Kommunalwahl-Programm der Grünen für Rauschenberg

Das
Wahlprogramm der Rauschenberger Grünen für
die Legislaturperiode 2016 – 2021 orientiert
sich an den tatsächlichen Gegebenheiten
und den aus grüner Sicht Notwendigkeiten:
Ökologie:

konsequent ökologische Ausrichtung kommunalen Handelns: Wir haben die Erde von unseren
Kindern nur geliehen!

Fortführung der kommunalen Energiewende (3 E: Energieeffizienz, Energieeinsparung,
erneuerbare Energien): z.B. sukzessive Umstellung der Straßenlampen auf LED.
Stadtentwicklung:

offensive Integration aller Bürgerinnen und Bürger statt Fluktuation.

Einbeziehung/Beteiligung aller gesellschaftlichen Gruppen

Belebung der Ortskerne/Erhalt der Versorgung

Aufbau eines nachhaltigen, umwelt- und sozialverträglichen Tourismus

Erhalt des Schwimmbads

öffentlichkeitswirksame Imagekampagne
Finanzen:

Leitbild als Investitionsfahrplan

Maßnahmenplan zum Abbau des Investitionsstaus

Einnahmequellen erschließen

Einsparpotenziale ausnutzen
Rauschenberg ist eine Stadt mit einem enormen Entwicklungspotenzial!
Frau – Mann, Alt - Jung, Einheimische - Zugezogene, mit oder ohne Migrationshintergrund Rauschenberg soll Wohnort, soll Lebensmittelpunkt für alle sein!

Dazu muss Rauschenberg vielfältig und attraktiv sein.

Dazu muss Rauschenberg offenherzig und tolerant sein.

Dazu muss Rauschenberg modern und entwicklungsfähig sein.
Nötig ist eine offensive Integration neuer Bürgerinnen und Bürger (und hier sind nicht nur
Asylsuchende gemeint!) statt der in letzten Jahren zu beobachtenden starken Fluktuation in der
Bevölkerung. Alle gesellschaftlichen Gruppen, ob Vereine, Betriebe oder Ortbeiräte, spielen
dabei neben den Bürgerinnen und Bürgern eine herausragende Rolle! Sie übernehmen
Verantwortung, sorgen für Integration und haben damit eine zentrale soziale, aber auch
ökonomische Funktion.
Wir wollen, dass diese „Rauschenberger Ressource“ künftig besser genutzt wird. Wir wollen
genau diese Ressource nutzen, um Verbundenheit mit unserer Heimatstadt zu erreichen, um
Rauschenberg wieder zu einer lebens- und liebenswerten Heimat für uns alle zu machen.
Dass der Erhalt des Rauschenberger Freibades dafür ebenfalls unabdingbar ist, steht für uns
außer Frage. Eine Schließung des Bades wird keine Zustimmung der Rauschenberger Grünen
finden!
Gleichzeitig muss alles in unserer Macht stehende getan werden, um Ortskerne, hier besonders
den Stadtkern Rauschenbergs wieder mit Leben zu füllen, also alles zu versuchen, erneut
Geschäfte anzusiedeln. In allen anderen Stadtteilen soll zumindest die mobile Versorgung
erhalten oder ausgebaut werden.
Rauschenberg muss außerdem bei allen Baumaßnahmen den demografischen Wandel in den
Vordergrund rücken, um so sukzessive eine größtmögliche bauliche Barrierefreiheit auch für
Menschen mit Behinderung herzustellen.
Jugendliche und junge Menschen wollen ernst genommen werden. Mit den Methoden der
einstmals „heilen Welt“ von Familie und Vereinen gelingt das nicht mehr!
Aber es gibt Möglichkeiten: Jugendliche haben auch ein Informationsbedürfnis über "ihre"
Heimat, nur funktioniert das nicht mehr über Tageszeitung oder andere herkömmliche Medien.
Eine moderne Stadt muss also auch moderne Medien, die sog. "Neuen Medien" nutzen.
Internet, Facebook etc. sind die Informationsquellen der Jugend.
Egal, was wir anpacken: Eine größtmögliche Transparenz, eine größtmögliche Bürgerbeteiligung
ist uns wichtig – denn ohne das werden wir keinen Erfolg haben!
Der ländliche Tourismus stellt für Rauschenberg ein Entwicklungsfeld dar, welches eine
ökonomische Perspektive bietet und mit einer Aufwertung der Infrastruktur helfen kann,
Leerstand zu vermeiden und Landflucht zu verhindern.
Tourismus ist Einnahmequelle und Standortfaktor!
Rauschenberg und seine Stadtteile sind nach wie vor eingebettet in eine nahezu intakte,
anregungsreiche Natur. Natürlich ist Rauschenberg kein Ziel für Jahresurlauber, sondern eher für
Tagestourismus oder Kurzaufenthalte. Der Landkreis Marburg-Biedenkopf hat in den letzten
Jahren steigende Übernachtungszahlen zu verzeichnen. Warum soll Rauschenberg nicht davon
profitieren können? Entweder als Ziel oder als Ausgangspunkt touristischer Unternehmungen.
Daher müssen die jetzt schon vorhandenen Möglichkeiten besser ausgenutzt und nach und nach
ausgebaut werden. Ob Wandern oder Radfahren, ob Vereinsaktivitäten oder Schwimmbad, ob
Biogas- oder Windkraft-Anlagen, ob Museen oder Kirchen, ob Bauernhof-Eis oder LamaWanderungen –
Rauschenberg bietet vieles, was sich touristisch ausnutzen ließe.
Es wird Zeit, dass dies entsprechend konzeptionell aufgearbeitet und dann vermarktet wird!
Ein nachhaltiger, umwelt- und sozialverträglicher Tourismus bietet für Rauschenberg große
Chancen.
Investitionen in die Infrastruktur für den Tourismus steigern die Attraktivität der Stadt nicht nur
für Besucher, sondern natürlich auch für Einwohner und Zuzugswillige.
Nur so ist es möglich, Bevölkerungsrückgang zu stoppen und Leerstand zu vermeiden.
Ökologie und Energie
Rauschenbergs Grüne haben dieses Thema bereits auf der Agenda gehabt, bevor andere
Parteien sich überhaupt damit beschäftigt haben.
Wir stehen für eine konsequent ökologische Ausrichtung kommunalen Handelns:
Wir haben die Erde von unseren Kindern nämlich nur geliehen!
Zukünftig müssen sich entsprechende Beschlüsse der Kommunalpolitik immer einer
"ökologischen Überprüfung" unterziehen. Weiter machen wie bisher oder Umweltschutz als
lästiges und damit vernachlässigbares Übel zu sehen, darf es nicht mehr geben!
Der Schutz unserer Umwelt ist dringend notwendig, um die Lebensgrundlage für unsere Kinder
und Enkel zu erhalten!
Dem kann sich niemand verschließen, der Verantwortung übernimmt!
Der Energiesektor stellt hier einen besonders wichtigen Teilbereich da. Die drei großen E sind
von besonderer Bedeutung für eine Energiewende:
Energieeffizienz, Energieeinsparung, Erneuerbare Energien!
Rauschenbergs Grüne befürworten daher:

die Nutzung der Windkraft auf dem Roten Küppel

die sukzessive Umstellung der Straßenbeleuchtung auf LED

eine energetische Sanierung möglichst vieler öffentlicher Gebäude.
Sicherlich kann man von Rauschenberg aus nicht die Welt sprich: das Klima retten. Aber: Auch
der längste Weg beginnt mit dem ersten Schritt.
Ohne Moos nix los!?
SPD, CDU und FBL haben in den zurückliegenden Jahren Rauschenberg finanziell an die Wand
gefahren! Die Finanzierung von Großprojekten hat Rauschenberg den ersten Platz der Pro-KopfVerschuldung im Landkreis eingebracht – ein zweifelhafte Ehre. Die Folgen davon verspüren wir
alle in unserem Geldbeutel: Steuern und Gebühren sind in den letzten Jahren drastisch
angehoben worden!
Obwohl im Bürgermeisterwahlkampf 2012 und in den Begründungen zum Bau der Kratz’schen
Scheune immer wieder die Rede davon war, dass in Rauschenberg keine größeren Investitionen
mehr anstehen, müssen wir heute feststellen, dass dies beileibe nicht der Wahrheit entspricht!
Viele innerörtliche Straßen befinden sich in einem erbarmungswürdigen Zustand, öffentliche
Gebäude wie Rathaus oder Alte Schule sind dringend sanierungsbedürftig und ehemals als
dringend notwendig angesehene Investitionen, wie z.B. eine aus hygienischen Gründen
benötigte Steigleitung zum Rauschenberger Wasserhochbehälter, sind heute aus finanziellen
Gründen völlig aus dem Blickfeld geraten.
Neue freiwillige Investitionen sind nach Aussage der Kommunalaufsicht heute nicht mehr
möglich, da schon die Pflichtaufgaben über Kredite finanziert werden müssen. Es droht eher
noch die Abschaffung von freiwilligen Leistungen…
Dem werden sich Rauschenbergs Grüne mit Vehemenz entgegenstellen!
Einnahmequellen (Gewerbeansiedlung, Tourismus, Nutzung regenerativer Energien…) und
Einsparpotenziale (interkommunale Zusammenarbeit (z. B. Bauhof), Energieeinsparung…)
müssen also endlich dringend erschlossen werden. Es ist zwar schön, dass jetzt auch
Bürgermeister und andere Fraktionen z.B. unsere Idee einer intensiven interkommunalen
Zusammenarbeit endlich übernehmen. Besser wäre es aber gewesen, diese Idee schon früher
auszuloten, nicht erst jetzt, wo uns der finanzielle A… auf Grundeis geht!
Für die Entwicklung Rauschenbergs muss ein Leitbild erstellt werden, das festschreibt, wo die
Reise Rauschenbergs hingehen soll. An diesem Leitbild sind Investitionen zu messen und müssen
dazu passen: Freiwillige Investitionen haben nur dann eine Chance, wenn sie kurz- oder
mittelfristig den Haushalt entlasten können, bzw. aus sozialen oder ökologischen Gründen
unabdingbar sind.
Ein Maßnahmenplan zur Auflösung des Investitionsstaus muss erstellt werden, um
Rauschenberg nach und nach wieder ansehnlich und mittel- und langfristig finanziell
handlungsfähig zu machen.
Allen kommunalpolitisch Verantwortlichen muss deutlich werden, dass die Schulden, die wir
heute machen, von nachfolgenden Generationen bezahlt werden müssen und wir somit sehr
sorgsam damit umgehen müssen. Geld für Prestigeobjekte ist in den nächsten Jahren nicht
vorhanden!