2 Region Zürichsee-Zeitung Bezirk Horgen Dienstag, 1. September 2015 Tiefe Heizölpreise heizten Geschäft schon im Sommer an Heizöl Im Hochsommer sind Tankwagen der Heizöllieferanten selten unterwegs. Nicht so dieses Jahr: Die nach wie vor tiefen Preise und der ab 2016 geltende höhere Umweltzuschlag brachten das Geschäft der Lieferanten früh in Fahrt. Wer denkt bei Temperaturen an der 30-Grad-Grenze schon ans Heizen? Die Antwort fiel ausgerechnet in den schönen und heissen Sommerwochen anders aus als erwartet. Denn die Heizölpreise sind vergleichsweise tief – das Überangebot am Weltmarkt bescherte den Hausbesitzern günstige Tankfüllungen. Derzeit gilt ein Durchschnittspreis von unter 70 Franken pro 100 Liter Leichtöl bei einer Mindestabnahme von 3000 Litern, vergangene Woche lag er vorübergehend sogar unter 65 Franken. Zum Vergleich: Vor einem Jahr betrug er fast genau 100 Franken. Noch alles schnell lieferbar Roger Wirth, Geschäftsführer der Oel-Hauser AG, sagt denn auch: Das Geschäft sei sogar besser als im letzten Sommer. Damals sind die Preise ebenfalls gesunken, wenn auch auf höherem Niveau. Für Wirth ist es aussergewöhnlich, wenn schon im Sommer die Tankwagen beinahe pausenlos unterwegs sind. «Man kann heute nicht mehr auf die Jahreszeiten gehen.» Auch Marc Husi von Husi und Simonis GmbH, Brenn-, Treibstoffe und Transport in Rapperswil-Jona und Bennau, sagt: «Wir sind mehr als in normalen Jahren unterwegs.» Die Auftragslage sei aber noch ohne Stress zu bewältigen. «Wir können alle Bestellungen ziemlich schnell erledigen», sagt Husi. «Dafür, dass der Sommer gerade erst zu Ende geht, wird doch schon viel Heizöl bestellt», sagt auch Danilo D’Emilio, Verkaufsund Marketingleiter der Osterwalder AG. Die Firma hat mit den Heizöllieferanten Günthardt (Küsnacht) und Wettstein (Horgen) zwei Standbeine am linken und rechten Zürichseeufer. Auch bei der Ernst Hürlimann AG in Wädenswil «nehmen die Be- Anlässe wädenswil Kleider verkaufen Bis am 9. September nehmen die Organisatorinnen des 6. Chinderbörsemärts in Wädenswil Anmeldungen für Stände entgegen. Der Chinderbörsemärt findet dann am 12. September statt. e Anmeldeformular unter www.chinderboersemaert.ch oder per E-Mail unter [email protected]. Anzeige Let’s Talk Business. Die Business-Sprachschule für Firmen und Private. stellungen nach einen ruhigeren Sommer wieder zu», wie Daniela Hürlimann sagt. «Wir stellen uns auf einen ausgelasteten Herbst und Winter ein.» Jetzt kaufen, später liefern Die grosse Frage ist immer: Was ist der richtige Zeitpunkt, um Heizöl zu kaufen? D’Emilio gibt sich diplomatisch: «Wir sind keine Hellseher, was die Preisentwicklung betrifft.» Er und seine Branchenkollegen könnten nur Tendenzen und Berufserfahrungen weitergeben. «Ein grösseres politisches oder wirtschaftliches Ereignis in der Welt genügt, und schon kann der Preis steigen», sagt D’Emilio. Kunden können auf Nummer sicher gehen: heute zum Tagespreis kaufen und erst später liefern lassen. In der Regel gelten vier Wochen für die Preisgarantie, bei einigen Lieferanten auch länger. «Am Kauftag wird der Preis fixiert, egal ob der Preis bis zur Lieferung sinkt oder steigt», erklärt Roger Wirth. «Für die Heizöllieferanten bleibt bei Fixpreisen und späterem Liefertermin ein Geschäftsrisiko zurück – und es entstehen Lagerkosten», sagt Danilo D’Emilio. Wenn jemand ohne Preisabmachung Heizöl bestellt, «wird der Preis vom Lieferdatum genommen», sagt Daniela Hürlimann. Die Frachtkosten werden individuell berechnet. «Es macht einen grossen Unterschied, ob man 1000 Liter Heizöl bestellt oder 20 000 Liter», sagt D’Emilio. Anfahrtsweg und Arbeitszeit des Chauffeurs vor Ort sind bei einem Grossabnehmer kürzer, als wenn 20 Einfamilienhäuser einzeln beliefert werden. Das spiegelt sich im Endbetrag wider. Für den Lieferanten spielt der Heizölpreis keine Rolle. «Der Zustelltarif ist fix», sagt Daniela Hürlimann. «Unser Verdienst ist immer gleich», bestätigt Marc Husi. «Wir werden einfach für eine Dienstleistung bezahlt, etwas von A nach B zu liefern.» Teuerung ab 2016 Auch wenn die Preise bereits wieder leicht anziehen: Das Geschäft dürfte in diesem Herbst noch zulegen. «Aufgrund der tiefen Ölpreise und der bevorstehenden CO2-Erhöhung wird die Nachfrage hoch bleiben», meint Roger Wirth. Damit spricht der Ge- Willy schirmer liefert derzeit in der Sommerhitze Wärme für den Winter. schäftsführer der Oel-Hauser AG die Verteuerung des Heizöls ab 2016 an. Dann tritt die vom Bundesrat verfügte höhere CO2-Abgabe in Kraft. Sie schlägt von 16 auf 22 Franken pro 100 Liter auf. Daniela Hürlimann erwartet eine ähnliche Zunahme der Aufträge wie Ende 2013, als die Gebühr auf 2014 um 7 Franken erhöht wurde. Marc Husi rechnet mit einer geringeren Auswirkung des ÖkoMalus auf Bestellungen: «Es wird eine Zunahme geben, aber nicht so stark wie vor zwei Jahren.» Dennoch empfehlen alle Lieferanten, mit der Bestellung nicht bis zuletzt zu warten. «Es ist von Vorteil, wenn der Konsument nicht bis Ende Jahr mit der Bestellung zuwartet», sagt Roger Wirth. «Denn mit der Zeit kommt die Logistik an ihre Grenzen.» Christian Dietz-Saluz Ein Fussballspiel weckt Emotionen. Insbesondere dann, wenn das eigene Kind auf dem Platz steht. «Wir haben schon erlebt, dass Eltern ihre Kinder während eines Spiels ungebührlich abkanzeln», sagt Martin Lampert, Präsident des Fussballclubs Wädenswil. Nicht selten wurden auch Schiedsrichter aufs Übelste beschimpft. Mit neuen Richtlinien versucht nun der Fussballverband der Region Zürich (FVRZ) die Eltern zurückzubinden. Wenn das Juniorenfeld auf dem normalen Fussballplatz eingezeichnet wird, dürfen die Eltern den Rasen gar nicht mehr betreten. Bei separaten Juniorenplätzen gilt ein Mindestabstand von fünf Metern zum Feld. Die neuen Richtlinien gelten für Junioren der Stufen D, E, F und G – sie betreffen somit Kinder bis 13 Jahre. «Durch die Änderung wollen wir die Vereine unterstützen und für die Kinder einen gesunden Freiraum schaffen», sagt Theo Widmer, Leiter Technik beim FVRZ. «Eltern haben hinter dem Tor nichts zu suchen» Irène Bachmann, Leiterin der Junioren des FC Wädenswil, begrüsst diese Massnahmen. «An den ersten Spielen am Wochenende haben die Schiedsrichter die Eltern auf die neuen Richtlinien hingewiesen», sagt Bachmann. Anstandslos hätten die Eltern diese befolgt. «Wir kennen das Problem mit den Eltern, die sich zu sehr in das Spiel einmischen», sagt Christof Gutweniger, Präsident des FC Richterswil. Die Fussballanlage in Richterswil sei jedoch mit einem Haupt- und einem Nebenplatz recht klein. Die Richtlinien des FVRZ seien daher nur schwer ein- Für die Liegenschaftenbesitzer beginnt ein Pokerspiel: Wie lange können sie mit der Bestellung von Heizöl warten und auf tiefere Preise hoffen? Thomas Ammann, Ressort leiter Energie und Bautechnik im Hauseigentümerverband Schweiz, gibt eine indirek te Empfehlung ab. «Anfang der Heizperiode sollten die Tanks voll sein.» Wenn also jetzt die Tanks leer sind, empfiehlt es sich, bald zu bestellen. «Wir geben keine Empfeh lungen ab», sagt Daniel Maerki, Geschäftsführer der Wohnbau genossenschaften Zürich, des Verbandes der gemeinnützigen Wohnbauträger. Dazu seien die Voraussetzungen zu unter schiedlich. Für eine kleine Wohnsiedlung sei die Situa tion anders als für grosse Ge nossenschaften. «Zudem posi tionieren sich Wohnbaugenos senschaften vermehrt als öko logische Vorreiter mit Fokus auf erneuerbare Energien», sagt Maerki. «Das unterstützen wir vom Verband mit konkreten Massnahmen.» Die Baugenossenschaft Zürichsee mit Sitz in Küsnacht verwaltet rund 500 Wohnun gen in Küsnacht, Zumikon und Stäfa. Einige davon werden mit Öl beheizt. Geschäftsführer HansUlrich Reichling macht die Frage nach der baldigen Bestellung von Heizöl abhän gig vom Füllstand des Tanks und vom Verbrauch. Dort, wo es sich lohnt, lässt die Bauge nossenschaft auftanken. «Wir gehen aber immer mit einer Reserve in die nächste Heizab rechnungsperiode», sagt Reich ling. Daher wirke sich ein tie fer Heizölpreis auf die Heizkos tenabrechnung kurzfristig nicht aus. Reichling beziffert eine all fällige Kostenreduktion durch das günstige Heizöl auf 30 bis 50 Franken pro Jahr und Woh nung. di Christian Dietz-Saluz Fussballvereine im Bezirk setzen auf Kommunikation mit den Eltern Juniorenfussball Mit Richtlinien, die der Fussballverband der Region Zürich (FVRZ) erlassen hat, sollen übereifrige eltern am spielfeldrand zur Räson gebracht. Die regionalen Fussballvereine begrüssen dies, erachten die Umsetzung aber mitunter nicht als einfach. WaNN BesTeLLeN? zuhalten. «Wenn die Eltern fünf Meter Abstand zum Feld halten sollen, bekommen sie vom Spiel nichts mehr mit und stehen irgendwo im Feld», sagt Gutweniger. Der Verein werde daher wie bisher auf die Kommunikation mit den fehlbaren Eltern setzen. «Wenn ein Vater zum Beispiel mit einen Schiedsrichterentscheid nicht zufrieden ist, geben wir ihm gerne die Chance, selbst ein Spiel zu pfeifen», sagt Gutweniger. Die Väter würden dann meist abwinken. «Negative Kommentare sind ein Tabu» Auch der Präsident des FC Thalwil, Roger Leutwyler, kennt die fussballverrückten Eltern, die ihre Kinder zu guten Leistungen antreiben wollen. Er begrüsst die Richtlinien. Insbesondere hinter dem Tor hätten die Eltern nichts zu suchen. Zusammen mit dem Juniorenobmann werde er nun schauen, wo der Verein Plätze schaffen kann, von denen aus die Eltern zuschauen können. Von eingezeichneten Linien oder Helfern, die das Einhalten der Richtlinien kontrollieren, sieht Leutwyler ab: «Ich appelliere lieber immer an die Vernunft der Eltern.» Die vorgegebene Sperrzone für Eltern erachtet auch Steven Cusson, Juniorenobmann des FC Adliswil, als hilfreich. Die Richtlinie soll den Eltern klar kommuniziert werden. «Ich hoffe, diese halten sich dann an die Regeln», sagt Cusson, denn für die Trainer sei es unmöglich, die Eltern während des Spiels zu kontrollieren. Offenbar kein Problem mehr sind die schimpfenden Eltern beim FC Horgen. Laut Stefan Hug, Juniorenobmann des FC Horgen, habe ein Vertrag, den die Eltern neuer Junioren unterzeichnen müssen, dazu beigetragen. «Darin steht unter anderem ausdrücklich, dass positives Anfeuern der Spieler erwünscht ist. Negative Kommentare sind hingegen ein Tabu», erklärt Hug. Anfangs hätten manche Eltern Mühe damit gehabt, sich daran zu halten. Doch inzwischen habe man keinen Vater mehr ermahnen oder vom Platz weisen müsDorothea Uckelmann sen. Anlässe THalwil Gestalten von Nando Meroni Am Mittwoch, 3. September, um 18.30 Uhr begrüsst die EngageTalent-Boutique und -Galerie Grafikkünstler Nando Meroni aus Oberrieden zur Vernissage. Wilde Hühner, reiche Bäume, mächtige Menschengestalten, alle akribisch in Tusch gezeichnet und märchenhaft koloriert, dienen dem Künstler, seine grossen Fragen und gedankenreichen Antworten in stupende Formen zu giessen. Während der nächsten zwei Monate steht die TalentBoutique und -Galerie unter Meronis Stern. Daneben findet sich in der Boutique mehr und mehr Handwerkliches und Kunstvolles, was irgendwo in einem Thalwiler Atelier oder zu Hause am Stubentisch, in der Küche oder im Garten entstanden ist. Damit beweist die Nachbarschaft Thalwil: Die Gemeinde ist alles andere als eine Schlafgemeinde. e Mittwoch, 3. September, 18.30 bis 20 Uhr Uhr, Engage-TalentBoutique und -Galerie, Schwandelstrasse 10, Thalwil. Künstlerapéro: Samstag, 14–17 Uhr
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