. Es finden keine verflüssigenden Zusätze Verwendung und somit auch keine Viskositätsveränderungen der Suspension in Abhängigkeit der fluiden Phase statt. Angaben zum Versuchsablauf (Massen, W/F-Faktor, Mischzeit, Verpressdruck, Verpressdauer) werden Ihnen vor Ort bekannt gegeben. 1. Berechnen Sie die minimale verpressbare Kluftöffnungsweite für das angegebene Injektionsmittel (Anlage 6.1 - Kornverteilung) und ziehen Sie Schlussfolgerungen bezüglich des Einsatzes des Injektionsmittels für das obengenannte Problem! 2. Erstellen Sie ein Protokoll, in dem die verschiedenen Versuche, die am Spaltplattenmodell durchgeführt wurden, inklusive der dabei vorherrschenden Randbedingungen, dokumentiert sind. Ermitteln Sie den optimalen Wasser/Feststoff-Faktor für das Injektionsmittel und begründen Sie ihre Entscheidung! 3. Berechnen Sie die Masse an Feststoff, die durchschnittlich pro Bohrloch verpresst werden muss, um theoretisch den Injektionserfolg mit einer Sicherheit von 1,2 zu gewährleisten [Sicherheit 1,0 für r (Injektionsradius) = 0,30 m]! Beachten Sie dabei, dass das Bohrloch selbst bei der Injektion nicht verschlossen wird! 4. Beschreiben Sie kurz ein optimales Verfahren, mit dem man den Erfolg der Injektionsmaßnahme in situ nachweisen kann und auf was dabei geachtet werden sollte! Die Aufgabe soll als Gruppenprotokoll abgegeben werden. Die Abgabe ist Pflicht und sollte spätestens in der übernächsten Übung erfolgen. Ingenieurgeologie II Übung 6 Seite 1 Lehrgebiet für Ingenieurgeologie, Deponiebau und geotechnische Sicherungsverfahren Übungsaufgaben Anlage 6.1 Eigenschaften und Kenndaten des Injektionsmittels Firma: Name: Bestandteile: quick-mix Verfüllbaustoff DM 1.15 Mischprodukt aus gemeinsamer Vermahlung von Zementklinker und Kalkstein Trockenprodukt Dichte: Schüttdichte: spezifische Oberfläche: 2,94 g/cm3 ca. 0,91 g/cm3 ca. 6200 cm2/g (nach BLAINE) Korngrößenverteilung: Korndurchmesser [µm] 0,71 0,93 1,23 5,81 17,67 21,97 Siebdurchgang [%] 5 10 16 50 84 90 Korndurchmesser in mm d Suspension (20°) W/F-Faktor Dichte [g/cm³] 0,4 0,5 0,6 0,7 0,8 ≈ 1,830 ≈ 1,750 ≈ 1,650 ≈ 1,600 ≈ 1,530 Ingenieurgeologie II Druckfestigkeit des Betons [N/mm²] nach 7 d nach 28 d ≈ 27,0 ≈ 35,0 ≈ 20,0 ≈ 25,0 ≈ 12,0 ≈ 15,0 ≈ 8,0 ≈ 10,0 ≈ 6,0 ≈ 8,0 Übung 6 Seite 2 Lehrgebiet für Ingenieurgeologie, Deponiebau und geotechnische Sicherungsverfahren Übungsaufgaben Aufgaben für die Übungen zur Ingenieurgeologie II (für alle Studienrichtungen) 7. Baugrundbedingte Schäden historischer Bauwerke 7.1 Die Runneburg in Weissensee In den dargestellten Abbildungen ist der Lageplan der Runneburg und der Aufbau des Untergrundes inklusive Gründungssituation (stellvertretend am Turm) dargestellt. Verschiedene Ursachen wirken in komplexer Weise am Schadensbild der Burg. a) Ergänzen Sie die nachfolgende Tabelle, in der Schadensursachen angeführt sind, die am Bauwerk wirken! b) Wie kann der Prozess der Rutschung durch geeignete konventionelle Sanierungsmaßnahmen unterbunden werden (2 realisierbare Vorschläge)? Schadensursache Wirkung Auswirkung auf Bauwerk (sichtbare Schäden) • Mächtige Auffüllungen (z. T. bis zu 5 m) im Hof der Burg • Neigung der Schichten > 5 % nach Südwesten • Gründungstiefe/-art • Gipslagen ( ≈ 5 cm) im Keupertonstein im Untergrund • Einwirken von Niederschlägen auf Gründungsschicht (Mutterboden ⇒ humoser Ton) Abb. 7.1: Runneburg Lageplan Ingenieurgeologie II Abb. 7.2: Übung 7 Gründungssituation am Turm Seite 1 Lehrgebiet für Ingenieurgeologie, Deponiebau und geotechnische Sicherungsverfahren Übungsaufgaben 7.2 Die Oberkirche in Bad Frankenhausen Der Turm der Oberkirche in Bad Frankenhausen weist eine augenfällige Schiefstellung nach Nordosten auf. Er trennt sich dabei deutlich vom Kirchenschiff. Die Ursachen für die Schiefstellung können wiederum nur in komplexer Weise betrachtet werden. Die geologische Situation der Umgebung verweist auf leichtlösliche Schichten im Untergrund von Bad Frankenhausen. Infolge Salzauslaugung kam es zu einer Absenkung von Teilen des Stadtgebietes und zur Bildung des Frankenhäuser Tales. Die Störungszone trennt den zu untersuchenden Bereich in die tiefer gelegene Südscholle Bad Frankenhausen und die höher liegende Nordscholle bzw. Kyffhäuserscholle. Durch die Störung werden Subrosionsprozesse aktiviert. Die Geschichte der Stadt Bad Frankenhausen ist eng mit der Salzproduktion aus Eindampfung solehaltiger Wässer im Bereich der Kyffhäusersüdrandstörung verbunden. Das Gebiet der Verwerfung ist außerdem gekennzeichnet durch zahlreiche Erdfälle und damit verbundenen Nebenerscheinungen, wie Kriechvorgängen an höhergelegenen Lockergesteinsmassen. a) Nennen Sie in Auswertung der geologischen Verhältnisse am Standort und der angegebenen Informationen mindestens vier mögliche Schadensursachen, die die Schiefstellung des Turmes bewirkt haben könnten und begründen Sie ihre Ausführungen! N S Abb. 7.3: Geologisches Modell des Untergrundes mit möglichem Verlauf der Störung Ingenieurgeologie II Übung 7 Seite 2 Lehrgebiet für Ingenieurgeologie, Deponiebau und geotechnische Sicherungsverfahren Übungsaufgaben Aufgaben für die Übungen zur Ingenieurgeologie II (für alle Studienrichtungen) 8. Frostverhalten von Locker- und Festgesteinen 8.1 Beurteilen Sie die Frostgefährdung des in der nachfolgenden Kornverteilungskurve (Anlage 8.1) dargestellten Lockergesteins nach CASAGRANDE (unter Beachtung des Ungleichförmigkeitsgrades) und begründen Sie Ihre Entscheidung! 8.2 An einer Probe sollen Frost-Tau-Wechsel-Versuche nach DIN 52104, Teil 1 durchgeführt werden. Folgende Gerätschaften stehen Ihnen dafür zur Verfügung: • • • • • Trockenofen (max. 140 – 150°C) Präzisionswaagen Kühltruhe (max. -20°C), nicht regelbar Thermometer Gefäße. Für die Vorbereitung der Frost-Tau-Wechsel-Versuche stehen Ihnen nur 26 Stunden zur Verfügung; für die Durchführung der Versuche pro Tag die Zeit von 7 – 18 Uhr. Bei der Probe handelt es sich um eine Körnung (Korngrößen 4/8 mm), die dem Rotliegenden entnommen wurde. Das Material wurde gewaschen und gesiebt geliefert. Es besteht aus rötlichen Tonsteinbruchstücken (10 %) und hellen Quarzkieseln (90 %) eckiger Kornform. Die Gesteinskörnung soll in Straßendecken eingesetzt werden, woraufhin ihr Frost-Tau-Wechsel-Verhalten zu untersuchen und ihre Verwitterungsbeständigkeit einzuschätzen ist. Folgende Parameter ergaben sich bei der Durchführung des Versuches: • • Ausgangstrockenmasse Trockenmasse des Siebrückstandes nach durchgeführtem F-T-W-Versuch: md1 = 1920,7 g md2 = 1851,2 g Bereits nach dem zweiten Frost-Tau-Wechsel war eine rötliche Färbung des Auftauwassers zu erkennen. Nach dem fünften Frost-Tau-Wechsel war der Zerfall von einzelnen Tonsteinbruchstücken zu beobachten. a) Stellen Sie stichpunktartig einen Arbeitsplan auf (Wochentag, Uhrzeit, welche Tätigkeit), worin die nötigen Schritte von der Vorbereitung der Probe bis zur Beendigung der F-T-W aufgeführt sind! b) Fertigen Sie einen Prüfbericht an (⇒ Anlage 8.2)! c) Beurteilen Sie das Material hinsichtlich seines Verhaltens beim Einsatz im Straßenbau! Ingenieurgeologie II Übung 8 Seite 1 Lehrgebiet für Ingenieurgeologie, Deponiebau und geotechnische Sicherungsverfahren Übungsaufgaben Anlage 8.1 . Ingenieurgeologie II Übung 8 Seite 2 Lehrgebiet für Ingenieurgeologie, Deponiebau und geotechnische Sicherungsverfahren Übungsaufgaben Anlage 8.2 Prüfbericht Frost-Tau-Wechselversuch nach DIN 52 104, Teil 1 a) Art und Herkunft der Probe Stratigraphie : Korngröße : Mineralbestand : c) Beschreibung des Gesteins, Farbe, Zustand d) Form, Größe, Anzahl der Proben e) Art der Wassertränkung (Bezeichnung des Verfahrens nach Tab. 8.2) f) Anzahl der durchgeführten FTW h) Beobachtungen nach Augenschein während und nach den Frost-TauWechseln i) Gewichtsverlust bzw. Absplitterungen in Gew.-% auf 0,1 Gew.-% Korrigierte Trockeneinwaage [g]: Verlust [g]: Siebrückstand nach 10 FTW (trocken) [g]: Massenverlust [% von der Einwaage]: Ingenieurgeologie II Übung 8 Seite 3 Lehrgebiet für Ingenieurgeologie, Deponiebau und geotechnische Sicherungsverfahren Übungsaufgaben Aufgaben für die Übungen zur Ingenieurgeologie II (für alle Studienrichtungen) 9.1 Verdichtungskontrolle im Erd- und Straßenbau 9.1.1 Theorie a) Welche Möglichkeiten gibt es, bindige Böden mit weicher Konsistenz doch als Dammbaustoffe einzusetzen und warum machen sich solche Maßnahmen überhaupt erforderlich, wenn es doch geeignetere Materialien gibt? b) Warum wird für die Beurteilung des Verdichtungsgrades zusätzlich das Verhältnis Ev2/Ev1 herangezogen und wie sind die angegebenen Grenzwerte zu interpretieren (warum ist beispielsweise ein grobkörniger Boden, dessen Verhältnis Ev2/Ev1 ≤ 2,2 ist, besser verdichtet, als ein grobkörniger Boden mit einem Verhältnis Ev2/Ev1 ≥ 2,2)? 9.1.2 Anwendung a) Ein Erddamm wird aus den Böden A und B hergestellt. Geforderter Verdichtungsgrad: Boden A: Boden B: DPr ≥ 97 % DPr ≥ 103 %. Aus dem fertigen Damm wurden Bodenproben entnommen und im Labor untersucht: Boden A B Masse der feuchten Probe [g] Volumen des Entnahmezylinders [cm3] Wassergehalt Proctorversuch: ρPr [t/m3] wPr [%] 2309 1040 2205 1040 0,09 0,10 1,92 12 1,89 8 Überprüfen Sie, ob die geforderte Verdichtung erreicht wurde! Ingenieurgeologie II Übung 9.1 Seite 1 Lehrgebiet für Ingenieurgeologie, Deponiebau und geotechnische Sicherungsverfahren b) Übungsaufgaben Von einem als Dammbaustoff vorgesehenen Boden (SU*, Korndichte ρS = 2,68 t/m³) wurden im Proctorversuch nachstehende Werte ermittelt: ρPr = 1,81 g/cm3; wPr = 0,18. Eine aus dem hergestellten Damm entnommene Bodenprobe brachte folgende Ergebnisse: Feuchtdichte: 2,05 g/cm3 Wassergehalt: 17 % Liegt für eine Dammhöhe von maximal 2 m eine ausreichende Verdichtung gemäß ZTVE-StB vor? Begründen und anführen, welche Vorschriften hinzugezogen wurden und welche Dammbereiche betroffen sind. c) Durch einen Plattendruckversuch zur Bestimmung der Verdichtungskontrolle wurde an einem Material (GU*) folgendes E-Modul berechnet: Ev2 = 60 MN/m² Welche Aussagen können Sie über den Zustand des Materials machen und wie schätzen Sie seinen Einsatz als Baustoff ein! Führen Sie an, welche Tabellen hinzugezogen wurden. Ingenieurgeologie II Übung 9.1 Seite 2 Lehrgebiet für Ingenieurgeologie, Deponiebau und geotechnische Sicherungsverfahren Übungsaufgaben Aufgaben für die Übungen zur Ingenieurgeologie II (für alle Studienrichtungen) 9.2 Lockergesteine in der Umwelttechnik a) Stellen Sie in einer kurzen Übersicht dar, welche Lockergesteine in der Deponietechnik ihren Einsatz finden, welche Aufgaben sie übernehmen und aufgrund welcher Eigenschaften sie dazu befähigt sind! Tab. 9.2.1: Einsatz von Lockergesteinen in der Deponietechnik und deren Eigenschaften Lockergestein Aufgabe in der Deponietechnik Eigenschaften b) Was versteht man unter Suffosionsbeständigkeit? Welche Folgen hat der Einsatz eines nicht suffosionsbeständigen Materials in einer mineralischen Abdichtung oder über einer Entwässerungsschicht (möglicherweise Gegenmaßnahme vorschlagen)? c) Welche Vor- und Nachteile weisen tonige mineralische Dichtungen und kornabgestufte mineralische Dichtungen auf? d) Warum ist eine Kombination von Kunststoffdichtungsbahnen und mineralischen Dichtungen günstig? Begründen Sie Ihre Ausführungen! e) Wieso setzt man Tone mit geringem Schadstoffrückhaltevermögen (nicht quellfähige) in Deponien ein? Nennen Sie eine Kombinationsmöglichkeit dieser Tone mit anderen Tonen! f) In den folgenden Tabellen und Abbildungen (Tab. 9.2.2/3/4 und Abb. 9.2.1) sind Zusammensetzung und Eigenschaften vier verschiedener Tone dargestellt. Daraus ist das am besten geeignete Material für mineralische Abdichtungszwecke einer Deponie auszuwählen. Dazu sind die spezifischen Eigenschaften der Tonminerale zu beachten, d.h. zu nennen und ihre Wirkung zu erläutern. Bei der Begründung sind eventuelle Nachteile anzuführen! Weiterhin ist ein zweiter Dichtungsstoff zu wählen, der, wenn möglich, die Nachteile des ersten kompensiert und somit eventuell mit ihm kombiniert werden kann! Begründen Sie ihre Ausführungen! Ingenieurgeologie II Übung 9.2 Seite 1 Lehrgebiet für Ingenieurgeologie, Deponiebau und geotechnische Sicherungsverfahren Tab. 9.2.2: Semiquantitativer Mineralbestand [%] der Tone Illit 64 1 1 6 25 1 2 Quarz Calcit Dolomit Smectit Illit Kaolinit Cristobalit Organik Tab. 9.2.3: Übungsaufgaben Kaolin 15 2,5 1 5 76 0,5 Ca-Bentonit 17 4 59 3 5 3 - 10 3 Keuper-Ton 23 3 25 17 22 5 5 Bodenphysikalische und -mechanische Kenngrößen der Tone Kennwert Bez. nach DIN 4022 Bez. nach DIN 18196 Korndichte Fließgrenze Ausrollgrenze Plastizität Wasseraufnahmevermögen Kornanteil Ton Kornanteil Schluff Kornanteil Sand Äußere Oberfläche (N2) Gesamtoberfläche (H2O) Äußere Oberfläche der Fraktion < 2 μm Einheit Kaolin Illit g/cm3 % % % % % % m2/g m2/g 2 m /g U, +t UM 2,62 41,7 31,7 10 59 47 53 8,9 9 8,9 U, +t, s TM 2,67 50,2 23,9 26,3 91 33 47 20 12,6 22,3 35,3 CaBentonit T, +u, s TA 2,71 96,8 41,2 55,6 132 37 37 26 29,2 403,8 62,3 KeuperTon T, +u, -s TM - TA 2,66 51,5 23,8 27,7 63 55 31 14 49,8 55,4 Abb. 9.2.1: Korngrößenverteilung der Tone Tab. 9.2.4: Kationenaustauschkapazität und austauschbare Kationen der Tone Tonprobe Kaolin Illit Ca-Bentonit Keuper-Ton Ingenieurgeologie II KAK mmoleq /100g 3,29 7,03 70,81 20,02 Ca2+ [%] 56 32 63 58 Mg2+ [%] 17 36 21 35 Übung 9.2 Na+ [%] 21 29 15 3 K+ [%] 6 3 1 4 Seite 2 TU Bergakademie Freiberg Lehrgebiet für Ingenieurgeologie, Deponiebau und geotechnische Sicherungsverfahren Aufgaben für die Stollenkartierung Ihnen wird im Lehrbergwerk „Reiche Zeche“ der TU Bergakademie Freiberg Untertage ein Streckenabschnitt (ca. 25 m) zugewiesen. Ihre Aufgabe ist es, unter komplexer Anwendung ihrer Kenntnisse, diesen Stollenabschnitt zu kartieren, Klüftigkeitsziffern zu ermitteln sowie die Trennflächen mit dem Geologenkompass aufzunehmen. Im Ergebnis ihrer graphischen Darstellung (Kartierung) sollen weitere Berechnungen angestellt sowie eine Einschätzung der Gebirgsqualität vorgenommen werden. Gehen Sie dabei folgendermaßen vor: 1. Bestimmen Sie Ihren Standort [Bezeichnung des zu kartierenden Abschnittes (Grubenfeld, Gangbzw. Streckenbezeichnung ⇒ Anlage 3), Richtung (Streichen) der Stollenachse]! 2. Kartieren Sie Ihren Abschnitt analog des Beispiels in der Anlage 2! Zeichnen Sie den Verlauf der Großklüfte (> 1 m Ausbißlänge) nach und tragen Sie alle Besonderheiten, wie Wasseraustritte, Störungen oder Gänge, in Ihre Kartierungsunterlagen ein! In der Kartierung soll weiterhin enthalten sein: Bezeichnung und Richtung des Streckenabschnittes, Bezeichnung des anstehenden Gesteins und der gewählten Hauptkluftrichtungen, Messstrecke (Maßstab), Himmelsrichtungen, Aushalten von stärker zerklüfteten oder zersetzten Bereichen! 3. Berechnen Sie die Klüftigkeitsziffern für Ihren Streckenabschnitt (rechte und linke Ulme)! Zählen Sie dazu für geringe Messstrecken, z. B. aller 5 m, die Großklüfte und Kleinklüfte getrennt aus! 4. Bezeichnen Sie die auftretenden Hauptkluftrichtungen und messen Sie diese mit dem Geologenkompass ein (ca. 10 Werte pro Hauptkluftrichtung) ⇒ Einfallrichtung/Einfallwinkel δ = wahres Einfallen! 5. Übertragen Sie die Darstellung der Trennflächenverläufe aus der Kartierung der Firste und der Ulmen in die Sohle und bestimmen Sie für die einzelnen Hauptkluftrichtungen das scheinbare Einfallen ρ und den Winkel zwischen Streichen und Schnitt α mit Hilfe des Nomogramms in der Anlage 5! 6. Klassifizieren Sie Ihren Streckenabschnitt nach LAUFFER (⇒ Anlage 4) und geben Sie Empfehlungen zum notwendigen Ausbau! Ingenieurgeologie II Übung 10 Seite 1 TU Bergakademie Freiberg Lehrgebiet für Ingenieurgeologie, Deponiebau und geotechnische Sicherungsverfahren Anlage 5 α α Scheinbares Einfallen = Wahres Einfallen = 45° δ ρ h Sc re ba ein sE = llen a f n i 0° Scheinbares Einfallen = 35° α N SW Ingenieurgeologie II Übung 10 Seite 2 Lehrgebiet für Ingenieurgeologie, Deponiebau und geotechnische Sicherungsverfahren Übungsaufgaben Aufgaben für die Übungen zur Ingenieurgeologie II (für alle Studienrichtungen) 10. Stollenkartierung In der Anlage 10.1 ist eine ingenieurgeologische Stollenkartierung dargestellt. Die Tunnelachse verläuft genau in W-E-Richtung. Die Ulmen stehen vertikal. 1. Übertragen Sie die geologischen Verhältnisse in die Sohle und bestimmen Sie die Raumstellung der Schichtungen, der Großkluft und der Störungszone. Das wahre Einfallen der Trennflächen ermitteln Sie mit dem Nomogramm zur Reduktion des Einfallens (Anlage 10.2). a) Schichtung (Sdst) a1) westlich der Störung 1) 2) 3) 4) a2) Streichwinkel und Einfallquadrant (geolog. Schreibweise) Winkel zwischen Stollenachse und Streichrichtung (α) scheinbares Einfallen (ρ) wahres Einfallen (δ) ................. ................. ................. ................. Großkluft (Kl) 1) 2) 3) 4) c) ................. ................. ................. ................. östlich der Störung 1) 2) 3) 4) b) Streichwinkel und Einfallquadrant (geolog. Schreibweise) Winkel zwischen Stollenachse und Streichrichtung (α) scheinbares Einfallen (ρ) wahres Einfallen (δ) Streichwinkel und Einfallquadrant (geolog. Schreibweise) Winkel zwischen Stollenachse und Streichrichtung (α) scheinbares Einfallen (ρ) wahres Einfallen (δ) ................. ................. ................. ................. Störungszone (Z’’’) 1) 2) 3) 4) Streichwinkel und Einfallquadrant (geolog. Schreibweise) Winkel zwischen Stollenachse und Streichrichtung (α) scheinbares Einfallen (ρ) wahres Einfallen (δ) Ingenieurgeologie II Übung 10 ................. ................. ................. ................. Seite 1 Lehrgebiet für Ingenieurgeologie, Deponiebau und geotechnische Sicherungsverfahren Übungsaufgaben 2. Zeichnen Sie die geologischen Verhältnisse in die Querschnitte bei den Stationen 4,0 m, 11,0 m und 15,0 m ein! 3. Für die Tunnelquerschnitte (Station 4,0 m, 11,0 m 15,0 m) ist eine Ankersicherung vorgesehen: a) b) c) bei Station 4,0 m: bei Station 11,0 m: bei Station 15,0 m: ein 3,0 m langer Anker drei 2,0 m lange Anker zu setzen ein 3,0 m langer Anker und zwei 2,0 m lange Anker Tragen Sie die Anker in die Querschnitte ein! 4. Klassifizieren Sie nach den Merkmalen der Tabelle (Anlage 10.3) das Gebirge und tragen Sie die festgelegten Gebirgsklassen in die Spalte „Gebirgsklassen“ der Anlage 10.1 ein! Ingenieurgeologie II Übung 10 Seite 2 Lehrgebiet für Ingenieurgeologie, Deponiebau und geotechnische Sicherungsverfahren Übungsaufgaben Ingenieurgeologie II Übung 10 1700 700 900 1200 1500 1700 Anlage 10.1 Seite 3 Lehrgebiet für Ingenieurgeologie, Deponiebau und geotechnische Sicherungsverfahren Übungsaufgaben Anlage 10.2 Nomogramm Ingenieurgeologie II Übung 10 Seite 4 Lehrgebiet für Ingenieurgeologie, Deponiebau und geotechnische Sicherungsverfahren Ingenieurgeologie II Übung 10 Übungsaufgaben Seite 5 Lehrgebiet für Ingenieurgeologie, Deponiebau und geotechnische Sicherungsverfahren Übungsaufgaben Aufgaben für die Übungen zur Ingenieurgeologie II (für alle Studienrichtungen) 11. Talsperrenbau I 11.1 Theorie 1. Auf welche Kriterien sollte vorrangig bei der Wahl von Sperrstellen geachtet werden (3) und wie sollten diese optimal beschaffen sein? 2. Welche Feldversuche gibt es, um die Durchlässigkeit des Gebirges zu ermitteln (3)? 3. Spezialuntersuchungen a) Mit welchen Phänomenen ist in Karstgebieten zu rechnen und welche Gefahren können daraus für Absperrbauwerke, die in solchen Gebiete errichtet werden, entstehen? b) Welche Dämme sind in erdbebengefährdeten Gebieten am sichersten und warum? Unter welcher Voraussetzung können sie errichtet werden? c) Mit welchen Folgen ist beim Bau eines Absperrbauwerkes zu rechnen, wenn untertägiger Bergbau auftritt? Welche Maßnahmen erfordert dies und welche Probleme können bei der Erkundung auftreten? 11.2 Anwendung In der Anlage 11.1 sind die geologischen und morphologischen Verhältnisse für ein Gebiet dargestellt, in dem ein Absperrbauwerk errichtet werden soll. Das Stauziel wird bei 400 m NN liegen. a) Machen Sie Vorschläge für eine Sperrstelle und zeichnen Sie diese in die Anlage 11.1 ein! Begründen Sie Ihre Entscheidung unter verschiedenen Aspekten (4)! Beachten Sie dabei auch die ökonomisch günstigste Variante! b) Zeichnen Sie weiterhin einen Umleitungsstollen ein, wo das Wasser bei Überstau um die Staumauer herumgeleitet werden kann. c) Wo könnten eventuell Vorstaumauern errichtet werden und welche Funktionen (2) können diese übernehmen? d) Welche Schwierigkeiten können in diesem Gebiet zusätzlich auftreten (2) und wie sind sie zu beheben? Legende zur Anlage 11.1: Ingenieurgeologie II Übung 11 Seite 1 Lehrgebiet für Ingenieurgeologie, Deponiebau und geotechnische Sicherungsverfahren Übungsaufgaben Anlage 11.1: Darstellung des zukünftigen Stauraumes Ingenieurgeologie II Übung 11 Seite 2 Lehrgebiet für Ingenieurgeologie, Deponiebau und geotechnische Sicherungsverfahren Übungsaufgaben Aufgaben für die Übungen zur Ingenieurgeologie II (für alle Studienrichtungen) 12./13. Talsperrenbau II (Doppelübung) Es ist die Konstruktion eines Profils unterhalb eines Absperrbauwerkes vorzunehmen. Das Stauziel liegt bei 140 m NN. Als Unterlage liegen vor: 1. Bohrprofile mit Verwitterungsangaben (⇒ Anlage 12.1) 2. Geologische Karte im Maßstab 1 : 1000 (⇒ Anlage 12.2) mit: − Streichen, Einfallrichtung und Einfallwinkel der Schichten − Lage der Sattel- und Muldenachsen − Lage von 6 Bohrungen und einem Schurf 3. Gebirgsklassifizierung (⇒ Anlage 12.3) (Zur Erläuterung der Anlage 12.1) 4. Nomogramm zur Reduktion des Einfallens (⇒ Anlage 12.4) (Zur Bestimmung des scheinbaren Einfallens der Schichten) Die Bauwerksachse verläuft E-W mit einer schwachen SW-Konvergenz [Achsenfläche 80° NE (Abweichung von Nord)] entlang der Profillinie B1 bis B6. Die Bohrungen wurden bis auf zwei Bohrungen (B3 und B4) vertikal abgeteuft. Die Bohrung B3 wurde schräg ausgeführt (Einfallrichtung: 80°/Einfallwinkel: 52°), die Bohrung B4 ebenfalls (260°/70°). 1. Zeichnen Sie entlang der Bauwerksachse ein Profil der anstehenden Schichten! Gehen Sie dabei folgendermaßen vor: − Übertragen Sie auf Millimeterpapier A3 das morphologische Profil aus der Oberflächenkartierung aus Anlage 12.2 (m NN)! − Tragen Sie die Bohrungen (beachte Schrägbohrungen) sowie die Sattel- und Muldenachsen ein und stellen Sie die erbohrten Schichten dar (Schrägbohrungen: Angaben in Anlage 1 beziehen sich auf den Kernfortschritt)! − Verbinden Sie die Schichten entsprechend der geologischen Verhältnisse! Beachten Sie dabei beim Einfallen der Schichten die Winkelreduktion (Anlage 12.4) und kennzeichnen Sie die Gesteine laut DIN! − Tragen Sie an die Bohrprofile die jeweiligen Wasseraufnahmen in Histogrammform ein (Anlage 12.1)! Geben Sie Ihren Maßstab dazu an! Ingenieurgeologie II Übung 12+13 Seite 1 Lehrgebiet für Ingenieurgeologie, Deponiebau und geotechnische Sicherungsverfahren Übungsaufgaben 2. Bewerten Sie den Untergrund hinsichtlich seiner Tauglichkeit für das Absperrbauwerk! Machen Sie dazu folgende Ausführungen: − Beschreibung der tektonisch/geologischen Standortverhältnisse allgemein; − Beurteilung des Untergrundes (der einzelnen Schichten) hinsichtlich Durchlässigkeit (beachte Verwitterung, Zerklüftung); − Aufzeigen von möglichen Umläufigkeiten, Wasserwegsamkeiten; − Genaue Beschreibung von Bereichen, die abgedichtet werden müssen; − Vorschlag von Methoden zur Abdichtung; − Vorschlag für mögliche Gründungstiefe des Bauwerkes (auch Kostenfrage beachten!). Ingenieurgeologie II Übung 12+13 Seite 2 Lehrgebiet für Ingenieurgeologie, Deponiebau und geotechnische Sicherungsverfahren Übungsaufgaben Anlage 12.1 Bohrung Petrographie Zerklüftung Verwitterung Verlehmung Verkarstung Wasseraufnahme (l/min⋅m) B1 0 - 7,5 m Sst - 19 m Kst - 39 m Sst - 65 m Tst - 95 m Sst - 124 m Tst - 130 m Sst 0 - 7,5 m Z’’ - 20 m Zo - 40 m Z’ - 55 m Z - 70 m Zo - 95 m Z - 130 m Zo 0 - 7,5 m v’,Lkl - 19 m K’ Lkl - 39 m v - 55 m vkl 0 - 10 - 20 - 30 - 40 - 50 - 55 - 130 m 16 m > 150 m 34 m 12 m 5 m 3 m< 2 B2 0- 7 - 18 - 35 - 62 - 95 - 119 - 130 0- 7 - 18 - 25 - 35 - 60 - 90 - 130 m Z’’ m Zo m Z’ m Z-Z’ mZ m Zo-Z m Zo 0- 7 - 18 - 25 - 50 0 - 5 - 10 - 20 - 35 - 50 - 130 m 11 m 80 m > 150 m 26 m 8 m< 2 B3 0 - 1,5 m S+Ki - 25 m Sst - 34 m Kst - 42 m Sst - 45 m Kst - 55 m Sst - 72 m Tst - 98 m Sst - 115 m Tst - 126 m Kst - 140 m Sst 1,5 - 15 - 25 - 35 - 41 - 43 - 55 - 75 - 100 - 140 m Z“ m Z’ mZ m Z’ m Z“’ m Z’ mZ m Zo-Z m Zo 1,5 - 15 m v’, Lkl - 25 m v - 45 m v’ - 75 m vkl 1,5 - 15 m 19 - 25 m 33 - 35 m > 150 - 40 m 95 - 50 m 122 - 60 m 28 - 70 m 11 - 115 m < 2 - 125 m 80 - 140 m < 2 B4 0- 4 - 13 - 39 - 62 - 95 - 119 - 126 - 140 m S+Ki m Kst m Sst m Tst m Sst m Tst m Kst m Sst 4- 3 - 30 - 40 - 55 - 60 - 63 - 75 - 140 mZ m Z’ mZ m Zo-Z m Z’ m Z“ mZ m Zo 4 - 13 - 20 - 30 - 55 - 65 - 75 m K’, Lkl m v’ mv m vkl m v’ m vkl 4 - 15 - 30 - 40 - 55 - 65 - 75 - 120 - 130 - 140 m > 150 m 45 m 26 m 11 m 75 m 7 m< 2 m 77 m< 2 B5 0 - 19 - 52 - 78 - 95 - 110 m Tst m Sst m Tst m Kst m Sst 0- 5 - 20 - 30 - 50 - 100 m Z’ mZ m Z’ mZ m Zo 0- 5 - 50 - 78 - 95 m v’, Lkl m vkl m frisch mK 0- 5 30 50 75 95 110 m 19 m 42 m 8 m< 2 m 60 m< 2 B6 0 - 13 - 32 - 48 - 100 m Sst m Tst m Kst m Sst 0 - 15 - 30 - 50 - 75 - 100 m Z’ mZ m Zo mZ m Zo 0 - 8 m v’, Lkl - 15 m v - 50 m vkl 0- 10 20 30 50 60 100 m 20 m 36 m 9 m 100 m 5 m< 2 S1 0-7 m S+Ki - 7,5 m Sst S+Ki Sst m Sst m Kst m Sst m Tst m Sst m Tst m Sst Sand und Kies Sandstein Ingenieurgeologie II m v’,Lkl m K’, Lkl mv m vkl Tst Kst Übung 12+13 Tonstein Kalkstein Seite 3 Lehrgebiet für Ingenieurgeologie, Deponiebau und geotechnische Sicherungsverfahren Übungsaufgaben Anlage 12.3 Gebirgsklassifizierung nach Erfahrungen im Rheinischen Schiefergebirge 1. Zerklüftungsgrad (Z) unzerklüftet sehr schwach (zoo) zerklüftet sehr schwach bis schwach (zoo - zo) schwach (zo) schwach bis deutlich (zo - z) deutlich (z) deutlich bis stark (z - z’) stark (z’) stark bis sehr stark (z’ - z’’) sehr stark (z’’) völlig zerrieben bzw. mylonitisiert (Myl) 2. Verwitterungsgrad a) Gesamtgestein (V) unverwittert sehr schwach (Voo) verwittert schwach (Vo) schwach bis deutlich (Vo - V) deutlich (V) deutlich bis stark (V - V’) stark (V’) stark bis sehr stark (V’ - V’’) sehr stark (V’’) völlig (V’’’) 3. Zersetzungsgrad schwach deutlich stark sehr stark völlig zersetzt 5. Ausbildung der Schichten massig dickbankig mittelbankig dünnbankig dünnschichtig feinblättrig Klüfte je m Kluftabstand (auf einer Messgeraden) 0- 4 5- 6 7- 8 9-12 > 12 > 25 cm - 20 cm - 15 cm - 10 cm - 5 cm - 4 cm - 3 cm - 2 cm < 2 cm b) Verwitterung auf Klüften (Vkl) unverwittert sehr schwach (Vookl) schwach (Vokl) schwach bis deutlich (Vokl - Vkl) deutlich (Vkl) deutlich bis stark (Vkl - V’kl) stark (V’kl) stark bis sehr stark (V’kl - V’’kl) sehr stark (V’’kl) völlig (V’’’kl) lehmig (L) Kluftfüllung lehmig (Lkl ) verkarstet (K) stark verkarstet (K’) 4. Intensität der Schieferung schwach deutlich stark sehr stark geschiefert > 100 cm 30 cm - 100 cm 30 cm - 15 cm 15 cm 5 cm 5 cm 0,5 cm < 0,5 cm 6. Verhalten gegenüber Wasser a) feste Gesteine b) veränderlich feste Gesteine Verlieren bei Wasserzutritt Konsistenz Ingenieurgeologie II Übung 12+13 Seite 4 Lehrgebiet für Ingenieurgeologie, Deponiebau und geotechnische Sicherungsverfahren Übungsaufgaben Anlage 12.4 Ingenieurgeologie II Übung 12+13 Seite 5
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