LZ 46 13. N 2015 LÄNDERREPORT SPANIEN F L J E A S S E O D E P E M V S L W S W E F S D K D 53 S Q R J A I T A A B C C C C C C D DO C DO C H J S DO J E P F G C I R I J C L S O R SAT V W V Der Aufschwung ist in Sicht L FIRMEN E P B Die spanische Nahrungsmittelindustrie setzt weiterhin auf den Ausbau ihres Exportgeschäftes | R Gastronomie, Fleisch sowie die Halle „Multiproducto“ mit den Schwerpunkten Mittelmeerküche, Feinkost und Gesundheit. Den aktuellen Buchungsstand beschreibt Valls als sehr zufriedenstellend. So seien bereits jetzt 80 Prozent der Fläche reserviert. An der letzten Veranstaltung nahmen 3 800 Unternehmen teil; die 140 000 Fachbesucher kamen zu knapp einem Drittel aus dem Ausland. Die nächste Alimentaria, genau 40 Jahre nach Gründung im Jahr 1967, findet an vier Tagen von Montag, 25. April bis Donnerstag, 28. April 2016 in Barcelona statt. Ergänzend dazu wird es im kommenden Jahr erneut eine Alimentaria in Mexiko geben; weitere FoodShows in Südamerika und China sind in Planung. rb/lz 46-15 M S FOTOS FREI ENET ACESUR CONSORCIO JABUGO GULLEN B Die Alimentaria in Barcelona, eine der führenden Fachmessen für Lebensmittel und Getränke, will internationaler werden. „Meine Aufgabe sehe ich vor allem darin, die Messe als professionelle Plattform für die Anbahnung von Geschäften zu positionieren,“ sagt J. Antoni Valls, Generaldirektor der Alimentaria Exhibitions, S.L.U., und die Internationalität stärker herauszustellen. Wie Valls berichtet, wurde zu diesem Zweck das für die Einladung internationaler Einkäufer vorgesehene Budget um 300 000 Euro aufgestockt. Zudem wurde die Presseund Marketingarbeit in verschiedenen Zielmärkten ausgebaut; dazu gehören die USA und Mexiko, Lateinamerika und Asien. Neben den klassischen Zielgruppen der Importeure und Einzelhändler sollen neue Gruppen etwa aus dem Horeca-Sektor verstärkt angesprochen werden. Im Gegensatz zu den großen Gastromessen in Deutschland oder Frankreich sei dieses Feld in Spanien noch nicht besetzt, argumentiert Valls. Höhepunkte der GastroAktivitäten sind Workshops mit einigen der bekanntesten Köche Spaniens wie Joan Roca, Pedro Subijana, Quique Dacosta und Carme Ruscalleda sowie das Finale zum fünften Wettbewerb „Koch des Jahres“. Eine zentrale Fläche der Messe ist der „Alimentaria Hub“, der sich auf Trends und Innovationen konzentriert und in sechs Themenbereiche unterteilt ist. „Mit diesem Angebot sind wir in der Messelandschaft einzigartig“, sagt Valls. Ausgebaut werden sollen auch die Themen Wein, uis de Guindos, spanischer Wirtschaftsminister in der Regierung Rajoy, strahlt vor Optimismus. Anlässlich einer Rede vor 700 Unternehmern in Alicante vor wenigen Tagen zeigte er sich überzeugt davon, dass die „härteste, schmerzhafteste und längste“ Krise der spanischen Geschichte endlich überwunden sei. „Wir waren nur Millimeter von einer Intervention entfernt“, erklärte de Guindos, doch heute werde Spanien wieder als wettbewerbsfähiges Land wahrgenommen. Tatsächlich weisen einige makroökonomische Daten auf eine Erholung hin, indem für das kommende Jahr mit einer Steigerung des Bruttoinlandsproduktes um 3 Prozent auf mehr als 1,1 Billionen Euro gerechnet wird. Damit hätte Spanien wieder das Niveau von 2008, dem Beginn der Krise, erreicht, als das Land auf der Spitze seiner wirtschaftlichen Entwicklung stand. Ganz so rosig ist die Situation allerdings nicht, denn die private Verschuldung Spaniens ist weiterhin sehr hoch, das Haushaltsdefizit zählt zu einem der größten im Währungsraum und die Arbeitslosenquote erreicht immer noch Werte von mehr als 22 Prozent. Entsprechend weniger zuversichtlich fällt die jüngste Einschätzung der EZB aus, die der spanischen Haushaltsplanung eine „etwas optimistische“ Haltung unterstellt und für das kommende Jahr eine erneute Verletzung der vorgeschriebenen DefizitGrenze von 3 Prozent der Wirtschafts- leistung befürchtet. Auch die spanischen Verbraucher scheinen dem Optimismus der Regierung nicht ganz zu trauen. Nach einer Meldung der Banco de España sei bei den Ausgaben der privaten Haushalte für Konsumgüter zwar eine „lebhafte Entwicklung“ zu erkennen, doch schätzt sie den Vertrauensindex der Verbraucher und Einzelhändler allenfalls als „mäßig“ ein. Die meisten der für diesen Report befragten spanischen Lebensmittelproduzenten kommen zu einem ähnlichen Ergebnis. „Betrachtet man das Einkaufsverhalten der Verbraucher, ist eine Erholung nicht wirklich zu erkennen“, erklärt S beispielsweise ein Schinkenhersteller. Die spanischen Exporte, die schon in L G W den vergangenen Jahren für einen Ausgleich des schwachen Inlandsmarktes sorgten, dürften darum auch in Zukunft eine große Bedeutung haben. Das gilt insbesondere für die Nahrungsmittelindustrie, die sich erfolgreicher als die meisten anderen Branchen im Ausland behaupten konnte und einen Rekord nach dem anderen schreibt. So sind die Exporte von Lebensmitteln, Getränken und Tabak in den ersten acht Monaten des laufenden Jahres um 9,5 Prozent im Wert gestiegen, während die Gesamtexporte Spaniens im selben Zeitraum um 4,9 Prozent zulegten. B Besonders gut läuft offenbar das Geschäft mit Deutschland, das auch im ersten Halbjahr 2015 Spaniens zweitwichtigster Exportmarkt für Nahrungsmittel und Agrarerzeugnisse war. Den Daten der spanischen Zollbehörde zufolge gingen wertmäßig über 12 Prozent der spanischen Nahrungsmittelexporte nach Deutschland, wobei die Entwicklung gegenüber dem entsprechenden Vorjahreszeitraum mit einem Plus von 8,3 Prozent sehr positiv war. Insgesamt beliefen sich die spanischen Nahrungsmittelexporte nach Deutschland in diesem Zeitraum auf 2,56 Milliarden Euro. Davon entfielen fast zwei Drittel auf Obst und Gemüse, Weine machten L knapp 9 Prozent aus und Fleisch und Fleischwaren kamen auf nahezu 6 Prozent. Besonders zufriedenstellend war die Entwicklung bei Obst und Gemüse als dem für Spanien wichtigsten Sektor. Nach den jüngsten Daten von Januar bis einschließlich August dieses Jahres erhöhte sich der damit erwirtschaftete Umsatz um 14,4 Prozent auf rund 8,2 Milliarden Euro bei einem gleichzeitigen Mengenzuwachs von 8,3 Prozent. Dabei stiegen die Lieferungen in die EU-Länder überdurchschnittlich an, während viele Drittmärkte die in sie gesetzten Hoffnungen weiterhin nicht erfüllen. Immer noch unterrepräsentiert im direkten Handel mit Deutsch- land ist dagegen spanisches Olivenöl: Obwohl auf Spanien rund die Hälfte der Weltproduktion entfällt, wird von den Genossenschaften weiterhin ein großer Teil als Tankware nach Italien verkauft und erst dort abgefüllt. An diesem Beispiel wird deutlich, dass eine professionelle und an der Wertschöpfung orientierte Vermarktung in vielen Sektoren der spanischen Nahrungsmittelindustrie immer noch ein Manko zu sein scheint. Ganz ähnlich ist die Situation beim Wein, wo Spanien ebenfalls einer der weltweit größten Produzenten ist: Abgesehen von wenigen Ausnahmen scheuen sich die meisten Bodegas, in Image und Marke zu investieren. Da helfen auch die Engagements der bekannten Herkunftsregionen wie Rioja oder Navarra nur wenig. Folge ist ein extrem hoher Anteil an Fassware von 55 Prozent. Nach den Daten des Observatorio Español del Mercado del Vino (OeMv) in Madrid stiegen die Fasswein-Exporte im vergangenen Jahr erneut um 35 Prozent, bei einem durchschnittlichen Literpreis von rund 40 Cents. Gleichwohl war in den Gesprächen zu diesem Report zu erkennen, dass immer mehr Unternehmen von einem reinen Volumengeschäft abrücken und die Wertschöpfung in die eigenen Hände nehmen wollen. Das zeigen etwa die Investitionen in neue Fertigungslinien und in die Produktentwicklung. Der Einstieg in eine aktive Marketingarbeit ist danach nur noch ein Schritt. lz 46-15 L ÄNDERREPORT SPANIEN 54 L L S F O TO I C E Für die Hersteller und Vermarkter von spanischem luftgetrockneten Schinken war 2014 ein außerordentlich gutes Jahr. Wie Miguel Angel García Bravo, Marketing- und Promotion-Mana- K I D S F I S F D E F U J P N T R H W G H S A S Q P R B S P K S B S E E K D G W S T V S E M K D A E F H L V S B C D B S G S M S B U R A F S S H D G D K Q B P S N P E K R E B S I I C J E S H K V ren Qualitätsanforderungen. So müsse der vom Consorcio zertifizierte Schinken ausschließlich aus spanischer Rohware stammen und mindestens zehneinhalb Monate gereift sein. Die durchschnittliche Reifedauer beziffert er mit 12 Monaten. Auf diese Unterschiede zu anderem Serranoschinken will sich García Bravo auch künftig in der Kommuni- kation konzentrieren und erwartet für das laufende Jahr eine Exportsteigerung von 15 Prozent. Dass die bisherigen Erfolge auch von der Industrie anerkannt werden, zeigt sich an der steigenden Zahl von Mitgliedsunternehmen. Inzwischen sind hier 27 Hersteller organisiert, die ihre Schinken unter dem Zeichen des roten „S“ vermarkten. rb/lz 46-15 Anpassung an deutsche Verbrauchergewohnheiten – Kleine Formate und To-Go-Konzepte werden wichtiger J K V Q D U D Bell legt mit spanischem Schinken weiter zu K T K E G S A C H P ger beim Consorcio del Jamón Serrano Español (CJSE) in Madrid erläutert, seien die Lieferungen ins Ausland um 10 Prozent gesteigert worden. In den ersten Monaten des laufenden Jahres erhöhten sich die Exporte sogar um 20 Prozent. Überdurchschnittlich gut war die Entwicklung in Deutschland: Nach einem Exportvolumen von rund 8 580 t im Jahr 2013 wurden im vergangenen Jahr mehr als 9 000 t luftgetrockneten Schinken an deutsche Kunden geliefert. Das ist nahezu ein Drittel des gesamten Exportes dieser Warengruppe, die für ein Volumen von gut 34 000 t steht. Noch dynamischer war der Absatz im ersten Halbjahr 2015 mit einem Plus von 25 Prozent auf mehr als 4 700 t. Damit hat Deutschland seinen Anteil in der Exportstatistik weiter ausgebaut und liegt noch vor Frankreich als wichtigster Exportdestination. Die gute Performance im Export der Consorcio-Ware und speziell in Deutschland, begründet García Bravo mit den kontinuierlichen Marketingaktivitäten sowie den nachvollziehba- FOTO EL PO O D D R M S P 2015 Deutschland baut Stellung als wichtigste Exportdestination weiter aus M E S 13. N Rekord bei Jamón Serrano R N ASICI Innerhalb der Warengruppe der mediterranen Produkte entwickeln sich die luftgetrockneten Schinken weiterhin sehr gut bei der Bell-Gruppe. „Das gilt insbesondere für den Serrano-Schinken“, erklärt Stephan Holst, Bereichsleiter Marketing/Kommunikation. So machen die Serrano-Schinken inzwischen ein Volumen von rund 6 000 t aus, was etwa einem Anteil von rund zehn Prozent der jährlichen Gesamtmenge von Bell entspricht. Das Plus gegenüber dem Vorjahr beziffert Holst mit nahezu 10 Prozent. Als wesentlichen Grund für die positive Entwicklung nennt er vor allem die steigende Nachfrage nach dem „Serrano Mini“, einem Schinken, der entsprechend den Anforderungen der trieben von Bell in deutschen VerbrauBarßel-Harkebrügcher relativ stark entge. „Dadurch könfettet ist. Hinzu komnen wir eine Vielme die Implementiezahl von Verparung eines deutschen ckungsarten-, GröQualitätsmanageßen und Qualitätsments in dem spanistufen anbieten“, schen Betrieb, der argumentiert Marnach IFS Higher Leketingleiter Jochen vel zertifiziert ist. Bremeker. GegenVerarbeitet werden über der vom Conhier ausschließlich sorcio vorgeschrieHinterschinken, die benen Mindestreife dann entbeint und von zehneinhalb geformt als Rohlinge Monaten liegt die nach Deutschland geBasisqualität von liefert werden. In S Bell bei 11 Monaten. D B W Spanien wird nur et- S Zusammen mit wa ein Drittel der hier H den anderen StandS hergestellten Schinorten von Abraham ken vermarktet. ist die SchinkenproGeschnitten und konfektioniert duktion von Casarrubios del Monte, in wird die Ware aus allen Produktionsbe- der Nähe von Toledo in Castilla-La FOTO BELL K P L Mancha, Teil der Bell Deutschland GmbH & Co. KG. Seit der Übernahme des Werkes wurde der Betrieb stark erweitert und modernisiert. Allein in den letzten drei Jahren sei ein Anbau mit rund 1500 qm für die Bereiche Reiferäume, Schinken-Entbeinung sowie Vakuumverpackung hinzugekommen. Die strategische Ausrichtung des Werkes bleibt nach Darstellung von Bremeker unverändert fokussiert auf hochwertige spanische Rohschinken. Zudem werde der deutsche Handel auch mit gemischten Tapas-Platten beliefert, die mit spanischen Rohwurstsorten ergänzt werden. „Hier arbeiten wir in enger Kooperation mit Partnern, die nach unseren exakt definierten Anforderungen arbeiten“, erklärt Bremeker. Speziell für Aktionen wurde ein Mini-Schinken mit einem Gewicht von 1,1 kg entwickelt, der mit Brett und Messer in Aktionen angeboten wird. rb/lz 46-15 13. N L ÄNDERREPORT SPANIEN 2015 Eindeutige Herkunft Consorcio de Jabugo betont Ursprung M A FOTO CONSORCIO DE JABUGO U S I S Italien vermarktet. In Deutschland arbeitet Consorcio de Jabugo seit vergangenem Jahr mit dem Italienspezialisten Di Gennaro zusammen. Geschlachtet und verarbeitet werden von dem Unternehmen am Standort Jabugo jährlich zwischen 18 000 und 20 000 Schweine, die zu etwa 40 Prozent aus eigener Zucht stammen. Neben dem Consorcio de Jabugo umfasst die von der Carulla-Familie kontrollierte Agrolimen-Holding unter anderem auch die Marken Gallina Blanca, Pans & Company, Bocatta, Affinity und BiCentury. Konzentriert auf die Geschäftsbereiche Nahrungsmittel, Gastronomie und Hygieneprodukte liegt der Jahresumsatz der Gruppe bei mehr als 1,2 Mrd. Euro. rb/lz 46-15 R D D C G C R F B G G V Mit der Übernahme der verbleibenden Unternehmensanteile der Campofrío Food Group (CFG) in Höhe von 37 Prozent von der chinesischen WH Group im Juni dieses Jahres, wird CFG nun vollständig durch den mexikanischen Mischkonzern Alfa, S.A.B. de C.V. kontrolliert. Das Volumen dieser abschließenden Transaktion belief sich auf 354 Mio. USD. Nach einer Mitteilung von Alfa sollen die Anteile nun weiter auf deren Tochtergesellschaft Sigma Alimentos, S.A. de C.V. übertragen werden, unter deren Dach sämtliche Aktivitäten von Alfa im Bereich Kühl- und Gefrierkost zusammengefasst sind. Sigma Alimentos ist mit rund 30 000 Beschäftigten und einem Umsatz von 5,4 Mrd. USD (2014) der führende Fleischwarenhersteller in Mexiko, Nordamerika und Europa, wobei derzeit gut die Hälfte des Umsatzes in Mexiko und etwa ein Viertel in Europa erwirtschaftet wird. S S Gesteuert von B der Zentrale in K 55 AU F B E I D E N KO N T I N E N T E N Werke der Campofrio Food Group Campofrio Food Group International Campofrío ergänzt Sortiment mit neuem Grill-Arikel S Der zu der katalanischen Agrolimen-Holding gehörende Schinkenverarbeiter Consorcio de Jabugo will sein Geschäft im Ausland erweitern. Wie Export Area Manager Gabriel del Castillo berichtet, werden die Produkte derzeit vor allem über den Gastronomie-Großhändler Hanos in den Niederlanden, in Frankreich und R L Stegeman Madrid betreibt CFG insgesamt 29 Produktionsbetriebe, die sich auf acht Geschäftseinheiten verteilen. Dazu gehören die Groupe Aoste in Frankreich, Campofrío in Spanien, die Campofrio Food Group America in den USA, CFG Deutschland, Fiorucci in Italien, Imperial Meat Products in Belgien, Nobre in Portugal und Stegeman in den Niederlanden. Hinzu kommen das Gemeinschaftsunternehmen Caroli in Rumänien sowie die Minderheitsbeteiligung bei Jean Caby in Frankreich. Der Jahresumsatz von CFG wird mit 1,9 Mrd. Euro beziffert, wovon rund 1,66 Mrd. Euro auf verpackte Ware entfällt. Nach Unternehmensdarstellung will sich CFG mit Produkten positionieren, die mit einer eindeutigen Herkunft versehen sind und typisch französische, spanische oder italienische Wurzeln haben. Diesem Leitbild entsprechend wird das Spanien-Sortiment von klassischen Artikeln wie Jamón Serrano und Jamón Ibérico, Imperial Caroli Groupe Aoste V Nobre CFG America Fiorucci Campofrio QUELLE: CFG FOTO C AMPOFRÍO FOOD GROUP L Chorizo, Salchichon und Lomo sowie Fuet dominiert. Unterscheiden will sich Campofrío dabei über die Segmentierung, indem die Produkte deutlich in eine Tapas-Range eingebunden wurden. Nach Mitteilung von Christopher Klotz, Marketingmanager der Campofrío Food Group Deutschland GmbH in Ratingen, liege der AbsatzAnteil der Marke aktuell bei 20 Prozent des Gesamtportfolios. Dies umfast neben dem geschnittenen Serrano-Schinken als Hauptprodukt vor allem Chorizo und die Salchichon. Im Dauerwurstregal sind darüber hinaus noch die Chorizo im Ring (225g) sowie die Fuet als Stange (170g) zu finden. Ergänzt wurde das Sortiment vor zwei Jahren durch Grill-Chorizos in zwei Sorten. Mit einem Mengenwachstum im LEH von aktuell 26 Prozent entwickele sich Campofrio sehr positiv, erklärt Klotz, wobei die Chorizo to Grill mit einem Absatzgewinn von weit über 100 Prozent am meisten dazu beigetragen haben. „Hier sehen wir auch weiterhin ein enormes Potenzial“, sagt Klotz, und will das Sortiment weiter LEBENSMITTEL ZEITUNG GRAFIK in diese Richtung entwickeln. So ist für Frühjahr 2016 die Einführung einer dritten Variante vorgesehen. Kommunikativ unterstützt wird die Marke vor allem über den POS. Unter anderem sei für das kommende Jahr eine Promotion für den Griller geplant, die zum Testen und Probierb/lz 46-15 ren anregen solle. C F E G G C F CFG F C U A SA S G SL D Ü N CFG G L A S A CFG T B D J M F E D CFG E L ÄNDERREPORT SPANIEN 56 L Ertrag vor Volumen 7 Hermanos wächst mit Mini-Schinken S S en Produkten, wie dem „Pavo Serrano“, einer Truthahnwurst mit Stücken von Serranoschinken, oder dem vor kurzem entwickelten „MiniJamón“. Dabei handelt es sich um einen Schinken mit einem Gewicht von einem Kilogramm, der aus einem ganzen Schinken herausgelöst wird. Wie García Garrido erklärt, sei die Nachfrage nach diesem Artikel so groß, dass Sonderschichten eingelegt werden mussten. Gegründet wurde das Unternehmen 1965 durch Santos García und Victoriana Gómez, die eine kleine Schinkenreiferei in Ledrada bei Salamanca betrieben. Anfang der siebziger Jahre wurde der Betrieb in ein 3 000 qm großes Werk in Villamanta bei Madrid verlagert. Das derzeitige Werk in Valmojado bei Toledo umfasst 8 000 qm und wurde Ende der achtziger Jahre in Betrieb genommen und in einem zweiten Schritt um 5 000 qm erweitert. Das Reifelager für die Schinken bietet Platz für 600 000 Stück. Eine Zertifizierung des Werkes nach IFS-Standard ist in Vorbereitung. rb/lz 46-15 L E P M G C E In Zusammenarbeit mit der Casademont, S.A. hat der Spezialitäten-Importeur R&S eine neue Produktlinie auf den Markt gebracht. In typisch spanischer Aufmachung solle das Sortiment unter dem Namen „España Original“ schon optisch einen Markenblock vermitteln, so dass der Endverbraucher gezielter nach spanischen Produkten greifen könne, erklärt Ingmar Fritz Rauch. Mit dieser Maßnahme solle in das Spanien-Sortiment, das derzeit bei R&S knapp 10 Prozent des Umsatzes trägt, wieder mehr Dynamik gebracht werden. Zudem will Rauch ein Programm mit spanischem Duroc-Schweinefleisch und Putensalamis entwickeln. Von Interesse dürften derartige Konzepte auch für Casademont sein. Vor dem Hintergrund der weiterhin schwachen Inlandskonjunktur geht es dem Unternehmen vor allem darum, den Export weiter zu stärken. Nachdem der Export- E P anteil 2013 noch bei 45 Prozent lag, sind es inzwischen 55 Prozent. Nach Willen von Geschäftsführer Francesc X. Gómez i Miró soll dieser Anteil innerhalb der nächsten zwei Jahre auf 70 Prozent ausgebaut werden. Zu den neuen Zielmärkten gehören Indien, Kanada, Australien und Neuseeland. Um sich auf die Anforderungen der Auslandsmärkte einzustellen, wurden in den vergangenen zehn Jahren mehr als 23 Mio. Euro in die notwendigen Zertifizierungen sowie in effizientere Betriebsabläufe investiert. So sind heute am Standort in Bonmartí alle zehn Slicing-Anlagen voll Roboter-gesteuert. Für die Herstellung der luftgereiften Ware wie Rohschinken und Fuet steht ein zweiter Standort in Palot de Revardit zur Verfügung, das ausschließlich auf den Export ausgerichtet ist und wo jährlich rund 25 000 t Fertigware produziert werden können. Für eine bessere Ertragsstruktur will das Unternehmen zudem die Herstellung von Handelsmarken, die etwa 30 Prozent zu dem Umsatz beitragen, auf ein „notwendiges Minimum“ herunterfahren und sich auf ertragsreichere Geschäfte konzentrieren. Bereits in den letzten Jahren seien entsprechende Schritte unternommen worden, was in Folge auch zu einen sinkenden Umsatz führte. Im selben Zeitraum konnte der Personalbestand von 500 auf 350 Personen verringert und die Bruttomarge um 4 Prozentpunkte gesteigert werden. „Unsere Hausaufgaben haben wir gemacht“, unterstreicht Gómez i Miró, „und das Unternehmen hinsichtlich Innovationskraft und Produktionstechnologie neu aufgestellt.“ F O TO E L P O O D F Export legt weiter zu El Pozo will sich im Bereich luftgereifter Produkte stärken A A Hoffnung setzt er im Export vor allem auf typisch spanische Produkte wie Fuet, aber auch auf Kochwaren sowie Artikel mit einem niedrigeren Salzgehalt und ohne Allergene. Hinzugekommen ist die Produktion von Halal-Waren aus Geflügelfleisch. „Generell wollen wir bei den Produktkategorien bleiben, bei denen wir uns auskennen“, sagt Gómez i Miró. Auch Akquisitionen stünden nicht auf der Agenda. „Bis vor zehn Jahren waren wir als einer von wenigen spanischen Fleischwarenherstellern aktiv im Export“, sagt Gómez i Miró. Heute versuche das jeder. „Wer exportieren will, muss aber zuerst durch eine Lernkurve gehen. Fehler kann man sich hier nicht erlauben.“ rb/lz 46-15 M F E J E E P FOTO C ASADEMEONT B FOTO RALF BENDER S K D 2015 Casademont verstärkt Zusammenarbeit mit R&S V Der Schinken- und Fleischwarenhersteller Cárnicas 7 Hermanos S.A. will sein Auslandsgeschäft erweitern. Wie Exportleiter Javier García Garrido berichtet, sei das Unternehmen bislang vor allem auf den spanischen Markt konzentriert gewesen. Bei einer jährlichen Produktionsmenge von rund 1500 t und einem Umsatz von 12 Mio. Euro beziffert er den momentanen Exportanteil auf weniger als 10 Prozent, wobei der Großteil der Lieferungen in außereuropäische Märkte geht. Chancen sieht García Garrido in erster Linie bei neu- S 13. N L U P F Für den Fleischwarenhersteller El Pozo stehen die Zeichen auf Wachstum. Nach einem Mehrabsatz im Auslandsgeschäft im vergangenen Jahr von 24,7 Prozent wurden von Januar bis Oktober des laufenden Jahres ganze 28 Prozent mehr exportiert. Wie Exportleiter Francisco Rubio berichtet, sei die Entwicklung in Deutschland, fast ebenso dynamisch verlaufen, indem El Pozo im Vergleich zum Vorjahr um 26 Prozent zugelegt hat. Damit steht Deutschland mit einem Anteil von 13 Prozent nach Frankreich und Portugal an dritter Stelle in der Exportbilanz. Insgesamt hatte das Unternehmen das vergangene Geschäftsjahr mit einem Umsatz von 942 Mio. Euro abgeschlossen, was gegenüber dem Vorjahr einem Plus von 9,1 Prozent entsprach. Auch die Geschäfte mit Russland laufen trotz des Embargos gut. Statt direkter Exporte hat sich die Grupo Fuertes, zu der auch El Pozo gehört, über ihr Tochterunternehmen Procavi zu einer Zusammenarbeit mit der russischen Cherkizovo Holding entschlossen und will in der Region Tambov mit einer Gesamtinvestition von 125 Mio. Euro eine voll integrierte Zucht und Verarbeitung von Truthähnen aufbauen. Die erste Phase, eine aus vier Gebäuden bestehende Aufzucht-Anlage und weitere 12 Gebäude für die Mast, ist bereits abgeschlossen. Die Kapazität des Inkubators liegt bei 5,9 Mio. Eiern pro Jahr bei einem Produktionsvolumen an Fleisch von 50 000 t. Grund für die gute Entwicklung in Deutschland sind nach Mitteilung von Rubio vor allem die Steigerungen im Bereich luftgereifter Produkte im SBFormat, die 90 Prozent des Umsatzes tragen. Diese Produktgruppe will El Pozo weiter ausbauen und um Kleinformate ergänzen. Bei der Produktentwicklung solle auch Rücksicht auf Allergiker gelegt und die Rezepturen glutenfrei gehalten werden. Mit den Produktlinien „BienStar“ und „All Natural“ verfügt das Unternehmen hier bereits über eine breite Erfahrung. Wie Rubio erklärt, solle zudem das Angebot an Snack-Artikeln unter der Tapas-Linie erweitert werden; dazu zählen typisch spanische Artikel wie Jamón Serrano, Chorizo, Salchichón und Fuet. Bei seinen Marketingmaßnahmen setzt das Unternehmen vor allem auf Fachkommunikation und Messeauftritte, ergänzt um Aktivitäten am POS. rb/lz 46-15 E P I G A N U F M E F E P J A M E H E I U Mehr Maßnahmen im Ausland Interporc will Image von spanischem Schweinefleisch fördern M D A S D E B I Nahezu unbeeinflusst von der Wirtschaftskrise in Spanien können die spanischen Produzenten und Vermarkter von Schweinefleisch eine außerordentlich gute Entwicklung vorweisen. So wurden die Schlachtzahlen innerhalb der letzten zehn Jahre, von 2004 bis 2014, von knapp 38 Mio. auf mehr als 43 Mio. Tiere gesteigert. Wie Alberto Herranz Herranz, Direktor von Interporc erklärt, stehe Spanien mit diesen Volumen auf EU-Ebene nach Deutschland an zweiter und weltweit an vierter Stelle. Möglich waren diese Steigerungen vor allem durch die positive Entwicklung im Export. Hier kam es in dem genannten Zeitraum fast zu einer Verdreifachung: von rund 565 000 t auf über 1,5 Mio. t. Dominierend in der Exportstatistik sind die Nachbarländer von Spanien: Frankreich mit einem Volumen von 327 000 t oder 31 Prozent sowie Portugal mit 219 000 t oder 21 Prozent. Danach folgen Italien (13,8 Prozent) und Deutschland (7,5 Prozent). Hinsichtlich ihrer Struktur und den Zielen von Interporc sieht Herranz eine große Nähe zur CMA, indem sie die Image- und Absatzförderung von spanischem Schweinefleisch auf nationaler und internationaler Ebene als wesentliche Aufgaben verfolgt. Dazu sollen verstärkt auch Maßnahmen im Ausland durchgeführt werden, betont Herranz, nachdem sich der vor zwei Jahren gegründete Verband zunächst auf den spanischen Markt konzentriert hatte. Ein Fokus liege dabei auf Deutschland, das zwar einer der größten Verarbeiter von Schweinefleisch in Europa ist, aber in der Exportstatistik der spanischen Hersteller erst einen verhältnismäßig kleinen Raum einnimmt. Dazu sollen unter anderem deutsche Fachmedien eingeladen und mit Informationen über den Sektor versorgt werden. Ähnliche Aktionen wurden bereits mit Drittländern wie China, Korea und Brasilien umgesetzt. Hinter Interporc stehen sowohl die Zucht- und Mastverbände als auch der Verarbeitungssektor in allen Stufen, einschließlich der selbstständigen Fleischereien. Der Gesamtumsatz all dieser Branchen beläuft sich auf jährlich rund 6 Mrd. Euro bei einer Produktionsmenge an Schweinefleisch von 3,5 Mio. t. rb/lz 46-15 2015 Tello zielt auf asiatische Märkte T Mit Japan, China, Südkorea und einigen EU-Ländern als Zielmärkten will die Industrias Cárnicas Tello, S.A. den Exportanteil von derzeit 30 Prozent weiter steigern. Wie Export Manager Javier Briones erklärt, seien vor drei Jahren noch weniger als 20 Prozent exportiert worden. Speziell bei TK-Schweinefleisch rechnet Briones mit hohen Zuwachsraten. Auch bei der Systemgastronomie, wie etwa Subway oder Pizza Hut, gebe es gute Wachstumschancen. Dazu sei in dem Werk in Totanés bei Toledo erheblich in Produktionsanlagen und in die Erreichung der notwendigen Zer- S J C S B E A M tifizierungen investiert worden. Das Investitionsprogramm allein im laufenden Jahr beziffert er mit 7 Mio. Euro. Neu im Sortiment sind IQFSchnitte, gegarte Fleischwaren sowie Fleischsnacks, die erstmals bei der Anuga vorgestellt wurden. In Deutschland werden nach Auskunft von Briones vor allem Großhändler mit Serrano-Blockware sowie Salchichon beliefert. Bei einer wöchentlichen Schlachtleistung von 15 000 Schweinen geht etwa ein Drittel in die Weiterverarbeitung, ein weiteres Drittel ist als Frischfleisch für den Inlandsmarkt bestimmt und der verbleibende Teil wird exportiert. Fast die Hälfte des Bedarfs stammt aus eigener Zucht. Der Umsatz von Tello liegt bei 105 Mio. Euro. rb/lz 46-15 L ÄNDERREPORT SPANIEN L Aktiver im Export Boom bei Blaubeeren La Selva fokussiert auf Tapas und luftgereifte Fleischwaren Royal SAT baut Geschäft mit Beerenobst kräftig aus C A S I T SA A B J K R J S S Unter der Marke „La Selva“ hat sich der Fleischverarbeiter Joaquim Albertí S.A. bereits in den vierziger Jahren auf die Herstellung von Kochschinken spezialisiert. Seit der Übernahme der Marke „Carsodo“ samt Rezepturen und Produktionseinrichtungen 2008 ist das Unternehmen auch im Bereich luftgereifter Fleischwaren aktiv; ein Segment, das seither immer stärker an Bedeutung gewinnt. Drängend geworden war diese Sortimentserweiterung, um die Nachfrage der ausländischen Kunden nach den bekannten spanischen Spezialitäten erfüllen zu können Wie die Gebietsverantwortliche Nanna Arnt erklärt, entfallen bei einem Jahresumsatz von 60 Mio. Euro rund 70 Prozent auf die Marke La Selva und 20 Prozent auf Carsodo. Arnt geht davon aus, dass die luftgereiften Artikel durch eine positive Entwicklung im Inland und die Ausweitung des Exportgeschäftes, das derzeit 12 Prozent des Umsatzes trägt, künftig an Bedeutung gewinnen. Begründet wird die Wachstumsprognose durch die Innovationen und aktuell das komplett überarbeitete Design bei „Carsodo“, das sich an den Ursprüngen der 1895 gegründeten Traditionsmarke orientiert Mit den Tapas unter der Marke „La Selva“ ist das Unternehmen schon im deutschen Handel vertreten. Organi- B F O T O L A S E LV A 13. N L W M L C S siert über Feinkost Dittmann sind die Produkte derzeit bundesweit bei Edeka, Rewe, Kaufhof, Real, Globus und Fegro/Selgros gelistet bei einem Absatzplus gegenüber dem Vorjahr von mehr als 7 Prozent. Wie Marketingleiter Martin Schmidlin erklärt, will Dittmann künftig auch den Vertrieb von „Carsodo“ übernehmen. Die zentrale Produktion sämtlicher Artikel findet in dem nach IFS und BRC zertifizierten Werk in Campllong statt, wo auf einer Fläche von 40 000 qm alle Verarbeitungsstufen untergebracht sind, einschließlich den 6 000 qm fassenden Reiferäumen, den Schneideanlagen in WeißraumTechnologie sowie einem fast 19 000 qm großen Kühllager. Die Jahresproduktion an Fertigware lag im vergangenen Jahr bei 11500 t. rb/lz 46-15 P D R E R W G S SAT Mit seinem Angebot an Beeren, insbesondere mit Blaubeeren, Himbeeren und Brombeeren, sieht der Obstvermarkter Royal SAT deutliche Wachstumschancen. Dazu bewirtschaftet das Unternehmen seit sieben Jahren im marokkanischen Kenitra, nördlich von RaM Q bat, eigene Anbaufelder, die V kontinuierlich erweitert wurden. A K V Ziel sei es, die Verfügbarkeit der Beeren Richtung Jahresbeginn auszudehnen, erklärt Verkaufsleiter Alexander Koch, und bereits ab Weihnachten damit lieferfähig zu sein. „Schon heute sind wir der größte Blaubeerenerzeuger in Marokko“, betont Koch. Noch in diesem Jahr sollen weitere 70 ha in Betrieb genommen werden, so dass eine Erzeugungsmenge von über 4 000 t erwartet wird. Bis 2017 sollen es nahezu 6 000 t sein. Im Vergleich zu der Ware aus Übersee sei das Angebot aus Marokko zwar etwas teurer, doch dafür auch frischer und besser im Geschmack, argumentiert Koch. Dieser Mehrwert, der letztlich auch im Kontakt mit dem Endverbraucher entscheidend ist, dem Handel deutlich zu machen, sieht er als eine der größten Herausforderungen. 57 Zu den Kernprodukten im Sortiment von Royal zählen auch Pluots. Von dieser Kreuzung zwischen Chinesischer Pflaume und Aprikose macht das Unternehmen inzwischen eine Jahresmenge von 6 000 t. Dabei hält Royal auf europäischer Ebene als Gründer und Förderer des PlumtasticProjekts 90 Prozent des zur Verfügung stehenden Volumens und ist der einzige Anbieter, der gleichzeitig Produzent, Vermarkter, Eigentümer und Herausgeber der Sorten ist; die restlichen Teilnehmer sind Lizenznehmer. Die Erweiterungen bei der Sortenvielfalt und O den zur VerfüH gung stehenden Volumen hat sich auch im Umsatz niedergeschlagen: Nach 87 Mio. 2014 sollen in diesem Jahr 108 Mio. Euro erzielt werden. Gesteuert von dem Unternehmenssitz in San José de la Rinconada werden von Royal in Spanien mehrere Anbaustandorte betrieben. Dazu zählen Lérida in Katalonien, Badajoz in der Extremadura sowie Huelva, Faro und Sevilla in Andalusien. Die gesamte Anbaufläche liegt bei über 2 000 ha. Wie Koch betont, könne das Unternehmen dank dieser nach Klimazonen breiten Präsenz die Warenverfügbarkeit einer Sorte über einen langen Zeitraum garantieren. Hinter Royal SAT stehen drei Eigentümerfamilien, die sich Mitte der achtziger Jahre aus den Gesellschaften Rusticas del Guadalquivir, Alia und Sevifruit zusammenschlossen hatten. rb/lz 46-15 L ÄNDERREPORT SPANIEN 58 L L 13. N 2015 Acesur will stärker internationalisieren O O „La Española extra nativ“ legt in Deutschland weiter zu – Hohe Rohwarenpreise erschweren Geschäft N O I E C IOC M M D E D K M A R M M I E V Inés Rosales hofft auf steigenden Export C C „Tortas de Aceite“ zählen zu den Klassikern der andalusischen Küche. Das ursprüngliche Rezept, das neben Weizenmehl und nativem Olivenöl lediglich Zucker und Salz, Hefe und Anis vorsieht, ist bis heute unverändert. Seit Juni 2013 sind die „Tortas de Aceite de Castilleja de la Cuesta“ auch als garantiert traditionelle Spezialität (EGT) von der EU geschützt. Führender Hersteller ist das 1910 gegründete Unternehmen Inés Rosales, S.A.U., das in seinem nach BRC zertifizierten Werk in Castilleja de la Cuesta jährlich rund 14 Mio. Packungen verschiedener Tortas sowie rund 1000 t anderer Spezialitäten herstellt und bis heute auf Handarbeit setzt. Wie Exportmanagerin Marta Torres Caso betont, werde jede einzelne Torta von den Arbeiterinnen manuell in Form gedrückt. Erweitert wurde dagegen die Zahl der Rezepturen, so dass heute neben der Version mit Anis weitere fünf entwickelt wurden, darunter Orange, Thymian und Rosmarin oder Sesamkörner und Meersalz. Durch den hohen Anteil an Olivenöl von bis zu 24 Prozent, wurde eine spezielle Exportverpackung entwickelt, die das Produkt vor Licht und Sauerstoff schützen soll. Im Ausland wird nach Mitteilung von Marta Torres knapp ein Drittel der Produktion verkauft, wobei unter den mehr als 30 Exportländern die USA den größten Anteil aufnimmt. Hier wird seit einem Jahr auch eine eigene Person beschäftigt. Danach folgen Frankreich und Deutschland. Den Vertrieb in Deutschland teilen sich Weinkontor Freud, das für den Fachhandel zuständig ist, sowie die Aktuell Vertriebs GmbH für den LEH. Ziel ist nach Darstellung von Torres, den Export im kommenden Jahr um 5 bis 10 Prozent zu steigern. rb/lz 46-15 D S H J P A M E A S M Deutlich wird die zunehmende Bedeutung des Auslandsgeschäftes von Acesur schon an der steigenden Zahl von Tochtergesellschaften: Neben dem in diesem Jahr gegründeten Büro in Großbritannien entstand 2014 eine Dependance in Brasilien und 2012 in den USA. Wie Exportmanager Miguel Colmenero berichtet, gibt es derzeit zehn eigene Vertretungen im Ausland bei Lieferungen in mehr als 100 Länder. Und während der Verbrauch an Olivenöl in Spanien stagniert oder sogar zurückgeht, legen die Ausfuhren von Acesur im Jahresdurchschnitt um 10 bis 12 Prozent zu. „Wir wollen das Unternehmen so viel wie möglich internationalisieren und haben ein jährliches Exportwachstum in zweistelliger Höhe als Ziel“, sagt Colmenero. Dabei gehe es einerseits um die Erschließung neuer Absatzländer wie China oder Indien, andererseits um A M E die Gewinnung von Marktanteilen in weiter entwickelten Märkten wie etwa in Deutschland sowie um die Erweiterung der Geschäftstätigkeit mit anderen Produkten, wie etwa mit Reisöl oder Traubenkernöl. In Deutschland wird Acesur über die Feinkost Dittmann als exklusivem Vertriebspartner vertreten. Vor allem mit der Marke „La Española“ ist es hier gelungen, Marktanteile zu gewin- Deoleo setzt auf Innovationen Speiseölmischung „Olys“ wird auch in Deutschland eingeführt R V D nen. Wichtigstes Produkt im Sortiment ist „La Española extra nativ“ in der 500 ml-Flasche. „Damit liegen wir derzeit rund 7 Prozent im Plus und werden aller Voraussicht nach im aktuellen Jahr erstmals über eine Million Flaschen verkaufen“, erklärt Marketingleiter Martin Schmidlin. Dieser Artikel sei nach wie vor national flächendeckend im LEH gelistet. Gleiches gelte für die 750 ml-Flasche, die absatzmäßig mit über 4 Prozent zum Vorjahr zulegen konnte. Weniger erfreulich entwickelte sich dagegen das hitzebeständige Olivenöl von „La Española“ aufgrund des Wegfalls einer wichtigen Lagerlistung. Auch die Bio-Variante von „La Española“ liege bedingt durch Lieferengpässe absatzmäßig mit rund 13 Prozent im Minus. Neueinführungen für das kommende Jahr werden als Folge der angespannten Marktsituation und der hohen Preise zunächst nicht weiter verfolgt. Zur Unterstützung des Handels will Dittmann auch 2016 eine nationale POS-Verkostungskampagne mit über 600 Verkostungstagen durchführen. Insgesamt hat Acesur 2014 erstmals die Umsatzschwelle von 500 Mio. Euro überschritten, nach 480 Mio. Euro im Vorjahr. Zunehmende Bedeutung hat die Produktion von Bio-Olivenöl. So bewirtschaftet das Unternehmen seine 400 ha große Anpflanzung der Hacienda Guzmán in La Rinconada bei Sevilla seit kurzem nach Bio-Richtlinien; die ersten von hier als Bio zertifizierten Öle sollen in diesem Jahr unter der Marke „HG“ auf den Markt kommen. rb/lz 46-15 Ybarra wächst mit Handelsmarken Valderrama zielt auf Premiumsegment D H Dank einer guten Entwicklung beim Geschäft mit Handelsmarken und der zunehmenden Bedeutung als Lohnabfüller kann der Feinkosthersteller Grupo Ybarra trotz der Wirtschaftskrise in Spanien eine positive Entwicklung vorweisen. So wurde der Umsatz gegenüber dem Vorjahr um 7 Prozent auf 180 Mio. Euro gesteigert. Ziel für 2015 sind mehr als 200 Mio. Euro. Nach Darstellung von Exportleiter Humberto Parias wird auf dem spanischen Markt schon mehr als die Hälfte des Umsatzes mit Private Label erwirtschaftet. Im Ausland, das mehr als ein Drittel des Geschäftes trägt, arbeitet Ybarra zunehmend als Lohnabfüller von Mayonnaisen und Saucen. Um die technischen Voraussetzungen dafür zu schaffen, hat das Unternehmen in den vergangenen fünf Jahren rund 12 Mio. Euro investiert. Das betraf sowohl den Standort in Sevilla, wo Öle, Mayonnaise und Saucen abgefüllt werden, als auch Lodosa in Navarra. Mit einem jährlich abgefüllten Volumen von 80 Mio. l ist Olivenöl gleichwohl noch immer Schwerpunkt der Geschäftstätigkeit, der rund 60 Prozent zum Umsatz beiträgt. Der übrige Teil entfällt auf Mayonnaise, Saucen und Konserven. rb/lz 46-15 A Das Image von spanischem Olivenöl, das lange Zeit im Schatten der italienischen Nachbarn stand, hat sich offenbar grundlegend geändert. Mit für diesen Imagewandel verantwortlich sind Hersteller wie die Aceite de Oliva Valderrama, S.L., die sich von Anfang an im Premiumbereich positioniert haben. Wie Geschäftsführer Miguel Millán García erläutert, hat das Unternehmen zwei Zielgruppen im Fokus: die Edelgastronomie sowie Spezialitätengeschäfte. So würden mit den Ölen inzwischen mehr als 80 Michelin-Restaurants in Europa beliefert, davon 30 allein in Spanien. Hinzu kommen so bekannte Restaurants wie das AdourAlain Ducasse in New York oder das French Laundry in Kalifornien. Zudem arbeitet Valderrama mit den Gourmet-Abteilungen des Handels wie etwa Corte Inglés zusammen. Das Sortiment der Öle ist durchweg reinsortig und umfasst Arbequina, Hojiblanca, Picudo, Ocal, Picual und Cornicabra. Für die Produktion verfügt Valderrama über eigene Anbauflächen in Toledo und Córdoba mit einer Gesamtfläche von 330 ha. Daran angeschlossen sind Ölmühlen, so dass die Oliven in weniger als einer Stunde verarbeitet werden. rb/lz 46-15 FOTO ACEITES DEL SUR U R Auf dem deutschen Markt ist Olys seit Oktober dieses Jahres erhältlich. O Zeitgleich wurde ein Traubenkernöl D N P eingeführt. Nach Auskunft von Eike Kölln, Brand Manager bei Deoleo in Frankfurt, gehe es nun Um fast 15 Prozent auf vorrangig um den Lismehr als 410 Mio. Euro tungsaufbau und die konnte Deoleo seinen Kommunikation der Umsatz in den ersten spezifischen Health sechs Monaten des lauClaims, so dass Carbofenden Geschäftsjahres nell künftig vor allem steigern. Als Ursache die Bereiche Wellness dafür werden in erster und Gesundheit abLinie die stark erhöhdeckt, während Bertolten Rohwarenpreise geli als Öl für das tägliche nannt, die bei der QuaKochen positioniert litätsstufe Extra Virgen ist. Für den Bereich um 60 Prozent über Verwöhnen soll die itadem Wert vom Juni S lienische Marke CaraM M D 2014 lagen. Weil diese pelli stehen. Die ErPreise nur graduell weiwartungen an Carbotergeben werden konnten, kam es zu nell sind hoch gesteckt. Nachdem der einem Rückgang beim Ebitda von Absatz der Marke durch ein Aktionsüber 44 Prozent. Umso stärkere Be- geschäft und Distributionserweitedeutung dürften bei Deoleo künftig rungen schon bis Ende September Produkte erhalten, die nicht auf Oli- dieses Jahres um 25 Prozent gesteigert venöl basieren. Wie Marketingdirek- werden konnte, werde für 2016 als tor Sébastien Mirabel erläutert, sei et- Folge von Sonderartikeln zum 150wa die unter dem Thema Gesundheit jährigen Jubiläum der Marke im kompositionierte Neuentwicklung „Car- menden Jahr sowie durch die beiden bonell Olys“ schon erfolgreich in den neuen Produkte eine Verdoppelung Niederlanden eingeführt worden. des Geschäftes erwartet. rb/lz 46-15 FOTO RALF BENDER Ü P L ÄNDERREPORT SPANIEN 2015 Juvé & Camps setzt auf Premium S S A Rund 2,8 Mio. Flaschen Cava verkauft Juvé & Camps pro Jahr. Gemessen am Volumen ist die Bodega damit vergleichsweise klein, doch zählt sie mit einem Umsatz von rund 24 Mio. Euro zu den größten der Branche. Grundlage für den relativ hohen Durchschnittspreis ist die konsequente Premium-Positionierung. So wird das Hauptprodukt „Reserva de la Familia“, auf das die Hälfte des Volumens entfällt, in Spanien zu einem Preis von 13 Euro und im Export für rund 20 USD verkauft. Diese Strategie will Area Manager Víctor Bernabé auch im Ausland fortführen und den hier erwirtschafteten Umsatzanteil von derzeit knapp 20 Prozent weiter ausbauen. Zuständig dafür ist ein drei Personen zählendes Team, deren Verantwortung nach Regionen unterteilt ist. Hauptmärkte sind die USA, Japan, und südamerika- E V C B A M J C nische Länder wie Peru. In Deutschland, wo rund 25 000 Flaschen verkauft werden, arbeitet Juvé & Camps mit regionalen Vertriebspartnern, wie der Smart Wines GmbH in Köln. Hinzu kommen die typischen SpanienImporteure. „Unsere Kunden können wir am besten über den Fachhandel erreichen“, sagt Bernabé. Hier werde die Qualität auch erkannt und geschätzt. Mittelfristig hält er hier ein Absatzvolumen von 100 000 Flaschen durchaus für möglich. rb/lz 46-15 L 59 Freixenet stärkt sein Weingeschäft Überdurchschnittliche Entwicklung bei „Mederaño“ und „Mia“ – Mengenrückgang bei Cava wieder stabilisiert S W S U D F A W S PA N I S C H E S L E B E N S G E F Ü H L G Für den Weinsektor sieht Freixenet eine weiterhin starke Entwicklung und hohes Potenzial für strategisch ausgerichtete Markenweinkonzepte. Nach Mitteilung von Dr. Hans-Joachim Momm, Geschäftsführer der Freixenet GmbH in Wiesbaden, entwickeln sich die beiden Weinmarken „Mederaño“ und „Mia“ sehr positiv. So sei im vergangenen Jahr eine Umsatzsteigerung von 8,4 Prozent erreicht worden und für das erste Halbjahr 2015 kann er ein Plus von 6,4 Prozent vermelden. Als besonders potenzialträchtig erweist sich seiner Einschätzung nach die für eine jüngere Zielgruppe entwickelte Marke „Mia“, die im ersten Halbjahr 2015 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 35 Prozent gewachsen sei. Ausgeweitet wurde die Markenrange mittlerweile um einen Rosado, einen Moscato und seit Frühjahr 2015 um eine Sangría. Mederaño ist mit einem Marktanteil im Spanien-Sortiment von aktuell 25,6 Prozent schon seit längerem die stärkste spanische Weinmarke im deutschen Einzelhandel und, wie Dr. Momm betont, die umsatzstärkste EAN im nationalen Produktvergleich. Für das Jahresendgeschäft sieht sich Freixenet gut aufgestellt: Mit TVWerbeformaten und strategischen Partnerschaften hat das Wiesbadener Marketingteam diverse Kampagnen lanciert, die dem Handel wichtige Absatzimpulse bescheren sollen. So F M W F Cava-Export im 1. Quartal 2015 Angaben in Mio. Flaschen Übrige 3,4 Japan 1,3 Deutschland 5,9 1,4 Frankreich USA 3,8 4,6 Belgien FOTO FREI ENET 13. N L QUELLE: CR CAVA M M F C D M F wurde Mederaño von September bis Oktober in der Kochshow „The Taste“ präsentiert und ab Mitte Oktober ist die Marke bei „Grill den Henssler“ vertreten. Mit diesen beiden Kampagnen werden rund 326 Mio. Kontakte erwartet. Für die zusätzlichen Maßnahmen hat Freixenet sein Werbebudget im Vergleich zum Vorjahr um 80 Prozent deutlich aufgestockt. Weniger erfreulich als beim Wein hat sich das Segment Cava entwickelt. Als Folge einer Preisanhebung im vergangenen Jahr kam es hier zu einem Volumenrückgang von 23 Prozent, der sich im laufenden Jahr mit -1 Prozent wieder beruhigt zu haben scheint. Mit einem Volumen von 20 D A D P C S F Mio. Flaschen stellt Freixent gleichwohl noch immer den überwiegenden Teil der Cava-Exporte nach Deutschland, die im letzten Jahr bei 30,5 Mio. Flaschen lagen. Der weltweite CavaMarkt (ohne Spanien) umfasst nach Angaben des Consejo Regulador mehr als 150 Mio. Flaschen. Trotz des Volumenrückgangs in Deutschland will Freixenet an der Preispolitik festhalten, die sich an einer langfristigen Wertschöpfungssteigerung orientiere. Wie Dr. Momm unterstreicht, ist das Produkt „Freixenet Carta Nevada“ im Ranking der größten Sektmarken im deutschen Lebensmittelhandel weiterhin sowohl wert- als auch mengenmäßig die 5,2 Großbritannien LEBENSMITTEL ZEITUNG GRAFIK N N U S Nummer zwei. Den wertmäßigen Marktanteil von Freixenet Carta beziffert er aktuell mit 5,2 Prozent. Diese Marktposition habe Freixenet auch im laufenden Geschäftsjahr gehalten. Mit einer Einschätzung zur weiteren Entwicklung will sich Freixenet nicht zu weit vorwagen, was durch den verschärften Preiswettbewerb aller relevanten Marktteilnehmer ohnehin sehr schwierig sei. „Dieser Markt ist ein derart preissensibles Marktsegment, so dass man keine realistische Prognose abgeben kann,“ sagt Dr. Momm, zumal die Preisgestaltung und die Durchführung von Aktionen in der Zuständigkeit der Entscheider im Handel liege. rb/lz 46-15 L ÄNDERREPORT SPANIEN 60 L Produktportfolio wird ausgebaut – Strategische Allianzen G A P M O B Calatayud steigert Exportgeschäft B B D E P S M Akquisition von Premiummarken und die Umsetzung strategischer Allianzen. „Mit Fosun haben wir jetzt auch sehr gute Voraussetzungen für die Erschließung des chinesischen Marktes“, sagt Osborne. Bislang wurde vor allem Schinken nach China geliefert. Realisiert wurden diese Ankündigungen bereits Anfang dieses Jahres mit der Übernahme der Atlantic Galician Spirits, S.L. einschließlich deren Marke „Nordés“. Das erst 2012 gegründete Unternehmen kam zuletzt auf ei- C Keine andere spanische Weinbauregion kann einen höheren Exportanteil vorweisen als die DO Calatayud. Nach Auskunft von DO-Präsident José Félix Lajusticia Rubio gehen inzwischen ganze 85 Prozent ins Ausland, was im vergangenen Jahr zu einem Umsatz von fast 46 Mio. Euro führte. Auffällig ist dabei die Entwicklung der in der DO produzierten Menge im Verhältnis zu den abgefüllten Flaschen. Während es bei der Gesamtmenge zu drastischen Rückgängen kam, ging die Zahl der Füllungen Mehr Menge als Wert Spanien rückt zum weltweit größten Weinexporteur auf F O T O D O C A L ATA U D M G T L steil nach oben: von 350 000 Flaschen im Jahr 1993 auf fast 7,3 Mio. Flaschen 2014. Grund dafür war die abnehmende Bedeutung der Genossenschaften, die ursprünglich für die gesamte Produktion verantwortlich waren, aber heute nur etwa 20 Prozent stellen. Typisch für die Region ist die Rebsorte Garnacha sowie das kühle Klima. rb/lz 46-15 J W S M D Um 5 Prozent auf 1,6 Mrd. Euro hat Spanien seinen Umsatz beim Weinexport in den ersten acht Monaten des laufenden Jahres gesteigert. Grund dafür ist nach Auskunft des Observatorio Español del Mercado del Vino (OeMv) in Madrid die gute Entwicklung bei DO-Weinen, die bei einem Mehrumsatz von insgesamt gut 77 Mio. Euro fast 49 Mio. Euro beigesteuert haben. Allein im August lag der Wertzuwachs laut OeMv bei 9,6 Prozent. Getragen wurde diese Entwicklung von den USA und Italien. Noch mehr zugelegt hat die ausgeführte Menge, die im genannten Zeitraum um 13 Prozent auf fast 1,6 Mrd. l gestiegen ist. Die Mehrmenge in Höhe von 184 Mio. l entfiel allerdings zum überwiegenden Teil (103 Mio. l) auf Fassware ohne Herkunftsangabe. Mit dieser Entwicklung liegt Spanien im Trend der vergangenen Jahre. Betrachtet man die Exporte seit 1995, haben sich die Ausfuhren in diesem Zeitraum verdreifacht, so dass Spanien mit einem Exportvolumen von 2,3 Mrd. l im Jahr 2014 der weltweit führende Weinexporteur ist. Überdurchschnittlich stiegen die Lieferungen von Fasswein: Bei Literpreisen von 40 Cents kommt dieses Segment inzwischen auf einen Anteil an den Ausfuhren von 55 Prozent. rb/lz 46-15 F S R R V R S J D B M B S E H S L R H S S N F B S E B S M T I K A S M I S H W P E M H W D U T E C T S D M S I B K L G K S K W D D S FOTO OSBORNE Bei Osborne stehen die Zeichen auf Expansion – und mit dem Einstieg des chinesischen Investors Fosun, der seit Mitte letzten Jahres mit 20 Prozent an Osborne beteiligt ist, stehen dafür auch die notwendigen Mittel zur Verfügung. Wie Unternehmenspräsident Tomás Osborne GameroCivico erklärt, gehe es um die weitere Internationalisierung der Gruppe, die nen Umsatz von 1,5 Mio. Euro. Ausgebaut wurde zudem die Vertriebskooperation mit Pernod Ricard, für die Osborne jetzt auch die Whiskymarken 100 Pipers und Passport vertreibt. Im Lizenzgeschäft besteht seit Mai eine Vereinbarung mit Aceites Maeva aus Escúzar bei Granada, das dem Olivenöl-Produzenten für die nächsten vier Jahre die Nutzung des Stiers von Osborne auf seinen Ölen innerhalb der EU gestattet. Maeva erzielte 2014 einen Umsatz von 125 Mio. Euro, der zu 70 Prozent im Ausland erwirtschaftet wird. Vorangetrieben werden soll auch das Restaurantkonzept von Osborne unter der Marke „Cinco Jotas“, von dem es bislang 18 Standorte gibt, davon vier außerhalb Spaniens. Ein neues Konzept unter dem StierLogo befindet sich in der Testphase. Ein Fokus C IC bei dem immer breiter werdenden Portfolio liegt auf dem Brandy „Carlos I“. Hier arbeitet Osborne seit mittlerweile zwei Jahren mit dem Barkeeper Charles Schumann zusammen, mit dessen Unterstützung Workshops und Wettbewerbe in der deutschen BarkeeperSzene organisiert werden Insgesamt hat Osborne das vergangene Geschäftsjahr mit einem Umsatzplus von 8 Prozent auf 251 Mio. Euro abgeschlossen, bei einem um 14 Prozent höheren Ebitda auf 40 Mio. Euro. rb/lz 46-15 F O TO R A L F B E N D E R S J J A T S I N Arbeiten am Image Sherry hat nur eine Zukunft wenn die Qualität überzeugt J A M F P L D H S Für Beltrán Domecq, Präsident des Consejo Regulador de Vinos de Jerez y Manzanilla, geht es vor allem um eines: das Wissen über Sherry zu vertiefen und dadurch mittelfristig den Absatz zu stabilisieren. Damit nämlich sieht es schon seit langem nicht besonders gut aus. So haben die Bodegas im vergangenen Jahr nur noch 36,6 Mio. l Sherry verkauft. Gegenüber mehr als 74 Mio. l im B D C Jahr 1999 ent- P V spricht das ei- R J M ner Halbierung des Volumens. Noch dramatischer war der Rückgang in Deutschland, das einst mit 9,5 Mio. l an dritter Stelle in der Exportstatistik rangierte und 2014 auf lediglich 3,3 Mio. l kam. Ein weiterer Rückgang von über 18 Prozent wurde bis August des laufenden Jahres registriert. Dennoch zeigt sich Domecq optimistisch. So habe sich das im In- und Ausland abgesetzte Gesamtvolumen im laufenden Jahr um nur noch 2 Prozent verringert; in Spanien sei es sogar zu einem Zuwachs von 7 Prozent gekommen. „Den tiefsten Stand haben wir damit erreicht“, sagt Domecq, „und für die Zukunft von Sherry habe ich ein sehr gutes Gefühl.“ Dabei stützt er sich auf die Tatsache, dass die in vielen Auslandsmärkten traditionell sehr stark verkaufte Sorte Cream langsam durch trockene Varianten wie Manzanilla oder Fino ersetzt werde. Im Zentrum der Marketingmaßnahmen stehen insbesondere Aktivitäten in der Gastronomie, wie die „Copa Jerez“, die 2017 zum inzwischen siebten Mal ausgerichtet wird. Hinzu kommen Food Pairing Events sowie Sherry Masterclasses. „Wir glauben, dass man Sherry wie einen Wein behandeln muss“, unterstreicht Domecq, was etwa die richtigen Glä- FOTO RALF BENDER E P F O TO R A L F B E N D E R B Nach einem Umsatzwachstum im letzten Jahr von 19 Prozent beim Export nach Europa sowie einem Plus von 6 Prozent in Deutschland plant die Gruppe Codorníu für 2015 ein ähnliches Ergebnis. Dazu setzt Europa-Verkaufsdirektor David Losantos auf einen Ausbau der Präsenz im LEH. Mit Holger Schipp wurde für diesen Kanal auch ein neuer Regional Manager verpflichtet, der für das Geschäft in Deutschland, Österreich, Schweiz und Dänemark verantwortlich ist. Im vergangenen Geschäftsjahr hat die Gruppe 218 Mio. Euro umgesetzt, was gegenüber dem Vorjahr einem Rückgang von 3,5 Prozent entspricht. Gleichwohl konnte der Gewinn von 700 000 auf 4,5 Mio. Euro deutlich ausgebaut werden. Mehr als die Hälfte des Umsatzes entfallen weiterhin auf den spanischen Markt, wobei der Export immer wichtiger wird. Überdurchschnittlich gut laufen die Geschäfte in den USA, das schon für 20 Prozent des Umsatzes steht. Weitere 13 Prozent entfallen auf Großbritannien und 8 Prozent auf Zentraleuropa. rb/lz 46-15 D R 2015 Osborne expandiert Codorníu stärkt sich in Deutschland T 13. N L ser und die richtige Servier-Temperatur voraussetze. Dieses Wissen müsse zunächst in der Gastronomie stärker bekannt gemacht werden. Für die Kommunikation am Regal sieht er dagegen vor allem die Bodegas in der Pflicht. Im Vergleich zu den bisherigen Maßnahmen hat das Consejo seine Aktivitäten bereits deutlich gesteigert. So wurde 2014 ein Budget von 1,3 Mio. Euro zur Verfügung gestellt, wovon 730 000 Euro in Kampagnen für Sherry außerhalb Spaniens flossen. Für das laufende Jahr konnte eine Verdoppelung erreicht werden. „Wenn wir wollen, dass Sherry wieder zu seiner früheren Größe zurückfindet, müssen wir uns aber noch mehr anstrengen,“ fordert Domecq. Das haben, ohne sich auf die Maßnahmen des Consejo zu verlassen, schon viele Bodegas in eigener Initiative getan. Dass Sherry heute wieder mehr und vor allem junge Menschen begeistert, ist zum großen Teil Unternehmern wie Juan Carlos Gutiérrez Colosía zu verdanken. Jahrzehnte lang hatte die gleichnamige Bodega aus El Puerto de Santa María als Almacenista für die Markenanbieter der Region gearbeitet und für diese Sherry ausgebaut und fassweise verkauft. Als dieser Vertriebsweg mit der Sherrykrise in den neunziger Jahren wegfiel,entschied sich Gutiérrez Colosía für das Risiko, von nun an unter eigenem Namen abzufüllen und selbst für den Verkauf zu sorgen. Heute ist die Bodega mit ihren Sherries nicht nur in Europa, sondern auch in Amerika und Asien vertreten – und mit der nachfolJ C G genden GeneC B ration scheint G C auch die Zukunft des Unternehmens gesichert. „Es hat sich gezeigt, dass Bodegas, die nur auf Volumen setzen, entweder schon vom Markt verschwunden sind oder auf andere Produkte ausweichen müssen“, sagt Gutiérrez Colosía. Sherry habe nur dann eine Zukunft, wenn die Qualität stimme. Viele der kleinen Bodegas hätten das schon verstanden und handeln danach. rb/lz 46-15
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