Vom 28.-30. Januar 2016 fand in Aschaffenburg die diesjährige Mitgliederversammlung des IACDE Deutschland statt. Hier ein kurzer Bericht für alle, die nicht dabei sein konnten oder all jene, die nochmals resümieren wollen. Die IACDE Jahrestagungen stehen seit jeher für die Betrachtung brand-‐aktueller Fragen am Puls der Zeit. Sowohl Modellmacher als auch assoziierten Mitglieder sollen wertvolle Eindrücke praxisrelevanter Themen erhalten. Vor diesem Hintergrund war auch die Veranstaltung 2016 wieder ein voller Erfolg! Einzigartige Referenten und unterschiedliche Perspektiven und Standpunkte zum Thema „Industrie 4.0“ sorgten für einen gelungenen Einblick in Prozesse, Ziele und Herausforderungen für Modellmacher und Bekleidungsindustrie. Am Freitag Morgen öffnete die VEIT Brisay Gruppe als weltweit führender Hersteller von Maschinen und Anlagen für Bügeltechnik, Fixieren, Pressen und Aufbereiten von Bekleidung ihre Pforten für die IACDE Teilnehmer. Dort bekamen alle einen hochspannenden Eindruck über die logistische Herausforderung bei der Maschine-‐zu-‐Maschine Kommunikation. Sascha Oehl, Produktmanager der Firma Veit, und Joachim Hensch, Managing Director von Hugo Boss Izmir, setzten im Anschluss im Hotel Wilder Mann in Aschaffenburg die Vortragsreihe mit ihren Beiträgen zum Thema Industrie 4.0. fort. Herr Oehl zeigte in seiner Präsentation vor allem wie die Veit Gruppe das Thema angeht und in Bezug auf Modellmacher interpretiert. Produktvolumen pro Variante vs. Produktvielfalt vor dem Hintergrund der Globalisierung und Rationalisierung: Was genau bedeutet dies für den Modellmacher? Wo die Entwicklung steht und was die Zukunft noch bringen wird, hat Joachim Hensch in seinem Vortrag über Industrie 4.0 aufgezeigt. Kennzeichen einer industriellen Revolution sind laut Joachim Hensch grundlegende Veränderungen, die nicht nur einen Teil einer Branche, Industrie oder Gesellschaft betreffen, sondern vielmehr alle Bereiche gesellschaftlichen Lebens und der Ökonomie verändern und neu ordnen. Basis ist die Verfügbarkeit aller relevanten Informationen in Echtzeit durch Vernetzung aller an der Wertschöpfung beteiligten Instanzen sowie die Fähigkeit, aus den Daten den zu jedem Zeitpunkt optimalen Wertschöpfungsfluss abzuleiten. Herr H. Peter Werminghaus von der BTI GmbH warf mit seiner Präsentation „Sind wir in der Bekleidungsbranche richtig aufgestellt auf dem Weg zu 4.0? Über Brüche, Chancen und Ungleichheiten“ einen kritischen Blick auf das Thema. Er stellte unter anderem das Konzept der „intelligenten Fabrik“ dar. Sie ist gekennzeichnet durch eine starke Individualisierung der Produkte unter den Bedingungen einer hoch flexibilisierten (Großserien-‐) Produktion. Laut Herrn Werminghaus steht in der Bekleidungsindustrie noch viel Arbeit an, um eine sichere und qualitative Integration und Vernetzung der heutigen Arbeitsstrukturen mit der produzierenden Infrastruktur zu gewährleisten. Er betonte den Begriff „beherrschte Prozesse“ als Masteraufgabe für alle Beteiligten. Michael Kilian von der Firma Dürkopp Adler legte im Anschluss dar, in welcher Weise der Industrienähmaschinenhersteller seine Daten mit der Cloud der Dinge, einer cloudbasierten Plattform zur Verwaltung und Steuerung von vernetzten Geräten verbindet. Einen schönen Ausklang fand der Tag bei einem gemeinsamen und gewohnt witzigen Abendessen in lockerer Atmosphäre, zu dem die Firma Kufner in die Weinstube Kitz einlud. Mit einer fesselnden Podiumsdiskussionen zum Tagungs-‐Thema Industrie 4.0 unter der Leitung des neuen Präsidenten des IACDE Deutschland, Enno Bruß, startete eine Expertenrunde mit Yvonne Heinen-‐Foudeh von Gerber Technology, Karin Schiller von Firma Lectra, Herrn Werminghaus (BTI) und Joachim Hensch (Hugo Boss) in den Samstag. Anne Kölbach von Calvin Klein Amsterdam sorgte mit ihrem packenden Vortrag zum Thema Westenkonstruktion für eine intensive Abschlussdiskussion rund um das Thema Schnitttechnik im internationalen Vergleich.
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