fenaco fördert Forschung in der Pflanzenzüchtung

AKTUELL
FENACO
fenaco fördert Forschung
in der Pflanzenzüchtung
DIE PFLANZENZÜCHTUNG steht vor grossen Herausforderungen. Für eine
langfristig erfolgreiche Schweizer Landwirtschaft engagiert sich die fenaco in der
Wissenschaft und fördert eine Professur an der ETH Zürich.
Mit dem heissen Sommer hatten
viele Regionen zu kämpfen – die
Böden waren ausgetrocknet, Nutzpflanzen, Tiere und damit auch die
Landwirte litten. Für die Schweiz als
Futterpflanzenland sind solche ungewöhnlichen klimatischen Bedingungen
zunehmend eine Herausforderung, der
wir begegnen müssen.
In den voralpinen und alpinen Regionen der Schweiz besteht eine der
grössten Artenvielfalten an Gräsern und
Klee weltweit. Aufgrund dieser einzigartigen Ausgangslage hat sich in der
Schweiz eine Landwirtschaft entwickelt, die ihren Schwerpunkt auf die
Tierhaltung legen konnte, mit einem
hohen Grundfutteranteil in der Milchund Fleischproduktion.
Auch der Obst- und Gemüsebau hat
sich zu einem wichtigen Pfeiler der
Schweizer Landwirtschaft entwickelt.
Aus der Praxis ist ein jahrhundertealtes
Wissen im Pflanzenbau entstanden,
vom Saatgut über die Pflanzung, Pflege
und Ernte bis hin zur Konservierung.
Seit rund hundert Jahren beschäftigt
sich mehr und mehr die Forschung und
Beratung mit der Pflanzenzüchtung – es
hat eine Spezialisierung stattgefunden.
In der Schweiz spielt das Forschungsinstitut Agroscope eine weltweit führende Rolle.
Zugleich haben Unternehmen wie die
fenaco-Tochter UFA-Samen ein einzig-
artiges Know-how entwickelt, dank
dem optimale Erträge erzielt werden
können.
Vorsprung im Pflanzenbau Um
diese Nasenlänge Vorsprung, welche
die Schweizer Landwirtschaft im Pflanzenbau einnimmt, für die Zukunft zu
sichern, hat sich die fenaco entschieden, eine Professur an der Eidgenössische Technischen Hochschule (ETH)
Zürich zu unterstützen.
Bereits heute arbeiten Wissenschaftler intensiv an neuen Lösungen in den
World Food System Initiative
Aktuell leben über sieben Milliarden Menschen auf der Erde, bis zum
Jahr 2050 werden es voraussichtlich über neun Milliarden sein. Die
wachsende Weltbevölkerung zu ernähren und gleichzeitig die knappen
natürlichen Ressourcen zu schonen, gehört zu den grossen Herausforderungen der Menschheit. An der ETH Zürich arbeiten Forschende deshalb
fachübergreifend an Lösungen für ein Welternährungssystem, das die
globale Ernährungssicherheit nachhaltig gewährleistet – auch für die
Schweiz.
Mit dem World Food System Center, das Professorinnen und Professoren verschiedener Disziplinen miteinander vernetzt, leistet die ETH Zürich einen Beitrag zur langfristigen Sicherung der Ernährung. Ziel ist es,
gemeinsam Grundlagen für die nachhaltige Produktion hochwertiger
und gesunder Nahrungsmittel und für die stabile Versorgung einer gesunden Bevölkerung zu erarbeiten. Um praxisorientiertes Wissen vermitteln und dringend benötigte Fachleute ausbilden zu können, arbeitet
das Zentrum eng mit Politik, Industrie und Institutionen im In- und Ausland zusammen. Die Schweizer Förderpartner sind Bühler, Coop, Nestlé,
die Stiftung Mercator Schweiz, Syngenta und neuerdings die fenaco
Genossenschaft.
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9 2015 · UFA-REVUE
AKTUELL
FENACO
Innovation in der fenaco
Die fenaco Genossenschaft ist ein Unternehmen der Schweizer Landwirte. Ihr
oberstes Ziel ist es, die Zukunft einer
produzierenden Schweizer Landwirtschaft nachhaltig zu sichern. Die fenaco
hat sich für die Zukunft drei Schwerpunkte gesetzt: Innovation, Nachhaltigkeit und internationale Kompetenz.
Die fenaco ist ein relevanter Arbeitgeber
für Absolventinnen und Absolventen der
ETH Zürich, insbesondere aus den Bereichen Agrar- und Lebensmittelwissenschaften. Jüngst wirkt die fenaco aktiv
und erfolgreich in der Neulancierung des
Berufspraktikums im Kontext der Studienganginitiative «Agrofutur» der ETH
Zürich mit. Die fenaco möchte die Partnerschaft mit der ETH Zürich weiter vertiefen und ist bereit, die neue Professur
im Bereich Pflanzenzüchtung (Molecular
Plant Breeding) der ETH Zürich mit einer
Anschubfinanzierung zu unterstützten.
verschiedenen landwirtschaftlichen Bereichen. Doch wie gelingt es, die wissenschaftlichen Erkenntnisse möglichst
schnell in die Praxis umzusetzen, also
auf dem Feld und im Stall? Indem führende Bildungs- und Forschungsinstitutionen, Unternehmen, Nichtregierungs-Organisationen und nicht zuletzt
Private wie Schweizer Landwirte eng
zusammenarbeiten und voneinander
lernen.
Wissenstransfer Die fenaco Genossenschaft versteht sich hierbei als
Brückenbauer zwischen der ETH, dem
Forschungsinstitut und Projektpartner
Agroscope mit seinen Versuchsanlagen,
sowie den Schweizer Landwirten. Letztere sind für ihre unternehmerische Zukunft auf erfolgreiche neue Produkte
und Technologien angewiesen.
Gleichzeitig bekräftigt die fenaco die
Bedeutung der internationalen Vernetzung dieser Professur. Andere Agrarwirtschaften stehen vor ähnlichen Herausforderungen wie die der Schweiz.
Deshalb ist es wichtig, dass Wissenschaftler aus aller Welt ihre Erkenntnisse austauschen und voneinander ler-
nen. Auch die interdisziplinäre
Vernetzung ist wichtig, insbesondere
mit dem Nutztierbereich. Nach fünfjähriger Vertragslaufzeit nehmen die
fenaco und die ETH eine Standortbestimmung vor, im Falle einer erfolgreichen Bilanz wird die Partnerschaft um
weitere fünf Jahre verlängert.
P f l a n z e n z ü c h t u n g s p ro f e s s u r
Derzeit werden geeignete Kandidatinnen und Kandidaten für die Professur
gesichtet. Die fenaco nimmt mit
einem Vertreter Einsitz in der Berufungskommission zur Suche des Professors oder der Professorin. Der Entscheid für die Berufung, der für die
erste Jahreshälfte 2016 vorgesehen ist,
liegt bei der ETH Zürich.
Die neue ETH-Pflanzenzüchtungsprofessur ist Teil eines grösseren Ganzen: Im Rahmen der World Food System Initiative (siehe Kasten) hat die
ETH Zürich die agrar- und lebensmittelwissenschaftliche Forschung und Lehre
durch neue Professuren massgebend
ausgebaut, weitere Professuren wie
eben jene in der Pflanzenzüchtung sollen dazukommen.
䡵
Nasenlänge Vorsprung,
welche die Schweizer
Landwirtschaft im
Pflanzenbau weltweit
hat.
Autorin Alice
Chalupny, fenaco
Kommunikation,
8401 Winterthur
www.ufarevue.ch
UFA-REVUE · 9 2015
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