GEKO GESUNDHEITS- & ERZIEHUNGS-KOMPETENZZENTRUM im 14. Inspektionsbezirk PSIn Ulrike Doppler-Ebner FIn Claudia Canaris INHALT GEKO-MODULE - Übersicht & Kurzbeschreibung……………………….3 1. BRAINI-DO©………………………………………………………………6 Praktisches Gehirn-Coaching (GECO) 1.1. Mental anregende Übungen Fingerspiele Fingertango Lesestress / Energiebrille 1.2. Mental entspannende Übungen Kopfthermo 2. NUTRI-DO©………………………………………………………………..11 2.1. Ernährungsverhalten – Frühstück 2.2. Fehlende Wasserzufuhr 3. COMMUNI-DO©…………………………………………………………..15 3.1. Praktische Stimmhygiene 4. SENSI-DO©……………………………………………………………….17 4.1. Gehirn & Augen 5. HELPI-DO©………………………………………………………………..20 5.1. Begleitung in Prüfungssituationen Pinguina 5.2. PUMA© - Professionelle PUnktdruck-MAssage Baldrianpunkt – Reiseübelkeit & Co Nasenbluten 6. MOTI-DO©…………………………………………………………………24 6.2. CHI-DO© – Übungen für die Primarstufe Pinguin Tiki Taki GEKO-LEITER……………………………………………………………….27 1 VORWORT Werte Kollegin! Werter Kollege! GEKO Gesundheits- & Erziehungs-Kompetenzzentrum, 1210 Wien, Paul Grüninger Schule, NMS, Hanreitergasse 2 „Die Gesundheit ist die Basis der Lebensqualität.“ L. Szaga-Doktor GEKO, das Gesundheits- & Erziehungs-KOmpetenzzentrum, ist das Angebot einer besonderen, kostenlosen Fortbildungseinrichtung des Stadtschulrates für Wien im 14. IB. Gesundheitsförderung dient der Verbesserung der Lebensqualität. GEKO bietet mit seinen Angeboten effiziente Wege um Gesundheit von Geist und Körper, soziale Zufriedenheit und optimale Leistungsfähigkeit im Setting Schule zu ermöglichen. Das Angebot reicht von Fortbildungsveranstaltungen am Standort der NMS 21, Hanreitergasse 2, über Hospitationen im Unterricht von GEKO-Klassen, bis hin zu individuellem Gesundheits- & Energie-Coaching für KollegInnen und SchülerInnen. Beim GEKO-Mobile kann der GEKO-Leiter, Herr Kollege Szaga-Doktor, von einem Schulstandort des 14. IB angefordert werden um die KollegInnen und die SchülerInnen zu unterstützen. Der Wissens- und Kommunikationstransfer wird durch zwei Websites erweitert, die frei zugänglich sind. GEKO versteht sich als kommunikative Interaktionsplattform, ein wertvolles Netzwerk, wo professionelle Begleitung zu den Schwerpunkten schulische Gesundheits- und Erziehungskompetenz erhalten werden kann. In diesem Sinn wünschen wir Ihnen viel Freude und Erfolg mit dieser neuen Bildungseinrichtung. PSIn Ulrike Doppler –Ebner FIn Claudia Canaris Wien, am 28. 5. 2015 Ludwig Szaga-Doktor 2 GEKO GEsundheits - KOmpetenz MODULE Impressum: Eigentümer & Herausgeber: Ludwig Szaga-Doktor Kontakt: [email protected] Fotos & Layout: Ludwig Szaga-Doktor, Mag. Silvia Degenhart Grafik: Mag. Silvia Degenhart © Ludwig Szaga-Doktor 3 BRAINI-DO© Praktische Gehirnfitness. Einflussmöglichkeiten zur Optimierung von geistiger Leistungsfähigkeit, positiver Stimmung und sozialem Verhalten. Schwerpunkt: Ernährung, Bewegung und Sinnesinformationen NUTRI-DO© Theoretische und praktische Grundlagen rund um das Thema gesunde Ernährung & Ernährungsverhalten. Einfluss der Ernährung auf die Lebensqualität, Leistungsfähigkeit von Geist und Körper und soziales Verhalten. COMMUNI-DO© Theoretische & praktische Grundlagen für eine förderliche Kommunikation & soziale Interaktion. Nonverbale & verbale Kommunikation von Lehrkräften und Schülern. 4 SENSI-DO© „Sinnvolles für die Sinne“. Bedeutung und Wirkung multisensorischer Einflüsse auf Geist und Körper erkennen, verstehen und aktiv anwenden. Gezielter gesundheitsfördernder Einsatz von Sinnesreizen in der pädagogischen Praxis. Prävention von Sinnesstressoren. HELPI-DO© Vorbeugung von und effiziente Abhilfe bei kleinen Alltagsbeschwerden = Funktionellen Störungen, die keinen Arzt erfordern. Einsatz von seriösen, einfachen und unbedenklichen Methoden. Keine Medikation oder Therapie! Anwendungsbereich schulintern und bei -externen Veranstaltungen: Wandertage, Projektwochen, Sporttage, Exkursionen usw. MOTI-DO© Erfolgreiche Übungen zu einer gesunden Bewegungskultur in der pädagogischen Praxis. Innovative, musisch-kreative Übungen zur Leistungsoptimierung von Geist & Körper. Einfache Kleinübungen adäquat für jede Altersgruppe adaptierbar. Primär eingesetzte Methoden nach Szaga-Doktor: CHIDO, MEKIDO 5 BRAINI-DO© INHALT DES MODULS Neurobiologische Grundlagen Gehirn & Glücksforschung Gehirn & Ernährung Gehirn & Bewegung Gehirn & Stress Gehirn & Pubertät Gehirn & Mentalkraft Gehirn & Sinne Praktisches Gehirn-Coaching (GECO) PRAKTISCHES GEHIRN-COACHING Mental anregende Übungen Fingerspiele fördern das Denken „Lege bitte endlich den Stift aus der Hand und pass‘ gefälligst auf!“ ermahnt die Lehrkraft das Mädchen. Anna ist erschrocken und überrascht. Ihr war gar nicht bewusst, dass sie mit dem Stift hantiert hatte. Immer wieder fallen uns im Unterricht Kinder auf, die etwas intuitiv zwischen den Fingern halten und bewegen. Oft sind es Schreibutensilien, Radiergummi oder Spitzer. Die Lehrkraft ermahnt das Kind, den betreffenden Gegenstand aus der Hand zu geben, in der guten Absicht, das Kind zu einer besseren Aufmerksamkeit Doch aus Sicht hat zu führen. neurobiologischer das Kind richtig gehandelt. Warum das so ist, wollen wir uns genauer betrachten. Allgemein haben feinmotorische Kleinbewegungen mit den Händen, Füßen aber auch z. B. mit den Augenmuskeln, äußerst positive Auswirkungen auf die Denkleistung. 6 Neurobiologische Erklärung: Hände und Kortex Die Hände sind zu 40% in der Großhirnrinde (Kortex) repräsentiert. Durch Bewegungen mit den Fingern, erhöht sich der Blutfluss zu den Gehirnzellen bis zu 25%. Eine gesteigerte Hirndurchblutung unterstützt wiederum eine verbesserte Gehirnleistung. Außerdem soll noch erwähnt werden, dass die Fingerkuppen reflektorisch zur Großhirnrinde in Beziehung stehen. Aus diesen Gründen sollte die Lehrkraft gestatten, dass Kinder beim Lernen einen Gegenstand, der kein störendes Geräusch erzeugt, zwischen den Fingern bewegen dürfen. ´ Eine besonders einfache Möglichkeit zur Förderung der Fingermotorik und der Konzentration stelle ich Ihnen nun alternativ vor: „FINGERTANGO“ AUSFÜHRUNG Die Handflächen berühren einander. Stellen Sie sich vor, dass die Finger Tanzpartner sind, die sich gegenüber stehen. Zuerst beginnen einander die Zeigefinger „zu begrüßen“ indem sich der rechte und der linke Zeigefinger gleichzeitig verbeugen. Sie bewegen sich aneinander seitlich vorbei. Einmal nach links, dann richten sie sich wieder auf, dann folgt die Verbeugung nach rechts. Dieses „Begrüßungsritual“ wird danach hintereinander ebenso mit allen anderen Fingern ausgeführt. Wenn es möglich und erlaubt ist, können Sie auch eine geeignete Musik als unterstützende „Tanzeinlage“ anhören. Die Finger bewegen sich dann passend zum Rhythmus. Auch das Summen oder Singen eines Liedes ist für den Spannungsabbau und die verbesserte Kooperation beider Gehirnhälften sehr förderlich. 7 DER LESESTRESS Alle Kinder lesen in Stillarbeit einen Buchtext. Nach einigen Minuten fordert die Lehrkraft die Kinder auf, das Buch zu schließen und bittet einen Buben das Gelesene zu wiederholen. Das Kind ist dazu überhaupt nicht oder nur geringfügig in der Lage. Neurobiologische Erklärung: Lesen ist eine Sache – den Inhalt aber auch verstehen, ist eine zusätzliche Hirnleistung, die andere kognitive Bereiche erfordert. Viele Kinder sind zwar in der Lage mechanisch rational die Buchstaben und Textpassagen zu lesen (zu generieren) aber die gleichzeitige kreative Bildgestaltung bzw. grafische Transformation gelingt ihnen nicht oder nur sehr spärlich. Hier hilft in vorzüglicher Weise präventiv die folgende Übung: „ENERGIEBRILLE“ AUSFÜHRUNG Das Kind bildet mit Mittelfinger und Daumen eine liegend Acht. Die Augen blicken nun dieser Achterschleife langsam nach. Begonnen wird rechts oben im Uhrzeigersinn. Wichtig dabei ist, dass sich nur die Augen bewegen – der Kopf bleibt ruhig. Nach etwa einer halben Minute beendet man. Anmerkung: Eine Steigerung der Übung erfährt man, wenn dabei die Zungenspitze hinter die oberen Schneidezähne auf den Gaumen gelegt wird. 8 Neurobiologische Erklärung Da die Fingerkuppen reflektorisch mit der Großhirnrinde in Verbindung stehen, ist eine positive Wirkung auf die Konzentration zu erwarten. Besonders interessante Effekte hat die ausgeführte Augenbewegung in Achterform. Neurowissenschaftler konnten mittels Magnetresonanztomographen (MRT) zeigen, dass die horizontale Augenbewegung bestimmte Verarbeitungsprozesse im Gehirn stimuliert. Wissenschaftler der Manchester Metropolitan Universität in England und andere Studien konnten zeigen, dass vertikale und horizontale Augenbewegungen die Gedächtnisleistung (das Erinnerungsvermögen) um 10% steigern können. Die klinischen Psychologen um Andrew Parker vermuten, dass durch diese Augenbewegungen die beiden Hirnhälften besser in Einklang (Kommunikation) gebrachte werden können. Neuroenergetische Erklärung Anregung von Kreislauf und Blutdruck durch Druck auf die Mittelfingerkuppen = ein wichtiger Akupunkturpunkt (KS9) für die Anregung des Kreislaufs wird stimuliert. ACHTUNG! Bei Bluthochdruck nicht drücken. Die an den Gaumen gelegte Zungenspitze dient der Verbindung zweier spezieller Meridiane (LG und KG). Weitere positive Wirkungen (Praxiserfahrungen) Lesefertigkeit & Leseverständnis: Lesestoff wird inhaltlich überhaupt oder besser erfasst Steigerung der Konzentration und des Arbeitstempos Verbesserung des Schriftbildes Verbesserung der feinmotorischen Fähigkeiten 9 Mental entspannende Übungen Eine Schularbeit naht! Die Kinder sind schon lange vorher nervös, angespannt und aufgedreht. Wie Sie als Lehrkraft den aufkommenden Stress vorbeugen (und ein Black out verhindern) können, zeigt Ihnen die folgende Übung. Diese wird kurz vor der Schularbeit durchgeführt - vom Lehrer angesagt. „KOPFTHERMO“ AUSFÜHRUNG IN SELBSTANWENDUNG „Ich berühre mit einer Handfläche die Stirn und mit der anderen den Kopf-Nackenbereich. Entspannt lege ich mich dabei auf die Tischplatte. Die Augen sind geschlossen. Wenn ich ein Problem habe, schaue ich mir das nun an.“ AUSFÜHRUNG IN PARTNERANWENDUNG Der Helfer steht seitlich mit entspannten Knien. Er legt eine Handfläche auf die Stirn und die andere Handfläche auf die Kopf-Nackenregion der sitzenden Person. Beiden Personen empfehle ich die Augen zu schließen um sich ganz der Übung widmen zu können. Dauer nach Bedarf. Neurobiologische Erklärung Diese einfache Energieübung ist unter dem Fachausdruck Emotional Stress Release (Emotionale Stress-Reduktion = ESR) bekannt. Die besagten Kopfbereiche werden auch als neuro-vaskuläre Reflexzonen bezeichnet. Damit wird die Verbindung von Nerven (neuro) auf Blutgefäße (vaskulär) erklärt. Über reflektorische Mechanismen werden Blutgefäße erweitert und Muskeln besser durchblutet. Das führt zur Verbesserung des Muskelstoffwechsels und schließlich zur Entspannung. Sie zeigt sich u. a. in einer vertieften Atmung und Seufzen. 10 NUTRI-DO© INHALT DES MODULS Ernährung & Stoffwechsel Einflussfaktoren der gesunden Ernährung Darmhirn – das unterschätzte „Gehirn“ Genetik & Nutrigenetik Ernährungsverhalten ERNÄHRUNGSVERHALTEN Frühstück – Basis der mentalen Leistung Rene (15), der beste Mathematiker in der Klasse, steht vor der Tafel und starrt auf die zu lösende Aufgabe – eine einfache Multiplikation, die aus der Volksschulzeit bekannt sein muss. Der sonst selbstsichere Bursch ist nervös und stammelt: “Mir fällt das Ergebnis nicht ein.“ Ich frage ihn: „Was hast Du zum Frühstück gegessen?“ „Nichts!“ antwortet der Bursch leise und sichtlich betroffen. Machen Sie doch bitte einmal am Morgen in der Klasse folgenden kleinen Versuch. Stellen Sie folgende Frage: „Wer hat heute kein Frühstück gegessen?“ Sie werden erstaunt sein, wie viele Kinder sich melden werden. Es ist eine erschreckende Anzahl: Oft sind es 50% der Klasse! Eigene empirische Untersuchungen in meiner Schulpraxis in der Sekundarstufe bestätigen diesen Missstand (s. Abb.S.12). Warum essen viele Kinder am Beginn des Tages nichts? Die am meisten genannten Gründe sind Appetitlosigkeit und Zeitmangel. Es stimmt, dass der Stoffwechsel bei vielen Kindern und Jugendlichen (die meisten sind ja Eulen = Langschläfer) erst ab ca. 8.00 Uhr am Morgen nach Nahrung verlangt. Durch das oft verspätete Aufstehen entsteht Morgenstress und dieser verschlimmert die Situation noch. 11 Abb.: Fehlendes Frühstück (216 Schüler einer APS) Quelle: Empirische Untersuchung des Autors (2009) Welche Folgen hat dies auf die Schulleistungen? Gesichert ist: Wer kein Frühstück gegessen hat, hat nachweislich einen niedrigeren Blutzucker und schlechtere Schulleistungen durch eine verminderte Merkfähigkeit im darauf folgenden Unterricht. Wer zudem z.B. weder Wasser oder Saft getrunken hat, hat ein dickflüssigeres Blut, das den Sauerstoff nicht mehr optimal transportieren kann. Darunter leidet die Denk- und Lernleistung. So kommt es immer wieder vor, dass selbst einfache kognitive Leistungen, wie z. B. Rechenaufgaben oder flüssiges Lesen, zum Desaster werden. Abgesehen davon wirken hungrige Kinder oft müde und teilnahmslos. 12 Fehlende Wasserzufuhr am Morgen Wenn nach dem Aufstehen kein pures Wasser getrunken wird, kann das in der Schlafenszeit verbrauchte Wasser nicht ausgeglichen werden. Abb.: Fehlende Wasserzufuhr in der Früh (216 Schüler, APS) (Quelle: Empirische Untersuchung Szaga-Doktor; Wien 2009) Welche allgemeinen Anzeichen weisen auf Wassermangel hin? Schon bei einem Verlust von 1% - 2% des Körperwassers (z.B. durch Schwitzen nach sportlicher Tätigkeit) kommt es zu gravierenden Störungen im Organismus. Das Blut wird dickflüssiger und dessen Fließeigenschaft verschlechtert sich. Dadurch können die Gewebe nicht mehr optimal mit Nährstoffen und Sauerstoff versorgt werden. Die Muskeln übersäuern, weil wichtige Stoffwechselschlacken nicht optimal abtransportiert werden. Muskelkrämpfe und vorzeitige Übermüdung sind die Folgen. Welche konkreten Folgen hat der Wassermangel auf das Gehirn? Britische Wissenschaftler des psychiatrischen Instituts der King’s College in London konnten zeigen, dass bei Teenagern, nach intensivem eineinhalbstündigem schweißtreibendem Radfahren das Gehirn geschrumpft war als wäre es ein ganzes Jahr gealtert. Nach Aufnahme von einem oder zwei Gläser Wasser erreichte das Gehirn wieder seine Normalgröße und Leistungsfähigkeit. Die verminderte Hirndurchblutung führt zu einer Minderung der geistigen und körperlichen Leistungsfähigkeit, weil der Energiestoffwechsel beeinträchtigt ist. 13 Typische Symptome sind: Merk- und Konzentrationsstörungen Müdigkeit & Reaktionsträgheit Störungen des Abstraktions-/ Kombinationsvermögens Unruhe und Verwirrtheit Schwindel und Kopfschmerzen „Die ausreichende Wassermenge im Körper ist eine notwendige Basis für geistige und körperliche Leistungen.“ Wasser trinken im Unterricht Zur Erhaltung der maximalen Leistungsfähigkeit und Vermeidung von kurzfristigen Flüssigkeitsdefiziten ist es wichtig, auch während des Unterrichtes Wasser zu trinken. In den so Trinkstudien werden, genannten 1 , dass konnte Rosbacher bewiesen die mentale Leistungsfähigkeit und der Lernerfolg durch regelmäßiges Wassertrinken deutlich gebessert werden können. Ein Wasserverlust von etwa 1 Liter, z. B. bei Kindern, die nach dem Aufstehen am Morgen nichts trinken, sinkt die Leistungsfähigkeit im Kurzzeitgedächtnis um 4% 8%. Schulpraktische Lösung: Jedes Kind hat eine Wasserflasche am Platz. „Durch das Trinken eines Glases Wasser vor der Mahlzeit kann die effektive Energieaufnahme um ca. 10% gesteigert werden.“ 1 seit 1999, Universitäten Erlangen und Dortmund; Sportklinik Bad Nauheim, Univ. Bonn, Prof. Dr. STEHLE 14 COMMUNI-DO© INHALT DES MODULS GECO bei Verhaltenskreativität NOMETICS© - Die gesunde Sprache EMOTICOS© - Mental-EmotionalesCoaching Körpersprache der Kinder Körpersprache der Lehrkraft Praktische Stimmhygiene PRAKTISCHE STIMMHYGIENE Die resonante und tragfähige Stimme ist ein wichtiges Werkzeug der Lehrkraft. Zur Verbesserung, Stärkung und Unterstützung des Stimmapparates bieten sich verschiedene energetische Übungen an. Hilfe für Mund und Rachen Mundtrockenheit Einen rasch wirksamen Tipp zur Befeuchtung des Mund- Rachenraumes habe ich für akute Fälle, wenn keine Möglichkeit besteht etwas zu trinken. Beißen Sie intensiv auf die Zungenspitze. In kurzer Zeit vermehrt sich der Speichel im Mundraum. Husten, Schnupfen, Heiserkeit In der Akupressurlehre gibt es einen vorzüglichen Punkt bei Beschwerden im HalsRachenraum. Dieser Punkt heißt Lunge 7 (Lu7) und ist leicht zu finden. Legen Sie, wie in der Abbildung auf Seite 16. ersichtlich, den Mittelfinger an die Handgelenksfurche. Rollen Sie nun den Finger auf, bis er gestreckt ist. Dort, wo die Fingerkuppe angelangt ist, befindet sich der Lu 7. 15 Abb.: Lu7 Meisterpunkt bei Reizhusten Gerade wenn wir das Gefühl haben Stimme zu brauchen, versagt sie manchmal ihren Dienst. Eine besonders unangenehme Situation für Lehrkräfte stellen das ständige Kratzen und der Reizhusten dar. Dagegen habe ich ein probates Gegenmittel, das auch mir schon öfter rasche Linderung und Beschwerdefreiheit geschenkt hat. Dieser Punkt (genannt KG22) liegt genau am oberen Rand des Brustbeins in der dort befindlichen Grube. Pressen Sie mit einem Finger kräftig nach unten (nicht nach hinten in Richtung des Halses!). Bald werden Sie eine deutliche Verbesserung der Beschwerde wahrnehmen. Abb.: KG 22 16 SENSI-DO© INHALT DES MODULS Gehirn & Düfte Gehirn & Gehör Gehirn & Berührung Gehirn & Auge GEHIRN & AUGE Bewegung führt! Eine Lehrkraft geht während ihrer Erklärung im Klassenzimmer umher mit der Absicht, damit die Kinder zu mehr Aufmerksamkeit zu bewegen. Als der Lehrer eine Schülerin um Wiederholung des Gesagten ersucht, stellt er verärgert fest: “ Du hast dir ja nur die Hälfte gemerkt, was ich vor wenigen Sekunden erzählt habe. Hast du in der Zeit geschlafen?“ Das Kind ist verdutzt, da es sich ungerechtfertigt beschuldigt fühlt. Neurobiologische Erklärung Archaische biologische Verhaltensmuster sind dafür verantwortlich, dass wir mit den Augen alle Bewegungen verfolgen um einen potenziellen „Feind“ oder eine Gefahr rechtzeitig zu erkennen. Bewegung jeder Art lenkt daher grundsätzlich ab! Die Information über andere Sinne ist untergeordnet. Fazit: Wenn eine Lehrperson etwas erklärt, dann sollte sie sich ruhig an einem Platz befinden. Dann können sich die Schüler akustisch ganz dem Gesagten widmen. „Ein summendes Insekt im Klassenzimmer gewinnt immer.“ 17 Die Tafel Ein schönes Beispiel der Ablenkung ist die Tatsache, dass Lehrer während seiner Erklärung gleichzeitig etwas an die Tafel schreibt. Die Kinder werden aufgefordert, diese Informationen in ihr Heft zu übertragen. Für jedes Kinderhirn eine stressige Angelegenheit weil es sich bei „Multitasking“ nicht ausreichend auf den vermittelten Stoff konzentrieren kann! Hören, beobachten und gleichzeitig ordentlich und fehlerfrei ins Heft schreiben – das bedeutet mentale Überforderung auf Kosten der Aufmerksamkeit! Auch Worte bewegen Lernstoff in Tafelnähe. Lehrer neigen dazu Lernstoff auf Papier usw. in Tafelnähe anzubringen, in der guten Absicht, dadurch ein „sublimes Lerntraining“ zu fördern. Durch das wiederholte Betrachten der Lerninhalte soll das Kind seine Merkfähigkeit steigern. Das Gegenteil ist der Fall. Neurobiologische Erklärung: Gehirnphysiologisch wird eine sogenannte „mentale Interferenz“ – eine Überlagerung von altem und aktuellem Lernstoffprovoziert. Wir denken in Bildern! Das Gehirn versucht ein jedes Wort als Bild abzurufen bzw. ein Bild dazu zu generieren. Zeitwörter, die eine Aktivität suggerieren, sprechen das Gehirn auch adäquat an. So werden etwa 80% der betreffenden motorischen Areale in der Großhirnrinde, die für die entsprechende Umsetzung der Bewegung zuständig sind, bereits aktiviert. Schließlich sei noch auf die Dynamik des Schriftzuges hingewiesen, der das Auge „magisch“ ablenkt. Geschwungene Linien wirken dabei genauso ablenkend wie ein „künstlerisches“ Kreuz und Quer. 18 Der Esel Aus meiner eigenen Praxis möchte ich ein humoristisches Beispiel anführen. Immer wieder lachten oder schmunzelten Kinder in einer meiner Klassen, wenn ich an einem ganz bestimmten Platz der Klasse stand. Da ich den Grund dieses Verhaltens nicht verstand, bat ich die Kinder um eine Aufklärung. Sie luden mich ein, mit ihnen die Rollen zu tauschen. Ein großes Kind stellte sich knapp neben die Tafel an meine Position, ich setzte mich auf den Platz des Kindes. Als ich die Worte oberhalb des Kopfes las, war mir alles klar. 19 HELPI-DO© INHALT DES MODULS Verhaltenskreativität – Prävention & Abhilfe Begleitung in ganztägigen Schulformen Anregende GECO-Übungen Entspannende GECO-Übungen Begleitung in Prüfungssituationen PUMA© - Professionelle PUnktdruckMAssage BEGLEITUNG IN PRÜFUNGSSITAUTIONEN Schularbeit & Co. - Black out – Nein danke! Wir alle kennen folgendes Phänomen aus der eigenen Schulzeit: Wir beherrschten den Lernstoff vor einer (entscheidenden wichtigen) Prüfung, wir konnten ihn auch nachher, aber exakt bei der Prüfung (Schularbeit) fiel uns vieles nicht oder nur sehr zögerlich ein. Neurobiologische Erklärung In der Aufregung stören die produzierten Stresshormone (Adrenalin, Cortisol) das Abrufen aus unserer „Festplatte“ = Großhirn und Hippocampus in den Arbeitsspeicher = Frontalhirn. Wir erleben dies als bekanntes Black out. Was man vorbeugend oder helfend dagegen tun kann sollen Ihnen die zwei folgenden Praxisbeispiele zeigen. 20 „PINGUINA“ - „Halt‘ mal die Luft an!“ Die Lehrkraft sagt den Schülern an: „Ich schließe die Augen. Ich hole tief Luft und tauche in ein tiefes Schwimmbecken unter. Plötzlich schwimmt vor meinen Augen ein kleiner junger Pinguin rasch hinund her – von der linken Beckenwand bis zur rechten und umgekehrt. Ich verfolge den kleinen Freund mit meinen Augen. Wenn ich wieder Luft brauche, tauche ich wieder auf.“ Neurobiologische Erklärung Durch das Anhalten der Luft unterbricht der/die Betroffene die rasche Stressatmung. Dadurch steigt das Kohlendioxid im Blut vermehrt an, der Sauerstoffgehalt sinkt hingegen kurzzeitig. Die Hirndurchblutung nimmt zu. Der zu rasche mentale Datentransfer beruhigt sich – Wissen kann wieder abgerufen werden. Die seitliche Bewegung der Augen entspricht den REM-Phasen wie im Traum und führt zu einem Abbau von Angst und Denkblockaden. 21 PUMA© - PROFESSIONELLE PUNKTDRUCKMASSAGE Sie kennen die Situation sicher. Kaum fahren Sie mit Ihrer Klasse in einem Bus los, meldet sich nach wenigen Minuten das erste blasse Kind: „Mir ist so schlecht!“ Mit dem folgenden GECO-Trick gehört dieses Thema bald der Vergangenheit an! „Baldrianpunkt“ – Vorbeugung von Reiseübelkeit & Co. Abb.: Lokalisation von Pe6 Der Pe 6 (der sechste Punkt des Perikard- = Herzbeutel-Meridians) befindet sich genau drei Finger breit hinter der Handgelenksquerfalte zwischen den dort befindlichen Sehnen. Da er relativ schwer mit der Fingerkuppe erreichbar ist, können Sie sich auch eines geeigneten Hilfsmittels bedienen, das in die Rille hineinpasst (z. B. den Rand einer Münze, Papierspitze, Schnurknoten). Sie drücken zwischen den Muskelsehnen in die Tiefe. Neuroenergetische & Neurobiologische Erklärung Die feste Massage von Pe 6 wirkt über das vegetative Nervensystem vor allem auf drei Organbereiche beruhigend – auf… Magen: Reiseübelkeit (Auto, Schiff, Flugzeug): Zur Vorbeugung (!) bzw. Ersthilfe befestigt man einen Schnurknoten an die Akupressurstelle auf die im Bedarfsfalle fest gedrückt wird. Herz: Aufregung, Nervosität. Besonders auch vor Prüfungen. Zwerchfell: Schluckauf: innerhalb weniger Sekunden verschwindet das lästige Zwerchfellproblem. 22 Nasenbluten – Erste Hilfe Häufige Ursache: In der Nasenschleimhaut befindet sich ein oberflächlich liegendes Blutgeflecht (Locus Kiesselbachi). Dieses kann bei plötzlicher Druckerhöhung im Kopf oder bei Austrocknung der Schleimhäute platzen und zum besagten Nasenbluten führen. Nicht immer hat man etwas Kaltes, das man in den Nacken des Betroffenen legen kann. Hier unterstützt die kräftige Massage des Akupressurpunktes LG 16 äußerst schnell und zuverlässig auch bei hartnäckigsten Nasenblutungen. Wichtig! Die blutende Person sollte auf keinen Fall hingelegt werden, weil sie sonst das in den Rachenraum zurückfließende Blut verschluckt und später vielleicht wieder erbricht. Die betreffende Person sollte sitzen, den Kopf vorgeneigt halten. Lokalisation: Der Punkt liegt in der Mitte des beginnenden Nackens gleich unter der Hinterhauptschuppe. Der Helfer steht seitlich vom Klienten und hält mit der einen Hand die Stirne der betroffenen Person. Mit einem Finger der anderen Hand drückt der Helfer kräftig auf LG 16. Die Blutung lässt sich in den meisten Fällen damit in kürzester Zeit stoppen. Unglaublich! Aber es wirkt! Ich darf ihnen noch zwei erstaunlich wirksame Hilfsmittel aus meiner Praxis übermitteln, die auch leicht umsetzbar sind: Gummiring Einen Gummiring (oder eine Schnur) wickeln Sie um das Endglied eines Ringfingers des Betroffenen bis im Finger ein kleiner Blutstau entsteht. Dadurch werden Stoffe produziert, die die Blutgerinnung fördern. Nach ca. einer Minute die Abschnürung wieder entfernen! 23 MOTI-DO© INHALT DES MODULS Bewegung & Haltung SMS – Selbst-Management zur Stressprävention MEK-IDO – Übungen für die Sekundarstufe CHI-DO – Übungen für die Primarstufe CHI-DO© - ÜBUNGEN FÜR DIE PRIMARSTUFE Der Sitzmarathon macht vielen Kindern wirklich zu schaffen. Gegen die körperliche und geistige Übermüdung können Sie folgende heitere Übungen durchführen: Pinguin Es geht ein kleiner Pinguin Zu einem großen Eisberg hin. Watschelt auf den Berg hinauf; Macht dabei viel Schnauf, Schnauf, Schnauf. Von oben rutscht er frisch und munter Den kalten Eisberg ganz hinunter. Schnell flitzt er – na wuii! Und schreit dabei laut: „ Huiiiiii!“ Das Kind sitzt am Rand des Sessels und beginnt das rechte Bein zu heben. Gegengleich drückt es den linken Arm nach unten. Dann wechselt es die Seite: Das linke Bein wird gehoben, der rechte Arm wird nach unten gestreckt. Dies wird zu obigem Reim ausgeführt. Beim Runterrutschen werden die Arme und Beine kräftig nach vor gestreckt. Es wird laut „Huii!“ gerufen. 24 Neurobiologische Erklärung Durch das abwechselnde Heben und Senken der Beine werden in Folge das Becken und die Wirbelsäule sanft zum Schwingen gebracht. Die Rückenmuskeln lockern sich. Durch die kurze Abwechslung von An- und Entspannung großer Muskelgruppen (auch durch das kurzzeitige „Runterrutschen“) wird der Körper mobilisiert und erfrischt. Das wechselseitige gegengleiche Heben und Senken der Extremitäten soll verstärkt beide Gehirnhälften ansprechen und stimulieren. Das Rufen des Lautes „Huii“ hat eine freudvolle Befreiung und verbindet die Vokalräume Becken (U) mit dem Kopf (I). 25 „TIKI TAKI“ Die Füße sind schulterbreit flach am Boden, leicht nach außen gedreht. Die Knie sind locker gebeugt. Formen Sie mit den Händen die angezeigte Haltung. Nun beginnt man das folgende Gedicht zu sprechen und gleichzeitig die Arme in einem großen Kreis wie einen Zeiger auf einem großen Ziffernblatt im Sprechrhythmus zu drehen. Der Zeiger der Uhr Im Kreis dreht sich nur. (Erste Drehung) Stund’ für Stund’ Dreht er seine Rund’. (Zweite Drehung) Beginnen Sie nun mit den Fingern passend zum Text (ab ….Inneren der großen Uhr…) im 4-er-Takt zu schnippen, während Sie sich gleichzeitig nach links und rechts drehen. Und im Inneren der großen Uhr Macht es tiki taki nur. Tiki taki, tiki taki, Höre ich es kna-cki. Tiki taki, tiki taki, Abb.: Tikitaki-Schnipper Höre ich es kna-cki“ Wiederholen Sie bis hierher die ganze Übung von Anfang an nochmals, wobei der Zeiger sich nun in die andere Richtung dreht. 26 „GEKO ist meine beste Empfehlung an die Lehrkräfte und Kinder!“ GEKO - Coach Ludwig Szaga-Doktor (Jg. 1958) Initiator & Leiter des Gesundheits- & ErziehungsKompetenzzentrum (GEKO) in Wien/ 14.IB Begründer des Gesundheits-Coachings (GECO) Seit 1986 GECO-Dozent in der bundesweiten LehrerInnenfortbildung (bmukk; SSRfW; LSR) Seit 1984 aktiver APS-Pädagoge in Wien (Gesundheitslehre, Biologie, Mathematik) Staatlich gepr. Heilmasseur Dozent für Gesundheitspädagogik in der Wiener Erwachsenenbildung Ehemaliger Univ.lehrer für Funktionelle Körper-Energetik (2002-2006; Univ. f. Musik & Darst. Kunst/ Wien) Begründer & Leiter der Pädagogischen Energie-Akademie & Privaten Elternakademie (PEAK)/ Wien Fachbuchautor (Gesundheits-Coaching; Professionelles Energiemanagement) Kontakt: Mail: [email protected] Mobil: 06991 58 10 130 Website des GECO: http://www.geco.wien Website der Pädagogischen Energie-Akademie: http://www.peak1.at Mit freundlichen Grüßen. Ludwig Szaga - Doktor 27
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