Esel 4. Mose/Numeri 22,22-35 Gott aber ward erzürnt. Und der

Esel
4. Mose/Numeri 22,22-35
Gott aber ward erzürnt. Und der Engel des Herrn stellte sich auf dem Weg Balaam entgegen, der
auf der Eselin sass und zwei Knechte bei sich hatte. Als die Eselin den Engel mit gezücktem
Schwerte in dem Wege stehen sah, wich sie von demselben ab und ging durch das Feld. Da
schlug Balaam dieselbe, um sie auf den Weg zurück zu bringen. Doch der Engel stellte sich in
eine Enge zwischen zwei Mauern, mit denen die Weinberge abgegrenzt waren. Als die Eselin ihn
sah, drängte sie sich an die Wand und presste den Fuss des Reiters. Da schlug er sie wiederum.
Der Engel aber ging nochmals voraus an eine enge Stelle, wo sie weder zur Rechten noch
Linken auszuweichen vermochte, und trat ihr entgegen. Da nun die Eselin den Engel stehen sah,
fiel sie unter den Füssen ihres Reiters nieder; er aber ward zornig und schlug sie noch heftiger
mit dem Stabe in die Seite. Da tat der Herr der Eselin den Mund auf, und sie sprach: Was habe
ich dir getan, warum schlägst du mich, siehe, nun schon zum dritten Male? Balaam antwortete:
Weil du es verdient und mit mir Mutwillen getrieben hast; hätte ich nur ein Schwert, dich zu
töten! Die Eselin sprach: Bin ich nicht dein Tier, auf dem du immer bis auf den heutigen Tag zu
reiten pflegtest? Sage, ob ich dir je Ähnliches getan habe? Er antwortete: Niemals. Da öffnete
der Herr alsbald die Augen Balaams, und er sah den Engel mit gezücktem Schwerte in dem
Wege stehen und warf sich vor ihm nieder auf sein Angesicht. Der Engel aber sprach zu ihm:
Warum schlägst du deine Eselin schon zum dritten Male? Ich bin gekommen, dir
entgegenzutreten, weil dein Weg verkehrt und mir zuwider ist. Und wäre die Eselin nicht von
dem Wege abgewichen, so hätte ich dich getötet und jene am Leben gelassen. Da sprach
Balaam: Ich habe gesündigt, ich wusste aber nicht, dass du mir entgegengetreten warst; wenn
es dir also missfällt, dass ich weiterziehe, so werde ich umkehren. Der Engel antwortete: Ziehe
hin mit jenen Männern, aber hüte dich, etwas anderes zu sprechen, als ich dir befehlen werde
zu reden.
Vulgata (deutsch: Joseph Franz von Allioli)