Weite und Tiefe Vom Anspruch musikalischen Schaffens

Weite und Tiefe
Vom Anspruch musikalischen Schaffens anWaldorfschulen
23. MusiklehrerInnen-Tagung
03. - 08.01.2016
Freie Waldorfschule auf der Alb, Großengstingen
Tagungsthema:
Weite und Tiefe – vom Anspruch musikalischen Schaffens an
Waldorfschulen
Dreifach ist des Raumes Maß:
„
Rastlos fort ohn´ Unterlass
Strebt die Länge; fort ins Weite
Endlos gießet sich die Breite;
Grundlos senkt die Tiefe sich.
Dir ein Bild sind sie gegeben:
Rastlos vorwärts musst du streben,
Nie ermüdet stillestehen,
Willst du die Vollendung sehn;
Musst ins Breite dich entfalten,
Soll sich dir die Welt gestalten;
In die Tiefe musst du steigen,
Soll sich dir das Wesen zeigen.
Nur Beharrung führt zum Ziel,
Nur die Fülle führt zur Klarheit,
Und im Abgrund wohnt die Wahrheit.“
aus: F. Schiller, „Sprüche des Konfuzius“
Wir leben in einer Zeit, wo alles möglich erscheint. Zumindest in der westlichen Welt.
Diese Freiheit definiert sich durch Machbarkeit. Grenzen werden nur bedingt gesetzt.
Wir schätzen diese Freiheit. Musikalische Vielfalt, das Nebeneinander unterschiedlichster Stile
ist möglich. Noten und Hörbeispiele sind leicht zugänglich, die Vielfalt von Konzerten enorm.
Wahrlich: ein weiter Horizont.
Aber ist das alles? Wo ist der Kompass, was wollen wir, wohin wollen wir? Was sind unsere
Maßstäbe, unsere Kriterien? Welchen Stil, welche Einflüsse wollen wir an unseren Schulen
pflegen?
Diese Fragen sind gerade für uns WaldorflehrerInnen so wesentlich, da der Anspruch an die
Schule weit über den einer prüfungsvorbereitenden Lehranstalt hinausgeht.
Es geht auch um die Tiefenwirkung musikalischer Impulse. Mit welcher Musik arbeiten wir,
wie arbeiten wir, wohin wollen wir, um den Kindern und Jugendlichen gerecht zu werden, so
dass sie sich aufrichten können an der Musik – im wahrsten Sinne des Wortes?!
Weite und Tiefe.
Liebe Kolleginnen und Kollegen,
diese beiden Motive sollen uns als Leitfaden durch die 23. Fortbildungswoche für
MusiklehrerInnen an Waldorfschulen begleiten. Wir von der FWS a. d. Alb freuen uns, Sie
und euch auf der sonnenreichen, im Januar vielleicht verschneiten Schwäbischen Alb begrüßen
zu dürfen!
Aleksandra Maerten u. Christian Eichhorn
mit dem Vorbereitungskreis: Judith Becker, Stefan Emele, Sherry Fichtner, Steffi Gerber,
Johannes Gundlach, Josef Wiest.
Tagesplan
Sonntag
8.00-8.30
8.30-9.15
9.15-9.30
9.30-11.00
Ab 15.00
Anreise und
Anmeldung
11.00-11.45
11.45-13.00
16.45-17.15
17.15-18.30
18.30
Dienstag
Mittwoch
Donnerstag
17.30-18.20
Abendessen
18.30
Begrüßung,
im
Anschluss
offenes
Singen
(Gunter
Berger)
Freitag
Treffen der Dozenten und des Vorbereitungskreises
nach Absprache
Impulsreferat
8.30-9.30
Kurszeit C
Raumwechselpause
Gemeinsamer Chor
Tee-/Kaffeepause
13.00-15.30
15.30-16.45
Montag
10.00
Konzert
Kurszeit A
Mittagessen/ Mittagspause/
Freie Mittagsangebote M1-5
Kurszeit B
Tee-/Kaffeepause
Kurszeit C
Abendessen
Abreise
Abendprogramm
So. 3. Januar 2016, 20 Uhr:
Eröffnungsvortrag:
„In Unendlichkeit geborgen - Tiefe und Weite der Musik“
Gedanken und Musikbeispiele zum Tagungsthema mit besonderem Fokus auf die
(Waldorf-)Schule
Martin Tobiassen, Witten/Annen
Mo. 4. Januar 2016, 20 Uhr
Theater Lindenhof
„Poliakoff und die Eventkapelle“
Dienstag, 5. Januar 2016; 20 Uhr
Konzert:
„Projekt Klangraum feat. Klaus Feßmann“
Prof. Klaus Feßmann, Klangsteine
Jan Henning, Baritongitarren
Hannes Feßmann, Klangskulpturen
Mittwoch, 6. Januar 2016
Konzert für Leiern und Stimme:
„Wie leicht wird Erde sein...“
klassische und zeitgenössische Werke, vokale und instrumentale Improvisation,
Mitwirkung der Zuhörer
Monika Mayr-Häcker, Gesang,
Gerhard Beilharz und Christian Giersch, Leiern
Donnerstag, 7. Januar, 2016, 20 Uhr
Bunter Abend
Freitag, 8. Januar, 2016, 10 Uhr
Abschlusskonzert
Kurszeit A
A1
Chorleitung I – Grundlagen der Chorarbeit
Dozent: Gunter Berger
In diesem Workshop geht es um die Grundlagen der Chorleitung - angefangen von den
Grundbildern des Dirigierens bis hin zur Anwendung in verschiedenen Stilistiken der
Chormusik. Darüber hinaus wird über die chorische Stimmbildung und Probenmethodik
gesprochen.
A2
Improvisationsübungen im Unterricht der Mittel- und Oberstufe
Dozentin: Erdmute Weidauer
Unsere Schüler kommen vielfach bereits morgens mit dem „Knopf im Ohr“ zur Schule. Sie
sind permanent umgeben von vorgefertigter Musik. Obwohl wir schon im Gesang und
Instrumentalspiel versuchen, etwas Lebendiges dagegen zu setzen, ist mir im Laufe der Jahre
der improvisatorische Ansatz immer wichtiger geworden - angeregt durch den Übungsweg, den
Wolfgang Wünsch in „Menschenbildung durch Musik“ dargestellt hat. Der Einsatz von zwei
großen Marimbafonen ermöglicht, dass Schüler ohne instrumentale Vorkenntnisse ebenso
einbezogen werden können wie hochbegabte Instrumentalisten, die die Herausforderung
brauchen. Alle diese Übungen sind Partnerübungen. So eröffnet die Musik gleichzeitig eine
Fülle von Übungs- und Wahrnehmungsmöglichkeiten im sozialen Miteinander.
A3
Werkstattfeld Mittelstufe
Dozent: Clive Ford
Auch in diesem Jahr ist der Kurs gedacht als Forum für Kolleginnen und Kollegen, die in der
5.-8. Klasse unterrichten. Es ist vorgesehen, dass jeder etwas aus der Praxis präsentieren darf:
Liedgut, Methodisches, Unterrichtsmaterial … Hauptsächlich wird gemeinsam musiziert,
gesungen und Erfahrungen ausgetauscht.
Bitte Noten und viele Ideen mitbringen.
A4
Kinderharfe: Bewegung und Klang – Basis des Musikunterrichts
Dozent: Christian Giersch
Die Kinderharfe als Klasseninstrument für die zwei ersten Schuljahre ist inzwischen vielfach
bewährt. Ihre Offenheit für Bewegung, Klang, Singen und Stille eröffnet weitreichende
pädagogische Möglichkeiten. Wir wollen uns im Spiel dieser Elemente dem „Musikmachen
mit jungen Kindern“ in seiner besonderen Atmosphäre annähern.
A5 Spielvergnügt - Lebendig - Intuitiv
Dozent: Peter Waller
Durch Spiel können wir Aufmerksamkeit, Flexibilität, Geistesgegenwart, soziales Miteinander,
Intuition üben. Es ermöglicht neue Erfahrungen im Umgang mit Kindern, Erwachsenen und
uns selbst. Wir spielen mit unseren bewegten Körpern, unserer Stimme, einfachen
Klanginstrumenten (Steine, Hölzer, Instrumente von Manfred Bleffert ...) und Überraschungen
- Beispiele aus der Unter- und Mittelstufe. Jeder ist voraussetzungslos willkommen.
Bitte Eurythmie- oder leichte Gymnastikschuhe mitbringen. Teilnehmerbegrenzung 22.
A6
Was tut den Schülern gut?
Wie kann Musikunterricht heilsam und stärkend wirken?
Dozenten: Christoph Heidsiek
Eine nicht unbeträchtliche Anzahl von Schülern hat heute mit (Entwicklungs-)Schwierigkeiten
zu kämpfen, die sehr unterschiedliche Ursachen haben und bisweilen die Ausmaße eines
Traumas annehmen.
Musikunterricht kann eine stärkende und heilsame Wirkung entfalten, wenn wir ihn nicht als
weiteres „Lernfach“, sondern als Erfahrungsfeld, das den Heranwachsenden Handlungs- und
Ausdrucksmöglichkeiten bietet, gestalten. Dies erfordert oft den Spagat zwischen einem sehr
geführten und zugleich handlungs-offenen Unterricht.
Anhand von Beispielen und Erfahrungsaustausch erkunden und erfahren wir die der Musik
innewohnenden stärkenden Kräfte, die ein stärkendes „Resonanzverhältnis“ zu sich selbst und
der Umgebung anregen. Im Unterricht erfordert dies von uns immer neue Empathie,
Authentizität, methodische Flexibilität und für die Schüler erfahrbare musikalische Kompetenz.
Andererseits existiert in dem Erfahrungsschatz eines jeden Lehrers eine Fülle von „goldenen“
Liedern und Stücken, Übungen und Improvisationswegen, die wir einander vorstellen und
praktisch erkunden werden.
Bitte eigene Schätze, Schatzkarten, Fragen und Instrumente mitbringen!
A7 Audiopädie - die Kunst des Hörens
Dozentin: Reinhild Brass
Wir leben in einer Welt, in der wir ständigen Herausforderungen an unser Zeit- und
Überlebens-Management ausgesetzt sind.
Oft vergessen wir, dass es Kindern genauso geht. Auch sie werden von Termin zu Termin
gejagt, sollen sich in einer immer lauter werdenden Umgebung noch konzentrieren, sollen uns
immer freudig zuhören und Lust haben, den ganzen Tag still zu sitzen.
Wer von uns könnte das aushalten?
Wir brauchen insbesondere eine neue Didaktik für den Musikunterricht. Neue
Klanginstrumente, ein Gleichgewicht zwischen Ruhe und Bewegung und eine Balance zwischen
Spielen und Hören. Eine andere Art des Zuhörens könnte direkt in eine veränderte Haltung
der zeitgenössischen Musik führen. Aber bei allem gilt es: nur wer selber zum Hörenden wird,
kann andere zum Hören anstiften.
Anregungen für den Musikunterricht der Klassen 1-6, bitte unbedingt Eurythmieschuhe
mitbringen.
A8 Die Musikepoche in der 11. Klasse.
Dozent: Johannes Gundlach
Ein besonderes Kleinod, das leider nicht an allen Schulen seinen Platz finden durfte, ist die
Musikepoche in der 11. Jahrgangsstufe. Im Rahmen der Kunstepochen der Oberstufe (9.
Klasse: Bildende Kunst; 10. Klasse: Poetik; 11.Klasse: Musik; 12. Klasse: Architektur) trifft die
Musik auf eine Entwicklungssituation bei den Jugendlichen, die ausgesprochen empfänglich ist
für das, was zwischen Menschen „webt“. Die Jugendlichen können dann an der Entwicklung
der Musik „Menschheitliches“ erleben, was sie auch gerne und präzise formulieren. In diesem
Kurs wollen wir einen Überblick über die Epoche erarbeiten, der stark auf den Impulsen
aufbaut, die ich Peter-Michael Riehm verdanke.
A9 „Was hat die klassische Sonate denn mit uns zu tun?“
Latente Fragen und der Musikunterricht in der 10. Klasse
Dozent: Michael Kalwa
In der 10. Klasse steht häufig das Thema "Klassik" und als zentrales Motiv die "klassische
Sonate" im Plan des Musikunterrichts. Wir wollen uns fragen, inwiefern die Altersstufe der
Zehntklässerinnen und Zehntklässer gerade mit wesentlichen Charakteristika dieses Zeitstils
und dessen zentraler Gattung, der klassischen Sonate, korrespondieren kann.
Kurszeit B
B1
Gitarrenkurs
Dozent: Janosch Breth
Die Gitarre eignet sich als Begleitinstrument vor allem in der Mittelstufe in besonderem Maße.
Zum einen lässt sich das Liedgut dieser Klassenstufen wunderbar auf der Gitarre begleiten, zum
anderen entwickeln gerade SchülerInnen der 6. bis 9. Klasse Interesse für das Instrument und
das dazugehörige Repertoire (Stichwort „Lagerfeuer-Romantik“).
Der Kurs richtet sich an Gitarren-Einsteiger, die erste Erfahrungen mit dem Instrument
machen möchten.
Über grundlegende Spieltechniken und einfache Akkordbegleitungen soll eine Grundlage
erarbeitet werden, auf die anschließend im Selbststudium weiter aufgebaut werden kann.
Wenn vorhanden, ist es sinnvoll, das eigene Instrument mitzubringen. Wenn ein
Leihinstrument für die Dauer des Kurses benötigt wird, bitte bei Anmeldung angeben.
Max. Teilnehmerzahl: 15
Min. Teilnehmerzahl: 4
B2
Tänze aus aller Welt
Dozent: Benedikt Lux
In den Tänzen der Völker findet sich das, was Kindern und Jugendlichen heute mehr
denn je in ihrer Entwicklung gut tut: Bewegung, musikalisches Erleben, Gemeinschaft,
Form, Freiheit und vor allem Begeisterung!
In diesem Kurs wollen wir ganz unterschiedliche Tänze aus aller Welt kennen lernen, die für
alle Altersstufen ab Klasse 3 geeignet sind.
Bitte bequeme Kleidung und geeignetes Schuhwerk (Turn- oder Eurythmieschuhe)
mitbringen.
B3
Barock in der 9. Klasse - Was soll denn das?!
Dozent: Michael Kalwa
Verschiedentlich wird in Veröffentlichungen zum Musikunterricht in der Oberstufe die
musikalische Stilepoche des Barock als ein Kernthema oder zumindest als ein Kernmotiv der
9. Klasse genannt. Gleichzeitig kann man erleben, dass Schüler die Barockmusik durchaus
nicht per se als eine mit ihnen und mit ihrer Lebenssituation in Verbindung stehende
empfinden.
Welche Aspekte also können uns leiten auf der Suche nach denjenigen Motiven, die sowohl
Lebensmotive der Schüler dieser Altersstufe, als auch charakteristische Motive der
Barockmusik in einem Zusammenhang erlebbar werden lassen - erlebbar nicht nur für uns,
sondern vor allem auch für die Schüler?
B4
„Echosingen und -spielen“ - von einfachen Übungen zu
komplexeren Formen
Dozent: Martin Tobiassen
Das Weitergeben von Musik durch Vor- und Nachsingen/-spielen ist wahrscheinlich immer
noch die weltweit häufigste pädagogische Praxis und wird in der Schule selbstverständlich
angewandt. Die vielen Möglichkeiten dieser Form werden dabei jedoch selten ausgeschöpft.
Über das bloße abschnittsweise Lernen von Liedern/Melodien hinaus eröffnen sich vielfältige
Gestaltungsmöglichkeiten, die zu neuen Inspirationsquellen im Unterricht aller Stufen sowie in
der Orchesterarbeit werden können.
Im Kurs üben wir die methodisch wichtigen Aspekte zu dieser Anleitungstechnik gründlich,
aber in lockerer Atmosphäre, im Gesang wie auch auf der Flöte (bitte C-Flöten 440 Hz
mitbringen, gerne auch tiefe Flöten). Wir lernen den sicheren Umgang mit Skalen (div.
Pentatoniken, die gebräuchlichsten Kirchentonarten...) und die sinnvolle Gliederung/den
Aufbau von Melodien im Echo. Schrittweise werden größere Formen aufgebaut.
Außerdem wird auf didaktische Aspekte geschaut, insbesondere auf die 3. und 4. Klasse und
ihre „Spiegelungen“ in der Oberstufe.
B5 Musizieren mit Blockflöten im Klassenverband
Dozentin: Annette Kopf
In einer ganzen Klasse mit Blockflöten zu musizieren ist eine sehr große Herausforderung.
Welchen Sinn hat das gemeinsame Spiel, wie weiter gehen, wenn es einmal schrecklich klingt?
Können wir unserem eigenen Anspruch an Musikalität und instrumentaler Technik überhaupt
irgendwie gerecht werden?
Ja, es kann gelingen, das gemeinsame Musizieren in einer Blockflötenklasse. Nicht immer, aber
Sternstunden zu teilen und einander Mut zu machen, das will dieser Workshop. An folgenden
Themen kann gearbeitet werden: Methoden der Einführung von Literatur, Improvisation,
Solmisation, Binnendifferenzierung, Musizieren nach Noten, Imitation, Gehör.
In einer Einheit möchte ich meine Erfahrungen mit dem Mozart-Schwerpunkt im 6. Schuljahr
vorstellen. Die Fragen der Teilnehmenden wird die Auswahl der Themen prägen. Bitte
Instrumente in 440 Hz (möglichst barock) mitbringen.
Zielgruppe: Lehrkräfte in Klasse 3 bis 6, maximale Teilnehmerzahl: 20
B6
Forum für Berufseinsteiger
Dozent: Johannes Gundlach
In diesem Kurs sollen grundlegende Aspekte angesprochen werden, die - neben der Tatsache,
dass man als Musikkollegin und Musikkollege selbstverständlich im Musikalischen zu Hause ist
-- in der Waldorfschule eine Rolle spielen könnten. Ausgehend von Fragestellungen der
Teilnehmerinnen und Teilnehmer werden wir versuchen, didaktische und methodische
Aspekte den Entwicklungsstufen der einzelnen Jahrgänge abzulauschen.
B7 und C6 Dionysische Musik für „wilde Jungs“?
Dozenten: Matthias Zeylmans, Martin van Emmichoven
Oft bekämpft man im Schulalltag die überschäumende Energie wilder Jungs (und Mädchen)
und versucht sie in musikalische Formen zu lenken oder zu disziplinieren. Aber was brauchen
und suchen diese Schüler eigentlich? Können wir ihre elementare Kraft, ihren Drang sich
körperlich zu spüren und die angestauten Gefühle auszudrücken zur Grundlage musikalischer
Prozesse machen? Sicherlich nur, wenn wir diese „dionysischen Kräfte“ in uns selbst kennen
gelernt haben und solche Prozesse führen können.
In diesem Kurs wollen wir einen Erfahrungsraum eröffnen, um die Kraft, Dynamik und
Gestaltungsmöglichkeiten dionysischer Musik zu erkunden und zu reflektieren. Dabei wird
Martin van Emmichoven (Stimmtherapeut) mit Stemexpressie arbeiten. Durch verschiedene
Übungen werden Hemmungen abgebaut, der Körper wird durchlässig für die Stimme und
gemeinschaftsbildende Prozesse beginnen. Über das eigene Vibrationsempfinden entstehen
ganzkörperliche Klangräume und die Teilnehmenden kommen mit ihren ursprünglichen
Gestaltungskräften in Verbindung (siehe auch www.stemexpressie.de).
Matthias Zeylmans (Musiklehrer in Dietzenbach) wird darauf aufbauend mit Trommeln,
ausgewählten ethnischen Liedern und Rock-Songs Erfahrungsmaterial aus der Unterrichtspraxis
(Klasse 4-10) einbringen. Die musikalischen Prozesse sollen dann schließlich persönlich,
methodisch, menschenkundlich reflektiert und mit Erkenntnissen aus der Jungenpädagogik
zusammengedacht werden.
Die Qualität des angestrebten Erfahrungsraumes hängt auch von der Bereitschaft der
TeilnehmerInnen ab, sich mit Geduld und Offenheit auf persönliche Prozesse einzulassen.
Dafür werden wir den Kurs in der B-
und C-Zeit
als Einheit mit flexibler Pausengestaltung
zusammenlegen und die Kursgröße (von mindestens 7 Teilnehmern) ausdrücklich auf 20
Teilnehmer beschränken.
Mitbringen: bequeme Kleidung und Schuhe, evtl. eine Decke; wenn möglich eine Trommel (es
gibt 14 Leihtrommeln); ggf. bewährte „dionysische Musikstücke“.
Teilnehmer, die eigene Erfahrungen und methodische Versuche einbringen wollen, versuchen
wir gerne zu integrieren. Bitte kontaktieren Sie uns rechtzeitig: [email protected]
B8
Gesichtspunkte zur Erneuerung des pädagogischen Ansatzes im
Musikunterricht aus den Quellen der Menschenkunde heraus
Dozent: Wolfgang Wünsch
Durch das aufmerksame Beobachten der heutigen Kinder lässt sich mancher Hinweis aus den
pädagogischen und musikalischen Vorträgen Rudolf Steiners noch besser verstehen.
Wie sähe ein kompromissloser heutiger Musikunterricht aus?
Wie lässt er sich ganz individuell verwirklichen?
Ein Gang durch alle Klassenstufen unter diesen Gesichtspunkten und mit praktischen
Übungen.
Kurszeit C
C1 Chorleitung II – Vom Notenbild zum Klangbild
Dozent: GunterBerger
Was steckt hinter dem Notenbild? Wie kann Chorleiter/in die Intention des Komponisten
klanglich und gestalterisch umsetzen?
Anhand von verschiedenen Literaturbeispielen (Barock, Klassik, Romantik, Moderne
Chormusik) wird in diesem Workshop über Möglichkeiten und Methoden der Erarbeitung
einer Partitur gesprochen und probiert.
Jeder Chor hat den Wunsch moderne Chorliteratur zu singen. Bietet neue Chorliteratur zum
einen die Chance, Konzerte programmatisch mit neuen Facetten zu erweitern, erfordert sie
zum anderen eine besondere Herangehensweise, die für den Chor und den Chorleiter
manchmal eine neue und spannende Herausforderung darstellt.
An diesen Kurs kann man aktiv oder passiv teilnehmen. Bitte bei der Anmeldung vermerken.
Literatur kann im Vorfeld zugeschickt werden.
C2 Singen ist die Muttersprache aller Menschen
Dozentin: Monika Mayr-Häcker
Wie Atmen zum Aufatmen, Klingen zum Umkreis-Erleben, Sprache zur Gestaltbildung führt.
Ausgehend von der Schule der Stimmenthüllung üben wir an den gesanglichen Grundkräften
von Atem, Klang und Laut. Wie können diese Kräfte mein Singen stärken? Welche
körperliche, seelische Haltung hilft bzw. hemmt? Wie wird mein Hören, mein Körpergefühl
wegweisend?
Wir singen gemeinsam, allein, lernen Lieder kennen. Gerne auch welche mitbringen.
C3 Aufführungsstücke Rhythmus Oberstufe
Dozent: Markus Weiss
„Der Rhythmus ist für mich der Grund aller Dinge. Mit dem Rhythmus beginnt das
Leben, mit dem Herzschlag.“ (H.v.Karajan)
In unserer Schule (WS Emmendingen) gibt es Wahlpflichtfächer. Es sind im Wahlpflichtfach
Rhythmus anspruchsvolle Aufführungsstücke entstanden. Die Schüler sind sehr motiviert und
das Publikum ist begeistert.
Wir üben u.a. ein Boomwhackerstück, ein Klatsch und Stangenstück, Stampfrohrmusik ... wenn Zeit ist, noch einiges mehr. Alle Stücke bekommt man als Noten.
Max.18 TeilnehmerInnen.
C4 Musikunterricht in der 12. (13. ) Klasse unter besonderer
Berücksichtigung des Überganges vom 20.- ins 21. Jahrhundert
Dozenten: Sabine Kutassi und Josef Wiest
Das 20. Jahrhundert war auch im Musikalischen eine Zeit des Überganges. Die tonalen, melosorientierten Strukturen lösten sich auf, das Verhältnis vom Klangraum und Raumklang zum
musikalisch durchpulsten und erlebten Zeitstrom veränderten sich. Die Gleichzeitigkeit und
Allgegenwart der akustischen Ereignisse bestimmen unseren Alltag.
Auf der Suche nach Antworten neue Fragen finden. Sich als Zeitgenossen verstehen. Wie
können wir uns und den Schülern insbesondere der 12. Klasse hier Orientierung verschaffen?
Wie kann Substantielles hinter den äußeren Klangereignissen gefunden werden?
In unserem Kurs werden wir versuchen, verschiedenen Entwicklungslinien des 20.Jahrhunderts
nachzuspüren und aus der Unterrichtspraxis berichten, welche Erfahrungen samt Fragen wir in
den letzten Jahren in der Arbeit sammeln durften.
C5 Schauspiel
Dozent: Benedikt Lux
Sich einfühlen in andere Menschen, improvisieren, frei und selbstsicher auftreten, sich kreativ
entfalten, Stimme und Sprache bewusst einsetzen – diese Elemente sind nicht nur das
Handwerkszeug von Schauspielern, sondern auch für den Lehrerberuf hilfreich.
In dem Kurs werden wir in verschiedenen (szenischen) Übungen uns selbst neu entdecken,
aber auch Anregungen bekommen für Musik- und Theaterprojekte in der Schule
(Klassenspiele, Monatsfeiern).
Max. Teilnehmerzahl: 25
C6 Doppelkurs „Wilde Jungs“ (siehe B7)
C7
Improvisatorisches für die Mittelstufe
Dozentin: Beate Knipping
Wir werden uns mit einfachen improvisatorischen Übungen - ausgehend von den für die
Kinder und Jugendlichen gegebenen Anregungen von Wolfgang Wünsch (z.B. in:
"Menschenbildung durch Musik") - in das Erleben hineintasten, wie jene Übungen die Kinder
in ein lebendiges Musizieren führen. Sind wir als Lehrer in der Lage zu empfinden, was in
Bezug auf die Musik in den Kindern durch spielendes und hörendes Tätigsein entsteht? Inwieweit bringt dies Entstehende die Kinder mehr und mehr in ihre Aufrichte? Welche Haltung
erfordert eine führende Begleitung von uns Lehrern?
An Marimbafonen und anderen einfach zu handhabenden Instrumenten werden wir, wie oben
beschrieben, einen Weg von der 3./4. bis etwa zur 8./9. Klasse praktisch erüben.
C8 Die Kinderstimme in der 5. und 6. Klasse
Dozentin: Ulrike Osterkamp
Diese Alterststufe ermöglicht, mit den Kindern in besonderer Weise zu singen.
Ausgewogenheit in den Kinderstimmen, Spielfreude und schnelle Auffassungsgabe sind der
Ausgangspunkt für Kinderchorprojekte, die bei uns an der Schule schon seit längerem
Tradition haben. Neben bewährter Singspielliteratur hat Wolfgang Wünsch eigens für diese
Klassenstufe vier Kinderopern geschrieben, die an der Waldorfschule Lübeck uraufgeführt
wurden.
Ich möchte diese Opern vorstellen und daran folgende Fragestellungen bearbeiten:
Wie kann eine fruchtbare Kinderchorarbeit im Klassenverband entstehen?
Wie gelangen wir von der Einstimmigkeit in die Mehrstimmigkeit?
Wie entwickelt sich die Kinderstimme in einer Opernrolle?
Was bedeutet es, wenn ich mit den Kindern aus der Geste heraus singe?
Darüber hinaus können wir uns über die Entwicklung und Durchführung eines Opernprojektes
in einer Mittelstufenklasse austauschen. Es wird auch Gelegenheit sein, weitere Singspiele
vorzustellen.
Kurszeit M
M1
Big Band Workshop
Dozentin: Sherry Fichtner
Wir wollen verschiedene Big-Band-Stücke, die für eine Oberstufenband geeignet sind,
ausprobieren. Es können auch neben der klassischen Big-Band-Besetzung Klarinetten,
Querflöten, Oboen, Hörner usw. mitspielen. Damit die Besetzung gut geplant werden kann,
wird um Anmeldung gebeten bei: [email protected].
Instrumente können auch nach Bedarf gestellt werden. Auch Verstärker, Schlagzeug, Gitarre,
Bass usw. können Weithergereiste ausleihen. Sagt einfach Bescheid, was ihr braucht!
M2
Balkanmusik
Dozent: Christoph Heidsieck
Lieder und Tänze aus den Balkanländern halten viele Besonderheiten bereit, die es sich zu
erkunden lohnt: Die additiven Rhythmen und „schrägen“, ungewohnten Taktarten und Klänge
sind vielleicht zunächst eine Herausforderung, wirken jedoch außerordentlich erfrischend und
belebend auf die eigene Musizierpraxis. Es geht im Kurs primär um das eigene praktische
Erkunden dieser Musik, aber auch um Methodik und Beispiele für den Unterricht in Mittelund Oberstufe.
Wichtig: Unbedingt eigene Instrumente mitbringen! Auch für Sänger!
M3
Klezmer
Dozent: Clive Ford
Die Musik der osteuropäischen Juden - eine Musik, die Aspekte von vielen Musikstilen
ableitet. Ein reiner Mitmachkurs für Interessierte, die diese Musik kennenlernen und spielen
möchten. Bitte Instrumente mitbringen! Noten sind vorhanden.
M4 Leier spielen – Klangfantasie entwickeln - individuell,
pädagogisch, universell
Dozent: Christian Giersch
„Ich hab da eine Leier herumstehen – wie spielt man die eigentlich ?“
Das könnte eine ausgezeichnete Voraussetzung sein, sich für diesen Kurs zu interessieren. Aber
ebenso: „Ich brauche mal wieder Anregung“ oder gar „Ich würde gern mit meiner Klasse Leier
spielen, wie soll ich es anfangen?“. Also bitte, keine Scheu vor neuen Erfahrungen!
Instrumente stehen auf Wunsch zur Verfügung.
M5 Freies Kammermusik-Spiel
Dozenten: Judith Becker und Tobias Volz-Wagner
Gerade als Musiklehrer hat man vor lauter musikalischer Arbeit oftmals nicht mehr die Muße
und Möglichkeit, sein eigenes Instrument zu spielen. Deswegen wollen wir die Tagung nutzen,
je nach zusammenkommender Besetzung Kammermusikstücke zu erarbeiten. Es wäre schön,
wenn verschiedene Noten mitgebracht werden könnten!
ORGANISATION
Anschrift:
MusiklehrerInnentagung 2016
Freie Waldorfschule a. d. Alb, Freibühlstr.1, 72829 Engstingen
Tel.: 07129/937030, Fax: 07129/937059 (Schule)
e-mail: [email protected]
Privat Chr. Eichhorn: 07124/4155
Mobil: 017698267114
Den Tagungsbeitrag von 150.- bitte bei Anmeldung bis zum 13.12.2015 auf folgendes Konto
überweisen:
Musiklehrertagung-FKWS
IBAN: DE22430609677003640400
BIC: GENODEM1GLS (GLS-Bank)
Verpflegungswünsche können auf dem Anmeldeformular angegeben werden. Die
Kosten hierzu werden beim Anmelden im Tagungsbüro in bar entrichtet.
Unterkunft:
Private Unterkunftswünsche sind - begrenzt - realisierbar und sehr(!) rechtzeitig mit der
Anmeldung anzugeben ( Unkostenbeitrag von 50.-€ - bei der Anmeldung bitte angeben und in
bar bezahlen).
Gemeinschaftsunterbringungen werden in Klassenräumen möglich sein – bequeme Matten
bitte selbst mitbringen!
Pensionen und Hotels:
Die begrenzten Hotelzimmer in Engstingen sind bereits für einige Dozenten und Dozentinnen
vergeben. Weitere Möglichkeiten gibt es nur außerhalb Engstingens, Busverbindungen sind
vorhanden, in den Abendstunden aber spärlich, d.h. eigener Pkw bzw. Fahrgemeinschaften
sind dafür notwendig.
- Albquell Trochtelfingen, 07124/2422 (Einzelzimmer ab 43.-), Kontingent reserviert bis
20.12..
- Forellenhof Rössle Lichtenstein-Honau, 07129/9297-0 (Einzelzimmer ab 71.-),
Kontingent reserviert bis 20.11..
- weitere Pensionen/Hotels in Ödenwaldstetten, Pfullingen, Reutlingen.
Anreise:
Wer mit der Bahn kommt, fährt bis HBF Reutlingen und dann mit dem Bus Nr. 400 oder
7606 nach Großengstingen. Ausstieg Nr. 400 = Trochtelfingerstraße, Ausstieg Nr. 7606 =
Marktplatz. Da der 3.1. ein Sonntag ist, verkehrt der Bus nur stündlich, d.h. unbedingt eine
Zug-/Busverbindung bis Großengstingen heraussuchen!
ANMELDUNG
Ich nehme an der
23. Fortbildungswoche für Musiklehrer an Waldorfschulen
vom 03.- 08. Januar 2016
teil.
Schriftliche Anmeldung bitte bis Sonntag, den 13. Dezember per Fax, Email oder Post an das Schulbüro
(siehe Anschrift)
Name:
...................................................................................................................
Straße, PLZ, Ort:
Tagungsbeitrag 150,00 € überweisen bis 13.12.2015
an:
Musiklehrertagung-FKWS
IBAN:
DE22430609677003640400
BIC: GENODEM1GLS
(GLS-Bank)
.............................................................................................................
Tel. / Fax. :
.............................................................................................................
Email:
....................................................................................................................
Schule:
...................................................................................................................
KURSWAHL:
Kreuzen Sie bitte die gewünschten Kurse an. Bitte auch Alternativen mit „A“
kennzeichnen.
1
Kurszeit A
Kurszeit B
Kurszeit C
2
3
4
5
6
7
8
9
Ich bringe (für den Kurs .........) folgende/s Instrument/e mit:
...................................................................................................................................................................................
UNTERKUNFT:
□ Privatquartier (begrenzte Anzahl, Rückmeldung
erfolgt per Email)
eigener PKW vorhanden? □ ja
□ nein
□ Gemeinschaftsunterkunft in der Schule
VERPFLEGUNG: Tragen Sie bitte die gewünschten
Mahlzeiten in die Liste ein!
Ein Mittagessen wird mit 8,00 Euro, ein Abendessen mit 6,00 Euro berechnet. Für Tagungscafé wird eine
Pauschale von 2,00 Euro/Tag zusätzlich erhoben.
Die Essensmarken bekommen Sie zusammen mit der Tagungskarte bei der Anmeldung vor Ort.
Am letzten Tag kann statt eines Mittagessens auch ein Lunchpaket bestellt werden. Bitte kennzeichnen Sie dies
in der Tabelle mit „L“.
So
Mittagessen
Abendbrot
Mo
Di
Mi
Do
Fr
-----
□ Ich möchte vegetarisch essen
_______________________________________
Ort, Datum
_______________________________________
Unterschrift