Das neue Leben mit Baby

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Ratgeber
Das neue Leben mit Baby
INHALTSVERZEICHNIS
Kapitel 1 - Babys erstes Jahr
I - Die erste Zeit mit dem Baby
II - Vorsorgeuntersuchungen für Babys
III - Babyerstausstattung
IV - Stillen
V - Babynahrung
VI - Babys Schlaf
VII - Zahnen - Babys erste Zähne
VIII - Babys erste Schritte - Laufen lernen
IX - Mythen über Babys
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4-5
6-8
9-10
11-12
13
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15
16
Kapitel 2 - Familie & Kind
I II III IV V VI VII VIII -
Der Alltag mit Kind
Abnehmen nach der Geburt
Kindertagesbetreuung
Eltern-Kind-Kurse
Babyschwimmen
Reisen mit dem Baby
Bildquellennachweis
Impressum
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18
19-20
21
22
23
24
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KAPITEL 1 - Babys erstes Jahr
I - Die erste Zeit mit dem Baby
Nach monatelangem Warten ist es endlich soweit – das Baby ist da!
Die Freude der Eltern ist riesig und sie können es kaum erwarten, das
neue Familienmitglied mit nach Hause zu nehmen.
Dort angekommen stellen sich jedoch viele Fragen. Unsicherheiten
und Probleme kommen schnell auf, da gerade unerfahrene Eltern
am Anfang natürlich nichts falsch machen wollen. Während im
Krankenhaus oder im Geburtshaus noch viele Ansprechpartner zur
Verfügung standen, ist die junge Familie nun auf sich gestellt.
Es ist zunächst einmal wichtig zu wissen, dass Sie in den ersten
Wochen nicht alleine gelassen werden. Sie haben Anspruch auf den
Besuch einer Hebamme, die Sie während der Nachsorge betreut.
Je nachdem, wie es Ihnen und dem Baby geht, kommt die Hebamme
in den ersten zehn Tagen täglich zu Ihnen nach Hause und berät Sie
in Bezug auf alle wichtigen Themen. Sie überwacht den Verlauf des
Wochenbettes und bietet Stillberatungen.
Diese Unterstützung bedeutet für die meisten Familien schon eine
große Erleichterung. Trotzdem kommen im Familienalltag auch
immer wieder generelle Fragen auf.
Wie schläft das Baby am besten?
Wenn Sie das Baby zum Schlafen hinlegen, sollte es sich in einer bequemen Seiten- oder
Rückenlage befinden. In der Seitenlage kann es von einem zusammengerollten
Deckchen oder einem Handtuch gestützt werden. Viele Babys empfinden es als
angenehm, in einem „Nest“ zu liegen, das heißt mit weichen Begrenzungen um den
Körper, die an den Mutterleib erinnern. Das können zum Beispiel Mulltücher und leichte
Baumwolldecken sein. Als Decke kann bei warmen Temperaturen eine dünne Wolldecke
verwendet werden. Im Winter ist eine Daunendecke geeignet, die ein Gewicht von 500
Gramm jedoch nicht übersteigen sollte.
Synthetisches Material kann dagegen leicht zu einer Überhitzung führen.
Ein Kopfkissen wird aus Sicherheitsgründen ebenfalls nicht verwendet.
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KAPITEL 1 - Babys erstes Jahr
Was ziehe ich dem Baby an?
Im Sommer ist es zunächst einmal wichtig, das Baby immer mit ausreichend
Sonnenschutzmittel mit dem Faktor 30 einzureiben. Die sensible Babyhaut
reagiert nämlich besonders empfindlich auf Sonneneinstrahlung. Auch der
Kopf sollte durch eine Mütze oder ein Tuch geschützt werden, wenn Sie mit
dem Baby an der frischen Luft unterwegs sind. Ansonsten ist ein dünner Body
aus Baumwolle mit kurzen Hosen und Söckchen eine gute Kleiderwahl für den
Sommer. Ein Jäckchen oder eine dünne Decke sollten auch stets dabei sein,
falls die Temperatur abkühlt.
Im Winter empfiehlt sich der „Zwiebellook“ für das Baby, das heißt, es trägt am
besten mehrere dünne Schichten übereinander. Langärmelige Unterhemden
aus Baumwolle, Pullover, Mützchen und Strampler sind ideal für kältere Temperaturen.
Wie bade ich das Baby?
Kinderärzte empfehlen meist, das Baby in den ersten Wochen ein- bis zweimal
wöchentlich zu baden. Die Temperatur des Badewassers sollte 37 – 38 Grad
warm sein. Die Temperatur stellen Sie am besten mit einem Thermometer fest,
bevor Sie das Baby langsam in das Wasserbecken setzen. Anschließend können
Sie das Baby mit einem Waschlappen sanft waschen.
Hierbei sollten Sie spezielle Babypflegeprodukte verwenden, um die sensible
Haut des Kindes zu schützen. Nach dem Baden trocknen Sie das Baby sorgfältig
wieder ab, um Hautirritationen und Entzündungen zu vermeiden.Das Bad sollte
insgesamt nicht länger als zehn Minuten dauern, damit das Baby nicht auskühlt.
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In Deutschland werden seit 1976 kostenlose Vorsorge Untersuchungen für Babys und
Kinder angeboten. Diese wurden 1991 für alle Bundesländer vereinheitlicht.
Dabei prüft der Kinderarzt von der Geburt an bis zum 17. Lebensjahr, ob sich Ihr Kind
gesund entwickelt.
Je nach dem Alter des Kindes orientieren sich die Untersuchungen an
unterschiedlichen Schwerpunkten. Direkt nach der Geburt wird untersucht, ob Ihr Kind
gesund zur Welt gekommen ist und sich nun körperlich gesund entwickelt.
Hierbei überprüft der Kinderarzt ob Geburtsschäden, Fehlbildungen oder häufige
Stoffwechselkrankheiten vorliegen. Als Eltern bekommen Sie vom Arzt ein gelbes Heft,
in das alle Vorsorgeuntersuchungen eingetragen werden. Außerdem gibt Ihnen der Arzt
ein grünes Heft, in dem zusätzliche Untersuchungen festgehalten werden, die von Kinder- und Jugendärzten empfohlen werden. Dabei ist zu beachten, dass nicht alle
Krankenkassen die Kosten hierfür übernehmen.
Den Impfpass Ihres Kindes sollten Sie außerdem zu den Vorsorgeuntersuchungen
mitnehmen, weil im Anschluss an die Untersuchung auch notwendige Impfungen
gegeben werden.
U1- kurz nach der Geburt
In der Entbindungsklinik wird direkt nach der Geburt die U1
Vorsorgeuntersuchung durchgeführt.
Hierzu bestimmen Arzt und Hebamme die Größe, das Gewicht und
den Kopfumfang des Kindes.
KAPITEL 1 - Babys erstes Jahr
II - Vorsorgeuntersuchungen für Babys
Diese Angaben sind zur Geburtsanzeige zwingend vorzulegen.
Außerdem wird als Bestandteil des APGAR-Tests das Herz des Babys
abgehört. APGAR ist ein wichtiger Parameter für die Vitalität Ihres
Kindes, denn die Abkürzung APGAR steht für Atem, Puls,
Grimmassieren (Muskeltätigkeit), Aussehen und Reaktion.
Der Arzt misst zudem den pH Wert des Nabelschnurblutes.
Daraus kann schnell auf mögliche Krankheiten Ihres Kindes
geschlossen werden.
Zur Vorsorge gegen eine sehr seltene
Blutgerinnungsstörung bekommt das Neugeborene
ein paar Tage nach der Entbindung Vitamin K.
Während Ihres Klinikaufenthalts führen Ärzte ein
Neugeborenen-Hörscreening durch. Dieser Hörtest
dauert nur wenige Minuten und ist schmerzfrei für Ihr
Kind.
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Bei dieser Basis Untersuchung werden noch einmal die Maße des Kindes
genommen und nun auch genauere körperliche Untersuchungen
durchgeführt. Um Störungen des Stoffwechsels festzustellen, wird das
Blut des Babys untersucht, das mit einem kleinen Pieks aus der Ferse
entnommen wird.
U3 – vierte bis fünfte Lebenswoche
Für diese Untersuchung müssen Sie sich spätestens einen Kinderarzt
für Ihr Kind organisiert haben. Dieser prüft die Körperhaltung des Babys
und die Beweglichkeit der Hüfte. Hierzu führt der Arzt einen Ultraschall
durch.
Des weiteren werden die Organe und Reflexe des Kindes untersucht und
bei Jungen die Hodensäcke abgetastet, damit ein Hodenhochstand
ausgeschlossen werden kann. Wenn Sie das Gefühl haben, dass Ihr Kind
nicht genug trinkt, zu oft weint oder nicht genug schläft, können Sie bei
den Vorsorgeuntersuchungen mit dem Kinderarzt darüber sprechen.
Ab dem 2. Lebensmonat sollten Sie Ihr Kind gegen bestimmte Kinderkrankheiten impfen lassen.
KAPITEL 1 - Babys erstes Jahr
U2 - 3. bis 10.Lebenstag
Sollten Sie bereits vor dem Termin dieser Untersuchung die Geburtsklinik
verlassen haben, versäumen Sie nicht diese wichtige Vorsorgeuntersuchung wahr zu nehmen. Zudem ist diese Untersuchung nur genau bis zum
10. Lebenstag für Sie kostenfrei.
U4 – dritter bis vierter Lebensmonat
Das Gewicht, die Größe und der Kopfumfang des Kindes werden erneut
überprüft und im gelben Heft festgehalten.
Neben Untersuchungen des Gehörs und des Sehvermögens prüft der
Arzt die Lücke in der Schädeldecke, die sogenannte Fontanelle, damit Ihr
Kind problemlos weiter wachsen kann.
U5 – sechster bis siebter Lebensmonat
Der besondere Schwerpunkt dieser Untersuchung liegt auf der Reaktion
und Wahrnehmung des Kindes auf seine Umwelt. Dazu werden
beispielsweise die Augen und das Gehör des Babys untersucht.
Das Denkvermögen und die Beweglichkeit des Kindes werden vom
Kinderarzt getestet.
U6 – zehnter bis zwölfter Lebensmonat
Hierbei wird das Augenmerk auf die Sprachentwicklung und
Körperbeherrschung des Kindes gelegt. Das Baby muss nun zeigen, ob es fit
ist, alleine stehen kann und Laute wie „Mama“ und „Papa“ wiedergeben kann.
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In den ersten Wochen nach der Entbindung benötigt der Neuankömmling einige
wichtige Dinge, die es zu besorgen gilt. Es wird Ihnen sicherlich reichlich Freude
bereiten, vor der Geburt bereits für Ihr Baby einkaufen zu dürfen.
Die Schwangerschaft kann manchmal für Frauen zu einer lästigen Wartezeit
werden. Um sich diese zu verschönern, macht es besonders Spaß in dieser Phase
Babyfachgeschäfte zu durchstöbern und all die Angebote für Kinderwägen und
Babybetten zu vergleichen.
Schnell werden Sie jedoch auch feststellen, dass das Überangebot an
Babyprodukten die Auswahl ziemlich schwierig macht. Sie stellen sich sicher die
Frage, welche Dinge überhaupt notwendig sind und was eher überflüssig für Ihr
Kind ist. Die Unsicherheit darüber birgt oft die Gefahr von Fehlinvestitionen.
Zunächst ist es ratsam, nur das Notwendigste für das Baby zu besorgen
und erst wenn noch Zeit und Geld übrig bleiben nützliche Accessoires und
Utensilien, die nicht unbedingt erforderlich sind, zu kaufen.
Beraten Sie sich vorab mit Ihrem Partner über Ihren gemeinsamen finanziellen Rahmen und erkundigen Sie sich dann nach Preisen und Angeboten
bevor Sie Entscheidungen zum Kauf treffen. Überlegen Sie zusammen bei
welchen Produkten Sie Wert auf gute Qualität legen möchten und
wobei Sie Geld sparen könnten. Freunde und Bekannte leihen Ihnen
bestimmt gern Babykleidung ihres eigenen Kindes und auch in Second-Hand-Läden und auf Flohmärkten können Sie einiges an Geld
einsparen. Außerdem bekommen Sie sicherlich zur Geburt noch einige
Geschenke von Freunden und Verwandten.
KAPITEL 1 - Babys erstes Jahr
III - Babyerstausstattung
Wichtig ist, dass Sie sich für die Auswahl der
Babyerstausstattung viel Zeit nehmen und am
besten den Einkauf so einplanen, dass Sie bereits
etwa vier bis fünf Wochen vor dem Entbindungstermin alles für den Neuankömmling besorgt
haben. So kann auch eine verfrühte Geburt Sie
nicht verunsichern und Sie können in den letzten
Wochen Ihre Kraft für die Geburtsvorbereitung
aufsparen.
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Babys Schlaf:
•
Wiege / Babybett
•Matratze
•
2 wasserdichte Unterlagen
•
1 bis 2 Schlafsäcke
•
2 bis 3 Spannleintücher
•
1 Nestchen
•
1 Betthimmel mit Himmelstange
•
1 Babyphon
•
1 Mobile / Spieluhr
•
1 Kuscheldecke aus Baumwolle
Babys Pflege:
•Wickelkommode
•Wickelauflage
•
Windeleimer mit Deckel
•
Wärmelampe für Wickelplatz
•
1 Paket Neugeborenenwindeln
•
Feuchttücher bzw. –waschlappen
•
1 Babybadewanne
•
1 Badethermometer
•Wasserschüssel
•
6 bis 8 Waschlappen (Mull)
•
Babypflegeprodukte wie pH-neutrale Seife, Badezusatz, Creme
•
1 bis 2 Kapuzenbadetücher
•
1 Baby-Fieberthermometer
•
1 Baby-Haarbürste
•
1 Wickeltasche
KAPITEL 1 - Babys erstes Jahr
Wir haben hier für Sie eine Checkliste als Leitfaden zum Einkauf der Babyerstausstattung
zusammengefasst, damit Sie alle nötigen Dinge im Überblick behalten und abhaken können:
Babys Bekleidung:
•
5 bis 8 Strampler (Größe 56/62)
•
5 bis 8 Bodys (Größe 56/62)
•
5 bis 8 Kombinationen aus Jacke und Hose (Größe 56/62)
•
5 bis 8 T-Shirts, Hemden und Pullover
•
2 bis 6 Paar Erstlingssöckchen
•
1 bis 2 Fäustlinge
•
2 Baumwollmützen (kleinste Größe)
•
1 bis 2 Jacken (Dicke je nach Jahreszeit)
•
1 bis 2 Schlafanzüge
•
1 Babyoverall im Winter
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Zum Stillen:
•
•
•
•
•
KAPITEL 1 - Babys erstes Jahr
Mit Baby unterwegs:
•Kinderwagen
•
Kinderwagen-Zubehör wie Sonnenschirmchen, Regenschutz, Einkaufsnetz
•
1 Matratze für den Kinderwagen
•Insektennetz
•
1 wasserdichte Unterlage (Molton)
•
2 Spannleintücher für den Kindewagen
•
1 Fußsack für kältere Jahreszeiten
•
1 Oberbett (80cm x 80cm)
•
1 Bettwäsche-Garnitur (80cm x 80cm)
•
KEIN Kopfkissen, lieber Moltontücher
•
1 Babyschale fürs Auto (Größe 0)
•
Sonnenschutz fürs Auto
1 Stillkissen
2 bis 3 Still-BHs
1 Milchpumpe (auch in der Apotheke ausleihbar)
Zubehör zur Aufbewahrung von Muttermilch
Spucktücher (z.B. Mullwindeln)
Für das Flaschenkind:
•
4 bis 6 Milchfläschchen
•
1 Lagerungskissen
•
2 Teefläschchen
•
1 Flaschenbürste
•
3 bis 4 Sauger (Größe 1)
•
2 Beruhigungssauger oder Schnuller (Größe 1)
•
1 Sterilisiergerät für Fläschchen und Sauger
•
1 elektrischer Flaschenwärmer
•
mindestens 1 Paket Säuglingsnahrung
•
1 Thermosflasche
•
ausreichend Spucktücher
Bei Unsicherheiten zu den einzelnen Unterpunkten fragen Sie in Babyfachgeschäften
um Rat, denn dort werden Sie umfassend beraten.
Beim Neukauf von Babyausstattung achten Sie immer besonders auf Prüfsiegel,
Rückgaberecht und Garantien.
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IV - Stillen
KAPITEL 1 - Babys erstes Jahr
Ihr Baby sollte bis zu sechs Monate nach der Geburt mit Muttermilch ernährt
werden, denn in Muttermilch stecken alle Nährstoffe, die Ihr Kind in den ersten
Monaten zum Leben braucht.
Gesundheitsexperten empfehlen Müttern das Stillen ihrer Kinder, denn es gibt
für diese kaum etwas Gesünderes in dieser Lebensphase. Außerdem belegen
Studien, dass ausschließliches Stillen während der ersten drei Lebensmonate
Atemwegsinfektionen bei Babys senken. Bei viermonatigem Stillen sinkt sogar
das Risiko für Mittelohrentzündungen.
Können Sie sich aufs Stillen vorbereiten?
Ihre Brustwarzen können Sie leider nicht aufs Stillen vorbereiten, aber dennoch
kann eine mentale Einstellung bereits helfen. Informieren Sie sich vorab
möglichst genau, am besten bereits vor der Geburt Ihres Kindes. Auch Ihr
Partner sollte sich mit dem Thema beschäftigen, um Sie dann fortan beim
Stillen zu unterstützen.
Wie Stillen Sie richtig?
Suchen Sie sich zum Stillen einen bequemen Platz, da das Füttern des Kindes
schon mal zwischen 7 bis zu 40 Minuten dauern kann. Je entspannter Sie sich
dabei fühlen, desto leichter wird Ihnen das Stillen auch fallen.
Eine wesentliche Rolle spielt Ihre Umgebung beim Stillen, vor allem in den
ersten Tagen nach der Entbindung, wenn Sie den Dreh noch nicht genau raus
haben. Falls Sie sich schnell langweilen, können Sie nebenbei den Fernseher
oder das Radio laufen lassen.
Dies sollten Sie aber nur tun, wenn das auch Ihrem Baby nichts ausmacht.
Probieren Sie verschiedene Plätze aus, um den perfekten für sich selbst zu
finden. Wählen Sie nun eine Stillposition, bei der Ihnen weder die Arme noch
der Rücken schmerzen. Legen Sie sich hierzu am besten vorher einige Kissen
bereit. Wenn Sie dann das Baby anlegen, achten Sie darauf, wie sich Ihre Brust
anfühlt. Ein Großteil des Brustwarzenvorhofs sollte mit dem Mund des Babys
bedeckt sein. Löst das Saugen des Babys Schmerzen aus, beenden Sie den
Sog, indem Sie Ihren Finger vorsichtig in den Mundwinkel des Kindes legen.
Versuchen Sie nun das Baby erneut anzulegen und lassen Sie sich nicht
entmutigen, wenn es nicht auf Anhieb klappt. Sobald Sie die richtige Position
gefunden haben, wird der Rest von alleine funktionieren.
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Was sollten Sie fürs Stillen einkaufen?
Um Ihre schweren Brüste zu unterstützen, müssen Sie mindestens zwei Still-BHs besorgen.
Diese sind extra so geformt, dass Sie mithilfe von kleinen Clips oder Häkchen die Körbchen
leicht öffnen können. Wichtig ist beim Kauf vor allem darauf zu achten, dass der BH gut
sitzt. Um einen schmerzhaften Milchstau zu vermeiden, darf nicht nur ein kleiner Teil der
Brust aus dem BH ragen denn sonst drückt der Büstenhalter schnell gegen den Busen und
blockiert somit die Milchgänge. Damit der BH auch wirklich passt, warten Sie mit dem Kauf
am besten bis nach der Geburt. Lassen Sie sich im Fachgeschäft beraten und Ihre Größe
dort genau anpassen. Unterwegs sollten Sie außerdem immer Stilleinlagen griffbereit dabei
haben, denn oft wird der Milchfluss in unpassenden Momenten stimuliert.
KAPITEL 1 - Babys erstes Jahr
Gibt es Probleme, die beim Stillen auftreten können?
Stillen ist für Frauen nicht immer einfach, auch wenn Frauen seit
Jahrhunderten Ihre Kinder mit Muttermilch ernähren.
Während der ersten Wochen nach der Entbindung muss sich die
Milchproduktion erst noch an den Bedarf des Babys anpassen.
Dabei kann es zu einigen Problemen kommen.
Wenn Sie das Gefühl haben, dass sich in Ihrer Brust zu viel Milch
bildet und Sie Verhärtungen feststellen, also ein sogenannter
Milchstau entsteht, ändern Sie am besten Ihre Stillposition um das
Problem zu beheben. Im Zusammenhang mit auftretendem
Milchstau können Sie eventuell leichtes Fieber bekommen.
Es ist dann ratsam, die Brust mit einem feucht-warmen Wickel zu
massieren.
Eine andere Form der Milchgangverstopfung kann eine
bakterielle Brustentzündung oder Mastitis sein. Diese tritt nur in
einem begrenzten Bereich auf, wobei Sie in der Brust starke
Schmerzen verspüren. Sobald Ihre Brust zudem noch anschwillt,
rot und heiß wird, besteht ein Verdacht auf eine bakterielle
Brustentzündung und Sie sollten besser einen Arzt aufsuchen.
Bei dauerhaftem Falschanlegen des Babys an die Brust können
Sie nach einiger Zeit wunde Brustwarzen bekommen. Am besten
bitten Sie in diesem Fall Ihre Hebamme, Ihnen noch einmal die
richtige Stillposition zu zeigen. Es gibt viele Mütter, die bei wunden
Brustwarzen empfehlen, nach dem Stillen ein wenig Muttermilch
darauf zu verreiben, um den Schmerz zu lindern.
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V - Babynahrung
KAPITEL 1 - Babys erstes Jahr
Sie haben sich dazu entschieden Ihr Kind mit Säuglingsmilch zu füttern.
Hierbei gibt es einiges zu beachten. Es ist wichtig zu wissen, wie man die Flaschen
korrekt sterilisiert und wie man das Pulver im richtigen Verhältnis anmischt.
Wie oft müssen Sie dem Säugling die Flasche geben und wie füttern Sie Ihr Kind
unterwegs richtig?
Das sind Fragen, die sich zahlreiche junge Mütter rund um das Thema
Babynahrung stellen. Deshalb haben wir hier für Sie wichtige Punkte als
Grundlagenwissen zurSäuglingsernährung zusammengestellt.
Zunächst müssen Sie die Flaschen und Sauger vor der ersten Benutzung und auch
nach jeder weiteren Benutzung sorgfältig auswaschen und sterilisieren.
Benutzen Sie hierzu am besten einen Dampf- oder einen Mikrowellen-Sterilisator.
Mithilfe einer Sterilisier-Lösung können Sie die Flaschen auch gründlich reinigen.
Alternativ können Sie die Flaschen und Sauger ebenso auskochen, wobei Sie diese
mindestens zehn Minuten in kochendes Wasser legen und danach mit einem
sauberen Geschirrtuch abtrocknen. Nur so können Bakterien und Pilze vorgebeugt
werden, die sich sonst schnell im feucht-warmen Klima bilden.
Die richtige Zubereitung von Säuglingsmilch:
•
Lesen Sie sich sorgfältig die Anweisungen zur Zubereitung auf der Verpackung durch.
•
Verwenden Sie zur Zubereitung nur abgekochtes und gekühltes Wasser.
•
Die Flasche muss bis zur Markierung gefüllt werden.
•
Mit der vom Hersteller mitgelieferten Kelle können Sie das Milchpulver korrekt
abmessen. Überflüssiges Pulver sollte mit einem Messer abgetragen werden, ohne es jedoch festzudrücken.
•
Nun geben Sie die Nahrung zum Wasser in die Flasche hinzu und
verschließen Sie diese gut mit dem Sauger.
•
Am Ende alles gut durchschütteln.
Wichtig bei der Zubereitung ist, dass Sie keine zusätzlichen Kellen zur
Nahrung hinzufügen, da Ihr Kind sonst schnell krank werden könnte.
Sobald die Flaschenmilch einmal abgekühlt ist, erwärmen Sie sie nicht
erneut, sondern kippen Sie die Reste weg. Wenn Sie bereits im voraus
Flaschen vorbereiten möchten, um sich die Arbeit später zu
erleichtern oder mit dem Säugling unterwegs sind, füllen Sie eine
Thermoskanne mit heißem Wasser und rühren Sie bei Bedarf die
Babynahrung damit neu an.
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KAPITEL 1 - Babys erstes Jahr
Wie oft muss Ihr Kind gefüttert werden?
Während der ersten Wochen nach der Geburt gibt es keinen genauen Zeitplan nach
dem man sich mit dem Füttern richten sollte. Nach einer gewissen Zeit werden sich
die Gewohnheiten Ihres Babys von selbst bemerkbar machen. Zu Beginn sollten
Sie dem Säugling jede zwei bis drei Stunden die Flasche zum Füttern anbieten um
festzustellen ob es hungrig ist. Im Durchschnitt wollen die meisten Kinder alle zwei
bis drei Stunden Nahrung zu sich nehmen.
Wenn Ihr Baby satt ist, zwingen Sie es nicht, zusätzlich etwas zu trinken. Lassen Sie
sich am besten von Ihrer Hebamme über die genaue Nahrungsmenge je Kindesalter
beraten.
Was gibt es beim Kauf von Babynahrung zu beachten?
Halten Sie sich beim Kauf vor allem an die Altersangabe auf der
Packung. Sollten Sie sich gegen das Stillen Ihres Kindes
entscheiden, greifen Sie als Alternative zu Säuglingsanfangsnahrung.
Erst nach etwa 6 Monaten sollten Sie mit zusätzlicher Beikost für
das Baby beginnen. Die Hersteller von Babynahrung müssen sich an
gewisse EG-Richtlinien halten. Diese schreiben unter anderem vor,
wie viele Kalorien in der Nahrung enthalten sein dürfen.
Gemäß dieser Richtlinie entspricht der Kaloriengehalt von
Säuglingsanfangsnahrung 60 bis 70 kcal pro 100ml.
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Babys brauchen viel mehr Schlaf als Erwachsene. In der Regel verschlafen
Neugeborene 18 von 24 Stunden des Tages. Jedoch wird es nachts nicht am
Stück durschlafen sondern, öfter als Ihnen lieb sein wird, aufwachen, weil
es hungrig ist. Nachts werden die Schlafphasen aber etwas länger sein als
tagsüber. Der Schlaf-Wach-Rhythmus variiert von Kind zu Kind enorm aber
generell können Sie sich darauf einstellen, dass Ihr Baby tagsüber etwa zwei
Stunden durchschläft und nachts höchstens vier bis sechs Stunden am
Stück. Bei vielen Neugeborenen dauert es Monate oder sogar Jahre bis Sie
erlernen, durchzuschlafen.
Schlafgewohnheiten sind innerhalb einer Familie meist sehr ähnlich.
Bei eineiigen Zwillingen gleicht sich der Schlafrhythmus oft, bei zweieiigen
Zwillingen dagegen weniger.
Nach drei Monaten wird Ihr Kind immer seltener tags aber dafür nachts doppelt so
viel schlafen.
Sechs Monate nach der Geburt ist das Neugeborene in der Lage, nachts elf Stunden
mit unvorhersehbaren Unterbrechungen durchzuschlafen. Tagsüber schläft es nur
noch zweimal jeweils eine halbe Stunde.
Sobald das Baby 18 Monate alt ist, wird es nur noch ein einziges Mittagsschläfchen
abhalten.
Um die nächtlichen Schlafgewohnheiten des Kindes besser steuern zu können,
müssen Sie die Mittagsschläfchen geschickt organisieren. Experten bestätigen, dass
sich Nickerchen am späten Nachmittag erheblich auf den Schlaf in der Nacht
auswirken. Sorgen Sie deshalb dafür, dass Ihr Kind sich an ein Nickerchen am
frühen Nachmittag gewöhnt.
Babys Träume
Ihr Kind hat sogar mehr Traumphasen während des Schlafes als Sie. Eine
Studie belegt, dass ausgereifte Babys 50 Prozent ihres Schlafes träumen,
Erwachsene träumen dagegen lediglich 20 Prozent in der Nacht. Bereits vor
der Geburt im Mutterbauch, ab dem sechsten Schwangerschaftsmonat, ist
eine Traumtätigkeit des Kindes nachgewiesen. Um zu sehen, wann Ihr Kind
träumt, beobachten Sie einfach sein körperliches Verhalten im Schlaf.
Wenn sich die Augen unter den Lidern hin und her bewegen, der Körper
ganz still daliegt und nur ab und an zuckt und Sie eine unregelmäßige
Atmung des Babys feststellen, können Sie davon ausgehen, dass es sich
gerade in einer Traumphase befindet.
Der Schlafrhythmus des Babys hängt außerdem von seiner Körpertemperatur, dem
täglichen Essensrhythmus und dem Hormonhaushalt ab. Versuchen Sie, durch feste
Rituale Ihrem Kind dabei zu helfen einen guten Biorhythmus zu entwickeln.
Beispielsweise können Sie die letzte Fütterung des Babys als abendliches Ritual zur
Einleitung des Schlafes ansetzen.
Für Ihren eigenen Schlafzyklus ist es sinnvoller, Ihr Kind nicht ans Einschlafen in
Gesellschaft zu gewöhnen, denn sonst wird es immer wenn es nachts aufwacht,
und dies wird etwa 5mal pro Nacht passieren, nach Ihrer Anwesenheit verlangen,
um wieder einschlafen zu können. Auch wenn Sie gerade in den ersten Monaten
nach der Geburt Ihr Baby immer an Ihrer Seite haben möchten, geben Sie Ihrem
Kind am besten einen Gute-Nacht-Kuss und gehen aus dem Zimmer. Sollte es
nicht direkt einschlafen, sprechen Sie sanft und beruhigend mit ihm und verlassen
danach aber wieder den Raum. Auch wenn es zu Beginn schwer fällt, nach einer
Woche wird sich auch Ihr Kind daran gewöhnt haben und alle Familienmitglieder
können sich über mehr erholsamen Schlaf freuen.
KAPITEL 1 - Babys erstes Jahr
VI - Babys Schlaf
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VII - Zahnen – Babys erste Zähne
Es ist ein ganz natürlicher Vorgang, dass Ihr Kind zahnt, selten kann dies
mit Fieber oder Schmerzen einhergehen. Jedoch müssen Sie nicht direkt
deshalb zum Arzt gehen. Dieser wird Ihnen bei einem normalen Verlauf
dazu raten, dem Baby einen Gegenstand zu geben, auf dem es gefahrenlos
herumbeißen kann. Um den Schmerz des Kindes zu lindern, können Sie
das Zahnfleisch leicht mit Ihrem Finger massieren.
Sobald Sie jedoch höheres Fieber bei dem Säugling messen, suchen Sie
einen Arzt auf, denn dies kann auch auf eine Mittelohrenzündung oder
Erkältung hinweisen. Wenn Ihr Kind anfängt zu zahnen, schwillt das Zahnfleisch meist an und das Gesicht des Babys erscheint runder. Experten
sind sich jedoch einig, dass trotz aller Mythen das Zahnen keinesfalls krank
macht und ein völlig harmloser, natürlicher Vorgang ist.
Zuerst wachsen die unteren Schneidezähne, dann die oberen und danach
folgen die Zähne an der Seite und im hinteren Mundraum. Die Zahnentwicklung ist erblich veranlagt und wird dementsprechend so lange dauern
wie bei Ihnen oder Ihrem Partner früher.
Als Mutter leiden Sie natürlich mit dem Baby mit, wenn es beim Zahnen
Schmerzen zu haben scheint, jedoch können Sie nichts tun, um diesen Vorgang
zu beschleunigen. Geben Sie Ihrem Kind eine gekühlte und geschälte Mohrrübe,
auf der es herumbeißen kann. Sobald der Säugling älter als 6 Monate ist, können
kalte Nahrungsmittel wie Apfelkompott oder Joghurt aus dem Kühlschrank
beim Zahnen schmerzlindernd wirken.
Viele Eltern empfehlen außerdem die Anwendung homöopathischer Mittel wie
Osanit-Kügelchen oder Escatitona-Tropfen, die Sie in der Apotheke erwerben
können. Im Alter von 3 Jahren können Sie einen Termin beim Zahnarzt für Ihr
Kind vereinbaren damit dieses sich daran gewöhnt, dass die Gesundheit der
Zähne nun regelmäßig kontrolliert werden muss.
Wenn alle Zähne nun im Mundraum des Kindes gewachsen sind, behält es diese
ungefähr bis zum sechsten Lebensjahr, bis die Milchzähne ausfallen.
KAPITEL 1 - Babys erstes Jahr
Bis zum dritten Lebensjahr entwickeln sich die ersten Zähnchen Ihres
Babys. Schon in der Gebärmutter haben sich bereits die ersten
Zahnknospen herausgebildet, die die Grundlage für die späteren
Milchzähne sind. Langsam rücken die Zähnchen weiter nach vorne bis die
darüber liegende Schleimhaut immer dünner wird und nun letztendlich
den Zahn freilegt.
Zwischen dem dritten und zwölften Lebensmonat kann man die
Zähnchen an der Oberfläche des Zahnfleisches erkennen. Der erste Zahn
ist ein Anzeichen dafür, dass Ihr Kind wächst und erscheint normalerweise
im sechsten Monat, im selben Zeitraum, in dem das Baby das erste Mal
feste Nahrung bekommt.
Mit dem ersten Zahn beginnt nun auch die Zahnpflege für Ihr Kind.
Mit Kinderzahnpasta können Sie die ersten Beißerchen sanft pflegen und
reinigen. Sobald Ihr Baby drei Jahre alt ist, wird es mit Ihrer Hilfe die
richtige Zahnpflege leicht erlernen und durchführen.
Zu Beginn reinigen Sie den ersten Zahn mit einer speziellen, weichen
Babyzahnbürste zweimal täglich. Wenn Ihr Kind für die Zahnpflege nun alt
genug ist, integrieren Sie das Zähneputzen ins tägliche Zubettgehen-Ritual
und zeigen Sie ihm mit welchen Bewegungen die Zähne am besten gereinigt werden.
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Die ersten Gehversuche des Kindes vergessen Eltern nicht so schnell.
Aufgeregt werden die ersten richtigen Tapser auf der Videokamera für die
Ewigkeit festgehalten. Am Anfang noch etwas unsicher auf den Beinen, laufen
die Kleinen bald rasch drauf los.
Laufen lernen stellt gleichzeitig auch ein Stück Unabhängigkeit für Ihr Kind dar.
Wie Sie als Eltern Ihr Kind bei den ersten Gehversuchen begleiten können,
erfahren Sie hier.
Wann lernt mein Kind laufen?
Einen genauen Zeitpunkt kann man für diesen Entwicklungsprozess nicht
festlegen. Im Durchschnitt beginnen die Kleinen im Alter zwischen acht
und zehn Monaten sich an allem Möglichen hochzuziehen und fangen an,
das erste Mal wackelig auf den eigenen Beinen zu stehen. Innerhalb der
darauf folgenden zwei Monate macht Ihr Kind nun seine ersten Schritte.
Etwa acht Wochen später können die meisten bereits ziemlich gut gehen.
Der gesamte Prozess entwickelt sich nach dem ersten Aufstehen des
Babys sehr zügig und so können 90 Prozent aller Kinder mit 16 Monaten
bereits richtig laufen.Experten empfehlen jedoch, sich als Eltern nicht
von diesen Durchschnittswerten verrückt machen zu lassen. Die motorische
Entwicklung ist so unterschiedlich von Kind
zu Kind, dass man sich nicht von anderen Erfahrungen beeinflussen lassen sollte. Einige
Babys machen auch erst mit 16 Monaten ihre
ersten Gehversuche und dies ist kein Grund
zur Sorge. Bei dem einen Kind erfolgt die
sprachliche Entwicklung rasch, dieses lässt
sich dafür aber mit der motorischen Zeit. Es
muss also immer die Gesamtentwicklung des
Kindes in Augenschein genommen werden.
Gehfaule Kleinkinder sind keine Seltenheit.
Ob Ihr Kind schnell anfängt zu laufen oder bis
zum fünfzehnten Monat nur gemütlich sitzen
möchte, hängt vom Temperament des Babys
ab. Wenn Ihr Kind jedoch im Alter von zwei
Jahren immer noch keinen Gehversuch
unternommen hat, suchen Sie am besten
einen Kinderarzt auf.
Welche körperlichen Voraussetzungen braucht mein Kind für die ersten
Schritte?
Damit Ihr Kind die ersten Gehversuche starten kann, müssen einige physische
Voraussetzungen erfüllt sein. Die Knochen, Muskeln und das Nervensystem
müssen so weit entwickelt werden, dass Ihr Kind sich aufrecht bewegen kann.
Eine wichtige Voraussetzung ist zudem die Fähigkeit des Greifens, denn nur
damit können sich die Kleinen an Dingen hochziehen und festhalten, um
Gehversuche zu starten.
Laufen ist ein wahnsinnig komplexer Prozess, denn neben den ausgebildeten
motorischen Fähigkeiten muss auch das Gleichgewicht gehalten werden und die
Koordination stimmen, damit die Kleinen sicher auf den Beinen stehen bleiben.
KAPITEL 1 - Babys erstes Jahr
VIII - Babys erste Schritte – Laufen lernen
Wie können wir als Eltern unserem Kind beim Laufen lernen helfen?
Bei den ersten Schritten gilt das Motto: Übung macht den Meister. Deshalb ist es
wichtig, Ihrem Kind soweit zu vertrauen, dass es selbst entscheiden kann, wann
es anfängt zu laufen. Es ist daher nicht
notwendig, Ihr Kind zum Gehen zu animieren. Jedoch können Sie bei der
Entwicklung der Motorik helfen, indem Sie das Baby zum Beispiel auf Ihrem Arm
sitzen lassen und es somit eine gewisse Balance entwickelt. Vollkommen
unnötig bei den ersten Gehversuchen sind sogenannte Lauflernhilfen für Kinder.
Der Laufanfänger muss die Möglichkeit bekommen, seine
Bewegungsmöglichkeiten selbst zu entwickeln und sollte nicht dazu gezwungen werden.
Sobald Ihr Kind dann einen Fuß vor den anderen setzen kann, heißt es für Sie, die Wohnung dahingehend um
zugestalten, dass alle Gefahrenquellen möglichst beseitigt sind. Steckdosen, der Herd und andere technische
Geräte müssen rechtzeitig kindersicher gemacht werden. Schwere Gegenstände, die heruntergerissen werden könnten, bringen Sie besser in Sicherheit.
Für die ersten Schritte benötigt das Kleinkind noch keine Schuhe, denn am besten erlernt es das Lauf-Gefühl
barfuß.
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Manche Gerüchte über Babys und ihre Erziehung halten sich seit Jahren hartnäckig, obwohl sie schon längst wiederlegt sind. Auch Sie als werdende oder
frischgebackene Eltern haben vermutlich schon so einiges gehört und können
nicht immer sagen, was stimmt und was reine Erfindung ist. Wir haben Ihnen
hier einige der häufigsten Baby-Mythen aufgelistet.
Mythos 1: Babys dürfen nicht verwöhnt werden
Kaum ein Mythos hält sich so hartnäckig wie dieser. Er besagt, dass Babys,
die zu viel Aufmerksamkeit bekommen, schnell verwöhnt werden und später
weniger unabhängig sind. Das können Sie getrost vergessen! Für das Baby ist
alles, was es jetzt erlebt, neu, verwirrend und beängstigend. Es ist auf Ihre Liebe und Zuneigung angewiesen und kann gar nicht genug davon bekommen.
Es ist sogar wichtig für die Entwicklung und das Selbstvertrauen des Kindes,
dass Sie auf seine Bedürfnisse reagieren.
Anders sieht es mit materiellen Dingen aus; überhäufen Sie Ihr Kind nicht
mit Geschenken, dadurch kann es leicht überfordert werden. Das größte
Geschenk, das Sie ihm machen können, ist sowieso Ihre Liebe und Unterstützung.
Mythos 2: Babys brauchen Ihre Väter kaum
Väter sind nicht selten verunsichert durch die
intensive Bindung zwischen Mutter und Kind.
Sie fragen sich dann häufig, ob sie das Baby
überhaupt braucht und wie sie eine stabile
Beziehung zu ihm aufbauen können. Sie
können sich sicher sein, dass Sie eine wichtige
Person für das Baby sind und durch Ihre Nähe
eine beruhigende Wirkung auf Ihr Kind haben.
Sie können Ihre Bindungzum Kind verstärken,
indem Sie sich kümmern, es halten, mit ihm
sprechen, es baden und wickeln. In jedem Fall
sollten Sie mit Ihrer Partnerin sprechen, wenn
Sie sich ausgeschlossen fühlen. Es ist für ein
harmonisches Familienleben wichtig, dass Sie
aktiv in den Alltag mit dem Baby miteinbezogen
werden.
Mythos 3: Nicht auf das Schreien des Babys reagieren
Das „Schreien lassen“ von Babys gilt heute als veraltete und mitunter
schädigende Methode der Erziehung. Angeblich soll das Baby auf diese
Weise lernen, durchzuschlafen. Verabschieden Sie sich von diesem Mythos.
Ihr Baby schreit nicht ohne Grund, sondern um Ihnen mitzuteilen, dass
etwas nicht in Ordnung ist. Obwohl schlaflose Nächte und Tage voller Geschrei nervenaufreibend sein können, hat Ihr Baby keine andere
Möglichkeit, um auf sich aufmerksam zu machen. Durch das Schreien zeigt
es, dass es Hunger hat, etwas weh tut, die Windel voll ist oder es sich
unwohl fühlt. Reagieren Sie in jedem Fall auf sein Schreien und versuchen
Sie herauszufinden, was nicht stimmt. So stärken Sie die Beziehung zu
Ihrem Kind und zeigen ihm, dass es gehört wird.
KAPITEL 1 - Babys erstes Jahr
IX - Mythen über Babys
Mythos 4: Das Baby muss mit neun Monaten krabbeln können
Von solchen Aussagen sollten Sie sich nicht beunruhigen lassen, falls Ihr
Baby etwas länger braucht. Durchschnittswerte können zwar eine
ungefähre Richtlinie sein, jedes Kind hat jedoch sein eigenes Tempo.
Ein Spielraum von 2 bis 3 Monaten ist ganz normal, sowohl bei der
motorischen als auch bei der sprachlichen Entwicklung des Babys. Wenn
Sie sich wirklich Sorgen um die Entwicklung Ihres Kindes machen, gehen
Sie am besten zum Kinderarzt. Er kann Ihnen kompetente Auskunft zu den
einzelnen Entwicklungsstufen geben und Auffälligkeiten bei Ihrem Kind
feststellen.
Mythos 5: Es muss alles aufgegessen werden
Zwingen Sie Ihrem Kind auf keinen Fall Essen auf, wenn es schon signalisiert hat, dass es satt ist.
Das Baby muss vielmehr lernen, auf sein eigenes Sättigungsgefühl zu hören. Wenn es dieses Gefühl
verliert, kann es zu Essstörungen kommen. Außer
dem fühlt sich Ihr Nachwuchs von Ihnen hintergan-
gen und bevormundet, wenn Sie seine Bedürfnisse nicht ernst nehmen.
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Nach 9 Monaten der Schwangerschaft ist Ihr Kind nun endlich auf der Welt. Die
Entbindung haben Sie überstanden und können sich nun in aller Ruhe mit Ihrem
Neugeborenen beschäftigen. Das Glück und die Freude über Ihr Baby lassen Sie
schnell die Strapazen der letzten Tage und Monate vergessen und nun heißt es,
sich in den eigenen vier Wänden auf den Neuankömmling einzustellen.
Falls Sie die Zeit des Wochenbettes zu Hause bevorzugen, beginnt der Alltag mit
dem Baby direkt. Wer noch einige Tage nach der Geburt auf der Wochenbettstation des Krankenhauses bleibt, wird hier von Hebammen unterstützt. Diese
versuchen frisch gebackenen Müttern mehr Sicherheit im Umgang mit dem
Säugling zu vermitteln. Aber egal ob Krankenhaus- oder außerklinische Geburt,
früher oder später werden Sie mit der neuen Situation zu Hause konfrontiert.
Monatelang haben Sie sich auf diesen neuen Lebensabschnitt vorbereitet und
gefreut und nun ist Ihr Kind endlich bei Ihnen zu Hause.
Gemeinsam zueinander finden
Zahlreiche frisch gebackene Eltern berichten, dass der Nachwuchs zwar unglaublich glücklich macht, jedoch auch den Eltern direkt so einiges abverlangt.
Während den ersten Wochen sollte man keine zu hohen Erwartungen haben.
Einen geregelten Alltag mit dem neuen Familienmitglied zu entwickeln dauert
seine Zeit und in dieser Anfangsphase sollten Sie als Eltern möglichst flexibel an
die neue Situation herangehen.
KAPITEL 2 - Familie & Kind
I - Der Alltag mit Kind
Damit sich der Alltag mit dem Baby harmonisch einspielen kann, müssen Sie
akzeptieren, dass das Herantasten an eine gemeinsame Routine nicht so
strukturiert funktioniert, wie Sie sich das vielleicht vorher vorgestellt hatten.
Da Säuglinge lediglich Ihren Instinkten folgen, wundern Sie sich nicht, dass sich
Ihr Neugeborenes nicht an die Tageszeiten und Regeln von Mama und Papa hält.
Babys haben Ihren ganz eigenen Willen in den ersten Monaten und signalisieren Ihnen sobald sie Hunger haben oder müde sind. Wenn sie ihre Umgebung
erkunden, lassen Kinder den Blick in der Gegend herum streifen, um all die
neuen Impressionen aufzunehmen.
Es ist dabei total normal, wenn sich Eltern während der ersten Wochen mit der
neuen Situation zu Hause überfordert fühlen. Sich von alten Gewohnheiten wie
Ausschlafen oder Kinoabende vorerst zu trennen, ist nicht immer einfach aber
gleichzeitig beginnt auch eine spannende Phase, in der Sie sich ganz in die neue
„Versorger“-Rolle einfinden können. Eltern werden und sich um das Neugeborene kümmern ist der schönste neue Fulltime Job, den es nur geben kann.
Die ersten Wochen erscheinen Ihnen vielleicht besonders chaotisch, aber nach
einigen Wochen haben Sie die Bedürfnisse Ihres Kindes bereits besser kennengelernt und es entwickelt sich eine gewisse gemeinsame Routine in Ihrer neuen
gemeinsamen Welt. Je älter Ihr Kind in den kommen Monaten wird, desto leichter wird es auch für dieses, sich an unsere Welt anzupassen. Sie können besser
einordnen, wann die Zeit zum Essen, Spielen und Schlafen gekommen ist. Eine
gewisse Routine gibt dem Neugeborenen nun auch mehr Halt und vermittelt
Geborgenheit. Sie selbst spüren immer leichter die Bedürfnisse Ihres Kindes zu
erkennen und wie Sie es zufrieden stellen können. Falls Ihr Baby immer wieder
zu einer Zeit quengelt, die überhaupt nicht zu Ihrem Tagesrhythmus passt, dann
können Sie sogar versuchen, diesen Rhythmus Ihres Kindes zu verschieben. Dies
sollte aber nur in kleinen Schritten geschehen.
Täglich können Sie hierzu den Rhythmus der Mahlzeiten um jeweils fünf bis
zehn Minuten verschieben. Nach ungefähr zwei Wochen gewöhnt sich der Säugling in der Regel an die neue Zeitrechnung.
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II - Abnehmen nach der Geburt
Wenn Sie folgende Tipps für eine ausgewogene Ernährung beachten,
wird es Ihnen wesentlich leichter fallen, ein gesundes Gewicht zu
erlangen und zu halten:
•
nehmen Sie sich für das Frühstück besonders viel Zeit
•
mindestens fünfmal am Tag Obst und Gemüse essen
•
halten Sie sich an ballastreiche Nahrungsmittel (Hafer, Bohnen, Linsen, Getreide)
•
Ihre Mahlzeiten sollten stets stärkehaltige
Nahrungsmittel enthalten wie Reis, Brot und Pasta (noch besser ist es, dabei zu den Vollkornvarianten zu greifen)
•
meiden Sie Limonaden, Süßwaren, Fastfood, frittiere Lebensmittel und fett- sowie zuckerreiche
Nahrungsmittel
•
beachten Sie die Portionsgrößen der Mahlzeiten und greifen Sie zwischendurch lieber zu gesunden Snacks
•
viel trinken ist wichtig – orientieren Sie sich an
mindestens 12 Gläsern Wasser am Tag
Auch wenn die Gewichtsabnahme nach einer Schwangerschaft immer beschwerlich ist, achten Sie trotzdem auf eine langsame Reduktion des Gewichts, denn
zu viele Kilos auf den Rippen können zu späteren Komplikationen führen. Die
Gefahr von Bluthochdruck, oder Schwangerschaftszucker während der nächsten
Schwangerschaft ist ansonsten ziemlich hoch. Sobald Sie sich an eine gesunde
und nährstoffreiche Ernährung halten, werden Sie bereits nach einigen Monaten
eine deutliche Veränderung und Straffung Ihres Körpers feststellen. Im Fall von
Schwangerschaftsproblemen wie Morgenübelkeit oder Lebensmittelallergien, die
Sie währenddessen geplagt haben, kann Ihr Körper eventuell sogar bis zu einem
Jahr länger brauchen, um sich von den Anstrengungen zu erholen. Sie müssen
sich bewusst sein, dass Ihr Körper in den letzten Monaten eine große Leistung
vollbracht hat und Sie sich selbst Zeit geben müssen, sich ausgiebig zu regenerieren.
KAPITEL 2 - Familie & Kind
Viele frisch gebackene Mütter fühlen sich nach der Entbindung unwohl in Ihrem
Körper und wünschen, sich wieder in Ihre alte Form zu finden. Hungern und strenge
Diäten sind jedoch nun tabu, da Sie in den kommenden Monaten viel Energie für
das Neugeborene brauchen und Sie damit nur Ihrer Gesundheit schaden. Wichtig
ist nun eine Ernährungsumstellung und vor allem ausgewogene Nahrungsmittel zu
sich zu nehmen.
Nach der Entbindung sollten Sie Ihrem Körper erst einmal etwa sechs Wochen
Zeit geben, sich von den Wehen und der Geburt zu erholen, bevor Sie an eine
Gewichtsreduzierung denken. Ihr Körper hat sich während der Schwangerschaft in
seiner Form verändert und deshalb kann es schwierig sein, wieder Ihr exaktes altes
Gewicht zurückzubekommen. Zu Beginn sollte sich Ihre sportliche Betätigung auf
leichte Übungen im Rahmen der Rückbildung beschränken. Walking und Dehnungsübungen sind besonders am Anfang sinnvoll, um das Gewebe zu straffen.
Gehen Sie mit dem Kinderwagen zügig spazieren, neben der frischen Luft für Ihr
Kind profitieren auch Sie von der Bewegung im Freien. Mit anstrengenderem
Training sollten Sie sich unbedingt jedoch 6 Wochen Zeit lassen.
Um sich den neuen Anstrengungen des Elternseins gewachsen zu fühlen, ist eine
nahrhafte und abwechslungsreiche Ernährung besonders wichtig. Egal ob Sie sich
fürs Stillen oder Flaschennahrung für Ihr Kind entscheiden, eine gesunde
Ernährung ist eine zwingende Basis für Ihren neuen Alltag mit Kind. Die gute
Nachricht bei einer Entscheidung fürs Stillen ist: Das Abnehmen nach der Schwangerschaft funktioniert damit meist wie von alleine. Der Energieverbrauch Ihres
Körpers bei der Milchproduktion ist sehr hoch und somit purzeln die Pfunde wie von
alleine.
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Eltern haben das Recht, zwischen verschiedenen Leistungen der Kinderbetreuung
frei zu wählen. Jugendämter sind gesetzlich dazu verpflichtet, Sie über das Platzangebot und die pädagogischen Konzeptionen der Einrichtungen zu informieren und
Sie bei der individuellen Auswahl zu beraten.
Es wird folglich versucht, Ihren Wünschen der bestimmten Betreuungsform zu
entsprechen, solange dies nicht mit hohen Mehrkosten verbunden ist. Grundsätzlich können Sie zwischen Kindertagespflege und Kindertageseinrichtungen wählen.
Innerhalb der letzten Jahre haben sich weitere verschiedene Formen der Kinderbetreuung herausgebildet. Länderspezifisch kann es jedoch zu großen Unterschieden
der Kinderbetreuungsformen kommen, da Städte und Gemeinden von Bund und
Ländern nur grobe Vorgaben zur Form der Kinderbetreuung bekommen.
Kindertageseinrichtungen
Unter den Begriffen „Kindertagesstätten“ bzw. „Kindertageseinrichtungen“
versteht man im weiteren Sinn eine Sammelbezeichnung für Einrichtungen zur Erziehung, Bildung und Betreuung von Kindern.
In diesen Institutionen halten sich Kinder ganztägig oder nur für einen Teil
des Tages auf. Ihre Kinder werden hier von sozialpädagogischen Fachkräften in Gruppen betreut. Diese Gruppen werden in Jahrgangsgruppen und
altersgemischte Gruppen differenziert, die normalerweise zwei bis vier
Jahrgänge vereinen.
KAPITEL 2 - Familie & Kind
III - Kindertagesbetreuung
Viele der Gruppen werden als „geschlossen“ bezeichnet. Dies bedeutet,
dass fast alle Aktivitäten innerhalb der Gruppe stattfinden. Die übrige Zeit
verbringen die Kinder der einzelnen festen Gruppen gemeinsam in den
Funktionsräumen und spielen zusammen. Neuerdings gibt es in „offenen“
Einrichtungen keine festen Kindergruppen mehr. Hier wechseln die Kinder
frei zwischen Funktionsräumen und gestalten die Aktivitäten zusammen.
Die Erzieher machen hierfür zu bestimmten Zeiten Angebote, die
entweder von allen Kindern genutzt werden können oder sich an eine
bestimmte Altersgruppe richten. So können sich die Fachkräfte auch
besser auf bestimmte Bildungsbereiche spezialisieren, für die sie bereits
Kompetenzen mitbringen. Die Bezeichnung von Kindertageseinrichtungen
kann in den verschiedenen Regionen von Deutschland unterschiedlich
sein.
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KAPITEL 2 - Familie & Kind
Kindergärten
Kindergärten werden häufig auch als Kindertagesstätten oder Kindertagesheime bezeichnet.
Dabei handelt es sich um Tageseinrichtungen zur Erziehung, Bildung und Betreuung von
Kindern ab dem dritten Lebensjahr bis zum Schulanfang. Dem unterschiedlichen Kinderbetreuungsbedarf der Eltern entsprechend gibt es zahlreiche Formen von Kindergärten. Sie
können zwischen Ganztagskindergärten, Kindergärten mit verlängerten Vormittagsgruppen,
Kindergärten mit Halbtagsangeboten oder Kindergärten mit extra langen Öffnungszeiten
wählen. In einigen Kindergärten ist sogar ein Früh- und Spätdienst möglich. Hier können
Eltern ihre Kinder besonders früh hinbringen oder spät abholen. Gesetzlich hat jedes Kind ab
dem vollendeten dritten Lebensjahr bis zum Schulanfang einen Anspruch auf einen Kindergartenplatz. Je nach Bundesland schwangt die Gruppengröße zwischen 12 und 25 Kindern.
Kinderkrippen
Dies ist eine Tageseinrichtung für Kinder bis zum vollendeten dritten
Lebensjahr, die hier das Zusammenleben mit Gleichaltrigen erlernen.
Da Kinder unter drei Jahren viel Pflege und Zuwendung benötigen,
werden die Gruppen sehr klein gehalten. Als Aufgaben von Kindergrippen werden Betreuung, Erziehung und Bildung der Kinder definiert.
Zurzeit werden Kinderkrippen-Einrichtungen in der Öffentlichkeit nur
als reines Betreuungsangebot dargestellt und werden wohl erst in den
kommenden Jahren als Einrichtung der frühkindlichen Bildung
anerkannt.
In Regelkindergärten werden Kinder aus den umliegenden Wohnvierteln
aufgenommen.
Des Weiteren haben Sie die Möglichkeit, Ihr Kind in einen Kindergarten mit
besonderem pädagogischem Konzept unterzubringen. Beispielhaft hierfür
können Waldorf-, Montessori- oder auch Waldkindergärten genannt werden,
die in der Regel auch ein größeres Einzugsgebiet haben.
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IV - Eltern-Kind-Kurse
Babymassage
In der ersten Zeit lernt Ihr Baby langsam seinen Körper kennen. Durch sanfte
Babymassagen können Sie Ihr Kind in dieser Entwicklung begleiten.
Der Babymassage-Kurs ist häufig einer der ersten Kurse, den Eltern mit Kind
besuchen. Er ist etwa ab der sechsten Lebenswoche geeignet. Die dort erlernten
Massagetechniken basieren in den meisten Fällen auf der ayurvedischen
Heilkunde. Sie bewirken eine bessere Durchblutung der Haut, stärken die
Muskulatur und fördern die motorische Entwicklung des Kindes. Auf Sie als
Elternteil wirkt die Massage ebenfalls beruhigend. Die Aufmerksamkeit für den
Umgang mit dem Kind wird geschult und die Verbindung zwischen Eltern und
Baby gestärkt. Die erlernten Übungen können nach dem Kurs problemlos zu
Hausenachgemacht werden.
PEKIP
Die Abkürzung PEKIP steht für „Prager-Eltern-Kind-Programm“. Es wurde in den
1960er Jahren von dem Psychologen Dr. Jaroslav Koch entwickelt und ist auf
Babys im ersten Lebensjahr ausgerichtet. Es wird empfohlen, mit dem Kurs ab
der vierten Woche zu beginnen. Der Kurs wird in der Regel besucht, bis das Kind
selbständig laufen kann. Die Babys werden hier auf spielerische Art und Weise
gefördert. Sie sollen sich so frei wie möglich bewegen und selbst aktiv werden.
Die Eltern werden dabei als Spielpartner miteinbezogen. Auch der Austausch
der Eltern über Erlebnisse in der Familie steht in diesen Kursen im Mittelpunkt.
Die Gruppenleitung führt die Familien durch den Kurs und informiert die Eltern
bei Auffälligkeiten des Kindes. Gleichzeitig werden die Eltern dazu ermutigt, die
Besonderheiten Ihres Kindes zu schätzen und dessen Entwicklung nicht mit der
Entwicklung anderer Kinder zu vergleichen.
KAPITEL 2 - Familie & Kind
Gemeinsame Aktivitäten sind eine wunderbare Möglichkeit, um die Beziehung
zwischen Eltern und Kind zu festigen und die geistige und körperliche
Entwicklung des Babys zu fördern. Es gibt eine Reihe von tollen Eltern-KindKursen, in denen Sie lernen, auf das neue Familienmitglied einzugehen und
wertvolle Tipps von erfahrenen Kursleitern erhalten. Außerdem haben Sie hier die
Möglichkeit, andere Eltern mit Kind kennenzulernen. Denn gerade für junge
Familien ist es jetzt wichtig, Erfahrungen auszutauschen. Die Kleinen können
dabei erste soziale Kontakte zu Gleichaltrigen aufzubauen.
Wir haben hier für Sie einige beliebte Kursarten herausgesucht, die Sie
interessieren könnten.
Krabbelgruppen
Krabbelgruppen sind für Kinder ab dem sechsten Lebensmonat
geeignet. Etwa ab diesem Alter lernen Babys das Krabbeln und fangen
neugierig an, ihre Umwelt zu erkunden. Auch andere Kinder werden
jetzt immer interessanter. In Krabbelgruppen lernt Ihr Kind, mit
Altersgenossen umzugehen, schließt erste Freundschaften und
entdeckt viele neue Dinge. Krabbelgruppen entstehen oft im privaten
Raum. Erkundigen Sie sich am besten bei anderen Eltern, Hebammen,
Gemeinden oder der Kirche nach Gruppen in Ihrer Gegend. Die Gruppe
trifft sich meist einmal die Woche und besteht in der Regel aus etwa
zehn Müttern oder Vätern mit Kind. Bei Gruppen, die nicht privat
organisiert werden, ist eventuell ein kleiner Unkostenbeitrag zu zahlen.
Babyschwimmen
Babyschwimmen ist eine besonders schöne und intime Möglichkeit, Zeit
mit dem Baby zu verbringen. Die meisten Babys fühlen sich im Wasser
pudelwohl und genießen das Babyschwimmen in vollen Zügen. Es wird
davon ausgegangen, dass es an die Zeit im Mutterbauch erinnert.
Im Wasser lernen die Babys, ihr Körpergefühl und den Gleichgewichtssinn zu stärken und bauen Muskeln auf. Hier können sie sich so frei
bewegen, wie es an Land nicht möglich ist. Durch den gemeinsamen
Spaß im Wasser wird außerdem die Eltern-Kind-Beziehung gefestigt.
Bevor Sie mit Ihrem Baby in das Becken steigen, sollten Sie allerdings
vorsichtig testen, ob es sich im Wasser überhaupt wohlfühlt.
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Ihr Baby ist endlich auf der Welt und nun möchten Sie eine vertraute
Beziehung zu Ihrem Kind aufbauen.
Babyschwimmen ist dafür eine tolle Möglichkeit. Seit Jahrhunderten haben
Mütter in den verschiedensten Ländern Ihre Kinder frühzeitig mit Wasser
vertraut gemacht. Studien belegen, dass Bewegungen unter Wasser Babys
intensiver beeinflussen als Bewegungen auf dem Trockenen.
Spätere motorische Bewegungsfertigkeiten werden durch eine gezielte
Bewegungsschulung innerhalb der ersten 22.Monaten im Leben Ihres Kindes
nachhaltig gefördert.
Es wurde nachgewiesen, dass Säuglinge, die Babyschwimmen in Anspruch
genommen haben sich besser situativ anpassen können und sich durch eine
größere Selbstsicherheit und Selbstständigkeit gegenüber ihren
Altersgenossen auszeichnen. Innerhalb medizinischer, pädagogischer und
sportwissenschaftlicher Studien wird Babyschwimmen stetig erforscht und
weiterentwickelt.
Viele Hebammen, Schwimmschulen und öffentliche Hallenbäder bieten
heutzutage Babyschwimmkurse an. Viele Kinder lieben das warme Wasser und
die damit verbundene Bewegungsfreiheit. Das Wort „Schwimmen“ ist hierbei
jedoch irreführend. Neugeborene neigen zwar dazu bei plötzlichem
Untertauchen instinktiv die Atmung einzustellen, jedoch
verlieren sie diesen Reflex nach dem 6. Lebensmonat
wieder. Ein Babyschwimmkurs ist vielmehr eine ElternKind-Gymnastik, die Spaß am Element Wasser vermittelt.
Außerdem wird die kindliche Entwicklung der Herz-,
Kreislauf- und Atemtätigkeit durch den Aufenthalt
im Wasser positiv beeinflusst.
Darüber hinaus werden Motorik und Körperbeherrschung
des Kindes gefördert und eine körperliche Abhärtung hilft
Infektionen vorzubeugen. Weitere Vorteile sind eine gut
ausgebildete Grob- und Feinmotorik und eine enorme
Verbesserung von Haltungs- und Bewegungsstörungen.
Was ist zu beachten?
Die Temperatur des Wassers sollte mindestens zwischen 32 und 33°C haben
und am besten leicht gechlort sein, damit Pilzerkrankungen und Infektionen
vermieden werden. Bei Infektionen und verstopften Atemwegen des Säuglings wird von der Teilnahme an Babyschwimmkursen jedoch abgeraten. Der
Aufenthalt im Wasser sollte auch nicht übertrieben werden und ist deshalb
meist auf maximal 30 Minuten pro Kurs beschränkt, da Kinder sonst schnell
anfangen zu frieren.
Bei der Haltung des Kindes während des Säuglingsschwimmens ist darauf
zu achten, dass es flach auf dem elterlichen Handteller liegt, damit es so
planschend und krabbelnd das Schwimmen genießen kann. Die Mutter muss
dabei immer im Auge haben, dass das Köpfchen soweit hochgehalten wird,
dass kein Wasser vom Baby geschluckt werden kann. Direkt vor dem Kurs
sollte dem Kind keine Mahlzeit verabreicht werden, da das Baden mit vollem
Magen als unangenehm wahrgenommen wird.
Wenn es um das Thema Tauchen geht, wird viel über die Effektivität und
Schädlichkeit diskutiert. Grundlegend ist jedoch festzuhalten, dass Sie auf Ihr
eigenes Gefühl und die Reaktion des Kindes beim Tauchen achten sollten um
zu entscheiden ob dies eine gute Möglichkeit für Sie beide ist.
Der Kinderarzt kann Ihnen diesbezüglich auch weitere Tipps geben.
KAPITEL 2 - Familie & Kind
V - Babyschwimmen
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VI - Reisen mit dem Baby
Ab wann kann ich mit meinem Baby verreisen?
Im Prinzip gibt es keine Altersbeschränkung, was das Reisen mit Baby
angeht. Viele Fluggesellschaften erlauben Babys an Board, die nur
wenige Tage alt sind. Trotzdem hängt es natürlich immer von Ihrem und
dem Zustand Ihres Kindes ab, ob sie bereit sind, eine Reise anzutreten. In
den ersten Wochen werden Sie mit dem neuen Familienmitglied schon
beschäftigt genug sein und sich nicht noch zusätzliche Komplikationen
wünschen. Denn während einer Reise kann es schwierig sein,
Gelegenheiten zum Wickeln oder Stillen zu finden. Etwa ab einem Alter von
drei Monaten dürften Sie sich aber so gut aufeinander eingespielt haben,
dass Sie und Ihr Baby auch gute Reisepartner abgeben. Testen können Sie
dies zum Beispiel, indem Sie mit dem Kind für ein Wochenende wegfahren,
bevor Sie eine längere Reise angehen.
Wie plane ich den Urlaub am besten?
Das Reisen mit Baby erfordert natürlich eine genauere Planung als der Urlaub
als Paar oder alleine. Zunächst einmal ist es wichtig, sich um Formalitäten zu
kümmern. Bei Reisen außerhalb von Deutschland benötigt Ihr Baby bereits
einen Kinderreisepass. Wenn Sie sich für ein Hotel entschieden haben, sollten
Siesicherstellen, dass es sich um ein familienfreundliches Haus handelt.
Grundlegende Dinge wie ein Wickeltisch sollten auf jeden Fall vorhanden sein.
Wählen Sie möglichst kurze Fahrtzeiten von höchstens vier Stunden mit dem
Auto. Lange Autofahrten können für Babys extrem anstrengend sein und somit
auch für Sie zu einer echten Nervenprobe werden. Auf Flugreisen können Sie
sich dagegen besser um das Baby kümmern. Hierbei sind Sie jedoch weniger
flexibel. Bahnfahrten mit Kind sind in der Regel angenehm, hierfür sollten Sie
vorher jedoch Plätze reserviert haben. In vielen Zügen gibt es auch spezielle
Mutter-Kind-Abteile, die Sie nutzen können.
Was muss ich alles mitnehmen?
Je nachdem, wie alt Ihr Baby ist und ob es den Kopf schon halten kann,
empfiehlt es sich, einen Buggy oder eine Babyschale mitzunehmen.
Hygieneartikel wie Windeln, Creme und Tüten für schmutzige Wäsche und
Windeln müssen natürlich auch eingepackt werden. Bei warmen
Temperaturen braucht Ihr Baby außerdem ausreichend Sonnenschutz, da seine
Haut besonders sensibel auf Sonnenstrahlen reagiert. Denken Sie daher
unbedingt an Sonnencreme mit Sonnenschutzfaktor 50 und Mützen oder Hüte,
um den Kopf zu schützen. Wenn Sie mit dem Auto fahren, bringen Sie
Schattenspender an den Fenstern an, um das Baby vor der Sonne zu schützen.
Natürlich kann es sein, dass Ihr Kleines während des Urlaubs krank wird.
Daher sollten Sie vorsorglich Zäpfchen gegen Fieber und Schmerzen
mitnehmen. Denken Sie außerdem an ausreichend Kleidung, Lätzchen und eine
Babydecke. Damit sich Ihr Kind während der Reise nicht langweilt, sollten Sie
unbedingt seine Lieblings-Spielsachen mitnehmen und zwischendurch
Spiel- und Entspannungspausen einlegen.
KAPITEL 2 - Familie & Kind
Mit Baby stellen sich plötzlich völlig neue Fragen, die Ihren Alltag betreffen.
Dazu zählt natürlich auch die Urlaubsplanung. Dinge, über die Sie sich ohne
Nachwuchs noch keine Gedanken machen mussten, sind jetzt auf einmal
wichtig. Obwohl er mit viel Stress verbunden ist, kann der erste Urlaub mit
Baby eine tolle Erfahrung sein, auf die Sie nicht verzichten müssen. Wir
haben Ihnen hier einige der wichtigsten Tipps zum Reisen mit dem Baby
zusammengestellt.
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VII - Bildquellennachweis
KAPITEL 2 - Familie & Kind
•
„Mother with baby at home“ ©TatyanaGl (Deckblatt)
•„Happy family“ ©razyph(Seite 2)
•„Infant foot massage“ ©naumoid (Seite 3)
•
„Female doctor practicing with baby“ ©didesign021 (Seite 4)
•„Pediatrician examining“ ©creo77(Seite 5)
•
„Close-up view of stacked baby clothing with a feeding bottle“ ©znoodmie (Seite 6)
•
„Baby bathroom accessories isolated on white“ ©Sckrepka (Seite 7)
•
„Baby bottle and pacifier for boy“ ©karandaev
(Seite 8)
•
„young mother breast feeding her infant“ ©oksun70
(Seite 9)
•
„Baby feeds on MOM‘s breasts“ ©Artranq
(Seite 10)
•„Baby Milk Formula“ ©ffolas(Seite 11)
•„Baby girl drinking milk“ ©FamVed(Seite 12)
•
„Powdered milk in bottle, dairy food for baby“ ©melodija
(Seite 12)
•
„Little child sleeping with teddy bear“ ©ia_64
(Seite 13)
•
„Baby girl on her stomach with teether in the mouth“ ©forsiba
(Seite 14)
•
„Father teaching a baby to walk in bedroom“ ©4774344sean
(Seite 15)
•
„Funny little baby trying vegetable for the first time“ ©FamVeld
(Seite 16)
•
„Loving parents with sad baby in bed“ ©KatarzynaBialasiewicz
(Seite 17)
•„Healthy fitness salad“ ©Martinina(Seite 18)
•„Creativity Class“ ©Dejan Ristovski(Seite 19)
•„Cute little children drinking milk“ ©petrograd99(Seite 20)
•„Baby massage“ ©Rohappy(Seite 21)
•
„Little boy learning to swim in a swimming pool“ ©photobac
(Seite 22)
•
„Portrait of baby in hat and glasses sitting on sunbed“ ©Central IT Alliance
(Seite 23) 24
VIII - Impressum
KAPITEL 2 - Familie & Kind
SPARWELT GmbH
Wöhlertstr. 12-13
10115 Berlin
Geschäftsführer: Daniel Engelbarts, Christian Lang, Fabian Löhmer
Tel.: 030 / 92 10 64-20
Fax: 030 / 92 10 64-323
E-Mail: info [at] sparwelt.de
Website: www.sparwelt.de
St-Nr.: 37/481/21379
USt-IdNr.: DE 261418271
Handelsregister: HR Berlin Charlottenburg 115346 B
Redaktionsanschrift (V.i.S.d.P.):
SPARWELT GmbH
Wöhlertstr. 12-13
10115 Berlin
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