Region Mannersdorf 23 NÖN Woche 53/2015 „Ein Massenquartier wird strikt abgelehnt“ Wallenstein-Kaserne | Per Verordnung des Innenministeriums könnte ein Asylquartier geschaffen werden. Drei Bürgermeister wehren sich. Von Ines Garherr und Nicole Frisch REGION | Eine Verordnung des Innenministeriums sorgte unlängst für Aufruhr. Darin wurde bekannt gemacht, dass Innenministerin Johanna Mikl-Leitner (VP) ihr Durchgriffsrecht anwenden und in sechs österreichischen Kasernen Container für je maximal 450 Flüchtlinge errichten könnte (die NÖN berichtete online). Auch die Wallenstein-Kaserne Götzendorf ist davon betroffen. In einem Brief nahmen die Bürgermeister aus Sommerein, Götzendorf und Mannersdorf nun geschlossen gegen das Vorhaben Stellung. Die Schaffung von Massenquartieren werde als nicht zielführend erachtet und „strikt abgelehnt“, heißt es in dem ans Innenministerium gerichtete Schreiben. „Man sollte die vorhandene Infrastruktur nutzen“, bestätigt Götzendorfs Bürgermeister Kurt Wimmer (VP). Er setze sich für ein verträgliches Maß an Flüchtlingen ein. Aus inoffizieller Quelle habe Sommereins Bürgermeister Karl Zwierschitz (SP) mittlerweile erfahren, dass das Containerdorf nicht bei der Kaserne selbst, sondern auf dem ehemaligen Rübenlagerplatz zwischen Götzendorf und Mannersdorf entstehen solle. Dieser gehört dem Bundesheer. Mannersdorfs Stadtchef Gerhard David (SP) kann sich mit dem Vorhaben nicht anfreunden. „Ein Containerdorf in der Prärie zu errichten, ist eine Schnapsidee“, hält er fest. Der Standort sei komplett deplatziert und lasse keine Integration zu. David betont auch, dass die Flüchtlinge nur über den Feldweg entweder nach Mannersdorf oder nach Götzendorf gelangen könnten. „Man müsste sich somit auch Gedanken zum Transport machen“, meint er. Kritik wird auch an der Vorgehensweise des Innenministeriums laut: „Wir wurden durch die Medien informiert, von offizieller Stelle ist niemand an die Gemeinden herangetreten“, ärgert sich Zwierschitz. „Ich wünsche mir klare Worte“, fährt er fort. Beim Innenministerium wollte man zum Widerstand der Bürgermeister keine Stellungnahme abgeben. Ob wirklich Asylwerber eintreffen werden, steht nicht fest. Die Verordnung soll schließlich nur durchgesetzt werden, wenn Bundesländer ihre Quote an Flüchtlingen nicht erfüllen, was Niederösterreich derzeit aber tut. Laut Informationen von Zwierschitz könnten die Container am ehemaligen Rübenlagerplatz zwischen Mannersdorf und Götzendorf aufgestellt werden. Vom Ministerium wird dies derzeit weder bestätigt noch dementiert. Foto: Garherr Alfred Riedl, Präsident des Gemeindevertreterverbandes der VP Niederösterreich, und Lukas Kraxner. Foto: privat Politisches Diplom für VP-Mitglied Kommunalmanager | Lukas Kraxner bestand Lehrgang zum Kommunalmanager. SOMMEREIN | Im Dezember endete für 24 Gemeindevertreter die Ausbildung zum Niederösterreichischen Kommunalmanager. Auch Sommerein war mit einem Teilnehmer vertreten: VP-Schriftführer Lukas Kraxner legte die Prüfung ab. Der Lehrgang umfasste 22 Seminartage und eine abschließende Projektarbeit. „Bei dem Lehrgang sollen Teilnehmer das Rüstzeug zum Kommunalpolitiker erhalten“, erklärt Kraxner, „für mich war es irrsinnig lehrreich.“ Er sei zwar derzeit nicht im Gemeinderat, würde dies aber für die Zukunft anstreben.
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