lichtblick - Cinema Wuppertal

LICHTBLICK
GUTES KINO IN WUPPERTAL.
Cinema & Rex
ICH UND KAMINSKI:
BECKER VERFILMT KEHLMANN
HERZOG SCHICKT KIDMAN IN DIE WÜSTE
MERYL STREEP ALS ROCKERBRAUT
CORBIJN FOTOGRAFIERT JAMES DEAN
LOLITA RELOADED MIT
CASSEL UND CLUZET
SILBERNER BÄR 2015:
CHARLOTTE RAMPLING
ISABELLE ADJANI & VANESSA PARADIS
UM DIE WELT MIT PANORAMA:
WELTWEIT
9 /15
KÖNIGIN DER WÜSTE
LIEBES PUBLIKUM,
keine Angst, wir sind‘s. Das Format
hat sich geändert, aber sonst bleibt
alles beim Alten: Jede Menge gutes
Kino für Wuppertal, auch im September. In diesem Monat freuen wir uns
zum Beispiel besonders auf einen neuen Spielfilm von Werner Herzog – Sie
erinnern sich? Das war in den Siebzigern so ziemlich der Einzige, der den
verrückten Klaus Kinski bändigen und
zu Höchstleistungen bringen konnte.
Diesmal hat er mit Nicole Kidman gedreht, mitten in der marokkanischen
Wüste, und erzählt die Geschichte der
Forschungsreisenden Gertrude Bell,
die vielleicht aktueller ist denn je...
Und auch Wolfgang Becker ist wieder
da – ein Name, den man eigentlich
ebenfalls kennen sollte, hatte er doch
vor zwölf Jahren mit „Good Bye, Lenin!“ einen Riesenerfolg. Daniel Brühl
spielt auch hier wieder die Hauptrolle,
in einer Verfilmung von Daniel Kehlmanns Bestseller-Roman „Ich und Kaminski“ – einem charmanten Egotrip
und einer abenteuerlichen Abrechnung mit dem Kulturbetrieb zugleich.
Dreharbeiten
KÖNIGIN DER WÜSTE
Daneben gibt es in diesem Monat ein
Wiedersehen mit Isabelle Adjani und
gewissermaßen auch mit James Dean,
ein intensives Kammerspiel mit der immer wieder umwerfenden Charlotte
Rampling und einen neuen Streich von
Kino-Philosoph Terrence Malick.
Und im Panorama nehmen wir Sie mit
auf eine kleine Weltreise: vier Filme
aus Ländern, aus denen man hierzulande selten Filme sieht – Israel, Äthiopien, Indien und die Philippinen. Wir
bringen sie auf die Leinwand, geben
ihnen Raum, und sie berichten uns von
ihrer Heimat, von zum Teil schlimmen
Zuständen. Amnesty International begleitet die Reihe und entsendet jeden
Mittwoch einen Referenten zu uns, der
vor dem Film in die politischen Hintergründe einführt.
Seien Sie dabei! Wir wünschen einen
inspirierenden, bunten Monat,
Ihr Lichtblick,
&
Kommentar von Werner Herzog:
„Herkömmliche Biographien funktionieren besser in der Form von Büchern.
Hier geht es um eine große Frauenfigur, mehr um ihre 'Innenansicht', ihr
Verständnis für die Welt der Beduinen,
für Lyrik und natürlich auch um ihre
beiden tragischen Liebesgeschichten.
Und so, wie der Urwald ein inneres
Abbild unserer Fieberträume ist, hat
die Wüste ebenso die Qualität einer
großen Metapher.“
Werner Herzog („Aguirre, der Zorn Gottes“) setzt dem weiblichen
Gegenstück zu Lawrence von Arabien ein bildgewaltiges Denkmal und
erzählt dabei nicht nur von einer starken Frau: Gertrude Bell (Nicole Kidman, „Grace of Monaco“), geboren 1868 in wohlhabendem englischen Hause,
ist von Kindesbeinen an vom Fernweh umgetrieben. Erst mit dreißig findet
sie ihre geografische große Liebe: den Nahen Osten. Ihr Leben lang bereist
sie die arabische Halbinsel immer wieder, die sich gerade für eine Loslösung
von der osmanischen Herrschaft öffnet – erst als Diplomatin, dann als Archäologin und schließlich als Mitarbeiterin des britischen Geheimdienstes im
ersten Weltkrieg. Und während sie Erstaunliches leistet für die Erkundung und
Neuordnung des Gebietes, während sie als Frau selbstbewusst und höflich in
Gebiete vordringt, die noch kein Mann aus dem Westen je gesehen hat, bleibt
sie tief im Innern ein kleines Mädchen, verzaubert von der märchenhaften
Kulisse des Orients und voller Sehnsucht nach Liebe, die ihr nie wirklich vergönnt ist: Jede ihrer Liebesgeschichten (u.a. mit James Franco, „127 Hours“)
endet so tragisch wie letztlich auch ihr eigenes Leben... Vor dem Hintergrund
aktueller Kulturkonflikte macht sich Expeditions-Altmeister Herzog raffiniert auf
eine sinnliche Spurensuche. Mit einem veritablen Staraufgebot begibt er sich in
eine fremde Welt, um uns zu zeigen, dass sie gar nicht so weit weg ist: Ex oriente
lux – im Osten geht die Sonne auf.
USA/Marokko 2015
128 Min., FSK n.n.b
Drehbuch & Regie
Werner Herzog
Darsteller
Nicole Kidman
Robert Pattinson
James Franco
Verleih
Prokino
ab 03.09.
USA 2015
102 Min., FSK n.n.b
Regie
Jonathan Demme
Drehbuch
Diablo Cody
Darsteller
Meryl Streep
Kevin Kline
Mamie Gummer
Verleih
Sony
RICKI – WIE FAMILIE SO IST
HÜTER MEINES BRUDERS
Meryl Streep als alternder Rockstar,
der heimkehrt in den Schoß der Familie: Ricki Rendazzo (Streep, „Die
eiserne Lady“) ist 54 und hat den
wesentlichen Teil ihrer Karriere hinter
sich. Damals hat sie für die Musik ihr
Leben geopfert, für einen Alltag auf
Tour ihre Familie hinter sich gelassen,
heute kommen ihr die ersten Zweifel. Da trifft es sich gut, dass sich ihr
Exmann Pete (Kevin Kline, „My Old
Lady“) plötzlich meldet: Ihrer gemeinsamen Tochter (Streeps wirkliche Tochter Mamie Gummer, „Cake“)
geht es nicht gut, er macht sich Sorgen. Ohne Umschweife ergreift Ricki
die Chance, den Draht zu ihrer Familie wiederzufinden, und nimmt den
nächsten Flug nach Hause. Doch ganz
so einfach ist das nicht: Das Leben
jenseits der Bühne ist Ricki fremd geworden und ihre Tochter, die kaputter
ist als sie dachte, hat auch überhaupt
keine Lust auf ein Wiedersehen. Ganz
zu schweigen von Petes neuer Frau,
die auch nicht gerade begeistert ist
von ihrem plötzlichen Wiederauftauchen... Vieles hier – der Einbruch ins
Familienidyll, die kratzbürstige Nicht-
Wollten Sie schon mal jemand anders sein? Aufregendes, frisches
Newcomerkino aus Deutschland:
Die Brüder Gregor und Pietschie,
beide Anfang dreißig, könnten unterschiedlicher kaum sein: Gregor
ist ein erfolgreicher Arzt, verheiratet
und sieht sich mit seiner Frau gerade
nach einem gemütlichen Eigenheim
um – ziemlich genau das, was Pietschie als Spießer bezeichnen würde.
Pietschie ist selbsternannter Künstler,
Frauenheld und lebt direkt über einem Club in den Tag hinein. Einmal
im Jahr treffen ihre Welten aufeinander, wenn sie sich beim traditionellen
gemeinsamen Segeltörn begegnen.
Doch diesmal läuft alles anders: Pietschie verschwindet plötzlich spurlos
und Gregor, erst sauer, dann besorgt,
macht sich auf die Suche. Immer weiter taucht er ein in das unbekannte
Leben seines Bruders, in seine Wohnung, seine Bekanntschaften, und
wird gepackt von alten Sehnsüchten
nach Abenteuern, wie er sie schon
lange nicht mehr erlebt. Stück für
Stück nimmt er Pietschies Platz ein,
lebt dessen Leben für ihn weiter und
vorzeigetochter – erinnert an „Rachels
Hochzeit“, das wunderbare Comeback von Regisseur Jonathan Demme
(„Das Schweigen der Lämmer“, „Philadelphia“) vor sieben Jahren. Diesmal
garniert er es mit jeder Menge Musik
– neben starken Frauenfiguren der
zweiten Konstante in seinem Schaffen (von ihm stammt auch der Talking
Heads-Film „Stop Making Sense“) in
einer einfühlsamen Geschichte von
Diablo Cody („Juno“).
EIN FILM VON MAXIMILIAN LEO
Eine AUGENSCHEIN FILMPRODUKTION in Koproduktion mit dem WESTDEUTSCHEN RUNDFUNK gefördert von der FILM- UND MEDIENSTIFTUNG NRW
HÜTER MEINES BRUDERS ein Film von MAXIMILIAN LEO mit SEBASTIAN ZIMMLER · NADJA BOBYLEVA · ROBERT FINSTER · LISA BIHL · DAGNY DEWATH · ANNA GEHLEN
MADELEINE KRAKOR · KATJA LIEBING · ANTONIA LINGEMANN · DAGMAR OPERSKALSKI · CHRISTOPH SCHECHINGER · MAXIMILIAN STRESTIK · MARKUS TOMCZYK
HEIKE TRINKER · Besetzung SUSANNE RITTER · Bildgestaltung MATTEO COCCO · Montage DORA VAJDA · FIONA BRANDS · Szenenbild CORA PRATZ Kostüm CINDY SPIEKERMANN ·
Maske CHRISTINA PAUL · Musik MARTIN RASCHER · Sound Design JOSEF STEINBÜCHEL · Ton CONSTANTIN BÖMERS Mischung ALEXANDER WEUFFEN · Regieassistenz KATHARINA
LINDENAU · Aufnahmeleitung SANDRA BÖTTGER-THIEME · Produktionsleitung ANJA FIRMENICH
Redaktion GÖTZ SCHMEDES · Produzent JONAS KATZENSTEIN · Buch SUSANNE FINKEN · Regie MAXIMILIAN LEO
www.huetermeinesbruders-film.de |
ab 03.09.
ab 03.09.
Deutschland 2014
85 Min., FSK 16
Regie
Maximilian Leo
Drehbuch
Susanne Finken
Darsteller
Sebastian Zimmler
Robert Finster
Nadja Bobyleva
Verleih
imFilm
ab 03.09.
KLEINE GROSSE SCHWESTER
WAS FRAUEN WIRKLICH WOLLEN
Insgesamt elf Pariserinnen (u.a. auch
Laetitia Casta, „Gainsbourg“, Sylvie
Testud, „Jenseits der Stille“, und Julie
Ferrier, „Micmacs“) stolpern in miteinander verwobenen kleinen Geschichten turbulent durchs Leben auf der
Suche nach ein bisschen Liebe, Glück
und sich selbst. Da ist zum Beispiel
die freiheitsliebende Jo (Audrey Dana,
„Welcome“, die hiermit auch ihr Regiedebüt gibt), die eine Affäre mit einem
verheirateten Mann hat, bis dieser, von
seiner Frau erwischt, plötzlich bei ihr
einziehen will – samt Kindern. Oder die
Karrierefrau Rose (Paradis), die ein millionenschweres Unternehmen leitet und
plötzlich bemerkt, dass sie gar keine
Freundin hat. Kurzerhand beauftragt
sie ihre Assistentin (Alice Belaïdi) damit,
ihr eine zu suchen. Diese ist aber gerade mit ihrer besten Freundin (Géraldine
Nakache) ausgelastet, die ihr die Ohren
voll heult, weil sie sich in ihre Babysitterin (Alice Taglioni) verliebt hat... Paris im
Frühling, ironisch und heiter. Ein Hauch
von „Sex and the City“, nur eben viel
französischer und frecher.
/huetermeinesbruders
STELLA
FRENCH WOMEN
Die Sex-Symbole schlagen zu‑
rück – Isabelle Adjani, Vanessa
Paradis und Co. sagen frauenfeindlichen Klischees den Kampf
an, indem sie sie übertreiben:
HÜTER MEINES
BRUDERS
verliert sich selber dabei völlig aus
den Augen... Der Kölner Kunsthochschulabsolvent Maximilian Leo wagt
in seinem ersten Langfilm eine intensive Auseinandersetzung mit der Zerbrechlichkeit des eigenen Weltbildes
– auf allen Ebenen: Mit raffinierten
filmischen Mitteln unterstreicht er die
zunehmende Desorientierung, der
Film löst sich wie Gregors Welt vor
unseren Augen auf.
Frankreich 2014
116 Min., FSK 12
Regie
Audrey Dana
Drehbuch
Raphaëlle Desplechin
Darsteller
Isabelle Adjani
Vanessa Paradis
Sylvie Testud
Verleih
Alpenrepublik
Endlich mal ein Film über Magersucht – und was für einer: Für die
zwölfjährige Stella (Rebecka Josephson) fängt die Pubertät gerade erst
an. Insgeheim ist sie schwer verliebt in
ihren neuen Eiskunstlauflehrer Jakob
(Maxim Mehmet) und wäre zu gerne
so schön und grazil auf dem Eis wie
ihre große Schwester Katja (Amy Deasismont). Die ist in jeder Hinsicht ihr
großes Vorbild und ihre allerbeste
Freundin, bis Stella feststellen muss,
dass Katja ein Geheimnis hat: Sie ist
magersüchtig. Stella ahnt, wie gefährlich das ist – in letzter Zeit hat ihre
ab 24.09.
Schwester öfter Schwächeanfälle – am
liebsten würde sie mit ihren Eltern darüber reden aber das verbietet Katja
ihr natürlich. Nun ist sie hin- und hergerissen zwischen dem Zusammenhalt mit ihrer Schwester und der Angst
um sie: Soll sie sie verraten? Langsam
aber sicher treibt Katjas Geheimnis einen Keil in die bisher so heile Familie
– nichts ist mehr wie es war... Gekonnt
bettet die schwedische Filmemacherin Sanna Lenken in ihrem gefeierten
Debüt das Thema Magersucht ein in
den Kontext der Pubertät mit ihrer allgemeinen Verunsicherung, dem Gefühlschaos und dem Verlust der kindlichen Unschuld: Nichts ist mehr wie
es war und so wird sogar die Krankheit nachvollziehbar, ohne aber dass
sie verharmlost würde. Eine intensive
Annäherung voller Herzenswärme
und Tiefgang, vor allem getragen von
den beiden herausragenden jungen
Schauspielerinnen.
Schweden 2015
95 Min., FSK 6
Drehbuch & Regie
Sanna Lenken
Darsteller
Rebecka Josephson
Amy Deasismont
Annika Hallin
Verleih
Camino
DIE KLEINEN UND DIE BÖSEN
Deutschland 2015
91 Min., FSK 12
Regie
Markus Sehr
Drehbuch
Martin Ritzenhoff, Xaõ Seffcheque
Darsteller
Christoph Maria Herbst
Peter Kurth
Pasquale Aleardi
Verleih
movienet
Die einen wollen sie, die anderen
kriegen sie – eine anarchische Komödie über Väter und Gangster:
Der Kleinkriminelle Hotte (Peter
Kurth, „Gold“, „Einer wie Bruno“) ist
gerade auf Bewährung raus, als er
das Sorgerecht für seine Kinder bekommt. Eigentlich wollte er nie was
von ihnen wissen, aber jetzt gibt er
sich alle Mühe, um dem neuen Bild
vom anständigen Familienvater zu
entsprechen. Der letzte, der ihm
das abkauft, ist sein Bewährungshelfer Benno (Christoph Maria Herbst,
„Stromberg“) – der wittert längst,
dass Hotte nicht lange durchhält, bis
er das nächste krumme Ding dreht.
Zur Not muss man halt ein bisschen nachhelfen... Dabei hat Benno eigentlich ganz andere Sorgen:
Während Hotte sich eher rumärgert
mit den unverhofften Blagen, würde Benno seiner Freundin (Anneke
Kim Sarnau) nämlich nur allzu gerne
ein Kind schenken – nichts wünscht
sie sich sehnlicher – nur leider ist er
unfruchtbar. Als sie anfängt, sich
mit seinen Arbeitskollegen zu behelfen, und Hotte plötzlich wirklich
wieder irgendwas am Laufen hat,
droht die Sache aus dem Ruder zu
laufen... Männerklischees werden
auf eine harte Probe gestellt in der
turbulenten Komödie von Markus
Sehr („Eine Insel namens Udo“) und
Martin Ritzenhoff („Was nicht passt,
wird passend gemacht“). Hervorragend besetzt mit Kurth als knurrig
liebem Autoknacker, der ein besserer
Mensch werden will, und Herbst als
neurotischem Ordnungshüter, der zu
Hause im Bett nichts zu melden hat,
gelingt ihnen ein turbulenter Spaß
voller Situationskomik.
ab 03.09.
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KNIGHT OF CUPS
Terrence Malick („The Tree of Life“, „To the Wonder“) bleibt sich treu und
lädt ein zur nächsten schwebend flirrenden Reise ins Ich: Rick (Christian
Bale, „The Dark Knight“) hat alles erreicht, was man in seinem Metier erreichen
kann. Er lebt als erfolgreicher Drehbuchautor in Hollywood ein Leben voller
Glamour und Exzess, aber wirklich glücklich ist er nicht. Sein Leben fühlt sich
leer und nutzlos an und, während er von einer Party zur nächsten stolpert oder
sich bei ausgedehnten Strandspaziergängen davon erholt, lässt er seine eigene
Geschichte Revue passieren: Er denkt an die Frauen, die ihm wichtig waren, wie
seine Exfrau (Cate Blanchet, „Blue Jasmine“) oder Elizabeth (Natalie Portman,
„Black Swan“), mit der er nur eine Affäre hatte, die aber vielleicht auch von
ihm schwanger war. Er denkt an seinen Vater und an seine Brüder, an den Tod
des einen und daran, wie es dem anderen wohl geht. Sie alle begegnen ihm
in seinem Geiste wieder und jeder von ihnen verkörpert ein anderes Weltbild.
Und mit jeder dieser Begegnungen kommt Rick seiner eigenen Bestimmung ein
bisschen näher... Wie schon in seinen beiden letzten Filmen verzichtet Malick
auf eine Story im klassischen Sinne und stellt stattdessen die Sinnsuche des
Menschen in den Mittelpunkt. Wieder erschafft er eine meditative, schwerelos
jenseitige Atmosphäre, in der eine Kamera, die sich ununterbrochen bewegt,
die Figuren wie suchend umkreist, während wir hören, was sie denken. Und wieder greift er Glaubensmotive auf (der Titel bezieht sich auf eine Tarotkarte). Das
kann man lieben oder hassen – fest steht, dass kaum ein anderer Filmemacher
heute so konsequent seine eigene Vision verfolgt und eben mehr versucht als
eine Geschichte zu erzählen. So etwas hat Bestand, hier lässt sich Filmgeschichte live miterleben. In Nebenrollen gibt es ein Wiedersehen mit Armin MuellerStahl und Antonio Banderas.
USA 2015
118 Min., FSK 6
Drehbuch & Regie
Terrence Malick
Darsteller
Christian Bale
Cate Blanchet
Natalie Portman
Verleih
StudioCanal
ab 10.09.
Die Tarotkarte „Knight of Cups“:
Der Ritter der Kelche steht für Romantik, Idealismus, Freundlichkeit, aber
auch für Eifersucht. Wer diese Karte
bekommt, hoffen die Tarot-Gläubigen,
für den ändert sich etwas auf emotionaler Ebene. Auf den beruflichen Bereich
bezogen soll sie Workaholics daran
erinnern, sich eine Auszeit zu nehmen,
sich mit sich selbst zu beschäftigen. Der
Kelchritter bringt Chancen mit sich –
auf Liebe, auf Freude, auf etwas Gutes.
Gleichzeitig ist er ein Suchender – nach
dem heiligen Gral, nach dem Ursprung
des Lebens, nach seiner Seele.
45 YEARS
Großbritannien 2015
95 Min., FSK 0
Drehbuch & Regie
Andrew Haigh
Darsteller
Charlotte Rampling
Tom Courtenay
Geraldine James
Verleih
Piffl
ab 10.09.
Zwei der größten britischen Schauspieler lassen sich im Alter von der
Vergangenheit einholen und stellen
alles in Frage – in einem der Lieblinge der diesjährigen Berlinale:
Kate (Charlotte Rampling, „Swimming
Pool“) und Geoff (Tom Courtenay,
„Quartett“) stehen kurz vor ihrem 45.
Hochzeitstag. Die Vorbereitungen
für das geplante große Fest mit vielen Gästen laufen auf Hochtouren, als
Geoff erfährt, dass der Leichnam seiner alten großen Liebe Katya gefunden wurde. Vor über fünfzig Jahren
verunglückte sie bei einer gemeinsamen Bergtour tödlich und war seitdem eingeschlossen in Eis und Zeit.
Geoff wird überrollt von alten Erinnerungen und Gefühlen und spielt
Kommentar des Regisseurs Andrew
Haigh: „Mich hat diese Geschichte einer Beziehung, die an einer späten Hürde ins Straucheln gerät, sehr bewegt, es
gibt da etwas Herzzerreißendes darin.
Es kam mir vor, als hätte dieser Ruf aus
der Vergangenheit, dieser im Eis konservierte Körper, auf seinen Moment
gewartet, um die Ordnung durcheinander zu bringen, um ein sehr leises,
inneres Chaos zu schaffen. Ich denke
oft, dass es bei der Melancholie, die wir
angesichts der Vergangenheit empfinden, eher um die Enttäuschungen und
das Versagen in der Gegenwart geht.
Es gibt diese Annahme, dass wir, sobald
wir die Dreißig überschritten haben, verstanden hätten, wer wir sind. Ich bin mir
ziemlich sicher, dass das Leben für die
meisten von uns nicht so funktioniert.“
mit dem Gedanken, in die Schweiz zu
fahren, um sich den Leichnam anzusehen, während Kate alles versucht, um
ihre Eifersucht im Zaum zu halten und
dieses Fest trotzdem irgendwie möglich zu machen... Kate und Katya, die
alte Liebe und die neue, eine Vergangenheit auf Eis, in der die Zeit stehen
geblieben ist – der Film steckt voller
kluger Assoziationen und Metaphern
und ist dabei minimalistisch aufs
Wesentliche konzentriert. Auf zwei
Menschen und ihre Gesichter, in denen sich alles abspielt. Dafür wurden
Courtenay und Rampling bereits bei
der Uraufführung mit einem gemeinsamen Silbernen Bären ausgezeichnet. Ein intensiver, leiser, kleiner Film
voller Weisheit und Liebe.
ICH UND KAMINSKI
Ich, ich, ich! Wolfgang Becker („Good Bye, Lenin!“) verfilmt Daniel Kehlmanns („Die Vermessung der Welt“) charmanten Egotrip – abermals mit
Daniel Brühl: Der selbstverliebte Möchtegern-Kunstkritiker Sebastian Zöllner
(Brühl) schlägt sich seit seinem Studium mit Gelegenheitsjobs durch. Eigentlich,
da ist er sich sicher, gebührt ihm Größeres. Und jetzt hat er offenbar tatsächlich einen ganz dicken Fisch an der Angel: den Maler Manuel Kaminski (Jesper
Christensen, „Italienisch für Anfänger“). Der wurde seinerzeit von Picasso und
Matisse gefördert und war als blinder Maler weltberühmt! Zumindest eine zeitlang. Nun steht sein Ableben bevor und Zöllner ist der erste, dem auffällt, dass
es überhaupt keine Biografie über ihn gibt. Ein ungehobener Schatz – Zöllner
setzt sich in den nächsten Zug und nistet sich bei dem zurückgezogen lebenden
Maler zu Hause ein, um exklusive O-Töne zu sammeln. Sogar dessen durchgeknallte Entourage wird er los. Irgendwann aber muss er einsehen, dass der
alte Mann nicht ganz so arglos ist wie er scheint und er selber sich vielleicht
in eine fixe Idee hineingesteigert hat... Eine aberwitzige Abrechnung mit dem
Kulturbetrieb und ein knallbunter Querflug durch die Kunstgeschichte, poppig
verspielt in Szene gesetzt wie ein Abenteuerfilm und voller Situationskomik.
Brühl ist in Hochform und sein Gegenspieler eine charmante Entdeckung. Literaturkino vom Feinsten.
Deutschland 2014
Länge/FSK n.n.b.
Regie
Wolfgang Becker
Drehbuch
Thomas Wendrich
Darsteller
Daniel Brühl
Jesper Christensen
Amira Casar
Verleih
X-Verleih
ab 17.09.
LIFE
USA 2015
112 Min., FSK 0
Regie
Anton Corbijn
Drehbuch
Luke Davies
Darsteller
Robert Pattinson
Dane DeHaan
Joel Edgerton
Verleih
Universum/SquareOne
ab 24.09.
Kommentar von Luke Davies:
„Die Art und Weise, wie mit Prominenten umgegangen wird und wie sie
abgebildet und dargestellt werden, hat
sich seit den Zeiten von Dennis Stock
sehr verändert. Damals gab es eine
ganz andere Freiheit, die in unserem
Film gefeiert wird. Dennis begab sich
mit James Dean auf diesen Trip von
Los Angeles nach New York und dann
Indiana natürlich, um Fotos zu machen,
doch letztlich war das eine Freundschaftsreise. Nichts war geplant oder
organisiert oder auch nur annähernd so
kompliziert, wie so etwas heute wäre.
Am Ende des Films hat jeder dem anderen etwas Tiefgründiges darüber
vermittelt, wie man lebt. Wir erleben
in dieser Geschichte, wie es James
Dean gelingt, Dennis dazu zu bringen,
sich zu öffnen und das Leben zu umarmen, und gleichzeitig, wie es James
Dean irgendwann schafft, den Konflikt
zwischen Kunst und Kommerz in Hollywood auszuhalten.“
Making of einer Ikone – ein Porträt von einem Porträt von James Dean:
Los Angeles 1955. Der junge Fotograf Dennis Stock (Robert Pattinson, „Cosmopolis“, „Maps to the Stars“) hat es nicht leicht. Er ist nur einer von vielen StarFotografen die sich in Hollywood an den roten Teppichen die Füße platt treten.
Bis er auf einer Party zufällig James Dean (Dane DeHaan, „Kill Your Darlings“)
kennenlernt. Der junge aufstrebende Star zieht ihn sofort in seinen Bann und,
da sie sich gut verstehen, verfolgt er ihn von nun an auf Schritt und Tritt mit
der Kamera – im Privaten wie bei der Arbeit. Deans erster Kinofilm „Jenseits
von Eden“ steht unmittelbar vor der Premiere und die Filmindustrie versucht
gerade schon vorab, aus Dean eine Kultfigur zu machen. Privat ist er alles andere als unkompliziert. Stock weiß, dass das seine große Chance ist, das LIFE
Magazin, die größte Illustrierte des Landes hat bereits großes Interesse signalisiert, aber die Fotos müssen etwas ganz Besonderes werden... Drehbuchautor
Luke Davies wollte ursprünglich eine Geschichte über das Phänomen James
Dean schreiben. Bei den Recherchen blieb er aber vor allem immer wieder an
dem weltberühmten Foto hängen, auf dem Dean durchs verregnete Manhattan
streunt, mit hochgeschlagenem Kragen und Kippe im Mundwinkel. Als er sich
fragte, welche Geschichte hinter diesem Foto steckt, nahm das Projekt eine
andere Wendung. Auch Regisseur Anton Corbijn („Control“, „A Most Wanted Man“) hätte an einem bloßen Dean-Biopic gar kein Interesse gehabt. Die
Freundschaft zwischen Dean und Stock dagegen interessierte gerade ihn als
Fotografen sehr: „Das Verhältnis zwischen einem Fotografen und seinem Motiv – Sie wissen schon: Wer beeinflusst wen?“ Letztlich vielleicht erst recht ein
guter Zugang zum Phänomen – und zu einer Reflexion über die Maschine, die
es erschaffen hat: das Kino.
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DER VATER
MEINER BESTEN FREUNDIN
Lolita reloaded – eine Generationenkomödie mit Erotikthriller-Tendenzen: Die Freundinnen Marie (Alice
Isaaz) und Louna (Lola Le Lann) haben
sich ihre gemeinsamen Sommerferien
auf Korsika schon lange ausgemalt:
tagsüber am Strand rumhängen, die
ganze Nacht auf Parties feiern und dabei den ein oder anderen süßen Jungen abschleppen. Doch plötzlich beschließen ihre Väter (François Cluzet,
„Ziemlich beste Freunde“, und Vincent
Cassel, „Black Swan“), mitzukommen.
Der Sommer scheint gelaufen. Vor allem Lounas Vater (Cluzet) stellt ganz
schön strenge Regeln auf. Maries Vater
(Cassel) dagegen ist etwas lockerer. Er
meint sie sollen sich ruhig amüsieren,
sie selber wären ja auch mal jung ge-
ab 24.09.
wesen. Das findet vor allem Louna ganz
schön sympathisch. Überhaupt interessiert sie sich immer mehr für den Vater
ihrer Freundin und merkt, dass auch er
für ihre Reize nicht gerade unempfänglich ist. Schließlich ergreift sie die Gelegenheit und verführt ihn erfolgreich.
Am nächsten Morgen bereut er zutiefst, was passiert ist: ein Ausrutscher
– niemand darf davon erfahren. Doch
Louna ist noch nicht fertig mit ihm, sie
fängt gerade erst richtig an... Das Remake einer zotigen Komödie von Claude Berri aus dem Jahre 1977 kommt
mit weit weniger Nacktheit aus als das
Original und erhöht damit nicht nur
die erotische Spannung. Cassel wirkt
fast machtlos gegenüber den jugendlichen Reizen, hier wird aus dem Drama
beinahe ein Thriller. Gleichzeitig passt
Drehbuchautorin Lisa Azuelos („Ein
Augenblick Liebe“) den Stoff nicht nur
an die heutige Zeit an, sondern nutzt
ihn auch, um den Generationenkonflikt auszuloten, der seit ‚77 irgendwie
größer geworden zu sein scheint. Vielschichtiger als man erwartet.
Frankreich 2014
105 Min., FSK 12
Regie
Jean-François Richet
Drehbuch
Lisa Azuelos
Darsteller
Vincent Cassel
François Cluzet
Alice Isaaz
Verleih
Weltkino
MAGIE DER MOORE
AM ENDE EIN FEST
Deutschland/Israel 2014
93 Min., FSK 12
Drehbuch & Regie
Sharon Maymon, Tal Granit
Darsteller
Ze‘ev Revach
Levana Finkelstein
Aliza Rosen
Verleih
Neue Visionen
Selbstbestimmung bis zum Schluss
– ein heiterer Film aus Israel über
das Tabuthema Sterbehilfe: Yehezkel (Ze‘ev Revach) lebt im Altenheim
und vertreibt sich die Zeit mit allerhand selbstgebauten Erfindungen.
Zum Beispiel ruft er gerne mit elektronisch bearbeiteter Stimme bei
seinen Mitbewohnern an und gibt
sich als Gott aus, um ihnen ins Gewissen zu reden. Etwas ernster wird
die Sache, als seine Freundin Yana
(Aliza Rosen), die ebenfalls im Haus
lebt, ihn um Hilfe bittet: Yanas Mann
Max (Shmaul Worf) liegt im Sterben
und würde gerne von seinem Leid
befreit aber sie weiß nicht, wie sie
das anstellen soll. Ohne Umschweife rät Yehezkel zu einem Mittel, mit
dem man Hunde einschläfert, aber
keiner von beiden ist bereit, es Max
zu verabreichen. Also baut Yehezkel
eine Maschine, mit der Max es sich
selber injizieren kann, auf Knopfdruck – und er tut es. Womit die
beiden aber nicht gerechnet haben
ist, dass sich danach noch andere
Interessenten melden. Plötzlich stehen die Bewohner bei ihnen Schlange, um die Maschine zu benutzen,
und sie haben keine Ahnung, wie
sie darauf reagieren sollen... Der
Originaltitel „Mita Tova“ bedeutet
soviel wie „Alles Gute zum Tod!“
und genau diesen Ton trifft der gesamte Film in seiner liebevollen Art,
mit dem heiklen Thema umzugehen.
Keine schwarze Komödie, in der das
Ableben verharmlost wird, sondern
ein anrührendes kleines Gedankenspiel, das gekonnt die Waage hält
zwischen Tragik und Komik des Lebens und des Sterbens.
ab 24.09.
ab 01.10.
sota nach San Francisco gezogen. In ihr
kämpfen Freude, Wut, Angst, Kummer
und Ekel um die Vorherrschaft. Die fünf
Gefühle sind sich uneins darüber, wie
sie Riley durch den neuen Alltag navigieren sollen. Als Freude und Kummer
sich auch noch verlaufen, ist das Chaos
perfekt: Wut, Angst und Ekel allein an
den Reglern – das kann nicht gut gehen! Die beiden müssen schnellstens
zurück ins Kontrollzentrum finden aber
der Weg durch das Unterbewusstsein,
die Fantasie, das abstrakte Denken
und die Traumfabrik ist weit... In der
Tat stand einiges Kopf bei der Uraufführung in Cannes: Pixars Comeback
mit der ersten wirklichen Originalgeschichte nach diversen Fortsetzungen
und Aufgüssen sorgte für allgemeine
Begeisterung. Unter der Regie von
Docter, der auch schon für „Oben“
und „Die Monster-AG“ verantwortlich
war findet das Studio zurück zu alter
Größe mit einem liebevollen Plädoyer
dafür, dass Kinder ein Recht haben,
alles zu durchleben.
nicht erkennbar wären, mit Flugaufnahmen die Landschaft als Ganzes, dann
wieder mit ganz nahem Makro auch
die winzigsten Bewohner eingefangen.
Eine Liebeserklärung an ein Stück vom
Aussterben bedrohte Natur.
ab 24.09.
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ALLES STEHT KOPF
Das Animationsstudio Pixar („Findet
Nemo“, „Wall-E“) meldet sich zurück mit einer kunterbunten Reise in
die Gefühlswelt eines kleinen Mädchens: Die elfjährige Riley ist ziemlich
durcheinander. Ihr Vater hat einen neuen Job bekommen und deswegen ist
ihre Familie aus dem idyllischen Minne-
Deutschland 2015
99 Min., FSK 0
Drehbuch & Regie
Jan Haft
Verleih
polyband
Das Moor – ein mystischer Ort voller fabelhafter Assoziationen und
vielfältigem Leben: Schon immer
haben diese Landschaften zwischen
Wasser, Land und Wald die Fantasie
der Menschen beflügelt. In Kunst und
Literatur Heimat vieler Fabelwesen
und Märchengestalten, sind die über
Jahrhunderte entstandenen Biotope
auch in Wirklichkeit äußerst belebt von
einer bunten Vielfalt von Pflanzen und
Tieren. Nicht nur kleine, an die besonderen Bedingungen angepasste Arten
von Vögeln und Insekten haben hier ihr
Zuhause, sondern z.B. auch Bären und
Wölfe verschlägt es auf ihrem Beutezug
immer wieder hierher. Über fünf Jahre
lang hat Naturfilmer Jan Haft („Die
Nordsee – unser Meer“, „Das grüne
Wunder – unser Wald“) in hiesigen
Mooren gedreht, zu allen Tages- und
Jahreszeiten, und spektakuläre Aufnahmen gesammelt, die, teilweise per
Trick, tief eintauchen lassen in diesen
unbekannten Lebensraum. Mit Zeitlupen und -raffern werden Abläufe erlebbar gemacht, die mit bloßem Auge
NACH
NACH
DAS GRÜNE WUNDER – UNSER WALD
DAS GRÜNE WUNDER – UNSER WALD
»Spektakuläre Bilder, einzigartige
»Spektakuläre
Bilder, einzigartige
Aufnahmen,
magische
Momente –
Aufnahmen,
magische Momente –
ein Meisterwerk.«
TV Meisterwerk.«
HÖREN UND SEHEN
ein
ERZÄHLT VON
ERZÄHLT VON
DER NEUE FILM VON
DER NEUE FILM VON
JAN HAFT
JAN HAFT
AXEL MILBERG
AXEL MILBERG
TV HÖREN UND SEHEN
USA 2015
94 Min., FSK n.n.b.
Regie
Pete Docter
mit den Stimmen von
Olaf Schubert, Dietmar
Bär, Klaus J. Behrendt
Verleih
Disney
AB
AB 24.
24. SEPTEMBER
SEPTEMBER IM
IM KINO
KINO
Fünf Jahre Drehzeit • 500 Drehtage • 80 Drehorte
Fünf Jahre Drehzeit • 500 Drehtage • 80 Drehorte
www.magiedermoore-derfilm.de
www.magiedermoore-derfilm.de
/magiedermoore
/magiedermoore
PANORAMA SEPTEMBER: WELTWEIT
SONDERVORSTELLUNGEN
jeden Freitagnachmittag und Mittwochabend im Rex
20 JAHRE LEBENSZEITEN WUPPERTAL
Wir haben uns gedacht, in diesem Monat nehmen wir den Titel „Panorama“ mal ganz wörtlich, weiten den Horizont
ein bisschen aus und nehmen Sie mit auf eine kleine Weltreise: IN KOOPERATION MIT AMNESTY INTERNATIONAL
zeigen wir vier Filme aus uns relativ fremden Ländern, aus Ländern, aus denen man hier auch
nur selten Filme zu sehen bekommt. Und diese Filme zeigen uns ihre Heimat, erzählen von
den teils schlimmen Umständen, in denen die Menschen dort leben. Jeden Mittwoch wird ein
Referent von Amnesty International anwesend sein und vorab in die politischen Hintergründe
einführen. Bei Interesse besteht im Anschluss an den Film die Möglichkeit zur Diskussion.
Den Auftakt macht „DAS MÄDCHEN HIRUT“, ein haarsträubendes Menschenrechtsdrama aus Äthiopien: Die
vierzehnjährige Hirut wird von dem Mann, der sie heiraten will, verschleppt und vergewaltigt. Der Brauch will
es so, dass das in Ordnung ist. Als sie sich wehrt und
ihn erschießt, soll sie zum Tode verurteilt werden. Eine
Anwältin und Frauenrechtlerin geht allein dagegen vor...
In der zweiten Woche geht es gewissermaßen um das
Gegenstück: „GET – DER PROZESS DER VIVIANE AMSALEM“ erzählt von den Problemen, die eine Frau in Israel hat, wenn sie sich scheiden lassen will: Der Mann
muss dem zustimmen. Wenn er es nicht tut, gibt es keine
Scheidung. Ein zermürbendes intensives Gerichtsdrama,
das in seiner Heimat hohe Wellen geschlagen hat...
Richtig düster wird es mit „SUNRISE“ aus Indien: Ein verzweifelter Polizist wühlt sich durch den Sumpf der Kinderprostitution in Mumbai auf der Suche nach seiner eigenen
Tochter. Erlesen inszeniert in der Tradition alter Film noirs
und zugleich surrealistisch trippig verzerrt, ein Alptraum
von einem Kunstwerk... Und zu guter Letzt ein wilder kleiner Film von den Philippinen: „RUINED HEART – ANOTHER LOVESTORY BETWEEN A CRIMINAL AND A
WHORE“ spielt, wie der Titel schon andeutet, mit GenreKonventionen. Ein klassischer Gangsterfilm, eine klassische Liebesgeschichte und doch wieder beides nicht. Ein
rotzig frecher, bunter, brutaler, zarter Beitrag aus einer
fremden Welt...
Seien Sie dabei! Wir zeigen jeden Film nur zweimal!
DAS MÄDCHEN HIRUT (DIFRET)
GET – DER PROZESS DER VIVIANE AMSALEM (GETT)
am 04./09.09.
am 11./16.09
12.09. ab 10:30 Uhr
Am Samstag, den 12. September, feiert der ambulante Hospizdienst
Lebenszeiten Wuppertal e.V. bei uns im Rex sein 20-jähriges Bestehen. Neben der Premiere des Films „Gut begleitet“ vom Medienprojekt Wuppertal,
der die ehrenamtliche Arbeit des Hospizdienstes dokumentiert, steht eine
außergewöhnliche Bühnenperformance auf dem Programm: Der Pantomime
Christoph Gilsbach nähert sich in seinem Einmann-Stück „Das Leben – eine
lebendige Begegnung mit dem Tod“ einfühlsam und ganz ohne Worte dem
schwierigen Thema. Das ermutigende Stück, das er eigens für die Hospizbewegung entwickelt hat, greift in neun Bildern und einem Musikstück einzelne Stationen im Leben auf, die jeder kennt (musikalische Begleitung: Thomas Voigt vom Wuppertaler Saxophonorchester Sax For Fun, Dauer ca. 50
Min.). Auch für das leibliche Wohl ist gesorgt. Sie sind herzlich eingeladen.
Der Eintritt ist frei. Weitere Informationen auf www.hospizwuppertal.de
GREENPEACE PRÄSENTIERT:
LA BUENA VIDA – DAS GUTE LEBEN
SUNRISE (ARUNODAY)
am 18./23.09.
Indien 2014, 85 Min., OmU, FSK 12
Drehbuch & Regie: Partho Sen-Gupta
mit Adil Hussain, Tannishtha Chatterjee, Gulnaaz Ansari
Verleih: Rapid Eye Movies
Frankreich/Israel 2014, 116 Min., FSK 0
Drehbuch & Regie: Shlomi & Ronit Elkabetz
mit Ronit Elkabetz, Menashe Noy, Simon Abkerian
Verleih: Salzgeber
Am Sonntag, den 4. Oktober, zeigen wir im Rex in Kooperation mit Greenpeace Wuppertal den Dokumentarfilm „La Buena Vida – Das gute Leben“
über die Umsiedlung einer indigenen Gemeinschaft, die dem weltgrößten
Kohletagebau in Kolumbien weichen muss.
RUINED HEART – ANOTHER LOVESTORY
Die Mine El Cerrejón im Nordosten Kolumbiens ist der größte Steinkohletagebau der Welt, betrieben von den drei globalen Bergbaukonzernen AngloAmerican, BHP Billiton und Glencore. Obwohl kein deutsches Unternehmen
beteiligt ist, geht das Thema uns alle an: Seit 2011 ist Kolumbien mit 10,5 Mio.
t im Jahr wichtigster Steinkohlelieferant für deutsche Kraftwerke. Der Film
begleitet eine Gemeinschaft des indigenen Volkes der Wayúu während ihrer
Umsiedlung. Mit dem Verlassen ihres Dorfes erfahren die Indigenen den Verlust ihrer traditionellen, naturnahen Lebensweise, die sie als „das gute Leben“
ansehen. Sie werden in eine fremde Welt versetzt, in der ihnen die Grundlage
für ein selbstständiges, erfülltes Dasein entzogen ist.
BETWEEN A CRIMINAL AND A WHORE
am 25./30.09.
Philippinen 2014, 73 Min. OmU, FSK 16
Drehbuch & Regie: Khavn de la Cruz
mit Tadanobu Asano, Nathalia Acevedoas, Elena Kazan
Verleih: Rapid Eye Movies
DER STAAT GEGEN
FRITZ BAUER
ab 01.10.
Gewissermaßen die Vorgeschichte
vom „Labyrinth des Schweigens“:
Burghart Klaußner in Höchstform als
Staatsanwalt auf der Jagd nach NaziVerbrecher Eichmann im Deutschland
der Fünfziger, das nichts von der eigenen Vergangenheit wissen will.
SICARIO
ab 01.10.
An der amerikanisch-mexikanischen
Grenze herrscht Krieg: Drogenkrieg.
Emily Blunt („Lachsfischen im Jemen“) als knallharte Agentin, die für
Ordnung sorgen will. Zur Seite steht
ihr dabei, mal wieder, Benicio Del
Toro. Aber kann man dem trauen?
WEITERE GEPLANTE
STARTS:
04.10. 12:00 Uhr
Deutschland/
Schweiz/Kolumbien
2015,
94 Min., FSK 0
Drehbuch & Regie:
Jens Schanze
94 Min., FSK 0
Verleih: Camino
Äthiopien 2014, 99 Min., FSK 12
Drehbuch & Regie: Zeresenay Mehari
mit Meron Getnet, Tizita Hagere, Haregewine Assefa
Verleih: Alamode
AUSBLICK
OKTOBER
2015
Im Rahmenprogramm beleuchtet die Wuppertalerin Beatrix Sassermann, die
zur Zeit des Filmdrehs in der Kohleregion Cerrejón war, aus eigener Erfahrung den politischen Hintergrund. Lina Holzrichter und Stephanie Walter von
Greenpeace Wuppertal machen darüber hinaus in ihrem Beitrag deutlich,
welchen Preis Mensch und Umwelt in den Herkunftsländern für nach Deutschland exportierte Kohle zahlen.
Weitere Informationen auf www.greenpeace.de/wuppertal
A ROYAL NIGHT –
EIN KÖNIGLICHES
VERGNÜGEN
ab 01.10.
THE PROGRAM –
UM JEDEN PREIS
ab 08.10.
WOCHENENDEN IN
DER NORMANDIE
ab 08.10.
BLACK MASS
ab 15.10.
PICKNICK MIT BÄREN
ab 15.10.
MACBETH
ab 29.10.
FILM-DIENST
VENEDIG 2015:
GANZ SCHÖN AMERIKANISCH
Vom 2. bis 12. September geht es
am Lido wie gesagt wieder um die
Löwen und in diesem Jahr sind die
USA dabei außergewöhnlich stark
vertreten: Schwer im Rennen ist z.B.
das Transgender-Drama „The Danish
Girl“ von Tom Hooper („The King‘s
Speech“) mit Eddie Redmayne („Die
Entdeckung der Unendlichkeit“) in der
Rolle der dänischen Malerin Lili Elbe,
die sich 1930/31 als eine der ersten
einer Geschlechtsumwandlung unterzog. Ebenfalls vielversprechend ist
„Equals“, eine dystopisch angehauchte Science-Fiction-Lovestory von Indiefilmer Drake Doremus, der hierzulande
bislang kaum bekannt ist: Hier spielen
Kristen Stewart („Still Alice“) und Nicolas Hoult („A Single Man“) ein Liebespaar in einer düsteren Zukunft, in der
eigentlich alle menschlichen Emotionen ausgerottet sind. Und einen Animationsfilm von Charlie Kaufman gibt
es auch noch, dem Drehbuchautor von
„Being John Malkovich“ und „Vergiss
mein nicht!“: Beim Stop-Motion-Film
„Anomalisa“ führte er auch Regie und
es soll um einen deprimierten Motivationstrainer gehen – das klingt ziemlich
gut. Aus Italien selbst ist vor allem Luca
Guadagnino („I Am Love“) wieder dabei: Sein neuer Film „A Bigger Splash“
ist eine Art Thriller-Remake des Klassikers „Der Swimmingpool“ von Jacques Deray aus dem Jahre 1969. An die
Stelle von Romy Schneider und Alain
Delon treten hier Tilda Swinton („Only
Lovers Left Alive“) und Matthias Schoenaerts („Der Geschmack von Rost
und Knochen“). In der Jury sitzen in
unter anderem der türkische Regisseur
Nuri Bilge Ceylan („Winterschlaf“), der
polnische Regisseur Paweł Pawlikowski
(„Ida“) und die deutsch-amerikanische
Schauspielerin Diane Kruger („Barfuß
auf Nacktschnecken“).
BURTON DREHT BEETLEJUICE 2
MIT WINONA RYDER
„DIE SONNE IM GESICHT“:
ZEICHENTRICKFILM IN DER MACHE
Der internationale Jugendbuch-Bestseller „The Breadwinner“ von Deborah
Ellis, auf deutsch erschienen unter dem
Titel: „Die Sonne im Gesicht, ein Mädchen in Afghanistan“ (2001), kommt als
Zeichentrickfilm in die Kinos. Ganz im
Stil von beliebten Graphic Novels wie
Marjane Satrapis „Persepolis“ oder Art
Spiegelmans „Maus“, die ebenfalls in
politische Krisengebieten spielen, wird
die Geschichte von einer Kindheit unter der Herrschaft der Taliban für die
Leinwand nun ebenfalls in aufwendige
Zeichnungen übersetzt. Dahinter steckt
das irische Animationsstudio Cartoon
Saloon, das auch schon für den Look
von „Brendan und das Geheimnis von
Kells“ verantwortlich war. Erste Entwürfe lassen erahnen, dass es auch diesmal
wieder liebevoll altmodisch von Hand
zur Sache geht. Für die Finanzierung
hat sich gerade Angelina Jolie freiwillig gemeldet, die sich ja schon seit ein
paar Jahren gern für politisch engagierte Filme einsetzt. Die Produktion
soll im kommenden Jahr beginnen.
Rex Filmtheater
Kipdorf 29, 42103 Wuppertal
0202 478 99 55 0
www.rexwuppertal.de
[email protected]
Ausgerufen wurde die Fortsetzung
schon oft aber jetzt scheint man sich
wirklich an die Arbeit zu machen: Regisseur Tim Burton selbst betonte zuletzt während der Pressetour zu „Big
Eyes“ sein Vorhaben, die Horrorkomödie, mit der er seinerzeit seinen internationalen Durchbruch hatte, fortzusetzen. Jetzt bestätigte Winona Ryder
in einer Late-Night-Show, dass sie auch
wieder mit von der Partie ist, Drehstart
soll noch Ende dieses Jahres sein.
Ob „Birdman“ Michael Keaton ebenfalls wieder in die Rolle des durchgeknallten Titelgebers schlüpft, ist noch
nicht bekannt. Nach Burtons Angaben wird der Film jedenfalls weitaus
„realistischer“ als sein Vorgänger von
1988. Ein realistischer Film über einen
Poltergeist, der erscheint, wenn man
dreimal seinen Namen ruft? Man darf
gespannt sein. Jedenfalls macht diese
Ansage Hoffnung, dass es sich dabei
nicht bloß wieder um einen für Disney
produzierten Aufguss handelt.
FREIKARTEN
Beantworten Sie unsere Frage und gewinnen
Sie mit etwas Glück zwei Freikarten für einen
Film Ihrer Wahl.
Wolfgang Becker, Regisseur von „Ich und Kaminski“ und Mitgründer der deutschen Produktionsfirma X-Filme, hatte zuletzt vor 12 Jahren
mit seiner DDR-Komödie „Good Bye, Lenin!“
einen großen Erfolg – ebenfalls mit Daniel Brühl
in der Hauptrolle. Sein erster X-Film dagegen, ein
waschechter Berlin-Film, ist bis heute eher ein Geheimtipp. Welcher bekannte deutsche Schauspieler spielte dort die Hauptrolle?
Sie wissen es? Dann senden Sie Ihre Antwort
bis zum 01.10.2015 an:
[email protected]
Cinema Wuppertal
Berliner Straße 88, 42275 Wuppertal
0202 260 43 10
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[email protected]
Änderungen vorbehalten. Spielzeiten und -stätte der Filme entnehmen Sie bitte unseren
aktuellen Wochenprogrammen. Texte: Daniel Bäldle, Herausgeber: Lichtblick Cinema GmbH