Wochenbrief zum 17. April 2016 4. Sonntag der Osterzeit

Liebe Gemeinde,
es gibt Menschen in unserem Leben, mit denen gehen wir eine Zeitlang durch das Leben,
andere wiederum bleiben ein ganzes Leben an unserer Seite.
Wenn man sich nach Jahren wiedertrifft, ist die erste Begegnung spannend und aufregend.
Werde ich den anderen wiedererkennen?
Was hat er in der Vergangenheit alles unternommen?
Wie ist es ihm ergangen - privat und beruflich?
Seit Jahren gibt es in der Friedensschule den Tag der „Ehemaligen“. An diesem Sonntag
werden wieder alle Schülerinnen und Schüler eingeladen, die damals gemeinsam im 5.
Jahrgang an unserer Schule ihre Schullaufbahn nach der Grundschule fortgesetzt haben.
Einige haben das Abitur gemacht, andere den Abschluss im 10.Jahrgang. Dieser Tag beginnt
immer mit der Heiligen Messe in unserer Oase – dem Gottesdienstraum der Friedensschule.
Anschließend wird gefrühstückt und viel geredet. Abschließend werden die Schülerinnen und
Schüler durch unser Schulgebäude geführt und sie können erfahren, wieviel sich in den
vergangenen Jahren verändert hat. Auch das ist für sie spannend.
Lebendiges Leben hat damit zu tun, dass ich mich für das Leben des Anderen interessiere,
dass ich mich freue über all das, was in seinem Leben gelungen ist. Es gibt meinem eigenen
Leben auch einen guten Impuls, wenn ich erfahre, wie andere die Hürden ihres Lebens
bewältigt haben.
Mögen wir alle aus den guten und tiefen Begegnungen mit den Menschen Halt und Kraft
finden für unseren eigenen Lebensweg. Auch unser Gemeindefest ist wieder eine
Gelegenheit, miteinander in Kontakt zu treten und das Leben zu teilen.
Mögen wir durch unsere Gebete und unsere Gottesdienste Gott bewusst auf diesen Wegen
mitnehmen.
Ihr Pastor
.
Begegnen wolltest du mir,
und ich habe dich nicht erkannt?
Vielleicht weil ich dachte, ich wüßte,
wie das ist: dir zu begegnen?
Vielleicht kommst du ganz anders,
sprengst meine Vorstellungen.
kommst als das Überraschende
im Gewohnten, als das
Ungewöhnliche im Gewöhnlichen,
als das Göttliche im Menschen?
Reiß meinen Blick auf,
damit ich dich erkenne,
wenn du mir begegnen willst.
Reiß meine Haut auf,
damit ich dich spüre
in meiner Hilflosigkeit
in meinem Zweifel,
in meiner Liebe
in meiner Angst.
Reiß mein Herz auf,
damit ich dich nicht verschatte.
Ich will: Komm bitte,
öffne mich für die Begegnung mit dir!
(Hildegard Nies, Te Deum)