3.3_Gebrauchsoeko_II_neu 18.03.2003 10:52 Uhr Seite 64 DER MENSCH GEHT AN SEINE WÄSCHE ÖKOLOGISCH BEWUSSTE TEXTILPFLEGE Strenggenommen beginnt bereits kurz nach dem Kauf eines Kleidungsstückes seine Wiederverwertung: Wenn der Pulli, das Hemd oder die Hose nach mehrmaligem Tragen schmutzig geworden sind, werden sie nicht weggeworfen, sondern gewaschen oder gereinigt. Mit der richtigen Pflege behält das Kleidungsstück seine ursprüngliche Form und Farbe und kann lange getragen werden. REINE WÄSCHE, REINES GEWISSEN Vergleich: Umweltbelastung beim Selberwaschen und Reinigen von 1 kg Oberbekleidung Belastung Haushaltswäsche Reinigung Stromverbrauch 1 KWh 0,54 KWL Heizöl/Gas 0 KWh 0,34 KWh Wasserverbrauch 30 l 0,8 l Abfall im Abwasser 53 g (Waschmittel, Weichspüler, Schmutz) 280 Mikrogramm Lösemittel Wiederaufzubereitender Abfall 0g 12 g Tenside / Schmutz Emissionen in die Luft 0,4 Kg 0,3 Kg CO2 1 g Lösemittel Quelle: Forschungsinstitut Hohenstein Chemiefasern sind pflegeleichter als Baumwolle. Bei der Wäsche und Pflege ist daher der Energieverbrauch geringer. Für unsere Großmütter war das Wäsche waschen noch ein mühseliges Geschäft: in aller Herrgottsfrühe hieß es, den Kessel anzuheizen, um dann den ganzen Tag über in der feucht-heißen Waschküche zu stehen und die Wäschestücke von Hand zu rubbeln. Glücklicherweise ist die Textilpflege heute einfacher. Wir lassen waschen. Entweder die Waschmaschine, die heute in fast jedem Haushalt zu finden ist, oder den Profi von der Textilreinigung. Rund fünf Stunden pro Woche, so eine Spiegel-Umfrage, wird in den deutschen Haushalten gewaschen und gebügelt. WEISSE WESTE HAUSHALTSWÄSCHE ? Die meisten meinen, selber zu waschen sei umweltfreundlicher und günstiger als die Kleidung in die Wäscherei oder Reinigung zu geben. Doch rechnet man die Zeit, die man braucht, um die Wäsche zu sortieren, aufund abzuhängen und vor allem um sie zu bügeln, dann ist das Waschen im Haushalt gar nicht mehr so günstig. Und verglichen mit einer Profi-Waschmaschine verbraucht eine voll beladene Haushaltswaschmaschine trotz Sparprogramm mehr Wasser. Im Allgemeinen liegen die günstigsten Wasserverbräuche für Baumwollwäsche im Haushalt bei bis zu 14 l/kg, im Gewerbe bei 7 bis 14 l/kg. Hinzu kommen Waschmittel, Weichspüler oder Vorbehandlungsmittel, die nach dem Waschen ins Abwasser gelangen und die Kläranlagen belasten. Pro Kilogramm Wäsche aus Wolle, Seide oder anderen „wetclean-fähigen“ Textilien können bis zu 40 Liter Wasser, 85 Gramm Waschmittel und 0,5 kwh Energie aufgewendet werden. Bei der Textilreinigung dagegen wird die Reinigungsflotte im Kreislauf geführt und die Lösemittel wieder zurückgewonnen. Durch Verbesserung der Maschinentechnik wurde von 1985 bis 1993 der Lösemittelverbrauch in der Reinigungsbranche um über 90 Prozent reduziert. Waschtag im Mittelalter 64 3.3_Gebrauchsoeko_II_neu 18.03.2003 10:52 Uhr Seite 65 DIE SAUBERMACHER DER NATION Tenside Setzen die Oberflächenspannung des Wassers herab, um besser zwischen Schmutzpartikel und Textiloberfläche zu gelangen. Tenside werden aus Erdöl oder nachwachsenden Rohstoffen hergestellt. Obwohl die Industrie in den vergangenen Jahren einiges für den Umweltschutz getan hat, wirkt sich doch jeder Waschvorgang auf die Umwelt aus. Entscheidende Größen, auf die der Verbraucher Einfluss hat, sind • die Menge des Waschmittels, • die Temperatur und der Wasserverbrauch beim Waschprogramm, • die Trommelfüllung, • der Einsatz von Trocknern und • die Bügeltemperatur. Enzyme Wirken in geringen Mengen, lösen gezielt unterschiedliche Verschmutzungen (Proteasen: eiweißhaltige Flecken wie Kakao, Blut, Ei; Amylasen: stärkehaltige Verschmutzungen, z.B. Pudding, Soße; Lipasen: lösen fetthaltige Flecken). Enzyme werden in der Regel gentechnisch hergestellt. Bleichmittel Entfernen Flecken, beugen dem Vergilben vor, farbunechte Textilien können verblassen. Optische Aufheller Vermitteln dem Auge ein strahlendes Weiß, indem unsichtbares UV-Licht in sichtbares Licht umgewandelt wird. Die in geringen Mengen in den Textilwaschmitteln verwendeten optischen Aufheller sind zwar schlecht biologisch abbaubar, werden jedoch in den Kläranlagen durch Adsorption am Klärschlamm zu deutlich mehr als 90 % eliminiert. Auf der Grundlage ökotoxikologischer Daten und der in Gewässern bzw. Böden zu erwartenden Konzentrationen ergeben sich kein Hinweise auf ökologische Probleme. Duftstoffe Verleihen der Wäsche „frischen“ Duft. WASCHEN STRAHLEND WEISS UM JEDEN PREIS? Es wird daran gearbeitet, die Umweltbelastung durch Waschmittel europaweit zu reduzieren. Die Association Internationale de la Savonnerie, de la Détergence et des Produits d’Entretien (A.I.S.E.) hat einen Kodex mit Zielen erstellt, die die Waschmittelindustrie zwischen 1997 und 2002 umsetzen soll. 1994 produzierten die Waschmittelhersteller in Deutschland rund 650 Tausend Tonnen Waschmittel im Wert von etwa 2,5 Milliarden Mark (1,28 Mrd. €). Voll-, Fein- oder Wollwaschmittel, Color-, Bunt-, Kompaktwaschmittel oder Baukastensysteme buhlen um die Gunst der Kunden. Megaperls, „Ultrawaschkraft“, Anti-Aging-System oder Zwei-Phasen-Tabs sagen den Fleckenzwergen den Kampf an, waschen die weißeste Wäsche noch weißer, schützen sie vor dem Ausbleichen und die Hausfrau vor der Schande, das Trikot des Sohnes nicht mehr sauber gekriegt zu haben. Wer soll da noch durchblicken und zum richtigen, sprich umweltfreundlichsten Waschmittel greifen? Gerüststoffe (Enthärter, Builder) Binden gelösten Schmutz und den Kalk im Wasser und verhindern deren Ablagerung an Wäsche und Waschmaschine. Nach den Forderungen der A.I.S.E. sollen unter anderem • durch neue Rezepturen fünf Prozent Energie eingespart werden • Verbrauch und Verpackungsaufkommen bei Waschmitteln um zehn Prozent pro Kopf gesenkt werden • der Pro-Kopf-Verbrauch der organischen Inhaltsstoffe von Waschmitteln um zehn Prozent reduziert werden, sofern technisch möglich. 65 GEBRAUCHSÖKOLOGIE TEXTILPFLEGE 3.3_Gebrauchsoeko_II_neu 18.03.2003 10:52 Uhr Seite 66 ABC DER WASCHMITTELTYPEN Umwelttipps, die sich gewaschen haben: • Waschmaschine immer vollständig füllen. Eine halbe Füllung (Sparprogramm) spart nur 1/3 Wasser und Waschmittel. • Exaktes Dosieren schont Umwelt und Geldbeutel. • Moderne Waschmittel machen die Vorwäsche überflüssig. Stark verschmutzte Wäsche vorher einweichen und Flecken separat mit Gallseife o.ä. behandeln. • Haushaltskochwäsche nur noch bei ansteckenden Krankheiten oder Säuglingswäsche. Enzymhaltige und bleichaktivierte Waschmittel reinigen auch bei niedrigen Temperaturen. Je nach Material, Verschmutzungsart und Einsatzzweck genügen 60°C, normalerweise auch schon 40°C. Voll- bzw. Universalwaschmittel (Pulver) enthalten alle nebenan aufgeführten Grundsubstanzen. Sie sollten nur bei stark verschmutzter, weißer oder fleckiger Wäsche eingesetzt werden, da sie Bleichmittel und optische Aufheller enthalten. Sie sind aggressiv zu Wolle und Seide. Flüssige Vollwaschmittel enthalten keine Bleichmittel, so dass bleichbare Flecken nicht entfernt werden. Fein- oder Buntwaschmittel sind für farbige Textilien die richtige Wahl. Colorwaschmittel schonen die Farben und vermindern die Gefahr des Anfärbens anderer Wäscheteile. Sie entfernen bleichbare Flecken jedoch schlechter als Vollwaschmittel da sie kein Bleichmittel enthalten. Wollwaschmittel ohne Bleichmittel und Enzyme eignen sich besonders für die Handwäsche, sie sind jedoch oft unnötig gefärbt oder parfümiert. Baukastensysteme bestehen aus den drei Komponenten Basiswaschmittel (mit waschaktiven Tensiden und teilweise Enzymen), Enthärter und Bleichmittel. Die einzelnen Bestandteile können je nach Bedarf eingesetzt werden. Dadurch wird die Gewässerbelastung reduziert. • Weichspüler können Parameter wie den Griff, das antistatische Verhalten, das Knitterverhalten und die Lebensdauer von Färbungen positiv beeinflussen. • Hartnäckige Flecken gezielt vorbehandeln. Fast alle Waschmittel gibt es mittlerweile auch als Kompaktwaschmittel. Der Vorteil: • Sie enthalten keine überflüssigen Füllstoffe und reduzieren die Abwasserbelastung • Für die gleiche Waschleistung muss weniger Pulver transportiert werden, es wird weniger Transportenergie benötigt. • Kleinere Verpackung spart unnötiges Material. 66 3.3_Gebrauchsoeko_II_neu 18.03.2003 10:52 Uhr Seite 67 DIE RICHTIGE TEXTILPFLEGE GUT GEFÜLLT IST VIEL GESPART Neben der Wahl und Dosierung des Waschmittels sind die Temperatur und der Wasserverbrauch des Waschprogramms und die Trommelfüllung zu berücksichtigen. Während Maschinen noch vor zehn Jahren etwa 140 Liter Wasser pro Waschgang schluckten, kommen sie heute mit weniger als ein Drittel aus. In Punkto Energieverbrauch schreibt der Gesetzgeber dem Handel vor, jedes ausgestellte Gerät mit dem EU-Energielabel zu kennzeichnen. Der Buchstabe A steht für äußerst sparsame Geräte; Energiefresser sind am G zu erkennen, wobei heute nur noch Geräte mit A bis C auf dem Markt sind. Auch die Trommelbeladung ist entscheidend. In der Regel fasst eine Trommel rund fünf Kilogramm. Durchschnittlich stopfen die Deutschen jedoch nur drei Kilo Wäsche in die Waschmaschine - da verbrauchen selbst sparsame Maschinen mehr Wasser und Energie als nötig. DAMIT QUALITÄT HÄLT, WAS SIE VERSPRICHT Bilder, Kreise, Zahlen, Punkte, durchgestrichene Symbole - manch ein Verbraucher versteht beim Blick auf die Pflegekennzeichnung nur Bahnhof. Für alle, die gelernt haben, die Etiketten im Kleidungsstück richtig zu lesen, sind die Symbole der Weg zu langlebiger Kleidung denn was nützt die beste Qualität, wenn sie falsch behandelt wird? Wer das ABC der richtigen Textilpflege beherrscht, wird länger Freude an der Ware haben. Die modische Materialvielfalt kann Probleme mit sich bringen, denn jede Faser reagiert im Prinzip beim Waschen, Trocknen oder Bügeln anders. Es ist daher gerade beim Kauf solcher Textilien wichtig, auf die Pflegekennzeichnung zu achten. Stücke ohne Kennzeichnung sollte man immer links liegen lassen. Dies gilt auch für Billigtextilien aus dem Ausland. Unechte Farbstoffe können ausbluten und die gesamte Wäsche verfärben. 67 GEBRAUCHSÖKOLOGIE TEXTILPFLEGE 3.3_Gebrauchsoeko_II_neu 18.03.2003 10:52 Uhr Seite 68 ZEICHEN FÜR EIN LANGES LEBEN DIE WICHTIGSTEN PFLEGEKENNZEICHEN Wird z. B. 60°C Maschinenwäsche empfohlen, ist eine Handwäsche die schlechtere Lösung, da bei der Maschinenwäsche das Waschmittel besser wirken kann und die höhere Temperatur den Schmutz besser ausspült. Generell gilt: Waschmittel ist nicht gleich Waschmittel. So sollte bunte Wäsche stets mit Colorwaschmittel gewaschen werden, da Vollwaschmittel die Wäsche ausbleicht. Tipp: Entfernen Sie das in den meisten Kleidungsstücken eingenähte Etikett mit den Pflegesymbolen nicht, damit Sie auch später noch nachschauen können, wie das Kleidungsstück optimal zu behandeln ist. Unter der Internet-Adresse http://www.textilecare.de erhält man eine breite Palette von Informationen zum Thema Textilpflege. 68 3.3_Gebrauchsoeko_II_neu 18.03.2003 10:52 Uhr Seite 69 GETROCKNET UND GEPLÄTTET TROCKNEN - ZU VIEL HEISSE LUFT? Wichtig ist: 10.000 Umdrehungen pro Minute, wenn im Trockner getrocknet werden soll. Die umweltfreundlichste, billigste und gewebeschonendste Art, Wäsche zu trocknen, ist noch immer die gute alte Wäscheleine. Jedoch zerstört das UV-Licht der Sonne den optischen Aufheller und es beginnen Vergilbungsprozesse. Doch wenn Garten, Balkon oder Trockenboden fehlen, ist der Wäschetrockner oft die einzige Alternative. Lange als Energiefresser verschrieen, ist sein Energieverbrauch mittlerweile akzeptabler geworden. Grundsätzlich gilt: Je intensiver (je höher die Drehzahl beim Schleudern) die Wäsche geschleudert wird, desto weniger Wasser enthält die Wäsche und desto kürzer ist die Trockenzeit - das spart Energie. Moderne Geräte haben einen Feuchtefühler, der die Restfeuchte fühlt und danach die benötigte Trockenzeit bemisst. Das ist sparsamer als die Steuerung der Trockendauer nach Zeit. BÜGELN, DA BISTE PLATT Parameter für Haltbarkeit von Bekleidung • Qualität der Rohstoffe • Zusammensetzung des Gewebes • Qualität der Verarbeitung • Ausrüstung/Veredlung • Pflegehäufigkeit • Pflegebedingungen (Temperatur, Waschmittel) • Tragedauer • mechanische Beanspruchung beim Tragen • Reparaturfreundlichkeit. Jeder Stoff reagiert anders die Pflegesymbole informieren darüber, wie wie ein Textilmaterial gebügelt werden darf. Geplättet wird aber nur Bett- und Tischwäsche. Kleidungsstücke werden in Form gebügelt. Damit die guten Stücke wieder wie neu werden, muss man etwas Übung haben und wissen, bei welchen Temperaturen die Fasern richtig gebügelt werden können. Durch eine falsche Bügelbehandlung kann sonst ein Textil sehr früh reif für die Entsorgung sein. Zu hohe Bügeltemperaturen können zu Verfärbungen, Vergilbung oder auch zur Anschmelzung führen. Hoher Druck kann Glanz verursachen und durch falsches Dämpfen können Textilien ihre Form verlieren. Unerwünschte Knitter, die beim Tragen, beim Waschen, Reinigen oder Trocknen entstehen, können durch eine fachgerechte Bügelbehandlung wieder entfernt werden. Wärme, Feuchtigkeit (Dampf) und Druck sind die drei Faktoren, die beim Bügeln von Naturfasern zusammenspielen. Zuordnung der Fasern zu den Bügelsymbolen nicht bügeln 110°C 150°C 200°C Polyethylen Polychlorid Modacryl Polypropylen Polyamid Polyacryl Elasthan Acetat Wolle Angora Mohair Alpka Kamelhaar anderes Tierhaar Viskose Polyester Cupro Modal Lyocell Baumwolle Leinen Ramie 69 GEBRAUCHSÖKOLOGIE TEXTILPFLEGE 3.3_Gebrauchsoeko_II_neu 18.03.2003 10:52 Uhr Seite 70 PROFIS PFLEGEN FEINES BESSER Flecken machen Kleidung unansehnlich und geben ihnen ein schmuddeliges Image. Es lohnt sich daher, empfindliche Kleidungsstücke regelmäßig dem Profi der Textilreinigung anzuvertrauen und den Flecken keine Chance zu geben. Bei der häuslichen Wäsche geraten empfindliche Textilien aus Naturfasern oft aus der Form, da die Fasern im Wasser quellen. Im Reinigungsprozess dagegen holen die Lösemittel bestimmte Schmutzarten wie fettige und ölige Verschmutzungen auch ohne Wasser schonend von der Faser - Form und Farbe bleiben. NIX WIE WEG MIT DEM FLECK Es sind weniger die Flecken, die der Textilreinigung Kopfzerbrechen bereiten, sondern der Stoff. Denn die heutigen Fleckentferner, die sogenannten Detachiermittel, entfernen so gut wie jeden Schmutz. Je nach Material kann es jedoch zu Faserschädigungen und Farbveränderungen kommen. Je empfindlicher die Färbung und die Fasern des Textils, desto milder müssen die Detachiermittel sein. Manche Flecken gehen gar mit der Textilfaser eine chemische Verbindung ein, so daß sie sich auf normalen Textilien so gut wie nicht entfernen lassen, wenn man das Kleidungsstück nicht schädigen möchte. DAS IST DIE LÖSUNG ORGANISCHE LÖSEMITTEL Steht im Pflegekennzeichen ein F im Kreis, soll mit KWL gereinigt werden. 70 Für fetthaltige Verschmutzungen sind die organischen Lösemittel der Textilreinigung wahre Spezialisten. Fettflecken auf der Krawatte, ein speckiger Kragen am Sakko oder Sonnencreme auf dem Skianzug - kein Problem für Perchlorethylen und Kohlenwasserstofflösemittel (KWL). Für die Textilreinigung sind nach dem 1993 in Kraft getretenen Verbot der Fluorkohlenwasserstoffe nur noch diese Lösemittel erlaubt. Die Reinigungsmaschinen sind vollkommen dicht, so dass keine Dämpfe der Reinigungsmittel entweichen. Perchlorethylen hat eine höhere Reinigungskraft, dafür sind die Kohlenwasserstofflösemittel besser für besonders empfindliche Textilien und Färbungen geeignet. Die Pflegesymbole geben Auskunft darüber, welches Lösemittel für das Kleidungsstück geeignet ist. Frische Flecken nie „sauberrubbeln“, sondern höchstens mit einem feuchten Tuch abtupfen. Beim Rubbeln wird die Faser aufgeraut und damit der Fleck so richtig hineingerieben. 3.3_Gebrauchsoeko_II_neu 18.03.2003 10:52 Uhr Seite 71 SONDERBEHANDLUNG FÜR BESONDERE TEXTILIEN VIELE MÖGENS NASS Es gibt viele Materialien, die gerne richtig nass werden, um wasserlöslichen Schmutz zu entfernen, der nicht in organischen Lösemitteln löslich ist. Deshalb wird in der modernen Textilpflege nicht nur mit organischen Lösemitteln, sondern auch mit Wasser gereinigt. Im Unterschied zur normalen Haushaltswäsche ist dabei die mechanische Einwirkung auf die Textilien geringer, so dass diese geschont werden. Das W im Kreis zeigt: Dieses Textil sollte nicht zu Hause gewaschen werden, die schonende Nassreinigung beim Textilprofi ist jedoch kein Problem. Die Nassreinigung pflegt schonend waschbare Hemden, Blusen, Hosen, Röcke, Shirts, Jeans, Pullis, Anoraks, Daunenjacken und -mäntel, Jogging- und Skianzüge, Regenbekleidung, Möbelbezüge, Daunenbetten, Schaumstoffauflagen und viele andere Textilien. Dabei wird zwischen normaler Ware, empfindlichen und sehr empfindlichen Textilien unterschieden. DOPPELT GESCHÜTZT HÄLT BESSER Eine Zusatzleistung beim Textilreiniger sollte man sich nicht entgehen lassen: Die Imprägnierung. Vor allem Sport-, Regen- und Winterbekleidung ist zwar vom Hersteller bereits wasserabweisend ausgerüstet oder wasserdicht konstruiert. Die Nachimprägnierung unterstützt jedoch den Schutz vor Wind, Wetter, Kälte und Nässe und erhält den hohen Tragekomfort der Stücke. 71 GEBRAUCHSÖKOLOGIE TEXTILPFLEGE
© Copyright 2024 ExpyDoc