Pressemitteilung Halle, 24. Februar 2016 Feldtest MITNETZ STROM Rückersdorf: Intelligente Zähler liefern wichtige Daten für Planung, Ausbau und Verstärkung des Niederspannungsnetzes im Zuge der Energiewende Intelligente Zähler liefern wichtige Daten, die für Planung, Ausbau und Verstärkung des Niederspannungsnetzes im Zuge der Energiewende notwendig sind. Zu diesem Ergebnis kommt ein dreijähriger Feldtest des enviaM-Netzbetreibers MITNETZ STROM im brandenburgischen Rückersdorf (Landkreis Elbe-Elster). Untersucht wurde zum einen, wie sich erneuerbare Energien einfacher in das Niederspannungsnetz einbinden lassen. Überprüft wurde zum anderen, wie sich die Erzeugung der erneuerbaren Energien und der Verbrauch besser abstimmen lassen. Insgesamt wurden mehr als 160 Millionen Datensätze ausgewertet. „Dank der gewonnenen Zählerdaten war es erstmals möglich, den Zustand eines Niederspannungsnetzes in unserem Netzgebiet zuverlässig zu bestimmen. Die Zählerdaten bilden die Grundlage für die Entwicklung von Messkonzepten. Mit ihrer Hilfe können wir Probleme im Niederspannungsnetz frühzeitig erkennen, die durch die stetig steigende Stromeinspeisung aus erneuerbaren Energien hervorgerufen werden“, betont Dr. Sebastian Lissek, Projektleiter der MITNETZ STROM. Für den Feldtest wurden 109 Lastgangzähler mit registrierender Leistungsmessung in privaten Haushalten, Unternehmen, kommunalen Einrichtungen und Wohnungsbaugesellschaften in Rückersdorf getestet. Ihre Funktionsweise ist mit intelligenten Zählern vergleichbar. Zur Beobachtung des eigenen Verbrauchsverhaltens wurde den Teilnehmern des Feldtests ein Internet-Portal am heimischen Computer zur Verfügung gestellt. Es ermöglichte einen genauen Überblick über den Stromverbrauch, die Stromkosten und den Kohlendioxid-Ausstoß. Die Teilnehmer verbrauchten deutlich weniger Strom als bislang angenommen. Damit stehen für die Einspeisung aus erneuerbaren Energien deutlich mehr Reserven im Niederspannungsnetz zur Verfügung als ursprünglich berechnet. 1 von 3 60 Prozent der Teilnehmer nutzten die Möglichkeit, über das Internet-Portal ihr Verbrauchsverhalten zu kontrollieren. 25 Prozent änderten ihr Verbrauchsverhalten. 65 Prozent schafften neue, energiesparende Elektrogeräte an. Das Niederspannungsnetz ist durch die vor Ort angeschlossenen Photovoltaikanlagen sehr ungleichmäßig ausgelastet. Dies ist nicht nur wie bislang angenommen auf die Witterung zurückzuführen, sondern auch technisch bedingt. In der Regel wird durch die Photovoltaikanlagen lediglich einer der drei im Niederspannungsnetz befindlichen Leiter belastet. Dies kann zu einer Überspannung des Netzes führen, obwohl die maximale Übertragungsleistung noch lange nicht erreicht ist. Eine Überspannung ist problematisch, weil dadurch die an das Netz angeschlossenen elektrischen Geräte beschädigt werden können. Ziel muss es deshalb sein, das Niederspannungsnetz gleichmäßig auszulasten. Grundlage dafür ist die richtige Wahl des Anschlusspunktes für Photovoltaikanlagen. Durch eine gleichmäßige Belastung aller drei Leiter des Niederspannungsnetzes können größere Mengen erneuerbarer Energien aufgenommen werden, ohne dass ein Netzausbau notwendig ist. Die Erkenntnisse des Feldtests in Rückersdorf werden auf das gesamte Netzgebiet der MITNETZ STROM übertragen und fließen in die ab 2017 geplante Einführung intelligenter Messsysteme ein. Pressekontakt Stefan Buscher Pressesprecher Mitteldeutsche Netzgesellschaft Strom mbH T 0371 482-1744 E [email protected] I www.mitnetz-strom.de 2 von 3 Hintergrund Die Mitteldeutsche Netzgesellschaft Strom mbH (MITNETZ STROM) mit Sitz in Halle (Saale) ist eine 100-prozentige Tochtergesellschaft der envia Mitteldeutsche Energie AG (enviaM). Als größter regionaler Verteilnetzbetreiber in Ostdeutschland ist MITNETZ STROM unter anderem für Planung, Betrieb und Vermarktung des enviaM-Stromnetzes verantwortlich. Das durch die MITNETZ STROM betreute Stromverteilnetz hat eine Länge von rund 74.000 Kilometern und erstreckt sich über Teile der Bundesländer Brandenburg, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen. 3 von 3
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