Natur des Jahres 2016
Viele unserer Pflanzen, Tiere und naturnahen Kulturflächen sind gefährdet. Der Mensch
beeinträchtigt, verringert oder beseitigt den Lebensraum der Tiere und Pflanzen. Durch die
jährliche Wahl wird die Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit auf Flora und Fauna gelenkt.
Im Folgenden wird eine kleine Auswahl vorgestellt.
Baum des Jahres
(Archiv: Kreisfachberatung für Gartenkultur und Landespflege)
Winterlinde (Tilia cordata)
Höhe/Alter: bis zu 40 m, kann bis zu 1.000 Jahre alt werden
Stamm: Durchmesser bis zu 6 m, graubraune Rinde, gliedert sich in verschiedene flache,
längs verlaufende Furchen und Leisten
Blätter/Blüten: wechselständige, gestielte Laubblätter, fast kreisrund mit einer sehr kurzen Spitze,
Blüten mit je 5 gelbgrünen Kelch- und Kronblättern
Früchte: kugelige Kapselfrucht
Blütezeit: Juni bis Juli
Vorkommen: Europa
Verwendung: Lindenblüten für Honig und Teemischungen, Holz für Schnitzerei und
Drechslerarbeiten
Blume des Jahres
(Archiv: Untere Naturschutzbehörde Günzburg)
Wiesenschlüsselblume (Primula veris)
Höhe: 8 bis 20 cm
Blätter/Blüte: in einer Rosette angeordnete Laubblätter, auf einem langen, blattlosen
Blütenstandschaft befinden sich in einem doldigen Blütenstand fünf bis zwanzig
gelbfarbene Blüten, die Anordnung der Blüten erinnert an einen Schlüsselbund, daher der
Name
Blütezeit: März bis Mai
Verbreitung: Europa und Vorderasien
Vorkommen: trockene Wiesen, Magerrasen, lichte Wälder, Waldränder
Bestand: in den meisten Bundesländern auf der „Roten Liste“ gefährdeter Farn- und
Blütenpflanzen
Ursachen für den Artenrückgang: Intensivierung der Landwirtschaft (Düngung,
Umwandlung zu Acker- oder Bauland)
Vogel des Jahres
(Archiv: Stefan Böhm, Landesbund für Vogelschutz e.V., Kreisgruppe Günzburg)
Sieglitz (Carduelis carduelis)
Kennzeichen: bis zu 12 cm lang, schlanke Gestalt, kurzer Hals, rote Gesichtsmaske, weißer
Kopf mit schwarzem Nacken und schwarzem Oberkopf, schwarze Flügel mit leuchtend gelber
Binde, hellbrauner Rücken und Brust, weißer Bauch, lautes Zwitschern „Stiglit“, daher der
Name
Verbreitung: Westeuropa bis Mittelsibirien, Nordafrika sowie West- und Zentralasien
Vorkommen: Waldränder, Streuobstwiesen, Feldgehölze, Heckenlandschaften
Nahrung: Samen von Stauden, Wiesenpflanzen und Bäumen, kleine Insekten wie Blattläuse
Bestand: derzeit nicht gefährdet; allerdings droht Gefahr durch die Intensivierung der
Landwirtschaft (Düngung, Umwandlung zu Acker- oder Bauland)
Fisch des Jahres
(Archiv: Fischereifachberatung des Bezirks Schwaben, Dr. Born)
Hecht (Esox lucius)
Größe: 50-100 cm lang
Kennzeichen: lang gestreckter Körper, langer Kopf mit entenschnabelähnlichem Maul,
grünbrauner Rücken, weißer Bauch
Nahrung: Fische aller Art, Frösche, Vögel, kleine Säugetiere; der Hecht ist ein Raubfisch und
besitzt den Schnappreflex
Verbreitung: nördliche Erdkugel
Vorkommen: Ufernähe von Fließgewässern, Seen und größeren Teichen
Bestand: derzeit nicht gefährdet
Für das Jahr 2016 wurden zudem noch folgende Tiere, Pflanzen und Kulturflächen als ‚Natur
des Jahres‘ ausgewählt:
Wildtier: Feldhamster
Lurch: Feuersalamander
Staude: Iris
Arzneipflanze: Echter Kümmel
Gemüse: Chili und Paprika
Moos: Mittleres Torfmoos
Flechte: Heideflechte
Boden: Grundwasserboden