Gedenktag für die Opfer des Nationalsozialismus Am 27. Januar, dem Jahrestag der Befreiung des Konzentrationslagers Auschwitz 1945, wird jährlich der Opfer des Nationalsozialismus gedacht. Die zentrale Gedenkveranstaltung für die Stadt Osnabrück, den Landkreis Osnabrück, die Gemeinden Hagen und Hasbergen sowie für die Stadt Georgsmarienhütte wird seit dem Jahr 1998 durch den Landschaftsverband Osnabrücker Land e. V. ausgerichtet. Ort der Erinnerung sind in jährlichem Wechsel das Mahnmal Augustaschacht bei Hasbergen-Ohrbeck und die Gedenktafeln am Markt von Osnabrück. Die Veranstaltung gilt dem Andenken an all jene Menschen, die in den Konzentrationslagern und Euthanasieanstalten – auch im Osnabrücker Land – gequält und getötet wurden. Heutiges Erinnern kann ein Versuch sein, den Opfern des nationalsozialistischen Terrors die ihnen geraubte Menschenwürde zurückzugeben. Zugleich setzt die Veranstaltung ein deutliches Zeichen gegen Rassismus, Fremdenhass und Antisemitismus. Einladung Programm Der Ort des Gedenkens Der Landschaftsverband Osnabrücker Land e. V. lädt ein zum Gedenktag für die Opfer des Nationalsozialismus 16.15 Uhr Gedenktafel unter den Arkaden der Stadtbibliothek 27. Januar 2016 16.15 Uhr Gedenktafeln am Markt, Osnabrück Kranzniederlegung Oberbürgermeister Wolfgang Griesert Stellvertretende Landrätin Susanne Breiwe Am 8. Mai 1995, 50 Jahre nach Ende des Zweiten Weltkrieges, wurden auf dem Osnabrücker Marktplatz zwei bronzene Gedenktafeln für die von den Nationalsozialisten ermordeten Osnabrücker Juden und die Osnabrücker Sinti enthüllt. Beide Tafeln geben – ähnlich den Stolpersteinen – den Opfern Namen. Sie sind unübersehbare Zeichen der Mahnung und Erinnerung im Alltag wie im Rahmen offiziellen Gedenkens. „Das Schicksal des jüdischen Volkes und das der Sinti und Roma ähnelt sich auf fatale Weise. Beide Minderheiten wurden in Europa über Jahrhunderte verfolgt, diskriminiert und immer wieder vertrieben. …im ‚Dritten Reich’ (wurden) im gesamten Einflussgebiet der Nationalsozialisten beide Volksgruppen systematisch erfasst und … aus rassischen Gründen ermordet…“ (aus: Spurensuche, Osnabrück 1995). Vertreter beider Opfergruppen kommen – im Gedenken an alle Opfer des Nationalsozialismus – am 27. Januar in Osnabrück zu Wort. Die Tafel für die ermordeten Osnabrücker Sinti an der ehemaligen Stadtwaage nennt Namen, die einem Gedenkbuch über die in Auschwitz-Birkenau ermordeten Sinti und Roma entnommen sowie von Überlebenden zusammengetragen wurden. Hier erinnert der Vorsitzende des Niedersächsischen Verbandes Deutscher Sinti e.V., Manfred Böhmer, in einer persönlichen Ansprache sowie mit einem Gebet an die große Opfergruppe der Sinti – nur sie lebten in Osnabrück und wurden 1943 gemeinsam mit 23.000 weiteren Sinti und Roma nach Auschwitz-Birkenau deportiert. Die Tafel für die ermordeten Osnabrücker Juden unter den Arkaden der Stadtbibliothek trägt die Namen von Mitgliedern der Osnabrücker Jüdischen Gemeinde sowie jener, die schon vor 1933 in andere Städte zogen und von dort deportiert wurden, jener, die nicht als Mitglieder der Jüdischen Gemeinde geführt wurden, sowie die Namen jüdischer Patienten, die in Osnabrück der Euthanasie zum Opfer fielen. An dieser Gedenktafel wird das aramäisch verfasste Kaddisch rezitiert. Es wird u. a. anlässlich des Totengedenkens und nur in Gegenwart eines „Minjan“ (zehn erwachsene Juden) gesprochen. Die anschließende Totenklage gedenkt der sechs Millionen Opfer der Shoah. Ansprache Oberbürgermeister Wolfgang Griesert Kaddisch und Totenklage Kantor Baruch Chauskin Jüdische Gemeinde Osnabrück Oberbürgermeister Wolfgang Griesert Präsident anschließend Gedenktafel an der Stadtwaage Gebet Manfred Böhmer Vorsitzender des Niedersächsischen Verbandes Deutscher Sinti e. V. Landrat Dr. Michael Lübbersmann Vizepräsident Kranzniederlegung Oberbürgermeister Wolfgang Griesert Stellvertretende Landrätin Susanne Breiwe Patricia Mersinger Vorsitzende 17.00 Uhr Erich Maria Remarque-Friedenszentrum Eröffnung der Ausstellung „Es lebe die Freiheit!“ – Junge Menschen gegen den Nationalsozialismus Bürgermeister Ansgar Pohlmann Stadt Georgsmarienhütte Begrüßung Dr. Thomas Schneider, Leiter des Erich Maria Remarque-Friedenszentrums Bürgermeister Peter Gausmann Gemeinde Hagen a.T.W. Begrüßung Oberbürgermeister Wolfgang Griesert Bürgermeister Holger Elixmann Gemeinde Hasbergen Einführung Thomas Altmeyer M.A., Frankfurt/Main Wiss. Leitung des Studienkreises Deutscher Widerstand 1933-1945 „Es lebe die Freiheit!“ – Junge Menschen gegen den Nationalsozialismus H Theater Linie 41/42, 581-586 Ausstellung Erich Maria Remarque-Friedenszentrum 27. Januar bis 17. April 2016 H Heger-Tor Linie 11, 12, 13, 21, 501/502 Diesen jungen Menschen, die aus verschiedenen sozialen und politischen Milieus entstammen, die in unterschiedlichster Form den Vorgaben des Regimes nicht folgten oder Widerstand leisteten, widmet sich diese Ausstellung. In einer leicht verständlichen Sprache werden die Motive und die Aktionen der Jugendlichen auf 26 Tafeln dargestellt. Einzelne Biographien bringen den Betrachtern die Lebensläufe von jungen Kommunisten, Sozialdemokraten, Zeugen Jehovas, Juden oder ursprünglich unpolitischen jungen Menschen näher. Als Gruppen des Widerstands sind unter anderem die Edelweißpiraten, die Weiße Rose und die Rote Kapelle vertreten. Parkmöglichkeiten Hinweise auf weitere Veranstaltungen Parkgarage Stadthaus Natruper-Tor-Wall Gedenktag Tiefgarage Nikolaiort Nikolaizentrum/Busring für die Opfer des Nationalsozialismus Parkhaus Vitihof Vitihof Parkhaus Altstadt-Garage Lohstraße Eine Ausstellung des Studienkreises deutscher Widerstand 1933-1945 in Frankfurt a. M. Schloss Iburg · Hofapotheke · 49186 Bad Iburg T 05403 / 72455-0 · F 05403 / 72455-10 www.lvosl.de · E-Mail: [email protected] Fotografie: Christian Grovermann · Gestaltung: Tevfik Göktepe · Druck: Grote Druck Viele junge Menschen verfielen den Ideen des NS-Regimes. Nur eine Minderheit zeigte den Mut, an bestimmten Punkten „Nein“ zu sagen und/oder Widerstand zu leisten. Aktive Erinnerungsarbeit pflegen Gedenkveranstaltungen wie am 27. Januar (Befreiung des Konzentrations- und Vernichtungslagers Auschwitz 1945) und am 9. November (Pogromnacht 1938) sind sichtbare Bekenntnisse zu einer freiheitlichen Gesellschaft ohne Ausgrenzung. Doch kein lebendiges Erinnern ohne kontinuierliche Aufklärung – in Schule, Kultur, Bildung. Dies leisten auch in Stadt und Landkreis Osnabrück vielfältige Initiativen und Einrichtungen. Sonntag, 17. Januar 2016, 14 bis 16.15 Uhr Gedenkstätte Augustaschacht Führung durch die Gedenkstätte Augustaschacht Zur Hüggelschlucht 4, 49205 Hasbergen-Ohrbeck Kostenbeitrag 3,00 Euro (zahlbar vor Ort) Montag/Dienstag, 25./26. Januar 2016 Schultermine – nur für Schulklassen „Auschwitz: Häftlingsnummer 50462“ Vortrag/Gespräch mit der Zeitzeugin Erna de Vries Anmeldung für Schultermine: Dr. Carl-Heinrich Bösling, VHS Osnabrück, T. 0541-3232197 oder Dr. Michael Gander, Gedenkstätte Augustaschacht, T. 05405-8959270 Mittwoch, 27. Januar 2016, 9.30 Uhr St. Marien Osnabrück, Am Markt, 49074 Osnabrück „Wir sind, was wir leisten? Nein! Wir sind, weil Gott uns liebt!“ Ökumen. Gedenkfeier für die geistig behinderten, sinnesgeschädigten und psychisch kranken Opfer der NS-Gewaltherrschaft Veranstalter: Heilpädagogische Hilfe Osnabrück, in Koop. mit: Caritasverband für die Diözese Osnabrück e.V. und AMEOS Klinikum Osnabrück Mittwoch, 27. Januar 2016, 10.30 – 12 Uhr Kulturgeschichtliches Museum Osnabrück, Villa Schlikker „Forum Erinnern – Zeitzeugen erinnern sich“ 2016 Bis 28. Februar 2016 Felix-Nussbaum-Haus/Gedenkstätte Augustaschacht Ausstellung BEYOND SIGHT von Grigory Berstein Augustaschacht: Mo-Fr 14-17 Uhr, So 13-16 Uhr (Feb. 11-17 Uhr), Eintritt frei, Felix-Nussbaum-Haus: Di-Fr 11-18 Uhr, 1. Do im Monat 11-20 Uhr, Sa-So 10-18 Uhr, Eintritt 5 Euro (erm. 3 Euro)
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