Besatzungswechsel Beginn der neuen Diktatur Leipzig, 2. Juli 1945 Ausstellungseröffnung, Vortrag und Film 2. Juli 2015 Ausstellungseröffnung am 2. Juli 2015, 18.30 Uhr Das Bürgerkomitee Leipzig e.V. lädt zur Eröffnung des zweiten Teils der Sonderausstellung in den Eingangsbereich der Gedenkstätte Museum in der „Runden Ecke“ ein „Zwei Mal befreit? Leipzig unter amerikanischer und sowjetischer Besatzung 1945“ Begrüßung und Einführung Tobias Hollitzer Leiter der Gedenkstätte Museum in der „Runden Ecke“ Einzug der sowjetischen Armee in Leipzig am 2. Juli 1945 Unmittelbar im Anschluss an die Ausstellungseröffnung lädt die Gedenkstätte Museum in der „Runden Ecke“ in den ehemaligen Stasi-Kinosaal zu Vortrag, Film und Gespräch ein. Vortrag, Film und Gespräch im Kinosaal am 2. Juli 2015, 19.00 Uhr Mit dem Ende der amerikanischen Besatzung begann in Leipzig der planmäßige Aufbau einer kommunistischen Diktatur. Die von der sowjetischen Führung in Moskau ausgebildeten deutschen KPD-Kader waren maßgeblich an der Neuordnung der Gesellschaft sowie der Formierung eines neuen Verwaltungs-, Überwachungs– und Sicherheitsapparates nach sowjetischem Vorbild beteiligt. Das erste Ziele war es, die bereits unter amerikanischer Besatzung neu aufgebaute Spitze der Leipziger Stadtverwaltung grundlegend umzugestalten. Nach der Absetzung des Bürgermeisters Hans Vierling, musste auch der Polizeipräsident Heinrich Fleißner sein Amt niederlegen. Mit diesem Schritt begann die Formierung eines neuen Polizeistaats. Einführungsvortrag „Die sowjetische Besatzung in Leipzig 1945“ Ivo Nußbicker Im Anschluss Gespräch mit Nora Blumberg und Ivo Nußbicker unter der Moderation von Tobias Hollitzer Sowjetische Stadtkommandantur in der Döllnitzer Straße (heutige Lumumbastraße) Zwei Mal befreit? Leipzig unter amerikanischer und sowjetischer Besatzung 1945 Am Abend des 18. April 1945 erreichten amerikanische Truppen Leipzig und befreiten die Stadt kurz vor dem Ende des Zweiten Weltkrieges von der nationalsozialistischen Terrorherrschaft. Die Amerikaner bezogen in der „Runden Ecke“ am Innenstadtring Quartier und richteten hier ihr Hauptquartier sowie kurzzeitig die Alliierte Militärregierung ein. Einzigartige und teilweise bisher unbekannte Fotos und Dokumente zeigen, dass die amerikanische Besatzung nicht nur eine Befreiung Leipzigs und einen Neuanfang brachte, sondern sie auch vor völlig neue Herausforderungen stellte. Trotz widrigster Umstände begann die Militärregierung mit dem Aufbau demokratischer Strukturen. Dieser demokratische Neuanfang, den die amerikanische Besatzungsmacht ermöglichte, fand jedoch nach wenigen Wochen ein jähes Ende. Gemäß den Vereinbarungen von Jalta zogen Anfang Juli sowjetische Truppen in die mitteldeutschen Gebiete ein. Bereits am 2. Juli wurde Leipzig der roten Armee übergeben. Von nun an begann der gezielte Aufbau einer kommunistischen Diktatur und das Gebäude am Dittrichring wurde durch die sowjetische Militäradministration genutzt. 1950 wurde es Sitz der Leipziger Stasi-Zentrale. 06/2015 Auflage: 1.000 Fotos: NARA, SGM Bis 1989 wurde die Zeit unter amerikanischer Besatzung systematisch verschwiegen, verdrängt und diffamiert. Im Schulunterricht war zu vermitteln, dass „die tatsächliche Befreiung […] erst durch den Einzug der Sowjetarmee stattfand.“ Anlässlich des 70. Jahrestages der Befreiung Leipzigs durch die US-Armee, präsentierte die Gedenkstätte Museum in der „Runden Ecke“ am 18. April 2015 den ersten Teil der Sonderausstellung. Der zweite Ausstellungsteil, der sich mit der sowjetischen Besatzung und dem beginnenden Aufbau einer kommunistischen Diktatur beschäftigt, wird zum Jahrestag des Besatzungswechsels am 2. Juli 2015 präsentiert. Museum in der „Runden Ecke“ | Dittrichring 24 | 04109 Leipzig 0341/96 12 443 | [email protected]
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