FOTO eBook Ratgeber Das neue Leben mit Baby INHALTSVERZEICHNIS Kapitel 1 - Babys erstes Jahr I - Die erste Zeit mit dem Baby II - Vorsorgeuntersuchungen für Babys III - Babyerstausstattung IV - Stillen V - Babynahrung VI - Babys Schlaf VII - Zahnen - Babys erste Zähne VIII - Babys erste Schritte - Laufen lernen IX - Mythen über Babys 2-3 4-5 6-8 9-10 11-12 13 14 15 16 Kapitel 2 - Familie & Kind I II III IV V VI VII VIII - Der Alltag mit Kind Abnehmen nach der Geburt Kindertagesbetreuung Eltern-Kind-Kurse Babyschwimmen Reisen mit dem Baby Bildquellennachweis Impressum 17 18 19-20 21 22 23 24 25 1 KAPITEL 1 - Babys erstes Jahr I - Die erste Zeit mit dem Baby Nach monatelangem Warten ist es endlich soweit – das Baby ist da! Die Freude der Eltern ist riesig und sie können es kaum erwarten, das neue Familienmitglied mit nach Hause zu nehmen. Dort angekommen stellen sich jedoch viele Fragen. Unsicherheiten und Probleme kommen schnell auf, da gerade unerfahrene Eltern am Anfang natürlich nichts falsch machen wollen. Während im Krankenhaus oder im Geburtshaus noch viele Ansprechpartner zur Verfügung standen, ist die junge Familie nun auf sich gestellt. Es ist zunächst einmal wichtig zu wissen, dass Sie in den ersten Wochen nicht alleine gelassen werden. Sie haben Anspruch auf den Besuch einer Hebamme, die Sie während der Nachsorge betreut. Je nachdem, wie es Ihnen und dem Baby geht, kommt die Hebamme in den ersten zehn Tagen täglich zu Ihnen nach Hause und berät Sie in Bezug auf alle wichtigen Themen. Sie überwacht den Verlauf des Wochenbettes und bietet Stillberatungen. Diese Unterstützung bedeutet für die meisten Familien schon eine große Erleichterung. Trotzdem kommen im Familienalltag auch immer wieder generelle Fragen auf. Wie schläft das Baby am besten? Wenn Sie das Baby zum Schlafen hinlegen, sollte es sich in einer bequemen Seiten- oder Rückenlage befinden. In der Seitenlage kann es von einem zusammengerollten Deckchen oder einem Handtuch gestützt werden. Viele Babys empfinden es als angenehm, in einem „Nest“ zu liegen, das heißt mit weichen Begrenzungen um den Körper, die an den Mutterleib erinnern. Das können zum Beispiel Mulltücher und leichte Baumwolldecken sein. Als Decke kann bei warmen Temperaturen eine dünne Wolldecke verwendet werden. Im Winter ist eine Daunendecke geeignet, die ein Gewicht von 500 Gramm jedoch nicht übersteigen sollte. Synthetisches Material kann dagegen leicht zu einer Überhitzung führen. Ein Kopfkissen wird aus Sicherheitsgründen ebenfalls nicht verwendet. 2 KAPITEL 1 - Babys erstes Jahr Was ziehe ich dem Baby an? Im Sommer ist es zunächst einmal wichtig, das Baby immer mit ausreichend Sonnenschutzmittel mit dem Faktor 30 einzureiben. Die sensible Babyhaut reagiert nämlich besonders empfindlich auf Sonneneinstrahlung. Auch der Kopf sollte durch eine Mütze oder ein Tuch geschützt werden, wenn Sie mit dem Baby an der frischen Luft unterwegs sind. Ansonsten ist ein dünner Body aus Baumwolle mit kurzen Hosen und Söckchen eine gute Kleiderwahl für den Sommer. Ein Jäckchen oder eine dünne Decke sollten auch stets dabei sein, falls die Temperatur abkühlt. Im Winter empfiehlt sich der „Zwiebellook“ für das Baby, das heißt, es trägt am besten mehrere dünne Schichten übereinander. Langärmelige Unterhemden aus Baumwolle, Pullover, Mützchen und Strampler sind ideal für kältere Temperaturen. Wie bade ich das Baby? Kinderärzte empfehlen meist, das Baby in den ersten Wochen ein- bis zweimal wöchentlich zu baden. Die Temperatur des Badewassers sollte 37 – 38 Grad warm sein. Die Temperatur stellen Sie am besten mit einem Thermometer fest, bevor Sie das Baby langsam in das Wasserbecken setzen. Anschließend können Sie das Baby mit einem Waschlappen sanft waschen. Hierbei sollten Sie spezielle Babypflegeprodukte verwenden, um die sensible Haut des Kindes zu schützen. Nach dem Baden trocknen Sie das Baby sorgfältig wieder ab, um Hautirritationen und Entzündungen zu vermeiden.Das Bad sollte insgesamt nicht länger als zehn Minuten dauern, damit das Baby nicht auskühlt. 3 In Deutschland werden seit 1976 kostenlose Vorsorge Untersuchungen für Babys und Kinder angeboten. Diese wurden 1991 für alle Bundesländer vereinheitlicht. Dabei prüft der Kinderarzt von der Geburt an bis zum 17. Lebensjahr, ob sich Ihr Kind gesund entwickelt. Je nach dem Alter des Kindes orientieren sich die Untersuchungen an unterschiedlichen Schwerpunkten. Direkt nach der Geburt wird untersucht, ob Ihr Kind gesund zur Welt gekommen ist und sich nun körperlich gesund entwickelt. Hierbei überprüft der Kinderarzt ob Geburtsschäden, Fehlbildungen oder häufige Stoffwechselkrankheiten vorliegen. Als Eltern bekommen Sie vom Arzt ein gelbes Heft, in das alle Vorsorgeuntersuchungen eingetragen werden. Außerdem gibt Ihnen der Arzt ein grünes Heft, in dem zusätzliche Untersuchungen festgehalten werden, die von Kinder- und Jugendärzten empfohlen werden. Dabei ist zu beachten, dass nicht alle Krankenkassen die Kosten hierfür übernehmen. Den Impfpass Ihres Kindes sollten Sie außerdem zu den Vorsorgeuntersuchungen mitnehmen, weil im Anschluss an die Untersuchung auch notwendige Impfungen gegeben werden. U1- kurz nach der Geburt In der Entbindungsklinik wird direkt nach der Geburt die U1 Vorsorgeuntersuchung durchgeführt. Hierzu bestimmen Arzt und Hebamme die Größe, das Gewicht und den Kopfumfang des Kindes. KAPITEL 1 - Babys erstes Jahr II - Vorsorgeuntersuchungen für Babys Diese Angaben sind zur Geburtsanzeige zwingend vorzulegen. Außerdem wird als Bestandteil des APGAR-Tests das Herz des Babys abgehört. APGAR ist ein wichtiger Parameter für die Vitalität Ihres Kindes, denn die Abkürzung APGAR steht für Atem, Puls, Grimmassieren (Muskeltätigkeit), Aussehen und Reaktion. Der Arzt misst zudem den pH Wert des Nabelschnurblutes. Daraus kann schnell auf mögliche Krankheiten Ihres Kindes geschlossen werden. Zur Vorsorge gegen eine sehr seltene Blutgerinnungsstörung bekommt das Neugeborene ein paar Tage nach der Entbindung Vitamin K. Während Ihres Klinikaufenthalts führen Ärzte ein Neugeborenen-Hörscreening durch. Dieser Hörtest dauert nur wenige Minuten und ist schmerzfrei für Ihr Kind. 4 Bei dieser Basis Untersuchung werden noch einmal die Maße des Kindes genommen und nun auch genauere körperliche Untersuchungen durchgeführt. Um Störungen des Stoffwechsels festzustellen, wird das Blut des Babys untersucht, das mit einem kleinen Pieks aus der Ferse entnommen wird. U3 – vierte bis fünfte Lebenswoche Für diese Untersuchung müssen Sie sich spätestens einen Kinderarzt für Ihr Kind organisiert haben. Dieser prüft die Körperhaltung des Babys und die Beweglichkeit der Hüfte. Hierzu führt der Arzt einen Ultraschall durch. Des weiteren werden die Organe und Reflexe des Kindes untersucht und bei Jungen die Hodensäcke abgetastet, damit ein Hodenhochstand ausgeschlossen werden kann. Wenn Sie das Gefühl haben, dass Ihr Kind nicht genug trinkt, zu oft weint oder nicht genug schläft, können Sie bei den Vorsorgeuntersuchungen mit dem Kinderarzt darüber sprechen. Ab dem 2. Lebensmonat sollten Sie Ihr Kind gegen bestimmte Kinderkrankheiten impfen lassen. KAPITEL 1 - Babys erstes Jahr U2 - 3. bis 10.Lebenstag Sollten Sie bereits vor dem Termin dieser Untersuchung die Geburtsklinik verlassen haben, versäumen Sie nicht diese wichtige Vorsorgeuntersuchung wahr zu nehmen. Zudem ist diese Untersuchung nur genau bis zum 10. Lebenstag für Sie kostenfrei. U4 – dritter bis vierter Lebensmonat Das Gewicht, die Größe und der Kopfumfang des Kindes werden erneut überprüft und im gelben Heft festgehalten. Neben Untersuchungen des Gehörs und des Sehvermögens prüft der Arzt die Lücke in der Schädeldecke, die sogenannte Fontanelle, damit Ihr Kind problemlos weiter wachsen kann. U5 – sechster bis siebter Lebensmonat Der besondere Schwerpunkt dieser Untersuchung liegt auf der Reaktion und Wahrnehmung des Kindes auf seine Umwelt. Dazu werden beispielsweise die Augen und das Gehör des Babys untersucht. Das Denkvermögen und die Beweglichkeit des Kindes werden vom Kinderarzt getestet. U6 – zehnter bis zwölfter Lebensmonat Hierbei wird das Augenmerk auf die Sprachentwicklung und Körperbeherrschung des Kindes gelegt. Das Baby muss nun zeigen, ob es fit ist, alleine stehen kann und Laute wie „Mama“ und „Papa“ wiedergeben kann. 5 In den ersten Wochen nach der Entbindung benötigt der Neuankömmling einige wichtige Dinge, die es zu besorgen gilt. Es wird Ihnen sicherlich reichlich Freude bereiten, vor der Geburt bereits für Ihr Baby einkaufen zu dürfen. Die Schwangerschaft kann manchmal für Frauen zu einer lästigen Wartezeit werden. Um sich diese zu verschönern, macht es besonders Spaß in dieser Phase Babyfachgeschäfte zu durchstöbern und all die Angebote für Kinderwägen und Babybetten zu vergleichen. Schnell werden Sie jedoch auch feststellen, dass das Überangebot an Babyprodukten die Auswahl ziemlich schwierig macht. Sie stellen sich sicher die Frage, welche Dinge überhaupt notwendig sind und was eher überflüssig für Ihr Kind ist. Die Unsicherheit darüber birgt oft die Gefahr von Fehlinvestitionen. Zunächst ist es ratsam, nur das Notwendigste für das Baby zu besorgen und erst wenn noch Zeit und Geld übrig bleiben nützliche Accessoires und Utensilien, die nicht unbedingt erforderlich sind, zu kaufen. Beraten Sie sich vorab mit Ihrem Partner über Ihren gemeinsamen finanziellen Rahmen und erkundigen Sie sich dann nach Preisen und Angeboten bevor Sie Entscheidungen zum Kauf treffen. Überlegen Sie zusammen bei welchen Produkten Sie Wert auf gute Qualität legen möchten und wobei Sie Geld sparen könnten. Freunde und Bekannte leihen Ihnen bestimmt gern Babykleidung ihres eigenen Kindes und auch in Second-Hand-Läden und auf Flohmärkten können Sie einiges an Geld einsparen. Außerdem bekommen Sie sicherlich zur Geburt noch einige Geschenke von Freunden und Verwandten. KAPITEL 1 - Babys erstes Jahr III - Babyerstausstattung Wichtig ist, dass Sie sich für die Auswahl der Babyerstausstattung viel Zeit nehmen und am besten den Einkauf so einplanen, dass Sie bereits etwa vier bis fünf Wochen vor dem Entbindungstermin alles für den Neuankömmling besorgt haben. So kann auch eine verfrühte Geburt Sie nicht verunsichern und Sie können in den letzten Wochen Ihre Kraft für die Geburtsvorbereitung aufsparen. 6 Babys Schlaf: • Wiege / Babybett •Matratze • 2 wasserdichte Unterlagen • 1 bis 2 Schlafsäcke • 2 bis 3 Spannleintücher • 1 Nestchen • 1 Betthimmel mit Himmelstange • 1 Babyphon • 1 Mobile / Spieluhr • 1 Kuscheldecke aus Baumwolle Babys Pflege: •Wickelkommode •Wickelauflage • Windeleimer mit Deckel • Wärmelampe für Wickelplatz • 1 Paket Neugeborenenwindeln • Feuchttücher bzw. –waschlappen • 1 Babybadewanne • 1 Badethermometer •Wasserschüssel • 6 bis 8 Waschlappen (Mull) • Babypflegeprodukte wie pH-neutrale Seife, Badezusatz, Creme • 1 bis 2 Kapuzenbadetücher • 1 Baby-Fieberthermometer • 1 Baby-Haarbürste • 1 Wickeltasche KAPITEL 1 - Babys erstes Jahr Wir haben hier für Sie eine Checkliste als Leitfaden zum Einkauf der Babyerstausstattung zusammengefasst, damit Sie alle nötigen Dinge im Überblick behalten und abhaken können: Babys Bekleidung: • 5 bis 8 Strampler (Größe 56/62) • 5 bis 8 Bodys (Größe 56/62) • 5 bis 8 Kombinationen aus Jacke und Hose (Größe 56/62) • 5 bis 8 T-Shirts, Hemden und Pullover • 2 bis 6 Paar Erstlingssöckchen • 1 bis 2 Fäustlinge • 2 Baumwollmützen (kleinste Größe) • 1 bis 2 Jacken (Dicke je nach Jahreszeit) • 1 bis 2 Schlafanzüge • 1 Babyoverall im Winter 7 Zum Stillen: • • • • • KAPITEL 1 - Babys erstes Jahr Mit Baby unterwegs: •Kinderwagen • Kinderwagen-Zubehör wie Sonnenschirmchen, Regenschutz, Einkaufsnetz • 1 Matratze für den Kinderwagen •Insektennetz • 1 wasserdichte Unterlage (Molton) • 2 Spannleintücher für den Kindewagen • 1 Fußsack für kältere Jahreszeiten • 1 Oberbett (80cm x 80cm) • 1 Bettwäsche-Garnitur (80cm x 80cm) • KEIN Kopfkissen, lieber Moltontücher • 1 Babyschale fürs Auto (Größe 0) • Sonnenschutz fürs Auto 1 Stillkissen 2 bis 3 Still-BHs 1 Milchpumpe (auch in der Apotheke ausleihbar) Zubehör zur Aufbewahrung von Muttermilch Spucktücher (z.B. Mullwindeln) Für das Flaschenkind: • 4 bis 6 Milchfläschchen • 1 Lagerungskissen • 2 Teefläschchen • 1 Flaschenbürste • 3 bis 4 Sauger (Größe 1) • 2 Beruhigungssauger oder Schnuller (Größe 1) • 1 Sterilisiergerät für Fläschchen und Sauger • 1 elektrischer Flaschenwärmer • mindestens 1 Paket Säuglingsnahrung • 1 Thermosflasche • ausreichend Spucktücher Bei Unsicherheiten zu den einzelnen Unterpunkten fragen Sie in Babyfachgeschäften um Rat, denn dort werden Sie umfassend beraten. Beim Neukauf von Babyausstattung achten Sie immer besonders auf Prüfsiegel, Rückgaberecht und Garantien. 8 IV - Stillen KAPITEL 1 - Babys erstes Jahr Ihr Baby sollte bis zu sechs Monate nach der Geburt mit Muttermilch ernährt werden, denn in Muttermilch stecken alle Nährstoffe, die Ihr Kind in den ersten Monaten zum Leben braucht. Gesundheitsexperten empfehlen Müttern das Stillen ihrer Kinder, denn es gibt für diese kaum etwas Gesünderes in dieser Lebensphase. Außerdem belegen Studien, dass ausschließliches Stillen während der ersten drei Lebensmonate Atemwegsinfektionen bei Babys senken. Bei viermonatigem Stillen sinkt sogar das Risiko für Mittelohrentzündungen. Können Sie sich aufs Stillen vorbereiten? Ihre Brustwarzen können Sie leider nicht aufs Stillen vorbereiten, aber dennoch kann eine mentale Einstellung bereits helfen. Informieren Sie sich vorab möglichst genau, am besten bereits vor der Geburt Ihres Kindes. Auch Ihr Partner sollte sich mit dem Thema beschäftigen, um Sie dann fortan beim Stillen zu unterstützen. Wie Stillen Sie richtig? Suchen Sie sich zum Stillen einen bequemen Platz, da das Füttern des Kindes schon mal zwischen 7 bis zu 40 Minuten dauern kann. Je entspannter Sie sich dabei fühlen, desto leichter wird Ihnen das Stillen auch fallen. Eine wesentliche Rolle spielt Ihre Umgebung beim Stillen, vor allem in den ersten Tagen nach der Entbindung, wenn Sie den Dreh noch nicht genau raus haben. Falls Sie sich schnell langweilen, können Sie nebenbei den Fernseher oder das Radio laufen lassen. Dies sollten Sie aber nur tun, wenn das auch Ihrem Baby nichts ausmacht. Probieren Sie verschiedene Plätze aus, um den perfekten für sich selbst zu finden. Wählen Sie nun eine Stillposition, bei der Ihnen weder die Arme noch der Rücken schmerzen. Legen Sie sich hierzu am besten vorher einige Kissen bereit. Wenn Sie dann das Baby anlegen, achten Sie darauf, wie sich Ihre Brust anfühlt. Ein Großteil des Brustwarzenvorhofs sollte mit dem Mund des Babys bedeckt sein. Löst das Saugen des Babys Schmerzen aus, beenden Sie den Sog, indem Sie Ihren Finger vorsichtig in den Mundwinkel des Kindes legen. Versuchen Sie nun das Baby erneut anzulegen und lassen Sie sich nicht entmutigen, wenn es nicht auf Anhieb klappt. Sobald Sie die richtige Position gefunden haben, wird der Rest von alleine funktionieren. 9 Was sollten Sie fürs Stillen einkaufen? Um Ihre schweren Brüste zu unterstützen, müssen Sie mindestens zwei Still-BHs besorgen. Diese sind extra so geformt, dass Sie mithilfe von kleinen Clips oder Häkchen die Körbchen leicht öffnen können. Wichtig ist beim Kauf vor allem darauf zu achten, dass der BH gut sitzt. Um einen schmerzhaften Milchstau zu vermeiden, darf nicht nur ein kleiner Teil der Brust aus dem BH ragen denn sonst drückt der Büstenhalter schnell gegen den Busen und blockiert somit die Milchgänge. Damit der BH auch wirklich passt, warten Sie mit dem Kauf am besten bis nach der Geburt. Lassen Sie sich im Fachgeschäft beraten und Ihre Größe dort genau anpassen. Unterwegs sollten Sie außerdem immer Stilleinlagen griffbereit dabei haben, denn oft wird der Milchfluss in unpassenden Momenten stimuliert. KAPITEL 1 - Babys erstes Jahr Gibt es Probleme, die beim Stillen auftreten können? Stillen ist für Frauen nicht immer einfach, auch wenn Frauen seit Jahrhunderten Ihre Kinder mit Muttermilch ernähren. Während der ersten Wochen nach der Entbindung muss sich die Milchproduktion erst noch an den Bedarf des Babys anpassen. Dabei kann es zu einigen Problemen kommen. Wenn Sie das Gefühl haben, dass sich in Ihrer Brust zu viel Milch bildet und Sie Verhärtungen feststellen, also ein sogenannter Milchstau entsteht, ändern Sie am besten Ihre Stillposition um das Problem zu beheben. Im Zusammenhang mit auftretendem Milchstau können Sie eventuell leichtes Fieber bekommen. Es ist dann ratsam, die Brust mit einem feucht-warmen Wickel zu massieren. Eine andere Form der Milchgangverstopfung kann eine bakterielle Brustentzündung oder Mastitis sein. Diese tritt nur in einem begrenzten Bereich auf, wobei Sie in der Brust starke Schmerzen verspüren. Sobald Ihre Brust zudem noch anschwillt, rot und heiß wird, besteht ein Verdacht auf eine bakterielle Brustentzündung und Sie sollten besser einen Arzt aufsuchen. Bei dauerhaftem Falschanlegen des Babys an die Brust können Sie nach einiger Zeit wunde Brustwarzen bekommen. Am besten bitten Sie in diesem Fall Ihre Hebamme, Ihnen noch einmal die richtige Stillposition zu zeigen. Es gibt viele Mütter, die bei wunden Brustwarzen empfehlen, nach dem Stillen ein wenig Muttermilch darauf zu verreiben, um den Schmerz zu lindern. 10 V - Babynahrung KAPITEL 1 - Babys erstes Jahr Sie haben sich dazu entschieden Ihr Kind mit Säuglingsmilch zu füttern. Hierbei gibt es einiges zu beachten. Es ist wichtig zu wissen, wie man die Flaschen korrekt sterilisiert und wie man das Pulver im richtigen Verhältnis anmischt. Wie oft müssen Sie dem Säugling die Flasche geben und wie füttern Sie Ihr Kind unterwegs richtig? Das sind Fragen, die sich zahlreiche junge Mütter rund um das Thema Babynahrung stellen. Deshalb haben wir hier für Sie wichtige Punkte als Grundlagenwissen zurSäuglingsernährung zusammengestellt. Zunächst müssen Sie die Flaschen und Sauger vor der ersten Benutzung und auch nach jeder weiteren Benutzung sorgfältig auswaschen und sterilisieren. Benutzen Sie hierzu am besten einen Dampf- oder einen Mikrowellen-Sterilisator. Mithilfe einer Sterilisier-Lösung können Sie die Flaschen auch gründlich reinigen. Alternativ können Sie die Flaschen und Sauger ebenso auskochen, wobei Sie diese mindestens zehn Minuten in kochendes Wasser legen und danach mit einem sauberen Geschirrtuch abtrocknen. Nur so können Bakterien und Pilze vorgebeugt werden, die sich sonst schnell im feucht-warmen Klima bilden. Die richtige Zubereitung von Säuglingsmilch: • Lesen Sie sich sorgfältig die Anweisungen zur Zubereitung auf der Verpackung durch. • Verwenden Sie zur Zubereitung nur abgekochtes und gekühltes Wasser. • Die Flasche muss bis zur Markierung gefüllt werden. • Mit der vom Hersteller mitgelieferten Kelle können Sie das Milchpulver korrekt abmessen. Überflüssiges Pulver sollte mit einem Messer abgetragen werden, ohne es jedoch festzudrücken. • Nun geben Sie die Nahrung zum Wasser in die Flasche hinzu und verschließen Sie diese gut mit dem Sauger. • Am Ende alles gut durchschütteln. Wichtig bei der Zubereitung ist, dass Sie keine zusätzlichen Kellen zur Nahrung hinzufügen, da Ihr Kind sonst schnell krank werden könnte. Sobald die Flaschenmilch einmal abgekühlt ist, erwärmen Sie sie nicht erneut, sondern kippen Sie die Reste weg. Wenn Sie bereits im voraus Flaschen vorbereiten möchten, um sich die Arbeit später zu erleichtern oder mit dem Säugling unterwegs sind, füllen Sie eine Thermoskanne mit heißem Wasser und rühren Sie bei Bedarf die Babynahrung damit neu an. 11 KAPITEL 1 - Babys erstes Jahr Wie oft muss Ihr Kind gefüttert werden? Während der ersten Wochen nach der Geburt gibt es keinen genauen Zeitplan nach dem man sich mit dem Füttern richten sollte. Nach einer gewissen Zeit werden sich die Gewohnheiten Ihres Babys von selbst bemerkbar machen. Zu Beginn sollten Sie dem Säugling jede zwei bis drei Stunden die Flasche zum Füttern anbieten um festzustellen ob es hungrig ist. Im Durchschnitt wollen die meisten Kinder alle zwei bis drei Stunden Nahrung zu sich nehmen. Wenn Ihr Baby satt ist, zwingen Sie es nicht, zusätzlich etwas zu trinken. Lassen Sie sich am besten von Ihrer Hebamme über die genaue Nahrungsmenge je Kindesalter beraten. Was gibt es beim Kauf von Babynahrung zu beachten? Halten Sie sich beim Kauf vor allem an die Altersangabe auf der Packung. Sollten Sie sich gegen das Stillen Ihres Kindes entscheiden, greifen Sie als Alternative zu Säuglingsanfangsnahrung. Erst nach etwa 6 Monaten sollten Sie mit zusätzlicher Beikost für das Baby beginnen. Die Hersteller von Babynahrung müssen sich an gewisse EG-Richtlinien halten. Diese schreiben unter anderem vor, wie viele Kalorien in der Nahrung enthalten sein dürfen. Gemäß dieser Richtlinie entspricht der Kaloriengehalt von Säuglingsanfangsnahrung 60 bis 70 kcal pro 100ml. 12 Babys brauchen viel mehr Schlaf als Erwachsene. In der Regel verschlafen Neugeborene 18 von 24 Stunden des Tages. Jedoch wird es nachts nicht am Stück durschlafen sondern, öfter als Ihnen lieb sein wird, aufwachen, weil es hungrig ist. Nachts werden die Schlafphasen aber etwas länger sein als tagsüber. Der Schlaf-Wach-Rhythmus variiert von Kind zu Kind enorm aber generell können Sie sich darauf einstellen, dass Ihr Baby tagsüber etwa zwei Stunden durchschläft und nachts höchstens vier bis sechs Stunden am Stück. Bei vielen Neugeborenen dauert es Monate oder sogar Jahre bis Sie erlernen, durchzuschlafen. Schlafgewohnheiten sind innerhalb einer Familie meist sehr ähnlich. Bei eineiigen Zwillingen gleicht sich der Schlafrhythmus oft, bei zweieiigen Zwillingen dagegen weniger. Nach drei Monaten wird Ihr Kind immer seltener tags aber dafür nachts doppelt so viel schlafen. Sechs Monate nach der Geburt ist das Neugeborene in der Lage, nachts elf Stunden mit unvorhersehbaren Unterbrechungen durchzuschlafen. Tagsüber schläft es nur noch zweimal jeweils eine halbe Stunde. Sobald das Baby 18 Monate alt ist, wird es nur noch ein einziges Mittagsschläfchen abhalten. Um die nächtlichen Schlafgewohnheiten des Kindes besser steuern zu können, müssen Sie die Mittagsschläfchen geschickt organisieren. Experten bestätigen, dass sich Nickerchen am späten Nachmittag erheblich auf den Schlaf in der Nacht auswirken. Sorgen Sie deshalb dafür, dass Ihr Kind sich an ein Nickerchen am frühen Nachmittag gewöhnt. Babys Träume Ihr Kind hat sogar mehr Traumphasen während des Schlafes als Sie. Eine Studie belegt, dass ausgereifte Babys 50 Prozent ihres Schlafes träumen, Erwachsene träumen dagegen lediglich 20 Prozent in der Nacht. Bereits vor der Geburt im Mutterbauch, ab dem sechsten Schwangerschaftsmonat, ist eine Traumtätigkeit des Kindes nachgewiesen. Um zu sehen, wann Ihr Kind träumt, beobachten Sie einfach sein körperliches Verhalten im Schlaf. Wenn sich die Augen unter den Lidern hin und her bewegen, der Körper ganz still daliegt und nur ab und an zuckt und Sie eine unregelmäßige Atmung des Babys feststellen, können Sie davon ausgehen, dass es sich gerade in einer Traumphase befindet. Der Schlafrhythmus des Babys hängt außerdem von seiner Körpertemperatur, dem täglichen Essensrhythmus und dem Hormonhaushalt ab. Versuchen Sie, durch feste Rituale Ihrem Kind dabei zu helfen einen guten Biorhythmus zu entwickeln. Beispielsweise können Sie die letzte Fütterung des Babys als abendliches Ritual zur Einleitung des Schlafes ansetzen. Für Ihren eigenen Schlafzyklus ist es sinnvoller, Ihr Kind nicht ans Einschlafen in Gesellschaft zu gewöhnen, denn sonst wird es immer wenn es nachts aufwacht, und dies wird etwa 5mal pro Nacht passieren, nach Ihrer Anwesenheit verlangen, um wieder einschlafen zu können. Auch wenn Sie gerade in den ersten Monaten nach der Geburt Ihr Baby immer an Ihrer Seite haben möchten, geben Sie Ihrem Kind am besten einen Gute-Nacht-Kuss und gehen aus dem Zimmer. Sollte es nicht direkt einschlafen, sprechen Sie sanft und beruhigend mit ihm und verlassen danach aber wieder den Raum. Auch wenn es zu Beginn schwer fällt, nach einer Woche wird sich auch Ihr Kind daran gewöhnt haben und alle Familienmitglieder können sich über mehr erholsamen Schlaf freuen. KAPITEL 1 - Babys erstes Jahr VI - Babys Schlaf 13 VII - Zahnen – Babys erste Zähne Es ist ein ganz natürlicher Vorgang, dass Ihr Kind zahnt, selten kann dies mit Fieber oder Schmerzen einhergehen. Jedoch müssen Sie nicht direkt deshalb zum Arzt gehen. Dieser wird Ihnen bei einem normalen Verlauf dazu raten, dem Baby einen Gegenstand zu geben, auf dem es gefahrenlos herumbeißen kann. Um den Schmerz des Kindes zu lindern, können Sie das Zahnfleisch leicht mit Ihrem Finger massieren. Sobald Sie jedoch höheres Fieber bei dem Säugling messen, suchen Sie einen Arzt auf, denn dies kann auch auf eine Mittelohrenzündung oder Erkältung hinweisen. Wenn Ihr Kind anfängt zu zahnen, schwillt das Zahnfleisch meist an und das Gesicht des Babys erscheint runder. Experten sind sich jedoch einig, dass trotz aller Mythen das Zahnen keinesfalls krank macht und ein völlig harmloser, natürlicher Vorgang ist. Zuerst wachsen die unteren Schneidezähne, dann die oberen und danach folgen die Zähne an der Seite und im hinteren Mundraum. Die Zahnentwicklung ist erblich veranlagt und wird dementsprechend so lange dauern wie bei Ihnen oder Ihrem Partner früher. Als Mutter leiden Sie natürlich mit dem Baby mit, wenn es beim Zahnen Schmerzen zu haben scheint, jedoch können Sie nichts tun, um diesen Vorgang zu beschleunigen. Geben Sie Ihrem Kind eine gekühlte und geschälte Mohrrübe, auf der es herumbeißen kann. Sobald der Säugling älter als 6 Monate ist, können kalte Nahrungsmittel wie Apfelkompott oder Joghurt aus dem Kühlschrank beim Zahnen schmerzlindernd wirken. Viele Eltern empfehlen außerdem die Anwendung homöopathischer Mittel wie Osanit-Kügelchen oder Escatitona-Tropfen, die Sie in der Apotheke erwerben können. Im Alter von 3 Jahren können Sie einen Termin beim Zahnarzt für Ihr Kind vereinbaren damit dieses sich daran gewöhnt, dass die Gesundheit der Zähne nun regelmäßig kontrolliert werden muss. Wenn alle Zähne nun im Mundraum des Kindes gewachsen sind, behält es diese ungefähr bis zum sechsten Lebensjahr, bis die Milchzähne ausfallen. KAPITEL 1 - Babys erstes Jahr Bis zum dritten Lebensjahr entwickeln sich die ersten Zähnchen Ihres Babys. Schon in der Gebärmutter haben sich bereits die ersten Zahnknospen herausgebildet, die die Grundlage für die späteren Milchzähne sind. Langsam rücken die Zähnchen weiter nach vorne bis die darüber liegende Schleimhaut immer dünner wird und nun letztendlich den Zahn freilegt. Zwischen dem dritten und zwölften Lebensmonat kann man die Zähnchen an der Oberfläche des Zahnfleisches erkennen. Der erste Zahn ist ein Anzeichen dafür, dass Ihr Kind wächst und erscheint normalerweise im sechsten Monat, im selben Zeitraum, in dem das Baby das erste Mal feste Nahrung bekommt. Mit dem ersten Zahn beginnt nun auch die Zahnpflege für Ihr Kind. Mit Kinderzahnpasta können Sie die ersten Beißerchen sanft pflegen und reinigen. Sobald Ihr Baby drei Jahre alt ist, wird es mit Ihrer Hilfe die richtige Zahnpflege leicht erlernen und durchführen. Zu Beginn reinigen Sie den ersten Zahn mit einer speziellen, weichen Babyzahnbürste zweimal täglich. Wenn Ihr Kind für die Zahnpflege nun alt genug ist, integrieren Sie das Zähneputzen ins tägliche Zubettgehen-Ritual und zeigen Sie ihm mit welchen Bewegungen die Zähne am besten gereinigt werden. 14 Die ersten Gehversuche des Kindes vergessen Eltern nicht so schnell. Aufgeregt werden die ersten richtigen Tapser auf der Videokamera für die Ewigkeit festgehalten. Am Anfang noch etwas unsicher auf den Beinen, laufen die Kleinen bald rasch drauf los. Laufen lernen stellt gleichzeitig auch ein Stück Unabhängigkeit für Ihr Kind dar. Wie Sie als Eltern Ihr Kind bei den ersten Gehversuchen begleiten können, erfahren Sie hier. Wann lernt mein Kind laufen? Einen genauen Zeitpunkt kann man für diesen Entwicklungsprozess nicht festlegen. Im Durchschnitt beginnen die Kleinen im Alter zwischen acht und zehn Monaten sich an allem Möglichen hochzuziehen und fangen an, das erste Mal wackelig auf den eigenen Beinen zu stehen. Innerhalb der darauf folgenden zwei Monate macht Ihr Kind nun seine ersten Schritte. Etwa acht Wochen später können die meisten bereits ziemlich gut gehen. Der gesamte Prozess entwickelt sich nach dem ersten Aufstehen des Babys sehr zügig und so können 90 Prozent aller Kinder mit 16 Monaten bereits richtig laufen.Experten empfehlen jedoch, sich als Eltern nicht von diesen Durchschnittswerten verrückt machen zu lassen. Die motorische Entwicklung ist so unterschiedlich von Kind zu Kind, dass man sich nicht von anderen Erfahrungen beeinflussen lassen sollte. Einige Babys machen auch erst mit 16 Monaten ihre ersten Gehversuche und dies ist kein Grund zur Sorge. Bei dem einen Kind erfolgt die sprachliche Entwicklung rasch, dieses lässt sich dafür aber mit der motorischen Zeit. Es muss also immer die Gesamtentwicklung des Kindes in Augenschein genommen werden. Gehfaule Kleinkinder sind keine Seltenheit. Ob Ihr Kind schnell anfängt zu laufen oder bis zum fünfzehnten Monat nur gemütlich sitzen möchte, hängt vom Temperament des Babys ab. Wenn Ihr Kind jedoch im Alter von zwei Jahren immer noch keinen Gehversuch unternommen hat, suchen Sie am besten einen Kinderarzt auf. Welche körperlichen Voraussetzungen braucht mein Kind für die ersten Schritte? Damit Ihr Kind die ersten Gehversuche starten kann, müssen einige physische Voraussetzungen erfüllt sein. Die Knochen, Muskeln und das Nervensystem müssen so weit entwickelt werden, dass Ihr Kind sich aufrecht bewegen kann. Eine wichtige Voraussetzung ist zudem die Fähigkeit des Greifens, denn nur damit können sich die Kleinen an Dingen hochziehen und festhalten, um Gehversuche zu starten. Laufen ist ein wahnsinnig komplexer Prozess, denn neben den ausgebildeten motorischen Fähigkeiten muss auch das Gleichgewicht gehalten werden und die Koordination stimmen, damit die Kleinen sicher auf den Beinen stehen bleiben. KAPITEL 1 - Babys erstes Jahr VIII - Babys erste Schritte – Laufen lernen Wie können wir als Eltern unserem Kind beim Laufen lernen helfen? Bei den ersten Schritten gilt das Motto: Übung macht den Meister. Deshalb ist es wichtig, Ihrem Kind soweit zu vertrauen, dass es selbst entscheiden kann, wann es anfängt zu laufen. Es ist daher nicht notwendig, Ihr Kind zum Gehen zu animieren. Jedoch können Sie bei der Entwicklung der Motorik helfen, indem Sie das Baby zum Beispiel auf Ihrem Arm sitzen lassen und es somit eine gewisse Balance entwickelt. Vollkommen unnötig bei den ersten Gehversuchen sind sogenannte Lauflernhilfen für Kinder. Der Laufanfänger muss die Möglichkeit bekommen, seine Bewegungsmöglichkeiten selbst zu entwickeln und sollte nicht dazu gezwungen werden. Sobald Ihr Kind dann einen Fuß vor den anderen setzen kann, heißt es für Sie, die Wohnung dahingehend um zugestalten, dass alle Gefahrenquellen möglichst beseitigt sind. Steckdosen, der Herd und andere technische Geräte müssen rechtzeitig kindersicher gemacht werden. Schwere Gegenstände, die heruntergerissen werden könnten, bringen Sie besser in Sicherheit. Für die ersten Schritte benötigt das Kleinkind noch keine Schuhe, denn am besten erlernt es das Lauf-Gefühl barfuß. 15 Manche Gerüchte über Babys und ihre Erziehung halten sich seit Jahren hartnäckig, obwohl sie schon längst wiederlegt sind. Auch Sie als werdende oder frischgebackene Eltern haben vermutlich schon so einiges gehört und können nicht immer sagen, was stimmt und was reine Erfindung ist. Wir haben Ihnen hier einige der häufigsten Baby-Mythen aufgelistet. Mythos 1: Babys dürfen nicht verwöhnt werden Kaum ein Mythos hält sich so hartnäckig wie dieser. Er besagt, dass Babys, die zu viel Aufmerksamkeit bekommen, schnell verwöhnt werden und später weniger unabhängig sind. Das können Sie getrost vergessen! Für das Baby ist alles, was es jetzt erlebt, neu, verwirrend und beängstigend. Es ist auf Ihre Liebe und Zuneigung angewiesen und kann gar nicht genug davon bekommen. Es ist sogar wichtig für die Entwicklung und das Selbstvertrauen des Kindes, dass Sie auf seine Bedürfnisse reagieren. Anders sieht es mit materiellen Dingen aus; überhäufen Sie Ihr Kind nicht mit Geschenken, dadurch kann es leicht überfordert werden. Das größte Geschenk, das Sie ihm machen können, ist sowieso Ihre Liebe und Unterstützung. Mythos 2: Babys brauchen Ihre Väter kaum Väter sind nicht selten verunsichert durch die intensive Bindung zwischen Mutter und Kind. Sie fragen sich dann häufig, ob sie das Baby überhaupt braucht und wie sie eine stabile Beziehung zu ihm aufbauen können. Sie können sich sicher sein, dass Sie eine wichtige Person für das Baby sind und durch Ihre Nähe eine beruhigende Wirkung auf Ihr Kind haben. Sie können Ihre Bindungzum Kind verstärken, indem Sie sich kümmern, es halten, mit ihm sprechen, es baden und wickeln. In jedem Fall sollten Sie mit Ihrer Partnerin sprechen, wenn Sie sich ausgeschlossen fühlen. Es ist für ein harmonisches Familienleben wichtig, dass Sie aktiv in den Alltag mit dem Baby miteinbezogen werden. Mythos 3: Nicht auf das Schreien des Babys reagieren Das „Schreien lassen“ von Babys gilt heute als veraltete und mitunter schädigende Methode der Erziehung. Angeblich soll das Baby auf diese Weise lernen, durchzuschlafen. Verabschieden Sie sich von diesem Mythos. Ihr Baby schreit nicht ohne Grund, sondern um Ihnen mitzuteilen, dass etwas nicht in Ordnung ist. Obwohl schlaflose Nächte und Tage voller Geschrei nervenaufreibend sein können, hat Ihr Baby keine andere Möglichkeit, um auf sich aufmerksam zu machen. Durch das Schreien zeigt es, dass es Hunger hat, etwas weh tut, die Windel voll ist oder es sich unwohl fühlt. Reagieren Sie in jedem Fall auf sein Schreien und versuchen Sie herauszufinden, was nicht stimmt. So stärken Sie die Beziehung zu Ihrem Kind und zeigen ihm, dass es gehört wird. KAPITEL 1 - Babys erstes Jahr IX - Mythen über Babys Mythos 4: Das Baby muss mit neun Monaten krabbeln können Von solchen Aussagen sollten Sie sich nicht beunruhigen lassen, falls Ihr Baby etwas länger braucht. Durchschnittswerte können zwar eine ungefähre Richtlinie sein, jedes Kind hat jedoch sein eigenes Tempo. Ein Spielraum von 2 bis 3 Monaten ist ganz normal, sowohl bei der motorischen als auch bei der sprachlichen Entwicklung des Babys. Wenn Sie sich wirklich Sorgen um die Entwicklung Ihres Kindes machen, gehen Sie am besten zum Kinderarzt. Er kann Ihnen kompetente Auskunft zu den einzelnen Entwicklungsstufen geben und Auffälligkeiten bei Ihrem Kind feststellen. Mythos 5: Es muss alles aufgegessen werden Zwingen Sie Ihrem Kind auf keinen Fall Essen auf, wenn es schon signalisiert hat, dass es satt ist. Das Baby muss vielmehr lernen, auf sein eigenes Sättigungsgefühl zu hören. Wenn es dieses Gefühl verliert, kann es zu Essstörungen kommen. Außer dem fühlt sich Ihr Nachwuchs von Ihnen hintergan- gen und bevormundet, wenn Sie seine Bedürfnisse nicht ernst nehmen. 16 Nach 9 Monaten der Schwangerschaft ist Ihr Kind nun endlich auf der Welt. Die Entbindung haben Sie überstanden und können sich nun in aller Ruhe mit Ihrem Neugeborenen beschäftigen. Das Glück und die Freude über Ihr Baby lassen Sie schnell die Strapazen der letzten Tage und Monate vergessen und nun heißt es, sich in den eigenen vier Wänden auf den Neuankömmling einzustellen. Falls Sie die Zeit des Wochenbettes zu Hause bevorzugen, beginnt der Alltag mit dem Baby direkt. Wer noch einige Tage nach der Geburt auf der Wochenbettstation des Krankenhauses bleibt, wird hier von Hebammen unterstützt. Diese versuchen frisch gebackenen Müttern mehr Sicherheit im Umgang mit dem Säugling zu vermitteln. Aber egal ob Krankenhaus- oder außerklinische Geburt, früher oder später werden Sie mit der neuen Situation zu Hause konfrontiert. Monatelang haben Sie sich auf diesen neuen Lebensabschnitt vorbereitet und gefreut und nun ist Ihr Kind endlich bei Ihnen zu Hause. Gemeinsam zueinander finden Zahlreiche frisch gebackene Eltern berichten, dass der Nachwuchs zwar unglaublich glücklich macht, jedoch auch den Eltern direkt so einiges abverlangt. Während den ersten Wochen sollte man keine zu hohen Erwartungen haben. Einen geregelten Alltag mit dem neuen Familienmitglied zu entwickeln dauert seine Zeit und in dieser Anfangsphase sollten Sie als Eltern möglichst flexibel an die neue Situation herangehen. KAPITEL 2 - Familie & Kind I - Der Alltag mit Kind Damit sich der Alltag mit dem Baby harmonisch einspielen kann, müssen Sie akzeptieren, dass das Herantasten an eine gemeinsame Routine nicht so strukturiert funktioniert, wie Sie sich das vielleicht vorher vorgestellt hatten. Da Säuglinge lediglich Ihren Instinkten folgen, wundern Sie sich nicht, dass sich Ihr Neugeborenes nicht an die Tageszeiten und Regeln von Mama und Papa hält. Babys haben Ihren ganz eigenen Willen in den ersten Monaten und signalisieren Ihnen sobald sie Hunger haben oder müde sind. Wenn sie ihre Umgebung erkunden, lassen Kinder den Blick in der Gegend herum streifen, um all die neuen Impressionen aufzunehmen. Es ist dabei total normal, wenn sich Eltern während der ersten Wochen mit der neuen Situation zu Hause überfordert fühlen. Sich von alten Gewohnheiten wie Ausschlafen oder Kinoabende vorerst zu trennen, ist nicht immer einfach aber gleichzeitig beginnt auch eine spannende Phase, in der Sie sich ganz in die neue „Versorger“-Rolle einfinden können. Eltern werden und sich um das Neugeborene kümmern ist der schönste neue Fulltime Job, den es nur geben kann. Die ersten Wochen erscheinen Ihnen vielleicht besonders chaotisch, aber nach einigen Wochen haben Sie die Bedürfnisse Ihres Kindes bereits besser kennengelernt und es entwickelt sich eine gewisse gemeinsame Routine in Ihrer neuen gemeinsamen Welt. Je älter Ihr Kind in den kommen Monaten wird, desto leichter wird es auch für dieses, sich an unsere Welt anzupassen. Sie können besser einordnen, wann die Zeit zum Essen, Spielen und Schlafen gekommen ist. Eine gewisse Routine gibt dem Neugeborenen nun auch mehr Halt und vermittelt Geborgenheit. Sie selbst spüren immer leichter die Bedürfnisse Ihres Kindes zu erkennen und wie Sie es zufrieden stellen können. Falls Ihr Baby immer wieder zu einer Zeit quengelt, die überhaupt nicht zu Ihrem Tagesrhythmus passt, dann können Sie sogar versuchen, diesen Rhythmus Ihres Kindes zu verschieben. Dies sollte aber nur in kleinen Schritten geschehen. Täglich können Sie hierzu den Rhythmus der Mahlzeiten um jeweils fünf bis zehn Minuten verschieben. Nach ungefähr zwei Wochen gewöhnt sich der Säugling in der Regel an die neue Zeitrechnung. 17 II - Abnehmen nach der Geburt Wenn Sie folgende Tipps für eine ausgewogene Ernährung beachten, wird es Ihnen wesentlich leichter fallen, ein gesundes Gewicht zu erlangen und zu halten: • nehmen Sie sich für das Frühstück besonders viel Zeit • mindestens fünfmal am Tag Obst und Gemüse essen • halten Sie sich an ballastreiche Nahrungsmittel (Hafer, Bohnen, Linsen, Getreide) • Ihre Mahlzeiten sollten stets stärkehaltige Nahrungsmittel enthalten wie Reis, Brot und Pasta (noch besser ist es, dabei zu den Vollkornvarianten zu greifen) • meiden Sie Limonaden, Süßwaren, Fastfood, frittiere Lebensmittel und fett- sowie zuckerreiche Nahrungsmittel • beachten Sie die Portionsgrößen der Mahlzeiten und greifen Sie zwischendurch lieber zu gesunden Snacks • viel trinken ist wichtig – orientieren Sie sich an mindestens 12 Gläsern Wasser am Tag Auch wenn die Gewichtsabnahme nach einer Schwangerschaft immer beschwerlich ist, achten Sie trotzdem auf eine langsame Reduktion des Gewichts, denn zu viele Kilos auf den Rippen können zu späteren Komplikationen führen. Die Gefahr von Bluthochdruck, oder Schwangerschaftszucker während der nächsten Schwangerschaft ist ansonsten ziemlich hoch. Sobald Sie sich an eine gesunde und nährstoffreiche Ernährung halten, werden Sie bereits nach einigen Monaten eine deutliche Veränderung und Straffung Ihres Körpers feststellen. Im Fall von Schwangerschaftsproblemen wie Morgenübelkeit oder Lebensmittelallergien, die Sie währenddessen geplagt haben, kann Ihr Körper eventuell sogar bis zu einem Jahr länger brauchen, um sich von den Anstrengungen zu erholen. Sie müssen sich bewusst sein, dass Ihr Körper in den letzten Monaten eine große Leistung vollbracht hat und Sie sich selbst Zeit geben müssen, sich ausgiebig zu regenerieren. KAPITEL 2 - Familie & Kind Viele frisch gebackene Mütter fühlen sich nach der Entbindung unwohl in Ihrem Körper und wünschen, sich wieder in Ihre alte Form zu finden. Hungern und strenge Diäten sind jedoch nun tabu, da Sie in den kommenden Monaten viel Energie für das Neugeborene brauchen und Sie damit nur Ihrer Gesundheit schaden. Wichtig ist nun eine Ernährungsumstellung und vor allem ausgewogene Nahrungsmittel zu sich zu nehmen. Nach der Entbindung sollten Sie Ihrem Körper erst einmal etwa sechs Wochen Zeit geben, sich von den Wehen und der Geburt zu erholen, bevor Sie an eine Gewichtsreduzierung denken. Ihr Körper hat sich während der Schwangerschaft in seiner Form verändert und deshalb kann es schwierig sein, wieder Ihr exaktes altes Gewicht zurückzubekommen. Zu Beginn sollte sich Ihre sportliche Betätigung auf leichte Übungen im Rahmen der Rückbildung beschränken. Walking und Dehnungsübungen sind besonders am Anfang sinnvoll, um das Gewebe zu straffen. Gehen Sie mit dem Kinderwagen zügig spazieren, neben der frischen Luft für Ihr Kind profitieren auch Sie von der Bewegung im Freien. Mit anstrengenderem Training sollten Sie sich unbedingt jedoch 6 Wochen Zeit lassen. Um sich den neuen Anstrengungen des Elternseins gewachsen zu fühlen, ist eine nahrhafte und abwechslungsreiche Ernährung besonders wichtig. Egal ob Sie sich fürs Stillen oder Flaschennahrung für Ihr Kind entscheiden, eine gesunde Ernährung ist eine zwingende Basis für Ihren neuen Alltag mit Kind. Die gute Nachricht bei einer Entscheidung fürs Stillen ist: Das Abnehmen nach der Schwangerschaft funktioniert damit meist wie von alleine. Der Energieverbrauch Ihres Körpers bei der Milchproduktion ist sehr hoch und somit purzeln die Pfunde wie von alleine. 18 Eltern haben das Recht, zwischen verschiedenen Leistungen der Kinderbetreuung frei zu wählen. Jugendämter sind gesetzlich dazu verpflichtet, Sie über das Platzangebot und die pädagogischen Konzeptionen der Einrichtungen zu informieren und Sie bei der individuellen Auswahl zu beraten. Es wird folglich versucht, Ihren Wünschen der bestimmten Betreuungsform zu entsprechen, solange dies nicht mit hohen Mehrkosten verbunden ist. Grundsätzlich können Sie zwischen Kindertagespflege und Kindertageseinrichtungen wählen. Innerhalb der letzten Jahre haben sich weitere verschiedene Formen der Kinderbetreuung herausgebildet. Länderspezifisch kann es jedoch zu großen Unterschieden der Kinderbetreuungsformen kommen, da Städte und Gemeinden von Bund und Ländern nur grobe Vorgaben zur Form der Kinderbetreuung bekommen. Kindertageseinrichtungen Unter den Begriffen „Kindertagesstätten“ bzw. „Kindertageseinrichtungen“ versteht man im weiteren Sinn eine Sammelbezeichnung für Einrichtungen zur Erziehung, Bildung und Betreuung von Kindern. In diesen Institutionen halten sich Kinder ganztägig oder nur für einen Teil des Tages auf. Ihre Kinder werden hier von sozialpädagogischen Fachkräften in Gruppen betreut. Diese Gruppen werden in Jahrgangsgruppen und altersgemischte Gruppen differenziert, die normalerweise zwei bis vier Jahrgänge vereinen. KAPITEL 2 - Familie & Kind III - Kindertagesbetreuung Viele der Gruppen werden als „geschlossen“ bezeichnet. Dies bedeutet, dass fast alle Aktivitäten innerhalb der Gruppe stattfinden. Die übrige Zeit verbringen die Kinder der einzelnen festen Gruppen gemeinsam in den Funktionsräumen und spielen zusammen. Neuerdings gibt es in „offenen“ Einrichtungen keine festen Kindergruppen mehr. Hier wechseln die Kinder frei zwischen Funktionsräumen und gestalten die Aktivitäten zusammen. Die Erzieher machen hierfür zu bestimmten Zeiten Angebote, die entweder von allen Kindern genutzt werden können oder sich an eine bestimmte Altersgruppe richten. So können sich die Fachkräfte auch besser auf bestimmte Bildungsbereiche spezialisieren, für die sie bereits Kompetenzen mitbringen. Die Bezeichnung von Kindertageseinrichtungen kann in den verschiedenen Regionen von Deutschland unterschiedlich sein. 19 KAPITEL 2 - Familie & Kind Kindergärten Kindergärten werden häufig auch als Kindertagesstätten oder Kindertagesheime bezeichnet. Dabei handelt es sich um Tageseinrichtungen zur Erziehung, Bildung und Betreuung von Kindern ab dem dritten Lebensjahr bis zum Schulanfang. Dem unterschiedlichen Kinderbetreuungsbedarf der Eltern entsprechend gibt es zahlreiche Formen von Kindergärten. Sie können zwischen Ganztagskindergärten, Kindergärten mit verlängerten Vormittagsgruppen, Kindergärten mit Halbtagsangeboten oder Kindergärten mit extra langen Öffnungszeiten wählen. In einigen Kindergärten ist sogar ein Früh- und Spätdienst möglich. Hier können Eltern ihre Kinder besonders früh hinbringen oder spät abholen. Gesetzlich hat jedes Kind ab dem vollendeten dritten Lebensjahr bis zum Schulanfang einen Anspruch auf einen Kindergartenplatz. Je nach Bundesland schwangt die Gruppengröße zwischen 12 und 25 Kindern. Kinderkrippen Dies ist eine Tageseinrichtung für Kinder bis zum vollendeten dritten Lebensjahr, die hier das Zusammenleben mit Gleichaltrigen erlernen. Da Kinder unter drei Jahren viel Pflege und Zuwendung benötigen, werden die Gruppen sehr klein gehalten. Als Aufgaben von Kindergrippen werden Betreuung, Erziehung und Bildung der Kinder definiert. Zurzeit werden Kinderkrippen-Einrichtungen in der Öffentlichkeit nur als reines Betreuungsangebot dargestellt und werden wohl erst in den kommenden Jahren als Einrichtung der frühkindlichen Bildung anerkannt. In Regelkindergärten werden Kinder aus den umliegenden Wohnvierteln aufgenommen. Des Weiteren haben Sie die Möglichkeit, Ihr Kind in einen Kindergarten mit besonderem pädagogischem Konzept unterzubringen. Beispielhaft hierfür können Waldorf-, Montessori- oder auch Waldkindergärten genannt werden, die in der Regel auch ein größeres Einzugsgebiet haben. 20 IV - Eltern-Kind-Kurse Babymassage In der ersten Zeit lernt Ihr Baby langsam seinen Körper kennen. Durch sanfte Babymassagen können Sie Ihr Kind in dieser Entwicklung begleiten. Der Babymassage-Kurs ist häufig einer der ersten Kurse, den Eltern mit Kind besuchen. Er ist etwa ab der sechsten Lebenswoche geeignet. Die dort erlernten Massagetechniken basieren in den meisten Fällen auf der ayurvedischen Heilkunde. Sie bewirken eine bessere Durchblutung der Haut, stärken die Muskulatur und fördern die motorische Entwicklung des Kindes. Auf Sie als Elternteil wirkt die Massage ebenfalls beruhigend. Die Aufmerksamkeit für den Umgang mit dem Kind wird geschult und die Verbindung zwischen Eltern und Baby gestärkt. Die erlernten Übungen können nach dem Kurs problemlos zu Hausenachgemacht werden. PEKIP Die Abkürzung PEKIP steht für „Prager-Eltern-Kind-Programm“. Es wurde in den 1960er Jahren von dem Psychologen Dr. Jaroslav Koch entwickelt und ist auf Babys im ersten Lebensjahr ausgerichtet. Es wird empfohlen, mit dem Kurs ab der vierten Woche zu beginnen. Der Kurs wird in der Regel besucht, bis das Kind selbständig laufen kann. Die Babys werden hier auf spielerische Art und Weise gefördert. Sie sollen sich so frei wie möglich bewegen und selbst aktiv werden. Die Eltern werden dabei als Spielpartner miteinbezogen. Auch der Austausch der Eltern über Erlebnisse in der Familie steht in diesen Kursen im Mittelpunkt. Die Gruppenleitung führt die Familien durch den Kurs und informiert die Eltern bei Auffälligkeiten des Kindes. Gleichzeitig werden die Eltern dazu ermutigt, die Besonderheiten Ihres Kindes zu schätzen und dessen Entwicklung nicht mit der Entwicklung anderer Kinder zu vergleichen. KAPITEL 2 - Familie & Kind Gemeinsame Aktivitäten sind eine wunderbare Möglichkeit, um die Beziehung zwischen Eltern und Kind zu festigen und die geistige und körperliche Entwicklung des Babys zu fördern. Es gibt eine Reihe von tollen Eltern-KindKursen, in denen Sie lernen, auf das neue Familienmitglied einzugehen und wertvolle Tipps von erfahrenen Kursleitern erhalten. Außerdem haben Sie hier die Möglichkeit, andere Eltern mit Kind kennenzulernen. Denn gerade für junge Familien ist es jetzt wichtig, Erfahrungen auszutauschen. Die Kleinen können dabei erste soziale Kontakte zu Gleichaltrigen aufzubauen. Wir haben hier für Sie einige beliebte Kursarten herausgesucht, die Sie interessieren könnten. Krabbelgruppen Krabbelgruppen sind für Kinder ab dem sechsten Lebensmonat geeignet. Etwa ab diesem Alter lernen Babys das Krabbeln und fangen neugierig an, ihre Umwelt zu erkunden. Auch andere Kinder werden jetzt immer interessanter. In Krabbelgruppen lernt Ihr Kind, mit Altersgenossen umzugehen, schließt erste Freundschaften und entdeckt viele neue Dinge. Krabbelgruppen entstehen oft im privaten Raum. Erkundigen Sie sich am besten bei anderen Eltern, Hebammen, Gemeinden oder der Kirche nach Gruppen in Ihrer Gegend. Die Gruppe trifft sich meist einmal die Woche und besteht in der Regel aus etwa zehn Müttern oder Vätern mit Kind. Bei Gruppen, die nicht privat organisiert werden, ist eventuell ein kleiner Unkostenbeitrag zu zahlen. Babyschwimmen Babyschwimmen ist eine besonders schöne und intime Möglichkeit, Zeit mit dem Baby zu verbringen. Die meisten Babys fühlen sich im Wasser pudelwohl und genießen das Babyschwimmen in vollen Zügen. Es wird davon ausgegangen, dass es an die Zeit im Mutterbauch erinnert. Im Wasser lernen die Babys, ihr Körpergefühl und den Gleichgewichtssinn zu stärken und bauen Muskeln auf. Hier können sie sich so frei bewegen, wie es an Land nicht möglich ist. Durch den gemeinsamen Spaß im Wasser wird außerdem die Eltern-Kind-Beziehung gefestigt. Bevor Sie mit Ihrem Baby in das Becken steigen, sollten Sie allerdings vorsichtig testen, ob es sich im Wasser überhaupt wohlfühlt. 21 Ihr Baby ist endlich auf der Welt und nun möchten Sie eine vertraute Beziehung zu Ihrem Kind aufbauen. Babyschwimmen ist dafür eine tolle Möglichkeit. Seit Jahrhunderten haben Mütter in den verschiedensten Ländern Ihre Kinder frühzeitig mit Wasser vertraut gemacht. Studien belegen, dass Bewegungen unter Wasser Babys intensiver beeinflussen als Bewegungen auf dem Trockenen. Spätere motorische Bewegungsfertigkeiten werden durch eine gezielte Bewegungsschulung innerhalb der ersten 22.Monaten im Leben Ihres Kindes nachhaltig gefördert. Es wurde nachgewiesen, dass Säuglinge, die Babyschwimmen in Anspruch genommen haben sich besser situativ anpassen können und sich durch eine größere Selbstsicherheit und Selbstständigkeit gegenüber ihren Altersgenossen auszeichnen. Innerhalb medizinischer, pädagogischer und sportwissenschaftlicher Studien wird Babyschwimmen stetig erforscht und weiterentwickelt. Viele Hebammen, Schwimmschulen und öffentliche Hallenbäder bieten heutzutage Babyschwimmkurse an. Viele Kinder lieben das warme Wasser und die damit verbundene Bewegungsfreiheit. Das Wort „Schwimmen“ ist hierbei jedoch irreführend. Neugeborene neigen zwar dazu bei plötzlichem Untertauchen instinktiv die Atmung einzustellen, jedoch verlieren sie diesen Reflex nach dem 6. Lebensmonat wieder. Ein Babyschwimmkurs ist vielmehr eine ElternKind-Gymnastik, die Spaß am Element Wasser vermittelt. Außerdem wird die kindliche Entwicklung der Herz-, Kreislauf- und Atemtätigkeit durch den Aufenthalt im Wasser positiv beeinflusst. Darüber hinaus werden Motorik und Körperbeherrschung des Kindes gefördert und eine körperliche Abhärtung hilft Infektionen vorzubeugen. Weitere Vorteile sind eine gut ausgebildete Grob- und Feinmotorik und eine enorme Verbesserung von Haltungs- und Bewegungsstörungen. Was ist zu beachten? Die Temperatur des Wassers sollte mindestens zwischen 32 und 33°C haben und am besten leicht gechlort sein, damit Pilzerkrankungen und Infektionen vermieden werden. Bei Infektionen und verstopften Atemwegen des Säuglings wird von der Teilnahme an Babyschwimmkursen jedoch abgeraten. Der Aufenthalt im Wasser sollte auch nicht übertrieben werden und ist deshalb meist auf maximal 30 Minuten pro Kurs beschränkt, da Kinder sonst schnell anfangen zu frieren. Bei der Haltung des Kindes während des Säuglingsschwimmens ist darauf zu achten, dass es flach auf dem elterlichen Handteller liegt, damit es so planschend und krabbelnd das Schwimmen genießen kann. Die Mutter muss dabei immer im Auge haben, dass das Köpfchen soweit hochgehalten wird, dass kein Wasser vom Baby geschluckt werden kann. Direkt vor dem Kurs sollte dem Kind keine Mahlzeit verabreicht werden, da das Baden mit vollem Magen als unangenehm wahrgenommen wird. Wenn es um das Thema Tauchen geht, wird viel über die Effektivität und Schädlichkeit diskutiert. Grundlegend ist jedoch festzuhalten, dass Sie auf Ihr eigenes Gefühl und die Reaktion des Kindes beim Tauchen achten sollten um zu entscheiden ob dies eine gute Möglichkeit für Sie beide ist. Der Kinderarzt kann Ihnen diesbezüglich auch weitere Tipps geben. KAPITEL 2 - Familie & Kind V - Babyschwimmen 22 VI - Reisen mit dem Baby Ab wann kann ich mit meinem Baby verreisen? Im Prinzip gibt es keine Altersbeschränkung, was das Reisen mit Baby angeht. Viele Fluggesellschaften erlauben Babys an Board, die nur wenige Tage alt sind. Trotzdem hängt es natürlich immer von Ihrem und dem Zustand Ihres Kindes ab, ob sie bereit sind, eine Reise anzutreten. In den ersten Wochen werden Sie mit dem neuen Familienmitglied schon beschäftigt genug sein und sich nicht noch zusätzliche Komplikationen wünschen. Denn während einer Reise kann es schwierig sein, Gelegenheiten zum Wickeln oder Stillen zu finden. Etwa ab einem Alter von drei Monaten dürften Sie sich aber so gut aufeinander eingespielt haben, dass Sie und Ihr Baby auch gute Reisepartner abgeben. Testen können Sie dies zum Beispiel, indem Sie mit dem Kind für ein Wochenende wegfahren, bevor Sie eine längere Reise angehen. Wie plane ich den Urlaub am besten? Das Reisen mit Baby erfordert natürlich eine genauere Planung als der Urlaub als Paar oder alleine. Zunächst einmal ist es wichtig, sich um Formalitäten zu kümmern. Bei Reisen außerhalb von Deutschland benötigt Ihr Baby bereits einen Kinderreisepass. Wenn Sie sich für ein Hotel entschieden haben, sollten Siesicherstellen, dass es sich um ein familienfreundliches Haus handelt. Grundlegende Dinge wie ein Wickeltisch sollten auf jeden Fall vorhanden sein. Wählen Sie möglichst kurze Fahrtzeiten von höchstens vier Stunden mit dem Auto. Lange Autofahrten können für Babys extrem anstrengend sein und somit auch für Sie zu einer echten Nervenprobe werden. Auf Flugreisen können Sie sich dagegen besser um das Baby kümmern. Hierbei sind Sie jedoch weniger flexibel. Bahnfahrten mit Kind sind in der Regel angenehm, hierfür sollten Sie vorher jedoch Plätze reserviert haben. In vielen Zügen gibt es auch spezielle Mutter-Kind-Abteile, die Sie nutzen können. Was muss ich alles mitnehmen? Je nachdem, wie alt Ihr Baby ist und ob es den Kopf schon halten kann, empfiehlt es sich, einen Buggy oder eine Babyschale mitzunehmen. Hygieneartikel wie Windeln, Creme und Tüten für schmutzige Wäsche und Windeln müssen natürlich auch eingepackt werden. Bei warmen Temperaturen braucht Ihr Baby außerdem ausreichend Sonnenschutz, da seine Haut besonders sensibel auf Sonnenstrahlen reagiert. Denken Sie daher unbedingt an Sonnencreme mit Sonnenschutzfaktor 50 und Mützen oder Hüte, um den Kopf zu schützen. Wenn Sie mit dem Auto fahren, bringen Sie Schattenspender an den Fenstern an, um das Baby vor der Sonne zu schützen. Natürlich kann es sein, dass Ihr Kleines während des Urlaubs krank wird. Daher sollten Sie vorsorglich Zäpfchen gegen Fieber und Schmerzen mitnehmen. Denken Sie außerdem an ausreichend Kleidung, Lätzchen und eine Babydecke. Damit sich Ihr Kind während der Reise nicht langweilt, sollten Sie unbedingt seine Lieblings-Spielsachen mitnehmen und zwischendurch Spiel- und Entspannungspausen einlegen. KAPITEL 2 - Familie & Kind Mit Baby stellen sich plötzlich völlig neue Fragen, die Ihren Alltag betreffen. Dazu zählt natürlich auch die Urlaubsplanung. Dinge, über die Sie sich ohne Nachwuchs noch keine Gedanken machen mussten, sind jetzt auf einmal wichtig. Obwohl er mit viel Stress verbunden ist, kann der erste Urlaub mit Baby eine tolle Erfahrung sein, auf die Sie nicht verzichten müssen. Wir haben Ihnen hier einige der wichtigsten Tipps zum Reisen mit dem Baby zusammengestellt. 23 VII - Bildquellennachweis KAPITEL 2 - Familie & Kind • „Mother with baby at home“ ©TatyanaGl (Deckblatt) •„Happy family“ ©razyph(Seite 2) •„Infant foot massage“ ©naumoid (Seite 3) • „Female doctor practicing with baby“ ©didesign021 (Seite 4) •„Pediatrician examining“ ©creo77(Seite 5) • „Close-up view of stacked baby clothing with a feeding bottle“ ©znoodmie (Seite 6) • „Baby bathroom accessories isolated on white“ ©Sckrepka (Seite 7) • „Baby bottle and pacifier for boy“ ©karandaev (Seite 8) • „young mother breast feeding her infant“ ©oksun70 (Seite 9) • „Baby feeds on MOM‘s breasts“ ©Artranq (Seite 10) •„Baby Milk Formula“ ©ffolas(Seite 11) •„Baby girl drinking milk“ ©FamVed(Seite 12) • „Powdered milk in bottle, dairy food for baby“ ©melodija (Seite 12) • „Little child sleeping with teddy bear“ ©ia_64 (Seite 13) • „Baby girl on her stomach with teether in the mouth“ ©forsiba (Seite 14) • „Father teaching a baby to walk in bedroom“ ©4774344sean (Seite 15) • „Funny little baby trying vegetable for the first time“ ©FamVeld (Seite 16) • „Loving parents with sad baby in bed“ ©KatarzynaBialasiewicz (Seite 17) •„Healthy fitness salad“ ©Martinina(Seite 18) •„Creativity Class“ ©Dejan Ristovski(Seite 19) •„Cute little children drinking milk“ ©petrograd99(Seite 20) •„Baby massage“ ©Rohappy(Seite 21) • „Little boy learning to swim in a swimming pool“ ©photobac (Seite 22) • „Portrait of baby in hat and glasses sitting on sunbed“ ©Central IT Alliance (Seite 23) 24 VIII - Impressum KAPITEL 2 - Familie & Kind SPARWELT GmbH Wöhlertstr. 12-13 10115 Berlin Geschäftsführer: Daniel Engelbarts, Christian Lang, Fabian Löhmer Tel.: 030 / 92 10 64-20 Fax: 030 / 92 10 64-323 E-Mail: info [at] sparwelt.de Website: www.sparwelt.de St-Nr.: 37/481/21379 USt-IdNr.: DE 261418271 Handelsregister: HR Berlin Charlottenburg 115346 B Redaktionsanschrift (V.i.S.d.P.): SPARWELT GmbH Wöhlertstr. 12-13 10115 Berlin 25
© Copyright 2024 ExpyDoc