Ausbilder- und Prüfertag 2015 Forenübersicht

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IHK-Ausbilder- und Prüfertag 2015
Forum 1: „Mobiles Lernen in der beruflichen Erstausbildung bei Audi“
Dipl.-Soz. Silke Weiß, Trainerin Aus- und Weiterbildung, Audi AG
Gerhard Heiß, Trainer Ausbildung StEP, Fachrichtung Mechatronik, Audi AG
Die Generation der aktuellen Auszubildenden ist mit PC und Smartphone aufgewachsen und nutzt mobile Endgeräte
um sich zu informieren, zu organisieren, zu vernetzen und zu unterhalten. Im beruflichen Ausbildungskontext werden
die Möglichkeiten der digitalen Welt jedoch noch nicht voll genutzt.
In einem Pilotprojekt wurden in der Berufsausbildung der AUDI AG im letzten Jahr 100 iPads von 200 Auszubildenden
aus unterschiedlichen Berufen als Lernbegleiter eingesetzt. Aufgrund der sehr guten Erfahrungen wird das Projekt in
den nächsten zwei Jahren weiter ausgebaut.
Wie sieht das Konzept aus, das aus einem mobilen (Spaß-)gerät einen echten „Lernbegleiter“ macht? Hat ein didaktischer Rahmen Einfluss auf die Qualität des Lerninhalts 4.0? Welche Ziele werden mit der neuen Lernform des „mobile
learning“ verfolgt und wie ist sie mit der Ausbildungspraxis vereinbar? Anhand von Lern- und Arbeitsaufgaben, die
von Ausbildern für oder gemeinsam mit Azubis erstellt wurden, wird der Mehrwert des mobilen Lernens anschaulich
dargestellt.
In diesem Forum beschäftigen wir uns auch damit, welche organisatorischen Voraussetzungen, Abstimmungen und
Qualifizierungen notwendig sind, um das Gesamtprojekt international erfolgreich umsetzen zu können.
Forum 2: „Fachkräftepotential entdecken und gezielt einsetzen“
Christian Larasser, Prüfungskoordinator für techn. Zwischen- und Abschlussprüfungen, IHK für München und Oberbayern
Evelyn Mosler, Fachreferentin Qualifikationsergänzungsberatung, IHK für München und Oberbayern
Nadine Ollivier, Fachreferentin Berufsanerkennung, IHK für München und Oberbayern
Georg Sterner, Fachreferent „Prototyping Transfer“, IHK für München und Oberbayern
Rückläufige Ausbildungszahlen bedeuten langfristig auch weniger Fachkräfte, die Ihrem Unternehmen zur Verfügung
stehen. Neben der dualen Ausbildung gibt es weitere Möglichkeiten Fachkräfte zu entdecken:
Das „Anerkennungsgesetz“ (BQFG) ermöglicht es seit drei Jahren, ausländische Berufsabschlüsse formal anzuerkennen.
Rund 1.000 Personen aus Oberbayern haben bereits einen Anerkennungsantrag in einem IHK-Beruf gestellt.
Auch für den Fall, dass die vorhandenen Qualifikationen nicht für eine volle Anerkennung ausreichen, gibt es Wege die
fehlenden Kompetenzen nachzuholen.
Personen, die im Ausland einen Beruf erlernt haben, aber die Dokumente aus dem Heimatland nicht beibringen können
(z. B. Flüchtlinge), haben die Möglichkeit, über eine Qualifikationsanalyse Ihre Kompetenzen bescheinigen zu lassen.
Alternativ können Personen über 25 Jahre, denen die formalen Nachweise über Ihre fachlichen Kompetenzen fehlen,
durch eine Teilqualifizierung diese feststellen lassen.
Ziel dieses Forums ist es, Ihnen zusammen mit Ihren Fragen und Anregungen einen Überblick über die verschiedenen
Möglichkeiten der Fachkräftegewinnung außerhalb der klassischen Ausbildung zu verschaffen.
– Bitte Rückseite beachten –
Voraus für die Wirtschaft
Forum 3: „Suchtverhalten in der Ausbildung – das ständige Dilemma zwischen Sanktion und Hilfe“
Christina Heydenreich, Leiterin Stadtwerkeprojekt München, Träger: Spectrum - Arbeit Beruf Soziales e.V.
In der Öffentlichkeit werden ständig neue Suchtformen und Substanzen diskutiert, von der Spielsucht bis zur Kräuterzigarette. Um Ausbildern den Umgang mit Suchtverhalten zu erleichtern, werden verschiedene Arten von Abhängigkeit und die Probleme, die sie in der Praxis für den betrieblichen Alltag mit sich bringen, vorgestellt.
Neben Kriterien zur Unterscheidung zwischen („nur“) riskantem Verhalten und akuter Abhängigkeit wird anhand von
Fallbeispielen aus der Praxis der Ausbildung gezeigt, welche Möglichkeiten der Vorbeugung und Intervention bestehen: Was ist zu beachten, wie kann ich vorgehen, wo gibt es Hilfe und Beratung?
Forum 4: „Nachteilsausgleich in IHK-Prüfungen“
Alex Schaurer, Referatsleiter technisches Prüfungswesen, IHK für München und Oberbayern
Andreas Herrmann, Referatsleiter kaufmännisches Prüfungswesen, IHK für München und Oberbayern
Menschen mit Behinderung haben individuelle Talente und Kompetenzen und sollen die Möglichkeit zur gleichberechtigten Teilhabe am Arbeitsmarkt haben. Dazu sind inklusive Ausbildungs- und Arbeitsbedingungen notwendig. Die
IHK-Organisation fördert daher die Inklusion von Menschen mit Behinderung in Ausbildung, Arbeit und Gesellschaft.
Ein wichtiger erster Schritt ist eine qualifizierte Berufsausbildung.
Jede Berufsausbildung hat die notwendigen beruflichen Fertigkeiten, Kenntnisse und Fähigkeiten (berufliche Handlungsfähigkeit) in einem geordneten Ausbildungsgang zu vermitteln. Hinzu kommt der Erwerb der erforderlichen
Berufserfahrung. Die erste Option sollte immer die Ausbildung in einem bundesweit einheitlichen, IHK-Ausbildungsberuf sein und die Möglichkeit, damit einen anerkannten IHK-Ausbildungsabschluss ggf. auch unter Zuhilfenahme
eines Nachteilsausgleichs zu erwerben.
Ein Nachteilsausgleich kann sowohl für die Zeit der Ausbildung wie auch für die Prüfung unter Zuhilfenahme eines
entsprechenden ärztlichen Attestes beantragt werden.
In diesem Forum möchten wir mit Ihnen die Notwendigkeit von Nachteilsausgleichen abfragen, die erforderlichen
Nachweise definieren und mögliche Nachteilsausgleiche exemplarisch vorstellen.
Forum 5: „Warum sich gute Schüler nicht für eine Ausbildung bei Ihnen entscheiden und was Sie
dagegen tun können“
Mark-Felix Schütz, Co-Founder, Campus Compass GmbH
Der Fachkräftemangel ist allgegenwärtig. Die Zahl der Schulabgänger sinkt. Von der steigenden Zahl der Abiturienten wollen
die meisten lieber studieren statt eine Ausbildung zu beginnen. Im MINT-Bereich haben die meisten Unternehmen schon
heute Nachwuchsprobleme. Selbst bei ausreichend vielen Bewerbungen auf Ihre Ausbildungsplätze, wächst die Konkurrenz
um die guten Schüler.
Ziel Ihres Unternehmens sollte es sein, Schüler, insbesondere Abiturienten, von den eigenen Ausbildungsmöglichkeiten zu
überzeugen. Das ist möglich. Und zwar mit dem was Sie als Unternehmen bieten, die anderen aber nicht. Wie also diese
Chancen nutzen?
„Was fordert die junge Generation von Ihren Ausbildern?“ und „Was braucht es, um speziell die Abiturienten von Ihrem Ausbildungsprogramm zu überzeugen?“ sind zwei zentrale Fragen in diesem Forum, auf die Antworten gefunden
werden sollen. Wir beschäftigen uns zuerst mit den Hauptbedenken, die Abiturienten aber auch Realschüler gegenüber der Ausbildung haben. Obwohl nämlich so gut wie alle Abiturienten studieren möchten, kann sich jeder vierte
eine Ausbildung durchaus vorstellen. Im zweiten Schritt richten wir unseren Blick auf das, was Ihr Unternehmen
bereits heute bieten kann und was vielleicht noch fehlt, um als der Arbeitgeber wahrgenommen zu werden, der auch
jungen Leuten etwas bieten kann.
Forum 6: „Mediation in der Ausbildung – „win-win“-Situation für Betrieb und Azubi“
Simone Pöhlmann, Beratende Rechtsanwältin mit Schwerpunkt Mediation
Konflikte in der betrieblichen Ausbildung kommen immer mal wieder vor. Die Themen reichen vom Einhalten der
Arbeitszeit, der Präsenz am Arbeitsplatz, dem Berufsschulbesuch, der Berichtsheftführung, den Krankmeldungen,
der Vermittlung der Ausbildungsinhalte bis hin zum Umgang mit Vorgesetzten, Kollegen und Kunden. Oft lassen sich
solche Konflikte durch Gespräche mit den Beteiligten klären.
Was aber tun, wenn man schon nicht mehr miteinander spricht, ein Misstrauen zwischen Ausbilder/-in und Auszubildenden herrscht und Abmahnungen vorbereitet oder bereits ausgesprochen wurden? Was aber ist, wenn Sie als
Ausbilder/-innen ein echtes Interesse haben oder aus rechtlichen Gründen haben müssen, die Ausbildung erfolgreich
fortzusetzen und Ihr Azubi dies auch will?
Ziel dieses Forums ist es, die Möglichkeiten und Grenzen der Mediation vorzustellen und sie mit einem kleinen Rollenspiel auszuprobieren und zu erleben. Am Ende sollen Sie einen Eindruck gewinnen, wann Mediation auch in Ihrem
Unternehmen der Weg ist, Konflikte in der Ausbildung dauerhaft zu lösen.