A KLÄNGE AUS LEIPZIGS TEMPEL Rekonstruktion eines Synagogenkonzertes von 1926 Programm Sonntag, 8. März 2015, 18 Uhr | Großer Saal Chorkonzert „Aus der Tiefe“ GewandhausKinderchor Mitglieder des Gewandhausorchesters Frank-Steffen Elster Leitung Klänge aus Leipzigs Tempel Rekonstruktion eines Synagogenkonzertes vom 14. März 1926 Joseph Rheinberger Messe A-Dur op. 126 Friedrich Kiel Der 130. Psalm op. 29 | Sechs geistliche Gesänge op. 64 Francis Poulenc Litanies à la Vierge Noire FP 82 Einführung in das Konzertprogramm durch einen Studierenden der Musikwissenschaften um 17.15 Uhr im Schumann-Eck 0 341 . 1270-280 www.gewandhaus.de 2 07. März 2015 // 19.30 Uhr Thomaskirche zu Leipzig Ausführende: Anja Pöche – Sopran Susanne Langner – Alt Amnon Seelig – Kantor Henrik Hochschild – Violine Ullrich Böhme – Orgel Ulrich Vogel – Orgel Leipziger Synagogalchor Kammerchor Josquin des Préz Leitung: Ludwig Böhme Schirmherr: Dr. Dieter Graumann, ehem. Präsident des Zentralrates der Juden in Deutschland 2 Programm Grußwort Dr. Graumann 3 Grußwort Programm Johann Sebastian Bach 1685–1750 Fantasie g-Moll (BWV 542/1) für Orgel Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Freunde der Synagogalmusik, Salomone Rossi um 1570–1630 Al naharot bawel (Psalm 137) Lamnazeach al hagitit (Psalm 8) Motetten für vier- und fünfstimmigen Chor Georg Friedrich Händel 1685–1759 Geh’ dort zu züchtigen (Rezitativ) Vor Gottes Angesicht sinkt Tyrannenpracht in Staub (Arie) aus dem Oratorium “Debora” eingerichtet für Sopran, Violine und Orgel Arcangelo Corelli 1653–1713 La Folia d-moll eingerichtet für Violine und Orgel Bearbeitung: Hubert Léonard (1819–1890) es freut mich sehr, auch in diesem Jahr die Schirmherrschaft für ein Konzert des Leipziger Synagogalchors übernehmen zu dürfen. Dieses Mal steht die Veranstaltung unter dem Motto „Klänge aus Leipzigs Tempel“. Wir dürfen also wortwörtlich Großes erwarten. Louis Lewandowski 1821–1894 Ma towu für Kantor, Chor und Orgel Samuel Lampel 1884–1942 Tauw l’haudauß (Psalm 92) für Kantor, Chor und Orgel Salomon Jadassohn 1831–1902 Ich hebe meine Augen auf zu den Bergen (Psalm 121) Motette, op. 128 für Chor Arnold Mendelssohn 1855–1933 Wenn der Herr die Gefangenen Zions erlösen wird Motette, op. 81 Nr. 1 für Chor Felix Mendelssohn Bartholdy 1809–1847 Jerusalem! Jerusalem, die du tötest die Propheten aus dem Oratorium “Paulus” eingerichtet für Sopran und Orgel Lass, o Herr, mich Hilfe finden Herr, wir trau’n auf deine Güte zwei geistliche Lieder für Alt, Chor und Orgel Bereits bei dem Jubiläumskonzert 2012 durfte ich mich von dem bis damals nur durch Hörensagen und Nachlesen bekannten Renommee des Leipziger Synagogalchors persönlich überzeugen: Er ist in der Tat ein wahres Schmuckstück der liturgischen Musikszene, ein Juwel der synagogalen Kultur. So wertvoll und einzigartig und zum immer wieder darin Eintauchen schön. Wer sich so wie dieser Chor von Herzen verschreibt, das jüdische kulturelle Erbe nicht nur am Leben zu erhalten, sondern auch vielen Menschen zugänglich und bekannt zu machen, kann nicht anders, als sich dabei direkt in mein Herz „hinein zu singen“! Ein für viele Menschen unbekannter Teil der deutschen Kulturgeschichte wird durch die Auswahl der Musikstücke jüdischer Komponisten immer wieder sichtbar gemacht. Auch die diesjährige Wiederaufführung des Konzertes aus der Großen Gemeindesynagoge Gottschedstraße aus dem Jahr 1926 zeigt den starken kulturellen Beitrag, den die jüdische Gemeinschaft vor dem Zweiten Weltkrieg und dem Alptraum der Shoa in Deutschland geleistet hat. Es macht aber auch die große Lücke sichtbar, die die Shoa in Deutschland hinterlassen hat. Ein großer schwarzer Fleck, der uns auch immer wieder daran erinnern soll, jeglichen Antisemitismus direkt und entschieden zu bekämpfen, mit aller Kraft und alle gemeinsam. Samuel Lampel war als Musikschriftsteller und Oberkantor der Leipziger Hauptsynagoge einer dieser großen Kulturbeitragenden. 1942 wurde er nach Auschwitz deportiert und dort ermordet. Dass nun seine Werke 70 Jahre nach Befreiung des Konzentrationslagers Auschwitz wieder zum Leben erweckt und für das Publikum erlebbar gemacht werden, ist ganz besonders bewegend und eine ganz besondere Würdigung. Das Gedenken wird in Klänge gefasst und in unseren Herzen bewahrt. Somit bleiben Samuel Lampel und all die anderen jüdischen Komponisten für immer am Leben. Für diese Leistung des Leipziger Synagogalchors danke ich seinem Leiter Ludwig Böhme und allen Chormitgliedern sowie dem Kammerchor Josquin des Préz, welcher hier in Zusammenarbeit mit dem Leipziger Synagogalchor dieses ganz besondere Gemeinschaftskonzert veranstaltet, von ganzem Herzen. Ich wünsche nun aber allen Gästen und Freunden eine schöne Veranstaltung bei der musikalischen Zeitreise ins Jahr 1926, Herzlichst Dr. Dieter Graumann 4 Einführung Einführung Begegnungen „Tempelkonzert“ in der Thomaskirche „Und so möge denn der schöne Bau rüstig vorwärts schreiten und […] ein neues Band um confessionell geschiedene Mitbürger sein; wie er immer ein ehrendes Denkmal sein wird für den Beistand, den bei seiner Gründung und Aufrichtung die Behörden und Bewohner Leipzigs ihren israelitischen Mitbürgern mit brüderlicher Bereitwilligkeit reichten.“ (aus: Die neue Synagoge in Leipzig, Die Gartenlaube, Berlin 1854) Der „Tempel“ in der Gottschedstraße An einem Sonntagvormittag vor 89 Jahren war das heutige Programm in Leipzig schon einmal zu erleben. Eingeladen hatte der Chor des „Tempels“, wie die liberale Gemeindesynagoge am Beginn der Gottschedstraße, Ecke Zentralstraße genannt wurde. Damals bog dort noch die Straßenbahn ab, um zur Elsterstraße und dann weiter zum Waldplatz zu fahren oder in umgekehrter Richtung an der Thomaskirche vorbei die Innenstadt zu durchqueren. Das Konzert am 14. März 1926 fand „zum Besten der Wohlfahrtspflege innerhalb der Israelitischen Religionsgemeinde zu Leipzig“ statt. Doch zugleich sollte es einem weiteren – gleichfalls sozialen – Anliegen dienen: Leipzigs Bürger und Gäste, gleich welchen Glaubens, sollten eingeladen werden, eigene Eindrücke von der Kultur des „Tempels“ zu sammeln. So suchten die Organisatoren nicht zuletzt jene anzusprechen, die vielleicht noch nie in ihrem Leben eine Synagoge betreten hatten und möglicherweise Vorbehalte hegten. Durch Begegnungen wollten sie Vor-Urteile abbauen helfen. Ob sie durch das glücklicherweise vereitelte Vorhaben zweier Männer ein Jahr zuvor, den „Tempel“ in die Luft zu sprengen, in besonderer Weise motiviert wurden, muss dahingestellt bleiben. Kantoren, Chorleiter, Organist und Rabbiner unternahmen in den folgenden Jahren sehr viel, um die Öffentlichkeit für jüdische Kultur zu sensibilisieren und das gegenseitige Verständnis und Miteinander von Menschen unterschiedlichster Identität zu fördern. Funkstunden fanden statt. Vortragsreihen wurden geboten. Artikel erschienen: über Musik zu jüdischen Festtagen oder überhaupt zur Geschichte der Musikausübung von Juden. Dieser Aspekt spielte auch in dem Konzert vom 1926 eine Rolle. Mit Werken von Louis Lewandowski und Samuel Lampel wurde Musik vorgestellt, wie sie in den Gottesdiensten am „Tempel“ erklang: Bearbeitungen historischer Melodien nach dem Vorbild europäischer Kompositionen. Nicht zu vergessen Salomon Jadassohn, der wiederholt für den „Tempel“ geschrieben hatte, dessen Werke aber ebenso in evangelischen Gotteshäusern wie der Thomaskirche oder in Konzertsälen erklangen. Besonders lagen den Veranstaltern die Werke Salomone Rossis am Herzen. Chorleiter Barnet Licht widmete dem bis heute viel zu wenig bekannten Komponisten, der zur Zeit Monteverdis am Hofe zum Mantua wirkte, im Vorfeld der Aufführung einen engagierten Artikel. Das Konzert, das von jüdischen und nichtjüdischen Musikern gemeinsam gestaltet wurde (auch im Chor sangen Juden und Nichtjuden gemeinsam), reichte jedoch über synagogale Musik weit hinaus: Das Programm sollte die Vielfalt des Schaffens jüdischer Musiker als wichtiger Teil europäischer Kulturentwicklung andeuten und zugleich Beispiele für die wechselseitigen Berührungspunkte und Einflüsse verschiedener kultureller Traditionen vorstellen. 5 iberischen Halbinsel zurück, der auf Festen ebenso wie im Theater populär war. Andererseits bezeichnet Folia eine Gedichtform und ein musikalisches Modell. Sie wurde zu einem beliebten aristokratischen Tanz.) Hans Hiller, neben seiner Anstellung am „Tempel“ hauptamtlich Organist der Leipziger Friedenskirche, spielte Musik von Bach. Dass viele Gemeindemitglieder begeistert die Motetten in der Thomaskirche besuchten, bedarf keiner großen Vorstellungskraft. Nicht wenige verzichteten dafür sogar auf die Gottesdienste. Chorleiter Barnet Licht setzte sich schon in den 1920er Jahren leidenschaftlich für die Idee ein, den Sarkophag des berühmten Thomaskantors an seine einstige Wirkungsstätte zu überführen. Abgesehen von allen erklärten und möglichen Absichten bot das Konzert jedoch vor allem viele Möglichkeiten zu eigenen Erfahrungen und Assoziationen, zu denen auch die heutige Wiederaufführung des Programms über historische Bezüge hinaus anregen möchte. Aufgelesen in historischen Veröffentlichungen: Historische Ansichtskarte von Leipzig Auch Instrumentalmusik hielt mit den Konzerten – über die Orgelvor- und -nachspiele in den Gottesdiensten oder bei Feierlichkeiten hinaus – Einzug in den „Tempel“: Leo Schwarz (Konzertmeister am Gewandhaus und Gemeindemitglied) spielte Variationen von Corelli über eine Folia. (Der Begriff geht einerseits auf einen lebhaften Tanz auf der „Bach und Händel schreiben ihre unsterblichen Werke. Und es ist mit Sicherheit anzunehmen, daß die Vertreter jener Zeit manche dieser edlen Melodien mit in die Synagoge nahmen und daß das reiche Figurenwesen (Koloratur) der großen Meister auf die Singweise (Chasonus) der Vorbeter überging. Nach den großen ‚Vorklassikern‘ Bach, Händel, Gluck traten die drei großen ‚Klassiker‘ Haydn, Mozart, Beethoven auf den Plan, und die Fülle edelster Musik, die von diesen geschaffen wurde, konnte die empfänglichen Juden nicht unbeeinflußt lassen. Trotz Richard Wagners hämischen Bemerkungen stellen wir mit Stolz fest, daß die Juden bedeutende produk- 6 Einführung tive Musiker hervorgebracht haben; man denke an Meyerbeer, Bizet, Halevy, Brüll, Offenbach, Goldmark – und an Mendelssohn-Bartholdy und Rubinstein, die dem Judentume entstammen.“ (Samuel Lampel, Kantor am „Tempel“ seit 1914, veröffentlicht 1926) Salomone Rossi „Seine hebräischen Psalmen und Liturgien für den Sabbathgottesdienst sind wahre Perlen hebräischer Musik. Leider haben diese Kompositionen nicht die Verbreitung erfahren, die ihnen unbedingt zukommt. Das mag daran liegen, daß sich Rossi in ihnen nicht an die althergebrachten jüdischen Weisen hielt, sondern sie im Stile Palestrinas klassisch durcharbeitete. In der Musikgeschichte gewann Salomon Rossi eine bedeutende Stellung und dazu noch zu einer Zeit, in der es für Juden nicht leicht war, offene Anerkennung zu finden.“ (Barnet Licht, Chorleiter am „Tempel“ seit 1924, veröffentlicht 1926) Samuel Lampel „Von der Orgelempore und der Orgel her drangen an das Ohr der betenden Gemeinde mit einem Male Melodien und Harmonien, die aufmerken ließen, die nicht mit ‚Süßem Schmelz‘ beinahe einlullend wirkten, wie man’s jahrelang gewohnt war, sondern die mit herben Intervallen, mit kräftigen Akkorden, mit farbigem Wechsel der Tonarten hier die Ergriffenheit eines gottdurchdrungenen Beters, dort den Schrei eines unerschütterlichen Herzens wiedergaben. Diese Tonsprache des Gottesdienstes führte hinaus aus der Sanftheit und Weichheit der Alten, eines Lewandowski, […] der […] jahrzehntelang den Gottesdienst beherrschte. Die neue Tonsprache führt dagegen hinein in den Stil unserer Zeit […].“ (Max Jaffé, Kantor am „Tempel“ seit 1914, veröffentlicht 1928) Werktexte Salomon Jadassohn „Ich kann diese Skizze nicht schließen, ohne zum Ruhme Jadassohns hervorzuheben, daß seine deutschen Festgesänge, von seinen herrlichen Psalmen und Motetten ganz abgesehen, welche er für die Leipziger Synagoge komponiert hat, ihrer Originalität und Gediegenheit wegen – auch alte Synagogenweisen hat er dazu benutzt – als wahre Perlen des jüdischreligiösen Gesanges gelten dürfen. Damit hat sich dieser große Musiker um den jüdischen Gottesdienst ein bleibendes Verdienst erworben.“ (Bernhard Jacobsohn, Kantor am „Tempel“ 1874–1907, veröffentlicht 1912) Thomas Schinköth, Ende 2014/Anfang 2015 7 Werktexte Salomone Rossi Al naharot bawel (Psalm 137) Al naharot bawel, scham jaschawnu gam bachinu, b’sochrenu et zijon. Al arawim b’tocha talinu kinorotenu. An den Flüssen Babels, da saßen wir und weinten, wenn wir an Zion dachten. An die Weiden in jenem Land hängten wir unsere Harfen. Denn unsere Fänger verlangten Lieder von uns, unsere Peiniger forderten Jubel: Singt uns ein Lied von Zion! Wie können wir in einem fremden Land das Lied des Herrn singen? Wenn ich dich, Jerusalem, vergesse, soll mir die rechte Hand verdorren. Die Zunge soll mir am Gaumen kleben, wenn ich nicht mehr an dich denke, wenn Jerusalem nicht meine höchste Freude ist. Denke, Ewiger, an die Söhne Edoms am Tag der Eroberung Jerusalems; sie sagten: reißt es nieder, reißt es nieder, bis auf die Fundamente! Tochter Babels, dem Untergang geweiht, Wohl dem, der dir heimzahlt, was du uns angetan hast. Wohl dem, der deine Kinder packt und sie an den Felsen zerschmettert. Ki scham sch’elunu schowenu diwre schir, w’tolalenu ßimcha: schiru lanu mischir zijon. Ech naschir et schir adonaj al admat nechar? Im eschkachech, j’ruschalajim, tischkach j’mini. Tidbak l’schoni l’chiki im lo esk’rechi, im lo a’ale et j’ruschalajim al rosch ßimchati. S’chor, adonaj, liwne edom et jom j’ruschalajim; ha’om’rim: aru, aru ad haj’ßod ba! Bat bawel hasch’duda, aschre schej’schalem lach et g’mulech schegamalt lanu. Aschre schejoches w’nipez et olalajich el haßala. Salomone Rossi Lamnazeach al hagitit (Psalm 8) Lamnazeach, al hagitit; mismor l’david. Adonaj adonenu, ma adir schimcha b’chol ha’arez, Für den Musikmeister, auf der Gitit; ein Psalm Davids. Herr, unser Herrscher, wie mächtig ist dein Name auf der ganzen Erde, der du deine Pracht über die Himmel ausbreitest. Aus den Mündern der Babys und Säuglinge schufst Du die Kraft, um den Widersachern und den Rachgierigen zu trotzen. ascher t’na hod’cha al haschamajim. Mipi ol’lim w’jon’kim jißad’ta os l’ma’an zor’recha, l’haschbit ojew umitnakem. 8 Werktexte Ki ere schamecha ma’aße ezb’otecha, jareach w’chochawim ascher konanta: Ma enosch ki tisk’renu uwen adam ki tifk’denu? Wat’chaß’rehu m’at me’elohim, w’chawod w’hadar t’at’rehu. Tamschilehu b’ma’aße jadecha, kol schata tachat raglaw: Zone wa’alafim kulam, w’gam bahamot ßadaj, zipor schamajim udge hajam, ower orchot jamim. Adonaj adonenu, ma adir schimcha b’chol ha’arez. Georg Friedrich Händel Werktexte Seh ich den Himmel, deiner Hände Werk, Mond und Sterne, die du befestigt hast: Was ist der Mensch, dass du ihn beachtest, was ist der Mensch, dass du dich seiner annimmst? Ein wenig geringer als die Engel hast du ihn gemacht und ihn mit Ehre und Achtung geziert. Du hast ihn zum Herrscher über das Werk deiner Hände gemacht, alles hast du ihm zu Füßen gelegt: All die Schafe und Rinder, die wilden Tiere, die Vögel des Himmels, die Fische im Meer und alles, was das Meer durchzieht. Herr, unser Herrscher, wie gewaltig ist dein Name auf der ganzen Erde Geh’ dort zu züchtigen (Rezitativ) Vor Gottes Angesicht sinkt Tyrannenpracht in Staub (Arie) Geh‘ dort zu züchtigen, wo man dich scheut! Nur Gott allein gebietet hier und uns begeistert heil’ge Glut zu Waffentat und Freiheitskampf. Du aber lernest, dir zum Verderben, was es heißt, dass Gott dein Feind ist! Vor Gottes Angesicht sinkt Tyrannenpracht in Staub. Wer da prahlt mit seiner Macht, ist des eitlen Stolzes Raub. Louis Lewandowski Ma towu Ma towu, oholecho ja’akow, mischk’noßecho jißro’el. Wa’ani b’row chaßdecho owo weßecho, Wie schön sind deine Zelte, Jakob, deine Wohnungen, Israel! Ich aber will in dein Haus kommen in deiner großen Güte und in Ehrfurcht knien vor deinem heiligen Tempel. Herr, ich liebe die Stätte deines Tempels und den Ort deiner Herrlichkeit. Ich aber will vor dir knien, Herr, der du mich geschaffen hast. eschtachawe el hechal kodsch’cho, b’jiroßecho, el hechal kodsch’cho, b’jiroßecho. Adonoj, ohawti m’on beßecho um’kom mischkan k’wodecho, wa’ani eschtachawe w’echro’oh, ew’r’cho lifne adonoj oßi. 9 Wa’ani ß’filoßi l’cho adonoj, eß rozon, elohim b’row chaßdecho, aneni be’emeß jisch’echo. Ich aber bete zu dir, Herr, zur rechten Zeit. Höchster, in deiner großen Güte erhöre mich bei der Wahrheit deines Heils. Samuel Lampel Tauw l’haudauß (Psalm 92) Mismaur schir l’jaum haschaboß. Tauw l’haudauß ladaunoj ul’samer l’schimcho eljaun, l’hagid babauker chaßdecho w’emunoß’cho balelauß, ale oßaur wa’ale nowel, ale higojaun b’chinaur. Ki ßimachtani adaunoj b’fo’olecho, b’ma’aße jodecho aranen. Ma god’lu ma’aßecho adaunoj, m’aud om’ku machsch’waußecho. Isch ba’ar lau jedo uch’ßil lau jowin eß sauß: Psalm, Lied zum Sabbattag. Es ist gut, dem Herrn zu danken und deinen Namen zu preisen, Höchster, des Morgens deine Gnade und des Nachts deine Treue zu verkünden, begleitet von Zither und Harfe. Denn du hast mich erfreut, Herr, mit deinem Werk, ich singe freudig von deinen Taten. Wie groß sind deine Werke, Ewiger, wie tief deine Gedanken. Ein Törichter erkennt es nicht, ein Narr begreift es nicht: Wenn auch die Gottlosen wie das Gras grünen und die Übeltäter blühen, sind sie dem Untergang geweiht in Ewigkeit. Aber du, Herr, bist erhaben für alle Zeit. Denn siehe, deine Feinde, Ewiger, werden zugrunde gehen, alle Übeltäter werden zerstreut. Du hast mein Horn gestärkt wie das eines wilden Ochsen, du tränktest mich mit frischem Öl. Meine Augen sollen die Niederlage meiner Feinde sehen, meine Ohren sollen den Fall meiner bösen Widersacher hören. Der Gerechte wird gedeihen wie eine Palme und wachsen wie eine Zeder auf dem Libanon. Gepflanzt im Haus des Ewigen werden sie in den Höfen unseres Herrn grünen. Noch im hohen Alter werden sie Früchte tragen, sie werden kräftig und grün sein, um zu verkünden: Der Ewige ist gerecht. Er ist mein Fels, es ist kein Unrecht an ihm. Bifrauach r’scho’im k’mau eßew wajozizu kol pau’ale owen, l’hischom’dom ade ad. W’ato moraum l’aulom adaunoj. Ki hine auj’wecho adaunoj, ki hine auj’wecho jauwedu, jißpor’du kol pau’ale owen. Watorem kirem karni balaußi, b’schemen ra’anon. Watabet eni b’schuroj bakomim olaj m’re’im tischmano osnoj. Zadik katomor jifroch, k’eres bal’wonaun jißge, sch’ßulim b’weß adaunoj, b’chazrauß elauhenu jafrichu. Aud j’nuwun b’ßewo, d’schenim w’ra’ananim jiju, l’hagid ki joschor adaunoj, zuri w’lau awloßo bau. 10 Werktexte Salomon Jadassohn Ausführende Ich hebe meine Augen auf (Psalm 121, 1–4, 5a, 8b) Ich hebe meine Augen auf zu den Bergen, von denen mir Hilfe kommt. Meine Hilfe kommt vom Herrn, der Himmel und Erde gemacht hat. Er wird deinen Fuß nicht gleiten lassen, und der dich behütet, schläft nicht. Siehe, der Hüter Israels schläft nicht, noch schlummert er. Der Herr behüte dich von nun an bis in Ewigkeit. Amen. Arnold Mendelssohn Wenn der Herr die Gefangenen Zions erlösen wird Wenn der Herr die Gefangenen Zions erlösen wird, dann werden wir sein wie die Träumenden, dann wird unser Mund voll Lachens sein, und unsre Zunge voll Rühmens sein. Dann wird man sagen unter den Heiden: Der Herr hat Großes an ihnen getan. Felix Mendelssohn Bartholdy Jerusalem! Jerusalem, die du tötest die Propheten Jerusalem! Jerusalem, die du tötest die Propheten, die du steinigest, die zu dir gesandt. Wie oft hab ich nicht deine Kinder versammeln wollen, und ihr habt nicht gewollt! Felix Mendelssohn Bartholdy Lass, o Herr, mich Hilfe finden Lass, o Herr, mich Hilfe finden, neig dich gnädig meinem Flehn, willst gedenken du der Sünden, nimmermehr kann ich besteh’n. Soll mein Sorgen ewig dauern? Sollen Feinde spotten mein? Schwach und hilflos soll ich trauern und von dir vergessen sein? O Herr? O Herr! Lass, o Herr, mich Hilfe finden, neig dich gnädig meinem Flehn, willst gedenken du der Sünden, nimmermehr kann ich besteh’n. Felix Mendelssohn Bartholdy Herr, wir trau’n auf deine Güte Herr, wir trau’n auf deine Güte, die uns rettet wunderbar, singen dir mit frommem Liede, danken freudig immerdar. 11 Ausführende Anja Pöche – Sopran Anja Pöche wurde in Leipzig geboren. Mit sechs Jahren wurde sie Mitglied des MDR Kinderchores, dem sie bis zum Abitur angehörte. Im Alter von 12 Jahren begann sie mit dem Klavierunterricht. 2003 wurde Anja Pöche Bundespreisträgerin beim Wettbewerb „Jugend musiziert“. Von 2003 bis 2010 studierte sie Gesang an der Hochschule für Musik und Theater „Felix Mendelssohn Bartholdy“ Leipzig in der Hauptfachklasse von Adelheid Vogel. Zusätzlich absolvierte sie das Studium der Gesangspädagogik, das sie ebenfalls 2010 abschloss. Seitdem ist sie auch unterrichtend tätig, u. a. als Stimmbildnerin beim Landesjugendchor Thüringen. Seit 2001 ist Anja Pöche die Sopranistin des renommierten und vielfach preisgekrönten Calmus Ensembles aus Leipzig. 2009 gewann sie mit ihren vier Kollegen einen ECHO Klassik in der Kategorie „Klassik ohne Grenzen“. Neben Konzertreisen mit dem Calmus Ensemble durch ganz Europa sowie Nord- und Südamerika singt Anja Pöche regelmäßig als Solistin in Oratorien- und Kantatenkonzerten mit Engagements in Deutschland, den USA, Irland (u. a. Kilkenny Arts Festival, Camerata Kilkenny mit Maya Homburger), der Schweiz (u. a. Musikfestival Davos, Boswiler Sommer, Camerata Zürich) und Großbritannien (Huddersfield Contemporary Music Festival). Einen Schwerpunkt ihres Repertoires bilden dabei die Werke Johann Sebastian Bachs und seiner Zeitgenossen. 2013 übernahm sie die Sopranpartie bei der Uraufführung von Barry Guys „Time Passing“ in der Tonhalle Zürich. In der Saison 2014/2015 wird Anja Pöche u. a. in Deutschland, Belgien, Italien, Österreich, der Schweiz, den USA, Ecuador, Kolumbien sowie mehrfach in Irland zu hören sein. Susanne Langner – Alt Die gebürtige Dresdnerin studierte am Mozarteum Salzburg bei Prof. KS Elisabeth Wilke Gesang und absolvierte 2006 mit Auszeichnung. In Meisterkursen bei Peter Kooij, Barbara Schlick, Wolfram Rieger, Axel Bauni und Peter Schreier vertiefte sie ihr interpretatorisches Wissen im Liedgesang und der Musik des Barock. Derzeit arbeitet sie verstärkt mit Prof. KS Ute Trekel-Burckhardt. Sie ist mehrfache Preisträgerin und Finalistin internationaler Wettbewerbe. So gewann sie 2004 Publikumspreis und Sonderpreis des Internationalen Bachwettbewerbes Leipzig und 2007 den Pfitznerpreis der Stadt Weiden. Ihre Tätigkeit im RIAS Kammerchor Berlin verbindet sie mit einer umfangreichen Karriere als international gefragte Solistin. Als Spezialistin für Barockmusik steht sie auf der Opernbühne, beispielsweise als Orlando (Georg Friedrich Händel) 12 Ausführende in Berlin, Venus (Alessandro Scarlatti) in Potsdam oder als Oronte (Antonio Vivaldi) unter Federico Maria Sardelli in Barga, Toscana. Vor allem aber führen sie zahlreiche Konzertverpflichtungen ins In- und Ausland, wo sie mit namhaften Ensembles wie dem Kreuzchor Dresden, dem Deutschen Symphonie Orchester Berlin, dem Freiburger Barockorchester, Concerto Köln, dem Wrocław Baroque Orchestra, der Lautten Compagney Berlin und der Akademie für Alte Musik Berlin musiziert. Eine besonders intensive Zusammenarbeit verbindet sie mit dem Thomanerchor Leipzig unter Prof. Georg Christoph Biller, den Virtuosi Saxoniae unter Prof. Ludwig Güttler, dem Dresdner Kammerchor unter Prof. Hans-Christoph Rademann, dem Gewandhausorchester Leipzig, dem Leipziger und Dresdner Barockorchester, Chor und Orchester des WDR und diversen kammermusikalischen Ensembles. Dabei gastiert sie regelmäßig bei Festivals wie dem Leipziger Bachfest, dem MDR Musiksommer, dem Europäischen Musikfest Stuttgart, den Tagen für alte Musik Helsinki, Wratislavia Cantans oder den Magdeburger Telemann-Festtagen. Amnon Seelig – Kantor Amnon Seelig (Bassbariton), geboren in München, schloss sein Gesangs- und Musiktheoriestudium an der Jerusalemer Musikakademie jeweils mit einem Bachelor und sein Gesangsstudium bei Prof. Donald Litaker an der Hochschule für Musik Karlsruhe mit dem Master ab. Bereits in Israel Ausführende sang er in namhaften Ensembles wie The Israeli Vocal Singers, The Philharmonia Singers Israel, Jerusalem Music Academy Chamber Choir und The FourPlay Quartet, das er auch gegründet hat. Er hat Engagements im Kammerchor Stuttgart, in der Rheinischen Kantorei, im Vocalconsort Berlin, Vocalensemble Rastatt, Berliner Rundfunkchor u. a. Des Weiteren ist er Ersatzdirigent und Musikbearbeiter des Synagogenchors München. Seit Oktober 2010 studiert er im Kantorenseminar des Abraham Geiger Kollegs an der Universität Potsdam. Er amtierte in vielen Synagogen als Kantor, u. a. in Berlin, München, Augsburg und Warschau. Er ist seit Oktober 2010 Stipendiat des ELES-Begabtenförderungswerks. Henrik Hochschild – Violine Henrik Hochschild wurde in Leipzig geboren und ist hier seit 1990 als stellvertretender 1. Konzertmeister im Gewandhausorchester engagiert. Seine violinistische Ausbildung erhielt er u. a. an der Musikschule Leipzig bei Gabriele Schwarz und an der Hochschule für Musik „Felix Mendelssohn Bartholdy“ bei Prof. Klaus Hertel. Weitere Studienschwerpunkte waren Kammermusik (Prof. Gerhard Bosse), Komposition (Günter Neubert) und Dirigieren (Prof. Volker Rohde). Im Jahre 1993 war er Mitbegründer des Gewandhausoktetts und als dessen Primarius mit reger Konzerttätigkeit im In- und Ausland bis zum Jahre 2003 tätig. Sein regelmäßiges pädagogisches Wirken begann im Jahre 2000 zunächst als Dozent an der Internationalen Jungen Orchesterakademie im oberpfälzischen Pleystein, wo er seitdem als Stimmgruppen- und Orchestercoach an allen Arbeitsphasen des Jugendorchesters beteiligt war. Den Schwerpunkt seiner Lehrtätigkeit bildet seit dem Sommersemester 2002 ein Lehrauftrag an der Hochschule für Musik und Theater Leipzig, wo er im Jahre 2010 zum Honorarprofessor ernannt wurde. Regelmäßig arbeitet Henrik Hochschild mit verschiedenen Jugend- und Studentenorchestern (u. a. der Jungen Deutschen Philharmonie, dem Sinfonieorchester der HMT Leipzig und dem Leipziger Universitätsorchester) zusammen und bemüht sich um die Weitergabe der im sächsischen Raum traditionell gewachsenen Spiel- und Klangkultur an die jüngere Generation. Seit vielen Jahren ist er außerdem regelmäßiger Gast beim Affinis Music Festival in Japan, wo er sich mit Meisterklassen und Workshops, vor allem aber durch gemeinsame Kammermusikund Orchesterprojekte für die Fortbildung des japanischen Orchesternachwuchses engagiert. Ullrich Böhme – Orgel Ullrich Böhme wurde im sächsischen Vogtland geboren. Die wertvolle Barockorgel seines Heimatortes Rothenkirchen, an der er bereits mit 13 Jahren Organistendienst leistete, weckte in ihm die Begeisterung für die „Königin der Instrumente“. Deshalb studierte er von 1972 bis 1979 an der Kirchenmu- 13 sikschule Dresden (Hans Otto) und an der Hochschule für Musik Leipzig (Wolfgang Schetelich). Kurse besuchte er, in Anbetracht der begrenzten Möglichkeiten zu Zeiten des Eisernen Vorhangs, u. a. bei Piet Kee, Ewald Kooiman und Ton Koopman. Nach dem Staatsexamen wirkte er bis 1986 als Kantor und Organist an der Kreuzkirche Chemnitz. Im Bachjahr 1985 wurde Ullrich Böhme unter vielen Bewerbern zum Leipziger Thomasorganisten gewählt. Seitdem ist das solistische Orgelspiel in der Thomaskirche zu Gottesdiensten, Konzerten und Motetten des Thomanerchores sowie das Basso-continuo-Spiel zu Passionen, Oratorien und Kantaten seine wichtigste Aufgabe. Gegenwärtig erscheint eine Serie von 10 Bachkantaten-CDs bei dem Label RONDEAU. Darüber hinaus führen ihn Konzertreisen regelmäßig in viele Länder Europas, nach Nordamerika und nach Japan, Südkorea und Australien. Rundfunk- und Fernsehanstalten aus dem In- und Ausland produzierten Aufnahmen mit ihm. Mit viel Lob seitens der Fachpresse wurden seine zahlreichen Solo-CD-Einspielungen bei verschiedenen Labels bedacht (Jahrespreis der Deutschen Schallplattenkritik 2003). Für das Magazin des Leipziger Bach-Archivs ist er „seit mehr als einem Vierteljahrhundert nicht nur in Leipzig die uneingeschränkte Autorität in Sachen Bach und Orgel“. Ullrich Böhme wird in Jurys bedeutender internationaler Orgelwettbewerbe eingeladen. Er gab den Anstoß zur Restaurierung der großen Sauer-Orgel der Thomaskirche und entwarf das Konzept der neuen Bach-Orgel der Thomaskirche. Auch überregional wird seine Kompetenz als Sachverständiger bei Restaurierungen historischer Orgeln geschätzt. Ullrich Böhme unterrichtet an der Hochschule für Musik und Theater Leipzig und 14 Ausführende gibt Interpretationskurse im In- und Ausland. 1994 wurde er zum Professor ernannt. Ulrich Vogel – Orgel Ulrich Vogel wurde in Annaberg/Erzgebirge geboren und erhielt mit sechs Jahren seinen ersten Klavierunterricht. Bis zum Abitur besuchte er die Förderklasse Klavier am Schumann-Konservatorium Zwickau und studierte danach Dirigieren (bei Kurt Masur), Klavier und Komposition an der Musikhochschule Leipzig. In dieser Zeit errang er Preise bei Dirigier-, Kammermusik-, Improvisationswettbewerben. Dem Engagement an der Semperoper Dresden folgte von 1988 bis 1998 das an Oper und Gewandhausorchester Leipzig als Solorepetitor mit Dirigierverpflichtung, dann als 1. Kapellmeister. Seit 1998 freischaffend, dirigierte Ulrich Vogel u. a. die Rundfunkorchester Berlin und Leipzig, das Gewandhausorchester Leipzig, das Bilkent-Sinfonie-Orchester, das Sarasate-Orchester Spanien, das Pro Arte Orchester Wien, das StavangerSinfonie-Orchester, die Jenaer Philharmonie, die Weimarer Staatskapelle sowie das Orquestra Sinfonica da Bahia/Brasilien. Von 2000 bis 2005 war er 1. ständiger Gastdirigent des Opernfestivals Salvador/Brasilien und dirigierte hier u. a. die Erstaufführung von Wagners „Parsifal“. Von 2000 bis 2003 wurde er für die Einstudierung von Wagners Ring an das Opernhaus Zürich eingeladen. Parallel zu seinem dirigentischen Beruf ist Ulrich Vogel seit vielen Jahren als Pianist für Lied und Ausführende 15 Kammermusik tätig und konzertierte mit renommierten Gesangs- und Instrumentalsolisten in der Berliner Philharmonie, dem Konzerthaus Wien, der Semperoper, der Münchner Philharmonie, dem Leipziger Gewandhaus und dem Berliner Schauspielhaus. Konzertreisen führten ihn durch Europa, in die USA, nach Südamerika und Asien. CD- und Rundfunkproduktionen erfolgten mit Repertoire des 19. und 20. Jahrhunderts. Eigene Liedzyklen wurden 2000 herausgegeben und im MDR produziert. Ulrich Vogel gab als Gastprofessor Meisterkurse für Lied und Kammermusik an Hochschulen in Lissabon, Granada, Oslo, St. Petersburg, Boston, Seoul und Saõ Paolo. Seit 2003 ist er als Juror bei internationalen Wettbewerben tätig und gab gemeinsam mit Peter Schreier Meisterkurse für Liedinterpretation. 2003 erfolgte seine Berufung zum ordentlichen Professor an die Hochschule für Musik FRANZ LISZT Weimar mit Lehrstühlen in den Instituten für Dirigieren und Gesang/Musiktheater. Seit 2012 findet jährlich unter seiner Leitung der „Freisinger Meisterkurs“ für Lied und Kammermusik statt. Leipziger Synagogalchor „Die Liebe dieses Chors zur Musik, die er pflegt, ist echt und aufrichtig.“ Prof. Eliyahu Schleifer, Jerusalem, Leipziger Volkszeitung, 31. März 2010 Der Leipziger Synagogalchor wurde 1962 von Oberkantor Werner Sander mit dem Ziel gegründet, die jüdische sakrale Musiktradition zu pflegen und einem größeren Hörerkreis zu erschließen. 1972 übernahm Kammersänger Helmut Klotz die künstlerische Leitung des nichtjüdischen Laienchores, der sich zu einem im In- und Ausland hoch angesehenen Konzertchor entwickelte. Seit 2012 hat Ludwig Böhme die künstlerische Leitung inne. Das Ensemble widmet sich der Aufführung synagogaler Musik insbesondere des 19. und frühen 20. Jahrhunderts, z. B. von Louis Lewandowski, Salomon Sulzer, Samuel Lampel, Samuel Naumbourg, Samuel Alman, Abraham Dunajewski, Baruch Schorr, Wilhelm Würfel oder Heinrich Schalit, aber auch der Renaissance, z. B. von Salomone Rossi. Zum weltlichen Repertoire gehört traditionelle jiddische und hebräische Folklore in freien Bearbeitungen, u. a. von Werner Sander, Friedbert Groß, Fredo Jung, Juan Garcia und Ludwig Böhme. Konzertreisen führten den Chor durch Deutschland und ins Ausland, u. a. nach Polen, Israel, Südafrika, in die USA, die Ukraine, nach Brasilien, Spanien, Portugal, Schweden und Tschechien. Der Chor aus ca. 35 Sängerinnen und Sängern konzertiert a cappella, mit Solisten, mit Orgel-, Klavier- oder Orchesterbegleitung. Kammerchor Josquin des Préz Bemerkenswerte musikalische Einfühlsamkeit und Stilsicherheit werden dem Leipziger Kammerchor Josquin des Préz von Presse und Publikum bescheinigt. Das Ensemble begeistert dabei sowohl durch einen homogenen, kraftvollen und ausgewogenen Chorklang sowie durch überzeugende Qualität der einzelnen Stimmen. 1987 in Leipzig gegründet, war der Kammerchor bis heute in über 500 Konzerten zu erleben und hat sich als renommiertes Ensemble für Alte Musik etabliert. Unter künstlerischer Leitung von Ludwig Böhme hob der Chor das weltweit einzigartige Projekt der Gesamtaufführung des Werkes von Josquin des Préz aus der Taufe: „Josquin – Das Projekt“. Seit 2004 finden in der Leipziger Thomaskirche regelmäßig Konzerte statt, die Josquins Werke im Spannungsverhältnis zu nachfolgenden Epochen beleuchten. Der Chor nahm preisgekrönt an Wettbewerben teil, zuletzt mit „hervorragendem Erfolg“ beim 16 Ausführende Ausführende Dirigent ist Ludwig Böhme aktiv. Seit 2002 leitet er den Kammerchor Josquin des Préz, mit dem er beim 8. Deutschen Chorwettbewerb 2010 in Dortmund den 2. Preis gewann. Im April 2012 übernahm Böhme die künstlerische Leitung des Leipziger Synagogalchores. Konzerte führten Ludwig Böhme zu vielen großen Musikfestivals in Deutschland (z. B. Schleswig-Holstein Musik Festival, MDR Musiksom- 8. Deutschen Chorwettbewerb. Zahlreiche Tourneen führten die Sänger durch West- und Osteuropa. Bei Festivals wie dem MDR-Musiksommer, dem Kultursommer Rheinland-Pfalz oder dem Leipziger Bachfest sind sie gern gesehene Gäste. Vom GoetheInstitut wurde das Ensemble wiederholt auf Reisen geschickt, so nach Albanien und Argentinien. Produktionen beim MDR, WDR und DRadio Kultur sowie CD-Einspielungen belegen die hohe künstlerische Qualität des Kammerchores Josquin des Préz. 2011 erschien die CD „Missa Pange lingua“ mit Werken Josquins, im April 2011 wurde sie mit dem Supersonic-Award ausgezeichnet. Die neueste Produktion des Ensembles (Carus 2012) präsentiert Werke Leipziger Thomaskantoren. Ludwig Böhme – Künstlerische Leitung Ludwig Böhme liebt Vokalmusik – als Sänger, Dirigent, Dozent und Arrangeur. 1979 in Rodewisch/ Vogtland geboren war er von 1989 bis 1998 Mitglied im Thomanerchor Leipzig und arbeitete nach mer, Dresdner Musikfestspiele, Kultursommer Rheinland-Pfalz, Bachfest Leipzig), in viele Länder Europas, nach Südamerika und in die USA. CD-, Rundfunk- und Fernsehproduktionen dokumentieren diese Tätigkeit. Ludwig Böhme leitet Kurse für Chöre und Vokalensembles und unterrichtete von 2007 bis 2012 Dirigieren an der Evangelischen Hochschule für Kirchenmusik in Halle an der Saale. Er ist auch als Arrangeur erfolgreich (Contemporary A cappella Recording Award 2004). seiner Chorzeit bis 2002 als Assistent des Thomaskantors. Er studierte an der Hochschule für Musik und Theater „Felix Mendelssohn Bartholdy” Leipzig. Nach dem Diplom mit Auszeichnung folgte ein Aufbaustudium mit Konzertexamen. Seine Lehrer waren unter anderen Georg Christoph Biller und Horst Neumann, Kurse bei den King’s Singers, Ton Koopman und Morten Schuldt-Jensen gaben weitere Impulse. Ludwig Böhme ist Mitbegründer und Bariton des Leipziger Calmus Ensembles, eines der führenden Vokalensembles Deutschlands. Calmus singt weltweit ca. 70 Konzerte jährlich, ist Herausgeber einer eigenen Notenedition, gewann in den vergangenen 13 Jahren viele internationale Wettbewerbe sowie 2009 einen ECHO Klassik. Auch als Ihr Spezialist für Industrieversicherungen in Mitteldeutschland Eisenbahnstraße 1-3 in 04315 Leipzig Uwe Böhm - Account Manager Tel.: 0341 - 6972-2534 Funk: 0172 - 5483143 [email protected] HDI-Gerling - wir denken weiter! 17 18 Gedanken für den Nachhauseweg Gedanken für den Nachhauseweg Ein Blick in den „Tempel“ „Das Hauptportal liegt an der hintersten Ecke des Gebäudes etwas von der Straße zurück, im Hintergrund eines von Gittern eingeschlossenen Vorhofes. Der oblonge Raum, der Tempel, ist mit Betstühlen erfüllt, der erhöhete Raum am östlichen Ende, das Heilige, gehört dem Ceremoniell beim Gottesdienste an; von hier aus führen breite Treppen zu dem noch höher gelegenen, durch Vorhänge abgetrennten Allerheiligsten (Thoraschrank), Musik am „Tempel“ 1855 bis 1926: Eine Spurensuche „Ein Gebet ohne Gesang ist […] wie ein Körper ohne Seele.“ (Adolf Jellinek) Steigen wir die wenigen Stufen hinan, um einen Blick in das Innere zu thun, so kommen wir zuerst in eine geräumige, durch Oberlichtfenster erleuchtete Halle, zu deren Rechten sich ein Zimmer für den Prediger befindet, von welchem aus derselbe, wenn zur Winterszeit der Gottesdienst mit dem heizbaren, von der an die Halle sich anschließenden Vorhalle aus gangbarem Betsaale abgehalten wird, direkt auf die Kanzel gelangen kann. An dem Ende der Vorhalle liegt eine Treppe von Sandstein, die nach den westlichen Emporen der das Stockwerk über dem Betsaale einnehmenden Castellanwohnung führt. Wir stehen am Eingange, dem Blicke stellt sich dar das geräumige, hohe Mittelschiff, über welches das, durch zahlreiche dicht unter dem Plafond angebrachte Fenstergruppen herabfallende Licht eine magische Wirkung ausgießt. […] 19 Innenansicht des „Tempels“ die Gesetzrollen enthaltend. Hier gruppirt sich die Predigtkanzel und der Rednerstuhl für die Trauungen und Confirmationen, das Pult für den Vorbeter, die Sitze für den Prediger und den fungirenden Vorsteher, die herabhängende ewige Lampe und der neunarmige Leuchter.“ (aus: Die neue Synagoge in Leipzig, Die Gartenlaube, Berlin 1854) Die Synagoge in der Gottschedstraße befand sich noch im Bau, als Salomon Jadassohn die Besucher im Interim-Betsaal am Brühl überraschte: Mit jungen Mitgliedern der Israelitischen Religionsgemeinde hatte er einen Gesang für den Gottesdienst eingeübt. Schon entstand die Hoffnung, dass im neuen Gotteshaus, im gerade entstehenden „Tempel“, ein eigener Chor wirken könnte. Doch leider war die Gemeinde dafür noch zu klein (87 Mitglieder). So wurden, mit Erlaubnis des Rabbiners, zunächst die Thomaner um Unterstützung gebeten. Eine Abordnung des Knabenchores aus der Nachbarschaft sang zur Weihefeier im September 1855. Jadassohn hatte für das Fest den 24. Psalm oder Teile daraus vertont. Aber auch in den regelmäßigen Sabbat-Gottesdiensten halfen Thomaner aus, da aus den eigenen Reihen noch zu wenige Singende zur Verfügung standen. Viele Gemeindemitglieder waren über diese Situation keineswegs glücklich. Prediger Adolf Jellinek befürchtete nicht zuletzt, dass sich die Leipziger bei den zahlreichen Messegästen, für die damals die Synagoge so groß (1600 Plätze!) dimensioniert wurde, lächerlich machten, wenn nicht bald ein eigener Synagogenchor zustande käme. „als er mir die besten Sängerinnen heimlich abspenstig machte“ Der damalige Kantor Weisler kam auf die Idee, für den Chor „einige […] sehr brauchbare Knaben in Breslau zu gewinnen“. Das Vorhaben scheiterte. Doch eine Lösung versprach der Kontakt zum Conservatorium der Musik, das sich damals in der Innenstadt befand. Spätestens seit Ende der 1850er Jahre unterstützten Studierende den Synagogenchor, unter ihnen Arthur Sullivan aus England, später ein bedeutender Komponist. Wahrscheinlich bildeten die Männer- und Frauenstimmen unterschiedlicher konfessioneller Bindung auch den Kern des Gesangsvereins Psalterion, der 1865 unter Leitung von Jadassohn gegründet wurde. Allerdings beklagte der 1874 berufene Kantor Bernhard Jacobsohn, dass dieser Chor „nur an den Festtagen in Aktion“ getreten sei. Zudem habe er „bei diesen Gelegenheiten den Schwerpunkt mehr auf die exakte Aufführung größerer Chorwerke […] gelegt, als auf die eigentlichen liturgischen Gesänge“. Aber gerade diese lagen Jacobsohn am Herzen. Vor allem wollte er eine „singende Gemeinde“ heranziehen. Der Synagogenchor sollte sie stimulieren. Da Psalterion als „Konzertchor“ für diese Aufgabe ausfiel, suchte er eine Lösung unter Schülern der Religionsschule, die er in liturgischem Gesang unterrichtete. Er suchte aus ihnen einen kleinen Chor zu bilden. Leider erschienen etliche von ihnen nur unregelmäßig im Gottesdienst. Händeringend bat er die Eltern um Unterstützung, mit unterschiedlichem Erfolg. Zudem offenbarte sich ein neuer Konflikt. Jadassohn habe ihm „die besten Sängerinnen, die Stützen“ seines Chores, „heimlich abspenstig“ gemacht und „für den Psalterion zu gewinnen“ gesucht. Persönliche Spannungen zwischen Kantor und Chorleiter waren die Folge. Sie schwelten offenbar über viele Jahre, bis zur Auflösung von Psalterion um 1898/1900. 20 Gedanken für den Nachhauseweg Die meisten blieben „Ausländer“ … Glichen die angesprochenen Probleme eher einem Nebenschauplatz, prägte ein anderer Konflikt von Beginn an nachhaltig das Gemeindeleben: Die Israelitische Religionsgemeinde zu Leipzig war seit ihrer Gründung liberal dominiert. Auf die zahlreichen, kulturell unterschiedlich verankerten Orthodoxen und Chassiden wurde über Jahrzehnte kaum Rücksicht genommen. Wollten sie ihre Traditionen individuell weiterleben, mussten sie sich ihre Einrichtungen auf eigene Kosten schaffen und unterhalten (darunter Synagogen bzw. Betstuben), obwohl auch sie Gemeindesteuern bezahlten. Osteuropäische „Einwanderer“ waren oft schon von ihrem Status benachteiligt: Nur wenige von ihnen wurden eingebürgert. Die meisten blieben „Ausländer“, auch noch in zweiter und dritter Generation, ungeachtet ihres Selbstverständnisses. Dahinter verbarg sich nicht zuletzt eine weitverbreitete Geringschätzung von Osteuropäern. Ihr Einfluss in der Gemeinde sollte von vornherein zurückgedrängt werden. Auch die Musikausübung am „Tempel“ blieb von dieser Entwicklung nicht unberührt. Kantor Jacobsohn suchte sich als „deutscher Kantor“ deutlich von osteuropäischen Einflüssen abzugrenzen, sei es in seinem Gesang oder sei es durch polemische Äußerungen. Als 1900 ein zweiter Kantor für die Synagoge gesucht wurde, forderte die Stellenausschreibung ausdrücklich einen „deutschen Staatsangehörigen“. Die 1914 berufenen Kantoren Samuel Lampel und Max Jaffé sowie Chorleiter Barnet Licht suchten indes Brücken zu bauen. Etwa zeitgleich zu dem Konzert von 1926 entwarfen sie ein Konzept für eine Jüdische Musikwoche, die ein Jahr später zur Internationalen Musikausstellung in Frankfurt a. M. stattfinden sollte. Eine Exposition gehörte Gedanken für den Nachhauseweg dazu. Sie sollte auch die Entwicklung in Polen, Galizien und Russland darstellen. Doch gerade diesen Teil unterschlugen die Veranstalter in der Main-Metropole stillschweigend. Namentlich Barnet Licht, der selber aus Wilna stammte, sah sich zu öffentlicher Kritik veranlasst. Wenn jüdische Kulturgeschichte vermittelt würde, dann bitte in ihrer Gesamtheit und nicht selektiert. Max Jaffé wiederum engagierte sich wenig später im Rundfunk für „ostjüdische Literatur“. Bei diversen Vereinsabenden und Festen trat er immer wieder in gemeinsamen Programmen mit Kantoren und Chorsängern orthodoxer Synagogen auf. „ein Fremdkörper in unserem Gebetskultus“ Uneinig war sich die Gemeinde zunächst, ob sie in den „Tempel“ eine Orgel einbauen lassen sollte. Die Orthodoxen lehnten das Instrument ihrem Traditionsverständnis entsprechend ab. Aber auch die liberal Gesinnten schwankten. Nicht zuletzt dürfte die Kostenfrage bei der kleinen Gemeinde eine Rolle gespielt haben. So blieb der vorgesehene Platz vorerst frei. Erst 1868 wurde, ermöglicht durch eine großzügige Spende, ein Instrument der Firma Ladegast eingeweiht. Ob dieser Zeitpunkt in Zusammenhang mit der Synode stand, die ein Jahr später Rabbiner aus der ganzen Welt nach Leipzig führen und auch die Orgelfrage behandeln sollte, muss offen bleiben. 1898 folgte ein Instrument von Wilhelm Sauer (möglicherweise angeregt durch Sauers Werke in der Thomas- und vielleicht auch Peterskirche). Die einen begrüßten die Orgel im Gottesdienst, die anderen hielten sie für einen „Fremdkörper“. Einen interessanten Aspekt warf Kantor Jacobsohn auf: Die Orgel stünde „an der denkbar ungünstigsten Stelle, nämlich in der größtmöglichen Entfernung vom Kantor und hinter dessen Rücken, wie in den Kirchen“. Das war auf der oberen Westempore, von der aus auch der Chor sang. Wie sollte eine wirkliche musikalische Kommunikation entstehen? Eine weitere Frage löste Diskussionen aus: Darf ein Jude angesichts des Arbeitsverbotes am Sabbat und zu den Feiertagen die Organisten-Position übernehmen? In der Regel suchten sich die Gemeinden zu helfen, indem sie nichtjüdische Organisten anstellten, unter ihnen auch die Leipziger. Dies förderte nicht zuletzt das Miteinander von Menschen unterschiedlicher religiöser Identitäten, das gegenseitige Sich-Öffnen und Kennenlernen. So wurde Karl Stiller, in Hauptfunktion Organist an der Jacobi-, danach an der Peterskirche, an den „Tempel“ berufen. Nach ihm wirkte Paul Homeyer, später Gewandhausorganist, in der Synagoge. In den 1920er Jahren übernahm Hans Hiller, seinerzeit Organist der Friedenskirche, das Amt. Aber es gab auch eine Ausnahme: Mit Benno Kantrowitz, der zeitweilig auch den Psalterion-Verein geleitet hatte, wirkte ein Jude als Organist in der Gottschedstraße. Am Konservatorium hatte er Musiktheorie und Klavier, später auch noch Dirigieren studiert. Die Orgel hat in seinem Leben immer eine Rolle gespielt. 21 Chor gesungen hatte. Samuel Lampel schaffte das Buch Schire Jaakow seines Lehrers Alfred Rose aus Hannover an. Zugleich entstanden in Leipzig zwei eigene Sammlungen. Sie sind unmittelbar durch die Gottesdienste am „Tempel“ angeregt worden und über viele Jahre gewachsen. Beide fanden überregionale Beachtung. Die eine – Schire beth Jaakob von Louis Liebling und Bernhard Jacobsohn (1880) – bietet ein- bis zweistimmige Sätze. Sie war von der Absicht getragen, mit einfachen Mitteln den Gemeindegesang zu fördern und dabei zu vereinheitlichen. Die andere – Samuel Lampels Kol Sch’muel (1928) – knüpft an die Tradition mehrstimmiger Bearbeitungen für Kantor, gemischten Chor und Orgel an. Doch sollte sie „hinein in den Stil unserer Zeit“ führen, wie Lampels Kantorenkollege Max Jaffé es ausdrückte. Die Gemeinde habe die Stücke zunächst „recht kühl, wenn nicht gar ablehnend“ aufgenommen. Doch durch Lampels Beharrlichkeit hätten sich „verschiedene Piecen“ im Laufe der Jahre „fest in die Herzen der Betergemeinde gepflanzt“. „… hinein in den Stil unserer Zeit“ „zunehmendes Verständnis für unser religiöses Leben …“ Von Beginn an erklangen im „Tempel“ die gottesdienstlichen Weisen in Bearbeitungen nach dem Vorbild europäischer Kompositionen. Den Grundstock bildete zunächst der erste Band von Schir Zion, einer weitverbreiteten Sammlung des Wiener Kantors Salomon Sulzer, der übrigens 1869 als einziger Musiker zur Synode nach Leipzig reiste. So lernten auch die Thomaner und viele Studenten die Gesänge kennen. In den späten 1870er Jahren wurden die Werke von Louis Lewandowski aus Berlin eingeführt, angeregt durch Kantor Jacobsohn, einen seiner Schüler, der bei dem bekannten Synagogenmusiker im Gelegentlich gastierten andere Leipziger Chöre im „Tempel“. Als 1873 Julius Fürst, Professor für „aramäische und talmudische Sprache“, mit einer bewegenden Trauerfeier bedacht wurde, sang neben dem Psalterion-Verein auch das PaulusEnsemble der Universität in der Synagoge. 1915 gab der Leipziger Männerchor in dem Gotteshaus, gemeinsam mit Vokal- und Instrumentalsolisten, unter ihnen Leo Schwarz, „ein vaterländisches Konzert […] zum Besten der Kriegsnotspende“. Nach dem Ersten Weltkrieg öffnete sich der „Tempel“ zunehmend öffentlichen Musikveranstaltungen, gemeinsam gestaltet von Juden und 22 Gedanken für den Nachhauseweg Nichtjuden. Immer wieder wurden sie mit sozialen Zwecken verknüpft. Vor allem aber sollten sie helfen, durch Begegnungen Vorurteile abzubauen und Brücken zu bilden: zwischen den Religionen, zwischen den Menschen in der Stadt mit ihren individuellen Lebensgeschichten. Diesem Anliegen dienten auch Sendungen im Radio. Wiederholt konzipierte Samuel Lampel, dessen Lieblingslied „Die Gedanken sind frei“ war, Funkstunden für die noch junge Mitteldeutsche Rundfunk A. G. Sie widmeten sich der „historischen Entwicklung der Synagogenmusik“ ebenso wie der Musik zu einzelnen jüdischen Festen. Artikel Gedanken für den Nachhauseweg ergänzten sie. Darüber hinaus fanden Vortragsreihen in der Synagoge statt, die allen Interessierten offenstanden. Wiederholt war im Gemeindeblatt der Israelitischen Religionsgemeinde über die wachsende Resonanz der Angebote zu lesen, mündend in dem Resümee von 1932: „Häufig bekannten Besucher […] mit Genugtuung, daß sie zum ersten Male eine Synagoge betreten haben und so in direkte Beziehung zu Juden und nichtjüdischen Dingen gekommen sind.“ So dürfe „der Hoffnung Ausdruck gegeben werden, daß dadurch in immer weitere Kreise der Leipziger nichtjüdischen Bevölkerung zunehmendes Verständnis für unser religiöses Leben getragen wird“. Misshandlungen. – Die Bar Mizwa im August 1938 im „Tempel“, begleitet von Josef Kober, Kantor des Synagogen-Vereins Schare Zedek in LeipzigGohlis. – Die brennende Synagoge in der Gottschedstraße. – SA-Leute werfen die Thorarollen, das Allerheiligste, aus dem Fenster der Ahavas-Thora-Synagoge in der Färberstraße. – Brutale Gewalt und verängstigte Menschen. – Die Gottesdienste, die Lampel und Jaffé bis Juni 1942, kurz vor ihrer Deportation, in der Talmud-Thora-Synagoge in der Keilstraße abhalten: für Liberale und Orthodoxe gemeinsam … Um zur Samuel-Lampel-Straße zu gelangen, muss man bis nach Mockau fahren. Aber als Haltestelle wird sie angesagt und angezeigt. „Nächste Haltestelle: Samuel-Lampel-Straße“ Als Kind übten Straßenschilder auf mich eine große Faszination aus. Ihre bisweilen altertümliche Schrift zog mich an. Vor allem aber begannen mich die Fragen hinter den Namen zu beschäftigen. So lernte ich im Alltag vieles nebenbei, ohne dass es jemand von mir abforderte, und zwar auf unterschiedlichsten Gebieten. Wer sich in ähnlicher Weise auf Entdeckungstour ins Leipziger Straßenund Plätze-Netz begibt, wird auf drei Beteiligte des „Tempelkonzertes“ von 1926 stoßen. Allerdings muss er sich weitab von den einschlägigen touristischen Schauplätzen begeben und in unterschiedlichen Stadtteilen von Leipzig suchen. Dass Samuel Lampel 1992 überhaupt mit einer Straße bedacht wurde, ist Rolf Kralovitz in Köln zu verdanken. Der ehemalige Leipziger Jahrgang 1925 gehört heute zu den letzten Zeitzeugen, die noch aus eigenem Erleben über die Kantoren des „Tempels“ und Chorleiter Barnet Licht berichten können, und die die Atmosphäre der Synagoge noch in sich tragen. Während zahlreicher Telefonate werden viele Momente aus „seinem“ Leipzig lebendig: Samuel Lampel wiegt die Thora in den Händen, fast wie ein kleines Kind. Mit seiner warmen Baßbariton-Stimme singt er das „Schema Israel“. – Max Jaffé begleitet den Sechsjährigen nach Altenburg, wo der Kantor Verwandte von Rolf Kralovitz, die Familie Bucky-Levy, in Religion unterrichtet. – Der Chor unter Barnet Licht, der von der oberen Empore der Synagoge singt. – Die Feier des 50. Geburtstages von Max Jaffé während einer Aufführung im Battenberg-Theater. – Jaffé, gerade aus dem KZ Buchenwald entlassen, zeigt während des Unterrichts an der Carlebach-Schule den Schülern mutig die Spuren seiner Zwar ist dies bei der Jadassohnstraße in Neulindenau nicht der Fall, doch gibt sie einer Kindertagesstätte ihre Adresse. Seit 1911 trägt sie, nachdem der Sohn die Stadtväter an ihn erinnert hatte, den Namen des Musikers, der in Breslau geboren und außer in Leipzig bei Franz Liszt in Weimar ausgebildet wurde. Neben der langjährigen Tätigkeit am „Tempel“ war er einige Zeit Dirigent der Musikgesellschaft Euterpe. 1871 übernahm er eine Lehrposition am Konservatorium und hatte einen großen Schülerkreis. Überaus produktiv und vielseitig war er als Komponist. Zudem verfasste er mehrere Lehrbücher. 1935 23 wurde die Jadassohnstraße in Methfesselstraße umbenannt. 1945 erhielt sie ihren vorherigen Namen zurück. Zu Jadassohns Schülern gehörte Barnet Licht, der noch zu Lebzeiten erleben durfte, dass ein Platz nach ihm benannt wurde. Dieser befindet sich nahe des Alten Messegeländes, gegenüber der Kregelstraße 2, in der der Musiker nach der Rückkehr aus Theresienstadt gewohnt hat. Allerdings bedarf es schon eines kriminalistischen Gespürs, um die Stelle ausfindig zu machen. Vergebens suchte ich Anfang 2015 nach einem Namensschild. Soll ich es übersehen haben? Stattdessen empfing mich die Warnung: „Betreten und Befahren auf eigene Gefahr“. Der Hinweis war keineswegs übertrieben. Die Parkfläche, aus welcher der Platz zu einem beträchtlichen Teil besteht, glich einer Kraterlandschaft, umgeben von reichlich Gestrüpp. Von Würde kann kaum die Rede sein. Dabei hat Barnet Licht viel für das Leipziger Kulturleben geleistet. Ein Leben lang setzte er sich leidenschaftlich dafür ein, dass Menschen unabhängig ihrer sozialen Situation Musik erleben und ausüben können. Er leitete Arbeiterchöre und -orchester, betreute Chöre in den Gefängnisanstalten und organisierte für das 24 Gedanken für den Nachhauseweg Arbeiter-Bildungs-Institut Konzerte. So hatte er einen großen Anteil daran, dass große Institutionen wie das Gewandhaus für Arbeiter ihre Pforten öffneten und namhafte Künstler ihnen Musikerlebnisse boten. Zudem schrieb er zahlreiche Konzerteinführungen und Artikel über Musik. Als ihm nach dem Machtantritt der Nationalsozialisten nicht mehr möglich war, öffentlich tätig zu sein, engagierte er sich als Chor- und Orchesterleiter, Musikorganisator Gedanken für den Nachhauseweg und Publizist im Rahmen des Vereins für jüdische Kunstpflege und des Jüdischen Kulturbundes. Noch 1941 suchte er nach Kinderstimmen, um den Chor für die Synagoge am Leben halten zu können. Am Ende seines Weges hat Barnet Licht noch erleben dürfen, dass die Gebeine Johann Sebastian Bachs in die Thomaskirche überführt wurden. Für dieses Anliegen, das ihm sehr am Herzen lag, hatte sich Licht schon in den 1920er Jahren eingesetzt. 25 Aufgelesen: „Ich bin überzeugt, dass unser Feind die Ignoranz gegenüber dem anderen ist. Übereinander zu urteilen, ohne etwas übereinander zu wissen, ist es, was Spannungen, Ängste, Misstrauen und Vorurteile hervorbringt.“ (Izzeldin Abuelaisch) „Das Wichtigste ist, dass Brücken sein sollen und keine Mauern.“ (Ora Zur, geb. Soloweetschik) „Wenn ich auf einen Menschen schaue, dann sehe ich ihn nicht als Teil einer Gruppe, über die man sein Urteil fällt. Hinter jedem Mann und jeder Frau steckt eine Geschichte. Ich möchte immer etwas über das Beste in jedem Einzelnen erfahren.“ (Alice Herz-Sommer) Nachdenkort „Hätten wir das Wort, hätten wir die Sprache, wir bräuchten die Waffen nicht.“ (Ingeborg Bachmann) „Jeder ist für sein Tun verantwortlich.“ (Rolf Kralovitz) Ab und an begebe ich mich an den Ort der ehemaligen Synagoge. Ich hocke mich neben einen der Stühle und lausche in die Weite. Der Großstadtpuls zieht an mir vorüber, zugleich nehme ich das kleinste Blatt wahr, das über die Fläche schwebt. Für mich ist es ein idealer Nachdenkort. Hier gibt es keine Mauern. Der Platz birgt so viel Geschichte in sich und ist nach allen Seiten hin offen. Darin liegt eine große Chance. Ich denke an die Menschen, die den „Tempel“ in den 83 Jahren seines Bestehens besucht haben. In diesem Moment beginne ich zu träumen: Ich träume von einer Gesellschaft, in der wir keine Kriege mehr führen, nicht die eine Gruppe gegen die andere ausspielen, keine Gotteshäuser mehr anzünden, sondern uns als Menschen begegnen, miteinander sprechen, uns zuhören, einfach neugierig aufeinander sind. Manchmal habe ich Bücher dabei, die meinen Traum bekräftigen. Beim Lesen spüre ich, jeder kann so viel für eine solche Welt des gegenseitigen Respektes leisten, im eigenen Umfeld. Wie viele gedankliche Schubkästen lassen sich dabei, guten Willen vorausgesetzt, öffnen. Für die Ver- „Man bildet sich hierzulande Meinungen nicht über Menschen, sondern über Länder, Kulturen und Religionen, und davon leitet man ab, wer hier willkommen ist und wer weniger und wer vielleicht, unter bestimmten Umständen, unter bestimmten Bedingungen ein bisschen.“ (Lena Gorelik) „Die Würde deines Nächsten sei dir so kostbar wie deine eigene.“ (Gedanken am Ort der ehemaligen Ez-Chaim-Synagoge, von Thea Hurst, geb. Gersten) ständigung bleibt es dann unerheblich, ob jemand jüdisch, evangelisch, katholisch, muslimisch, russisch-orthodox, buddhistisch, atheistisch oder was auch immer ist. Wiederholt schon erlebte ich, wie an dem ebenso stillen wie lauten Platz Menschen anhielten, ein Musikinstrument auspackten und spontan zu spielen begannen: Bach. Jazz. Mozart. Spontan Erfundenes. Ein russisches Volkslied. Klezmer. Ein feinsinniges Perkussionsstück. Django Reinhardt. Ein Wiegenlied … Musik fängt bekanntlich an, wo die Sprache aufhört … „‚Toleranz – vom lateinischen tolerare, erleiden, erdulden.‘ […] Ich möchte aber nicht erlitten werden, nicht gelitten und nicht geduldet. […] Ein ganz gewöhnlicher Mensch möchte ich sein.“ (Goldfarb, in: Charles Lewinsky: Ein ganz gewöhnlicher Jude) „Man schaut mich an: ‚Holocaust-Survivor‘. Ich bin mehr als das. Ich will nicht nur das sein und ich will nicht, dass das Judentum das sein soll.“ (Leo Falek) „Es gibt kein ‚Besser‘ oder ‚Schlechter‘, nur Unterschiede. Respektiere sie, egal ob es sich um die Hautfarbe, die Lebensweise oder eine Idee handelt.“ (Kote Kotah) „[…] in meinen Augen gibt es nur einen Weg, die gegenseitigen Vorurteile abzubauen […]. Man muss auf den anderen zugehen, offen sein, sich für ihn interessieren, bereit sein, ihn wirklich kennenzulernen, ihm zuzuhören. Und dann nicht gleich alles ablehnen, was einem im ersten Moment fremd erscheint, nur weil es anders klingt, anders aussieht, anders schmeckt oder anders riecht als das, was man kennt.“ (Melda Akbaş) 26 Gedanken für den Nachhauseweg Anregungen und Quellen verdanke ich Publikationen von Madlen Bialas, Tina Frühauf, Steffen Held, Solvejg Höppner, Judith Kashti-Kroch, Barbara Kowalzik, Bernd-Lutz Lange, Jascha Nemtsov, Eliyahu Schleifer, Elke Urban sowie der Allgemeinen Zeitung des Judenthums, dem Gemeindeblatt der Israelitischen Religionsgemeinde zu Leipzig und den Lebenserinnerungen von Bernhard Jacobsohn. Für Hinweise und Hilfe bin ich Ludwig Böhme, Uta Börner, Thomas Kauba, Rolf Kralovitz, Klaudia Krenn, Franziska Menzel und Jutta Raab Hansen (Aufzählungen in alphabetischer Reihenfolge) dankbar. XXVIII. PROJEKTKONZERT – MISSA L’HOMME ARMÉ Im Gespräch: So geht Josquin Freitag, 29. Mai 2015, 19:30 Uhr Museum der bildenden Künste Leipzig Josquin des Préz: Missa L’homme armé super voces musicales Thomas Schinköth, Ende 2014/Anfang 2015 Lesetipps: Bernd-Lutz Lange: Davidstern und Weihnachtsbaum. Erinnerungen von Überlebenden. Leipzig 1992 Jüdische Schulgeschichten. Ehemalige Leipziger erzählen. Hrsg. vom Schulmuseum – Werkstatt für Schulgeschichte Leipzig. Redaktion: Elke Urban. Leipzig 2011 Solisten | Kammerchor Josquin des Préz | Bernhard Schrammek | Ludwig Böhme Wie viel verstehen wir beim Hören der Werke Josquins? Entgeht uns das Wesentliche? Was steckt drin in Josquins Kunst? Das Konzert ist innovativ: ein Gesprächskonzert. Nicht wissenschaftlich, nicht trocken, nicht akademisch! Sondern so, dass jeder etwas entdecken kann. Im ersten Konzertteil werden Musikwissenschaftler Bernhard Schrammek und Künstlerischer Leiter Ludwig Böhme Josquins größte und kunstvollste Messe vorstellen und erklären. Die Musiker werden Ausschnitte darbieten, die die Erklärungen veranschaulichen, Wichtiges hervorheben und Beiwerk ausblenden. Im zweiten Teil des Konzerts erklingt die Messe als Ganzes – und der Hörer wird nun in der Musik vieles erkennen können, was er vorher nicht erkannt hätte. Solvejg Höppner: Juden in Leipzig – Ein Stadtporträt. In: Micha Brumlik u. a. (Hrsg.): Reisen durch das jüdische Deutschland. Köln 2006 Steffen Held: Zwischen Tradition und Vermächtnis. Die Israelitische Religionsgemeinde zu Leipzig nach 1945. Hamburg 1995 Barbara Kowalzik: Wir waren eure Nachbarn. Die Juden im Waldstraßenviertel. Leipzig 1996 Solvejg Höppner: Der Talmud-Thora-Verein und die Etablierung des orthodoxen Kultus in der Israelitischen Religionsgemeinde zu Leipzig. In: Hartmut Zwahr u. a. (Hrsg.): Leipzig, Mitteldeutschland und Europa … Beucha 2000 Jascha Nemtsov/Hermann Simon: Louis Lewandowski. „Liebe macht das Lied unsterblich!“ Berlin 2011 Tina Frühauf: Salomon Sulzer. Reformer, Kantor, Kultfigur. Berlin 2012 Tina Frühauf: Orgel und Orgelmusik in deutsch-jüdischer Kultur. Hildesheim u. a. 2005 Maren Goltz: „[…] seiner bisher nicht geachtet“. Zur 100. Wiederkehr des Todestages von Salomon Jadassohn. In: GewandhausMagazin 33 (2001/2002) Thomas Schinköth: Musik als Lebenshilfe. Barnet Licht. Altenburg 2000 East Meets West 28. Juni 2015 // 18.30 Uhr // Museum der bildenden Künste Leipzig Im Rahmen der Jüdischen Woche Leipziger Synagogalchor Susanne Langner – Alt // Clemens Posselt – Klavier Leitung: Ludwig Böhme Künstlergruppe Bama Tova (Israel) // Leitung: Benyamin Yakovian (Israel) “Mein Herz ist im Osten und ich bin im Westen” schrieb Rabbi Yehuda Halevi im 12. Jahrhundert. Hören Sie ein Konzertprogramm, das jüdische Musik des Ostens, also aus dem Gebiet des heutigen Iran/Irak – dem „Zweistromland“, und jüdische Musik des Westens, und damit aus dem Einflussgebiet „westlicher“ Musikkultur, nebeneinanderstellt und zusammenführt. Es ist die Premiere eines Projekts, bei dem sich Künstler aus Deutschland und Israel nicht nur musikalisch bereichern, sondern auch als Menschen kennen lernen. 28 Impressum Veranstalter/Impressum Veranstalter Kammerchor Josquin des Préz e. V. www.josquindesprez.de Leipziger Synagogalchor e. V. www.synagogalchor-leipzig.de Öffentlichkeitsarbeit Dreh- und Angelpunkt – Kulturprojekte Heike Bronn Scharnhorststr. 38, D-04275 Leipzig Tel. +49 (0) 341 / 35 29 015 E-Mail: [email protected] Förderer Gefördert durch die Stadt Leipzig, Kulturamt und die LEIPZIGSTIFTUNG. Kooperationspartner Bildnachweis S. 1: Stadtgeschichtliches Museum Leipzig S. 3: Dr. Dieter Graumann – privat S. 4/5: Stadtgeschichtliches Museum Leipzig S. 11: Anja Pöche – Marco Borggreve S. 11: Susanne Langner – privat S. 12: Amnon Seelig – Shani Bar-On S. 12: Henrik Hochschild – Gert Mothes S. 13: Ullrich Böhme – punctum Leipzig S. 14: Ulrich Vogel – Johannes Vogel S. 15: Leipziger Synagogalchor – Rolf Walter S. 16: Kammerchor Josquin des Préz und Ludwig Böhme – Anne Hornemann S. 18: Universitätsbibliothek Leipzig S. 23: Samuel-Lampel-Straße – Ingolf Neumann S. 23: Jadassohnstraße – privat S. 24: Gedenkstätte Gottschedstraße – Johannes Ackner Rückseite: Originalkonzertprogramm von 1926 – Universitätsbibliothek Leipzig Alle Rechte, insbesondere der Verbreitung durch Print- und elektronische Medien, vorbehalten. © Kammerchor Josquin des Préz e. V., Leipziger Synagogalchor e. V., 2015 Komplexe Umwelt- und Sanierungsprojekte verlangen einen Partner mit exzellenten Erfahrungen auf diesen Gebieten und ausreichenden Reserven für die erfolgreiche Umsetzung. Wir wollen dazu beitragen, Lebensräume neu zu gestalten, zu rekultivieren, Abfälle und Schadstoffe zu beseitigen. Reinwald GmbH . Werkstraße 36 . 04564 Böhlen . Telefon: 034206-6120 . www.reinwald.de AKTUELLE NACHRICHTEN DEINER STADT WACHSEN SIE MIT UNSEREN IDEEN Werbekonzepte • Messe- und Ausstellungskonzepte Layout • Druck • Webdesign Werbemittel • Textildruck • Großformatdruck Lange Str. 22-24, Haus 3, 04103 Leipzig Tel. +49 (341) 861 62 09 • Fax +49 (341) 256 07 65 [email protected] www.mediengestaltungwiese.de
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