Prof. Dr. Michael Reiß / Dr. Tobias Bernecker VIRTUELLE UNTERNEHMEN AUF DEM PRÜFSTAND 1 VIRTUELLE UNTERNEHMEN AUF DEM PRÜFSTAND Deskriptive Auswertungen im Überblick zur Online-Befragung im Auftrag der T-Systems Multimedia Solutions GmbH Dresden Durchführung Prof. Dr. Michael Reiß · Dr. Tobias Bernecker · Dirk Steffens, M.A. Betriebswirtschaftliches Institut der Universität Stuttgart Lehrstuhl für Organisation Keplerstr. 17 · 70174 Stuttgart Tel: ++49 (0)711/121-3156 Fax: ++49 (0)711/121-2764 [email protected] http://www.bwi.uni-stuttgart.de/lfo © 2006 Universität Stuttgart © M. Reiß / T. Bernecker Prof. Dr. Michael Reiß / Dr. Tobias Bernecker VIRTUELLE UNTERNEHMEN AUF DEM PRÜFSTAND 2 DESIGN UND DURCHFÜHRUNG DER BEFRAGUNG Um strukturellen Besonderheiten und daraus resultierende Erfolgsdeterminanten von virtuellen Unternehmen zu erfassen, stehen in der angewandten Sozialforschung mehrere Befragungstypen zur Verfügung. Dabei dominiert in der bisherigen Forschung zu virtuellen Unternehmen insbesondere die Erhebung von Fallstudien. Diese qualitative Untersuchungsform liefert zwar Tiefenanalysen, hat aber insofern nur „anekdotischen“ Charakter, als sie keine Verallgemeinerungen der Erkenntnisse erlaubt. In einer Studie des Lehrstuhls für Organisation wurde deshalb die Methode der standardisierten Online-Befragung gewählt. Um vor dem Hintergrund der divergenten Ansichten zu virtuellen Unternehmen möglichst objektive Auskünfte über deren Wesen zu erhalten, wurde eine parallele Befragung verschiedener Gruppen von Auskunftspersonen durchgeführt:. Die Befragung richtete sich zum einen an selbst in einem virtuellen Unternehmen tätige Personen, d.h. an „Praktiker“ (in Bezug auf virtuelle Unternehmen). Ferner wurden Wissenschaftler, insbesondere Hochschullehrer angesprochen, die sich in ihrer Forschung mit virtuellen Unternehmen befassen. Außerdem wurden Interessierte kontaktiert, die zwar nicht selbst in einem virtuellen Unternehmen tätig sind und auch nicht über virtuelle Unternehmen forschen, die sich jedoch aufgrund von Erfahrungen mit virtuellen Unternehmen eine fundierte Meinung zu dieser Thematik gebildet haben. Wissenschaftler und weitere Interessierte werden zusammenfassend als „Theoretiker“ (in Bezug auf virtuelle Unternehmen) bezeichnet. Die Mehrheit der Praktiker rekrutiert sich aus virtuellen Unternehmen, also Geschäftsvernetzungen, die von ihren Management-Anforderungen (z.B. Qualität, Haftung, CRM) den konventionellen Unternehmen entsprechen. Nicht gezielt angesprochen wurden Mitglieder von unternehmensübergreifenden Communities (z.B. Opensource Communities) oder regionalen Unternehmensclustern (z.B. Technologieregionen, „Valleys“), da diese keinen Geschäftszweck im engeren Sinne verfolgen und deshalb nicht mit denselben BusinessHerausforderungen konfrontiert werden wie (virtuelle) Unternehmen. Universität Stuttgart © M. Reiß / T. Bernecker VIRTUELLE UNTERNEHMEN AUF DEM PRÜFSTAND Prof. Dr. Michael Reiß / Dr. Tobias Bernecker 3 ALTER DER BEFRAGTEN UNTERNEHMEN Eigenes Unternehmen 15,0 18,3 0,0 26-50 3,6 21-25 5,0 16-20 5,1 11-15 8,9 23,3 16,7 20 % > 50 5,0 16,7 40 % Virtuelles Unternehmen Alter (Jahre) 1,8 6-10 39,3 0-5 41,1 0% 0% Universität Stuttgart 20 % 40 % © M. Reiß / T. Bernecker Prof. Dr. Michael Reiß / Dr. Tobias Bernecker VIRTUELLE UNTERNEHMEN AUF DEM PRÜFSTAND 4 BRANCHENSTRUKTUR DER STICHPROBE Eigenes Unternehmen Virtuelles Unternehmen IT und Medien 44,2 verarb. Gewerbe 13,6 Bauwirtschaft 10,2 VermögensDienstl. 5,5 10,2 sontige Dienstl. 5,5 Handel 5,4 Bildung 5,5 3,4 30 % 20 % 10 % 16,4 Sonstige 1,7 40 % 7,3 10,2 5,1 50 % 52,7 0% 1,8 0% Universität Stuttgart 10 % 20 % 30 % 40 % 50 % © M. Reiß / T. Bernecker Prof. Dr. Michael Reiß / Dr. Tobias Bernecker VIRTUELLE UNTERNEHMEN AUF DEM PRÜFSTAND 5 LEISTUNGSPROGRAMME IN VIRTUELLEN UNTERNEHMEN Mitgliedsunternehmen 9,4 32,1 41,5 47,4 12,3 virtuelles Unternehmen Standardprodukte und -leistungen 17,0 14,5 kundenindividuelle Produkte / Leistungen 40,4 43,6 10,9 29,1 37,9 12,1 46,6 21,7 16,7 18,5 kundenindividuelle Komplettleistungen 25,9 38,9 35,2 40,7 14,8 9,3 7,4 11,1 7,4 40,7 Problemlösungen (Solutions) 40,7 48,2 26,8 7,1 14,3 19,3 100 % 0% 50 % immer regelmäßig 50 % 0% selten Universität Stuttgart nie 100 % zu 100% fehlend: kann ich nicht beurteilen © M. Reiß / T. Bernecker VIRTUELLE UNTERNEHMEN AUF DEM PRÜFSTAND Prof. Dr. Michael Reiß / Dr. Tobias Bernecker 6 KOMMUNIKATIONSINSTRUMENTE IN VIRTUELLEN STRUKTUREN Praktiker Theoretiker 34,4 13,3 46,7 13,6 40,0 45,8 39,0 36,8 15,8 24,6 15,8 31,5 15,1 35,8 20,8 3,7 8,9 Briefe/ Memos 7,5 ICQ / Instant 100 % Messaging 0% 50 % regelmäßig 8,0 Universität Stuttgart 21,9 45,6 20,2 34,2 67,8 8,0 40,4 28,6 38,9 33,0 nie 7,0 6,3 37,2 50 % 0% selten 52,6 37,7 14,3 15,7 51,8 26,4 14,9 13,9 37,4 27,2 11,4 8,7 25,2 18,4 Communities of Practice 28,3 immer VoIP 43,5 3,7 100 % 13,0 33,9 50,0 39,6 20,8 17,4 20,2 43,5 Meetings 13,3 19,6 57,4 2,7 28,3 Internet Portale / 50 % Foren 14,8 63,3 47,8 25,0 21,7 Telefon/Fax Koordinatoren 15,9 24,1 78,9 Intranet 22,8 57,9 29,6 7,1 E-Mail 62,3 100 % zu 100% fehlend: kann ich nicht beurteilen © M. Reiß / T. Bernecker VIRTUELLE UNTERNEHMEN AUF DEM PRÜFSTAND Prof. Dr. Michael Reiß / Dr. Tobias Bernecker 7 INTEGRATIONSMECHANISMEN IN VIRTUELLEN UNTERNEHMEN Praktiker 5,0 Theoretiker 40,0 32,7 53,8 20,0 50 % 16,4 38,2 40,7 28,3 100 % gemeinsame Ziele 55,0 35,2 26,4 21,8 geregelter Wettbewerb 13,0 7,4 Verbot von Wettbewerb 26,4 11,3 regelmäßig 5,3 Universität Stuttgart 6,1 54,4 39,5 65,2 14,0 7,0 5,2 51,8 24,6 54,4 19,3 20,2 50 % 0% selten 48,7 21,7 kompatible IT-Systeme 0% 50 % immer Wettbewerb ohne Spielregeln 5,8 45,2 nie 100 % zu 100% fehlend: kann ich nicht beurteilen © M. Reiß / T. Bernecker VIRTUELLE UNTERNEHMEN AUF DEM PRÜFSTAND Prof. Dr. Michael Reiß / Dr. Tobias Bernecker 8 MACHTVERTEILUNG IN VIRTUELLEN UNTERNEHMEN Praktiker 7,3 Theoretiker 58,2 11,3 58,5 17,6 100 % 31,4 41,2 immer selten Universität Stuttgart 12,2 16,5 54,8 13,9 42,0 25,2 nie 4,3 7,0 7,0 50 % 0% 0% regelmäßig 54,8 19,1 Vorbildfunktion 7,8 64,3 28,7 Partnergröße 13,7 9,8 50 % 22,6 Informationsbesitz 26,4 31,4 27,5 25,5 Expertise 34,5 100 % zu 100% fehlend: kann ich nicht beurteilen © M. Reiß / T. Bernecker Prof. Dr. Michael Reiß / Dr. Tobias Bernecker VIRTUELLE UNTERNEHMEN AUF DEM PRÜFSTAND 9 ÜBER DAS VU ERWIRTSCHAFTETER UMSATZANTEIL 30 % 28,8 20 % 18,6 17,0 10 % 16,9 10,2 8,5 0% 0% - 5% 6% - 10% 11% - 20% 21% - 50% Universität Stuttgart 51% - 99% 100% © M. Reiß / T. Bernecker VIRTUELLE UNTERNEHMEN AUF DEM PRÜFSTAND Prof. Dr. Michael Reiß / Dr. Tobias Bernecker 10 NUTZEN DER MITGLIEDSCHAFT IN VIRTUELLEN UNTERNEHMEN Praktiker 5,2 8,6 9,4 Nutzung von Synergien 48,9 37,9 13,2 Theoretiker 50,9 31,9 19,3 symbiotischer Schwachstellenausgleich 22,6 11,4 7,4 45,3 11 ,3 28,0 62,0 8,0 deutlich mehr Kosten als Nutzen 9,7 keinen wirklichen Vorteil 9,6 immer regelmäßig 71,9 12,3 50 % 71,7 13,3 61,4 21,9 0% 0% 100 % 4,4 21,7 50 % 52,8 61,1 selten Universität Stuttgart 100 % nie zu 100% fehlend: kann ich nicht beurteilen © M. Reiß / T. Bernecker VIRTUELLE UNTERNEHMEN AUF DEM PRÜFSTAND Prof. Dr. Michael Reiß / Dr. Tobias Bernecker 11 GRÖSSENWACHSTUM VIRTUELLER UNTERNEHMEN Praktiker Theoretiker neue Partner 35,3 17,6 neue Mitarbeiter bei den Partnern 17,6 neue Mitarbeiter, dann neue Partner 33,3 11,4 21,7 27,0 22,6 13,7 48,9 40 % 20 % 13,7 neue Partner, dann neue Mitarbeiter 7,4 20,0 gleichzeitig neue Mitarbeiter und Partner 0% 0% Universität Stuttgart 31,9 19,3 22,6 20 % 40 % © M. Reiß / T. Bernecker VIRTUELLE UNTERNEHMEN AUF DEM PRÜFSTAND Prof. Dr. Michael Reiß / Dr. Tobias Bernecker 12 ERFOLGSFAKTOREN VIRTUELLER UNTERNEHMEN Praktiker 12,0 80,0 37,5 14,0 19,1 100 % 7,4 86,0 18,0 6,3 Theoretiker 42,0 66,0 14,9 Mitarbeiter- und Partnerauswahl 75,4 19,3 55,0 Kommunikationsinfrastruktur 21,7 53,9 Personalentwicklung 21,9 0% 50 % sehr wichtig 78,3 klare Regeln 56,3 44,0 Vertrauensaufbau wichtig Universität Stuttgart 21,1 41,4 38,3 50 % sehr unwichtig 2,7 6,1 13,2 62,3 0% unwichtig 19,1 100 % zu 100% fehlend: kann ich nicht beurteilen © M. Reiß / T. Bernecker
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