Unternehmen & Märkte Gold East Paper will verstärkt nach Europa liefern Ein liebevoll angelegter Garten mit dem Schriftzug und Logo von APP, den die Gäste vom firmeneigenen Gästehaus aus sehen können. Gold East Paper-Vice President L. T. Huang (links) und Alex Lau Der weltweit für Marketing und Verkauf zuständige Chi Mi Chung (rechts) und Europa-Verkaufsleiter Alex Lau (links) im Gespräch mit der apr. Das Firmengelände von Gold East Paper. Die zum Asian Pulp and PaperKonzern (APP), Kuala Lumpur und Schanghai, gehörende chinesische Firma Gold East Paper möchte ihre Exportaktivitäten nach Europa verstärken. Der 1997 gegründete Hersteller von holzfrei gestrichenen Papieren produziert heute auf insgesamt drei 9,77 m breiten Voith-Papiermaschinen. Die PM 1 und PM 2 wurden in kurzer Reihenfolge 1997 und 1998 in Betrieb genommen und arbeiten mit einem Offlinestrich, die 2005 angelaufene Maschine neuester Bauart verfügt über eine Inline-Streichanlage. Die unter anderem unter dem Markennamen Nevia vertriebenen Papiere produziert die Firma in matt und glänzend in den üblichen Grammaturen bis 200 g. Gold East Paper verfügt über eine Jahreskapazität von 2 Mio. t, im laufenden Jahr soll diese auf 2,2 Mio. t steigen. Davon gehen pro Jahr 180.000 t in EU-Länder bzw. 26.000 t in das Gebiet Europa. Im Jahr 2006 exportierte Gold East Paper ca. 730.000 t, dies entspricht 36% seiner Gesamtproduktion. Dieser Wert soll dieses Jahr auf 800.000 t steigen. Vertrieb über Hinderer in Deutschland Eine der Voith-Maschinen von Gold East Paper. 07/2007 www.a-p-r.de In Deutschland möchten der für das weltweite Marketing zuständige Chi Mi Chung und der für den EuropaVertrieb zuständige Alex Lau über die Meerbuscher Firma W. Hinderer weitere 10.000 t am Markt unterbringen. Den für die Produktion not- wendigen Zellstoff erhält Gold East Paper aus APP-eigenen Zellstofffabriken in China und Indonesien, aber auch aus Brasilien und Kanada. Im Gespräch mit der apr betonte Chi Mi Chung, dass das Unternehmen jüngst eine Zertifizierung nach Forest Stewardship Council (FSC) erhalten habe und darauf achte, kein illegal geschlagenes Holz, etwa aus Vietnam oder Burma, zu verarbeiten. 50% der eingesetzten Zellstoffe kommen aus China, 50% aus Brasilien und Kanada. Hohe Zölle in den USA Bei den 240.000 t holzfrei gestrichenen Papieren, die Gold East in die USA exportiert, besteht die Gefahr, wegen eines laufenden AntidumpingVerfahrens weitere 23,5% Zoll zu bezahlen. Diese Angelegenheit beschäftigt die Gerichte und soll im Oktober entschieden werden. Bereits heute zahlt Gold East 20,4% Zoll, weil die USA der Meinung ist, Gold East Paper werde vom chinesischen Staat subventioniert (countervailing duty). APP hat in China, Indonesien und anderen Ländern eigene Baumanpflanzungen bzw. Wiederaufforstungen gemacht und rechnet damit, die Holzversorgung aus eigenen Forsten im Jahr 2008 erreichen zu können, so Chi Mi Chung. Auf der chinesischen Insel Hinan plant APP außerdem eine neue, 10 m breite Voith-Papiermaschine mit einer Produktionskapazität von 800.000 t LWC-Papieren, die im Jahr 2009 in Betrieb gehen soll. Unternehmen & Märkte Blick auf Schanghai und einen Bauplatz von APP (unten rechts), der sich in bester Lage direkt am Jangtsekiang befindet. Dem Vernehmen nach soll hier mit APP ein neues Wahrzeichen von Schanghai entstehen. Der Phantasie sind bei dieser Aussage keine Grenzen gesetzt. Geplant ist außerdem, dass das Unternehmen APP in den nächsten zwei Jahren an die Börse geht oder sich auf andere Weise Eigenkapital verschafft. Dort befindet sich bereits ein Zellstoffwerk mit einer Kapazität von 1 Mio. Tonnen. Es bleibt abzuwarten, wie viel Papier Gold East Paper aus den USA wegen der hohen Zölle „abzieht“ und in anderen Ländern unterzubringen versucht. Ein Werk wie eine Kleinstadt Gold East Paper arbeitet auf einem 5,33 km2 großen Gelände mit 5000 Mitarbeitern. Etwa 200 Mitarbeiter, meist aus dem mittleren und Topmanagement, wohnen direkt am Produktionsort. Die Firma verfügt über eine eigene, moderne Kläranlage, ein Kohlekraftwerk mit einer Leistung von 290 MW und einen Hafenanschluss an dem unmittelbar neben der Fabrik gelegenen Jangtsekiang, der an dieser Stelle schon einige Kilometer breit ist. In China selbst ist Gold East mit einem Marktanteil von ca. 45% bei holzfrei gestrichenen Papieren nach eigenen Angaben Marktführer und betreibt 35 Verkaufsbüros. Das IT-System des Unternehmens ist von SAP, die Produktion erfolgt nach dem Six Sigma-Konzept, was der Fehlerminimierung dient. Gold East produziert sowohl Rollen wie auch Bogen in allen üblichen Größen, einschließlich DIN A4-Papiere. Die Weiterverarbeitung der Bogenware erfolgt auf 26 BogenSchneidanlagen von Jagenberg, Bielomatik und Pasaban. Mit der deutschen Firma Heidelberger Druckmaschinen verbindet das Unternehmen eine Kooperation, die zum Ziel hat, mehr über die Anforderungen moderner Druckmaschinen zu lernen und die eigenen Papiere darauf abzustimmen bzw. umgekehrt, Druckmaschinenherstellern die Chance zu bieten, Gold East-Papiere genau kennenzulernen. ♦〉 Vivian Yang von Gold East Paper (links) und Volker Berner von der Firma Hinderer vor einem Tambour des Werkes. www.a-p-r.de 07/2007
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